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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 27.01.1911
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1911-01-27
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19110127020
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1911012702
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1911012702
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1911
-
Monat
1911-01
- Tag 1911-01-27
-
Monat
1911-01
-
Jahr
1911
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son annehmen. Der Wagen mutz unbedingt Eigen, rum de» Nennenden sein. Es iss ohne Belang, aus welchem Lande der angemeldete Wagen stammt. Die von jedem Klub zur Teilnahme an der Fahrt be stimmten 50 Wagen bilden eine Gruppe, der Wett bewerb wird zwischen den beiden Gruppen derge stalt zum Ausdruck gebracht, daß diejenige Gruppe und dementsprechend derjenige Klub, dessen 50 Wagen zusammengerechnet die wenigsten Strafpunkte haben, aus dem Wettbewerb als Preisträger hervorgeht. Die teilnehmenden Wagen müssen mindestens vier sitzige Wagen sein und für vier Personen bequeme Sltzeinrichtungen aufweisen. Der Nennende des Wagens braucht diesen nicht unbedingt selbst zu füh ren; der Fahrer des Wagens mutz aber in jedem Falle Mitglied des K. A. C. oder des R. A. T. sein. Damen werden nur als Passagiere zugelassen, jedoch nicht als Fahrer. Das Nennungsgeld beträgt »00 ^t; in diesem Nennungsgeld ist der Preis sür Schiffstransport, und zwar für den Wagen, den Fahrer und den Thauffeur enthalten. Die 50 Un parteiischen werden von jedem Klub bestimmt, wobei in erster Linie Offiziere des Heeres und der Marine berücksichtigt werden sotten. Die englischen Unpar teiischen werden auf die deutschen, die deutschen Un parteiischen auf die englischen Wagen verteilt. Die in Aussicht genommene Strecke ist folgende: Dienstag, 4. Juli: Abnahme der Wagen in Hom- bürg. Mittwoch, 5. Juli: Homburg—Köln, Donners tag, 6. Juli: Köln—Münster. Freitag, 7. Juli: Münster—Bremerhaven, Untersuchung de: Wagen vor dem Seetransport, Verladen der Wagen und Ein schiffung. Sonnabend, 8. Juli: Seereise. Sonntag, 9. Juli: Ausladen und Revision der Wagen, Vor bereitungen zur Abfahrt. Montag, 10. Juli: South ampton—Leamington. Dienstag, 11. Juli: Lea mington—Harrogate. Mittwoch, 12. Juli: Harro gate—Newcastle-on-Tyne. Donnerstag, 13. Juli: Newcastle-on-Tyne—Edinburgh. Freitag, 14. Juli: Ruhetag in Edinburgh. Sonnabend, 15. Juli: Edin burgh-Windermere. Sonntag, 16. Juli: Ruhetag in Windermere. Montag, 17. Juli: Windermere, Shrewsbury. Dienstag, 18. Juli: Shrewsbury- Cheltenham. Mittwoch, 19. Juli: Cheltenham- London. — N e n n u n g s s ch l u tz ist am 15. April, abends 6 Uhr. Wintersport. Wetterdepescheu aus Wintersportplätzen vom 26. Januar. VN Lrtm- rtolioo z V tsro- »ictU Mos I § § I siolsusufilsosyq k ' -v8su 8o»N- eelszso- Lsil lül Ksttsr- ssssiM Ivr morzso Lioktstdorß tlrrx-d) Odsf- msssn- — - s Look- sfort iso xot 8K, xot, Loset Lrkos» krommtiüdot tLwseoxed.