Suche löschen...
01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 17.02.1911
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1911-02-17
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19110217016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1911021701
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1911021701
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1911
-
Monat
1911-02
- Tag 1911-02-17
-
Monat
1911-02
-
Jahr
1911
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Nr. 48. 105. Jahrgang. Freitag, 17. Frdruar 1911. Leipziger Tageblatt * Eingabe der Eilboten. Wie schon erwähnt, Haden die braunen und die grünen Eilboten sich mit einer Eingabe an die Stadtverordneten gewendet. 2n dieser wird hervoraehobcn, das; der Betrieb von Eilbotenanstalten in Großstädten einem dringenden aNgemeinen Verkebrsdedurfnifie ent« spricht und besonders den kleineren Geschäften des Mittelstandes zugute kommt. Würde das geplante Vorgehen der Reichspostverwaltung, den Eilbotenanstalten die Lebenskraft unter binden, so würde vielen Gewerbetreibenden daraus Schaden erwachten, insofern sie zu erhöhten Ausgaben bei Erledigung von Geschäften gezwungen wären, Die Stadtverordneten werden deshalb ersucht, dem Rate gegenüber auszusprechen, da» an der Beibe haltung der Eilbotenanstalten ein allgemeine» und besonderes städtisches Interesse besteht. Weiter soll dem Rat anheimgegeben werden, die geeigneten Schritte zu unternehmen, um aus eine Erhaltung dieser Anstalten an zuständiger Stelle hinzuwirken. * Errichtung eines Knaben- und Mädchenhorte» an der 1«. Bezrrksschule. Einem Gesuche der Direk toren der 9. und U». Bezirtsschule in L.-Volkmars- dorf und der 30. Bczirksschule entsprechend hat der Rat beschlossen, einen Knabenhort an der 16. Be zirksschule in der Bogislawstraße zu L. - Volk- marsdorf zu errichten. Die Kosten der Ein richtung betragen 897 .L, die laufenden Unter haltungskosten auf -'ft Jahre lab Ostern 1911) 1907 Weiter soll auch ein Mädchenhort an derselben Schule errichtet werden. Die Begründung solcher Horte ist bisher stets den» „Verein der Mädchen horte" überlassen worden. Das soll auch im vor liegenden Halle geschehen. Die Einrichtungskosten sind auf 920 ./Z veranschlagt, während dem genannten Verein zur Unterhaltung des Hortes ein jährlicher Beitrag von 1200 x gewährt werden soll. * Universitätsnachrichten. Das Vorlesungsver zeichnis der Universität Leipzig für das Sommer semester 1911 ist soeben erschienen und kann von heute an durch die Universitätsbuchbandlung von Alexander Edelmann, Dörrienstrasze 9, 1., und durch Herrn Kastellan Meisei, Augusteum, Erdgeschoß, be zogen werden. Der neue Lehrplan hat durch Be rufungen bez. Ernennungen mehrfache Ergänzungen erfahren, durch welche die theologische Fakultät nicht berührt wird. In der Iuristenfakultät hat an Stelle des verstorbenen Geheimrats Friedberg Herr Geb. Justiziar Professor Dr. jur. Viktor Ehrenberg mit je einer Vorlesung über „Grundzüge des deutschen Privatrcchts" und „Handels-,Wechsel- und Schiffahrts recht" Neuaufnahme gesunden. In der medizinischen Fakultät ist für den anderweit berufenen Vrof. Perthes der außerordentliche Professor Herr Dr. med. Heineke zum Direktor des Chirurgisch-poliklinischen Instituts ernannt, der aujzer den poliklinischen Vor trägen „Allgemeine Chirurgie ll. Hälfte" im Chi rurgisch-poliklinischen Institut angezeigt hat. Herr Privatdozent Dr. med. Vörner ist mit der Vorlesung ..Allgemeine Dermatologie mit Demonstrationen", die er im Medizinisch-poliklinischen Institut abhält, neu ausgenommen. 