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Ur. 25. Friedrich Keorg Wiech s Deutsche 1861. Or. Lnapp, Professor der angewandten Cbcmik in Piünchen. u>. Vechclhäuser, Leneral-Direet. t. Continental Nai-Keselisid. "iL. Hh Ä. M. Nllter von Surg, K. K. Reg.-Ruth u. Prof., Mitglied d. Akademie d. Wissenschaften, VerwaltungSratk re. in Wien. Unter besonderer Mitwirkung der Kerren 1>e. Kudolph Mroßliertogl. Bad. Äek. Referend. un Handel- ^gl Miilift., Ritter re. in EarlSru'.^e. Or. Wilhelm Nrtlcr von Schwarz ik. K. SeetionS-Rakd und Krin;lei-Director de- öftrer. General-EonsulaiS re. in Pari-. Or. T. von Stcinbcir, Dircct. d. K^Württemb^ lFentralftette f. Handel Or. krnll Lngel, Kai. Prenß Netz. Rkg.-R.ntz, Direktor dei Kgi. Statist. Bureau. Roter >c. m Berlin. vr. M. Rühl,nanu, Prof, der Königl. Polyt-chn. Lckulc, Ritter >c. in Hannover. M. M. Freiherr von Wcbrr, Ingen.. K. Säckf. Finanz-Ratb u. Siaal«ris«nb.'- Direcror. ComkNur u Ritter in Dre.ren. Heraus stcgcbcn von vr. Heinrich Hirzct. Pridatdoicnl der Chemie a. r. Universität Lcivzig, d. Z. Direktor der icivziger Polytechn. Besestschast. Wöchentlich 1^—2 Bollen. Zu bezickcu kurst, alle Bucbbankiunstcn unk Postämter. SechsNIldzWNNzigstcr IifhlgMIg. lieber die Berfälschnng der fetten Körper im Allgemeinen nnd der Oclc im Besonderen. Von Theodor Chateau. (Fortsetzung ) III. Färbungen, welche durch Salpetersäure hervor gerufen werden. Diesel war der Erste, welcher empfohlen hat, die durch concentrirte Salpetersäure hervorgerufenen Färbungen zur Nachweisung der Reinheit der Oele zu benutzen. Auch Crace Cal vert hat die Salpetersäure zu diesem Zwecke vorgeschiagen, aber in verschiedenen Graden der Concentration. Wir kommen unten wieder auf die von Calvert mitgetheil- ten Reactionen zurück. IV. Salpetersäure und Schwefelsäure zusammen. Behrens. Apytheker zu Saint-Croix (Canton Waadt) hat empfoh len. zu fe io Grammen eines zu prüfenden Oeles 10 Gramme einer Mischung von gleichen Theilen käuflicher Salpetersäure und Schwe- selsäure zu setzen. um die Verfälschung verschiedener Oele durch Se samöl nachzuweisen. Calvert wendet diese Mischung ebenfalls an. Nur muß man die einkretende Färbung sofort beobachten, weil schon nach Verlauf von 1—2 Minuten das Oel braun und dann vollständig schwarz wird. Folgendes sind die Reactionen. welche eintreten, wenn man die Oele mit der Mischung der beiden Säuren in Berükrung bringt: Sesamöl Olivenöl Leinöl Oele Färbung Grün, vor dem Dunkeln. . Blaßgelb. Rothbraun. Süßes Mandelöl Pfirsichblüthroth. Ricinusöl Wenig verändert. Rapsöl Röthlichbraun. Mohnöl Ziegelroth. Man kann durch diese Reaction lO Proc. Sesamöl im Olivenöl nachweisen. Bemerkenswerth ist, daß die Verfälschung des Oliven-, Ricinus - und süßen Mandelöls mir Sesamöl besonders vortheilhaft in Mar seille ausgeführt wird, wohin das Sesamöl direct und steuerfrei aus Egypten gebracht wird. Außerhalb Paris könnte man auch das Mohnöl damit verfälschen; in Paris selbst, wo die Abgaben auf die Oele bezahlt sind, haben beide Oele (Mohnöl und Sesamöl) ziemlich denselben Preis. V. Syrupförmige Phosphorsäure. Calvert hat diese Säure zur Erkennung von Thranölen (Fischölen) in Pflanzenölen vorgeschiagen, da erstere dadurch sckwarz gefärbt werden. Calvert behauptet, daß diese Reaction schon in der Kälte eintrete; ich (Cha teau) habe die von diesem Chemiker gegebenen Angaben mehrmals wiederholt, doch immer ohne Erfolg; dagegen habe ich gesunden, daß die Reactionen beim Erwärmen sehr hübsch eintreten. Wie man im Verlaufe sehen wird, habe ick die Phosphorsäure auf alle fetten Körper in der Kälte und Wärme wirken lassen. VI. Chlorgas. Faurö von Bordeaux hat im Jahre 1839 die Benutzung des Chlorgases empfohlen, um im Allgemeinen die Pflanzenöle von den thierischen Oelen zu unterscheiden. Und in der That, ein Strom von Chlorgas, weicher während einiger Minuten in ein Pflanzenöl geleitet wird, entfärbt dasselbe etwas oder verän dert seine Farbe nur wenig, während dasselbe Gas, in ein thierisch-s Oel geleitet, dieses augenblicklich bräunt und nach und nach schwärzr. 49