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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 23.02.1911
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1911-02-23
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19110223018
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1911022301
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1911022301
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1911
-
Monat
1911-02
- Tag 1911-02-23
-
Monat
1911-02
-
Jahr
1911
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Nenvs« Lrankenhsus St. Sears. Zur Erbauung von 2 Häuser» für Lungenkraut« sollen unter den allgemeinen Lieferungsbedingungen nachstebend verzeichnete Arbeite» vergeben werden: 1) Erd- und Maurerarbeiten. 2> Steinmetzarbeiten, 3) Isolierungsarbeiten. 4) Schmiedeeiserne Anter. Die Bedingungen und Arbeitsverzeichniff« können beim Hochbauamte. Reue« Rathaus, tl. Obergeschoß, Zimmer Rr. 408 eingesehen oder gegen porto- uns bestellgeldfreie Einsendung von 5,00 zu 1). 0,75 zu 2) nnd 4) und 0,50 zu 3) bezogen werden. Die Pläne liegen in der Bauhütte am Bauplatze, Aeutzere Delitzscher Straße, zur Einsichtnahme aus. Die Angebote sind verschlossen und mit der ent sprechenden Aufschrift versenen bis -um 10. Mär» zu t) 9 Uhr, zu 2) 9,30 Uhr, zu 3) 9,40 und zu 4s 9,50 Uhr an die obenbezeichnete Stelle portofrei ein-ureichen. Zu dieser Zeit erfolgt die Oeffnung in Gegenwart der etwa erschienenen Bewerber oder deren Vevoll «nächtigten. Die Entlassung aus den Angeboten er folgt durch Bekanntmachung im Leipziger Tageblatte. Der Rat behält sich jede Entschließung vor. Leipzig, am 21. Februar 1911. 4-» De» Rat» Deputation -am Hochbauwesen. — In das Handelsregister heilte eingetragen worden: 1) auf Blatt 14749 die Firma A. W. Riedel L To. in Leipzig (Barfutzgaffe 12). Gesellschafter sind der Ingenieur Arno Walter Riedel in Leipzig als persönlich haftender Gesellschafter und ein Kommanditist. Dre Gesellschaft ist am 1. Oktober 1910 errichtet worden. (Angegebener Geschäfts zweig: Betrieb eine« Ingenieur-Bureaus): 2) auf Blatt 4208, betr. die Firma T. Ungleich in in Leipzig: Heinrich Oscar Emil Ungleich ist als Gesellschafter ausgeschieden; 3) auf Blatt 5491, betr. die Firma Gustav Wolff in Leipzig: Philipp Gustav Wolff ist als In haber — infolge Ablebe»» — ausgeschreden. Der Kaufmann Franz Gustav Martin Wolff in Leipzig ist Inhaber: t) auf Blatt 13024, betr. die Firma Metallwaren fabrik „Hera" H»ao T aasig L T». in Leipzig: Friedrich Paul Fuchs ist al» Gesellschafter aus geschieden. In die Gesellschaft find zwei Kom manditisten einaetreten. Prokura ist erteilt dem Kaufmann Adolf Hermann Blotzfeldt in Leipzig: 5) auf Blatt 13218» bett, die Firma Triumphator- Rechenmaschinenfabrik, Gesellschaft mit be schränkter Haftung in Leipzig . Der Gesellschafts vertrag ist durch Beschluß der Gesellschafter vom 8. Februar 1911 laut Notariatsprotokolls von diesem Tage abaeändert worden. Otto Heer ist als Geschäftsführer ausgeschieden. Zum Ge schäftsführer ist bestellt der Kaufmann Heinrich Wilhelm Schmitz in Leipzig. Die Firma lautet künftig: Patentverwertnngsgesellschaft mit be schränkter Haftnng. Leipzig, den 22. Februar 1911. 