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Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 19.02.1911
- Erscheinungsdatum
- 1911-02-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-191102198
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-19110219
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-19110219
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
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Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1911
-
Monat
1911-02
- Tag 1911-02-19
-
Monat
1911-02
-
Jahr
1911
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skuriM-iLkik: OSS ISS 2,95 srack" in der bunten, sonntäglich geputzten Menge unliebsam aufsällt. Ein Ortsstatut belegt den Frack init einer Geldbuße von 30 ./L (siewig eine hohe, aber durchaus gerechte Strafe. Das Festkomitee hat sich die Mitwirkung hervorragender Graste des Leipziger Stadttheatcrs gesichert. So ist ein Fest in Aussicht gestellt, das — vorausgesetzt, das; alle An wesenden Nummer und Sorgen daheim lasse» — amüsant und »oll künstlerischer Fröhlichkeit werden wird. Damen und Herren, die eingelndcn zu werden wünschen, werden gebeten, ihre Adressen den» ersten Vorsitzenden des Leipziger künsttervercins, Herrn Proscsior Hugo Steiner Prag, Leipzig, Thomasius strotze 28, schriftlich einzusenden Alle anderen, das Fest, die kostümsrage, Gruppe,.bilonngen usw. be treffenden Fragen beantwortet der Obmann des Festausschusses, Maler Jose, Klemm, Leipzig. Gottschcdstratzc -1, N. Die dec Tombola nlgedachlen Geschenke sind an den Kastellan des Nünnierlmusis zu richten. Siehe auch das Inserat in der .'Noiiiags Nummer dieses Blattes. * Aus Leipziger Knnstsalons. Im Kunsijaloii F. W. Mittentzwey Windjch, Nltterstraszc >3, verbleibt die fetzige Ausstellung nur noch kurze Zeit unverändert. Es sei hierdnrm nochmals aus die Arbeiten des Iagdmalers Otto Filenlscher, Gröpingen. hingewiejen. Besonders sehenswert ist die koltekuon Pastelle des Dünen Cai Ronnow. Boii (Graphiken sind die Arbeiten von Mar Klinger. Akar Brünning, E. L. Hoetz und Schmoll von Eoenwerth hervor zilhebcii. Die Ausstellung ist Sonntags von !l bis I Uhr geöffnet. — Galerie Del 'Vecchio. Großes Interesse in allen Kunst- und Weidniannslreiien erweckt die derzeitige kunslausslelliing ..^Leidmanns heil". Ist doch >el»en Gelegenheit geboten, eine solch' umfangreiche, aber liu" Nummern iimsassende Sonder ausstellung von Kunstwerken nur laodlichen Inhalts beisammen zu >ehcu. So fordert eine solche Aus stcllung auch einen Vergleich von Vierten gleichen Inhalts der verschiedenen Meister von selbst heraus. Vertreten sind alle Künstler von Nns: schon deshalb ist ern Besuch dieser eigenartigen Ausstellung dringend anzu raten. * Eine Studiensohrt durch Japan und die Siidscc »ach Australien nnd Neuseeland nannte Herr Pro fessor Dr. Alfred M a n e s seine Neije, die er vor lur.zem nach dem fernen Osten unternommen und von der er in der letzten Sitzung der Deutschen K o l o n i a l g e s c l l > ch a f t, Abteilung Leip zig, im dichtgefüllten Festsaale des Zentral theaters mit lebendigem uiiü sesselnöem Worte anziehend berichtete. Wie er dabei einerseits die vo» ihm gewonnenen interessanten langer und völkerkundlichen Eindrücke und Beobachtungen her- vo.hob, so gab er anderseits einen Einblick in das 'Neuland sozialpolitischer (Gesetzgebung mit seinen lohnen Probleme» und seinen verwirkliazien Zielen. In rascher Folge lieg der Vortragende, der zahlreiche Lichtbilder