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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 18.02.1911
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1911-02-18
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19110218018
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1911021801
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1911021801
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1911
-
Monat
1911-02
- Tag 1911-02-18
-
Monat
1911-02
-
Jahr
1911
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* Schankkonzessionen in der Amtshauptmannschaft Leipzig. In der letzten nichtöffentlichen Sitzung des Bezirksausschusses wurden nachstehende Schankgesuche genehmigt: Brandt in Lindenthal, Betrieb der Schankwirrschaft einschlietzlich des Branntweinscbanks in der der Baugenossenschaft für die Eisenbahn beamten und Arbeiter in Wahren gehörigen Kantine und im Grundstück Kat.-Nr. 712 in Lindenthal; Protz in Enaelsdors, Betrieb einer Vaukantine daselbst; Fischer in Pauns dorf, Betrieb der Schankwirtschaft- einschließlich des Branntweinschanks im „Deutschen Hof''; Jonack in Sommerfeld, Betrieb der Schankwirtschaft einschl. des Branntweinschanks; Ludley in Wiederitzsch, Ausdehnung der Schankkonzession auf den Kolon nadenbau; Orlin in Böhlitz-Etzrenderg, Ausdehnung der Schankkonzession auf das neue Saalzimmer (ab gelehnt dagegen die Ausdehnung des Tanzhaltens im Sommerjaal auf den Atonal März). Abgelehnt wurden Gesuche von Höckelmann in Gautzsch, Ab halten nichtöffentlicher Tanzvergnügen im Grundstück „Schloß Rheinsberg"; Pfützner in Gautzsch, Betrieb der Schankwirtschaft einschl. Branntweinjchank und Ausschank alkoholfreier Getränke; Ziesecke in Gaschwitz, Kleinhandel mit «Spirituosen und Brannt wein. r. Der Allgemeine Hausbcfitzerverein hielt im „Zoologischen Garten" sein diesjähriges Winter fest ab, oas sich, wie alle früheren Veranstaltungen oes Vereins, einer außerordentlichen Beteiligung erfreute. Das geboten« Unterhaltungsprogramm brachte viel Schöne» und Gutes. In erster Linie war es die treffliche Konzertmusik des Leipziger Ton künstlerorchesters Günther Toblenz, die eine feine Auswahl beliebter Musikstücke in trefflicher Aus führung bot. Sehr wirkungsvoll wurde die Friedens feier-Ouvertüre von Reinecke vorgetragcn. Herr Konzertmeister Müller erwarb sich mit dem meister haft ausgesührten Biolinsolo „Souvenir de Haydn" von Lüonard, ^Deutschland, Deutschland über alles", stürmischen Verfall. Griegs „Tanz in der Halle des Bergkönigs" und da» Bravourstück für Piston „Die Teuielszunge" fanden gleiche Anerkennung. Die Mit glieder unseres Stadtlyeaters, die Herren Schutzner und Heine, erwarben sich mit ihren Liedern, ersterer mit dem Prolog au» der Oper .Hajazzo" und „heim liche Liebe", letzterer mit dem Walzerrondo „Kann es Schöneres geben", Herr Regisseur Hellmuth- Bräm mit seinen durchschlagend wirkenden humo ristischen Vorträgen und die genannten drei Künstler im Verein mit Fräulein Fournell mit der Auf führung der vom Kapellmeister Max Krause diri gierten komischen Oper ,,Di« Nürnberger Puppe" stürmische Anerkennung, die im gleichen Maße den anmutigen tan^künftlerljchen Darbietungen der Damen