40,4 Königliche» Amtsgericht, Abt. II ti. 'Auf Blatt 14750 des Handelsregisters ist heule die Firma Deutscher Flanschen - Berdand Gesellschaft mit beschränkter Haftung in Leipzig (Salomon- stratze 181>, I I.) eingetragen und weiter folgendes ver lautbart worden. Der Gesellschaftsorrtrag ist am 21. Dezember 1910 abgeschlossen worden. Gegenstand des Unternehmens ist der Kauf und Verkauf von schmiedeeisernen Rohr verbindungsstücken aller Art. der Erwerb und Betrieb industrieller Unternehmungen, der Betrieb von oder die Beteiligung an solchen Unternehmungen, welche die Lagerung, den Absatz oder die Beförderung von derartigen Verbindungsstücken betreffen, sowie der Abschluß aller Geschäfte, welche in den Rahmen des angegebenen Gegenstandes des Unternehmens fallen, insbesondere auch der Erwerb von Grundstücken. Das Stammkapital beträgt 25 000 Mark. Sind mehrere Geschäftsführer bestellt, so wird die Gejellsckaft durch mindestens zwer Geschäftsführer oder durch einen Geschäftsführer und einen Prokuristen oder durch zwei Prokuristen vertreten. Zunr Geschäftsführer ist bestellt der Kaufmann Heinrich Schmittderger in Düffeldors. Aus dem Gcsellschastsvertrage wird «roch veröffent licht, das; die Bekanntmachungen der Gesellschaft nur durch den Deutschen Reichsanzeiger erfolgen. Leipzig, den 22. Februar 1911. < Königliches Amtsgericht, Abt^ II l'. Die Klempnerarbeiten ;ür die Bahnsteighallen auf Hauptbahnhos Leipzig, umfassend die Lieferung und Anbringung von rnnd 2500 «n Rinnen und Ab fallrohre, rund 600 gm Abdeckungen aller Art sowie anderen kleineren Nebenarbeiten sollen vergebe«« werden. Angedotspreislisten sind bei der unter zeichneten Dienststelle, Tauchaer Stratze 1l, I., gegen Entrichtung von 2?)0 , solange der Borrat reicht, zu entnehmen und nach Ausfüllung versiegel! und portofrei bis 11. März 1911 und mit der dort an gegebenen Aufschrift versehen an das unterzeichnete Amt einzurcichen. Eröffnung der Angebote: Sonn abend, den 11. März 1911, vormittags '-11 Uhr. Zuschlagsfrist: 15. April 19l1. „crü, Königl. Sachs. Tiscnbahnncubauamt für die Bahnhofabanten Leipzig. Oekkentllche Ssnüelslehrsnltslt zu Leipzig. (Unter Aufsicht und Verwaltung der Handelskammer.) Beginn des 81. Schuljahres an« 24. April (M- Die Reifezeugnisse der Höheren Abteiluim der Anstatt berechtigen zum einjährig-freiwilligen Dienst. Außerdem für junge Leute mit Berechtigungsschein Schüler« oder Lehrlings-Fachkurs von Iahresdauer. Unterricht in allen Zweigen der Handelswissenschast. Anmeldungen jeden Wochentag von 11—12 Uhr. Die Anmeldung von Handlungslehrlingen, die Ostern in die Früh- oder Nachmittagskurse der dreijährigen Lehrlingsabteilung eintreten sollen, kann in der Zeit vom 1. bi» 8. März, vormittags von 10—12 erfolgen. Die Lehrlinge haben unter Vorlegung des Zeugnisbuchcs und Abgabe des von der Lehrsirma unterzcickzneten Anmeldescheines selbst zu erscheinen. «»«,» Hosrat Prof. ilT. Idnzsch«, Direktor. KmkUg-AWMkMs. Hospitalstr. LS. Hospitalstr. 