ausrollte, Land auf Land, Staat auf Stadt vorüberziehen, von Kairo und seiner Umgebung de ginnend, über Legion mit seinem bunte» Völker gemisch, in dem der Mensch sich auch als Zugtier zu bewege» pslegt und die numerierte Speisekarte zur Verständigung zwischen de» einzelnen dient, nach Japan. Hier, wo er in der Bucht von 'Nagasaki landete, empfing ihn als erster Eindruck eine überraschende 'Niedlichkeit und Buntheit der Menschen, Häuser und Berge. Es erschien ihm Japan, das er zur Zeit der Kirschblüte betrat, nicht als das Land der ausgehen den Sonne, sondern als das des ausgehenden Her zens. Er bewunderte den Frohsinn, den Gleichmut, die Harmlosigkeit und den glühenden Patriotismus des japanischen Voltes, bedauerte aber die tiefe Stel lung der sozialen Fürsorge, die sich noch ganz auf einein barbarischen Niveau bewege. Von den Tem peln und Denkmälern Japans sühne der Vortragende seine Hörer zu einem kurzen Aufenthalt nach Hong- long mit seinem von Hunderten von Schissen erfüll ten Hasen, um dann zu einem tundige» Führer nach den Westkarolinen zu werden und dort im vegeta- tionsreichen (tzelände den Eingeborenen, stramme dunkelbraune Gestalten, einen Besuch zu machen, lieber Kaiser Wilhelms Land, Wilhclmshasrn, Neu Guinea, über das noch ungemein viel Unkenntnis herrscht, ging es nach dem mit zwei tätigen Vulkanen besetzten 'Neu Pommern, bis der Dampfer in Papualand an legte. Vollständig stumpfte hier das Gefühl für Ent fernung und Zeit ab, so eigentümlich erschienen hier bei Fehlen von jeglichem Kult die veränderten (Gegensätze. An der Perle der Südsee, an den Fidschi- Insel», vorbei führte der Weg «ach dem weltabge- ickiiedencn Samoa, dessen schöne hellbronzefarbene Bewohner einen eigenartigen Reiz auszuüben wissen, führte der Weg nach Tonga, für das die deutschen In- lerepen von verhältnismäßig geringer Bedeutung sind. Endlich wurde Neuseeland, das Land der soziale» Wunder, das fast legendenhafte Paradies, erreicht. Neuseeland wie Australien stehen in bezug auf ihre sozialpolitische Entwickelung an der Spitze aller Kulturvölker. Eharakterislisch für dieses Austral asien ist cs, das; so gut wie alle Extreme fehlen: aber auf dieser allgemein mittleren Linie befindet man sich sehr wohl. Es ist das Land des behaglichen stillen Wohlbefindens. Das Land besitzt seine Geyser und Schwefelgucllen, seine Herden wilder Pferde, seiner zur Landplage gewordenen Kanincheumassen und seine riesigen Schafkulturen. Ein humaner sozialer Geist, jenseits von klassendünlcl und Kastcnhochmut zeichnet Australiens Bürgertum aus: eine glänzende wirtschaftliche Entwickelung und eigenartige soziale und politische Gruppierungen vollziehen sich in den Bohnen eines ruhigen Fortschrittes. Nur eins ist be- !lagcnswei't und als ein übles Kapitel zu bezeichnen: die Bcrengländernng der Dcutsckzen in Australien. Im Interesse der Deutschen in Australien wäre eine Erweiterung des Berusskonsulats in Australien sehr zu bcgriiszen. Lebhafter Beifall folgte dem Vortrage. * Warnung, (siegen Rheuma, (siicht, Herenschutz, Nervenschmerzen usw. werde» in einer hiesigen Zer tung als bestes und billignes '.