- Itiol tyomm- twdst e«- stwgoo b nsnix l» L 8k!, vollst »sreist - * Witterungsberichte der Tiroler Wintersport« Plätze, mitgeteilt vom Landesverband für Fremdenverkehr in Tirol. Kitzbühel: Witterung bewölkt alle Sportanlagen, auch der Eis platz benutzbar, Stiföhre Pulverschnee, Temperatur — 2 Grad Celsius. — St. An ton am Arlberg: Witterung heiter, alle Sportanlagen benutzbar, Ski föhre Pulverschnee, Schneehöhe 30 Zentimeter, Tem peratur — 5 Grad Celsius. — St. Christof am Arlberg: Witterung heiter, alle Sportanlagen benutz bar, Skiföhre Pulverschnee, Schneehöhe 130 Zenti meter, Temperatur — 7 Grad Celsius. — Jnns- b>rn»ck: Witterunq heiter, alle Sportanlagen benutz bar, Skiföhre verharscht, Schneehöhe 25 Zentimeter, Temperatur — 6 Grad Celsius. — Gossensatz: Witterung heiter, Eisplatz benutzbar, Schneehöhe 3 Zentimeter, Temperatur — 3 Grad Celsius. — K u f st e i n: Witterung trübe, alle Sportanlagen, auch Lisplatz benutzbar, Skiföhre verharscht, Schnee höhe 25 Zentimeter, Temperatur — 1 Grad Celsius. — St. Ulrich in Gröden: Witterung heiter, alle Sportanlagen benutzbar, Skiföhre Pulverschnee, Schneehöhe 50 Zentimeter, Temperatur — 3 Grad Celsius. — Schwaz: Witterung heiter, alle Sport anlagen, auch Eisplatz benutzbar, Skiföhre Pulver schnee, Schneehöhe 20 Zentimeter. Temperatur — 7 Grad Celsius. — Hall in Tirol: Witterung heiter, alle Sportanlagen, auch Eisplatz benutzbar, Neuschnee, Skiföhre Pulverschnee, Temperatur — 6 Grad Celsius. — Reschen: Witterung heiter, alle Sportanlagen, auch Eisplatz benutzbar, Skiföhre Pulverschnee, Temperatur — 8 Grad Celsius. — Küftai: Witterung heiter, alle Sportanlagen be ¬ nutzbar, Neuschnee, Schneehöhe 105 Zentimeter, Tem peratur — 6 Grad Celsius. Wassersport. s- Der Tod de» bekannten Jacht-Skipper» Tharle» varr wird aus Enlgand gemeldet. Charles Barr, der auch in Deutschland bekannt ist, und dessen sensatio nelle Siege der amerikanischen Schuner-Jacht „West- ward" in der Kieler Woche 1910 noch in Erinnerung sind, begründete seinen Ruf als erster Jacht-Skipper der Welt durch seine überlegene Führung in dem Kampfe um Len Amerika-Pokal. Barr steuerte seiner zeit für den New Pork Pacht-Club die amerikanische Pokal-Jacht gegenüber den Herausforderungsjachten Sir Tjomas Liptons „Shamrock II" und „Sham rock III" zum Siege. Auch bei dem bekannten Ocean- Race um den Pokal des Deutschen Kaisers konnte Barr als Führer der amerikanischen Schuner- jacht „Atlantic" den Sieg erringen. Fuhballsport. Brrbandswettsptelr. Für kommenden Sonntag sind im Gau Nordwe st fächle n vom Äerbanve Mittel deutscher Ballspielvereine folgende Verbandswettspiele festgesetzt worden. Gr sie Klasse: Verein sür Bewegungsspiele t gegen Snbballklnb „Wacker" 1 um 2 Uhr auf dem Sportplatz. Fußballklub „Sportsrcunde" 1 gegen Fußballklub .Eintracht" 1 um 2 Uhr auf dem Sportplatz. Fußballklub „Fortuna" 1 gegen Leipziger Ballspielklub t um 2 Uhr im Olympiasport park in Gohlis (Marienbrlicke). — Zweite Klasse, Ab» lei.'ung LcipNger BallsprcUIub 2 gegen „Arminia" t um tt Uhr ans dem Sportplatz. Verein sür Bewegungsspiele 2 gegen „Eintracht" 2 um tt Uhr auf dem Sportplatz. „For tuna" 2 gegen „Sportsrcunde" 2 nm 2 Uhr 50 Min. in Sellerhausen (Wurzner Straße). — Zweite Klasse, Ab teilung U: „Preußen" 1 gegen „Eorona" 1 um 1 Uhr 50 Min. auf den Heiligen Wieien (Ziegelerwea). — Zweite Klasse, Abteilung O: Leipziger „Olympia" 2 gegen „Helios" 1 um 1t Uhr im