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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 16.02.1911
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1911-02-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19110216013
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1911021601
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1911021601
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1911
-
Monat
1911-02
- Tag 1911-02-16
-
Monat
1911-02
-
Jahr
1911
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Letzte vepelrhen Ml- Lernlprechmelüungen. Gine agrarpoMilchr Reür ües Reichskanzlers. Festmahl des Deutschen Landwirtschaftsrat««. Berlin, 18. Februar. (Eigene Drahtmeld.) Bei dem heutigen Festmahl de» Deutschen Landwirtschaftsrat«», dem auch der Herzog regent von Braunschweig, Herzog Johann Al brecht zu Mecklenburg, beiwohnte, hielt Präsident Kraf Schwerin-Löwitz eine Rede, in der er einen Rückblick über die bemerkenswertesten Er scheinungen in der Entwickelung der Landwirtschaft während der letzten Jahre gab. Er betonte dabei die Rotwendigkeit der Aufrechterhaltung des Schutzes der nationalen Arbeit für alle Erwerbsstände und schlotz mit einem Hoch auf den Kaiser. Nachdem Reichsrat Dr. Frhrr. v. Soden di« Gäste begrüßt hatte, erhob sich der Reichskanzler v. Bethmann Hollweg zu einer längeren Rede auf die deutsche Landwirtschaft: Der Reichskanzler dankte zunächst dem Grafen Schwerin-Löwitz für seine Ausfübrungen über den landwirtschaftlichen Wertzuwachs, den Deutschland erfahren habe, wobei er erfolg reich zur Popularisierung der neuen Steuer beigetragen habe. Diesen Zuwachs habe Graf Schwerin, wie es nahe gelegen habe, mit der Ver schuldung in Zusammenhang gebracht, die darin ihren Grund habe, das; die Betriebsübcrschüsse zu allermeist nicht zur Schuldentilgung und Reserve stellung, sondern zu Investitionen im laufenden Be triebe verwendet würden. Darin liege eine Erklä rung für den Stand unserer ländlichen Verschul dung, eine Rechtfertigung aber nur dann, wenn die Kapitalinvestierungen nicht zur Steigerung des Luxuswertes, sondern des Ertragswertes führten, um unvermeidliche Rückschläge infolge schlechter Witterung und schlechter Erträge ohne Zusammen bruch zu überwinden. Der Reichskanzler dankte weiter dem Grafen Schwerin für die unumwundene Anerkenntnis, daß die Preise einzelner Fleischsorten eine ungesunde Höhe erreicht hätten, doch sei die Sache nicht mit den üblen Schlagworten von agrarischer Profit gier oder dem Fleischnotrummel abgetan. Am letzten Ende handle es sich darum, ob die deutsche Landwirtschaft ihre Viehhaltung vergröbern, verbessern und konstanter gestalten könne. Diese Frage sei unbedingt zu bejahen. Und cs sei eine ernste Pflicht unserer Landwirtschaft, diese Aufgabe mit allen Mitteln zu lösen. Das könne sie nur, wenn sie einen nachhaltigen Eeuchenschutz ' genirbej und der solle ihr werden. Unsere Wirt schaftspolitik basiere aber zugleich auf dem Willen und der Fähigkeit der deutschen Landwirtschaft, die Ernährung des Volkes vom Auslande immer unabhängiger