12. gehörigen Warenbestände, bestehend in Herrenwäsche, Krawatten, Handschuhe», Hüten, Mützen, Schirmen, Stöcke», sowie Pelzwaren, werden werktäglich vorn« 8'/,—1, nachm. 3—8 Uhr im bisherigen Geschäftslokal Hospitalstr. 12 gegen Barzahlung ausverkauft. Die Waren sind derartig billig adtaxiert, daß solche zum Teil für die Hälfte des Wertes abgegeben werden. IG»» L1l»z»i«»»i>, Konkursverwalter. Sonkursmslle-Verksuk. Die auf .6 7578.72 geschätzten Bestände des Weiß- uird Wallwarendetailgeschäfts von .V Uarkkopv, in Firma: Omrü arä 8n!/i,i:«nn >:«<:b«., sollen im ganzen am Freitag den 24. Febr., nachm. 3 Uhr, im Ee- schästslokale Leipzig-Volkmarsdorf, Kirchstrage 80, verkauft werden. Zur Besichtigung ist der Laden am Freitag von vorm. 10 Uhr an geöffnet. t»»ul ftottseüaloü, Konkursverwalter. Leipzig, Harkortstraße 7. Äus üen übrigen llmtsöskittern. In das Güterrechtsregister ist eingetragen worden: Die Verwaltung und Nutznießung des Kantors tmuritu4 Wilhelm Ernst August Mushake in Leipzig- Reudnitz an dem Bermöaen seiner Ehefrau Anna Elisabeth geb. Berger ist durch Ehevertrag vom 9. Februar ausgeschloffen worden. — Die Verwaltung und Nutznießung des Eisenbahnassistenten Ernst Adolf Evdt in Leipzig an dem Bermöaen seiner Ehefrau Marie Agnes geb. Schlachter ist durch Ehe vertrag vom 15. Februar ausgeschloffen worden. «Lin- Rück- jatzlunft«» gendes: Sparkasse Ä330E.47 7«M08?.7_> r nr M KN KÄ2 727.7N l 2ä7 23EM8.7I 7 57!« NI b.M «US Leipzig Mtü Umgegenü. Leipzig, 23. Februar. Die Leipziger Spsrksllen lSlo. Das Jahr 1910 ist für die Leipziger Sparkaffen sehr unerfreulich gewesen. Es wurden über sieden Millionen Mark mehr zurückgezahlr als ein gezahlt. Das ist die Quittung — für die Einver leibungen. Denn die Sparkaffen der einverleibten Vororte sind es einzig nnd allein, die zu diesem Er gebnis geführt haben. Der Sparer will eben so viel Zinsen als möglich haben, und da Leipzig nur 3 Prozent gegenüber den 3'/, Prozent, die die Vor- vrtssparkassen gaben, so hört der vor der Einver leibung zur Schau getragene Enthusiasmus für Leip zig auf: das Geld wird zurückgezogen und anderwärts angelegt. Das ist reine Geschüftssache und schließlich auch keinein Menschen Übelzunehmen. Nur unsere Sparkassen suhrcn dalci schlecht. Sehen wir uns nun das Ergebnis näher an. Es ist für 1910 fol- Mehr der Linrahlun, (-Z-) od. viückzohlung (—) 4- :N7 3LL71 -s- 4M5I7KLS — 4M8 478.-A — — 1 114 2M7I * Universitätsnachrichten. Auf Grund der Habili tationsschrift: „Zur Entwicklunader Vogelextremität" ist der Assistent und Kustos am Anatomischen Institut der Universität Leipzig Dr. med. Felix Siegl- dauer nach der am gestrigen Abend gehaltenen Probevorlesung über „Die Extremitäten der Am- nioten und ibre Entstehung" seitens der Medizinischen Fakultät zum Privatdozenten ernannt worden. — Die Herren Studierenden der Universität werden durch die Direktton der Universitätsbibliothek auf gefordert, behufs Vornahme der Halbjahrsrevision die auf der Bibliothek entliehenen Bücher am 27. Februar, 1. und 3. März zurückzugeben. Es ist zu beachten, daß diejenigen, deren Namen mit A bis H anfangen, am 27. Februar, die» deren Namen mit I bis R beginnen, am 1. März, und die übrigen am 3. März in den Vormittagsstunden von 10 bis 1 Uhr abzulrefern baden. Alle von Privat personen entliehenen Bücher sind am 6.» 