Schäffer, Jrmler und Eulenburg zuteil wurde. Mit einem starkbcjetzten Balle wurde der genußreiche Abend beschloßen. x. Der K. S. Militäroerein „1ü7er" zu Leipzig hielr gestern in seinem Pereinslokale „Lederhof" seine oiesiährige Hauptversammlung ab. Der Vorsitzende des Vereins, Kamerad Gerhardt, be grüßte die Erschienenen, insbesondere den anwesen den Vorsteher des Leipziger MUitärvereinsbezirks, Kamerad Küntzel, sowie die Vertreter der Leip- ngcr Lokalpresse und eröffnete die Sitzung mit einem Hoch auf Kaiser Wilhelm und König Friedrich August sowie auf die Häuser beider Regenten. Nach dem vorgelegten Wahres- und Rechenschaftsbericht über das 25. Vereinsjahr schieden im Laufe des Berichtsjahres durch Tod, Lvegzug und Ausschluß 22 Mitglieder au», während 58 neu eintraten. Der Verein zählt zurzeit 1 Ehrenmitglied, 2 außerordent liche und 593 ordentliche (einschließlich 125 Offiziere und Sanitätsoffiziere), zusammen 595 Mitglieder. Der Vcrmögensbestand des Vereins beträgt 12 557 Mark. Dem Verfasser des Jahresberichts, Schrift führer Kamerad Prokubek, sowie dem Kassierer, Kamerad Gippert, wurde für ihre sorgfältige Mühewaltung der Dank des Vorsitzenden und der Versammlung zuteil. Lei der Vorstandsneuwahl wurden die ausscheidenden Kameraden Gerhardt, erster Vorsitzender, Kurth zweiter Kassierer, sowie Kopsch und Höpping, Vorstandsmitglieder, nahezu einstimmig wiedergewählt, ebenso der aus 18 Kameraden bestehende Festausschuß, dem die Auf gabe zur Vorbereitung der Feier des 25. Stiftungs festes rufällt. * Die Buchdruckmaschinenmeister nahmen in einer Versammlung Stellung zu den Anträgen, die sie zur bevorstehenden Tarifrevision einreichen wollen. Der Vorsitzende der Kommission, die diese Anträge aus gearbeitet hat, erläuterte sie. Die Versammelten stimmten ihnen einstimmig zu. " Der Tarif im Lichtdruckgewerbe ist nunmehr doch noch nach dem Ergebnis der zwischen Prinzipals und Gehilfenvertretern stattgefnndenen Verhand lungen erneuert worden. Danach wurde eine fünf jährige Vertragsdauer festgesetzt. Die effektive Arbeitszeit betrügt vom 1. Juli 1911 an in allen Anstalten mit zurzeit noch längerer Arbeitszeit täg lich 8'/,. wöchentlich -19'/, Stunden, vom 1. Januar 1913 an täglich 8, wöchentlich 48 Stunden. Die Ver keilung der Arbeitszeit soll dem Prinzipal, erforder lichenfalls unter Anhörung des Arbeiterausschusses, überlassen bleiben. Der Einführung der durchgehenden Arbeitszeit dürfen keinerlei Schwierigkeiten bereitet werden. Der Minimallohn für Ausgelernte soll beim Lehrprinzipal 24 .«, sonst 27 betragen. Bezüglich der Lehrlingsskala bleibt es mit einigen kleinen Ab änderungen bei der Regelung, wie sie im bisherigen Tarif vorgesehen war. Der Arbeitsnachweisverwalter soll sich jeder Einwirkung auf die Lohnvereinbarungen enthalten. * Auf einen Selbstmord läßt ein Fund, ein Filzhut, schließen, der am 13. d. M. am Ufer der Pleiße im Reorerort Mühlholz im Connewitzer Walde gemacht worden ist und einem 59 Jahre alten Arbeiter Bernhard Nelle, der in der Reitzen hainer Straße zu L.