zu gestalten. Dieser Wille müsse zur Tat werden, und es erscheine für Deutschland di« Agrarpolitik di« rechte, die die F l e i s ch p r o d u k t i o n auf den höchstmöglichen Umfang steigern. In seiner Kaiser-Gcburtstagsrede habe Graf Schwerin-Löwitz dargelegt, daß 17 Millionen Deutsche im eigenen Lande Unterkunft gefunden hätten, und wir müßten dafür sorgen, dah derer immer mehr werd«, die ein Stück deutsche Erde ihr Eigen nennen können. (Bravo!) Man sei in Preußen am Werke, das Werk der inneren Kolonisation mit größerem Nachdrucke als bisher zu betreiben, wobei es das notwendigste sei, das platte Land stärker zu besiedeln. (Sehr richtig.) Das üramstilche kunMüeal RlHarü Wagners unü leine Verwirklichung in Bayreuth. Dies Thema behandelte Herr Professor Dr. Steuer in einem Vortrag, den er gestern vor einer sehr zahlreich erschienenen Zuhörerschaft im Hörsaal XI der Universität hielt, wohin der Richard-Wagner-Verband deutscher Frauen, Orts gruppe Leipzig, «ingeladen hatte. Seinem 1 ^stündigen, sehr interessanten und mit starkem Beifall aufgenommenem Vortrag lag fol gende Disposition zugrunde: 1) Wagners Ideal vom Drama; 2) Kritik desselben; 3s Die Verwirk lichung dieses Ideals in Bayreuth; 4s Bayreuth als Versuch, die Dramen im Geiste des Meisters aufzuführen. (Tanzkunst als Darstellung, Poesie und Tonkunst.) Nach einem Hinweis auf die Entstehung der Richard-Wagner-Vereine und ihre jetzige Aufgabe führte Redner etwa folgendes aus: Seit der Mitte des 18. Jahrhunderts haben sich die besten deutschen Geister (Lessing, Herder, Goethe, Schiller. Beethoven — von denen Wagner die beiden letztgenannten al» die Grundsteine seines dramatischen Kunst werkes bezeichnet) nach dem höchsten in Gehalt und Form eigenarttaen. selbständigen deutschen Drama aefebnt. Es fehlte der Mann, der die ge samten Künste unter der Kuppel de» Dramas ver einigte. Erst Wagner war es Vorbehalten, zunächst auf theoretischem Wege (in seinen Schriften au» den Iabren 1848—51) zur vollen Klärung der von ihm selbst gefundenen Erkenntnis zu gelangen, wo- rach das vollendete Drama, wie seinerzeit das an- tike, aus dem Zusammenwirken der drei künstle rischen Hauptfahiakeiten des ganzen Menschen (Auge, Ohr und Verstand) entstehen muß. wie sie sich äußern in Tanzkunst (Mimik), Tonkunst und Dichtung. Wagner besaß eine ungeheure Willenskraft und hohes Selbstgefühl. Seinen Schriften ist ein pole mischer Zug eignen, denn er selbst bekennt, dich er sie nicht mit der nötigen theoretischen Ruhe ab gefaßt, sondern in einem abnormen Zustande, der einem Kampfe glich, geschrieben habe. Dabei ver fährt er nicht immer streng logisch. Das ihm vor schwebende Ideal nennt er kurz: Kunstwerk der Zu kunft, von dem er eine gewaltige Wirkung erwartet. Doch muß man lein« Bedeneken habe» über die All- Mwalt dich« Kunsiwoeke». «ch dann ist «a am Frhr. v. Soden habe in seiner Rede festgestellt, daß es in Deutschland Gott sei Dank weder eine poli tische noch eine geistige Mainlinie gebe. An ihrer Stelle habe sich die andere Mainlinie zwischen Besitzende» und Richtbesttze»d«n