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246 Die mit Photogen gefüllte Lampe wog bei Beginn des Versuchs 1209 Grm., brannte 120 Minuten und wog dann 1124 Grm., so daß sich ein Konsum von 40,96 Grm. per Stunde herausstellte. Die Leuchtkraft betrug 9,63. Verbrauch an Photogen per Leuchtkraft eines Normalltchts und per Stunde 4,25 Grm. b) Farbe getb, Geruch stark, spez. Gewicht 0,788. Beim Er hitzen bildeten sich bei 120" C. kleine Dampfblasen, bei 145 o E. begann es lebhaft zu sieden und die Temperatur blieb längere Zeit auf diesem Punkte stehen. Fabrik unbekannt. Die Lampe wog bei Beginn des Versuchs 1323 Grm., brannte 120 Minuten und wog dann 1237 Grm. Das verbrauchte Photo gen betrug somit 43 Grm. Die Leuchtkraft betrug 12,64. Verbrauch an Photogen per Leuchtkraft eines Normallichts und per Stunde 3,40 Grm. III. Sol ar ö l. s) Farbe gelb, Geruch schwach, spez. Gewicht 0,860; Siedepunkt ! 220" . Fabrik-, Wiesmann u. Comp. auf der Augustenhütte ! bei Bonn. Im Detail kostet das Pfund 14 Kreuzer. Die Lampe wog bei Beginn des Versuchs 1016 Grm., brannte 120 Minuten und wog dann 937 Grm. Der Verbrauch ergiebt sich hieraus zu 39,5 Grm. per Stunde. Die Leuchtkraft betrug 9,4. Verbrauch an Solaröl per Leuchtkraft eines Normallichts und per Stunde 4,20 Grm. b) Farbe braungelb, Geruch stark, spez. Gewicht 0,858; Siede punkt 220 0 Fabrik unbekannt. Die Lampe wog 975 Grm., brannte 83 Minuten und wog dann 921.5 Grm. Der Verbrauch ergiebt sich hieraus zu 38,67 Grm. per Stunde. Die Leuchtkraft betrug 8,2. Verbrauch an Solaröl per Leuchtkraft eines Normallichts und per Stunde 4,71 Grm. IV. Rüböl. ») Farbe hellgelb. Die mit Rüböl gefüllte Moderateurlampe wog bei Beginn des Versuchs 1769,8 Grm., brannte 120 Minuten und wog dann 1698 Grm., so daß sich ein Konsum von 35,9 Grm. per Stunde herausstellte. Die Leuchtkraft betrug 6,5. Im Detail kostet das Pfund 20 Kreuzer. Verbrauch an Rüböl per Leuchtkraft eines Normallichts und per Stunde 5,52 Grm. b) Farbe dunkelgelb. Die Lampe wog bei Beginn des Versuchs 1784.5 Grm., brannte 131,5 Minuten und wog dann 1707 Grm. Der Verbraucb ergiebt sich hieraus zu 35,36 Grm. per Stunde Die Leuchtkraft betrug 6,5. Verbrauch an Rüböl per Leuchtkraft eines Normallichts und per Stunde 5,44 Grm. V. Leuchtgas. Zum Brennen des Leuchtgases wurde ein Argandbrenner mit 40 Löchern und einem Zugglase von 235 Millim. Länge und 48 Millim. oberen Durchmesser verwendet. Der Druck betrug am Einlaßrohr der Gasuhr 23, am Auslaßrohr 15 Millim. Wassersäule. Der Konsum per Stunde betrug 3,2 o' und die Leuchtkraft 6,6. Tausend c engl. kosten 5 Gulden. Verbrauch an Leuchtgas per Leuchtkraft eines Normallichts und per Stunde 0,485 e'. j VI. Stearin. Bei Vergleichung verschiedener Kerzensorten zeigte es sich, daß die Lichtstärke durchschnittlich in demselben Verhältniß wie der Kon sum wächst, baß also die Leuchtkraft der verschiedenen Kcrzensorten nahezu dieselbe ist. Es wurde deshalb bei jedem Material nur eine Kerzensorte in Untersuchung gezogen. Die zum Versuch verwendete Kerze war aus demselben Paquet, dem die Normalkerze entnommen war. Dasselbe wog mit Verpackung 412 Grm. und kostete 32 Kreu zer. Es enthielt eine Kerze ») zu 95,72 Grm. b) „ 97,25 „ o) „ 97,62 „ ck) „ 97,87 „ Die Kerze ä brannte 9 Stunden und 20 Minuten. Der Ver ¬ brauch an Material belief sich daher auf 10,49 Grm. per Stunde. Die Leuchtkraft betrug in den ersten Brennstunben 1, in den letz teren 1,1, durchschnittlich demnach — — 1,05. Verbrauch an Stearin per Leuchtkraft eines Normallichts und per Stunde 10 Grm. VII. Talg. Von den verwendeten Talgkerzen gingen 6 auf das Pfund, das 24 Kreuzer kostete. Das Gewicht einer solchen Kerze betrug 84,3 Grm. Länge ohne Konus (12 Millim.) 