-Thonberg wohnte und seit dem 13. d. M. vermißt wird, gehört hat. Der Aermste sollte sich emer Operation unterziehen und dürfte deshalb aus Furcht vor derselben den Tod im Wasser gesucht und gefunden haben. Der Vermißte ist mittel groß, hat kurzgeschnittenes Haar, grauen Vollbarl und trägt dunklen Anzug. fff- Straßenbahn»»fall. An der Eisenbahnstraße in L.-Neustadt sprang ein 19 Jahre alter Bäckergeselle aus der Gerberstraße von einem im Gange befind lichen Straßenbahnwagen ab, kam zu Falle und erlitt einen Bruch des rechten Armes. Der Verletzte fand Ausnahme im Krankenhause. -ff- Radfahrer»»fall. An der Kontstraße kam ein 18 Iabre alter Stanzer mit seinem Fahrrade zu Falle und erlitt dabei eine Verletzung der Kniescheibe. Der Verletzte mußte sich ins Krankenhaus begeben. f"f Schwer gequetscht wurde auf dem Eilenburger Bahnhofe gestern mittag der 37 Jahre alte, in der Zweinaundorfer Straße in L.-Anger wohnhafte Ge schirrführer Gustav Trötzschel, indem ihm beim Um laden von Sandsteinblöcken ein solcher im Gewichte von 6 Zentnern auf den linken Fuß fiel. ss Durch Hufschlag schwer verletzt wurde an der Nordstraße ein 38 Jahre alter Rollkutscher aus der Berliner Straße. * Beschlagnahmt wurde die Rr. 4 de» „Wiener kleinen Witzblattes" wegen unzüchtigen Inhalts nach 8 184 des StGB. * Bühlitz-Ehrenbera, 17. Februar. «Verpflich tung.) Der 1. Gememdeälteste Herr Privatmann Oskar Pflaume hier wurde von der Königlichen Amtshauptmannschast für eine weitere sechsjährige Amtsperiode in Pflicht genommen. Herr Pflaume gehört seit Anfang 1885 dem Gemeinderate an, und zwar anfänglich als Gemeinderatsmitglied, später als Gemeindevorstand und seit 24 Jahren als Ee- meindeältester. Oie Brsnütrataltroptze tn Tsuchs. Zu dem von uns bereits gestern nachmittag ge meldeten Brandunglück in Taucha, dem drei Kna ben zum Opfer fielen, können wir heute folgendes ergänzend Mitteilen. Die Ehefrau des in der Bahn hofstraße wohnenden Fabrikarbeiters Rei fert hatte ihren beiden fünf- und dreijährigen Kna ben das Frühstücksbrot gegeben und ging dann in den Keller, um Aufrüumungsarbeiten zu verrichten. Das jüngste Kind ruhie im Bettckien in unmittel barer Nähe des Kiiäfenherdes. Die Kinder öffneten die Feuerungstür und setzten durch die hcrausfallende Glut das Bett in Brand. Merkwürdigerweise hat kein Haus bewohner, auch nicht die durch «ine einfache Wand getrennte Nachbarin, einen Schrei vernommen. Erst durch den Knall einer Explosion wurden die beiden Schlafherren geweckt und die Arbeiter des be nachbarten Neubaues aufmerksam. Während diese durch an gesetzte Leitern von außen Yinaufstiegen und die Fenster zertrümmerten, fanden die Zimmerherren die Küchentür verschlossen. Die Retter konnten di« beiden älteren Kinder nur als Leichen bergen, und die Hilfe der sofort herbei gerufenen Aerzte war vergebens. Das schwer ver brannte jüngste Kind lebte zwar noch, verschied aber kurze Zeit darauf. Di« Freiwillige Feuerwehr löschte den Brand ab. so daß die anderen Zimmer der Wohnung unversehrt blie ben. Da die eine Zimmerwand völligzertrüm mert wurde, ist anzunehmen, daß die in der Küche hängende Petroleumlampe durch die Hitze explodierte. Die Eltern der unglück lichen Opfer des Brandes sind um so bedauerns werter, als die Mutter ihre frühere Beschäftigung außerhalb des Hauses der Kinder wegen aufgab und diese nun doch auf so schreckliche