2m Verbände der philosophischen Fakultät sind die Vorlesungen des am 1. ^anuar d. 2. in den Ruhestand getretenen Geheimen Rates Herrn Prof. Dr. ^hil. Karl Neumann das erstemal ausgefallen. An Stelle des nach auswärts berufenen Prof. Dr. phil. Heinrich Liebmann ist der neuberu jene Professor Herr Dr. phil. Paul Kocbe mit ..Gewöhnliche Differentialgleichungen", „Algebraische Analysis", „Uedungen zur analntischen Geometrie der Ebene" lmit Prof. Dr phil. Rohn) und „Uebungen zur Infinitesimalrechnung und zu den gewöhnlichen Differentialgleichungen" lmit Prof. Dr. phil. Her glotz) getreten. Von den neuernannten Privat dozenten, die das erstemal im Vorlesungsverzeichnis Aufnahme gefunden haben, hat Herr Dr. phil. Ernst Bergmann „Geschichte der neueren Philosophie" lvvn Descartes bis Kam): Herr Dr. phil. Walter Bergt ..Kristalline Schiefer: mit Exkursionen": Herr Dr.phil. Hans Weyhe „Die Vorgänger Shakespeares" und „Altenglische (angelsächsische) Uebungen (Lektüre der Elene)", sowie Herr Dr. phil. Friedrich Hempelmann „Allgemeine vergleichende Entwicklungsgeschichte" mn Zoologischen Institut) angctündigt. * Kirchennachrichten. Es wird darauf hingewiesen, dasz der Abendgottesdienst nächsten Sonntag in der Peterskirchc als ein liturgischer gehalten wird. Dabei sollen die Rudolf Schäferschen Bilder der Schmuckausgabe unseres Landesgesangbuchs, die vor Jahresfrist erschienen, aber leider noch wenig bekannt geworden sind, als Lichtbilder gezeigt werden. * Verlegung der Taubstummenanstalt. Dom Kultusministerium wird beabsichtigt, die Taub stummenanstalt von der jetzigen Stelle an der Tal- und Liebigstraße zu verlegen, weil die Ge bäude sür die Zwecke des Taubstummenunterrichts nicht mehr ausreichen, anderseits aber für die wachsenden Bedürfnisse der Universität (zu Jnslittns- zwccken usw.) sehr gut Verwendung finden tonnen. Verhandlungen zwischen dem Rat und dem Mini sterium haben nun zu dem Ergebnis geführt, dasz ein Areal von etwa 11000 Quadratmeter Fläche, zwischen dem Neuen Johannisfriedhos und der Reitzenhainer Strasze gelegen, als Bauplatz für eine neuzuerrichtendc Taubstummenanstalt in Aus sicht genommen worden ist. Zu diesem Behufs wird sich eine Aenderung des hierbei in Betracht kom menden Bcbaunngsplanes nötig machen und der Rat ersucht die Stadtverordneten, dieser Aenderung zuzustimmen. Die Angelegenheit soll wegen der Bewilligung der Mittel sür den Grundstücksantauf schon den im Herbst zusammentrctendcn Stände- tammern vorgelegt werden. * Der Prinz-Iohann-Georg-Stiftung ehemaliger Kameraden des 107. Regiments sind in der letzten Zeit mehrere reiche Schenkungen überwiesen worden. So stiftete Herr Fabrikbesitzer Otto Kirnen in Reichenbach i. V. 1000 ./<: die Herren Geh. Rat Ernst Fritzsche in Leipzig und Kommerzienrat Mar Verger in Leipzig überwiesen der Stiftung je 900 ./< und Herr Geh. Regicrungsrat Professor Dr. Klipstein stiftete 100./» Das Gesamtvermögen der Stiftung beziffert sich jetzt auf 17 388 * Schlafwagenverbindnng Leipzig-München. Be kanntlich gibt es zwischen Leipzig und München zwei Verbindungen, eine über Saalield—Nürnberg und eine andere über Hof—Regensburg. Auf beides Strecken verkehrt — wenn man von Luxuszllgen av- sieht — ein Nachtschnellzugspaar, und zwar verläßt der Zug über