7. und 8. März zu derselben Zeit zuriickzuaeben. Während der Revisionszeit, 27 Februar bi» einschließlich Nki»-L»lpilg <>«> L.-Dülitz zmmimien: R'k.HäH.'':-» — 7 <r,7 :>M77' Die drei Sparkaffen der ncuangeschlossenen Vor orte L.-Möckern, L.-Stötteritz und L.-Dölitz haben also, für sich betrachtet, ein Mehr an Rück zahlung in Höhe von 7864 835,60 Da die Spar kaffen Leipzig l und Leipzig II nur ein Eirrzahlungs- Mehr von 777 315,83 .4t anfwiesen, so verblieb für alle Sparkaffen zusammen noch ein Minus von 7 087 519,77 Glücklikherweise ist Aussicht vor handen, daß «nit dem Abheben der Gelder bald ein Stillstand eintritt. Bei den genannte» drei Vor- ortssparkassen entfiel nämlich die Mehr-Rückzahlung von 7 864 81)5.60 .74 mit 6 474 180^6 ./I auf die erste Hälfte des Jahres und nur mit 1390 655,44 auf die zweite Hälfte des Iaqres. Es ist also ein starkes Nachlassen in bezug auf das Adheben der Gelder ein getreten. Allerdings ist das natürlich, denn alle Einlagen werden schließlich doch nicht abgehoben. Bezüglich des Einlegerguthabens ;ei hierbei be merkt, daß dasselbe bei allen drei Sparkaffen sich Ende 19Ä auf 14 753 402,00 bezifferte. Durch die Mehr- Rückzahlung in 1910 ist es auf 6 888567,30 .4t ge sunken, also bedeutend unter die Hälfte. Hieraus ist ersichtlich, welcher Ansturm auf d,e Sparkassen statt gefunden haben muß. Uebrigens wären die Sparkassen gar nicht im stande gewesen, einem solchen Ansturm standzuhalten, Sie besaßen nämlich insgesamt Ende 1909 an Bar mitteln 111 744,15 4t und an Wertpapieren 1 708 446,05 Mark, das sind an flüssigen Mitteln 1820190,20 Mark, während 7 864 835,60.4t zurückverlangt wurden. Vom Hypothekenbesitz in Höhe von 15753414,85 Mark hatten also über 6 Millionen Mark gekündigt werden müssen, um Zahlung leisten zu können. Daß das überhaupt nicht möglich gewesen, bedarf keines Nachweises. schließlich sei bemerkt, daß auch bei den Spar tassen Leipzig l und ll das Ergebnis des Jahres 1910 nickt so befriedigend ist wie dasjenige des Jahres 1909. Zwar sind die Einzahlungen um 1085 328,17 ./t und 508 430,47 das sind zusammen nm 1593 758,64 ./« gestiegen, aber es stiegen die Rückzahlungen um 2 934 835,49 .4t bzw. 628127,85 Mark, das sind zusammen 3 562 963,34Der Uedeli sch uß der Einzahlungen für 1910 blieb also um 1 969 204,70 ./L zurück gegen den des Jahres 1909. 11. März, können Bücher a» ««nutzer, die »icht Dozenten der Universität sind, nur ausnahmsweise nach Hause verliehen werden. Der Lesesaal ist während der odenangeführten Zeit nur vormittags geöffnet. * De« brave» Ma»»«. Dem Polizeischutz, mann Glänz el, der im Dezember vorigen Jahres in der Tauchaer Straße ein durchgegangenes zwet- spänniges Geschirr mit ganz hervorragendem Mut und Geschick aufgehalten und dadurch unabsehbares Unglück verhütet hatte, ist vom König die Fried rich-August-Medaille in Silber verliehen worden, die ihm gestern durch Herrn Polizeidirektor Dr. Wagler ausgehändtgt wurde. * Personalie». Der