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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 26.01.1911
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1911-01-26
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19110126028
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1911012602
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1911012602
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1911
-
Monat
1911-01
- Tag 1911-01-26
-
Monat
1911-01
-
Jahr
1911
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Lelpftyer Tageblatt Vellage, vonnerstag, 26. Januar lStl Nr. 26. 10S. Jahrgang Leipziger Handelszeitung nach Bsn^ unü Gelümelen. Sächsische Bodenkreditanftalt in Dresden. SahlungselnveUungen ulw. — tte»rr dir Ma,«fak«„. nnd oralnncrrl^onrenflr»« Lrmkndl cc <r». in MoSka, ist lmn .iHrkf. .tta " der Kontur» eröffne« wörd-n Dis PaMven b-traasn 350 000 Ruftel, dcncn an Tiklivrn ein« SO 000 Rubel gegsnüberttehen. Teutscdland ist beteilist. — Erophittager i« Ihüringe«. Wie dem „Thür. Waldboten" mitgeteilt wird, in zwischen Tettau und Halenthal ein starkes Graphinager entdeckt und mit Mutung belegt worden. Es wird geplant, in Sonneberg eine Bleististfabrik -u gründen. * Gewerkschaft Bergmannsfegen in Lehrte. Ueber den Stand der Arbeiten wird mitgeteilt, die Abteuf arbeiten seien mit allem Nachdruck betrieben und flott vorangeschritten, so daß der Schacht heute in einer Teufe von 61 m stehe. Die Schachtsohle stehe in voll kommen trockenem und gesundem Gebirge. — Gelsenkirchener Bergwerks-Aktiengesellschaft in Gelsenkirchen. Der „Boss. Ztg." wird von maßgeben der Seite mrtgeteilt, daß die Dividende für 1910 voraussichtlich nicht über 10 (9) Proz. betragen werde. Bei der diesjährigen Gewinnverteilung sei zu berück sichtigen, daß die in 1909 herausgegebenen neuen Aitien von 20 Millionen Mark vorab mit 6 Proz. am Gewinn teilnehmen. — Der Fürst von Donnersmarck und die Nieder rheinische Hütte. Dem „B. T." wird geschrieben, daß sich Fürst Henckel von Donnersmarck mit der Absicht trage, sein Interesse an der Niederrheinischen Hütte abzusioßen. Es sollen Verhandlungen in dieser Rich tung geführt werden. — Bismarckhütte. Zum stellvertretenden Vor sitzenden des Aufsichtsrats der Bismarckhütte wurde an Stelle des verstorbenen Geheimrats Loews der Generaldirektor der Deutschen Waffen- und Muni tionsfabriken, Kommerzienrat Paul v. Gontard, ge wählt. Von den Neubauten der Gesellschaft sind laut „Schl. Ztg." noch im Gange auf der Bismarck hütte das Walzwerk zur Herstellung nahtloser Röh ren und auf der Falvahütte ein Noheiscnmischer, ein Martinofen und der Umbau der beiden alten Fein straßen. Zur amerikanische» Kalisrage. Wie die „Voss. Ztg." erfährt, ist die Note, die zwecks Erledigung der außersnndikatlichen Verkäufe der Schmidtmanngruppc an verschiedene amerikanische Düngertrusts dem Aus wärtigen Amt in Berlin zugegangen ist, in ausführ licher Weise beantwortet worden. Staffgemerde. ? Kammgarnspinnerei Wernshausen. Nach dem nunmehr vorliegenden Geschäftsbericht für 1910 hat das Geschäftsjahr die Erwartungen, mit denen in dasselbe eingetreten wurde, in vollem Maße erfüllt und kann die Gesellschaft im allgemeinen mit Befrie digung daraus zurückblickcn. Rohwolle sowie Kamm züge verfolgten von. Anfang des Jahres bis zum August eine langsam steigende Richtung, die Garn preise schlossen sich dieser Aufwärtsbcwegung mit steigender Marge an, jedoch im letzten Vierteljahr trat eine Flauheit auf dem Wollmärkte ein' Wolle und Kammzüge wurden billiger und die Garnpreise bröckelten demzufolge ab, auch ist auf allen über seeischen Märkten ein Rückgang zu verzeichnen. Die Beschäftigung in rohir rißen Webaarnen, Zephir- und Strickgarnen war außerordentlich gut, dagegen