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Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 26.02.1911
- Erscheinungsdatum
- 1911-02-26
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-191102264
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-19110226
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-19110226
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1911
-
Monat
1911-02
- Tag 1911-02-26
-
Monat
1911-02
-
Jahr
1911
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Nr. 57. los. LHr-rmr. Leipziger Tsgevlsn. SoruULg, 2S. Ftvrrrsr 1911. 7 I-. ZV SOI-iOl'^ üotmobtzllabrik lind ^u88wUunx8kau8 für eomplette ^Votilluu^-I^iiirielrtuii^tzu XvrnerstrLsss bti/btt :: Xüfis Dnvsrisoftsr Dsfirrftot. VrÄUtsuss^Ättu QKSli irr vsivfisv rurZ sür- tsotrsr ^.rrstilftrrurK. ^Votiv- uvcl !^psi?erimmor. t>«.Iov. 8okl»irrimm6r s^ftofis von rusummsn 2500 I^sst. »rr. 6«iektiguv? cler »»«^«teilten ^iwwereimnebtaoe«» vollst.lväi^ -.nsn^loz und vkvc I(»usrordio<iliekll«it. tt»r V«rlvt»tv, H««1l H>rl<»u1 In Inkrtßt. «Inkier «n» > Sus LelpM unü Umtzegenü. Leipzig, 28. Februar. Histsrifcher rag—k«r«l»er fik Seipp«. 28. F«br»«r: 1NM Versammlung de» Deutschen Buchgewerbe verein». RatsdelchMlle. Linguiben gege« die Biersteuer. In seiner gestrigen Sitzung nahm der Rat Kenntnis von einer Eingabe des Arbeitsausschusses nationaler Arbeiter- und Gehilsenorganisaftonen zu Leipzig, sowie des Vereins Leipziger Gastwirte, der Freien lfiastwirtsinnung, des Ostvorstiidtischeu Gastwirtsvereins, des Gastwirisvereins Leipzig-West, des Saal- und Konzertlokalinhaber- Vereins Leipzig-Stadt, des Gastwirts vereins Leipzig und Umgegend und des Herrn Dietze gegen die Biersteuer, fand aber keine Veranlassung, von den früheren Be schlüssen abzugehen. Ministerielle Genehmigung. Der Rat nahm Kennt nis davon, daß das K o st e n o r t s ge se tz vom Mini- jlerium genehmigt worden ist. Begründung einer Freistelle in Karlsbad. Mit der Begründung einer zweiten Freistelle unter dem '.'kamen ,,Leipziger Menschenfreundstiftung" sm evangelischen Hospiz in Karlsbad wurde Einverständnis erklirrt. Bau. und Arealwesen. Genehmigt wurde unter Vorbehalt der Zustimmung der Stadtverordneten der Verkauf je einer Baustelle am Kickerlingsberg und an der E h re n st e i n st r a st e, der Verkauf von :G20 Quadratmeter Land an der Schiebe- und Anhalter S1 raste zu Leipzig-Eutritzsch, der Be bauungsplan Leipzig-Gohlis—Süd, der 'Rach trag zu dem OrtsgeseH über die Bebauung von Leipzig-Reudnitz—Süd und die Herstellung der Döllnitzer Str aste zwischen der Ehrensteinstraße und der Eohliser Flurgrenze. Unter gleichem Vor behalt wurden die auf die Stadtgemeind« entfallen den anteiligen Kosten der Herstellung der Slrasten XIX und lX zu Leipzig-Anger- Crottendorf und die Kosten für Instandsetzung voir Mieträumen in städtischen Grundstücken be willigt. — Bei der Ablehnung des Bebauungsplanes Leipzig Eutritzsch—Nordwest wurde Beruhi- gnng gesastt und l»eschlossen, einen nenen Plan aus zuarbcitcn. Rittergutsverpachtung. Wegen Verpachtung des Rittergutes Stötteritz u. T. wurde, nachdem die ösfentnche Ausschreibung erfolgt ist, Entschließung gesastt. Vergeben wurde die Lieferung von 120 Kubik nieter Fustwegsteinen für die Inseln aus dem Blücher- plotzc und die Weichholzpflasterungen auf dein Haupt- oahnhossvorplatz«. * * Geschenk an die Stadtbibliothek. Aus Anord nung des Deutschen Kaisers hat der Kgl. Preußische Minister der geistlichen. Unterrichts- und Medizmal- Angelegenheiten der Stadtbibliothek ein Exemplar der Ausgabe von musikalischen Werten des Prinzen Lonis Ferdinand von