«Nittel der Wett die echten Engadiner Berglatzenfelle von A. Ebcrhagen in Leipzig empfohlen. Die Wirkung der Katzenfelle besteht in der Hauptsache in der Erwärmung und gleichmässigen Warmhaltung des betreffenden Körperteils, auf dem ne genügen werden: als ein Mittck! gegen die genannten krank beiten kommen sic aber überhaupt nicht in Betracht. Die Anpreisung ist sonach übertrieben und vcr l stützt gegen die Ministerial-Bekanntmachung vom >4. Juli lllt'll. * Diskontierung von Buchforderungen. Die „Schulzzemeinfchaft für Handel und Gewerbe" schreibt uns: „Am Montag, den 13. Februar 19ll hielt der Direktor Fr. Hekinig in der Bäckcrinnung in Leipzig- We'tbezirt einen Vortrag über Diskontierung von Buchforderungen. Der Vortrag wurde ebenso wie in den übrigen Innungen, in welchem über dieses Thema gesprochen wurde, sehr beifällig ausgenommen, und die Anwesenden stimmten einstimmig der nach sielenden Resolution zu: Die Innungsversamm- luiig der Bäckermeister erblickt in der Diskontierung von Buchforderungen eine wohltätige Förderung und Unterstützung der Handwerker und ist der Ansicht, datz unter den Bestimmungen der Schutz gemeinschaft cs möglich ist. diese Kreditform erfolg reich durchzusühren." — Hierzu bemerkt die Schutz gemeinschaft. die selbst die Diskontierung von Buch Forderungen betreibt, noch folgendes: „Aus de: Tatsache, das; in sämtlichen Innungsversammlungeii, die durch weg sehr gut besucht waren, auch nicht eine Stimme bisher gegen die Diskontierung von Buchforderungen taut geworden ist, ist zu folgern, datz die Handwerker nicht Gegner. sondern Freunoc dieser neuen Ein richtung sind, und do ferner die Schutzgenieinschaft in der, wenn auch sehr kurzen Tätigkeit seit Ein sührung der Diskontierung von Buchforderungen bisher keine üblen Erfahrungen gemacht hat, so ist zu wünschen, das; die sich fortwährend gegen diese neue Kreditform erhebenden Stimmen allmählich verstummen, damit es möglich wird, erst eine mehr jährige Erfahrung in diesem Geschäftszweige zu machen, denn solange diese Angelegenheit nicht prattu.h durchgcsiihrt wird, können die Gegner nicht behaupte», da;; sie recht haben." (Untere Handels zeitung bat das Für und Wider dec Diskontierung vo» Büchsorderungen wiederholt in längeren Artikeln ausführlich behandelt.» * lieber Schmuckjteine und Steinwarcn hielt Freitagabend Professor Dr. Georg Lehnert, Prioot- oozent an der Kgl. Technischen Hochschule zu Berlin, im Kaufmännischen Verein einen Vortrag. Nach einem kurzen Ueoerblick aus die Bildung der < Erdoberfläche ging der Vortragende auf die Bildung der Steine ei», gab Erklärungen über die verschie denen Edelgesteine und wandle sich dann zu Erörte rungen über die Achatschneidereien und -Schleifereien in Idar-Oberftein. Die Achatschl-sifereien in Idar und Oberfiein sind schon sehr alr: sie werden bis zum Anfang des >5. Jahrhunderts urkundlich nachgerviesen. Ueberall an dem Idarbache erhoben sich Schleifereien, bis sich im Laufe der Zeiten eine vollständige In dustrie entwickelt hat, da man dort sehr viele Achate land. Es kam aber eine Zeit, in der man keine Sceine zum Schleifen mehr tand. Da entschlossen sich viele Idar-Schleifer nach Brasilien auszuwandcrn, wo sie sich, arm wie Kirchenmäuse, durch Musik machen ernährten, da säst jeder Jdar-Schleiier ein w-.»'.g Musiker war. Au; einer Hacienda sahen sie bei ihrem Musilmachen den Hof mit prachtvollen Achatmandeln gepflastert, die der Besitzer dcn: Hacienda aus dem nahen Flusse gebolt hatte. Sie fanden denn auch viele Zentner davon, die sie als Schiffs ballast nach ihrer Heimat sandten, wo man sich natür lich sebr über den Fund sreute. Nun entwickelte sich ein ergiebiger Handel mit den Achaistcinen, da die brasilianische Republik regelrecht abgesucht wurde. Weil die Achate sehr hart sind, müssen die Schleifer bedeutende Kräfte anwenden. Um das zu können, liegen sie vor den grotzen Schleifsteinen auf einem Brett üno stemmen die Füge hinten gegen eine an den Futzboden genagelte Latte. 