Weise verlieren mußte. Kus Sachsen. Dresden, 17. Februar. * Landwehrkompanien. Zu den Hebungen des Beurlaubtenstandes beim 12. Armeekorps werden bei den Regimentern: Grenadierregiment Nr. 100, 101 und Schützenregiment 108, Infanterieregiment 178, 102, 103 und 177 sowie beim Jägerbataillon Nr. 13 in diesem Jahre voraussichtlich Landwehrübung s» kompanien in Stärke von je 150 Mann zu- sammengezogen, wühreird bei dem Jögerbataillon Nr. 12 eine Neserveübungskompanie von 170 Mann ausgestellt werden soll. XV. Die Steuern. In der gestrigen Stadtverord- netensitzung wurde beschlossen, im Jahre 1911 wieder um die Eemeindeeinkommenstcuer in Höhe von 76 Proz. und die Schuleinkommensteuer in Höhe von 52 Proz. der Staatseinkommensteuer wie im Vor jahre zu erheben. Ferner wurde beschlossen, den Rat zu ersuchen, auf weitere Schritte zur Verbilligung der Fleischpreise bedacht zu sein. Der Haushaltplan wurde mit geringfügiger Abweichung von der Rats vorlage einstimmig angenommen. * Kleine Chronik. (Feuer.) In einer Wohnung im Grundstück Galeriestraße 6 waren heute vormittag die Gardinen von einem Fenster durch Luftzug an einen Kochapparat getrieben worden und gingen in folgedessen in Flammen auf. Bewohner vermochten die Gefahr zu beseitigen, so daß die alarmierte Feuerwehr nicht mehr tätig zu sein brauchte. — (Ein Kindesleichnam) wurde im Ostragehege zwischen der Schlachthofsbrücke und Eisenbahnbriicke unter einem Düngerhaufen gefunden. * Chemnitz, 17. Februar. (Ein frecher Dieb stahl) ist gestern non einem unbekannten Manne in einem hiesigen Automaten-Restaurant ausgeführt worden. Der Unbekannte gab sich dem um diese Zeit anwesenden Putzer als Sohn des Besitzers aus und erklärte, daß er beauftragt sei, das in der Wechsel tasse befindliche Geld zu holen. Er erbrach den Schlüsselschrank, entnahm diesem den zur Wechselkasse gehörigen Schlüssel, schloß die Kasse auf und nahm aus derselben einen Geldbeutel mit 100 Den sofortigen Bemühungen der Kriminalpolizei gelang es, den Dieb in der Person eines 19jährigen Eisen drehers festzunehmen. VV. Annaberg, 17. Februar. (Die Straße im Sehm ata le.) Die seit vielen Jahren ersehnte Erbauung einer öffentlichen Straße im Sehmatale dürfte in diesem Frühjahre in Angriff genommen werden. Nachdem der Plan vom Finanzministerium und von der Amtshauptmannschast genehmigt und vom Gesamtministerium das Enteignungsrecht an die in Betracht kommenden Gemeinden verstehen worden ist, fand heute der erste Feststellungstermin für die Entschädigungsansprüche, und eine Begehung der ge planten Straßenstrecke durch Vertreter des Staates und der Gemeinden statt. * Annaberg, 17. Februar. (Wegen der be absichtigten Einverleibung) der Ge meinde Klein-Rückerswalde nach Annaberg hat der Bezirksausschuß beschlossen, zu genehmigen, daß von Klein-Rückerswalde mehrer« Arealparzellen, die für Buchholz von wirtschaftlicher Bedeutung sind, nach dieser Stadt einbezirkt werden, unter der Voraus setzung, daß im übrigen die Einverleibung von Klein- Rückerswalde nach Annaberg vom Ministerium des Innern genehmigt werde. * Annaberg, 17. Februar. (Reingefallener Dieb.) Im benachbarten Königswalde haben in der Nacht zum Donnerstag Diebe einen derben