die preußische Linie Leipzig um 10,13 N. und trifft um 7^20 V. in München ein, während aus der sächsischen Strecke der Berliner Schnellzug erst um 1.06 V. vom hiesigen Bayrischen Bahnhof abgeht i nd um 10 Uhr vormittags in München ankommt. Der Gcgenzug über Nürnberg fährt von 10,10 9k. bis 7.10 V. und der über Hof von 7,20 N. bis 3,35, V. Trotzdem die Züge über Hof also etwas schneller fahren, wird man in den meisten Fällen die über Saalfeld unbedingt vorziehen, weil ihre Abfahrts und Ankunftszeiten bei weitem günstiger liegen. Merkwürdigerweise aber ist, soviel wir wissen, der Zug 10,13 N. ab Leipzig nicht sonderlich stark frequentiert, und als Grund dafür läßt sich vielleicht anführen, daß er keinen Schlafwagen führt. Viele Reisende, die nicht erst um 1 Uhr nachts ab fahren, aber dennoch einen Schlafwagen benutzen wollen, begeben sich daher um 9.18 N. nach Halle, und erreichen dort um 10.51 den Schlafwagen Berlin München, der mit dem Leipziger Zug erft ab Saal feld zusammcnfährt. Der Umweg über -Halle würde ihnen aber erspart bleiben, wenn die Staatsbahn, wenigstens im Sommer, einen Schlafwagen im Zuge l) 74, ab Leipzig 10.10 N., führen würde. Es liehe sich ja schon im voraus mit einiger Sicherheit be rechnen, ob diese Einrichtung lohnend ist, da man ja wcitz. wieviel Schlafwagenplätze täglich von Halle dis München bestellt werden. Aber wir sind über zeugt, datz eine so günstig gelegene Schlafwagenver- vindung wie die angeregte, auch von vielen Reisenden benutzt werden wird, die heute anstatt auf manchen Umwegen im Schlafwagen, lieber in eoiem gewöhn lichen Coupe direkt fahren: um so mehr, als der ge- nannte Abendzua eine recht gute Verbindung mit Lindau, der Schweiz, Tirol und Italien herstellt. Uebrigens würden die Berliner Schlafwagen zur Zeit der großen Ferien, wo sie regelmäßig überfüllt sind, etwas entlastet werden. Vielleicht zieht die Bahn den hier ausgesprochenen Vorschlag einmal in Er wägung. «. * Zu deu Tqphnserkrankungen der Familie Rose wird uns mitgeteUt. daß unsere gestrige Notiz, es seien zwei Kinder im Krankenhaus gestorben, nicht richtig ist. Nur ein Kind ist im Krankenhaus ge- storben, das andere außerhalb. * Der Verein Leipziger Gemeindebeamten hat sich auch im vergangenen 2ahre weiter gut ent wickelt. Die Zahl der Mitglieder stieg um 67 auf 1265, und dementsprechend gestaltete sich auch das Kassenwesen günstig. Der Verein veranstaltete mehrere wissenschaftliche und belehrende Vorträge und richtete Fortbildungskurse ein, zu deren Kosten Rat und Stadtverordnete 1000 bewilligten. Das Erholungsheim des Vereins zu Wasewitz wurde im vergangenen Jahre von 109 Personen länger als je eine Woche bewohnt. * Der Haus- und krundbesitzerverein L.-Seller- hausen feierte am Mittwoch im Großen Saale des Schützenhauses sein 39. Stiftungsfest. Der Faschings zeit gerecht werdend stellte es die „Entdeckung des Nordpols" dar. Der Begrüßungsansprache des Vor sitzenden Herrn Hanf folgte die Ehrung von 5 Ver- einsjubilaren mit 25jähriger Mitgliedschaft durch das Vorstandsmitglied Herrn Stadtverordneten Rollig. Daraus folgte ein humoristischer Vortrag des Nordpolentdcckers Cook (dargestellt von einem Vercinsmitgliede), der seine Ausführungen durch Überreichung eines Nordpolpräjents an die Damen gelegentlich der sich anschließenden Polonäse unter stützte. Die Kapelle Bertram sowie ein Sänger quartett trugen ihr Bestes zum Gelingen des Festes