Llympiasporlpark in Gohlis (Ma rienbrlicke). Oeipziger „Viktoria" 1 von 1993 gegen „Wacker" 2 um 1t Uhr in Möckern (an der Weltinbriicke). — Dritte Klasse, Abteilung X: Verein siir Bewegungsspiele 3 gegen „Hobenzollern" 1 um i,(,2 Uhr auf dem Sportplatz. — Dritte Klasse, Abteilung U: Leipziger „Olympia" 3 gegen „Ar minia" 2 uni -1«t Uhr im Lihmplasporlpark in Gohlis (Ma rienbrlicke). Leipziger „Viktoria" 2 von 1903 gegen Wurzener „Wettin" 1 um 2 Uhr m Möckern (an der Wcttinbriickc). — Dritte Klasse, Abtei'ung 6: „Sportvereinigung" 1 von 1097 gegen „Urania" 1 um 3 Uhr in Lindenau (am Eotta- weg). Gautzscher „Sachsen" 1 gegen „Lorso" 1 um 3 Uhr in Gautzsch (Koburger Straße). — Arcrte Klasse, Ab teilung „Britanma" 3 gegen Verein für Bewegungsspiele 4 um 11 Uhr auf dem Sportplatz. „Tapfer" 2 gegen Leipziger Spie'vereinigung -1 um 3 Uhr in Sellerhausen (Wurzner Straße). Leipziger „Olympia" 1 gegen Dohrener „Pseil" 2 um 9 Uhr im Llympiasporlpark in Gohlis (an der Marien- brlicke). — Fünfte Klasse, Abteilung -4: „Union" 2 gegen „Lipsia-Sturm" 3 um 11 Uhr in Lindenau (am Eortaweg). :/: Fuhballsport am Sonntag. Drei erstklassige Verbands spiele sind für nächsten Sonntag vorgesehen, die alle drei spannende Kampfe erwarten lassen. Auf dem Sportplatz treffen sich um 2 Uhr Verein für Bewegungsspiele 1 und Fußballklub „Wacker" zu ihrem fülligen VcrbandSwettfpiel. Für die Bewegungsspielen ist dieses Treffe,, das schwerste Hindernis auf dem Wege zur Gaumeistcrschast. Allerdings würde ein Verlust des Spieles für den Verein sür Bewegungs spiele durchaus nicht den Verlust der MeifterfchaftSchancen bedeuten, nur würde dann sein Rivale „Eintracht" wieder in bedrohliche Nähe rücken. Anderseits bedeutet sür „Wacker" das Treffen nicht weniger, denn es gilt sür ihn, den Ruf zu wahren, der gefährlichste ctzegner des Vereins für Be wegungsspiele zu fein Zu gleicher Zeit werden sich die „Sportfreunde" mit „Eintracht" ebenfalls auf dem Sportplatz messen. „Eintracht" sollte den Kampf glatt, wenn auch nicht allzu überlegen, sür sich entscheiden. Bei der guten „Sport- freunde"-Berteidtgung werden die „Eintracht"-Stürmcr auf starken Widerstand stoßen. Eine vollständig offene Frage ist das Treffen „Fortuna" gegen Ballspiclklub, das im Olympia sportpark zum Austrag kommen soll, und zwar ebenfalls um 2 llhr nachmittags. Ballspielklubs Versagen im letzten Spiele gegen Spielvereinigung mindert seine Chancen gegcy „Fortuna" erheblich herab, um so mehr als der Nallspielklub auf dem Olympiaplatz no» nie Gutes leistete. Oss ttngetttrs-Ssrtmsnn-Ssus. * Im Angelika-Hartmann-Haus, das der Leipziger Fröbel-Verein im Jahre 1904 käuflich erwarb, hat nun seit dieser Zeit eine rege Tätigkeit stattAefunden. Das Lehrerinnen- Kindergärtnerinnen-Seminar, das 1875 vom Verein in Leipzig gegründet wurde und noch von ihm er halten wird, hält seine Unterrichtskurse in den schönen, großen Räumen des Gebäudes ab und bietet in seiner Organisation jungen Damen besserer Stände Gelegenheit, sich zu dem dem weiblichen Wesen wohl am meisten entsprechenden Lebensberufe, dem der Er zieherin, vorzubereiten. Die Anstalt gliedert sich in drei Abteilungen und bildet Lehrerinnen an Kindrr- gärtnerinnen-Seminaren, Erzieherinnen