Preußen über sendet. Der Rat hat diese Gabe mit Dank an genommen. * Professor von Strümpells Antrittsvorlesung. In der Aula der Universität hielt gestern mittag voir 12—1 Uhr Prof. Dr. mcü. Adolf von Strümpell, der Nachfolger Prof. Eurschmanns, vor einem grasten Auditorium, unter dem wir zahl reiche Angehörige des Lehrkörpers der Universität be- lnerkicn, seine offizielle Antrittsvorlesung. Der Gegenstand war: „Die Sensibilität des Kör pers und ihr- physiologische Bedeu- l u n g." Der Gelehrte führte aus, Latz er als Klini- ler sich gerade dieses Thema gewählt habe, weil, wie er auch im Laufe des Vortrages öfters betonie, die llinischen Untersuchungen nicht geringen Anteil an der Analyse der menschlichen Sensibilität haben. Die verschiedenen Sinnesempfindungen sind Reaktionen auf Vorgänge in der Austenwelt, die einfachste ist die BerührungsempsindunA, ausgelöst durch mechanische Ursachen, Druck oder «tost, auf unsere Haut, eine weitere die Empfindung sür Wärme und Kälte. Ihre Reaktion rinden wir in den Kompensationsoorgän gen in unserer Körpertemperatur, die meist reflekto rischer Art sind, wieder. Erst größere Tcmperatur- ui.lerschiede zwingen uns zu künstlichen Ausgleichs mitteln (Kleider usw). Der Mensch hat besondere 'Nerven für Kälte und besondere für Wärme, daher findet man bei Kranken in dieser Beziehung öfters partielle Störungen. Prof. v. Strümpell sprach dann über die Lchmerzempfindung. die verschiedener Art. mechanisch, thermisch und elektrisch, sein kann. Eine solche Sensibilität tritt ein, wenn Gefahr besteht, datz Körperzellen zerstört werden, man empfindet deshalb g'wöbnliche Berührungs- oder Druckreife nicht als Schmerz. Dem LUesen der Schmerzempfindung ent spricht es, datz sie am schnellsten den unwillkürlichen Reilex (Zurückziehen, Ausweichen usw.) zur Folge hat, weil rhre Fortpflanzung zu den Bewußtseinszentren aui dem Umwege durch die graue Substanz im Rücken mark, die die motorischen Bewegungen auslöst, vor sich geht. Der Redner führte dann aus, Last nicht die Qualität der Schmerzempnndung das örtliche Fühlen zur Folge habe, sondern die Art der Bewegung, als die sich schttestlrch jede Empfindung charakterisiert. Weiter erörterte Prof. v. Strümpell da» Wesen der Muskelnerven, ohne die eine richtige Bewegung der betreffenden Muslel nicht zustande kommen kann, und ging zum Schirrst auf die Höchste menschliche Sensibili tät «rn, den Tastsinn, der das Vorstellungsvermösten zur Folge hat. Auf die geistreichen Ausführungen des Gelehrten noch näher einzugehen, ist hier nicht der Ort. Seine Analysen waren ein Beweis seiner Forschertätigkeit, die er nunmehr in den Dienst unserer Universität stellt. Er schloß damit, Last auch die Sensibilität des Menschen sich immer mehr ver vollkommnen werde, datz wir vielleicht noch andere Empfindungen kennen lernen werden und daß somit die Welt, wie wir sie jetzt erfassen, nur ein Ausschnitt unserer jetzigen unzulänglichen inneren Vorgänge ist. * Personalien. Prinz Johann Georg hat in Ver tretung des Königs für die Zeit vom k: Mai an die Gerichtsassessoren des Landgerichts Leipzig Dr. Paul Karl Hermann Siegfried Riese zum Landrichter bei diesem Gericht und Dr. Kurt August Reinhardt zum Amtsrichter bei dem Amtsgerichte Leipzig ernannt. * Straßenherstellunge«. Der Rat hat beschlossen, die Straßenkreuzung Elisenstrake—Scharnhorst- st raste asphaltieren zu lassen. Die Kosten betragen 4420 ./Z: hierzu hat die Leipziger Elektrische Straßen bahn 1895 ./6 beizusreuern. — Der zwischen der Kaiserin-Augusta-Straste und der Gustav-Freytag- Stratze liegende Teil der Windscheidstraße (ver längerte Kaiser-Wilhelm-Straße) soll, nachdem kürz lich ein Grundstück an dieser Strecke der genannten Straße verkauft worden ist, mit Makadam befestigt werden. Hierdurch wird die weitere Erschließung des daran gelegenen Baulandes gefordert und nament lich auch eine direkte Verbindung der Kaiser-Wilhclm- Straße mit den, Stadtteile L.