mehr und mehr vertieft. Diese werden wir zwar nicht zuschütten, aber doch überbrücken können, und müssen uns deshalb de» kleinen und mittle ren Besitze» energisch annehmen. (Bravo I) Der Deutsch« Landwirtschaftsrat werde, wenn er das Verständnis für diese Frage immer weiteren Kreisen vermittele, dem ganzen Vatcr- lande dienen. In seiner ganzen bisherigen Arbeit habe er gezeigt, daß das der einzige Leitstern seines Wirkens ist. Möge er es auch in Zukunft sein! Darauf, so schloß der Reichskanzler, erheb« ich mein Glas und rufe: Der Deutsche Landwirt schaftsrat hoch! Di« Romreise des Deutschen Kaiser». Verli», 15. Februar. (Eigene Drahtmetd.) Die „Nordd. Alla. Ztg." schreibt: „Das „Berliner Tageblatt" erweckt den Anschein, als seien von Berlin aus beim Vatikan diplomatische Ver handlungen oder Bemühungen in anderer Form im Gange, um die Zulassung eines Besuches des Deutschen Kaisers in Rom zu erlangen. Wir stellen hierzu fest, daß selbstverständlich von sol chen Verhandlungen mit der Kurie in keiner Weise die Rede sein kann. Damit entfallen auch die Schlußforderungen. die das „Berliner Tage blatt" aus jener falschen Angabe zieht." XX Wien, 15. Februar. (Eig. Drahtmeld.) Das hiesige klerikale „Vaterland" meldet aus Rom eine Unterredung mit dem Staatssekretär Mcrry del Val. Der Papst habe danach beschlossen, während der „Trauerjahres" alle Feierlichkeiten, Zeremonien, Heiligsprechungen und Konsistorien abzusagen. Aus gleichem Grund lasse der Papst durch Veröffentlichung in allen katholischen Zeitungen der Welt alle Negie rungen wissen, daß er im Jahre 1911 keine Für stenbesuche empfangen werde, auch nicht jene Souveräne, die wie Kaiser Wilhelm, ohne katholische Fürsten zu sein, mit dem heiligen Stuhle diploma tische Beziehungen unterhalten. Man werde jedoch in vatikanischen Kreisen den Besuch eines nichtkatho lischen Fürsten in Rom im Jahre 1911, obwohl sol cher Besuch nicht angenehm sein wird, nicht al» cn«u, Kelli betrachten. Der Termin der Reichstagvwahlen. 0. Berlin, 18. Februar. (Priv.-Tel.) Wiederum wird von einem ernst zu nehmendem Blatt di« Nach richt verbreitet, die Reichstagswahlen sollten im nächsten Jahre und nicht im Herbst dieses Jahres stattfinden. Daß ein zweiter Termin in den Erwägungen der Regierungskreise zum min dest«« eine Rolle gespielt hat, kann nicht gut be zweifelt werden. Es war daher einigermaßen ver wunderlich, daß die .Nordd. Alla. Ztg." kürzlich die ganze Erörterung über solche Pläne der Regierung ln recht schroffer Weis« als gegenstandslos bezeichnete. Wenn die Regierung nun doch auf einen anderen Termin, al» auf den Herbst dieses Iabre» verfiele, könnte man geradezu von einer Irreführung der öffentlichen Meinung sprechen. In sonst unterrichteten Stellen ist übrigens nicht be kannt, daß seit jener Erklärung des Regierungs organs eine Aenderung in den Entscheidungen der maßgebenden Stellen, soweit solche getroffen sind, vorgenommen worden sei. Basirrmann in Ostpreußen. sk. Lyck (Ostpr.), 15. Februar. (Priv.