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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 23.02.1911
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1911-02-23
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19110223018
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1911022301
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1911022301
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1911
-
Monat
1911-02
- Tag 1911-02-23
-
Monat
1911-02
-
Jahr
1911
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zu spielen, mit „n e i n- beantworten. Die französisch« Flotte würde Frankreich nicht unwürdig sein. „Wir haben", fuhr DelcaffL kort, „eine vieljährige Sicher heit unter der zweifachen Bedingung, daß das Marineprogramm vom Parlament bewilligt wird und daß unsere Diplomatie imstande ist, uns die treuen Freundschaften zu bewahren, auf die wir rechne». Gegenwärtig kann kein Volk sich auf seine eigenen Hilfsmittel verlassen. Interessen sind mit Interessen verknüpft worden; die Isolre - rung ist der Anfang des Todes! W»r müssen die unserer Diplomatie entsprechende Flotte besitzen." * Ei» Theatercou» der Camelot» d» Noi. Die Camelots du Roi versuchen es mit allen Mitteln und Mittelchen, die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. Augenblicklich Haden sie es auf Edouard B « rnstein »nd sein Stück „A p r e s mo r" abgesehen. Nachdem sie schon die Ankündigungen des Stuckes an den Pariser Plakatsäulen mit einer Karikatur Bernsteins überklebt hatten, versuchten sie auch die Erstauffüh rung des Stückes zu stören, wurden aber dura) strenge polizeiliche Maßnahmen daran verhindert. Bei der Aufführung de» Stückes am Dienstag rm TheLtre Fransaise ist es nun doch zu lärmenden Kundgebun gen der Lamelots du Roi gekommen. Während des zweiten Aktes erhob sich, wie aus Paris gemeldet wird, der Präsident dieser Vereinigung Maurice Puio und rief ins Publikum: „Das Stück, das man vor Ihnen auffübrt, rst von einem jüdischen Deserteur versaht!" Pujo wurde iestaenom - men und aus dem Saale geführt. Aeynlich« Szenen wurden noch während der weiteren Aufführung ber- vorgerufen. 27 Lamelots du Roi wurden verhaftet; die meisten wurden jedoch nach Aufnahme ernes Pro tokolls wieder entlassen. Italken. * Da» Festprogramm zur Jubiläumsfeier ist wie folgt festgesetzt worden: 27. März: Gedenkfeier und Festrede im Kapitolsaal im Beisein der Majestäten, Minister. Diplomaten und Vertretungen des Senats und der Kammer. AmNachmittagEröffnungderinter nationalen Kunstausstellung, abends Empfang im Stadthause. 28.März: Eröffnung des Kongresses italienischer Bürgermeister. 29. März: Ein weihung der militaraeschichtlichen Ausstellung in der Engelsburg und der archäologischen Aus stellung in den Diokletiansthermen. Galavor stellung im Teatro Lostanzi. 21. April: Eröffnung der ethnographischen Ausstellung. 29. April: Eröffnung der Eewerbeausstellung. Portugal. * Unruhen in Lauren?» Marques. Nach einer Zeitungsmeldung aus Laurenxo Marques sand dort eine Kundgebung gegen die Rückkehr Frerre Andradc? als Gouverneur von Mozambique statt. Die Menge stürmte die Gebäude der Zeitun gen „Progreß" und „Vida-Nova", die sich für die Rückkehr Andrades' ausgesprochen halten, und richtete dort Zerstörungen an. Griechenland. * Der Oberst Lapathioti», gegen den eine militär gerichtliche Untersuchung wegen schweren Verstoßes gegen die Disziplin eingeleitet worden