Volltext Seite (XML)
204 20 bis 25 Flammen zu dem geringen Preise von 500 fl. gemacht unb damit zugleich die Heizung eines geräumigen Lokals bewerkstelligt werden kann. Seine durch vielfache chemische Analysen nachgewiescne Reinheit läßt keinerlei Zweifel über seine Unschädlichkeit für Dekorationen, Stoffe, Möbel und Menschen bestehe», auch wirb dessen Leuchtkraft weder durch mehrtägiges Verweilen im Gasbehälter, noch durch die strengste Kälte geschwächt. Vs bleibt ferner vermöge der Vinfachheit und Zweckmäßigkeit dieses Apparates jede Besorgniß irgend einer damit verbundenen Geiahr ferne, und kann die Bereitung des Gases jedem schlichten Arbeiter als Neben geschäft anvertraut werden. Selbstredend ist es, daß gegenüber nachstehenden mit einem sehr kleinen Gasapparat unb im Einzelnen ausgeführteii Versuchen ein einigermaßen regelmäßiger größerer Betrieb ein besonders in Rücksicht aus Brennmaterial viel günstigeres Resultat ergibt, in ;cdcm Faste aber, selbst wenn der Preis von 1000 Kubikfuß unseres Gases dem des Steinkohlengases gleich käme, ersteres vermöge seiner viel stärkeren Leuchtkraft per Stunde nur 3,24 gegen 9,07 Heiler kostet. Die Apparate werben in der wohlbekannten Berner'schcn mechanischen Wcrkstättc in Obertürkheim unter Garantie angcfcrtigt. (Gewerbcblatt aus Württemberg.) Transportabler Waschtrockcnapparat — Bereits in Nr. !) unserer Zeitschrift brachten wir die Beschreibung eines zu gleichen, Zwecke con- struirten Apparates; der hier abgebildetc und beschriebene scheint aber zweck mäßiger zu sei» und ist in England viel in Anwendung. Das Holzgcstcll des Apparats besteht nach unserer Abbildung, von der Fig. 1 die Vorderansicht zeigt, aus 8 Stück Holzlatten, 6 unb v, welche unter einander durch Scharniere verbunden sind, so daß der ganze Apparat nach dem Gebrauche zusammengclcgt. und bei Seite gestellt wer den kann. Um diesen Zweck zu erreichen, sind bei dem hier abgebildcten Apparate je 4 Latten mit ihren Enden drehbar an den Umfang eines kurzen Holrcylindcrs von etwa '/, Fuß Höhe und 1 Fuß Durchmesser in gleichem Abstande befestigt. Fig. 2 zeigt in größerem Maßstabc als Fig. 1 die obere Ansicht dieser Verbindung, welche in Fig. l in der Mitte oben und unten bei u. U sich befindet. Die 4 Latten v sind unten bei L in den Holzblock befestigt, die 4 Latten 0 in gleicher Weise oben bei in dieser Stellung kreuzen sich je zwei Latten bei L und hier sind dieselben wieder drehbar mit einander verbunden. Die Länge der Latten beträgt bei dem beschriebenen Apparate etwa 8 Fuß und der Drehpunkt L liegt etwas weniger als die Hälfte von der Befestigungsstelle bei und L ab, etwa 3 Fuß 10 Zoll, des Zusammenlegens wegen. Die Wäschleincn <4 und U und zwischen den vier Armen des Appa rates so ausgcspannt, daß sic von oben nach unten kleiner wertende Qua drate bilden, deren Anordnung aus Fig. 2 zu ersehen ist Um den Apparat in auSgcbrcitetcr Stellung zu versteifen, find an den äußern En den ter Latten 6 Leinen I angebracht, die mittelst einer Schlinge .1 über die unteren äußern Enden der Latten I) hinweggchcn und daselbst in Ein kerbungen cingcschobcn werden können, so "daß sic das Zusammcnzichcn des Apparats