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KelÄstsgskllmmMionen. Die Reich»verficher««s,k,»»ission erledigte am Freitag in einer kurzen Eltzmng da» Künste Buch über die Beziehungen der Versicherungsträger zueinander und zu anderen Verpflichteten. Auch gier wurde eine Reih« von Kompromißan- trägen angenommen, die den Inhalt der Beschlüsse erster Lesung nur unwesentlich ändern. Die nun noch schwebende», für die Verabschiedung der Aeich»- oersiche r»na»ovdnung bedeutsame« Frage« de, Ver hältnisse, der Krankenkassen zu den Aerzten usw., sowie der Gestaltung der Vorstände der Kranken- rassen und damit auch der Verteilung der Beiträge zur Krankenversicherung wurden emer Unter kommission überwiesen, di« am Mittwoch zu- sammenrreten wird. Der Militäretat in der Budgetkommission. Die Beratung d«, Militäretat, in der Budget kommission schreitet langsam vorwärts. Man hatte für Freitag die Verhandlung über die Angelegenheit L«, Tempelhofer Felde» in Aussicht ge nommen, aber die Zeichnungen mit den Bebauungs plänen muhten wieder fongejchafst werden. Di« heutige Verhandlung war -um größten Teil ver traulich, besonder» auch über die Entwicklung des Fliegerwelen» und seine Verwendung für die Heereszwecke. In den nächsten Tagen wird über viesc Krage ein umfassender Vortrag für die nicht der Kommission »»gehörenden Mitglieder des Reichs tags gehalten werden. Für das Fliegerwesen sind 83 ÜOO «U in den Etat eingestellt. Die Röntgen- strahlentechnik soll für die Kriegschirurgic mehr dienstbar gemacht werden. Für die Beschaffung von Feldröntgenwagen werden 25 000 eingestellt. Bisher find sechs Armeekorps (Fußtruppen) mit Feldküchen ausgestattet. Wie die Ausstattung weiter gefördert werd«« kann, hängt von finanziellen Rücksichten ab. Beim Artillerie- «ud Waffenwesen werden aus der Kommission Mitteilungen gewünscht über die Verteilung der Lieferungen zwischen staat lichen und private« Betrieben und um Angabe der Preise. Generalmajor Wandel gibt bekannt, daß 53 Prr». der Ausgaben für Waffen usw. .m Reichsbetriebe für Herstellungen verwandt werden und 47 Pro-, mr die Privattndustrie gegangen sind. Der Kriegsmi«ister sagt Prüfung der Frage zu, ob sie weiteren vertraulichen Angaben nicht bekannt gegeben werden können. Im besonderen werden auch die Preise der Retchsbetriebe und dcr Privatbetriebe für Pulverlleferungen mitgeteilt. Als Niederschlag dieser Aussprache wird folgende Resolution einstimmig angenommen: „Den Reichskanzler iu er suchen, im Fnberesse der E p a r s a m k e i t bei Waffen und Munittonslieferungen teils di« billiger liefernde Privatindustrie mehr heranzuziehen, teils die Reichs betriebe^ soweit sie billiger produzieren können, mehr zu beschäftigen." Nächste Sitzung Dienstag. Ts liegt ein An trag der Nationallibe.ralen vor, auf Streichung des Berliner Louverneurpostens. Die Verhandlung über das Tempelhofer Feld findet frühestens am Mittwoch statt. Die Schiffahrtsadgabenkommission setzte auch am Freitag noch die allgemeine Aussprache bei Artikel 1 fort. Ein sozialdemokratischer Redner erörterte den geschichtlichen Werdegang der im Jahre 1870 in vollem Umsange erreichten Ab gabenfreiheit auf Len natürlichen Wasserstraßen. Es handele sich jetzt um eine rein agrarische Maßnahme, i-m eine, dem allgemeinen Interesse zuwiderlaufende einseitige Politik. Minister v. Breitenbach be- M,I II 1 «LU».'