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»»«o« oouo-l stentsnlvaltsdüro Sack l-kipriv j Skukl2 Oie durcd meinen 6r^eltercmZ8bau Zekkaffenen, erkeblick ver- zroDerten und in moderner Vornehmheit zehnltenen Verkaufsräume überlebe ich mit dem heutigen ^axe dem Verkehr. In dem neuen ^rd§ekko6 itt alle8 da8 vereint, ^a8 ^ur^oiietten- er§än^un§ Zehort und im besonderen Interekle der Damenwelt lteht. Oie vereinten KleiderKotsläZer kaben im 2xvilckenZelcko6 einen besonders vorteilhaften ?1aH Sekunden. 8ie ließen in einer imposanten I^ront nach der VlarkßrakenttraDe ^u und empfanden durch die ßroOen und breiten Denker denkbar ßünltißlte direkte ^aZeslicbt. sämtliche Neuheiten der 8ailon sind einßetroffen und in den neuen käumen, ebenso auch in den von OeipÄßer Künstlern deko rierten Denkern ^u einer bocbinterelsanten 8cbaultellunß vereint, ru deren ^vanzloser Leüchtißunß hierdurch einßeladen xvird. vornan zum Beispiel in Tatsache, daß seit ude m^hr Offizier ge- hackend geht uns aber zu Erleichterungen ge keil wird noch immer n Frömmigkeit, darum muh auch für die religiösen Bedürfnisse der Soldaten entsprechend ge sorgt werden. Die Polen werden im Heer ver schiedentlichzurückgesetzt, und fie find doch eine staats erhaltende Partei. ist als wir. Auch die andern Berechnungen de, Kriegsministers beruhen auf zum Teil recht n«i»en volkswirtschaftlichen Annahme». Die Versicherungsprämie, die wir in Gestalt unserer Heeresausgaben zahlen, beträgt reichlich 1 Pro zent unseres Dolksvermögens, ist also viel zu hoch. Die städtische Bevölkerung ist durch Steuern, auch die indirekten Steuern, viel stärker de. lastet, als die ländliche. Wenn einzelne Großstädte ungünstige Ergebnisse haben, so liegt das zum größten Teil an den veralteten Rekrutierung-Ke- zirken, di« diese Städte benachteiligen. Der Land arbeiter ist ein kaum brauchbares Re krutenmaterial, weder körperlich, noch durch geistige Selbständigkeit. Für die Militäranwärter kann bei den heutigen Verhältnissen nicht genügend gesorgt werden. Disziplin ist gewiß notwendig, aber Mißhandlungen seitens Vorgesetzter sind doch gerade ein Zeichen bedenklicher Disziplin losigkeit seilens der letzteren. (Sehr richtig! links.) Diese werden viel zu milde verfolgt, jeden falls milder, als zu Zeiten des Kriegsministers von Einem. Niederträchtigen oder verrückten Befehlen sollte der Soldat den Gehorsam verweigern können. Der Erlaß, der den Verkehr von Offizieren und Parlamentariern untersagt, ist verfassungs widrig. Das Militärkabinett wirkt unheilvoll. Wir sollten ihm einmal den Chef nicht bewilligen. Wenn die Juden als Richter usw. brauchbar sind, so sollten sie es auch als Offiziere sein. Die jetzige Behand lung der Klüden ist verfassungswidrig. (Beifall links.) Kriegsminister o. Heeringen: Ein verlorener Krieg kostet uns mehr, als die Erhaltung eines starken Heeres. Die Rekruten werden seit langer Zett nach dem Verhältnis der vorhandenen Wehr fähigen ausgehoben. Dem Abg. Freiherrn zu Putlitz danke ich für sein warmes Eintreten für die Armee Gegen den Abg. Stück len und seine An griffe auf das Regiment Gardedukorps ver wahre ich mich. Das Regiment hat stets seine Schuldigkeit getan, darin gibt es keinen Unterschied zwischen Adligen und Bürgerlichen. (Sehr richtig! rechts: Unruhe links.) Die Offiziere in den Grenz garnisonen sind tatsächlich übel