-Eonnewitz hergestellt, da der südlich der Gustav-Freytag-Straße gelegene Teil der Windscheidstraste schon mit Makadam be festigt ist. Die Kosten der Makadamisierung auf oben erwähnter Strecke der Windscheidstraste betragen 231X10 ./», wovon 14 443 vom Stammvermögen zu verlegen sind, da die Anlieger sich nicht haben bereit finden lassen, ihren Anteil schon zu bezahlen. * Gemischter Ausschuß für die Kleinmefsen. Vom Rate sind Bestimmungen über den aus 3 Rats mitgliedern und 3 Stadtverordneten bestehen den Ausschuß für die Kleinmessen aufgestellt worden. Sie regeln die Geschäftsordnung und die Zu ständigkeit des Ausschusses. Danach soll der Aus schuß alljährlich zu Beginn des Kalenderjahres auf die Dauer eines Jahres gewählt werden. Er dient dem Rate als Unterstützung, ist in seiner Geschäfts führung ihm untergeordnet und ist insoweit zu ständig für die Kleinmessen, den Christ markt, die Ledermessen, die Kram- und Viehmärkte, die in den früher selbständigen Vororten noch bestehen, sowie für sonstige öffentliche Märkte. In seine Zuständigkeit fallen u. a. die Feststellung der Grund sätze und die Bedingungen, nach denen die Plätze aus dem Meßplatze während der Kleinmessen zu verteilen sind, ferner die Aufstellung des jeweiligen Platz »erteilungsplans, weiter die Verpachtung der Standplätze und die Bemessung der Verpachtungs gebühren, soweit nicht im Regulativ schon Be stimmungen hierüber enthalten sind. Auch hat der Ausschuß die Beschwerden zu erledigen, die gegen Anordnungen der Marktinspektion in allgemeinen Angelegenheiten der Kleinmessen und Märkte er hoben werden. * An die turnfreundlichc Einwohnerschaft Leipzigs wendet sich der hrcsige Allgemeine Turnverein Turnerstraße, städt. Turnhalle) durch einen Aufruf in vorliegender Nummer mit der Bitte um Unter stützung der geplanten, weil notwendig gewordenen Erbauung einer neuen Turnhalle, die auf dem jetzigen Sommerturnpiatze an der Lcplaystratze erstehen und allen berechtigten Anforderungen der Gegenwart, wie auch dem ausgedehnten Betriebe eines geregelten Turnens für Männer, Frauen und Kinder entsprechen soll. Möge der Aufruf Widerhall finden in allen Kreisen unserer Bürgerschaft und dadurch das gemeinnützige Bestreben des nunmehr seit Ott Jahren cm Dienste der vaterländischen Turn sache stehenden Vereins die wohlverdiente Würdigung und Förderung erfahren. * Ebrijtusproblem. Am nächsten Frcit-g ' eschüeßt Herr Pastor Dietrich im Künstlerhaus die Vor tragsreihe „Das Christusprodlem" mit seinem Vor trag: „Christentum und Zukunft". Wir verweisen aus die Anzeige in dieser Nummer. * Aberglaube und Magie im Altertum. In dem gestrigen, zahlreich besuchten Vortragsabend des Kaufmännischen Vereins behandelte Herr Professor Dr. Schinkel das interessante Thema „Aberglaube und Magie im Altertum". Er mies zuerst aus den Unterschied zwischen den dunkelsten Zeiten des Aberglaubens im Mittelalter (Hexen prozesse) und der ausgeklärten Gegenwart hin. die aber trotzdem noch sehr abergläubisch sei. Dann ging der Vortragende auf den Ursprung des Aber glaubens ein, aus die älteste Austastung von Natur und Leden und nannte sic die älteste Form nicht des Aberglaubens, sondern des Glau bens, der in allem, was war und geschah, Lebens äußerungen höherer Wesen «Götter. Dämonen» sah. Die Kunst, sic