-Tel.) Fast zur selben Zeit, in der im preußischen Abgeordneten hause durch Herrn o. Heydcbrand das Tischtuch zwi- schen Konservativen und Nationalliberalcn endgül tig zerschnitten worden ist, bat der Abg. Basser- mann in Ostpreußen eine Rede gehalten, die über das zukünftige Verhältnis zwischen den genannten beiden Parteien keine Unklarheit mehr läßt. Basier mann äußerte u. a.: Wenn wir die Zeitlage betrach ten, müssen wir sagen: die Herrschaft in deutschen Landen, in dem deutschen Parlament liegt heute in den Händen des schwarz-blauen Blocks. Das Zen trum ist wieder zur ausschlaggebenden Partei ge worden. Im preußischen Landtag ist die ausschlag, gebend« Partei die konservative. Und wenn wir die Frag« aufwerfen, ob dieser Zustand ein guter ist, so vollendetsten, wenn die Darstellung Zweck und nicht Mittel geworden, wenn sie frei und nicht dienend arbeitet. Wagner setzt ferner die Möglichkeit des Zusammenwirkens der verschiedenen Künste ohne weiteres voraus, unbekümmert darum, ob dies über haupt möglich ist. Wie stellt er sich dies Zusam menwirken vor? Die Musik drückt Gefühle und Empfindungen au», aber den Gegenstand vermag sie nicht zu bestimmen. Erst in der Verbindung mit dem Wort ist dies möglich. Daher muß sich Musiker und Dichter verbinden. Die Verbindung beider ist die Phantasie. Sie kann erst dann eintreten, wenn i» der Wortsprache ein Verlangen nach wirklichem Gefühlsausdruck sich kundaibt. Aus der Sehnsucht des ganzen inneren Menschen muß diese Verbindung hervorgehen, dann erst ist sie aus ihm geboren. Das vollendete Drama, das Drama aus dem Geist der Musik, dessen äußeres Zeichen das musikalische Motiv ist, kann gar wohl geleistet werden. Der Wortdichter muß die Handlung, Empfindungen und Ausdrucksmomente auf einen Punkt zusammen drängen, und die Musik wieder soll diesen Punkt zur höchsten Fülle ausdehnen. Wie Wagner die thoretisch gewonnenen Ergeb nisse in die Tat umgesetzt hat, wie er die Einheit der dramatischen Gestaltung und das Zusammen wirken von Wort und Ton verstanden wissen will, das läßt sich am deutlichsten an „Tristan und Isolde" zeigen. Der lebengebende Mittelpunkt des Aus druck» liegt dort, wo sich Wort- und Tonsvrache am innigsten verbinden, in der Gesangsmelodie des Darstellers. Wo sie die vermögenste ist, bat sie sich in voller Breite zu entfalten, ist aher die drama tische Sprache das Notwendige, muß sich die Musik unterordnen. (An geschickt gewählten Beispielen wird dies erläutert.) Wagner besaß Energie ge nug, seine künstlerischen Grundsätze zu verwirklichen: es entstand Bayreuth. Sein dramatisches Kunst ideal ging hier, soweit es menschlich erreichbar, in Erfüllung, denn Tanzkunst (als Darstellung), Ton- und Dichtkunst machen sich hier vereinzelt oder ver- einigt geltend. Ein» müssen alle in Bayreuth nach irgendeiner Seite Beteiligten wollen: Das Wahre. Dazu be- darf es eines großen, künstlerischen Willen», einer wahrhaft schöpferischen Leitung Bayreuth wird die Sonne bleiben, die allen ähnlichen Einrich tungen Licht und Wärme spendet, solange an der Spitze eine Autorität steht, die des Meisters Werke in seiuem Geiste zu verwirklichen unablässig