dran. Um dem abzu helfen, ist inzwischen viel getan worden, und es wird noch mehr geschehen. In der Kleidung arbeiten wir so sparsam und wirtschaftlich, wie möglich. Der einzelne Mann kostet im ganzen 71 jährlich, mit den Paradesachen. Für die invaliden Offiziere hätten wir selbst besser gesorgt. Die Fehlstellen im Sani tätsoffizierkorps sind allerdings groß. Das liegt daran, daß die Zivilpraxis so viel einträglicher ist. Die Rede des Generals v. D e i m l i n g hat keinen chauvinistischen Charakter. Für die Ehrengerichte bleibt die Kabinettsorder von 1844 maßgebend. Nach dem Gesetz ist eine Zurücksetzung wegen der Kon fession ungesetzlich, dasselbe sagen auch unsere Ver ordnungen. Die Einzelfälle der Nichtbeförderung von Juden kenn« ich nicht. In einem Falle hat der Aspirant außerdienst lich sich nicht als geeignet gezeigt. Meist Die Ausführungen verschiedener Redner wareu eine rechte Freude. Sie beweisen, wie di« Beschäftigung mit dem grohen und doch so feinen Organismus unsere» Heere, selbst frühere Gegner zwingt, ihn liebzugewinnen. Klagen der Handwerker könnte leicht abgeholfen werden. Die Red« des Abg. Noske beweist lediglich, daß die Sozialdemokratie nichts gelernt und nichts vergessen hat. (Lärm links.) Von der sozialdemokratischen Kritik ist blutwenig übrig geblieben. (Sehr richtig!) Mit der Vaterlandsliebe der Sozialdemokraten ist es nicht weit her. Sie halten nach den Aussprüchen ihrer Führer das Vaterland im Sinne des übrigen Vollsteiles für einen überwundenen Standpunkt. Abg. Stücklen (Soz.): Ein Dolksheer ist unser Heer noch nicht, denn in ihm kann nicht jeder ohne Rücksicht auf ferne Abstammung in die höheren und höchsten Stellen aussteiaen. Unserer Meinung nach ist tatsächlich jedem Offizier, der wehrlose Soldaten mißhandelt, die Ehre abzusprechen. Der Erlaß des Kriegsministers bedeutet tatsächlich eine Herabsetzung der Abgeordneten. Diszi plin ist notwendig, wir wollen aber keine maßlos strengen Strafen. Disziplin, die auf Straffurcht bc ruht, bezeichnen wir als Kadavergehorsam. In Wirklichkeit sind wir Sozialdemokraten die besten freunde der Soldaten, für deren Besserstellung wir tets eintreten. Die Förderung des Turnwesens ollte auch auf die Aroeiterturnvereine cusgedehnt werden, anstatt daß sie auf die Zugendwehren ver wendet wird. Eine Verhetzung der Rekruten liegt uns fern. Wir legen ihnen nur nahe, ihre sozialdemokratische Gesinnung nicht merken zu lassen, ihren Dienst ordentlich zu tun, nicht aber sich schikanieren zu lassen. Das angebliche sozialdemokra tische Flugblatt für die badischen Soldaten, in dem zur Gehorsamsverweigerung aufgefordert wurde, ist das Werk eines Wahnsinnigen, oder aber eines Lock spitzels gewesen. Wenn auch das Heer auf den Landesherrn vereidigt ist, und nicht auf die Ver fassung, io wäre seine verfassungswidrige Verwen dung doch unangängig, da der Landesherr den Ver- fassungsetd geleistet hat. Wo soll das hinführen, wenn Leute, wie General v. Deimling, von der Ge fahr des Weltfriedens sprechen. Solches Kriegsgeschrei sollte von hohen Offizieren doch ver mieden werden. Wir Sozialdemokraten halten Straßenkämpfe, Barrikaden und dergl. für reinen Wahnsinn. Unsere Kritik ist be rechtigt, und wird dauern, solange die Ursachen der Kritik bestehen. (Bravo! bei den Sozialdemokraten.) Bayrischer Generalleutnant Freiherr v. Eebsattel: Die