war, ist von dem Untersuchungsrat frergesprochen worden. Türkei. * Ein« türkische Schlappe im Jemen. Das Reutersche Bureau meldet aus Dicheddah am Roten Meer: Die Anhänger des Said Jdris überfielen bei Suda eine Karawane von W Kamelen, die Lebensmittel und Munition für die Garnison in Hadje brachte und nahmen sie fort. Eine klein« Abteilung unter dem stellvertretenden Gouverneur von Lohaia versuchte, di« Karawane zu befreien, wurde aber mit einem Verlust von btt Toten zurückgeschlagen. * Das ordentlich« Kriegsbudget des kommenden Finanzjahres beträgt neun Millionen Pfund. Die Summe soll für einige Jahre nicht überschritten werden. Theater unü Konzerte. Leipzig, 23. Februar. Neues Operettentheater. In Rohrau, allwo ,.d a s M us i k a n t e n m ä d e l" noch immer sein lustig Wesen treibt, ist oie Stelle des Hauptlehrers zu be setzen. Richt wenige Stimmen traten gestern für die Kandidatur des Herrn Albert Schäfer aus Teschen ein. Vielleicht mit Recht, wenn nach Io kurzer und oberflächlicher Bekanntschaft ein av- jchueßcndes Urteil möglich und überhaupt zulässig ist. Bewerber hat einen ziemlich dunkel timbrierten, !hmpathisck)en und vollen Tenor, der freilich noch mehr Durchbildung und Schulung vertrüge, sonst sich als raumfüllend erwelst. Was dem Petenten an leiblicher Größe etwa gebricht, ersetzt er durch fast cäjarijch erhabene Miene unü würdevolles Auftreten. So war diese Gestalt keine etwa vom Schlage des Schulmeisterlein Wuz eines Jean Paul, sondern viel eher einem Schultyrannen strengster Observanz ähn lich. Immerhin wäre das Engagement nicht von der Hand zu weisen, aber nicht eher abzuschlicßen ratsam, bevor denn besagter Bewerber sich eine deutlichere Aussprache und gewandtere Dialogführung an geeignet hat. ». ». Letzte Lokal -Nachrichten. Leipzig, 23. Februar. " Der Verein für Feuerbestattungen in Leipzig hielt gestern abend im Großen Festsaal des Künstler hauses seine ordentliche Hauptversammlung ab, die der Vorsitzende Stadtverordnete Adolf Böhme durch Begrüßung der zahlreich anwesenden Mitglieder er öffnete. Den Jahresbericht des Vorstandes erstattete der Schriftführer Artur Schubert. Aus dem Be richt ging hervor, daß der Verein im vergangenen Fahre autzerordentlicke Fortschritte gemacht hat. Der Mitgliederbestand betrug am 1. Dezember 1910 1225 Personen, heute zählt der Verein 1360 Mit glieder. Eingeäschert wurden im Jahre 1910 177 Per sonen, unter denen sich 292 Männer, 176 Frauen und 9 Kinder befanden. Der Schatzmeister Alaun Lulen- ste i n erstattete den Kaffenbericht, dem zu entnehmen war. daß die Kaffe mit 9215,42 auf beiden Setten abschließt. Di« Einäscherungskosten für verstorbene Mitglieder betrugen 1300 Ul. Das Vermögen beträgt 5000 Ul, der Kaffenbcstand 2624,25 Ul. Di« Kaffen- revisoren beantragt«» Entlastung, di« einstimmig er teilt wurde. E» wurden weiter verschiedene Satzung»« änderunaen voraenommen, von d«n«n di« die de- deutendsk ist, dag von jetzt ab statt S Ul 4 Ul jähr licher Beitrag erhoben werden. Hierfür soll den Mit gliedern die unentarltltche Einäscherung gesichert werden. Für einen Zusatzbeitrag von 1 Ul wtiv den Ehegatten der Mitglieder ebenfalls die unentgelt, liche Einäscherung zugeflchert. Der Haurhaltplan für 1911 sckließt mit 5550 .4t ab. Die Ersatzwahlen er- naben, daß dl« satlungsgemäß ausscheidenden Herren Tanitätsrat Dr. Br» S » er, Kassierer m» «adt- steueramt Eulen st ein, Baumeister Rost wiüur- unü