bemüht ist und ,i» wahrhaft künstlerische» Wirken verbürgt. Orrrt Hsinrar» möchte ich diese Frage verneinen. Ich meine, daß eine Herrschaft von Klerikal-Konservativen in Deutschland den Erfolg haben muß, der von den großen nationalliberalen Staatsmännern vorausge- saat worden ist, nämlich daß er zum Nachteil und schweren Unheil für die deutschen Lande ge reichen muß. Wenn wir diese Herrschaft uns an- sehen, soweit der Reichstag in Frage kommt, so be ruht sie im wesentlichen auf der Wahlkreis einteilung. Aus der Statistik ergibt sich, daß nach der jetzigen Wahlkreiseintetlung die Konser vativen einschließlich der Antisemiten ein Zuviel von 28 Mandaten im Reichstaa zu verzeichnen baben, Zentrum mit Polen und Elsässern haben ein Zuviel von 33 Mandaten. In all den Wahlkämpfen, die uns bevorstchen, wird naturgemäß die Reichsfinanzreform immer wieder zur Debatte stehen, wenn auch diele Debatte den Konservativen und dem Zentrum noch so unangenehm wird. Es wäre zu wünschen, daß den Konservativen ihre Bundesgenossenschast mit dem Zentrum heimgezahlt werde bei den nächsten Wahlen. " Wir erkennen keinen privilegierten Besitzstand der Konservativen an, sondern wo wir von der Bevölke rung gerufen werden, nationalliberale Kandidaten aufzustellen, da sind wir so frei und kommen diesem Rufe nach. Und das geschieht auch in Ostpreußen. Ich bin überzeugt, daß sich an den Sieg in Oletzko- Lyck-Iohannisburg noch andere anschließen werden. Es geht ein frisches Leben durch unser Volk, und die Erkenntnis wächst, daß es gilt, die finsteren Gewalten des Klerikalismus und der verbündeten reaktionären Kreise zu bekämpfen. So werden wir auch den Wahl kampf führen hier im Osten, in der Ueberzeuaung, daß unser Weg nach oben führt. Ich habe die Ueber- zeugung, daß dem liberalen Gedanken, dem ge mäßigten Liberalismus die Zukunft gehört. — Die Rede machte «inen außerordentlich großen Eindruck und wurde mit stürmischem Beifall ausgenommen. Ein konservativer Parteisekretär wurde aus der Versammlung heraus zu einer Er widerung anfgefordert, er ergriff aber nicht das Wort. Oefterreichifche Delegation. o Pest, 15. Februar. (Eigene Drahtmeldung.) Der Heeresausschuß d«r österreichischen Delega tion hat heut« die Spezialdebatte über da» Marine- buget beendet und,, mit der Verhandlung des Heeresordinarrums begonnen. Kossuth und die Frage der Bankgemeinlamkeit. Pest, 15. Februar. (Eigene Drahtmelduna.) Eine aus je zwei Vertrauensmännern der Regie rungspartei und der Opposition bestehende Kom mission fällte die Entscheidung in der Frage, ob der frühere Handelsminister Kossuth als Mitglied Koalttionrkabinett» der österreichischen Regierung gegenüber zur Erhaltung der Bank- gemeinsamkett verpflichtet fei. Aus der der Kommission vorgelegten geheimen Vereinbarung gebt hervor, daß Kossuth sich freie Hand Vor behalten habe^ doch wurde festgestellt, daß jene mit Oesterreich beichlossene Vereinbarung so unklar ab gefaßt sei, daß sein Nachfolger Lukacz im g»ten Glauben behaupten konnte, das Koalitionskavrnett habe sich zur Erhaltung der Bankgemeinsamkeil ver pflichtet. Die Streitfrage ist damit beiaelegt. Englische» Unterhaus. -4-ki London, I5.