ließ dieselbe in bunten We'igarnen viel zu wünschen übrig. Der Fabrikationsgeminn hat eine Abnahme von 612 498 -41 auf 548 56,) -41 erfahren. Hinzu treten 1223 s1713) diverse Einnahmen. Nach Abzug aller Unkosten und nach Abschreibungen, letztere tm Betrage von 130 982 (239 828) .41, bleibt einschließ lich Vortrag von 26 859 (20 258) -41 ein Ne in ge winn von 275 553 (233 508) .41, woraus 14 (12) Proz. auf die Vorzugsaktien und 12 Proz. au» die Stammaktien verteilt und 30 723 (26 859) ,1t auf neue Rechnung vorgetragen werden sollen. Dem Reservefonds sollen 21869 (21325) -41 zugesührt wer den. Die Bilanz weist bei 1,5 Millionen Mark Aktienkapital 130100 (159 700) ,4t Prioritätsanleihen und 182 402 (161 077) .41 Reserven Kreditoren mit 669 860 (307 145) .1 und Akzepte mit 98 841 (88 557) Mark aus. Die Gesamtvorräte in Wolle-, Zug- und Garnkonto sind mit 1 123 149 (885 346) <41 bewertet. Bei Debitoren stehen 1 159152 (925 550) <4t aus. Zn bar sind 5178 (5216) <4t und in Wechseln 7085(6066) Mark vorhanden. Die Generalversammlung findet am 6. Februar statt. OT. I. Der Zusammenschluß der deutschen Knnft- wollindnstriellen macht Fortschritte. Binnen kurzem soll eine Versammlung dieser Industriellen stattfin den. Zu den Einberufern der Versammlung zählen die ersten Firmen der Branche. * Baumwollspinnerei am Stadtbach in Augsburg. Der Reingewinn ermäßigte sich von 820 738 ,4t auf 556 808 <41, die Dividende beträgt 14 (17'4) Proz. O T. I Gründung einer Schärpenfabrik in Moskau. Der Gedanke an die Errichtung einer Fabrik Lyoner Schärpen beschäftigt schon seit jeher die Moskauer Großindustriellen, weil Lyon, das Rußland mit sei nen Schärpen, die in den letzten 10 Jahren ein wich tiger Gegenstand des Damenputzes geworden sind, seine Umsätze in Rußland bis auf 10 Millionen Rubel gebracht hat. Wenn man in Betracht zieht, daß der Zoll für ausländische Schärpen bis 60 Proz. beträgt, so gelangt inan leicht zu dem Schlüsse, daß man die Schärpen bei Errichtung einer Fabrik in Moskau leicht verbilligen könnte. Einige Kapitalisten haben sich das Ziel gesteckt, diesen Gedanken zu verwirk lichen, und hielten vor kurzem eine Konferenz ab, ouf der beschlossen wurde, einen Ingenieur nach Lyon zn senden zur Vornahme der nötigen Studien für die Errichtung einer solchen Fabrik. Wenn zur Er bauung der Fabrik nach Meinung der Beteiligten mehr als 1 Million Rubel nötig sein sollten, so wird eine Aktiengesellschaft gegründet werden. Braugewerbe. * Brnneeei Cainsdorf. Auf der Tagesordnung der Generalversammlung steht auch Herabsetzung des Aktienkapitals auf 300 000 .41 durch Zusammenlegung der Aktien im Verhältnis von 10 zu 1 und Ausgabe von 260 neuen Aktien. — Nene Konzentrationsbestrebungen in der Ber liner Vranindnstrie. Wir hatten bereits vor einigen Tagen darauf hingcwiesen, daß die Löwenbrauerei Hohenschönhausen bestrebt ist, ihren Betrieb durch Angliederung kleinerer Unternehmen weiter zu vergrößern. Zu diesem Zwecke wurden nach ver schiedenen Richtungen hin Verhandlungen angebahnt, non denen die mit dem Norddeutschen Braubaus, Aktiengesellschaft, in Berlin jetzt erfolgreich zu Ende geführt wurden. Wie die „Voss. Ztg. hört, ist eine Vereinbarung zustande gekommen, nach welcher die Löwenbrauerei das Fanbiergeichäst der Norddeutschen Brauhaus-Aktiengesellschaft übernimmt, wogegen die letztere Gesellschaft ein Flaschen- und Karaffenbier- geichäft in größerem Umfange errichtet. Eine Er höhung des 1 OMOlX) ./4 betragenden Aktienkapitals der Löwenbrauerei erfolgt nicht, die Transaktion wird vielmehr aus den flüssigen Mitteln der Gesell schaft bestritten. — Wie das Blatt weiter erfährt, sind weitere Verhandlungen im Gange. Die mit der Brauerei Germania dürften in allernächster Zeit zu einem günstigen