Schriftsteller Losfier neugewählt wurden. Hierauf wurde di, Versammlung geschloffen. Letzte vepelchen unü Lernlprechmeläungen. Di« «eise de» sächsische» König». vsl. Drr»d«n, 22. Februar. (Eig. Drahtmeld.) Nach hier «ingegangener Nachricht ist der König mit Gefolge wohlbehalten in Kodok «ingetrofsen. Der Monarch hat außer anderem Wild auch Büffel und Krokodile erlegt. Di« Dresdner Hygi«ne-Au»steÜ»ug und Englaiw. London, 22. Februar. (Gig. Drahtmeld.) Im verlaufe der Verhandlung im Unterhaus er klärte der Handelsminister auf eine Anfrage betreffs der englische» Beteiligung an der Dresdner Hygiene-Ausstellung, Eng land habe schon, ehe die Anfrage von Dresden ein getroffen sei, ein« Beteiligung an zu viel aus- ländischen Ausstellungen zugefagt, so daß weitere Verpflichtungen schwere Laste» der in Frage kommenden englischen Industrie» bedeuteten. Aus diesem Grunde werde jeder loyal Denkende das Verhalten Englands billigen. Zur Kroupttuzenrrift. Kalkutta, 22. Februar. lReutrrmelduna.) Am vorigen Sonnabend wurde auf der Tigerjagd ei» Kulitreiber von einem Tiger schwer oer- leht. Der Kronprinz brockte den Verwundeten im eiaene» Boot nach dem Militärhospital, besuchte ihn täglich und beschenk« ihn freigebig. Kalkutta, 22. Februar. (Eig. Drahtmeld.) Im Rückblick aus den letzten Ausflug des deutsche» Kron prinzen schreibt dec „Pioneer": „Der Kronprinz bekundete großes Jntereffe für die Verhältnisse Oftbengalens, dic von denen anderer Teile Indiens in viele» Beziehungen abwichen. Auf diesem Teil der Reise standen ihm di« besten Kenner des Lande» zur Seite. Der wohlgelunaene Aus flug nach Ostbengalen bilde einen harmonischen Ab schluß der indischen Reise des Kronprinzen." Ernennung zum Ehrendoktor. w Philadelphia, 22. Februar. (Eig. Drahtmeld.) Der deutsche Botschafter wurde von der Staatsuniversität von Pennsylvanien zum Ehrendoktor ernannt. Die Feierlichkeiten waren äusterst eindrucksvoll. Der Botschafter sprach über deutsche soziale Probleme. Hansabund. O Berlin, 22. Februar. (Priv.-Tel.) Die morgen stattfindende Tagung de» Hansabunde» beginnt mit einer Konferenz der Industriellen und der Handwerker. Landtagsabg. Rahardt wird über di« gemeinsamen Interessen der Industrie und der Handwerker sprechen. Daran schließt sich die Sitzung des Direktorium» des Hansabunde» unter dem Präsidium von Geh. Rat Rieger. Der kommende internationale Seemannsstreit. O Berlin, 22. Februar. (Priv.-Tel.) Das „B. T." meldet au» Brüssel: Obwohl über den drohenden internationalen Seemannsstreit noch gar nicht» End gültiges beschlossen worden ist, werden von der Leitung der „International Seamens Association" schon eifrig Erhebungen angestellt. Der General sekretär des Verbandes Lathery bereist gegen wärtig die belgischen und holländischen Häfen, um die Stimmung unter den dortigen See leuten zu studieren. Nm 3. März werden Dele gierte aller internationalen Verbände in Ant werpen zusammentrcten, um über den etwaigen internationalen Generalstreik zu be raten. Lathery hat einem Interviewer erklärt, daß der Ausbruch des Streiks sehr wahrscheinlich sei; denn als der im August vorigen Jahres be gründete Internationale Seemannsverband mit den Reedereigesellschaften über Aufbesserung der Löhn« und die Arbeitsbedingungen beraten wollt«, hätten die Gesellschaften solche Verhandlungen abgelehnt. Der Streik würde dann gerade für die Zeit der englischen Krönungsfeste erklärt werden. Auch