durch den Druck der aufgebängtcn Wäsche verhindern. Die ausgcsprcizten Arme des Apparats'messen von einem Ende zum andern 12 Fuß, so daß^dcr ausgestellte Apparat einen quadratförmigcn Raum von etwa 9 Fnß Seitenlange erfordert. Wird der Apparat im Freien ausgestellt, so wird cs nöthig, denselben an einige in den Boden eingcrammte Pfähle sestzubinden, damit ibn ein etwas stark wehender Wind nicht derangirt. Uebrigens ist der Apparat bei seiner Zweckmäßigkeit sehr billig herzustcllen und dürfte seiner Ein fachheit wegen sehr zu empfehlen sein. (Meeh. Journal.) Bereitung eines violetten Farbstoffes aus Naphtylamin von du Wildes '^in Brüssel. — Um das Naphtnlamin zu bereiten, nimmt man 3 Thcile Nitronaphtali», schmilzt cs in einer Porzellanichalc und vermischt 2 Th. möglichst reiner und seiner Eisenfeilspänc damit. Die Mischung wird dann vom Feuer weggcnommen und mit 2 Th. gewöhnlicher conccntrirter Essig säure behandelt. Es cntstebt ein lebhaftes Aufbrauicn unk eine bedeutende Erwärmung. Wenn die Einwirkung ausgebört bat, wird das Product mit 1'/, Ty. gebrannten Kalkes vermischt, die Mfichung in eine Retorte gebracht unk destillirt. Um cs rein und krnstallifirt zu erhalten, dcstillirt man es nochmals in einem Strome von Wasserstoffgas. Indem man das Naphtnlamin im Wasscrbade mit seines Gewichts Ouccksilberorndul oder Orvd behandelt, wirk seine Farbe rasch dunkelblau und schon in weniger als einer Minute schwarz, jworauf man jdic Masse vom Feuer entfernt. Das so erhaltene und von dem am Boden ausgeschiedenen Quecksilber getrennte Product ist ein klebriger Körper, der in der Wärme schmilzt und in Wasser, sowie auch in leichten Thccrölcn unlöslich ist. Die Unlöslich keit in den leichten Thcerölen benutzt man, um ihm das Naphtylamin, welches er noch enthalten könnte, zu entziehen. Dieser Körper ist löslich in Alkohol, Actbcr und Holzgeist mit prächtig blauer Farbe, die selbst bet wenig concentrirten Lösungen sehr intensiv ist. Die Farbe entwickelt sich noch mehr, wenn man mit einer Lösung von Wcinsteinsäurc kocht. Alkalien und Luftzutritt verändern jedoch die Farbe. (De Docbnoloßisto, durch das pvlvt. Ccntralblatt.) Wochenschau. Stuttgart, 7. Oct. — Die heute dahier abgchaltenc 21. monat liche Jndustricbörsc war in Folge der gegenwärtigen Geschäftsstille weniger belebt. Für Baumwolle ist ohnehin die stille Zeit eingetreten, die alte Ernte ist verschifft und für die Zufuhren von der neuen Ernte, bezüglich deren man überhaupt noch sehr unsicher ist, ist cs noch zu früh. Man ist in Erwartung, was geschehen wird, nm bei der Blokadc der amerika nischen Häfen zu vermeiden, daß das Product der heurigen Ernte all;» lange in Amerika zurückbleibt. Einstweilen gehen die Vorräthe immer mehr zusammen und die Preise steigen. — Nächster Börsentag am 4. November. Stuttgart, 10. Oct. — Die Abrechnung unter dcn Zollvereins staaten über die gemeinschaftlichen Einnahmen a» Eingangs-, Ausgangs und Durchgangs-Abgaben im ersten Halbjahre 1861 hat ergeben, daß im Ganzen von solchen Abgaben in dieser Zeit erhoben worden sind l >384549 Thalcr, im ersten Halbjahre 1800 wurden crboben 11406032 Thlr. und beträgt somit die diesjährige erste