Bahnasfistent Petters von Roßwein übernimmt am 1. April d. I. die Kassenvorsteherstelle am Dresdner Bahnhof in Leipzig. * Kirchennachrichte». Bei der am Sonntag, den IS. ü. M., stattgefundenen Kirchcnvorstandswahl der Michaelisgemetnde sind an Stelle der fünf ausscheidenden Kirchenvorsteher die Herren Kauf mann Friedrich Tuno, Pro». Dr. M. G a tz m e y e r, Fabrikbesitzer Max Gottfried, Beamter der Orts krankenkasse Wilh. Unger und Kaufmann Paul Zeidler mtt großer Mehrheit gewählt worden. * vom neuen Leihhausbau. Wie wir schon gestern mitteilten, hat der Rat beschlossen, ein neues Gebäude für das Leihhaus am Parkplatz mit einem Ee- samtaufwande von rund einer Million Mark zu errichten. Die gegenwärtig zur Bebauung in Aussicht genommene Fläche beläuft sich aus 2753 Quadratmeter. Dre Mittelfront am Park platz soll eine Länge von 42,9 Meter» die beiden Seitenfronten an der Porkstraße und an der Hauptzollamtsstraße eine Länge von 50,3 bzw. 46.9 Metern erhalten. Außer dem Keller- und Mansardengeschotz erhält der Mittelbau 7 Vollgeschoffe, jeder Seitenbau 6 Vollgeschosse. Nach der Porkstraße zu soll ein Teil des Gebäudes vor läufig nur bis zur Höhe des Erdgeschosses errichtet werden. Dieser Teil ist zur Aufnahme einer Speiseanstalt (für Männer und Frauen) bestimmt, die im Hinblick auf die Nähe des Güterbahnhofes sehr erwünscht sein dürfte. Sollte sich alsbald eine Erweite rung der Speiseanstalt notwendig machen, so kann das durch Ausjetzen eines weiteren Geschosses ge schehen. Für Lagerzwecke werden in dem zu er bauenden Leihhause, das in seiner inneren Einrich tung allen Ansprüchen der Neuzeit genügen wird, insgesamt 29 164 eMn zur Verfügung stehen, gegen 13858 cdw im jetzigen Leihhause. Erforderlichenfalls könnt« jogar der Raum für Lagerzwecke im neuen Leihhaus« noch um 6192 e!«m (durch Hinzunahme von Kellern und Böden) vermehrt werden. Bis zur Voll endung Les Neubaues soll der Leihhausbetrieb im jetzigen Gebäude weiter vor sich gehen. Nach der lleberfiedelung würde man dann dem Verkauf des Sparkassen- und Leihhausgebäudes näher treten können. Die Fläche beträgt 2118 qm, wovon 199 qm zur Verbreiterung der Nordstraße gebraucht werden, so daß 1919 qm verfügbar bleiben. Die Ausführung des Neubaues soll nach Möglichkeit beschleunigt werden. Es ist endlich in Aussicht ge nommen, im neuen Leihhaus den Kreis der ver pfändbaren Sachen zu erweitern, womit man vielfachen Wünschen Rechnung tragen würde. * Kaiserliche» Geschenk. Auf Anordnung des Kaisers übersandte das Kgl. Preußische Unterrichts ministerium ein Exemplar der Ausgabe von musi kalischen Werken des Prinzen Louis Ferdi nand von Preußen für die Bibliothek des Thomanerchores. * Seefischkochen. Wie schon mitgeteilt, sollen an derr nächsten Freitagen, abends 7 Uhr, in der Städtischen Carola sch ule, Beethovenstraße Nr. 15. S e e f i s ch - K o ch k u r s e abgehalten werden. Vorführungen und Kostproben sind unentgeltlich. Die Veranstaltung ist der Permittelung der Stadt verwaltung zu danken. Die Seefische stellt der Deutsche Seefischerei-Verein, Berlin, zur Verfügung. Der Unterricht wird von den