. I! WH»II«ir,«»WkI streitet, bah die Entwicklung des Verkehrs aus dre Abaabenfreiheit zuriickzusühren sei; sie sei durch poli tische Verhältnis!« begründet, durch die Entfaltung der Technik und anderer Momente. Der Staat müsse für sein« Aufwendungen ein Entgelt bekommen. Der Wortführer der Volkspariei tritt dem Minister entgegen. Zweifellos habe unter d«r Ab gabefreiheit ein großer wirtschaftlicher Aufschwung stattaesunden. Der Redner bestreitet, daß die Tarif- hobeit den einzelnen Regierungen zukomme, das steye im Widerspruch mit der Reichsverfassung. Der Reich^ag habe di« heilige Pflicht, die Rechte drs Reime» zu wahren und zu verhindern, daß aus Reichsrecht Kronenrechte der Einzelstaaten gemacht werden. Man solle sich hüten, den Absolutismus, der bei uns schock stark genug vorhanden sei, noch weiter zu stärken. Der Redner macht der Kommission die Mitteilung, daß Minister v. Breite nbach einen seiner Räte nach Wien geschickt habe, um die österreichisch« Regierung wegen Einführung der Schiffabrtsabgaben zu sondieren. Es würde eine schreiende Ungerechtigkeit sein, wenn Ad- gabenetwa nurauf«inzelnen Strömen erhoben würden und auf anderen nicht. Der Redner erörterte weiter den Sinn des Artikels 51, Absatz t der Reichsverfassung und die vorgeschlagene Aenoe- rung; er sei erst künstlich unklar gemacht worden. Das Gutachten des Reichsjustizamtes werde dem Reichstage nicht vorgelegt, obwohl man es früher versprochen habe, sein Inhalt passe eben den ver bündeten Regierungen nicht. Im preußischen Mi nisterium der öffentlichen Arbeiten gebe es einen Tintenfisch, der bekanntlich dunkle Flüssigkeit verspritzt, um die Umgebung unklar zu machen; dieser Tintenfisch sei Gehet in rat Dr. Peters. Was in seinen Kräften gestanden habe, habe er getan, um möglichst« Unklarheit über den Sinn der Reichsverfassung herbeizuführen. Seinen sogenannten wissenschaftlichen Darlegungen stehe die anerkannte Wissenschaft durchaus ablehnend gegenüber. Der volksparteiliche Redner führte dann weiter aus, daß die natürlichen Wasserstraßen in erster i Linie der Vorflut dienen und das Schiffahrts interesse erst in zweiter Linie käme. Gegen die Ein engung der Fahrrinne auf -er Elbe beständen in den Interessentenkreisen die allergrößten Bedenken. Uebrigens habe man die sogenannten Projekte, die gar nicht baureif seien, mit den Schiffahrtsinter- esse'tten gar nicht durchgesprochen. Wenn die Regie rung auf die großen Aufwendungen für die Strom - regulierung Hinweise, so fehle in der Begründung der Vorlage jeder Nachweis, welche versumpften Strecken dadurch in fruchtbares Land verwandelt seien, wo durch beispiellose Gegenwerte geschaffen seien. Der Redner bricht seine Rede, die mehr als zwei Stunden in Anspruch genommen hat, wegen der vorgerückten Zeit ab und wird sie in der nächsten Sitzung fort- sctzen. Minister v. Breitenbach erklärt die Behaup tung, daß er einen Kommissar nach Wien geschickt habe, für unzutreffend. preußisches Nbgearünrtenhaus Berlin, 18. Februar. Am Ministertische Minister des Innern von Dallwitz. Präsident o. Kröcher eröffnet um 11 Uhr 15 Min. die Sitzung. Das Haus ehrt zunächst das Andenken des verstorbenen Abg. Lucke (Kons.) in der üblick^n Weise. — Als erster Punkt der Tagesordnung wird der gegen den Abg. Le inert (Soz.) wegen des Wortes „Re i ch s l ü g e n v e r b a n d" am Mittwoch erteilte Ordnungsruf gegen die Stimmen der Freisinnigen, Polen, Dänen und Sozialdemokraten als gerechtfertigt