bei. * Park Meusdorf. Da am vergangenen Sonntag bei dem Ricsenbesuch über 1150 junge Damen den Großerr,Festsaalbejuchtcn, so dürste kommenden Sonntag ! der neueste Schlager Leipzigs „Das Lied aus l die schölle Leipzigerin" volle Berechtigung haben. > Gedichtet hat dieses reizende Walzerlied Ernst Gold- jreund. Die Musik ist von Siegwart Ehrlich, der die erste Aufführung selbst leitet. Mit Rücksicht darauf, daß die einleitenden Vorträge der Sonntags-Redouten großen Beifall sanden, wirten nächsten Sonntag (Auf, zur Jagd) und übernächsten Sonntag (Der Tag der schönen Risette) hervorragende Kräfte mit. * Die Polytechnische Gesellschaft — Gewerbeverern für Leipzig — hatte im Pfaucnsaale des Zoologischen Gartens einen recht gut besuchten Vortragsabend ver anstaltet, an dem Herr Lchranstaltsdirektcr Paul Gußmann über das Thema sprach: „Das menschliche Haar in gesundem und krankem Zustande." Der Redner, der seinen Vortrag in interessanter Weise durch Lichtbilder erläuterte, veranschaulichte zunächst den anatomischen Bau und die Bildung des Haares in der menschlichen Haut. Das erste Erfordernis zur Erhaltung eines gesunden Haares sei entsprechende Pflege und peinlichste Sauberkeit. Der Haardoden muffe rein uird die Poren offen gehalten werden. Das Haar und der Haardoden seien öfter» zu waschen, das Haar müsse von Zeit zu Zeit gefettet und die Spitzen verschnitten werden. Auch die Wahl einer richtigen Kopfbedeckung sei ein Mittel, die Haare gesund zu erhalten. Interessant waren die Vor führungen der Lichtbilder, die Schweiß- and Talg drüsen der Haut iy gesundem und krankem Zustande betreffend, ebenso über die krankhaften Verände rungen des Haares, wie die gespaltenen und brüchigen Haare, der kreisförmigen Kahlheit, des ge sunden und des kranken Haarausfalles. Len letzteren erkennt man u. a. an der großen Menge der aus fallenden Haare. Schließlich kam der Redner noch aus das Ergrauen der Haare zu sprechen. Die Wissen schaft widme der letzteren Erscheinung und den Ursachen der Kahlköpfigkeit zwar die größte Aufmerk- samkeit, leider sei aber der Erfolg ein geringer. Er warnte noch vor dem Kurpfuschertum nnd verwies Haarleidendc an den Hautarzt. " Maskenball im Etablissement Friedenfels. Lustig und fidel. Das war die Devise, unter der Herr Robert Schulze seinen Maskenball in Szene geben ließ, nnd es war sowohl lustig ais auch fidel. Eine riesige Fülle, fast ni voll, dazu die famose Musik, sebr hübsche Masten, beste Stimmung, das waren so die Ingredienzen, die Verwendung sanden. Was soll man eigentlich mehr davon sagen? Alle Worte würden schließlich doch den Eindruck ab schwächen. Die Preisrichter hatten natürlich keine leichte Arbeit, aber sie einigten sich nach langer Be ratung, folgenden Riasten die Preise zu geben: Damen: 1. Preis: „Sachsenwald", 2. Preis: „Simp- lonslug", 3. Preis: „Gartenstadt", 4. Preis: „Nord pol", 5. Preis: „Jubiläum", 6. Preis: „Margareten- lag", 7. Preis: „Spinne", 8. Preis: „Märchenfee", 9. Preis: „Mandelbaum". Trostpreise. „Unser Kaiser liebt die Blumen", „Apollo" und „Alt-Leipzig". Herren: 1. Preis: „Friedenfelsgruppe", 2. Preis: „Hans Grade", 3. Preis: „Wespe", -1. Preis: «Luft schiff Leipzig". 