Volltext Seite (XML)
300 beiden Enden etwas spitz zulief und dort die beiden Lelbesöffnungen hatte. Beim Oeffnen eines der größeren Säcke mit einer Nadel quoll eine Masse hervor, welche aus zahllosen, vielleicht über 1000 Eiern gleicher Größe bestand, die alle Stadien der Entwicklung und namentlich die so inter essanten Erscheinungen der Tbcilung der Eier in 2, dann in 4 und in 8 Zellen re. zeigten, bis endlich die zellige Struktur wieder verschwunden war und ein mehrmals gekrümmter durchsichtiger Wurm von der Eischale umschlossen wurde, der sich gar häufig munter innerhalb derselben bewegte und zuletzt seiner Hülle entschlüpfte. Der kleine, den Essigaalen ähnliche Wurm gehört zur Abthcilung der Nematoden, welche als Eingeweidewürmer sehr verbreitet sind, aber auch frei im Wasser und in der Erde Vorkommen; die Säckchen aber sind das befruchtete weibliche Thier. Im September desselben Jahres fand sic Prof. Schacht auf denselben Feldern in viel größerer Ausdehnung wieder (desgleichen um Staßfurth, im Oderbruch und in Schlesien). Sie hingen in zahlloser Menge an den reichlich entwickelten Wurzelfaseru der oft nur fingerdicken Rübe, welche augenscheinlich durch ihren Angriff so verkümmert war. Die im Sommer 1800 fortgesetzten Beobachtungen bestätigten die Er gebnisse des vorherigen Jahres aufs vollständigste. Man fand die Tri chine besonders häufig aus den Feldern, wo die Rüben hintesieinander oder in kurzer Folge auffinandcr gebaut wurden, während müii sie da gar nicht antras, wo dir Rüben erst nach dreijährigem Turnus auf denselben Acker wicderkehrcn. Zapfenlager-Metall. — Bon cincm Weißmetalle, welches nament lich in England eine sehr verbreitete Anwendung gefunden hat und sich hauptsächlich zu Lagerpfanncn und Locomotiv-Ercentrik-Ringcn eignet, ist im Laboratorium des königl. Gewerbeinstituts zu Berlin eine direkt bezo gene Probe aualvsirt worden. In lOO Theilen fanden sich: Zink 70,14 Zinn 17,47 Kupfer 5,60 Blei Spuren 00,21 Das Metall, welches über leichtem Feuer schmilzt, ist einem Fabrikanten in Manchester für England patcntirt und wird mit sehr gün stigem Erfolge für Wellen benutzt, die bis 3000 Umdrehungen in der Minute machen und einen starken Druck gegen die Unterlagen ausüben, also z. B. für Holzhobelmaschinen, Ventilatoren, Centrifugalpumpen re. Obgleich mancherlei Sorten Weißmetall, die in London fabricirt wer den, recht befriedigende Resultate lieferten, so wird doch das vorliegende für so erheblich besser gehalten, daß Londoner Maschinenfabrikanten ent weder ihre Lagerpfannen nach eingesandtcn Modellen oder die Legirung aus Manchester beziehen. (Zeitschr. d. V. deutscher Jng. Bd. 5, Heft 71.) Darstellung sein zertheilten Kupfers. — Bringt man in ein dick wandiges Fläschchen eine gesättigte Lösnng reinen Kupfervitriols, außer dem noch eine mäßige Menge überschüssigen grobgepulverlen Salzes und schüttelt das Ganze, ohne zu erwärmen, mit granulirtem Zink, so zersetzt letzteres die Lösung unter Abscheidung von Kupfer und Bildung von Zink vitriollösung. In dieser löst sich aber wieder von dem überschüssigen Kupfervitriol auf, der vorige Prozeß wiederholt sich, und indem durch das Anelnanderreibcn der Zinkstückchen sich der gebildete Kupferübcrzug immer sogleich ablöst, geht der Prozeß so lange fort, als nocb Kupfer vitriol oder Zink vvrbanden ist Auf diese Weise kann man in kurzer Zeit größere Mengen fein zertheilten Kupfers darstellen. Man bringt das selbe ans ein Filter, wäscht es mit luftfreiem Wasser aus und trocknet es durch Ausprcssen ohne Anwendung von Wärme und bei möglichst gerin gem Luftzutritt, da das so fein zertbeilte Metall sich unter den genannten Verhältnissen sehr leicht opydirt. Der Prozeß der Darstellung wird wesentlich durch die von selbst ein tretende Erwärmung befördert und es ist dieselbe, in Folge der verschiede nen nebeneinander austretendcn Vorgänge so bedeutend, daß dieser Ver such sich ganz vortrefflich eignet, um rre mit den chemischen Wechselwir kungen verbundene Wärmeentwicklung ans auffällige Weise zu dcmonstrircn. Nach wenigen Minuten ist die Erhitzung so bedeutend, daß man das Gesäß nicht mehr in der Hand halten kann. (Ann. d. Chemie u. Pharm. April 1861.) Ziuusalz zur Entfernung von Rostflecken bewährt sich nicht. — In Neuester Zeit wurde eine verdünnte Auslosung von Zinnsalz als vorzüg liches Mittel zum raschen Ausmachen von Rostflecken empfohlen und da mit eine alte Vorschrift als etwas Neues ausgetischt (ein Verfahren, wel chem derjenige, der Gelegenheit hat, in älteren Werken, z. B. Prcchtl's Encyklopädic re., oft nach^uschlagen, nicht selten begegnet). Hörmann lie fert nun den Beweis, daß die längst zu,diesem Zwecke gebräuchliche Opal säure rascher und besser wirkt und raß selbst das Sauerkleesalz (saure vpalsaurc Kali) wirksamer ist als das Zinnsalz. Wochenschau. ' - England. — Die trübe Lage dex c nglischcn Fabrikation geht aus nachstehenden Ausfuhrtabellen des Monats AuSiubrartikel. Leptember hervor: S e p t e in b e 1859. 