für Fami lien, dann Kindergärtnerinnen 1. Klasse und Leitc- sert dem Tode unseres unvergessenen Freundes Leistikow, Len Wunsch hegte, von dem verantwor tungsvollen Amte, zu dem mich Ihr Vertrauen be rufen hat, enthoben zu sein. Wenn ich Sie also bat, von einer Wiederwahl meiner Person in den Vor stand obzusehen, so wird keiner davon überrascht ge wesen sein. Dagegen sind Zweifel laut geworden, ob der Zeitpunkt für meinen Rücktritt richtig gewählt sei. Meme Freunde — an denen es mir, Gott sei Dank, ebensowenig fehlt wie an den Feinden — könn ten vielleicht sagen: Es mutz Loch etwas faul sein im Staate, wenn der jetzt geht: und meine Feinde werden triumphierend aus rufen: Endlich haben wir den Kerl hinaus geekelt. Beide Meinungen sind irrig. Zola sagt ein mal, nichts sei bester für die Verdauung als die Ge wohnheit, jeden Morgen auf nüchternem Magen „UN erspuuci" zu verschlucken, so 'ne recht kräftige An- rempelung. Ich neige zu der Annahme, daß die Herren Hinz und Kunz ihre Angriffe nur zur Kräftigung meiner durchs Alter geschwächten Konstitution in eine so wunderliche derbe Form gekleidet haben. Simson erschlug 10 000 Philister mit des Esels Kinnbacken. Meine Feinde vermochten, obgleich ihnen Simsons Waffe sehr „lag", nicht mal mich, einen einzigen Philister, zu erschlagen. Sie konnten mich nickt hinausärgern noch hinausekeln. Denn ich bin nicht weltfremd genug, um zu glauben, man könne zwölf Jahre ein Amt innehaben, in dem. obwohl es in Wirklichkeit eine schwere Bürde, eine stete Hemmung der persönlichen Freiheit ist, kurzsichtige Leute nur die „Macht" sehen, ohne eine Summe von Mißgunst rings um zu häufen, und alle, denen man im Interesse der Sache wehe tun mußte, ungeduldig zu machen. Ich konnte diese Bürde nur so lange tragen, weil ick vom ersten Tage meiner Präsidentschaft bis zum letzten mich auf Sie stützen durfte. Wer also annimmt, daß der Ekel vor kleinlichem, hämischem Zank mich unter gekriegt habe, unterschätzt meine Nerven und die Härte meiner Haut. Was aber meine Freunde be« trifft, so mögen sie beruhigt sein: nie würde ich aus dem Vorstände der Sezession geschieden sein, wenn ich mein Bleiben für notwendig gehalten hätte. Der wäre ein miserabler Führer, der seine Truppen ver läßt, wenn der Feind vor den Toren steht. Es ist der eklatanteste Beweis von der inneren Kraft und Stärke der Berliner Sezession, daß ich heute be ruhigten Gemütes zurücktreten darf. Die Sezession steht heute leistungsfähiger als je da. Nachdem c« in den leisten Jahren fortwährend gekriselt hatte, find endlich die Element« au» ihr entfernt, die dem kameradschaftlichen Arbeiten im und dem ruhigen Zusammenarbeiten de» Vorstände» mit Ihnen im Wege standen. Was einer kann — so schloß Liebermann, zeigt er nicht durch geschickte Polemik, sondern durch seine künstlerischen Leistungen: selbst der mächtigste Präsident kann keinen hindern, Talent zu haben. Wir bleiben zusammen, und wo ich nützen kann, soll's mit Freuden geschehen. Der Briefe sind genug gewechselt. Auf! Laßt uns endlich gute Bilder sehen!" Als Liebermann geendet hatte, hielt Lovis Corinth seine Jungfernrede als Präsident, kernige, stark empfundene und stark wirkende Worte. Er würdigte das vorbildliche