5. Preis: ,^Vogelhändler", 6. Preis: „Invalide", 7. Preis: „Schutzmann". Das Ende dieses Valles soll recht zeitig in der Frühe gekommen sein, es muß doch also seht schön gewesen jein. * Das Schauturnen des Allg. Akad. Turnabeuds sand am 15. Februar in der Halle der Turngemeinde Leipzig statt, bei einer aktiven Beteiligung von nahezu 100 Mann und vor einem außerordentlich zahlreichen Zuschauerkreis, in dem sich mehrere Ver treter militärischer und akademischer Behörden — Rektor und Ausschuß für Leibesübungen hatten sich infolge gleichzeitig stattfindender Senatsitzung leider entschuldigen müssen — Hofrat Prof. Raydt von der Handelshochschule, Abgeordnete einer stattlichen Anzahl studentischer Korporationen und bürgerlicher Vereine, spez. der Turngemeinde Leipzig und des Leipziger Schlachtseldgaues befanden. Nach einem flotten Aufmarsch mit Gesang des Liedes „O Deutsch land hoch in Ehren" begrüßte Univ.-Prof. O. vr. Gregory namens des Allg. Akad. Turnabends an der Universitär Leipzig die Gäste, wies auf den hoch erfreulichen Fortschritt der Akad. Turnsache im Se mester 1910 11 hin, die Einsetzung ein s Ausschusses für Leibesübungen, den Abschluß des Hallenmiet vertrags mit der turnerisch auf so hoher Stufe stehende Turngemeind«, die Begründung des bereits 20 Körperschaften umfassenden Akad. Verbandes für Leibesübungen zu Leipzig, die kürzliche Eintragung der 300. Teilnehmer» in die Liste de» A. T. L. und die bevorstehenden Akad. Olympien in Dresden und Breslau, sür welche das Schauturnen eine Art Vorprobe fein solle. Nach einem dreifachen Gut Heil? auf die Gäste erfolgten die mit größter Straffheit und Exaktheit ausgeführten Freiübungen (Leiter Dr. Kuhr), die die Verwertungsmöhlichkeit der so genannten volkstümlichen Uebungen im Rahmen des Winter- und Hallenturnbetriedes (3 Lauf — 7 Sprung — 8 Wurfstellungen) in anschaulicher und erschöpfen der Weise zum Ausdruck brachten. Da» sich an * Böhlitz-Ehrenberg» 16. Februar. Wühler versammlung.) Am Dienstag sprach im Gasthof zum Waldmeister der Kandidat der nationalliberalen Partei sür die Ersatzwahl im 23. ländlichen Wahl kreis Herr Baumeister Otto Unger, aus Mölkau. Der Vortrag wurde von den zahlreich Versammelten mit großem Beifall ausgenommen. In der anschließenden Debatte sprachen Mitglieder der fortschrittlichen Voltsparter und der nationallibcralen Partei. Von konservativer und sozialdemokratischer Seite ist nicht gesprochen worden. * Knauthain, 16. Februar. (Frauenoer- ein.) Der hiesige Frauenverein zählt zurzeit fünf Ehrenmitglieder und 75 Mitglieder. Im vergangenen Jahre sind 40 Personen unterstützt worden. Es wurden ausaeteilt: 1377 Liter Milch, 102 Brot marken, 26 Fleischmarken, 9 Torfmarkew 1 Kaffee marke und 160 Portionen Suvnen bzw. Mittagsessen. Eine Person wurde vier Wochen im Frauenheim Lausigk erhalten. 16 Personen konnte am 4. Advent sonntage erne Weihnachtssreude bereitet werden. Die Gesamteinnahmen betrugen 913,86 und die Ge samtausgaben 832,51 Bei der Dorstandswahl wurde Frau Pauli zur Vorsteherin gewählt. * Knautkleeberg, 16. Februar. (Schulnach- richten.) Vom Schulvorstande wurde der Hilfs lehrer Kurt Tegeler in Wallroda bei Radeberg al» ständiger Lehrer an die hiesige Schule gewählt. Be werbungen waren 52 eingegangen. Z. Engelsdors, 16. Februar. (Aus Schule und Gemeinde.) Zum Schularzt ist auf vorläufig ein Jahr Herr Dr. Seifert gewählt worden. — Die Satzungen der neugegründeten Freiwilligen Feuer wehr wurden genehmigt und als Hauptmann Zimmermeistcr Schmidt, als dessen Stellvertreter Herr Artur Nickel vom Gemeinderat bestätigt. Die Gemeinde übernimmt die Kosten für Anschaffung der Ausrüstungsgegenstände und erwirbt deren Eigentumsrecht. s. Borvdorf, 16. Februar. (Wasserleitung.) Die Wasserleitungssrage dürfte ihre Lösung dem nächst finden, da der Rat der Stadt Leipzig der Wasserabgabe au» dem Canitzer Rohrnetz, da» durch die Panitzsch-Sommerfelder Straße führt, wohlwollend gegenübersteht. veremsnschrlchten. S»»llchris«»«rei» Gt»lze»Schre», Leipzig-Wes« Ter Verein veranstalictc am letzten Lonniag zur Unterhaltung (einer Mttglteder und Freunde t» .Wosenschldhche»'. S.