Volltext Seite (XML)
146 Amerika schon seit einigen Wochen aufgehört haben, geben solche nun aus ankeren, kiesen Rohstoff erzeugenken Lankern ihrem Schluffe entgegen unk die fernere Gestaltung ker Verhältnisse ker Baumwollinkustric basirt steh nur aus kas Ergebniß ker diesjährigen Ernte, über weiche kie vorläufigen Nachrichten nicht ungünstig lauten. Die Zufuhren in kcn amerikanischen Häsen beliefen sich vom 1. scpt. 1860 bis 14. August 186l auf 3636701 Ballen, gegen 4355271 Ballen während kerselben Zeit kcs Vorjabres, wovon nach England, Frankreich und dem Norden von Europa 2068594 Ballen ausgeführt wurden, gegen 3523651 Ballen im Vorjahre. Die Verschiffungen von Alexandria seit 3. October vor. Jahres bis 16. August d. Jahres nach England, Frankreich und Oestreich betrugen 145878 Ballen, gegen 121298 Ballen im Vvrjabr. Die sonstigen Anfuhren in England während der 7 Monate Januar bis Juli sind nach dein amtlichen Ausweis, wo kas Quantum genauer nach Eentncrn (5112 Pfund) ausgcdrückt ist: an brasilischer Baumwolle 66223 Etr., gegen 86,074 Etr. im Vorjahr, aus brit. Ostindien 1041798 Ctr., gegen 906792 Etr. im Vorjabr, und aus sonstigen Ländern 33198 Etr., gegen 54375 Etr. im Vorjahr. Während die Zufuhren aus britisch Ostindien in England in den ersten 5 Monaten dieses Jahres bis Enke Mai nur 342497 Etr., gegen 633645 Etr. in dieser Zeit des Jahres vorher, betrugen, kaben dieftlben wäbrend der weiteren 2 Monate die oben erwähnte Höbe von 1041798 Etr. erreicht und dadurch die Zufuhren kes Vorjahres sogar um ein Namhaftes überschritten. Die Ursache dieser Erscheinung ist leicht zu erkennen, wenn man in den wöchentlichen englischen Preislisten kie Lurat-Baumwolle am 1. Sept. 1860 mit 2V4 bis 5'/§ Doll., am 2. März 1861 noch mit 4 bis 5'/, D. und am 31. August 1861 schon mit 5 bis 7^ D. »otirt steht. Die erhöhten Preise wirken anziehend auf die Zufuhren und dürfte dieser Einfluß in dem kommenden Jahre wohl noch stärker hcrvortrcten. Nächster Börsentag am 7. October. Dir internationale Ausstellung. — Die englischen Blätter haben sich i» ker letzter» Zeit vielfach mit Erörterung der Frage bejchästigt, soll die nächste internationale Ausstellung nach Productionsklaßcn oder nach Länkern geordnet sein? Der erste Vorschlag, der in dieser Beziehung von der Loeietz- ok Tlrts ker k. Commission von 1851 bereits im Dcccmbcr 1858 gemacht wurde, ging dahin, für kies Mal die ausznstcllcnden Gegenstände nach Classcn und nicht nach Ländern zu ordnen. In Deutschland hat man sich entschieden dagegen erklärt, denn man beabsichtigt, auf der Ausstellung selbst, im deutschen Interesse, eine Demonstration nach Außen zu machen; man beabsichtigt, der Welt gegenüber, das vielgliedrigc teussche Wesen, als ein dem Streben und Geiste nach zusammengehöriges und organisches Ganze hinzustcllen. Jeder deutsche Patriot wird die Nöthigung zu einer solchen Demonstration fühlen und den Nutzen derselben begreifen. Man hat kcn Briten ob ihrer Idee der Elasscncinthcilung kcn Vorwurf kes Egoismus gemacht, und Job» Bull darf dies in ker Thal nicht übel nehmen, denn er hat kiesen Vorwurf oft genug verdient; aber wenn wir billig sein wollen — eine Eigenschaft, die wir im großen Maße als Deutsche besitzen, — so muß man zugebcn, daß die Idee der Ciassen- cinlheilung sicher manche praktische Seite auch für kas Allgemeine hat. Lassen wir ein englisches Blatt in dieser Beziehung selbst reden. DK« Xentll KnLettv, kie Vertreterin eines großen Jndustriekistricts, schreibt: Der Eindruck, weichen die große Ausstellung von 1851 aus uns machte, war im Ganzen einer ter Nichtbcsricdigung karüber, kaß nicht mebr gc- than Worten war, raß kie großen Hilssgucllcn, welche zur