Wirken seiner Vorgänger, von denen den neuen Vorstand kein Zwist trenne. Nur müßten sie sich erst den Namen als Organisieren schaffen, auf den die Alten sicheren Anspruch hätten. Kunst und Dillenlchslt. * Im Königlichen Schauspielhaus zu Dresden gastiert Sonnabend, den 28. Januar, in dem Lust spiel „Die Liebe wacht Herr Otto Groß vom Leivziaer Schauspielhaus in der Rolle des „Auguste auf Engagement. * Die Akademie der Künste in Berlin hat den Geheimen Kommerzienrat Arnhold anläßlich seiner hochherzigen Stiftung zur Begründung einer deutschen Kllnstlerschule in Rom zum Ehrenmit glied ernannt. * Durch den Oratorienverein Freiburg i. Br. kommt am 7. Februar 1911, abends 8 Uhr in der Festhalle zu Freiburg i. Br. unter Leitung von Carl Beines „Gunlöd" von Peter Cornelius zur Aufführung unter Mitwirkung von Dr. Matthaeus Roemer (München),Hans Vaterhaus (Frankfurt a. M.), Anna Stronck-Kappel (Barmen), Rosa Schaible lFreiburg i. Br.). * Paul Lindau, der erste Dramaturg des könig lichen Schauspielhauses, ist vom Kaiser durch Der« leihung de» Kronenordens zweiter Klasse aurmezeicknet worden. Lindau, der von seinem Ur laub zurückgekehrt ist und seine Amtsgeschäft« wieder übernommen hat, ist von seiner leichten Erkrankung vollkommen wiederhergestellt. * Professor Heinrich Maur s. Der bekannte Den« drologe Professor Dr. Heinrich Mayr ist nach kurzem, schwerem Krankenlager in München im Alter von 56 Jahren gestorben. Die Universität verliert durch den Tod Mayrs einen ausgezeichneten Fachmann für Forstwesen, der al» Ordinarius der staatswissen schaftlichen Fakultät eine segensvolle Wirksamkeit entfallet«. rinnen von öffentlichen Kindergärten und auch Kindergärtnerinnen 2. Klasse aus. Wesentlich ist, daß die Reformbestrebungen sür die höhere Mädchen schule schon länast in der Anstalt Geltung haben, baß die jungen Mädchen auch praktisch ausgebiloet werden. Dies geschieht durch die Einführung in die Tätigkeit des Unterrichtens, durch die Anwendung der Fröbelschen Erziehungsweise im Kindergarten, durch Unterweisung in der Herstellung von Beschäftigungs mitteln für Kinder und sonstige künstlerische Hand arbeiten, wie durch Belehrung seitens einer be währten Kraft auf dem Gebiete des Samariter wesens. Halbjährlich werden Prüfungen abgehaltcn, denen Herr Oberschulrat Professor Dr. Müller als König!. Prüfungskommissar beiwohnt. Wenn dann das Studium noch weiter fortgesetzt wird und die Schülerin den behördlichen Anforderungen zur Ab legung des Staatsexamens genügt, kann dann nach dieser Vorbereitung die staatliche Prüfung bestanden werden. Das Seminar sorgt nach vollendetem Kursus für eine der Ausbildung der Schülerin entsprechende Stellung; es findet jederzeit lebhafte Nachfrage nach in der Anstalt ausgebildeten Elevinnen statt. Im Angelika-Hartmann-Hause wird nun auch der zum Seminare gehörige Privatkindergarten abaehalten, während der vom Fröbel-Verein und dem Rate der Stadt unterhaltene Volkskindergarten in den Räumen der 1. Bezirksschule seine Stätte hat. Da findet dann ein reges Leben in den große» Sälen und in dem das Haus umgebenden Garten statt, und das fröhliche Treiben der Kleinen bringt eine erfrischende Ab wechselung zu dem Ernste des Studiums, die das