^ebruar. (Eig. Drabtmeldung.) Unterstaatssekretär McKinnon Wood erwiderte rm Unterhause auf ein« Anfrage, er wisse nichts davon, daß außer Großbritannien eine andere Nacht bisher argen die russische Gesetzesvorlage über die Fischerei im Weißen Meere protestiert habe. Premierminister Asquitb kündigt an, daß die Ein-' bringung der Vetobill auf den 21. Februar verschoben worden sei, da Balfour wegen des Todes seines Bruder» Montag an der Sitzung nicht teilnehmen könne. De, Papst a» Influenza erkrankt. iQp Köln, 15. Februar. (Eig. Drahtmeldung.) Die „Köln. Volksztg." meldet aus Rom: Der Papst ist an Influenza erkrankt und muß da» Bett hüten. Alle Audienzen sind bis auf weitere» abgesagt. Der König von Serbien in Rom. o Rom, 15. Februar. (Eigen« Drahtmeld.) Der König von Serbien ist hier eingetroffen und vom König von Italien feierlich empfangen worden. Ein Automobilunfall des Prinzen Eitel Friedrich. v. Berlin, 15. Februar. (Priv.-Tel.) Als Prinz Eitel Friedrich mit seinem Adjutanten im Automobil von Bellevue nach der Kriegsakademie fuhr, geriet der Kraftwagen am Königsplatz ins Schleudern und fuhr gegen di« Schutzinsel. Ein Rad wurde zertrümmert. Die Insassen blieben unverletzt und setzten ihre Fahrt in einer Auto droschke fort. Prof. Escherich s. b. Wien, 15. Februar. (Priv.-Tel.) Prof. Escherich, der bekannte Kinderarzt ist heute an den Folgen eines Schlaganfalls, der ihn oergang« ne Nacht traf, gestorben. Eine Stiftung für das physikalisch-chemische Forschungsinstitut. ^67 Berlin, 15. Februar. (Eigene Drahtmeld.) Die Koppelstiftung zur Förderung der geistigen Beziehungen Deutschlands zum Ausland« hat sich bereit erklärt, für das physikalisch-chemische Forschungsinstitut, das die Kaiser-Wilhelm- Gesellschaft in Dahl«m errichten wird, einen ein maligen Betrag von 790 000 und auf zehn Jahre einen Jahresbeitrag von je 35 000 zur Verfügung zu stellen. Die Summe soll für die Erbauung, Ein richtung und Unterhaltung des Instituts und eines Wohngebäudes für den Direktor dienen. Die Koppel stiftung hat dabei die Bedingung gestellt, daß in den diesjährigen Etat des Reiches 50 000 als Zuschuß für das physikalisch-chemische Institut eingestellt werden. Insluenza-Spibemie i» Berlin. ^0? Berlin, 15. Februar. (Eigene Drahtmeld.) Dem „B. T." zufolge herrscht zurzeit in Berlin eine Influenza-Epidemie; etwa 12V9V bi» 14909 Personell sind erkrankt. Die Krankheit zeigt yef- tigere Symptome unü die Sterblichkeit istgrößer als im Vorjahre. Mordversuch und Selbstmord. k. D«i»b«rg, 15. Februar. (Priv.