Ergebnis führen. Innen- unü Sutzenksnürl. <-. Die Versorgung der deutschen Lederindustrie mit Nohhänten. Das Jahr 1910 brachte wieder eine Zunahme der Einfuhr ausländischer Rohhäute gegen Ltempelpkllcht von Beltätlgunsslchrelben auswärtiger Gtrokunüen über Gelüemptsng aus Kontokorrentgutbaben. Die Handelskammer zu Leipzig hat gegen die Etempelpflicht von Bestätigungsschreiben auswärtiger Eirokunden über Geldempfang aus Kontokorrentguthaben unter dem 21. d. M. die nach stehende Eingabe an die Königlich Sächsische Lene- ralzolldirektion in Dresden, die bekanntlich nach dem Vorgänge Preußens eine bezügliche Verordnung er lassen hatte, desgleichen an die Könglich Sächsischen Ministerien der Finanzen und des Innern sowie an das Reichsschatzamt mrt der Bitte gerichtet, die An gelegenheit eventuell im Bundesrat zur Sprache und Beschlußfassung bringen zu wollen. Die Eingabe lautet: „Die Verordnung der Königlichen Generalzoll direktion vom 27. Dezember vorigen Jahres, be treffend die Stempelpflicht von Bestäti gungsschreiben über Eeldempfang aus Kontokorrentguthaben, hat in den wei testen Kreisen der Bankwelt eine berechtigte Be stürzung hervorgcrufen, bedeutet dieselbe doch nicht nur eine neue erhebliche Belastung des Gcldverkehrs, sondern auch vor allem eine starke Belästigung des ge samten Bankgewerbes. Die Frage der gesetzlichen Berechtigung zur Ausdehnung der Stempelpflicht auf die genannten Bestätigungsschreiben harrt zunächst noch der Lösung. Unsere erste Bitte ist daher daraus ge richtet, zunächst der Auslegungsfrage unter tunlich ster Berücksichtigung der ganzen Tendenz des Stem pelsteuergesetzes und seiner Entstehungsgeschichte näherzutreten und bis zu deren Lösung die Verord nung außer Kraft zu setzen. In der durch die Tages blätter inzwischen bekanntgewordenen, auch von uns in der Abendausgabe vom 13. Januar gebrachten Eingabe des Zentralverbandes des deutschen Bank- und Bankiergewerbes ist unter Bezugnahme aus verschiedene Aeußerungen von Regierungsvertretern und Erlasse des preußischen Finanzministers einwandfrei und un anfechtbar der Nachweis dafür erbracht worden, daß nach der Absicht des Gesetzgebers der Stempelpflicht nur diejenigen Dokumente unterworfen werden sol len, die als Grundlage zur Bewirkung einer Zahlung an Dritte verwendet werden können, d. h. also die Funktionen des Schecks zu übernehmen bzw. diesen zu ersetzen in der Lage sind. Von diesem Gesichtspunkte betrachtet, wohnt der Erklärung der Stempelpflich- tigkeit der Quittungen für Abhebungen durch den Quittungsaussteller eine nicht zu verkennende Be rechtigung insofern inne, als allerdings die Möglich keit besteht, daß bei vollständiger Freilassung der Bankquittungen von der Etempelpflicht der gegen wärtige Scheckverkehr wieder die frühere Form des Quittungsscheckverkehrs annehmen und damit der Scheckstempel umgangen werden könnte. — Ganz anders dagegen liegen die Dinge bei dem in Frage stehenden Bestätigungsschreiben. Das Be stätigungsschreiben bringt lediglich zum Ausdruck, daß der Bestätigende in den Besitz einer Zahlung gekommen ist. Der hierzu verwandte Brief kann nicht als Repräsentant einer Wertsumme angesehen worden; es kann auf Grund dieses Dokumentes nicht, wie dies bei einer im voraus ausgestellten Quittung für einen nachträglich abzuhebenden Betrag aller dings denkbar und möglich ist, eine Auszahlung von der Bank beansprucht, auch keine Weiterzahlung an einen Dritten bewirkt werden. Das Bestätigungs schreiben ist ein geradezu untaugliches Mittel hierzu und verdankt seine Existenz lediglich dem Streben der Geschäftswelt, den Geldverkehr nach feder Richtung hin sicherzustellen. Auch theoretisch ließe sich ohne Preisgabe der gesicherten Grundlage unseres Zah lungsverkehrs kaum der Fall