Frauengemüt erwärmt, und die Flügel der Phantasie wachsen schneller, wenn Jugend sich zu Jugend gesellt. Nachmittags, nachdem die Stunden im Seminare ge- schlossen sind, beginnt der Unterricht für die vom Leipziger Fröbel-Verein seit dem Jahre 1875 ge gründete „Anstalt zur Ausbildung weiblicher Dienst boten", die jährlich etwa einige 50 Schülerinnen zählt. Lehrer und Lehrerinnen unterweisen hier Bürgers töchter unbescholtener Eltern, und den Mädchen wird, da sie auch das Haushaltungswcsen in Familien kennen lernen, die Möglichkeit geboten, sich als brauchbare, sittlich erzogene junge Menschen in einem dienenden Berufe zu bewähren. Außer diesen An stalten tagen nun drei Vereine im Angelika-Hart mann-Hause: der Leipziger Fröbel-Verein, der in seinem eigenen Heim alle Veranstaltungen, wie Vor standssitzungen, die jährliche Hauptversammlung und sonstige Zusammenkünfte, auch geselliger Art, welche die Vorstandsmitglieder zu fröhlicher Gemeinschaft vereinigen, abhält, sodann der Verein „Hartmannia", bei dem sich frühere und jetzige Schülerinnen des Seminars zu teils wissenschaftlichen Veranstaltungen, teils geselligen Vergnügungen versammeln, und end lich der seit einigen Jahren von der Vorsteherin Angelika Hartmann gegründete „Verein deutscher Mütter". Für letzteren finden Vereinsabende monat lich statt, an denen bisher die beliebtesten geschätzten Gelehrten unserer Stadt Vorträge gehalten haben, teils allgemein wissenschaftlichen Inhalts, oder auch über Fragen, die namentlich für die Wirksamkeit der Frau Interesse haben, und also überaus belehrend sind. Sodann ist der Kunst ein Teil des Abends ge- widmet, und gesangliche, allgemein musikalische und rezitatorische Vorträge werden dargeboten, an denen sich stets auch die namhaftesten Künstler unserer Stadt beteiligen. So dient die Arbeit im Angelika- Hartmann-Hause dem Wohle unserer Heranwachsenden Jugend, verwirklicht die edlen Bestrebungen des Leip ziger Fröbel-Vereins und kann mit Recht eine Er ziehungsstätte. die unserer Stadt Leipzig zur Ehre ge reicht, genannt werden. Letzte Nachrichten. Kallers Geburtstag. Ernennungen und Ordensverleihungen. Op Berlin, 27. Januar. (Eig. Drahcmeloung.) Aus Anlaß des heutigen Tages ist eine Reihe von Personalveränderungen und Ordensverleihungen er folgt. Prinz Oskar wurde L la suitv des Kürassier regiments der Königin gestellt, General der In fanterie 0. Kessel, Gouverneur von Berlin, wurde zuni Generalobersten, Generalmajor v. Oertzen im Militärkabinett zum Generalleutnant befördert. Generalmajor v. Kühne wurde zum Inspekteur der ersten Kavallerie-Inspektion ernannt, Generalmajor Eberhardt, bisyer Chef des Generalstabs des Gardekorps zum Generalleutnant befördert und zum Kommandeur der 19. Division ernannt. Oberst Schmidt v. Knobelsdorf, bisher Komman deur des vierten Garde-Regiment» wurde zum Chef des Eeneralstabes des Gardekorps ernannt. Ferner erhielten: den Wilhelmsorden Geh. Kommerzienrat Eduard A r n h 0 l d - Berlin, oerw. Frau Geh. Kom- merzienrat Maria Selve-Bonn; den Roten Adler orden 1. Klasse mit Eichenlaub und Krone der Chef des Militärkabinetts Freiherr v. Lyncker; den Roten Adlerorden 1. Klasse mit Eichenlaub General intendant Graf Hülsen-Häseler und