'Nach dem Schleifen erfolgt das Polieren mittels Holz. Der Vortragende ging dann auf das Färben der verschiedenen Edelsteinarten ein und crllärtc die verschiedenen Arten von Lchmuck- steinen an zahlreichen Lichtbilder». Er ging auf die Diamnntenschleifereien ein, berührte die wirtschaft liche und geschäftliche Seite des Edeisteinbcmdels, auch die lunslgewerbliche mit der im Zusammen hänge die Goldschmiedekunst stehe, die den Steinen die Fastung gibt. Auch der Perlenhandel fand in dem Vortrage einen Platz. Dann erläuterte Pros. Dr. Lehnert »och eine Reihe von Bildern, in denen die Lebensgewohnheiten der Idar-Obersteiner Stein sckileifer geschildert werden. Die Leute führen ein hartes Dasein, aber an Sonntagen ziehen sie hinaus in die herrliche Umgebung und arrangieren auch ge meinsame Feste, bei denen sie das Leben geniesten. Man kann ihiieii diesen seltenen Genus; wohl gönnen, da sie dem Grabe bereits entgegengehen, noch ehe weitzes Haar ihre Stirn umtränzt. Zu wünschen wäre es, so etwa schlotz der Vortragende, datz sich das deutsche Kunstgewerbc mehr dieser deutschen Industrie annehmen wollte. * Leipziger Lehrcrgesangverein. Am 11. Februar hielt der Leipziger Lehrergesangvercin im Saale des ? Lehrerocreinshauses seine Hauptoer- ! s a m »i l u n g ab und schlotz damit das 35. Vererns- jahr. Das Vercinsjahr begann mit einen: Familien obende im engsten Kreise am 17. Februar im Theater- saalc des kristallpalastes. Diesem folgte am 23. April das Frühjahrskonzert im Zentralthcater. Am 9. Juli fand das Sommcrkonzert im Saale -es Zoologischen Gartens statt: es trug den Eharakter einer Robert- Schumann-Feier. Auch hatte der Verein das Denk mal des grotzen Meisters mit Lorbeer geschmückt. Gleich nach den Sommerferien, am 3. September, gondelte man wie ällährlich auf der Pleiße nach Eonnewitz. Am 12. November gab der Verein in der Alberthailc sein Herbstkonzert mit hervorragenden a-aappoIIa-Nculreiten. Den künstlerischen Jahres abschluß bildete das Winterkonzcrt am 11. Februar in der Alberthalle Es brachte Erst- und Uraufführungen bedeutender Männerchöre mit Orchesterbcgleitung. Zu den eigenen Konzerten kamen noch einige Mit wirkungen, so bei der Aufführung der 9. Sinfonie im letzten lsiewandhauskonzerte, bei der Matthäus Passion am Karfreitage, bei der Hauptkonferenz des Schulaufsichtsbezirks Leipzig I, bei einem Konzerte des Leipziger Lchrervereins und bei der Silchcrfeier im Verein für Volkswohl. Der Verein zählt zurzeit 12 Ehrenmitglieder, 277 unterstützende und 324 singende Mitglieder. Zwei Ehrenmitglieder, ein Sänger nnd sechs unterstützende Mitglieder wurden ihm durch den Tod entrissen. Fünf Sänger feierten ihr 25jähriges Jubiläum, und zwar die Heren Emil Krell. Paul Lindner, .Heinrich Papier. Mar Schwob, und Richard Herbst. Sie wurden mit dem goldenen Ehrenringe des Vereins beschenkt. Herrn Schwob, dem früheren langjähriaen Vorsitzenden, wurde noch eine Radierung mit Widmung überreicht. Auch sieben unterstützende Mitglieder konnten auf eine 25jährige Zugehörigkeit zum Leipziger Lebrergesangverein zu- rückblicken. Ini neuen Lkreinsjayr bestehl der engere 'Vorstand aus den Herren Oberlehrer Wilhelm Kupfer und Pau! König. 