Halbjabrscinnahme um 81843 Thalcr weniger als die erste Halbjabrscinnahme des Vorjahrs, was von deriim Jahre 1801 stattgckabtcn Aufhebung der Durchgangszölle verrührt. Zur Vcrlheilung in den einzelnen Bcrcinsstaatcn kam von obiger Bruttoein nahme netto 9974788 Thalcr. Ausstellung in Metz. — Die jetzt stattfindcndc Industrie-Ausstel lung in Metz bat einige intercssante Maschinen anfzuweiscn. Unter ken- ! selben befindet sich ein Schutzschild zur Verhütung von Unglücksfällcn bei s den unterirdischen Arbeiten; ferner von demselben Erfinder, Jaguet aus j Arras, ein einfacher Bergbohrer, der alle Beachtung verdient. Weiter ist eine Sammlung von Apparatcn ausgestellt, welche zum Abkühlcn des Bieres und anderer Flüssigkeiten dient; zu denselben gehört eine gläserne Pumpe, welche zum Auspumpcn des Bieres aus dcn Kcllerräumcn dient. Mittelst derselben wirb nicht nur das Bier auf seinem Wege abgckühit, sondern cs soll durch diesclbc auch alle Säurcbildung, die bei Pumpen zu ähnlichem Zwecke leicht eintritt, vcrmicden werden. Eine Nagclmaschinc, mit welcher pr. Minute 400 Stück Nägel erzeugt werden können; ferner eine Flaschcnkorkmaschine, welche mittcltt eines Pedals betrieben wird und welche in der Stunde 250 Flaschen verkorkt, verdienen alle Beachtung. Ein interessantes Product ist noch das aus bloßem Heu oder aus einer Mttchung von Heu und Hadern gefertigte Papier, welches ein Herr Mayer aus Cusset ausstclltc. 100 Kilogr. dieses Papiers aus bloßem Heu gefertigt, kosten 75 Fr., 100 Kilogr. einer Sorte, die halb aus Heu und halb aus Hadern besteht, kostet 98 Fr. und 100 Kilogr. eines Papiers, welches den vierten Thcil Heu enthält, kosten 108 Fr. Königl. siichs. Erfindnngsplitcntc. — Auf 5 Jahre erthcilt: am 24. September 1861 dem Advokaten Herrn Hermann Böhme in Dresden für Hrn. Will Whalley, Spinncreidir. z» Granges (Departement der Vo- gclen, Frankreich) auf einen Rcinigun gsapparat für die mit Arbeitern und Wendern versehenen Krempeln für Baumwolle und andere Faserstoffe; Herrn Rudolph Havdingcr gen. zu Ellenbogen in Böhmen auf eine Torf presse; dem Fabrikanten Herrn Johann Gottlieb Schmidt in Chemnitz auf ein Verfahren, an Geweben mit Kcttcnsiguren einen größer» Farben wechsel zu erzielen, als cs der Kcttenschecrung nach möglich ist; dem Ma- schincnfabrikanten Herrn Wilhelm Schultze in Berlin auf eine Drebrolle für Wasche; dcn Herren Sondermann ä- Stier, Malchinenfabrikantcn in Chemnitz, auf eine Siederohr-Fraismaschinc für Loiomotiv-Siederöhren. Am 2. Oct. 1861 den Fabrikanten Herren I. M. Ottcnheimcr L Söhne in Stuttgart auf Verbesserungen an Corsettwebstüklen. Briefkasten. Herrn A. G. in Sch. Eine Bezugsquelle für die leimartige Sub stanz aus dem Kleber ist uns zur Zeit nicht bekannt. Wir hoffen jedoch Ihnen in nächster Zeit eine Probe überjendtu und eine Bezugsquelle nen nen zu können. Alle Mittheilungen, insofern sie die Versendung der Zeitung und deren Jnseratcuttzeil betreffen, beliebe man an Gebr. Baensch, für redactionclle Angelegenheiten an Dr. Heinrich Hirzel zu richten. Verlag der Kebr. Baensch j» Leipzig. — Für die Redaction verantwortlich Vv. H. Hirzel. — Druck vo» Ferber S5 Seydel in Leipzig