innerhalb des Verbandes ist schon über die Organi sierung des Ausstandes beraten worden. Die aus ständigen Seeleute, die ja ihre Unterkunft auf den Schiffen verlassen muffen, sollen in einzelnen Hafen städten in Riesenzelten beherbergt werben. Das amtliche Ergebnis üer Volkszählung. Berlin, 22. Februar. (Eig. Drahtmeld.) Der „Reichsanzeiger" schreibt: Die Einwohnerzahl im Deutschen Reiche betrug am 1. Dezember 1910 32 929 899 männliche «nd 32 896 991 weibliche Per sonen; davon entfielen auf Preußen 19 845 811 bzw. 20 310 980, Bayern 3 375 229 bzw. 3 501 268. Sachsen 2 322 185 bzw. 2 489 300, Württemberg 1191 383 bzw. 1 244 228, Baden 1059 137 bzw. 1082 695, Mecklen- burg-Schwerin 317 884 bzw. 321 995, Sachsen-Weimar 204 409 bzw. 212 757, Mecklenburg-Strelitz 53 523 bzw. 52 824, Hessen 639 214 bzw. S43 005, Oldenburg 243 825 bzw. 238 605, Braunschweig 242 739 bzw. 251648, Sachsen-Meiningen 136 687 bzw. 142105, Sachsen-Altenburg 106 385 bzw. 109 928, Sachsen- Koburg-Goiha 125 353 bzw. 131855, Anhalt 161171 bzw. 169 876, Schwarzburg-Sondershausen 44194 bzw. 45 790, Schwarzburg-Rudolstadt 49 350 bzw. 51362, Waldeck 30 541 bzw. 31182, Reuß S. L. 34 695 bzw. 87 921, Reuß j. L. 74 264 bzw. 78 501, Schaum- burg-Lippe 23 396 bzw. 23 254, Lippe 78 230 bzw. 77 519, Lübeck 56 888 bzw. 59 645, Bremen 148 419 bzw. 150 317, Hamburg 505 935 bzw. 500772, Elsaß- Lothringen 964 043 bzw. 907 659. Oesterreichisch« Delegation. iO? Pest, 22. Februar. (Eia. Drahtmekd.) In der heutigen Plenarsitzung der österreichischen Dele gation sprach sich M a s a r yk in der Debatte über das Budget de« Auswärtigen abfällig über die PolitikAehrentkal, au» und betonte, Oester- reich-Ungarn bedürfe keiner DveadnouMs, sonder» einer Kulturpolitik. Der Kamps der Groß- möchte sei heut« ein wirt chaftlicker. Die Pots damer Begegnung ei mindesten» ebenso bs- deutend vom wirtschaft ichen Standpunkt« aus wie vom politischen. E, sei kein Fein- Deutsch- land» oder der deutschen Kultur, lasse sich aber zur Anbetung de» preuß ticken Militarismus nicht zwingen. Oesterreich-Ungarn müsse durch «ine vernünftig« Politik di« Freundschaft der Balkan st aaten wiedererwerben. Er halte alles, was «r gegen Lehrenthal bezügttch der g«- fälscht«» Belßrnber Dokumente sorg»» bracht habe, vollständig aiffrecht. Redner suchte nach' zuweisen, daß der Minister des Acußern sowohl wie oer Gesandte Graf Forgach hätten wissen muffen, daß es sich um Fälschungen gehandelt hab«. Er erklärt«, daß er einem Minister, der sich solcher System« be diene, kein Vertrauen entgegenbringen könne. Abg. Grabmauer beschäftigte sich abermals ein gehend mit der gegenwärtigen Lage und stellte unter großer Befriedigung fest, daß die t r r e d « n t i st i s ch e Bewegung in Italien abnehme sowie, daß dort ein allmählicher Umschwung in der öffentlichen Meinung zugunsten Oesterreich-Ungarns vollzogen werde. Er sei überzeugt, daß sich bei dem Jubelfest der italienischen Monarchie Oesterreich unter den ersten Gratulanten «infinden würde. Französisch« Kammer. H- Pari», 22. Februar. (Eig. Drahtmeld.) Da die Vormittag»sitzuna der Kammer völlig von der Debatte über oa» llnterrichtsbudget aus gefüllt war. wurde die Weiterberatung Uber die Kiellegung zweier Panzerschiffe im Jahre 1911 auf morgen vertagt. Das Unterrtchtsbudget wurde angenommen. Ei»e Aenderima in der Zusammensetzung de« englischen Oberhauses. London, 22. Februar. (Eig. Drahtmeld.) In der