für sich zu gewinnen und ihren Schaden abzuwehren, sei die Magie, und den Glauben an sie nenne man zunächst Aberglaube, der sich je nach Naturanlage, Wohnort und Eigenart bei den ein zelnen Völkern verschieden entwickelt habe. Zuerst nun behandelte Herr Professor Dr. Schinkel den Asderglaubcn bei den Babyloniern, deren systematische Zeichendeuterei und deren Glauben an den Einfluß der Gestirne auf das Menschen leben. Sodann besprach er ausführlich das Orakelwesen der Griechen, die infolge ihrer lebhaften Phantasie der Magie und dem Aber glauben besonders zugetan gewesen seien. Bei allen einzelnen Anwendungen der Magie besonders im Verfluchungs-Liedeszauber, bei der Abwehr der Dä monen und besonders im Heilzauber wies der Vor tragende stets auf verwandte Erscheinungen im deutschen Aberglauben hin und ging zuletzt noch auf die Traumorakel und die Eeisterzilationen ein. Zuletzt behandelte er das Orakelwesen derRömer, die allem Phantastischen abhold von Staats wegen dem Auguren- und Orakelwesen nur wenig Raum gegönnt hätten. Beides schilderte er ausführlicher und wies zuletzt darauf hin, daß cs neben diesem offiziellen Glauben noch privatim viel Aberglauben, namentlich fremdländischen, gegeben habe. Der Vortragende schloß mit einer Beurteilung des Aber glaubens, der des Lebens Dunkel und Un erklärlichkeiten erklären wolle, während der Glaube auf die Unerforschlichkeit der Ratschlüsse Gottes und auf die Unzuläng lichkeit menschlichen Wissens und Erkennens Hinweise. Reicher Beifall folgte den Ausführungen des Redners. Leipziger Kunstverein.. Neu ausgestellt ist eine Reihe von Architektur- und Landschaftszeichnungen von Hugo Wach in Steglitz bei Berlin, eine Kollek tion von Bildnissen von Martha Heydenbluth in Leipzig, je ein Bildnis von Theodor Wedepohl und Friedr. Klein-Chevalier in Berlin, sowie eine Anzahl von Landschaften und Bildnissen von Liesbeth Stoy- mann in Leiozig. Der Sonderausstellungen von Pros. Oskar Zwintscher in Dresden, Hans Unger ebendaselbst. Prof. E. L. Meyn in Berlin, Franz Schmidt-Glinz in Leipzig, sowie der Porträtskulp turen in Marmor von Paul Stuckenbruri in Leipzig ist bereits mehrfach gedacht worden. — Für die Zeit von Mitte März an rst eine große Sonderausstellung von Werken moderner spanischer Meister, von denen zum ersten Male in Leipzig eine größere Anzahl beisammen sein wird, geplant. — Heute über acht Tage. Sonntag, den 5. März, '/-12 Uhr findet im kleinen Saale des Gewandhauses der letzte der dies jährigen Wintervorträge statt. Herr Dr. Werner Weißbach, Berlin, wird unter Vorführung von Licht bildern über das Thema: „Impressionismus als Ausdrucksmittel der ostasiatischen Malerei" sprechen. Zu diesen! Vortrage sind von heute ab an der Kaffe des Kunstvereins unter Vorzeigung der Mitglieds karte gegen Entrichtung von 20 Pf. für die Garde robe Eintrittskarten zu entnehmen. * Aus Leipziger Kunstsalons. Die Februaraus- stcllung in der Kunsthalle P. H. Beyer L Sohn, Schulftraße 8, wird am Montag geschloffen. Sie ent hält Gemäldekollektionen von Martin Keymer-Leip- zig, Siegfr. Berndt-Dresden, Ada Rommel-London, Ernzelwerke von Hans Thoma. Max Klinger, I. Winterhalter, Curr Rüger, Sachs-Plauen, Wllh. Gallhof-Weimar usw.: in der graphischen Abteilung das Radicrungswert von Louis Legrand-Paris, 40 Radierungen von Anders Zorn-Mora. Holzschnitte von H. Foerster-Hamburg. Radierungen und Holz- schnirtc von M. Klinger, O. Greiner usw. Sonntags geöffnet non 11—'/>2 Uhr. — Kunstsalon F. W. Mit tentzwey-Wind sch, Ritterstraße 13. Zurzeit sind Fruchtstücke und Stilleben ausgestellt von Ferd. Wagner, Mchn., L. Adam Kunz, Mchn., Thoma-Höfle, München. Eine Sonderstellung nimmt Karl Piepho, München, mit seinen figürlichen Darstellungen ein. 