Hank waren, nicht kazu benutzt wurken, kie ähnlichen Rohstoffe und Produkte tcr ver schiedenen Länder nebeneinander zu stellen, um Vergleiche zu erleichtern, überhaupt möglich zu machen. Diese Vcrsäumniß war zu entschuldige» aus einer einzelnen Ausstellung, bei deren Anordnung kie Zeit karg zugc- mcsscn war, wie dies ker Fall mit der Ausstellung von 1851 war; aber die Wiederholung eines solchen Fehlers der Classification aus ker nächsten Ausstellung würde, wir sind sicher, großes Bedauern bei vielen Tausenden Hervorrufe». Es gibt, fährt das englische Journal fort, zwei Classcn unter denen, welche die nächsie Ausstellung beschicken wollen; die Einen wollen nur zu ihrem eignen Nutzen ausstellcn und sich bekannt zu machen suchen, und die Andern, welche allein den allgemeinen Nutzen im Auge haben. Mit Bezug ans die ersteren bemerken wir, daß es viel marktmäßigcr sein würde, wenn der Aussteller seine Producte zur Seite derer seines Rivalen stellen würde, so daß die Beurtheiler, sowohl Publi kum als Preisrichter, mit Leichtigkeit sich ein Uriheil bilden könnten und nicht in unklaren Getächtnißbilkern die Gegenstände von einem Platze nach dem andern übertragen müssen. Diejenigen aber, weiche zum Nutzen der Wissenschaft und des allgemeinen Fortfchritts ausstellen, werden sicher ohne Zögern ihre Hilfe einer Anordnungsweise gewähren, welche einen all gemeinen lebrmäßigcn Zweck verfolgt." Sicher ist eine svstcmatische und bis in die Details geordnete, markt mäßige Ausstellung nötbig. Bon hoher Wichtigkeit und großem Nutzen würde cs sein, wenn die Producte im Vereine mit den Rohstoffen aus gestellt würden, so kaß ein unmittelbarer Vergleich auch hier möglich wäre. Herr von Steinbeis, welcher königl. württembergischer Commissär für die Ausstellungen in London, Paris und München war, soll der Soeiet)- of ^rt» den Vorschlag gemacht haben, jedes Land zu veranlassen, so viel Alle Mittheilungen, insofern sie die Bersendung der Zeitung und für redactionelle Angelegenheiten ar als möglich die ganze Breite des Gebäudes einznnchmen und die vorge- schricbene Ordnung der Classenfolge von derRechtcn zur Linken anzuordnen, so daß Jedermann, indem er die Länge des Gebäudes in einer Richtung durchschreitet, stets gleichartige Artikel zur Anschauung bekommt, und in dem er die verschiedenen AuSstcllungsreihen in der Quere des Gebäudes durchschreitet, eine Uebersicht über die Ausstellungscomplexe der verschie denen Läntcr erhält. Dieses Princip der Ausstellung war übrigens schon theiiweise auf der Ausstellung von 1851 befolgt, und wenn dasselbe allge mein aus ker Ausstellung von >862 durchgesübrt würde, so wäre jedenfalls beikcn Parteien genügt und in der internationalen Ausstellung kas Be stehen der nationalen gesichert, ohne kaß eine marktmäßige Aufstellung kadurch beeinträchtigt würkc. Hoffen wir alfo, daß der Vorschlag des Herrn von Steinbeis zur Ausführung kommt, renn diesmal gilt cs vor allen andern Zwecken, daß die deutsche Industrie in geschlossener Phalanx der Welt entgegentritt. Im Auslände erkennt man vor der Hand eine deutsche Industrie noch gar nicht an, dies beweisen die englischen Blätter, welche nur immer von den großen Jnkustrieiäntcrn England und Frankreich reden und außerdem nur kas in seinen Bestrebungen und Auftreten zersplitterte Deutschland mit seinem BunkcStage an der Spitze kennen und verächtlich betrachten. Doch, Gott lob! es webt ein Hauch jetzt durch die deutschen Gauen, der einen Frühling zu verkünden scheint. Die Generalversammlung dcs Vereins der deutschen Eiscnbadu- verwaltungen fand am 26., 27. und 28. v. M. in Cöin statt und mau bat beschlossen, die nächste Versammlung in Amsterdam abzuhaltcn. Die Einladungen ergehen allerdings zuerst an die dem Vereine angehörigen Baimverwaltungen, außerdem aber noch an die Direktorien der belgischen Staatsbakncn, der französischen Nord- und Ostbahn, an die Gcneral- dircction ter vereinigten Schweizerbahnen u. s. w. Es waren diesmal überhaupt gegen 70 Bahnverwaltungcn eingeladen und zwar darunter 61 kcutsche. 