-Plagn»«», einen H«mor«de»d, der sehr stark »«sucht war. Die von Dame» und Herren de» Vereins gebotene Unterhaltung schließende allgemeine Riegen- und Korporation», turnen zeigte zuerst den Verband wissenschaftlicher Korporationen (Leiter (Land. phil. Halbauer) am Pferd, dann eine 20 Mann starke, außerordentlich leistungsfähige Riege der Freien Studentenschaft (Cand. phil. Reeses am Sprungtisch und als zweifel losen Höhepunkt dieses Teils des Schauturnens die Burschenschaft Arminia (Cand. phil. Mütterleins an 2 Barren, an denen drei Uebungsgrupr^n zusammen gesetzter schwieriger Art und mehrere Gipfelübungen einzelner besonders gewandter und kräftiger Mit« glieder allgemeine Anerkennung und Bewunderung sanden. Zum erstenmal gezeigt wurde hierauf das Zug- oder Sektionsturnen von je 4 Riegen unter gemeinsamem Befehl der 3 Turnwarte (Dr. Kuhl. Tand. rer. nat. Richter und Cand. phil. Halbauer), das seinen erzieherischen Wert sür Disziplinierung der Mafien wohl erkennen ließ. Ungeteilten Beifall fand die durch erklärende Bemerkungen ergänzte Vorführung sämtlicher Geräte- und volkstümlichen Uebungen des Dresdner Sechskampfes und der Musterriege der 12 Gewandtesten des A. T. A. am Neck, bestehend meist aus Siegern vom Akad. Olym pia in Leipzig und Berlin, deren durchgebildete, harmonisch geschulte Körper den segensreichen Ein fluß des deutschen Turnens auf die physische Be schaffenheit im besten Licht erscheinen ließen. Ein leidenschaftlicher Tauziehkampf beendigte das trotz seines improvisierten Charakters glänzend gelungene Schauturnen des Allg. Akad. Turnadends, das ein neues Ruhmesblatt in seiner ehrenvollen und erfolg- reichen Geschichte bedeutet und zu den besten Hoff nungen für eine würdige Vertretung der Leipziger Studentenschaft in Dresden und Breslau berechtigt. * Kal. Sachs. Militärverein ehrenvoll verabschie deter Militärs. Im Großen Saale des Buchhändler hauses fand der humoristische Familienabend des seit nunmehr 54 Jahren bestehenden Vereins statt, der sich eines sehr guten Besuches erfreute, was um so mehr zu begrüßen ist, als der Ertrag des Avends dem Fonds sür wohltätige Zwecke des Vereins zufließt. Die Begrüßungsansprache des Vorsitzenden gipfelte in dem Wunsche an die Mitglieder, auch seiner durch rege Teilnahme dis Bestrebungen des Vereins zu unterstützen. Tie sehr nett zuiammen- gestellte Vortragsordnung der mitwirkenden Seidel- sänger trug zur Erhöhung der Stimmung bei. Ebenso hatte der rührige Vergnügungsausschuß mancherlei Scherze vorbereitet, so daß der Humor der Gäste und Mitglieder lange in freudiger Stimmung zusammenhielt. Schwere Verbrennung beim Feueranzünden. Die in Kleinzschocher. Schloßweg 25, I., bei ihrer Tochter wohnhafte 66 Jahre alte Webers-Witwe Christiane Göppner wollte gestern mittag, wäh rend ihre Tochter auf Arbeit und sie allein in der Wohnung war, im Ofen der Wohnstube Feuer an zünden. Hierbei fiel ein Funken heraus und, ohne daß es die Frau bemerkte, auf deren