heutigen Sitzung des Oberhauses teilte Lord Landsdown« mit, daß er demnächst einen Antrag aufAenderung der Zusammensetzung der Oberhauses einbringen werde. Die Sozialistenkonferenz über die vlifflnger Frage. <-) Brüssel, 2L Februar. (Eig. Drahtmeld.) Die belgischen und holländischen Sozia listen haben beschlossen, ihr« Zusammenkunft im Haag, bet ter di« Vlissinaer srrage durchberaken werden soll, niätt wie ursprünglich beabsichtigt am , 5. März stattfinden zu lassen, sondern schon am 27. Februar. Die belgische sozialdemokratische Kammettraktion wird neun Delegierte nach dem Haag schicken. Kein« monarchistische Bewegung in Portugal. G» Lissabon, 22. Februar. (Eig. Drahtmeld.) Die Nachricht von der monarchistischen Erhebung in L a Guard» ist völlig aus der Luft gegriffen. ». Berlin, 22. Februar. (Priv.-Tel.) Die Aeltesten der Kaufmannschaft von Berlin teilen mit: Gegenüber den verschiedent- lichen Nachrichten über die gegenwärttgen Verhält nisse In Portugal, die geeignet sind, eine Ge- > fährdung de» Handels zwischen Deutschland und Portugal herbeizuführen, hat t4e hiesig« pottu- giestsche Gesandtschaft den Nettesten der Kaufmann schaft von Berlin mitaeteilt, daß nach offiziellen Nachrichten aus üissabondie Lage im ganzen Land« normal ist und daß der Entfaltung der wirt schaftlichen Kräfte des Landes keine Kinder- nisse im Wege stehen. Norwegen »nd Rußland. HZ Ehristiaaia, 22. Februar. (Lig. Drahtmeld.) Staatsmtnister Know erklärt im Gegensatz zu den Aeußerungon, die er einem Zeitungsbertchterstatter gegenüber getan haben sollte, daß das Verhält nis Norwegen» z« Rußland immer freundschaftlich gewesen sei. Die Frage der Terrttorialgrenze im Weißen Meer gehe Norwegen nicht direkt an. Die Aussagen einzelner Blätter hierüber sind irreführend. Wenn Norwegen in sehr bescheidenem Umfange die Entsendung einer gößeren Truppenmacht in den nördlichen Lanoesteil plan«, so geschehe dies in Uebereinstimmung mit der neuen Heeresorganisation «nd bezwecke einzig die notdürftige Verteidigung zum Schutz der Neutralität Norwegens. Sine norwegisch« Staatsanleihe. s"s Ehristiania, 22. Februar. (Eig. Drahtmeld.) Während der Finanzo«batte im Etorthing führte der Handelsminister u. a. aus. daß die Aussichten für eine Staats anleihe günstig seien und e» nicht ausgeschloffen fei, daß ein Vorschlag über die Aufnahme einer Anleihe eingebracht werde. Zum russisch-chinesischen Konflikt. G Petersburg, 22. Februar. (Eig. Drahtmeld.) Aus Wladiwostok wird bestätigt, daß das Peters burger Kabinett vor Absendung der Drohnote an Lhina mit Japan Fühl»ng genommen und daß Japan Reulralität zugestchert hat. Die russische Hschschulbewegung. Petersburg, 22. Februar. (Eig. DrahtmeL.) Im hiesigen technologischen Institut fand gestern eine Studentenversammluna statt, an üer mehrere hundert Studenten teilnahmen. Ein Redner, der eine Maske trug, forderte die Studenten auf. sich dem Hockschulstreik anzu- schließen. Die Versammlung folgt« dieser Auf forderung Gegen den Streik stimmten nur wenige Studenten. An der U niversität und den andern Hochschulen Petersburgs ist die Lage unver ändert. In Moskau stockt da« akademische Leben gänzlich. Gestern haben nur drei Vorlesungen stattgefunden. Eine Prssinzreise des Sultan»? XX Uesküb, 22. Februar. (Eig. Drahtmeld.) Rach verläßlichen Meldungen trifft der Lhef der öffentlichen Sicherheit, Oberst Galib Bey, dem- nächst an» Konstantinopel hier ein, um