-Tel.) Heut« mittag drang der Hafenarbeiter Sau berg in die Wohnung des Hafenarbeitrs Kratz und verlangt« von dessen allein anwesender Fra» 10 Mark. Als diese da, Geld verweigerte, zog EauLerg ei»en Re volver und verletzte Frau Kratz durch zwei Re- oolverschüsse schwer. Darauf erschoß er sich selbst Letzte Sau-elsuachrtchte«. s. New York, 15. Februar. (Eigenes Kabelgr.) Gevrge Gonld hat um 2H Uhr nachmittag» (am. Zeit) «ine Erklär»»- ab-e-ebe». daß er i» dar Tat beabsichtige x» der Leit»», der «isfon^-Pvei. fie-vah» zurückzuteete». Gould wird zum Präsi denten des Aufsichtsrates ernannt werden. Der Ein fluß der Kuhn-Löb-Rockefeller-Gruppe wird dadurch gewahrt bleiben, daß Warburg vom Hause Kuhn-Löb Mitglied de» Aufsichtsrat«» wird. Außerdem wird noch der Partner des Bankhauses Blair L To., Marsten, in den Aufsichtsrat gewählt werden. * Hamburg, 15. Februar, 6 Uhr. Zuckermarkt Rübenzucker >. Produkt Basis 88proz. Rendement neue Usance frei an Bord Hamburg per 50 Kilo Februar 9,45, März 9,475 Mai 9,625, August 9,825, Oktober 9.7H Dezember 9,725. Stetig. * Prag, 15. Februar. Zucker. Aussig Landung, platz Febr. 21,70-21,85. Fest. New Pork, 15. Februar. Fondsbörse. (Schluß.) Sitver »malPimaied > HS,— . Ainerie. Smell. . 7425 ! Nineric. «ccom 4i,7j American Lau Nnaconda AlrbUon Baltimore Kanada ttdeiipeake Uhicapo, Milw. Denver Tomin ürte Co.ninon iScncraltZlcclric «Ar-aiNori >t>rc> 124 5» Grc.uNonv.Qrk K287 IIMnotlTrnirai' IZH. - Uchlav Bauco 177 37 Loutov.ii.Nashv 145 75 oorvcr ! Missouri'«anin» "/issour, Pacific National Lcad I !NcwNork Senir! NewDorlOittar.s NonmrnPacisic Pennsylvania Ueavin.i Nock.zrianv i conynon» vo. vrefcrred Southern Ratiw SouthernPacistc Lncl comin. Union Pacific Utah Topper Bira. Thnntca Wavash prcf. Geld am -'4 Li va.s.v. eyleDart. Lvechsei a.Lonv U-o Lage) London Rado- üdcrwctlung W«chs. .u Part» Wcchs. a. Berlin Southern Pacn. 4 Bonds Ll. Louis S. g 4»/, rci Bond- Slaadaro OU r.z? 22, 4.83425 4BH55 5.20 SS ss.- 5^ i 2L7 -i ! 2 25 Tinzcluinsüt-^ in 4P3375 Steels Union Pacific 4LS55 Reading h,2U Umalaamalev 25 .'itctnfon Pcnnioloania h->- Norlhcrn Pac. Baltimore 10« dUOZ Ivou «XXX) 20UX) btXX) ou«r 1«X) S.XX) s. Ne» Park, 15. Februar. (Eigenes Kabelgr.) Im Mittelpunkt des Verkehrs an der heutigen Fondsbörse stand die Fortsetzung der Hausse für die Shares der Missouri Paciftc-Bahn, die bei sehr beträchtlichen Umsätzen (während des ganzen Bür- senverlaufes 70 000 Stück) in den ersten Stunden um 2!4 Doll, avancierten und ihre Steigerung bis 1 Uhr nachmittags auf 63 Doll. (4 Doll, über gestrigem Schluß) fortsetzten. Diese Hausse rief in Borsenkreisen Beklemmungen hervor, da die Er innerung an den 9. Mai 1901 auftauchte, an welchem Tage bekanntlich die Schwänze für die Shares der Northern Paciftc-Bahn im Streite der Hill- und Harriman-Gruppe die Börse in panischen Schrecken versetzten. Der Kampf um die Kontrolle der Missouri Paciftc wurde heute zwischen der Gould- und Rockefellergruppe fortgefübrt. Bald kamen starke Angstdeckungen vor. Um 1 Uhr wurde eine Konferenz einberufen, die von der Kuhn-Löb- Gruppe ausaing. Unter diesen Eindrücken legte sich die Spekulation große Reserve auf. Die all gemeine Tendenz war infolgedessen uneinheitlich, unter Baissedeckungen jedoch vorwiegend anziehend. Erst später wandle sich das Interesse auch der Rezi- prozitatsoorlage mit Kanada zu, deren Annahnie man im Senat für gesichert hält. Die Baisse nahm weiter für die meisten Eisenbahnwerte Deckungen vor, anscheinend um vor Ueberraschungen sicher zu sein. Das