Kleider, die bald darauf lichterloh brannten. Die bedauerns werte Frau, welche infolge eines früher erlittenen Schlaganfalls sich nur schwer behelfen konnte, war den umsichgreifenden Flammen gegenüber völlig machtlos. Sie trug am ganzen Körper lebens gefährliche Brandwunden davon. Die Nachbarn wurden erst durch den aus dem Schlüsselloch dringen den Rauch auf den Brand, der sich sogar der Diele mitgeteilt hatte, aufmerksam, konnten aber erst nach erfolgter Aufsprengung der Tür der Frau Hilfe bringen. Sie wurde in hoffnungslosem Zu stande aufgehoben und im Rcttungsautomobil des Samaritervereins dem Stadtkrankenhause zugeführt. -ff 2n die Maschine gefallen. In einem graphi schen Großbetriebe an der Dresdner Straße war einem 17 Jahre alten Steindruckerlchrling aus der Margareienstraße in L.-Rcudnitz ein Bogen in die Steindruckpressc gefallen. Bei dem Bemüben, den Bogen noch zu erhaschen, glitt der junge Mann, in dem er sich zu weit vorbeugte, mit Len Fiffen vom Boden ab und fiel direkt in das Getriebe der Ma schine. Er trug hierbei einen schweren komplizierten Armbruch davon, jo daß er nach Anlegung eines Notverhandes mittels Krankenwagens in das Stadt krankenhaus übergesührt werden mußte. Pf Unfälle. In der Poststraße zog sich ein 56 Jahre alter, in der Sternwartenstraße wohnhafter Arbeiter beim Abträgen von Kohlen, indem er ausglitt, eine Verstauchung des rechten Fußes zu. — Ein an der Querstraße wohnender Arbeiter geriet in einer Holz- dearbeitungsfabrik des Südens mit der linken Hand in die Dampfhobelmaschine und zog sich dabei eine Fingciquetschung zu. — Beide Personen sanden Aufnahme im Stadtkrankenhause. trug »ichi z«» mindeste» dap, drt. »4« Sttmmnng z» einer cchr karnevalistischen »» gesiaUerr, so daß man noch ui» in die späte Nacht hinein der Wütti» Terpsichore ihre» Tribut zollte. De» Uhriftltch« Veeet» 1»»«« Vit»»er, HuhauntNplatz 8, setert am Lonniaa, den t». Februar sei» I». g«-r«»sest. Abend» 0 Uhr findet in der Nikoiaikirch« et» A«slgott«»aieuft statt, wo Herr Pfarrer Htlbert-DreSde» die Festpredigt halten wird. In der Nachfeier abends um 8 Uhr, die i» Form eines Teeabcnd» im Saale der Lanüeskirchlichcu Gc- meinschait, Sidonienstraße 44» stattsiudet, hält Herr Ober- verwaltuugSgcrichlSrat von der Tecken-DreSde» eine» Lor- trag über: .Freude alle» Volk, Freude der Fugend!" Aukcrdem kommen musikalische Darbietungen zum Vortrag. jedermann ist willkommen. Seekarten kosten »m Vorverkauf im BereinSburcau A) Pf., au der Abend kasse 40 Ps. Die P»l,iech»isch« »esellschaft hat p» ihrem heutige» wöchentlichen Vortragsabend Herr» Lehrer H. »scher- Leipzig gewonnen, welcher einen Lichtbildervortrag «Streif züge durchs alte Acmortca", Aeisebildcr aus Norüwesi- Frailkrctch, hält. Der deutsch« Nati»»alb»»d hält Lsnnadend, de» 1L. Fe bruar, abend» Hll Uhr, im «Mariengarte»", Karlstratze, «ine» Vortrag ab. Herr Fabrikbesitzer M Schubert spricht über da» Thema: »Kulturelle Entwicklung", i) Ist die Sozialdemo kratie eine Kulturbewegung?, 2) TaS kulturfeindliche Zen- trum, S) Hornesfers Kulturparke«, 4) Simone deutscher Kulturbund sür Politik, b) Prosehor Ostwald: Logische» Tenkcn, Arbeit und Widerstände, S) Loo Worten z»r Lat. Hierauf freie Aussprache. Arbeitslos unü krsnk. Die Ortskrankenkasse für Leipzig und Umgegend ist bekanntermaßen zu allen Zeiten bestrebt gewesen, die ihr zugefallene Ausgabe der sozialen Fürsorge in möglichst großeni Umfange und