Vorkehrungen für die bevorstehende mazedonische Reise des Sultan» zu treffen. Zugleich wird er wahrschein lich eine Untersuckung über die anläßlich der Bul- garenentwafsnung oorgckommenen Mißhand lungen einleiten. Ei» türkisch-griechischer Srenzzwischenfall. Z Athen, 22. Februar. („Agence d'Athene».") Zwei griechische Schützen wurden gestern auf der Grenzstation Ligaria aus dem Hinterhalt von türkischen Soldaten, die 15 Schüsse abgaben, erschossen. Die Schützen sind aus türkischem Ge biet gefallen, waren aoer nach dem vorläufigen Ab kommen zwischen den griechischen and türkischen Offi zieren und den griechischen Grenzsoldaten berech tigt, an diesem Punkte die Grenze zu überschreiten, um sich in Gretzvali mit Lebensmitteln zu oer- sorgen. Zn gleicher Weife lockten die Türken vier wetter« Soldat«» in den Hinterhalt, nahmen fie gefangen and brachten fie in da» Innere de, Land«». Dementi. T«tt»j«, 22. Febraar. (Eig. Drahtmeld.) Die au »wärt» verbreitete Meldung über angeblich oesorg. niserregende» Befinden des Königs von Montenegro ist vollkommen unrichtig. Der König ist vollkommen wohl. Ei» n«urr amerikanisch-iapanischer Handelsvertrag. Washingto», 22. Februar. (Eig. Drahtmeld.) Präsident Taft sandte dem Senat den Entwurf eine» neuen Vertrages mit Japan zu, durch den der Handelsvertrag von 1894 ersetzt werden soll. Der neu« Entwurf soll jede Beschränkung der japanischen Einwanderu»! beseitig«». Nach«««. 8t. Kalkutta, 22. Februar. (Priv.-Tel.) Ein Be amter der eingeborenen Polizei, der als Zeug« in einem Anarchistenprozeß aufgetreten war, wurde in der veraangene» Nacht aas offener Straße erschossen, von dem Mörder fehlt jede Spur. W Kinbesmorb. wsl. Freiberg, 22. Februar. (Priv.-Tel.) Im be- nachbarien Nieder-Bobritzsch ward« heute früh unweit der Schule im Dorfacker der Leich nam eines neugeborenen Knaben aufge- funden. Die Mutter konnte noch nicht er mittelt lverden. Sin neues Theater in Kassel. 8t. Kassel, 22. Februar. (Priv.-Tel.) Direktor Nord an, der sertherige Direktor de» Residenz theaters, beabsichtigt ein neues Theater zu er bauen, in dem das moderne literarische Genre gepflegt werden soll. Unwetter. ir. Eisenach, 22. Februar. (Priv.-Tel.) Heute gingen schwere Gewitter mitorkauarti- genStürmeii über das Werratal nieder. w. Kassel, 22. Februar. (Priv.-Tel.) Die Fulda, Werra und die Nebenflüsse führen steigendes Hochwasser. Die Niederungen sind bereits über- flutet. * Breslau. 22. Februar. (Eig. Drahtmeld.) Die Kgl. Eisenbayndftektion bat die Beschränkung der Güterannabme für Pest und Leopolds- stadt aufgehoben und die Annahme der Kohleiisenduugen für die Kaschau—Oderberger Bahn wieoer ausgenommen. Wegen de» Hochwassers ist di« Uebernahm« der Güter für Laube vei Tetschen an der Elbe eingestellt worden. Einbruch i, eine Schutzhiittt. D Meran, 22. Februar. (Eia. Drahtmeldung.) Die Laugenhütt« wurde erbrochen u>ü> der Schlasdecken beraubt. Der Einbruch wurde von einem Dresdener Touristen entdeckt, der mtt einem Bergführer die Hütte besucht«. Naubanfall. Lugansk (Gouv. Iekaterinoslaw), 22. Februar. (Eig. Drahtmeld.) Im Schilorschen Bergwerk wurde der Baulieferant Dulin von fünf Ver brechern überfallen »nd a»»gora»bt. Bei der Verfolgung wurde ein Schutzmann getötet, drei verwundet. Ein Räuber erschoß sich, zwei wurden festgenommen, zwei entkamen. Letzte SaaüelsimckrtÄtrn. XX Düsseldorf, 22. Februar. (Priv.