konstruieren, daß durch Verwendung eines solchen Bestätigungsschreibens der Anwendung eines stempelpflichtigen Schecks bzw. einer stempelpflichtigen Quittung aus dem Wege ge gangen werden könnte. Hiernach entbehrt die ein gangs erwähnte Verordnung sowohl vom rechtlichen als auch vom steuervolitischen Standpunkt einer be friedigenden Begründung. Die Königliche Eeneralzolldirektion selbst erkennt dies bis zu einem gewissen Grade an, wenn sie in der Verordnung schreibt, daß die Einführung des Stempels auf Bankquittungen allerdings nur eine Sicherstellung des aus dem Scheckstempel erhofften Ertrages bezwecke und daß zur Erreichung dieses ge setzgeberischen Zweckes es genüge, nur solche Quit tungen mit der Steuer zu belegen, die Zug um Zug' gegen die Zahlung ausgehändigt werden. Wenn sie dagegen weiter bemerkt, daß dieses Motiv des Ge setzgebers in dem Gesetz selbst nicht in genügend klarer Wette zum Ausdruck gekommen wäre, um der Steuerpflicht jetzt nur derartige Quittungen zu unter werfen, so berührt sie damit die alte Streitfrage, in wieweit die gesetzgeberischen Motive zur Auslegung des Gesetzes herangezogen werden dürfen. Welcher Meinung man bei dieser Streitfrage aoer auch sein mag, darüber sind sich alle Beteiligten bisher einig gewesen, daß in dem einen wie in dem anderen Falle ein Gesetz unmöglich auf solche Fälle ausge dehnt werden könne, die sich, wie wir oben angeführt haben, als ein ganz untaugliches Objekt für die Er reichung des gesetzgeberischen Zweckes darstellen. Was im übrigen die Ausführungen des Abgeordneten Kämpf bei der zweiten Beratung des Gesetzentwurfes in der Reichstagssitzung vom 8. Juli 1909 betrifft, so sind sie im Zusammenhang der ganzen Reichstags beratungen unseres Erachtens mehr als persönliche Ansichten und Vermutungen Kämpfs über die Mög lichkeit fiskalischer Ausdehnung des Quittungsstem pels denn als geeignete autorrtative Grundlage für stillschweigende Erklärungen des Reichstages über den Geltungsbereich des Gesetzes aufzufallen. Sie waren hauptsächlich dazu bestimmt, die unklare Aus- drucksweise des Gesetzentwurfs zu beleuchten, und haben unseres Erachtens sehr wohl in der Schluß bemerkung der Rede des Herrn Präsidenten des Reichsbank-Direktoriums Widerspruch erfahren. Der Abg. Kämpf hat nämlich die eventuelle Einbeziehung der Empfangsbestätigungen unter den Quittungs stempel nur als ein Decspiel dafür angeführt, daß man seiner Vermutung nach auf unauffällige Weise den Quittungsstempel einführen wolle, was der Herr Präsident des Reichsbank-Direktoriums ausdrücklich bestritten hat. Den beteiligten Kreisen wird mit der in Rede stehenden Maßnahme eine ganz erhebliche Mehr arbeit auferlegt, die in keinem Verhältnis zu dem Ertrag der Steuer stehen dürfte. Die Spesen der Banken werden hierdurch weiter wachsen. Dies muß um so bedenklicher erscheinen, als schon setzt die deut schen Banken im allgemeinen mit höheren Hand lungsunkosten arbeiten als die ausländischen Banken und infolgedessen unter Umständen in ihrer Wett bewerbsfähigkeit gegenüber den Auslandsbanken wesentlich beeinträchtigt werden können. Weit mehr fällt aber die Belästigung ins Gewicht, die mit der * Sächsische Bodenkreditanstalt in Dresden. Nach dem nunmehr vorliegenden Geschäftsbericht hat sich der Verkehr im Jahre 1910 in befriedigender Weise weiterentwickelt. Der Reingewinn beziffert sich einschließlich des Vortrages von 1909 von 88 398 .3 auf 1017 710 (1 008 990) -41. Die Gesellschaft hat im Laufs des Berichtsjahres an Hypotheken 16 899 000 -4c neu bewilligt und davon 12 789 000 -41 ausgezahlt. Von den sonstigen Hypotheken wurden 5 461 200 <4t prolongiert, und 5 014 925 -41 gelangten zur Rückzah lung. Der Gesamtbesitz an Hypotheken, der Ende 1909 155 212 525 .41 betrug, ist