'Vorsitzende: Professor Hans Sitt und Dir. Mar Engel, Liedermeister: Eurl Ehrlg und Ioh. Rade. Schriftführer: Richard Bischoff und Aöols Herliier, Schatzmeister: Hermann Richter und Otto Blechsthmidt, Notenwarte. * Der Verein für Feuerbestattung zu Leipzig (jur. Person) hält, wie ans dem heutigen Inserat zu ersehen, nächsten Mittwoch am 22. Februar avends ' 9 Uhr im Glotzen Festiaale des Künstlerhauses. Bosestratze, seine diesjährige ordentliche Hauptver sammlung ab Wichtige statutarische Aenderungen und Neuwahlen stehen ans der Tagesordnung, und namentlich die ersteren maa;cn es notwendig, daß die Mitglieder recht zahlreich erscheinen. Die Aende rungen betreffen hauptsächlich den 8 5 des Statuts und auch die neue Einführung eines Abschnittes: Verteile der Mitglieder und ihrer Ehefrauen. „Sorgenlos". Unter diesem Titel ist jetzt ein Sicheröeitsvorlcgeschlotz in den Handel gekommen, das alle Anforderungen, die man an ein absolut zu- verläisiges, diebessicheres Türschloß stellt, in vollstem 'Maste in sich vereinigt. Ein Zerschlagen oder Durch seilen ist selbst mit besten Instrumenten gänzlich aus- geschlosten, da die Konstruktion ganz besonders für diesen Fall ins Ange gefaßt worden ist. Durch die praktische Verwendung kann am besten der große Unterschied zwischen den bisher gebräuchlichen unzu verlässigen Scblössern und dem Schlotz „Sorgenlos" fühlbar gemacht werden. Veciaussstcllen meist nach die Maschinenfabrik von Pauk Kiehle, Leipzig. Tel. 3948. * Sclostmord. Gestern abend hat sich in der Marthastraßc I I in Voikmo.rsdors ein von seiner Ehefrau getrennt lebender öljähriger Bauarbeiter erhängt Der Grund zur Tat ist unbekannt. * kleine Brände. Im Trockenofen einer Fabrik in der Ronnenstratzc in Plagwitz gerieten gestern -ort ausgestellte frisch lackierte Metallteile in Brand. Das Feuer wurde vom Personal ichnell gelöscht. Hierbei zog sich ein öHjähriger Lackierer Brand wunden an den Händen und Beinen zu, die sich jedoch als unerheblich herausstellten. — In der Pfeifinger Straße in Eonnewit; explodierte in der Küche einer Wohnung eine brennende Heizungs lampe Es entstand ern geringfügiges Schadenfeuer, das von der Feuerwehr bald gelöscht wurde. * Dumme Jungen haben in vergangener Nacht an einem in der Eiienbahnstratze angebrachten öffent lichen Feuermelder grundlos Feller gemeldet. Hoffent lich gelingt die Ermittlung der Buben. * Stratzenunsälle. Am Königsplatze wurde gestern eine 76jährige Frau von einer Droschke umgerissen und am Kopfe mehrfach verletzt. — Ein Zusammen stoß zwischen einem Motorwagen und einem Transportgeschirr sand in dec Mencrestraße in Gohlis statt. Ersterer wurde erlreblich oejchädigt. Verletzt wurde niemand. * Grohzschochcr-Windors, 17. Februar. (Fried- hofsvergrötzerung — Schul- und Volksbad.j Jmolgc der Einmohncrzunahme macht sich die Ver- grötzeruna -es Friedbofes notwendig. Es wurden deshalb 7100 gm zvm Preise voil.tz. pro gm hinzu gekauft und zur Zahlung dieser Kausiumme eine Schuld non 60 000 ./^ zu 4'/?"/» ausgenommen. Mit der Erweiterung wird Raum geschaffen für 700 Gräber für Erwachsene, 1600 für Kinder und 60 Erb- bcgräbnisstellen. Der gesamte Friedhof umfaßt dann 18 000 g-ii. — Im vergangenen Jahre wurden im Volksbad 1200 Wannen-, 2300 Bassin- und 2300 Brausebäder verabreicht. Außerdem dadeten 102 Sckniterabteilunaen. Die Gesamteinnahme betrug 16(5 Das Wasserwerk lieferte dazu 300-1 ebm Wasier. * Mockau, 18.Februar. (Anschluß an dieUeber- landzcn träte.) Zwischen der Leipziger Elektrischen «traßendahngesellschast und der Ueberlandzentrale Leipzig-Land ist ein Aolösungsvertrag über die bisher bestehenden Bestcmmungen zwischen der Gemeinde Mockau und -er Leipziger Stratzenbahngesellschast abgeschlossen worden. Der Gemeinderat hat von diesem Abkommen kenn uns genommen, im Hinblick auf einen srüyer gefaßten Beschluß über bestimmt, den Beitritt zum Verbände so lange auszusetzen, bis alle früher gestellten Bedingungen erfüllt sind. " Rückmarsdorf, 18. Februar. (Ecmeinderats- beschlüsje. — Gemei n berechn ung.) Die bisher bestehende Kopssteuer soll abgeschafft werden. Das neue Ortssteucrrcgulativ wird progressiv nach dem Einkommen steigende Sätze bringen. Zur Aus arbeitung dieses Ortsgesetzes soll ein juristischer Beirat zugezogen werden. Zur Deckung des dies jährigen Fehlbetrages im Gemeindchaushalt must die Ortssieuer nochmals noch dem alten Modus er hoben werden. — Die Gemeinderechnung auf das vergangene Jahr schließt mit 17 837,65 Einnahme und 13 337,99 ./u Ausgabe ab, somit 1499,66 ./ kasscnbestand. Die Feuerlöschtatze weist 162,35 und die Armenkasse 13 246 ./Z Bestand auf. Kus SaHlen. Dresden, 18. Februar. Prof. Eduard Reuß l. Heute früh starb hier der Tontiiiistlcr Professor Eduard Neuß, ein be deutender Wagnerkenner und Lehrer am hiesigen Konservatorium. Die Einäscherung der Leiche er folgt in Ehcinnitz. * Jubiläum. Aus Anlas; des 60jährigen Bürger- jub'läums des 'Rechtsanwalts und 'Notars Ober justizrats Dr. jur. Pilling wurde dem Jubilar durch Abordnung des 'Rats und der Stadtverordneten, an ihrer Spitze Bürgermeister Dr. May, ein Glück wunschschreiben der städtischen Körperschaften über reicht, in welchem der Jubilar wegen seiner Verdienste um die Stadt und als Mitglied im Stadtverordneten kollegium gefeiert wurde. " Noch unausgcllärtes Verschwinden eines Offiziers. Hauptmann Möhr, der Führer der Maschincngewehr- abteUung in Dresden, ist vor ungefähr vierzehn Tagen ohne Urlaub ins Ausland abaereift. Er hat sich, wie verlautet, eines Mißbrauchs der Dienst- acwalt schuldig gemacht und ist vom Kriegsgericht der 22. Division für fahnenflüchtig erklärt worden. Hauptmann Mohr war in sächsischen Luftschiffer- treisen unter dem Pseudonym M. G. Hauptmann eine sehr bekannte Persönlichkeit und ein vorüig- licher Ballonführer. * kleine Chronik. An der Drei-Königs-Schule bestanden sechs junge Damen, die in den Real- gymnajialkursen des Fräulein Nolden vorgebildet worden waren, die Reifeprüfung. Als Kgl. Kom missar fungierte der Rektor der Drei-Königs-Schule. Professor Dr. Rosenhagen. Es wurden folgende Zensuren erteilt: einmal 2a und 2, je zweimal 2» und 3 >. — Die hiesige Ortsgruppe des Bundes für Mutterschutz war kürzlich nahe daran, sich aufzulösen. Ein diesbezüglicher Antrag lag auch der kürzlich hier stattgefundenen Generalversammlung vor. Der An trag wurde jedoch avgelehnt und beschlossen, aus den bisherigen Richtlinien der praktischen und propagan distischen Tätigkeit weiierzuarbeiten. Insbesondere sotten noch in dieser Saison eine Anzahl öffentlicher Vorträge gehalten werden. * Wurzen, 18. Februar. (Ocffentliches Lob.) Am 4. Juni 1910 hat Fräulein Erdmuthe Anna Gertrud Fad um in Wurzen mit Mut und Ent schlossenheit ein zehnjähriges Mädchen aus der Ge fahr des Ertrinkens gerettet. Die kreishauptmann- jchaft nimmt gern Veranlassung, diese Tat lobend anzuerkennen. * Plaue» i. B., 17. Februar. (Eine bedeut samc Lohnbewegung) wurde in unserer Gegend zum Abschluß gebracht. Ein Bezirkstarif sür die Monumentallnanche wurde bis zum 1. April 1914 verlängert. Es beteiligen sich daran 900 Stein arbeiter. Da die Granitwerke momentan guten Absatz haben, so haben