Lehrerinnen der Tarola- schule erteilt. Anmeldungen für die betreffen den Abende werden persönlich in der Schule erbeten. Jede Hausfrau, die sich für die mannigfaltige Zu bereitung der Seefische interessiert, ist eingeladen. * Kleinkiuderbewahranstalt zu Leipzig-Neustadt. In der Generalversammlung am 21. Februar gab der Vorsitzende, Herr Pfarrer P. G, Müller, den Jahresbericht. Dem durch Verzug aus dem Vorstände ausgeschiedenen Mitbegründer der Anstalt, Herrn Schuldirektor Schütz, widmete er Worte herzlichsten Danke» für sein« jahrelange treue Mitarbeit. Die bisherige treffliche Leiterin, Frl. Klinger, gab Ostern 1910 ihr« Stellung auf, um sich zu verheiraten: a» ihre Stelle trat, vom Kleintinderlehverinnen- seminar i» Dresden ausgezeichnet vorbereitet, Frl. Sondermann. Der Besuch der Anstalt wies, trotz dem sie vor Weihnachten wegen Scharlacherkrankung der Kinder 14 Tag« geschloffen werden mußte, eine bisher noch nie erreichte Höhe auf. Die Zahl der Besucher stieg von 11843 im Jahre 1909 auf 14 878, also »m 3065, der durchschnittliche Tagesbesuch voir 49 im Jahre 1909 auf 65. Zuzeiten mußte der Leiterin erne Hilfskraft zur Seite gestellt werden. Diese Zahlen reden eine beredte Sprache von der Notwendigkeit der Arbeit in diesem Stadtteile. Den Kaffenbericht erstattete Herr Fabrikant Horne- mann. Die erhöhte Inanspruchnahme der Dienste der Anstalt stellte an di« Kaffe erhöhte Anforde rungen, so daß die Einnahmen mit dcn Ausgaben nicht Schritt halten konnten. Stiegen die Einnahmen von 4058,69 -4t im Jahre 1V09 auf 4345,69 .4t, also um 287 .4, so erhöhten sich die Ausgaben von 3781,03 -4t im Jahre 1909 auf 4433,92 .<(, also um 672,89 -<t. So ergab sich «in Defizit von 88,23 .tt, ein Umstand, der die Freunde der Anstalt uird die Ktnderfrcunde unserer Stadt zu noch kräftigerer Unterstützung des menschenfreundlichen Werkes an spornen sollte. Dem Kassierer wurde unter dem Aus drucke herzlichsten Dankes für sein« Mühewaltung Entlastung erteilt. Die ausscheidenden Dorstands- nntglieder, die Herren Apothekenbesttzer Groß, Maurermeister Große, Privatmann Martin, Zahntechniker Weber, Dr. med. Witt wurden wiedergewählt, Herr Schuldirektor Trentzsch wurde neu gewählt. * Lutherverei». Die hiesige Ortsgruppe des Luthervereins zur Erhaltung der deutsch evangelischen Schulen Oesterreichs kann auf ein er folgreiche» Vereinsjahr zurückblrcken. Die Mitglie derzahl wuchs auf mehr als das Doppelt« an und schloß im Dezember 1910 mit 385. An Beiträgen wie Geschenken wurden 905 -it eingenommen, so daß der Landeshaupttaffe 700 «4t überwiesen werden konnten. Wir sprechen allen, auch den ungenannten Gebern, die das Liebes- und Kulturwcrk auch im letzten Jahr« fördern halfen, hierdurch unfern herzlichsten Dank aus. Schon beginnt der Lutherverein, der allein in Sachsen über 50 Ortsgruppen hat, sich auch über die Provinz Sachsen, Mecklenburg, das Rheinland und Württem berg oerbrettet hat, a»f seinem Rotgebiete mit Rach- druck aufzutreten. Seit dem Jahre 1908, dem Be stehen des Vereins, ist keine der dcutsch-evangeliscken Schulen Oesterreicks durch die Last der Ausaaoen mehr