1860. r 1861. Bier Werth 78060 in Pfund E . 76843 Sterling. 35642 Baumwollstoffe 2753782 2776472 1130973 Thonwaaren und Porzellan 44866l 518778 191606 Kurz- und Putzwaaren Metall- und Gürtlerwaarcn 1204085 1083438 542312 865066 776772 446095 Leinen 1486276 1337788 493659 Roheisen 1205947 165052 79086 Stangeneisen, Ketten, Platten 642822 546493 148587 Schienen und Schicnenstüble 784505 665619 l68657 Gußeisen 16489 17056 9239 Eiserne Werkzeuge und Bcstandtheilc 357162 378842 125752 Stahl unverarbeitet 372465 457490 216246 Kupfer, Platten und Nägel 99422 44971 10005 Blei in Blöcken 53451 66015 1451 Zinn in Platten 935692 833644 274488 Oclsaat 122570 72915 1680 Salz 63876 84818 59809 Soda 459584 399153 142311 «Lpirituoscn 53173 56223 12430 Seidenstoffe 197605 102393 88360 Sonstige Seidenartikel 129557 93327 22984 Schafwolle incl. fertiger Kleider 58670l 535130 258023 Gemischte Stoffe, Flanell u. s. w. 1732224 1612384 652395 Schafwollstoffe, geköpert >02053 840501 377597 Im Jahre 1860 waren in dem preußischen Staate 355 städtische und 116 Kreissparkassen, zusammen also 47l vorhanden, deren Einlagen 50458319V- Thalcr betrugen, die sich auf 613782 Sparkassenbücher ver- theilten. Aus Schanghai wird vom 5. Oktober gemeldet, daß der Beitrag mit Preußen zwei Tage vor dem Tode des Kaisers von diesem selbst noch unterzeichnet wurde und mit der letzten Post nach Europa abgegan- gen ist. Zuerkennung von Preisen für Fischzucht in Württemberg. — Bon den früher ausgejetzten Preisen für Fischzucht (Gewerbeztg. 186l, S. 12) sind folgende Preise ausgezahlt worden: 50 fl. für eine größere künstliche Brutanstalt, welche mit Streckteichen in Verbindung gebracht ist, dem In haber der Kaltwasserheilanstalt, vr. Kleinertz in Herr^ialb; 30 fl., als zweiter Preis, für eine künstliche Brutanstalt, bei welcher man sich die Bcsclzung offener Fischwasser zur Aufgabe gemacht hat, dem Badeinhaber Gustav Heinrich Kräbmcr in lleberlingen, Oberamt Gaislingen; 25 fl., als dritter Preis, dem Gastgeber zur Krone, G. Bauer in "Wildbad; 15 fl., als j vierter Preis, dem Spinnereibesitzer I. Mauthe zum Löwen in Ebingen. Ferner für zweckmäßige Tcichanlagen je ei» Preis von 25 fl. wurden ' zuerkannt den Fischereiunternehmcrn Klenk und Wolf in Oclbronn, Ober- j amt Maulbronn und dem Fischer Mathias Krämer in Tiefenbach, Ober amt Reutlingen. Außerdem hat die Centralstelle bei diesem Anlasse von der zweckmä ßigen Einrichtung und dem rationellen Betriebe der Teichsischerci und der ' künstlichen Fischzucht auf den fürstl. Waldburg-Wolfegg-Waldsee'schen Do mänen Kcnntniß genommen und ihre volle Anerkennung ausgesprochen. Die Prcisausschrcibung hat übrigens abermals stattgefuuten. Technische Gcncralagcntnr von Ludwig Löwe L Eo in Berlin, Ritterstraße Nr. 21.— Mit Vergnügen machen wir unsere verehrten Leser auf ein Unternehmen aufmerksam, welches in richtiger Weise, mit der er forderlichen Energie und Gewissenhaftigkeit durchgeführt, wie dies zu hoffen ist, einem oft gefühlten Bedürfnisse abhilft. Die Herren Löwe L Eo. ! werden nicht allein den Nachweis und die Vcrkaufsvermittlung aller Arten neuer und gebrauchter Maschinen, Apparate, Rohstoffe re., sondern auch die Vertretung für Fabriken überhaupt, sowie auch die Patentbewerbung und Vcrwerthung neuer Erfindungen übernehmen. Wir wünschen diesem wichtigen Unternehmen eine rege Theilnahme. Heilig ist das Cisieuthnm! Wir halten uns grgcniibcr unserer Mitarbeiter z» der Mitthcilnng verpflichtet, daß der in Nr. 46 des allgemeinen Deutschen Telegraphen gebrachte Artikel „über Hausindustrie rc." wörtlich aus Nr. 11 der Jllu- strirten Gewcrbezeitung, ohne Nennung der Quelle, nachgedruckt ist.— Ebenso hat die Nedaction der Sächsischen Jndustciczeitung sich bewogen gefunden, den in unserem Blatte (Nr. 4) gebrachten Originalartikel „über die Nachweisung des Rüböls rc. von F. Schneider", aus dem Polytechnischen Cen tralblatte mit Weglassung der dort citirten Quelle abzudrucken. D. Red. Alle Mittheiluugeu, insofern sie die Versendung der Zeitung und deren Jnseratenthcil betreffen, beliebe man au Gebr. Baensch, für redaktionelle Angelegenheiten an vr. Heinrich Hirzel zu richten. Verlag der Gebr. Baensch in Leipzig. — Für die Nedaction verantwortlich vr. H. Hirzel. Druck von Ferber A Seydel in Leipzig.