von dem Vorredner erwähnte militärische Zigarrenfabrik besteht aus einem, sage und schreibe einem einzigen Zigarrenarbeiter, und gleichzeitig hat das Kriegsministerium verfügt, daß solche „Zigarrenfabrikcn" nicht mehr angelegt werden sollen. (Heiterkeit.) Abg. Gothein (Fortschr. Vpt.): Die Zahlen des Kriegsministers, daß wir 14 Prozent, Frankreich 34 Prozent seiner Ausgaben auf Heer und Flotte ver wenden, beweisen nichts, da Frankreich zum Beispiel keine Staatsbahnen und Staatsbergwerke hat (Sehr richtig! links) und sehr viel wohlhabender Deutscher Reichst»-. 18b. Sitznng. o. Berlin, 2S. Februar. (Priv.-Tel.) LtUuumugsbUü. Ohne Wiederholungen geht es letzt nicht mehr ab. Abg. Müller.Meiningen hatte gestern vom liberalen Standpunkt aus so viel Richtige» zum Heereswefen gesagt, daß Abg. Paasche (Natl.) sich heute mehr mals entschuldigte, weil er ähnliches sagen mußte. Es ist ja auch nicht die erste Etatsdebatte, ber der die liberalen Wünsche vorgebracht wurden, und Paasche stand unter dem niederdrückenden Gefühl, daß die Militärverwaltung durch alles Reden sich wenig be einflussen lasse. Energisch trat er dafür ein, daß jüdische Einjährige zu Reserveoffizieren befördert würden. An den Uniformen sah er den Sparsam- keitsgrundsatz nicht restlos Lurchgeführt; die goldenen Schnüre des 20. Husaren-Regiments in Bautzen wur den ihm zum Beweisstück. Den Stolz auf unser Heer ließ er sich aber nicht nehmen. Don anderen Gesichtspunkten war der konservative Redner Gans Edler zu Putlitz ausgegangen. Er wußte nichts von einer Bevorzugung des Adels, meinte dagegen, daß den Militürfamilien, die die Tradition im Heere aufrechlerhalten, der Dank des Volkes gebühre. Eine Rede des Polen Brandys, dann eine des Abg. Liebermann v. Sonnen berg (Wirtsch. Bag.), dann wirrer ein« von Stücklen (Soz.) lägt das durch der Woche Last er müdete Haus über sich ergehen. Mit dem letztgenann ten hat die zweite Garnitur der Redner begonnen. Der bayrische Generalmajor Freiherr v. Gebjattel flicht feine Meinung über die Einrichtung einer Zrgarrensabrik in einer Kaserne ein. Dann betritt Gothein (Vpt.) die Tribüne, um eine Nachlese zu halten. Er behandelt die Abrüstungsfrage und die Stimmung der französischen Deputiertenkammer, greift das Wort des Ministers von der Versicherungs prämie auf und meint, die Versicherten müßten sich zusammenschlreßen, um die Prämie zu verringern. Der Redner trägt dann zu dem Kapitel jüdischer Ein jähriger einen Fall nach dem andern vor, kommt immer mehr in Feuer und schließt mit der Aufforde rung, Gerechtigkeit walten zu lassen. Der Kriegsminister nimmt nun den Platz auf der Tribüne ein. Er behandelt auch einige der jüdischen Fälle, erläutert sie auf Grund der Berichte der Truppenteile anders und mißbilligt antisemitische Regungen, wo solche sich zeigen sollten. Zm Hause bilden sich zwei Parteien. Von liberaler Seite aus werden Zurufe nach dem Rednerpult gemacht z. B. ..Ausreden", die Rechte äußert öfters ihre Zustim mung, und ähnlich geht es von rechts nach links herüber. Als der Minister in Anknüpfung an die Geschichte des Gardekorpsregiments erkliitt, Tüchtig leit vor dem Feind sei nicht abhängig vom Adel oder Bürgertum, ertönt erst rechts „Sehr richtig!", dann wird dieser Ruf von links mit besonderer Betonung ausgenommen. Zm weiteren Verlauf der Besprechungen gingen Graf Tarmer (Kons.) und