zusammengeorochen oder behördlich geschloffen worden. Wir im Reiche haben alle Ursache, für diese Pioniere unsere» Glaubens und Deutschtums jen seits des Erzgebirges auch em Scherflein beizusteuern. Sollte es der Macht Roms einmal gelingen, diese letzten Reste einer einst blühenden deutsck-evangeft- schen Volkskultur auch nßch hinwegzufegen, dann wird der Kampf rücksichtslos bi» vor unsere Tore getragen werden. Unsere Vorposten in Böhmen, Oberöster reich, Galizien und Steiermark rufen aus ihrer be drängten Stellung zu uns herüber um Unterstützung. Wir geben den Hilferuf weiter und bitten um lleber- sendung von Mitgliedsbeiträgen oder Geschenken für den Lutherverein an den Vorsitzenden der Leipziger Ortsgruppe, Herrn Lehrer Julin» Neumann, Bülowstraße 9, oder Len Kassierer, Herrn Buchhändler Arwed Strauch, Oststraße 9. * Der Berei» der Saal- und Konzertlokaliuhaber Leipzig» hielt am Mittwochnachmittag im „Echutzen- haus" seine Monatsversammlung ab, die von dem Vorsitzenden Hermann Mosemann durch Begrüßung der Anwesenden eröffnet wurde. Unter den Ein gängen befand sich ein Schreiben des Landesverbands sächsischer Saal- und Konzertlokalinhaber, der den Verein davon in Kenntnis setzte, daß verschiedene Behörden wieder neue Abgaben den Saalwirten auferlegen wollen. Es wurde beschlossen sich ebenfalls der vom Weinhändler-Derein an den Rat ent sandten Eingabe anzuschließen. Als weiterer Punkt stand der neue Musikertarif auf der Tagesordnung. Herr Redakteur Ludwig berichtete über den Erfolg der Deputation, die mit dem Musikdirektorenverdand unterhandelt hatte. Die Verhandlungen waren sehr stürmisch, haben aber wenig positiven Erfolg gehabt, da die Direktoren garnicht entgegenkommen wollten. Mit Bezug auf die drohende kommunale Bier steuer berichtete der Vorsitzende Mosemann über die bisherigen Schritte in dieser Sache, die Ausführungen deckten sich zumeist mit den bereits in der Versammlung des Vereins Leipziger Gastwirte gemachten. Besonders wurde auch hier auf die Strafbestimmungen aufmerksam gemacht. Man war sich allseitig einig, daß die Biersteuer mit allen Mitteln bekämpft werden muß und faßte die» in folgender Resolutton zusammen: „Die versammelten Saal- und Konzertlokal inhaber betrachten die Vorlage, kommunale Bier- steuer betreffend, nicht nur als einen Akt der Un gerechtigkeit, sondern auch als eine unkluge Hand lung, da der Gastwirt im allgemeinen durch die ihm fort und fort ausgehalsten Belastungen bereits bis an die Grenze ferner Existenzfähigkeit geführt worden ist. Er braucht jetzt nichts weiter als Zeit, sich von den empfangenen Schlägen zu erholen. Alle weiteren Belastungen sind vom Uedel." Von der neuen Verordnung, betr. die geschloffenen Zeiten, wurde mit Befriedigung Kenntnis genommen. Dann wurde die Veriammlung geschloffen. * Eine» „Bunte» Abend" veranstaltete am Dienstagabeno oie Ortsgruppe Leipzig des Deutsch nationalen Handlungsgehilfen-Derüandes im Zoolo gischen Garten, und wieder war, wie stets, der Saat bis auf den letzten Platz gefüllt. Das Leipziger Tonkünstler-Orchester Günther Coblenz, diesmal unter Leitung des Stadttheater-Musikdirek