di« Arbeitgeber, um den zu be fürchtenden Streik zu verhindern, in die Forderungen der Arbeiter eingewilligt. * Plauen, 18. Februar. (Auf dem Friedhöfe erschossen.) Heute mittag gegen 1 Uhr hat sich auf Friedhof 1 ein in mittleren Jahren stehender Mann durch einen Schuß in die rechte Schläfe getötet. Die Leiche wurde auf dem Grabe eine: Lina Selma Starke gefunden. Man vermutet, daß der Tote ein Verwandter von dieser ist. b. Oelsnitz i. E„ 18. Februar. (Verschiedenes.) Auf dem Steinkohlenwerk „Concordia" geriet der 26jährige Bergarbeiter Friedrich Otto von hier zwischen zwei Hunde und wurde zu Tode gedrückt. - Der 20jährige Berginvalid Erler von hier hat sich auf dem Dachboden erhängt. E. ist vor zwei Jahren verunglückt und dadurch gänzlich erwerbsunfähig ge worden. Das dürfte der Grund zu der Tat gewesen sein. — Ein Brand entstand beim Bäckermeister Uhlmann dadurch, daß der Sturm einen Fenster slügel aufriß, der eine brennende Petroleumlampe umwarf. Die siebenjährige Tochter U.s erlitt schwer« Brandwunden und konnte nur mit Mühe gerettet werden. t>. Schedewitz, 18. Februar. (Vermißt) wird seit 14. d. 'M. der aus Waldheim gebürtige Konditor gehilfe Arthur Hörig. Der 20jährige war zuletzt in Milkau in Stellung und hat dann in einem hiesigen Gasthofe gewohnt. * Bischheim, 18. Februar. (Selbstmord.) Am Donnerstagvormittog machte der hier wohnhafte Steinarbeiter Ioh. Karl Reppe in seiner Woh nung seinem Leben durch Erhängen ein Ende. Aus Sschlens Umgebung. IT. Eilenburg, 18. Februar. (Aufhebung des Viehmarktes wegen Seuche ngefahr. — Iubiläu m.) Die Abhaltung von Viehmärkten mir Ausnahme ter Pferdemärkte ist durch Verfügung -cs Regierungspräsidenten mit Rücksicht auf die zurzeit bestehende Gefahr der Verbreitung der 'Maul- und Klauenseuche für den Umfang des Regierungsbezirk.' Merseburg bis auf weiteres verboten worden. Auf Grund dieser Anordnung werden die mit den Wochen Märkten hier verbundenen Ferkelmärkte nicht ab gehalten, ebenso ist der am 4. März t. I. anberaumte Viehmarkt aufgehoben. — Sein 50jähriges Bestehen kann in diesem Jahre der Allgemeine Eilenburger Turnverein feiern. Zur Feier sind der 12., 13. uno 14. August bestimmt worden. * Rnmburg, 17. Februar. (Einen Kindes mord) hat man hier entdeckt. Vor 14 Tagen mutzte die 22 Jahre alte, bei einem hiesigen Tuchhändler bedienstete Marie Kamenik dem hiesigen Kranken häusern Pflege übergeben werden. Aus ihrem Zu stände ergab sich, daß sie heimlich geboren hatte. Man fand das Kind auf dem Boden ihres Dienst gebers in einer Schürze tot vor. Die kleine Leiche bot einen entsetzlichen Anblick, denn die unnatürliche Mutter hatte versucht, das kleine Wesen gleich nach der Geburt zu verbrennen. Das Dienstmädchen wird sich wegen der Tat zu verantworten haben. d. Weißenfels, 18. Februar. (Privattel.) (Der Kampf in der Schuhindustrie.) Auch die etwa 1000 Mitglieder des Eewerkvereins der Schuhmacher und Lederarbeiter (Hirsch-Duncker) haben gestern die Einigungsvvrschläge der Schuhfabrikanten abgelehnt und beschlossen, heute abend in den Ausstand zp treten. Ss ist also mit einem allgemeinen Kampf in unserer Schuhindustrie zu rechnen, der äußerst hartnäckig auf beiden Seiten durchgeführt wird. Die im Zentralvcrband organisierten Schuhsabrikarbeiter haben schon am gestrigen Lohntag vielfach ihre Arbeitsstelle verlassen. llöunx Stern l,eiprig, ksnrtLrtter Lteinv/eg 4O, pari, fsrker Toiletten, 7si!or-Rsäs§, Mtel, Llvren, Zupons ete. Z
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