Rcin- iall erlebt. Sie statteten nachts in der ersten Stunde der Pügner Mühle stehlenshalber einen Besuch ab und hatten mit einer Zaunlatte die Radstube auf gesprengt und eine provisorische Brücke über den Mühlgraben gebaut. Dabei haben die Diebe aus Unvorsichtigkeit einen absperrenden Schützen gezogen, worauf sich das gesamte Mühlenwerk plötzlich in Be wegung setzte und dadurch wieder die elektrische Be leuchtung in Funktion gesetzt wurde. Leider entkamen die Diebe unerkannt. Sus Lschlens Umgebung. " Halle, 16. Februar. (Margaretentaa.) Auf Anregung des Stadttat» Tempelmann hat sich hier ein Komitee gebildet, das an einem bestimmten Tag in allen Kreisen der Bevölkerung unserer Stadt freiwillige Gaben mittels verschlossener Büchsen sam meln lassen will. k. Altenburg, 17. Februar. (Schachtunglück.) Auf dem Eugenschacht in Groß-Röda ver unglückte der Maschinist Reimann dadurch, daß er von einer Förderschale niedergedrückt und schwer ver letzt wurde. An seinem Aufkommen wird gezweifelt. A. Weißenfels, 17. Februar. (2m Weißenfels- Zeitzer Braunkohlenrevier) steht eine Lohn bewegung der Fabrikarbeiter bevor. Die Bezirks konferenz des Eewerkvereins der deutschen Fabrik- und Handarbeiter für das Weikenfels-Zeitzer Äraun- kvhlenrevier hat beschlossen, nachdem die im Dezember eingereichten Lohnforderungen von den Werkbesitzern abgelehnt worden sind, entschieden in eine Lohn bewegung einzutreten und am kommenden Sonntag fünf öffentliche Versammlungen abzuhalten, die sich mit der Lohnbewegung beschäftigen sollen. Es handelt sich hauptsächlich um die zahlreichen Arbeiter in den Brikettfabriken des Reviers. * Mühlhausen, 17. Februar. (Ein großes Scha denfeuer). das hier tum Ausbruch kam, legte binnen einer Stunde vier Scheunen mit Nebengebäuden in Asche. Der angerichtete Schaden wird auf 120000 geschätzt. Spott. Der Siemens-Zchuckert-Lenkvallon, der am 23. Januar seinen ersten Aufstieg aus geführt hat, gehört, wre schon mitgeteilt, zu den un versteiften Prallballons (unstarres System). Er be sitzt einen Kasinhalt von ca. 13 500 Kubikmeter, einen Durchmesser von 13^ Meter uns eine Länge von 118 Meter. Zur möglichst gleichmäßigen Verteilung der Last sind an Stell« oer bei Bralldallons bisher üblichen einen Gondel 3 Gondeln angeordnet, von denen die vordere und rückwärtige als Maschinen gondeln und unter sich völlig gleich ausgebildet sind. Jede von ihnen trägt zwei 12öpferdige Vierzylindcr- Daimlermotoren, von denen der vordere auer zur Schiffsachse angeordnet ist und zwei seitliche Luft schrauben, von denen also jede 60 Pferde aufnimmt, antreidt. Der zweite Motor einer jeden Gondel ist mit seiner Achse längsschiffs aufgestellt und treibt eine am Hinteren Ende der Gondel befindliche vierslügelige Schraube, die die Gesamtleistung des Motors auf nimmt, an. Die M i t t e l g o n d e l ist als F ü h r e r- und Passagiergondel ausgebildet und trägt I gleichzeitig zwei 25pferdige Gaggenauer Benzin motoren zum Antrieb der Ballonett-Ventilatoren. In ihr laufen auch als Zentralstelle die sämtlichen Or gane zur Betätigung der Ventile uns zur Befehls erteilung an die Maschinengondeln zusammen; auch die Bedienung der Höhen- und Seitensteucrung wird von ihr aus