Linz (Rpt?) auf Ein zelheiten ein. Abg. Raab (Wirtsch. Vgg.) sprach gegen die Zulassung der Juden zum Offizierkorps. Ais die Debatte soweit gediehen war, lag ein Schluß antrag, unterzerchnet von den Abgg. v. Hertling (Ztr.), Dr. Heinze (Natl.) und Freiherr v. Richthofen lKons ) vor. Aber Wiemer (Vpt.) kündige an. daß er die Beschlußfähigkeit des Hauses anzwciflc, wenn der Antrag zur Abstimmung käme. Darauf würbe der Antrag zurückgezogen, d»e Besprechung geht also am Montag weiter. öttzungsdertchl. Am Bundesratstische: Kriegsminister von Heeringen. Auf dem Platze de» Abgeordneten o. Rormann, der heute Geburtstag hat, liegt ein Blumenkiflen. Präsident Graf Schwerin-Löwitz eröffnet di« Sitzung um 11 Uhr 15 Minuten. Auf der Tagesordnung steht die ÄZeiterberatunst des Militäretats, und zwar der Titel „Kriegsminister". Abg. Freiherr zu Putlitz (Konk.j: Mit der Aufstellung des Etats sind wir ecnverstanden. Die jetzige Armee-Einteilung ist nicht zu entbehren. Wir können nur solche Dinge zurücklegen, die für die Armee nicht absolut notwendig find. Zn dem Streben, dem Luxus in der Armee ent gegenzutreten, kann die Verwaltung fort- fayren. Viele Militäranwärter dürften mit einer Versorgung als Ansiedler sehr zu frieden seiu. Von einer Bevorzugung des Mels cm Avancement kann nicht die Rede sein. Der Fort schritt unserer Volksbildung ist herbeigeführt worden durch den Zug des Heeres. Sein Rückgrat ist die Freundschaft, die das Offizierkorps mit dem Kriegsherrn verbindet; das kann uns niemand nach machen. Ein weiterer Vorzug des Heeres ist, daß es ein Volks Heer ist, zusammengesetzt aus allen Ständen. Trotz aller Mißtöne wird es so bleiben. Die Einzelheiten der Grundlage können sich ändern, aber die Grundlagen müssen bleiben. Das liegt im Interesse aller Parteien. Das ist da» nationale Band, das alle verbindet. (Bravo! rechts.) Abg. Dr. Paasche (Natl.): Den letzten Worten des Herrn Vorredners schließe ich mich an. Das Heer hat rn der Erziehung des Volkes so Großes geleistet und so Großes geschaffen, wie es kein andere» jemals erreicht hat. Aber die Kritik müssen wir uns Vorbehalten, deshalb bedauern wir den Erlaß des Kriegsministers, der den Offizieren den Verkehr mit Abgeordneten verbietet. Es ist bedauerlich, daß es verdienten Männern bürgerlichen Namens nicht möglich ist, ihren Sohn in einem Kavallerieregiment unterzu bringen. Trotz Anerkennung aller Tradition muß hier abgeholfen werden, wie es Oesterreich der Fall ist. Auch ist es Jahrzehnten kein Zi ' ... worden ist. Dafür ist nicht die Tüchtigkeit maj gewesen. Die Re olution Ablaß geh! weit. Für die Offiziere der Erenzregimenter sollten Erleichterungen geschaffen werden. Die Sparsam- - ' , ' ' ' " equent durchgeführt. Ein neues Husarenregiment erhält zum Beispiel goldene statt der billigeren Besätze. Bei Lieferungen könnte immer noch wirtschaftlicher ver fahren werden, ebenso wie bei Kasernenbauten. An den Militärärzten wird dagegen zuviel gespart, ähnlich bei den Offizieren in den Znvalidenhäusern. Die verallgemeinernden Angriffe des Abg. Noske setzen das Ansehen des Heeres unberechtigt herab. Jedenfalls muß her erzieherische Geist des Heeres dem Volke erhalten bleiben. (Bravo! bei den National liberalen.) Abg. Brandys (Pole): Der bewaffnete Friede ist zu teuer erkauft durch Opfer an Geld und an Menschen. Die Disziplin beruht auf