erklärt. — Es folgt darauf die Fortsetzung Ler Beratung Les Etats des Ministeriums des Innern. Abg. Rahardt (Freikons.j beklagte sich über die Konkurrenz, die durch die Gefängnis arbeit dem Handwerk gemacht werde. Abg. Rosenow (Freis.): Wir stimmen dem Abg. Böhmer nicht bei, wenn er eine strengere Handhabung der Disziplin in den Gefängnissen verlangt. Das er ziehliche Moment muß beim Strafvollzüge mehr b« tont werden. Abg. Eberhard (Kons.) schloß sich dem Abg. Ra hardt an. Abg. Marx (Ztr.): Die Behandlung der 'be fangenen muß human jein und in erster Linie oas Ziel der Besserung im Auge haben. Abg. Liebknecht (Soz.): Der Vorwurf, daß die Sozialdemokratie an der Verwahrlosung ;chuld ist, ist unbegründet. Abg. Strosser (Kons.): Bei für besonders roh« (Gewalttätigkeiten zu langjährigen Freiheitsstrafen verurteilten Verbrechern ist die Prügelstrafe zu verteidigen. Die Behauptung, daß die Tuberkulose in unfern Gefängnissen herrsche, ist unbegründet. Geheimrat Kröhne: Wir werden die gegebenen Anregungen verfolgen. Mit dem Grund sätze, daß di« Gefängnisse erzieherisch wirken sollen, sind wir einverstanden. Die Arbeiter sollten an gehalten werden, di« entlassenen Straf gefangenen nicht aus der Arbeit zu vertreiben, weil sie gesessen haben. (Bravo!) Nach den Ausführungen des Abg. Glatt felder (Ztr.) wird der Titel bewilligt. — Bei dem Kapitel „W o h l t ä t i q k e i l s z w c ck e" bemerkt Abg. Runze (Freis.): Für die Veteranen muß gesorgt werden, ohne nach ärztlichen Zeugnissen zu fragen. Minister des Innern v. Dallwitz: Niemand be streitet die Notwendigkeit dieser Hilfe. Der Reichstag hat auch Mittel in größerer Zahl für diesen Zweck ausgeworfen, um die vom Bundesrat er lassenen Verordnungen zu unterstützen. Daß die Veteranen in ihren berecht.gten Ansprüchen zurückwiesen wurden, ist unrichtig. Abg. Oertze« (Freitons.): Nur der Umstand, daß sic für das deutsche Vaterland kämpften, sollte maß gebend sein. Abg. Wallenborn (Ztr.j: Trotz der Bedenken be willigen wir iin Reichstage gern di« 5 Mil lionen zur Unterstützung der Veteranen. Abg. Schmedding (Ztr.): Ein Gesetz über Wan- derarbcits statten wird nichts fruchten. Gegen die Wanderer müssen strenger« Maßnahmen getroffen werden. Abg. Losinski (Pole): Bei der Volkszählung hat man die Polen daran behindert, die Frage bogen selbst auszufüllen. Minister des Innern o. Dallwitz: Bei de: Volks zählung ist durchaus korrekt verfahren word«n. Die Polen wurden deshalb bei der selbständigen Aus füllung der Listen behindert, weil auf polnischer Seite vielfach das Bestreben herrscht, falsche Angaben zu machen. Das Kapitel „Medizinalwesea" wirt hierauf be sprochen. Abg. o. Arnim (Kons.) Wir billigen eine Ueber- iragung des Medizinalwesens auf das Ministerium -es Innern. Der Zusammenschluß der Aerzte in dem Leipziger Aerzteverband kann uns nicht wundernehmen. Wir erwarten, daß die Reichs- versicherungsordnunq die Schaffung eines Schiedsgerichts ermöglicht, durch das Streitigkeiten geschlichtet werden. Abg Dr. Friedt«, f-latt): Eine gewiss« Selb, ständigkeit de, Mediztnalwesens halten wir für notwendig und hegen deshalb Zweifel, ob diese Selbständigkeit beim Uebergang in da« Mini sterium des Inner» auch zur Geltung kommen wird. Deshalb erheben wir die Forderung, daß an der Spitz« des Medizinalwefens «in« aus der medizi- nrscheu Praxi, hervorgegangene Persönlichkeit steht. Abg. Wallenborn (Ztr.) führt« aus: Auch wir stehen der neuen Organisation skeptisch gegenüber. Freilich war ein« Entlastung de» Kultusministeriums notwendig. Geheimrat Kirch«« führte aus: Da, Auftreten der Pest in der Mandschurei erfüllt« die ganze Welt mit großem Schrecken. Wir find überzeugt, daß keine G« fahr besteht, daß die Seuche bei uns «ingejchleppt werde. In allen Nordsee- und Ostseehäfen sind Quarantänestationen eingerichtet. Das Reichsseuchengesetz gibt genügende Mittel zur Bekämpfung der Gefahr. Ebenso wie es aelungen ist. die Cholera zu bekämpfen, wird die Bekämpfung der Pest gelingen. Abg. Rosenow (Freis.): An der Spitze de, Medizinalwesens sollt« «in Arzt stehen. Auch mit der Organisation der ärztlichen Ehrenge richte und Aerztekammern sind die Kreise der Aerzte- schaft unzufrieden. Minister o. Dallwitz: Ein gutes Verhältnis zwi schen den Aerzten und den Krankenkassen wird mit allem Wohlwollen gefördert. Sollte sich eine Aenderung nach seiten des Schiedsgerichts als notwendig erweisen, so würde ihn nichts hindern, sie auf dem Wege einer Novelle herbeizuführen. Abg. Niegolewski (Pole) brachte Klagen über die Leichenschau vor, die Geheimrat Kirchner jedoch zurückwies. Vizepräsident Dr. Porsch teilte nunmehr mit, die Mehrheit des Hauses wünsche den Etat des Ministe riums des Innern heute noch fertiazustellen. Abg. Hirsch (Soz.) führte aus: In drs Verhält nis der Aerzte zu den Krankenkassen darf sich die Regierung nicht einmischen. Geh. Rat Abel: Die Bestimmungen der Nahrungs Mittelkontrolle genügen nicht; die Medizinalnerwal tung wird die,e Angelegenheit fördern, ^gei dem Titel „Kreisärzte" bat der Abg. Rosenou? (Freis.) um Berücksichtigung jüdischer Aerzte. Auf eine Anfrage erklärte Ministerialdirektor Förster, aus den Unterstützungsfonds würden fort laufend Unterstützungen gewährt. Nach kurzen Aus führungen der Äbgg. Eynatten (Ztr.) und Itschart (Ztr.) wurde der ganze Etat bewilligt. Die nächste Sitzung findet Montag statt. Tsseschronik. Berlin, 18. Februar. (Amtlicher Bericht über die Pest.) Aus dem Schutzgebiet Ktaut scha« »rch vom oftasiatischen Marine detachement in Peking sind keine Nachrichten über das Vorkommen von Pestfällen in diesen Bezirken ein gegangen. Hiernach ist di« Lage des Schutzgebietes und des Marinedetachements unverändert gut und es liegt kein Anlaß zur Beunruhigung vor. Berlin, 18. Februar. (Die Haftentlassung Segantinis abgelehnt.) Ein Haftent lassungsantrag des in Köpenick in Untersuchungshaft befindlichen Malers Segantini ist abgelehnt worden, 1.60 so 2.00 AN 2.50 20 2.80 2N I^onfirmAncien-Ivleiclel' kill. Nil. Xil. bstl. 50.00 biß. ^Eldl ST D0UL» 43.00 20.00 24.00 34.50 35.00 42.00 45.00 Kleid Kleid Kleid Kleid >0, au; ;chv«rrem Karchmir mit ?»ltenroch ....... 2u? rchvarrem Orepe-8to(k, stoch mit zurrprinxender l^sie . reich mir DnrLtren xsrnlert, su, veissem XVoHlmtizt . . . aur vei«em Vollbitizt, stoch und Trills reich mir Tüll-LinrZtren «od Ltllfch« Urnckert hstr zukc bllk. ^38<^le stekormfg«ov mir Ltlcherel ........ zerchloszen, mit 8tichereivol?nt. Knielorm. . . . xe«chlo?3eo, mit 8tichereivol2nt, llündchenform , . mit Klappkraxen 6188E^ mit breitem 8t.'cherei-Vol2nt . , , I^0n8l'M3N(Ien-^38c1)entü(^er l^Iei6er5tokke Doppelbreit !o rchvsrr, veds a. eouleart, »lle neue b»rben von 3-iic. 108/110 cm breit, in rchvarr, vekz u. coukeurt, vor 8süonlsrben ................ von>M. 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