273 Millim., oberer Durchmesser 19,5 Millim., unterer Durchmesser 21,5 Millim. Die Kerze brannte 7 Stunden, woraus sich ein Materialverbrauch per Stunde zu 12 Grm. berechnet. War die Kerze frisch geputzt, so be trug die Leuchtkraft 0,9 und stieg bann bis zu 1,5. Die Leuchtkraft 0,9 -I- 1,5 ist demnach — 1,2. Verbrauch an Talg per Leuchtkraft eines Normallichts und per Stunde 10 Grm. VIII. Paraffin. Die Paraffinkerzen kommen theils rein, tbeils mit verschiedenen Quantitäten Stearinsäure gemengt, in den Handel. ») Das Paquetpfund (314,7 Grm.) der ersteren enthielt 6 Ker zen und kostete 54 Kreuzer. Die zum Versuch verwendete Kerze wog 52,45 Grm. Die Länge derselben betrug nach Abzug des oberen ko nischen Theils (23 Millim.) 207 Millim.; der obere Durchmesser 18.5 Millim., der untere Durchmesser 19,5 Millim. Sie brannte bei einer Flammenhöhe von 46 Millim. 7 Stunden. Der Verbrauch an Material belief sich daher auf 7,5 Grm. per Stunde. Die Leucht kraft war derjenigen des Normallichts durchschnittlich gleich. Verbrauch an Paraffin per Normallicht und per Stunde 7.5 Grm. b) Von den mit Stearin gemengten Paraffinkerzen waren 4 im Paquetpfund, das 360 Grm. wog und 32 Kreuzer kostete. Die zum Versuch verwendete Kerze wog 89,8 Grm. Die Länge betrug nach Abzug des konischen Theils (22 Millim.) 282 Millim., der obere Durchmesser 21 Millim., der untere Durchmesser 22 Millim. Sie brannte bei einer Flammenhöhe von 51 Millim. 11 Stunden 55 Mi nuten, woraus sich ein Materialverbrauch per Stunde zu 7,53 Grm. berechnet. Die Leuchtkraft betrug in den ersten Brennstunden 0,9, in 0,9 -l- 1 den letzteren 1, durchschnittlich demnach — 0,95. Verbrauch an Material per Normallicht und per Stunde 7,91 Grm. Die gefundenen Resultate sind in nachstehender Tabelle zusam mengestellt und ist dabei diejenige Lichtmenge, welche 1 Grm. Stearin beim Verbrennen unter günstigen Umständen in einer Stunde erzeugt, als Lichteinheit bezeichnet. Die in den Kolumnen lii und I- aufgeführten Werthe sind aus den Versuchsresultaten berechnet, welche Zinken") bei der Prüfung von 8 Photogen- und Solarölsorten erhielt. Die Leuchtkraft der von Zinken verwendeten Normalparaffinkerze verhält sich zu derjenigen einer Stearinkerze (4 Stück im Paquetpfund), welche per Stunde 10,29 Grm. konsumtrt wie 100:102,8 und ist demnach — 10 Licht einheiten. Die geringe Leuchtkraft, welche Zinken für Photogen ge funden, erklärt sich wohl daraus, daß er bei seinen Versuchen mit Photogen Flachbrenner in Anwendung brachte und bei diesen die Leuchtkraft für die breite, wie für die schmale Seite des Dochts be stimmte und aus den gefundenen beiden Zahlen das Mittel in Rech nung brachte. Die Kolumne 6 enthält die Aequivalentzahlen der Leuchtmittel für gleiche Lichthelle und bei Vergleichung dieser Zahlen ergiebt sich, daß die Beleuchtung mit Mineralölen bei gleicher Lichthelle billiger zu stehen kommt, wie die Beleuchtung mit Rüböl oder jedem anderen Beleuchtungsmaterial. Aber selbst abgesehen von dem Kostenpunkt verdient die Beleuchtung mit Mineralölen den Vorzug vor der Be leuchtung mit Rüböl, weil die Helligkeit der Mineralöllampen bei Anwendung von Lampen mit großen Oelbehältern und gut gereinig ter Oele fast konstant ist, während die Rüböllampen jedweder Kon struktion einer steten Abnahme der Helligkeit mit der Dauer des Brennens unterliegen. ') Dingler's volvt. Journal Bd. 155 S. 215.