der Hof marschall des Prinzen Heinrich, Vizeadmiral Frei herr v. Seckendorfs; den Roten Adlerorden 1. Klasse die Staatsminister von Schorlemer und von Dallwitz, ferner Herzog zu Arenberg und Nordkirch; den Roten Adlerorden 2. Klasse mit Eichenlaub der Leib arzt der Kaiserin Dr. Zunker: den Roten Adler orden 2. Klasse mit Stern Staatsminister Lantze; die Brillanten zum Roten Adlerorden 2. Klasse mit Eichenlaub Direktor des Oberhofmarschallamtes Geh. Oberregierungsrat Rath; den Roten Adlerorden 2. Klasse mit Eichenlaub Geh. Regierungsrat E tz - dorf; den Roten Adlerorden 2. Klasse mit Krone Schloßhauptmann Graf von und zu Hoens- bro ech auf Schloß Haag und Bankier Ludwig Delbrück- Berlin; den Roten Adlerorden 3. Klasse mit Schleife und Krone Hofmarschall Graf Henckel v. Donnersmarck, der Kurator der Universität Bonn Geh. Regierungsrat Ebbinghaus Hof- schauspieldirektor a. D. FriedrichHaase- Berlin, Schriftsteller Professor Ludwig Pietsch-Berlin; den Roten Adlerorden 3. Klasse mit Schleife der Kammerherr der Kaiserin v. Winterfeld, Bankier Generalkonsul Dr. Paul v. Schwabach- Berlin, Generaldirektor Dr. Gustav v. Brüning- Höchst a. M. * München, 27. Januar. (Eigene Drahtmeld.) Anläßlich des Geburtstages des Kaisers tragen die öffentlichen Gebäude, die Gesandtschaften und viele Prioatbäuser Flaggenfchmuck. Ministerpräsident v. Podewil», das diplomatische Korps und die beiden Bürgermeister München» statteten Glück- wunschbesucke bei dem preußischen Gesandten ab. Die Münchener Bürgerschaft veranstaltete be reits gestern abend ein Festmahl, bei dem Unioer- sitcitsprofessor Crusiu» einen Trinkspruch auf den Prinzregenten und Gemeindebevollmächtigter Rumpf einen solchen auf Kaiser Wilhelm aus brachte. Beim Festmahl der Offiziere de» Beur- laubtenftande» sprach Prinz Ludwig unter Hin- weis auf die jüngst« Reichsgründungsfeier auf den Prinzregenten und Bezirkskommandeur Oberstleut, nant Freiherr v. Fr « y 0 erg auf den Kaiser. Heut« nachmittag findet in der Residenz eine größere Hof tafel bei dem Prinzregenten und abends ein Festdtner bei dem preußischen Gesandten statt. Zur Frage der Besteuerung der Zündholzersatzmittel. ZVS. Dresden, 27. Januar. (Prio.-Tel.) In der gestrigen öffentlichen Eesamtsitzung der Handels kammer wurde u. a. auch die Frage der Be- steuerung der Zündholzersatzmitrel be sprochen. Es wurde darauf hingewiesen, daß der Ab satz der Zündholzfabriken seit Einführung der Zünd holzsteuer um etwa 60 Prozent zurückqegangen sei. Nach lebhafter Debatte wurde gegen 7 Stimmen eine Resolution angenommen, wonach gegen die Besteue rung auch der Zündholzersatzmittel keine Be tz e n k e n zu erheben sind. Berufung eines Gewerbetreibenden ins Herrenhaus. b. Hannover, 27. Januar. (Prio.