-Tel.) Die Eiabeiseukonvrntion ist heute nach langen Verhand lungen auf der veränderten Grundlage bi« zum 30. Juni 1912 verlängert worden. Es steht noch die Zustimmung einiger Werke au», die bis morgen ihre Erklärungen adgeben sollen. Die Fest setzung der Verkaufspreis« für da» zweite Quartal 1911 wird morgen erfolgen. E» wird ein Verkaufspreis von 105 ^t in Aussicht ge nommen. (Vergl. Handelszettung.) 3 Kassel, 22. Februar. (Eia. Drahtmeld.) In ver heutiaen Sitzung de« Ausschusses der Handels- schrauben-vereiuiguus wurde festgestellt, daß die Der- üandsbettrebunaen Fortschritte machen. Mit der Firma Friedr. Mlh. de Fries in Hemer ist «ine Verständigung dahin erzielt worden, daß diese Firma die Verbandsbestrebungen unterstützen will. In der in der nächsten Woche stattfindenden Vollversammlung soll ein« sestere Form auf längere Dauer gefunden werden. Die Beschäftigung der Werke ist gut. 3 K«eatti»«a (Lothringen), 22. Februar. (Eig. Drahtmeld.) Nach Mitteilungen de» Lothringischen Hüttenverein» Axmetz-Ariede betrug in den ab gelaufenen ersten secks Monaten de» Geschäftsjahres 1910/11 ausschließlich d«, Vortrages aus dem Vor jahre der Ueberschuß 4 977 720 sgegen 4 312 788 im gleichen Zeitabschnitt des Vorjahre»), also 664 932 Mark mebr. Die gegenwärtig« Geschäftslage wird al» befriedigend bezeichnet. 3 Pariser «örsenberickt. Auf die Geldftüffigkeit eröffnete die Börse in fetter Haltung. Nachfrage bestand für französische Bahnen und russische Metall wette, oesonders Platinaktien. In Maltzeff-Hart- mann fanden nach den Steigerungen der letzten Zeit Realisationen statt. Der Goldminenmarkt zeigte matte Haltung. Im weiteren Verlauf erfolgten bei belebtem Geschäft zahlreiche Realisationen, die eine Abschwächung auf der ganzen Linie herbeiführten. Besonder» mitgenommen war der Russen- und der Goldminenaktienmarkt. Die Börse schloß in träger Haltung. " Hamburg, 22. Februar, 6 Uhr. Z Uckermark t. Rübenzucker >. Produkt Basis 88proz. Rendement neue Usance frei an Bord Hamburg per 50 Kilo Februar 9,70, Mär, 9,70 Mai 9,826, Augutt 10,—. Oktober 9,80, Dezember 9,80. Matt. ' Prag, 22. Februar. Zucker. Aussig Landung, platz Febr. 22,10—22,30. Schwach. * London, 22. Februar, 5 Uhr. (In Pfund Ster ling.) Kupfer matt (fest), Tagesumsatz 1600 (1000) Tonnen, Lhili Var, 55.2/6 (55.5/—), 3 Monate S5.15/— (55.17/6), beft seletted 595/— (59.5/—), elektrolntiiches 57.10/- (57.7/6). Zinn fest (stetig), Tagesumsatz 300 (400) Tannen, Straiis 194.10/— (194.15/—), 3 Monate 190.10/— (191.5/—). Blei fest (fest), spanisches 13.2/6 (13.1/3), englisches 13.12/6 (13.7/6). Zink fest (fett), gewöhnliche Marken 23.7/6 (23.5/—), besondere Marken 24.5/— (24.2/6). Km ?2. Februar vnü üte Börsen tu Kmrriks -elr-lollen geblieben. »nur m,» vrrl», dr» «r<»,»err r«<,r«»ttr» «. Per» »yttrrdoktmr: Dr. Snddrt» V«rM»tz«N» vrrankworlll!«» N^xrNrvr«: yür VvIM! D». A. lokal« und f»<M-vr »nsrlr«rn-rU«n, raqrsqroulk an» »«rsNschtr» W. o. «nttt»», da» Veoillrton Paa» «aftk <». «real«, «Port und «»rtatSlaal g. «sott«». Bk Mo vand,l»»»'tuna«. «Ir»ra0,. yür drn üns«r^rn»r»> vtto »rdrr. «Lmtil» m e«tp,tg. gufchrtslrn sind n«»t perlvaltch odroglrrra, londrra a» vrrlo-, dir «rdaMon rdrr dl, Sr1««st»l»rM dr» «grdlattr, »u rkdtrn. Undrrlanat « n o n u ' l r r p >: i- >,i ft«»; ».iS Nüct« Port, VrtZuMgrn. v»r IlufSrwohruna und RNckanV« »tr» krtn« ««wahr übrrnonnnrn. Di« »orli«ge»b» N»««»e «mf«tzt 18 Sette«.
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