Kursniveau schlug daraufhin e^ne steigende Richtung ein. Nachdem die Erklärung Goulds über seinen Rücktritt von der Leitung der Missouri Pacific-Bahn (s. d. an anderer Stelle der Letzt. Handelsnachr.) bekannt wurde, bemächtigre sich der Börse eine Nervosität. Die Spekulation nahm, soweit sie <r )» Hausse engagiert ist, Abgaben vor. Missouri mußten ihren Kursgewinn wieder her geben. Die Aufmerksamkeit war fast ausschließlich den Vorgängen in den Gouldsystemen »»gewendet. Gesamtumsatz 360 000 Shares. New Pork la. Februar. Produktenbörse. (Schlup.) wriienkroter Winl.Nr.2)lo'o Mai Juli Mot» Rr 2 mirev loko i afer Nr. 2 i ivhitr loto Vanmwollr lokc Fdruar Mär, Mai Juli August -rpieinbcr Otiodcr New Ori. loko Rodctfcn Nr. l ,zounvry co. » Slr.ü Southern stoun- drn Nr. t do. < weich) Endliche« Roh» «fen «r. 2 StahUnuopol lPut-vurgt Ltahlschirne« (P,N«durzh) 'bl« UL tdt«1S^S vorder i I deute I vorher tkok« prompt LonnelUvwe «let tnvker Stan, daid ioko «irtlrol. i»k tu» rebiMinn.Pai Schmal, chotce Lchweiueflctfch mess. Äeef iamily Hücker aranul. tnicdr.Neltovr. av,. 1»« f. »afi a do. mulcovado 88 teil Petroleum reftn. BarreiS do. do. Bull do. Lrud« Terpentin Lau. wetretdekrachi noch Liverpool nach Hamdurft naLRolterdom Rio Nr. 7 MLr, ?.»ni Se^mber -«aff«» ioko 48- 4« ZP1S L7s L- 4.K Z.015 7.S0 4.40 102b 86.78 2.- 2- 12.07 12.50 12,- S« s. New York, 15. Februar. (Eigenes Kabelgr.) Baumwolle. Der Markt verkehrte zu Beginn in stetiger Haltung auf höhere Liverpooler Kabel. Später trat eine Abschwächung ein auf Glatt stellungen der Haussier». Der Spekulant Brown, der Führer der Haussekampagnen, soll schwer er- krankt sein. Alle Termine schließen mit Einbußen. Ehiega», 15. Februar. Probuktenbörse. (Schlug.) deut. voodcr s i>kM. I vorher Wetzen iroicr Wim. Nr.2)loko Mat x»Ull Scpiemder L'lais Nr. 2 lotc DlM Zutt W 8ZZ7 4SÄ U !-1.I2 9012 44.12 80.12 WtatS Srpt zdaftrNr.nloko Mai Schmal, Mai Rippen Mai Schweine» «eilch Mai W 17.52 !>112 K 17.52 «. Chicago, 15. Februar. (Eigenes Kabelgramm.) Weizen. Der Markt eröffnete in schwacher Haltung auf di« Aussichten de« Reziprozitätsabkommens mit Eanada. Günstige Witterungsberichte und niedrigere Liverpooler Kabel trugen weiter zur Abschwächung bei. Die Nachfrage der Prompthäuftr ließ zu wün» schen übrig und die Kommissionshäus«r nähme» stärkere Abgaben vor Alle Termine mußten nach geben. — Mai». Der Markt verkehrle in schwacher Haltung auf groß« Ankünfte und Abgaben der Kom- missivn»firm«n. D«ck «w vrrlo, »«» Leip,l,<r »»^Notir» U. PW». »«. WWW»» WeMMW» BcronVoortlUd« Pedakken«: Mtr Hoktit L». ». PtUich«, total« and sPrfttcko tlnsoloancholl«*, TavrPdron« «w S«r«1l»w» ». ». vw««r, da» Potllwoa Poal Pchaam»«», Mutzt «. «»»attz, «Poet und PorlchtSfaal P. Haaret», gür dt» -andelSzrttiioz ». MechroG. Alk d«n Jnje-atentotl 0«o Lede». «LuckN«, tu ketdsg. Zuschriften sind nicht persönlich adressieren, sondern an de» Beela», di» «rdoktto, oder dl« PeUHLttStzell« »«» Lr«»»lw« DaveMMieO M «tchw». Die voekiege»be Rmmi»ee «»rftrtzt IS Ssttwi.
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