-Tel.) Klemp nermeister August Plate, Vorsitzender der Hand werkskammer Hannover, des Deutschen Handwerker tags und der Deutschen Jnnungsverbände wurde ins preußische Herrenhaus berufen. Zum Fall Soxhlet-Wagner. Köln, 27. Januar. (Eigene Drahtmeldung.) Die „Köln. Ztg." meldet aus Darmstadt: Die Staatsanwaltschaft beschloß, gegen den Geh. Hofrat Professor § 0 x h l e t - München wegen Beleidigung des Geh. Rats Wagner-Darmstadt Anklage zu erheben. Revolutionär« Kundgebungen vor einem japanischen Konsulat. l>x. Mailand, 27. Januar. (Eigene Drahtmeld.) Die hiesige revolutionäre Partei veranstaltet seit einigen Tagen Kundgebungen vor dem japanischen Konsulat, um ihrer Entrüstung über die Hinrichtung der japanischen Verschwörer Ausdruck zu geben. Gestern abend kam es dabei zu einem Zusammenstoß mit der Polizei. Mehrere Polizisten wurden durch Steinwürfe verwundet. Einige Verhaftungen wurden vorgcnommen. O Das erste französisch« Vieh für Sachsrn. ws. Plauen, 27. Januar. (Eigene Drahtmeld.) In der Nacht vom Donnerstag zum Freitag ist der erste französische V i e h t r a n s p 0 r t. für den Schlachthof in Dresden bestimmt, hier durchge gangen. Bürgermeister a. D. Borkastner s. br. Potsdam, 27. Januar. (Eigene Drahtmeld.) Gestern abend starb hier der frühere Bürgermeister von Potsdam Geheimrat V 0 r k a st n e r im 77. Le bensjahre. Zu Mitgliedern der Berliner Akademie der Wissen schaften ernannt. O. Berlin, 27. Januar. (Prio.-Tel.) Die Pro fessoren der Berliner Universität, Professor der Kunst geschichte Wölfflin und Professor der romanischen Philologie Mort, sind zu ordentlichen Mitgliedern der philosophisch-historischen Klasse der Berliner Akademie der Wissenschaften gewählt worden. Kautionsschwindler verhaftet. 0. Berlin, 27. Januar. (Priv.-Tel.) Eine so genannte „Zentacalvermittlungsbörse" in der Lindenstraße wurde gestern abend von der Polizei aufgeh 0 ben. Die „Börse" ist ein Schwin- delunteraebmen, Las von oem früheren Kaufmann Göring der wegen ähoucher Delikte in Drecden schon bestraft worden ist, und dem Kellner Möbius, ocssen Familie in Dresden lebt, geleitet wurde Beide befaßten sich damit, harmlosen Leuten Stellen anzuprerstn und ihren Kautionen abzunehmen. Verhafteter Raubmörder. m. Kassel, 27. Januar. (Priv.-Tel.) Der Raub Mörder Tomczak, der bei Grebenstein seinen Landsmann ermordete, wurde in Rußland ver haftet. Massenerkrankungen »ach dem Genuß von Fruchteis. ns. London, 27. Januar. (Prio.-Tel.) In M a n- chester sind nach dem Genuß von Fruchteis 171 Personen ertrankt, von denen 18 starben. Das Eis war von einer italienischen Firma geliefert worden. > Josef Israels erkrankt. iu-. Amsterdam, 27. Januar. (Eigene Drahtmeld.) Der 87jährige Altmeister der holländischen Malerei Josef Israels ist bedenklich erkrankt. Letzte Ssnüelsnsämütlen. 27 -tiauar. kiaodbör-- ? Oki- 45 Äto. tlf»6it,KU«o Orrmittvlir Lsok l>«,l»et>« k»nk ll:,kos>» llsZisc.ös 8»ak d,t!»o»Id»k 8o6»»Nt>»s«s, Lstirrd.ist.vrklld. 8u,»i«e!i« Sink Sznkrvsm 0>d««k,r kl.».- 1ok»l>ii>o? lirsod. 8r,i>,o,eo fomdilv«, tti»t»II« 117.12 11162 IIS) Ulltstmsssdrt» psoas, psiar vstanak 8»/« Lstedsanlslt» ctnau. >. Sk Zaaaasr iSN'ksc La„„ 8p,m,s Vintwsrt« iar«s° sürksatos« Van», Zcali«» Soodamsr vatao vo!>,atoo««rk t.>S5adötI« vdirr.lUsadadad 211— § vniaidakooa 1AZ7 155.25 94.- 181.2S! 214.75 10^Z7 Ud»„. tissataa. ekSnii Ltisia. 8Iaa> üamdaekss Ostisatnrcksa varpsosr Vr. LsN. Ltrassd. Vamd. packsttrdrl Vaoss vampttck. korvv. Uo,-t tviro, 9«sl,ek-U»d«5,»s (Uw. 8>»m«a» L d»1„s LedaeksN ttsklr t Vss. i.,tskt.Ua!,r Vlaii-Uin«, icuulx. 94 25 2Z975 167.- 167 W 18Z.87 200 12 144 50 17475 10812 187 75 »eolla. 27. 9onu»r. 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