tors Max Krause» leitete den Abend mit der Ouvertüre zu Aubers „Stumme von Portici" ein, dann sang Herr Ludwig Heine vom Stadttheater Beckers reizendes Lied „Frühlingszeit" und Find eisens „Leipziger Frauen , und hatte so großen Erfolg» daß er sich noch zu einer Zugabe verstehen «nutzte. Nun lietz Herr Albert Kunze seine wuch tige Batzstimme ertönen, und zwar mit dem „Lied des Mephisto" aus ,Saust" von Sokolowski und dem Lied „Der Bah in der Hölle" von Jehrina. Auch hier versagte Kunzens Humor und Kunst nicht, denn nicht endenwollender Beifall war die Quittung für den Vortrag, und die „Vier Religionen", die in einem Glase Wein seiner Ansicht nach vorhanden sein müssen, bildeten die Zugabe, die er spendete. Straus;' Walzer „Wiener Blut" leitete über zu dem „Inter nationalen Tanzpotpourri" desselben Meisters, an dem sich neben Fräulein Grondona die Damen Frost, Hein rick, Jrmler und Eulenberg mit großem Erfolg beteiligten. Den Schluß des ersten Teiles bildeten die Duette „Schneeweitz Täuberl" von Müller und das „Kutzduett" aus der „Geisha", die von Frau Retty-Grotzmüller und Herrn Ludwig Heine mit der bekannten Meisterschaft ge sungen wurden. Im zweiten Teil sang Frau Rett y Grotzmüller LehLrs „Rosenwalzer" und Gabriels „Meister Pinkepank", und dann wieder mit Herrn Heine die Duette aus den Operetten „Brüderlein fein" und „Graf von Luxemburg". Albert Kunze lietz dann seinen urwüchsigsten Humor spielen in Mörbitz' „Professor Stutz" und „Patschke von der Lustschifferabteilung", während schlictzlich noch die vorgenannten Solotänzerinnen unseres Stadttheaters den „Frühlingsstimmen walzer" von Joh. Strauß tanzten. Nach dem Konzert setzte der Ball mit verschiedenen Ueberraschungen ein und hielt die Gäste brs in di« frühe Morgenstunde beisammen. * Der Allgemeine Deutsche Franenoerein, Orts gruppe Leipzig, veranstaltet am Mittwoch, den 1. März, abends 8'/. Uhr im Saale des Hotel de Pologne eine öffentliche Versammlung. Als Rednerin ist Frl. Hel. Lange, Berlin, gewonnen, die über das wichtige Thema: „Wie lernen Frauen Politik verstehen?" sprechen wird. Frl. Lange, die Vorsitzende des Allg. Deutschen Frauen- und des Allg. Deutschen Lebrerinnenvereins — die Herausgeberin der Monatsschrift „Die Frau" — ist die bekannte Führerin der deutschen Frauenbewegung. Die Versammlung ist öffentlich. Der Eintritt frei. * Deutscher Flottenoerein. Wie im Annoncenteil näher zu ersehen ist, beginnen die kine mato graphischen Vorführungen des Deutschen Flotten vereins am Mittwoch, den 1. März in der Albert- Halle des Kristallpalastes. Die Bilder sind mit besonderer Sorgfalt ausgesucht. Abgesehen von der Hochseeflotte, bei der wir zum ersten Male unfern neuesten „Dreadnought" - Typ bewundern können, sind auch bereits eine ganze Reihe Bilder von der Kronprinzenreise dabei, die allgemeines Interesse erwecken werden. Man wird gut tun, sich sofort Plätze zu bestellen, da der Zuspruch zu diesen Vor führungen stets ein bedeutender war. von dorvorrLxentlew Woli1xt.8edmac1r. von jiervorr»xeväem von dsrvorrLxenäem ^VokI^esedmLck.
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