6 Bahnvcrwaltungen beschickten die Versammlung nicht. Die wesentlichsten Bcschlußnahmen waren folgende: Aufnahme nichtdeutscher Bahnen, welche mit den deutschen Bahnen in gegenseitigem directen TranS- portvcrkcbr stehen, in den Verein; Revision des Hamburger Reglements mit Rücksicht aus das allgemeine deutsche Handelsgesetzbuch, Wiederauf nahme der Verhandlungen über das einheitliche Maß bei den deutschen Bahnen. Der Antrag der Commission, welcher auf Einführung eines be sonderen EiscnbaknmaßcS (1 Fuß — 30 Centimetcr) ausging, wurde ab gelehnt und die Einführung des Metermaßes beschlossen. Ferner wurde der Antrag der geschästsführenden Direktion aus Herstellung einer gleich mäßigen Nomenclatur der Transportartikcl bezüglich seiner Zweckmäßigkeit anerkannt und der Commission zur Aufstellung bestimmter Ausführungs vorschläge zurückverwiescn. Schließlich wurde noch ein Antrag angenom men, ter aus eine Prämiruiig von Erfindungen und Verbesserungen im Gebiete kes Eisenbahnwesens ausging, und es wurde die Höhe des aller drei Jahre auszuzahlendeu Prämienbetrags aus 10000 Thaler sestgcstellt. Manchester, 5. September. — Es hielt an diesem Tage die bri tische Association ihre 31. Versammlung unter dem Vorsitze FairbairnS ab. Das Princip, welches die britische Asiociation als kas ihrige aner kannte, liegt im folgenden AuSspruche Bacons ausgedrückt: das gesetz mäßige Ziel ker Wissenschaft ist die Aussteuer kes menschlichen Lebens mit neuen Erstickungen unk Ncichtbümern. Es vereinigen sich hier kie Männer der Wisicnschast, die Professoren der Universitäten mit den Män nern der Praxis. Die britische Association ist für das gewerbliche Leben von größter Bedeutung. Es gewährt dieselbe tcr Praxis die Möglichkeit bei ihren Bestrebungen sich auf richtige Principien zu stützen und der fortschreitenden Entwicklung in den Künsten und Gewerben sich stete bewußt zu werden. Die Versammlung war sehr zahlreich besucht. Dic königl. mechanische Baugcmcrkcn- und Wcrknicistcrschulc zu Chemnitz, welche die theoretische Ausbildung angehcnkcr Mnklenbauer, Brunnenmacher unk Nöbrmcistcr, sowie solcher, welche in lvätcrcr Zeit die Stellung eines Werkmeisters in Maschinenbauanitaltcn, Spinnereien und mechanischen Webereien und ähnlichen Etablissements übernehmen wollen, im anderthalbjährigen Lehrcursus übernimmt, beginnt unter der Leitung ausgezeichneter Lehrkräfte, zu Michaelis, wie gewöhnlich, ihren Curius. Die Fähigkeit zur Ausnahme wird durch eine vorausgcgangene praktische Lehrzeit von mindestens zweijähriger Dauer und natürlich die von der Volkslchule gegebene Vorbildung bedingt. Es sind aus dieser Anstalt bereits sehr tüchtige Kräfte bervorgegangcn und kicielbe verdient in Folge ihrer aus gezeichneten Einrichtung eine Musteranstalt genannt zu werken. Briefkasten. Hcrrn F. W. in Stuttgart. Wir bedauern, daß Sie uns keine Zeichnung ker Maschine gelciuckt haben. Herrn A M in P Es thut uns leid, für dies Mal keinen Ge ¬ brauch von Ihrem Anerbieten machen zu können Herrn K L. L in E Wollen Sic nur dic Proben uus gefälligst einseuren l Wir sind ker Meinung, raß ker Gegenstand von Interesse ist. deren Inseralentheil belresien, beliebe man an Gebr. Baensch, I),-. Heinrich Hirzel zu richten. Verlag der Kebr. Baensch in Leipzig. — Für die Redaction verantwortlich vr. H. Hirzel. — Druck von Ferber Ks Seydel in Leipzig