'Reu hinzugekommen ist eine Kollektion Gemälde von Fritz Steinmetz-Noris, München. Die Ausstellung ist -sonntags von 11—1 Uhr geöffnet. — Galerie Del Becchio. Die jetzt veranstaltete Kunstausstellung „Weidmannsheil" bleibt nur noch bis mit Dienstag, den 28. Februar, geöffnet. Diese Sonderausstellung hat in allen Kunst- und Weidmannstreisen bedeu tendes Interesse hervorgerufen und war von größtem Erfolge begleitet. In Privatbesitz gingen weiter folgende Werke über: C. von Reth: Settertrio, B. Liljefors: Hase. Hedwig Mechle Grosmann: Schußbereit, Franz Multerer: Bock am Bach, Fritz Schürmann: Flüchtiges Schwarzwild, A. Steinbrecht: Winter an der Amper. Von Mittwoch ab bleibt die Galerie wegen Vorbereitung der großen März ausstellung geschlossen. * Dec Kirchengesangverein zu L.-Lindenau ver anstaltet heute Sonntag, 20. Februar, abends 0 Uhr in der Nathanaelkirche seine zweite Abend motette. Er bringt neben einem äußerst sein emp fundenen Frauenchor mit Harfe, Violine und Orgel von dem als Komponist bereits bestens bekannten Kantor an der Friedenskirchc zu L.-Gohlis, Hans Hiller, einige gemischte Chöre (von Vierling. Böhme und Beier) zu Gehör. Herr Organist Mar Fest wird eine glänzende Orgelkomposition von c.m großen italienischen Zeitgenossen Enrico Bossi, und dec Solo violinist Herr Fritz Bunge einige Violinsoli dar bieten. Der Eintritt ist frei. Texte kosten 10 Nur für den Altarplatz werden 50 erhoben. * Winterfest des Chorpensionsfond der Stadt theater. Unsere Leser machen mir aus das in der heutigen 'Rümmer veröffentlichte Programm zu dem Winterfest: welches am Freitag, den 3. März, in den oberen Sälen des Kristallpalastes stattfindet, auf merksam. Das Programm ist vorzüglich und äußerst reichhaltig zusammengesetzt und ist in erster Linie als humoristischer Abend vorgesehen. Im ersten und zweiten Teil sind unsere ersten Solokrüste. die sich bereitwillig in den Dienst der guten Sache gestellt haben, mir Einzclvorträgen und Duetten vertreten, während dem dritten Teil eine Aufführung und ge treu« Nachbildung einer Hochzeit in Dalekarlien vorbehalten ist. Es gelangen diese herrlichen schwe dischen Volksszenen mit Onainalliedern und Tänzen für Soli und Chor rur Darstellung. Choreographie von Herrn Balletmeister Otto Zöbisch vom König!. Theater in Stockholm. Arrangiert und einstudiert werden diese einen ganz eigenartigen Reiz bietenden Szenen von unserer Ballettmeisterin Frl. Grondona unter Mitwirkung von ersten Solokräften und des O'orp» clv ItMlet. Nach Beendigung des Programms findet großer Festball in beiden Sälen ohne jede Nachzahlung für die Festteilnehmer statt. Außer anderen tleberraschungen ist auch wieder die wegen ihrer Reichhaltigkeit beliebte Tombola vorgesehen, die stets dem bedürftigen Fond eine namhafte Summe zukommen läßt. Tombolagaden und andere sonstige Zuwendungen werden stets mit bestem Dank von Herrn Oehler, Neues Theater-Bureau, II. Etage, ent- gegengenommen. Billettverkauf (Herrenkarten 4 Damenkarten 3 .