durchgeführt. Die Gondeln sind mit dem Ballonkörper nicht wie sonst üblich durch Takelung verbunden, sondern hängen an zwei Stoffbahnen, die fich in einer Länge von 70 Meter am Ballon hin erstrecken und die von ihr«r unteren Vereinigungskante aus tangential an den Ballonkörper geführt sind, so daß durch diese Flächen ein gangartiger Raum entsteht, der eine Kommuni kation zwischen den einzelnen Gondeln ermöglicht. In diesem Gang sind auch die Reservoire für Benzin und das Ballastwasser untergebracyt. Die zum Fahren des Ballons erforderliche Besatzung beträgt 10 Mann. Die Luftschrauben, deren jede Gondel 3, der Ballon also im ganzen 6 besitzt, haben einen Durch messer von 3 Meter. Für den Ballon ist auf dem Gelände des Geheim rats W. v. Siemens in. Biesdorf eine dreh bare Halle erbaut worden, die eine Läng« von 135 Meter, eine Breite von 25 Meter und eine Höhe von 25 Meter im lichten besitzt. Die Eisenkonstruktion wurde nach den Plänen des Negierungsbaumeisters Janisch ausgei'ührt. — Die Halle ruht auf zwei konzentrischen Saftenenkränzen mittels 8 Wagen, von denen die vier auf dem äußeren Schienenkranz laufen den Wagen durch je einen 12pferdigen Elektromotor angetneben werden. Dies« Wagen besitzen je 4 Rüder von 1 Meter Durchmesser, während die auf dem inneren Schienenkranz laufenden Wagen j« 2 Räder besitzen. — In der Halle find seitlich Räume unter gebracht, die zur Reparaturwerkstatt, zum Material lager und zum Aufenthalt der Ingenieure und des Bedienungspersonals für den Ballon bestimmt sind. Die Halle kann in erncr Stunde um 360 Grad ge dreht werden. Die Hatte dreht sich um einen Zapfen, der in Eisenbeton ausgeführt ist und der die seit lichen Kräfte, die durch Winddruck auf die Breitseite der Halle entstehen können, aufnchmen soll. Rings um die Halle ist in Bodenhöhe eine Böschung angelegt, die das Einbringen des Ballons erleichtern soll: in einem Teil dieser Böschung befindet sich eine Keller anlage für die 3000 Wasserstoffgasflaschen, aus denen die Füllung des Ballons vorgenominen wird. Die Sammelleitung dieses Flaschenlagers wird nach dem Mittelzapfen der Halle geführt, welcher zu diesem Zwecke hohl ausgeführt ist. Die Oberleitung des Vallonbaues liegt in den Händen von Direktor Krell; Ehef Les Konstruk tionsbureaus ist Diol.-Jng. Alexander Dietz ius, die Führung des Ballons hat Hauptmann a. D. o. Krogh. Wintersport. Metterdepcschcn aus Wintcrsportplätze« vom 17. Februar. UN s»d»- »tatioo L L Z I er I («ca- iiedt § Lekneskülls em I j LoüN- esiSLso- Kit Nc > *«N«c- «oui«d! s,c doaatiz i !i i. ! ! iVoxii.i Lekdii- »c!< s»h»n6 -l- r d» * ! r«diM«a ' 7«m«et»«c 8»<>c«»n- »r»iit ?socx-m »Is>ü N»cii s»II«I><! — o Icdds, 3td«a- a«d«I iS '-«dit Lki. n,<t«: I slwi. * Oberwiesenthal, 17. Februar. lPrioattelegramm.) Welter veränderlich, Temperatur in der Stadt O Grad, Fichtelberg 2 Grad Kälte. Dec Himmel ist bedeckt bei nordwestlichem Winde. In der Stadt beträgt die Schneehöhe 70, auf dem Fichtelberg 230 em. Die Wege sind gebahnt, gute Ski- und Schlittenbahn. Die Wetteraussichten für Sonntag unbestimmt. * Bericht vom Greifenstein (Ehrenfriedersdorf) vom 17. Februar. Südwestwind, 1 Gr. Kälte, Schnee- tiefe 25 cm, herrliche Winterlandschaft, vorzügliche Rodelbahn, gute» Skigelände. I Internationale Berliner Spottwoche. Das Eishockeywettspiel um die Europameisterschaft zwischen Belgien und d«r Schweiz, da» anläßlich der inter- nationalen Sportwoche des Berliner Schlittschuh vereins zum Austrag gelangte, wurde von Belgien mit 5: 4 gewonnen. (Halbzeit 2:2.)