möglichst wirksam zu erfüllen. Aus diesem Bestreben heraus hat der Kassenoorstand seit Jahren darauf hingewiesen, daß die arbeitslos werdenden Mitglieder in allen Fällen gut tun, bei Beendigung des Beschästigungsverhält- nisses sofort ihre freiwillige Mitgliedschaft zu er klären, welche Erklärung bekanntlich innerhalb der ersten Woche nach der tatsächlichen Beendigung der Arbeit wirksam ausgesprochen werden kann. Der Mangel der freiwilligen Mitgliedschaft wird ost fühlbar in den Krankheitsfällen, die während der Erwerbslosigkeit eintreten. Vorausjetzung für die Unterstützung ist in diesen Fällen nicht nur, daß die vorausgegangene versicherungspflichriae Be schäftigung mindestens drei Wochen gedauert yat und daß der Unterstützungsfall innerhalb der ersten drei Wochen nach Beendigung der vcrsicherungspslichtigen Beschäftigung eingetreten ist, der Ansprucherhebende muf; auch bis zur Erkranlung erwerbslos ge blieben sein, d. h er darf in der Zwischenzeit auch nicht eine nichwersichcrungspflichtige Beschäftigung gehabt haben. Jedenfalls wird der Anspruch in all diesen Füllen allein durch die Erklärung der frei willigen Mitgliedschaft gesichert. Aber nicht nur der Anspruch an sich kann sür die aus der versicherungspslickjtigen Beschäftigung Aus geschiedenen durch die Erklärung der freiwilligen Mitgliedschaft unter allen Umständen gesichert werden, auch die Höhe des Anspruchs hängt mir davon ab, ob der Ausgeschicdene das Versicherungsoerhältnis freiwillig fortsetzt. Bekanntlich hat seit 1.Januar 19)1 die Leipziger Ortskranienkasse das Krankengeld auf 55 Proz. des durchschnittlichen Tagelohues erhöht. Es beträgt jetzt: in Klasse sür den Tag sür dt< Woche 1 2 ./k 75 — 16 50 ll 2-50- — 15 L Itt 2 - 20 - — 13 S 20 - IV 1-95- — 11 S 70 - V 1 - 65 . — 9 90 . VI 1-40.- 8 - 40 . VII 1 - 10 - — 6 s 60 - Vitt — - 85 - — 5 s 10 - IX — -55-—- 3 s 30 - X — » 35 » — s 10 . Dementsprechend erhöht sich auch die Familien unterstützung bei Verpflegung von Kassenmttgliedcrn in einem Kruncenhause. Neu eingeführt ist eine Unterstützung sür solche Schwangere, die mindestens 6 Monate vor der Ent bindung ununterbrochen der Leipziger Ortskranien kasse angehört haben. Sic erhalten im Falle einer durch die Schwangerschaft herbeigeführten Erwerbs unfähigkeit zwei Wochen vvr der Entbindung das volle ZZranlengeld. Diese erhöhten Krankenunterstützungen und die Schwangerenunterstützung übersteigen die gesetzlichen Mindestleistungen. 8 28 des Krankenoersicherungs gesetzes enthält aber die zwingende Bestimmung, daß der erwerbslos Ertranite lediglich auf die gesetzlichen Mindestleistungen Anspruch hat. Danach erhalten die beschäftigungslos Erkrankten, wenn lic nicht recht zeitig die freiwillige Fortsetzung ihrer Mitgliedschaft erklärt haben, nur vom inerten Tage der Erwerbs Unfähigkeit ab ein Krankengeld in der ins Ende 1910 allgemein gültigen Höhe (50",» des durchschnittlichen Tagelohnes, eine Fannlienunterstützung in Höhe von 0, (nicht i -,) des Krankengeldes; aus die Schwangeren unterstützung und auf die Unterstützung Unverbeira- teter bei Verpflegung im Krankenhaus ('ft des Kran- Nein, Kernen andern! Nur mit Bild des Pfarrer Aneipp und der Firma »Aalhreiners Malzkaffec-Fabriken". -en besten will ich. Geben Sie mir Kalkreiners Malzkaffe« l Lr schmeckt besser und kräftiger als alle Nachahmungen. Ich nehme nur das echte Paket «404»
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)