< Balkon gesperrt 3 ./Z (nur ander Kasse des Neuen Theaters!, Ballon ungesperrt 2 ./i) findet täglich an den Kassen des Neuen und Alten Theaters» sowie im Kristall-Palast statt. Bestellungen auf reservierte Tische werden nur an der Kasse des 'Reuen Theaters angenommen. * Winterfest 1i)11 des Leipziger Künstlervereins 28. Februar. Faschingsdicnstag. Wir wollen nicht verfehlen, nochmals auf das Winterfest des Leipziger Künstlervereins, Denkmalsweihe in Groß Kulkwitz, hinzuweisen, welches in sämtlichen Räumen des Künstlerhauses. Bosestraße 0, stattfindet. Alles Nähere siehe heutiges Inserat. * Artistenfest. Wie wir bereits mitteilten, findet am 0. März d. I. in sämtlichen unteren Räumen des Kristallpalastes das 24. große Wühltätigkeits-Artisten fest statt. Auch in diesem Jahre wird das Komitee mit einer größeren Künstlervorstellung, welche mit einem Festball und einer reichhaltigen Tombola sowie sonstigen Veranstaltungen verbunden ist, das Fest zu einem glanzvollen gestalten. Bekanntlich wird der Ertrag dieser Festlichkeit zur Unterstützung armer, kranker und hilfsbedürftiger Artisten ver wendet, so daß der wohltätige Zweck allein schon einen starken Beiuch wünschenswert erscheinen läßt. " Kirmesfeier im Thüringer Dörfchen. Unter diesem Titel ging am Freitag abend das Winter fest der PolytechnischenGesellschaft im Zoolo gischen Garten in Szene. Der Herr Ortsfchulze hatte es sich nicht nehmen lassen, in höchsteigener Person, unterstützt vom Herrn Kantor, die zahlreichen Dorf bewohner, Deputationen sämtlicher Landwirtschafts, Gewerbe-, Geflügelzüchter-, Gesang-, Turn-, Krieger und Jugendvereine, sowie die sonstigen Gäste am Eingang selbst zu begrüßen, und wie er das tat, das genügte allein, um von vornherein für fröhliche Stim mung zu sorgen. Der Eemeindevorstand hatte alles anfgeboten, den Gästen einen gemütlichen, erinne rungsreichen Abend zu bieten, und auch der rührige Gasthofswirt hatte sein Bestes aufgeboten, uni für das leibliche Wohl der Anwesenden zu sorgen. Die fürst liche Badekapellc, alias Lurth, ließ ihre einschmei chelnden Weisen nicht umsonst ertönen, denn die schmucken Burschen und Mädels nahmen die Gelegen heit zum Tanze in recht ausgiebiger Weise wahr, und das war ein Tuscheln und Flüstern, auf das man wirklich gespannt sein konnte, was da noch alles nach kommen sollte. Und cs kam noch eine ganzeMenge,soviel, daß es bald des Guten zu viel sein konnte. Wer aber bekommt wohl einmal zu viel des Guten'.' Wohl niemand, zumal wenn er sich in so reizender, an mutiger Damengesellschaft befindet, wie das am Frei tag der Fall war. Da konnte selbst der größte Gries gram nicht lange standhalten. Nach einem sehr hübsch getanzten Reigen kamen Einzelvorträge aller Art, und alles wurde mit größtem Beifall aus genommen. Kurz und gut, es war furchtbar nett wie immer, und der Festausschuß kann vollauf zu frieden mit dem Erfolg sein. — Verein für Völkerkunde. Die gestrige Februar sitzung brachte zunächst einen Vortrag des Herrn Pcivatdozenten Dr. Theodor Koch Gründerg aus Freiburg i. B. über: „Die Kultur der Indianer Nordwest-Brasiliens." Der Verein hatte dabei die Freude, einen der besten Kenner Südamerikas und bewährtesten Forscher des Amazonas-Beckeus be grüßen zu dürfen, der in den Jahren 1903 und 1M1 die Nordwestecke Brasiliens bereist und an den Nebenflüssen des Amazonenstromes, dem Rio Negro und dem Papura, seine Expeditionen unternommen. Seine Fahrt ging bald im Dampfboot, bald im Ein baum vor sich. Sie berührte Gegenden mit reichen Maniokkulturen, wo die traurigsten sozialen Verhält nisse die Ausbeutung der Eingeborenen durch die Weißen in beschämendster Weise beeinflusse!., sie kam aber auch rn Gelände, wo eine starte und kräftige Jndianerbevölkerung von großer Sittenreinheit sich voller Freiheit erfreut. Diese trägt sorgfältig bearbeiteten Steinschmuck oder dreieckige silberne Platten als Zier, wohnt in großen Gemeinde Häusern von 30m Länge, 25m Breite und Ilm Höhe und übt fleißig 2aad und Ackerbau. Ihre Tanzseste, teils im Hause bei Harzfackeln, teils in wunderbaren
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