— Am Freitag nachmittag fand da» vorletzte Eiehockeyspiel um die Meisterschaft statt, in welchem sich Böhmen und Bel- gien gegenüberstanden. Die böhmische Mann- schäft siegte mit 3 :0 und erlangte damit die Europa meisterschaft für 1911. Fußballsport. 8- »Fortuna" gegen „Wacker". Zu dem morgen Sonntag auf dein Olympiajportpart statt findenden Verbandsspiele eingangs genannter Mannschaften tritt „Fortuna" wie folgt an: Tor: Hegewald, Verteidiger: Schober, Kummerlöw, Läufer: Zschernig, Fischer, Ulrich, Stürmer: Bach, Kubbe, Zietschmann, Krönert, Schille. Das Spiel beginnt ''-3 Uhr. Luftschifsahrt. —8 Flugtechnischer Brrein Leipzig. Wie uns mitgeteilt wird, hat der Flugtechnische V erei n Leipzig, nachdem vor kurzer Zeit der Verein deutscher Flugtcchniker aus dem Deutschen Flieger bunde ausgetreten i,t. nunmehr auch seinen Aus tritt angcmeldet. Ebenfalls hat der Vorsitzende des Flugtechnischen Vereins, Herr Oberlehrer In genieur Alfred Freund, seinen Austritt aus dem Präsidium des Deutsche» Fliegerbundes an gezeigt. Die Gründung des Deutschen Fliegerbundes erfolgte seinerzeit, weil die beteiligten flugtech nischen Kreise damals ihre Interessen durch den Deutschen Luftschifferverband nicht genügend vertreten glaubten. Der Deutsche Lustjchifferverband jedoch hat gerade im letzten Jahre eine geradezu fieberhafte Tätigkeit aus aoiatischem Gebiete entwickelt, und so lag denn für den Flugtechnischen Verein Leipzig kein Grund mehr vor, im Flicgerbunde zu verbleiben. Dagegen hat der genannte Verein die Mitglied schaft des Deutschen Luftschifferverbandes erworben. H Einen Rundflug Pari»—Bordeaux—Paris plant der französische Aero-Klub, und zwar soll der Flug offen sein für alle Aviatiker, die Mitglieder des Aero Klubs oder der ihm angeschlossenen Verbände sind. Ein weiterer Wettbewerb wird von dem Aero- Klub für seine Mitglieder geplant. Sieger soll der jenige sein, der am Ent« des Jahres die größte Strecke im geschlossenen Rundfluqe, mindestens jedoch 600 Kilometer durchflogen hat. Wassersport. * Dir Kaifer-Ruder-Rcgatta auf dem Langen See bei Grünau wird in diesem Jahr« am II. und 12. Juni abgehalten. Meldeschluß für ausländische Vereine ist am 18. Mai, für inländische Vereine am 24. Mai. Nennnngsschluß der Mannschaften ist eben falls am 24. Mai. vergnüllunyen. Krisiallpalajt-rhcaier. Hansi Führer, die berühmte Äicucr Soubrette hatte auch bei ihrem »weiten Auftreten einen großen Erfolg zu verzeichnen, wie auch die übrigen neucugagterte» Künstlerspeztalitäten »tt reiche» Beifall aus gezeichnet wurde«. — Im Weinrestaurant findet allabendlich vtd 2 Uhr nacht« vornehme Untrrhaltungmusik statt. Da» Kristallpalast-Eas« ist die ganze Nacht über geöffnet. Dt« karnevaliftische, S»«^rt« i» Parwram« haben auch diesmal ihr Publikum »efusde» und Ingendlust paart sich bei ihrem Genus: mit dem bedächtigen Alter, da» ihr« Freu de»? nur «och .eblösselwetse' zu geniefte« vermag. Luch der kleinste Raum b-S NiesenetaSllssemcntS wird auSgcnutzt, nm all' die Freude dieser ulkige« Beranstaltung fasse« zu können, aber baS leidige »Geschlossen wege» Ueber- f ü l l « n g' au« dem Muad« der türhütenden Zerberusse tönt doch noch so manchem entgegen, der e» anter»i>nmt, nach S Uhr abends noch den Eingang zn passieren. Troy de« enormen McnschcnandrangeS lassen Küche und Keller des Herrn OSw. Sch linke nichts von ihrer Trefflichkeit »er mifse«. Nur der obere neue Billards««! bietet nach wie vor ^üen ruhende« Pol tn der Ertcheinlnrge« Flucht', denn dort hört man nicht rauschende Mnstk. sondern nur da« Klirren der Bälle ans -en immer besetzte« 12 neue« Billards. oerclNMachrjHten. «erg-tlgnvgsseretn ,MU»«e»a" jE. BI, S«pztg. Zu dem «n, Sonnabend, de« 4. März i» »Eldorado' stattfiabenden Humor-, Kappe»- und Banernabenb sind Einladungen bei allen Mitgliedern erhältlich. — GescllschaftSabende de« Ber eins finden jeden Ticn- tag abends S Uhr im »Eldorado" statt, und sind Damen und Herren al« Gäste herzlich willkommen. GelchSllsoerkr-r. : Die altbewährte, solide Ichirmfadrik von Julius Ltrodel verlegt am heutigen Tage ihr Zweiggeschäft vom Markt 17 nach der Grimmaische« «trabe 21 sgegenüder dem Mauricianurn) und bittet ihre sehr verehrUche zahlreiche Kundschaft, ihr auch nach diesem, mit vielem Geschmack ein gerichtete» Raume, zu solgen, und ihre Einkäufe daselbst be sorgen zu wollen. TaS Hauptgeschäsl bleibt »ach wie vor Peteröstrahe 23. Der Ausverkauf in Sonnenschirmen zu ganz aufierordenlltch herabgesetzter» Preise« findet nnr noch einige Tage und nnr t« alten Geschäft iMarkt 17) statt. : Zu den wertvollen Auszeichnungen, die die Firma R. Wals in Magdeburg-Rnlkaa auf den internationalen Aus stellungen in Brüssel, Buenos Aires, Odessa, Kasan usw. in letzter Zeit davongetragen hat, kommt noch eine »Goldene Medaille", die sie soeben auf der Ackerbau- und Industrie- Ausstellung tn Allahabad iBrttisch-Indtenj für die auogezeich- nete Konstruktion und Ausführung der von ihr ausgestellten fahrbaren und stationären Patent-Heitzdampslokomobilen er hielt. Dtese Auszeichnung ist von besonderem Wert, da sie in» englischen Hauptabsatzgebiete gegen die dort übermächtige englische Konkurrenz erzielt wurde. LsmoUn SsLks «sklie „ksrMi-iaü- L. kiivmaan, Slkaadaek ». ich. I.eip/ix en «ros I.ereko L Oo, LSrnentr. 48; «siis« (1. Lottw, 8eik«oü»nk)1uojr, ü»tdwwq«W<Übe 3; 8ot>. Limcl». Ilraffvri«. Oottvodockittiaio; Otto Kokneckt, Vroaeriv, 8odstt»omztr. 15; 4rmiu Lkun, Drogerie, 3tt. 40; Oael 8tnck Xll , I'rogeri«, ?stvrs«1einweg 7; dmxoniki-I roqerie Heus 2i«odo, Tauodaor 8tt. 13; l-«tp»lr-I'l»^v. r 0. L-vpar KL, 2«oäooi»or»«tto 8tt. SO; I-vlpLlq-I-eatrnek: kntduiu»-vn>e«i». tt*uptvtt. 43; 1-elpi'iLl-I-luäeuutl: liornk. 8tied1 Xuedk.. Oemmennqstr. Verteelve: Oopottieenplnt/ 2. > qwuock, wuutvr uvck qvivtstx «ot- I ' wickeln «edon wollen, «o srvb« 8i« iäm I , vr. Ilowmel'i IlLswLtoxou. i IVuruorurl Kn» Tvttvoqo »vvckiheklivti I U Rainen Itt. tto WM oll o»»r» ! MMD M H Lsi W LS L-P>r»»t8, teruspr. 193U. WWW W 2V Mp MU ronti-«I-«onungon L. Lsoksn^oi-4 L Lo.
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