Ende 1910 aus 162 986 600 .41 gestiegen. Zur Pfandbriefdeckung die nen außer den iin Hypothekenregister eingetragenen 2 487 000 -U Staatspapieren 161317 200 -41 Hypothe ken. Der Pfandbricfverkauf war im Laufe des Jah res der Erwerbung von Hypotheken entsprechend nor mal. Zu Ende des Berichtsjahres wurde eine neue Serie tproz. Pfandbriefe im Nominalbetrags von 15 000 000 -<1 ausgegeben. Der Pfandbriefumlauf hat sich von 150 304 900 <4t am Schluffe des Jahres 1909 auf 159 334 700 -41 Ende 1910 erhöht, und zwar sind von den mit 1 Proz. verzinslichen Serien 10 027 200 -tt verkauft worden, während der Umlauf der mit 3'/- und 3^i. Proz. verzinslichen Serien zu folge von Auslosung und Rückkauf sich um 997 400 -H verringert hat. Das Kontokorrentkonto setzt sich zu sammen aus 3 038 589 -tt Bankguthaben, 788 000 -tt ferneren Guthaben gegen satzungsmäßige Sicherheiten und 53 780 -tt diversen Debitoren, denen 180 981 .tt diverse Kreditoren in den Passiven gegenüberstehen. Von dem Reingewinn sind dem Spezialreiervcfonds 50 886 (50 419) -1t zuzuwcisen. Ferner wird vorge schlagen, für den außerordentlichen Reservefonds 50 000 .tt (wie i. V.), für den Bcamtenpensionsfonds 10 000 -4t (wie i. V.) zurückznstellen und auf Bankge bäude 30 000(wie i. V.) abzuschreiben. Sodann sind als Tantieme an den Vorstand und die Beamten 46 808 -41 (wie i. B.), 7 Proz. Dividende (wie i. V ), Tantieme an den Aussichtsrat 33 333 -tt (wie i. V.) zu gewähren und der Rest von 96 683 (88 398) -tt cutt neue Rechnung vorzutragen. Die Genehmigung der vorstehenden Gewinnverteilung durch die General versammlung vorausgesetzt, werden sich die Reserven, Vorträge und Rücklagen für 1. Januar 1911 wie folgt stellen: Gesetzlicher Reservefonds 1 255 304 . tt, Sve- zialreservefonds 599 354 -1t, Außerordentlicher Re servefonds, 341085 -1t, Pfandbriefgeschäftskonto 267 656 -1t. Vorträge auf Zinsenkonto 39 399 -1t, Be- amtenpensionsfonds 188 432 -1t, Gewinnvortraq 96 682 -4t. zusammen auf 2 787 913 -41. Die General versammlung findet am 16. Februar statt. * Preußische Hqpotheken-Aktienbank. Der Rein gewinn des Jahres 1910 seinschl. Gcwinnvor- trag von 844 906 -1t) stellt sich nach Abzug von 200 000 -4t Abschreibung auf das Bankgrundstück und 130 000 4t Talonsteuerreserve auf 5 388 425 (5 187 2011 Mark. An Hypothekenzinsen hat die Bank 15 627 082 Mark, an Zinsen von Kommunaldarlchen 704 490 -tt, an Zinsen von Effecten 615 357 -4t, an Zinsen von Lombards, Diskonten usw. 544 384 -4t, zusammen an Zinsen 17 491314 (16 596 351) -4t, an Darlehnspro- visionen und Zinsentschädigungen unter Hinzurech nung der üblichen Entnahme aus dem Provisions vertrag 774 656 <4t, an Gewinn aus abgeschriebenen Beteiligungen 286 200 -<t vereinnahmt und im Pfand brief- und Kommunaldarlehnsgcschäft per Saldo einen Gewinn von 251 276 -1t erzielt. Die Pfand- briefzinscn haben sich von 12138 832 -tt auf 12 615193 Mark, die Zinsen von Kommunalobligationcn von 418 792 ,4t auf 605 702 -4t. die Vermaltungskosten (einschließlich 349 682 -4t Staats- und Kommunal steuern) von 700 499 -1t auf 714 959 ,11 erhöht. Der Generalversammlung soll voroeschlagcn werden. 6 (5-A) Proz. Dividende zur Verteilung zu brin gen, den durch die Vernichtung aufgenommener 3'/-proz. Pfandbriefe erzielten Gewinn von 323 022 .41 der Disagioreserve, den Gewinn aus abgeschriebenen Beteiligungen mit 286 200 -tt der Ertrareserve zuzu führen, den Prooisionsvortrag um 576 000 -1t zu ver stärken, zur Entrichtung der statuten- und vertrags mäßigen Tantiemen 200 994 -tt sowie zur Gratifika tion von Beamten 45 000 .4t zur Verfügung zu stellen und den verbleibenden Restbetrag von 921250 -1t aus neue Rechnung vorzutragen. * Westholsteinische Bank. Der Abschluß für 1910 zeigt, wie die Verwaltung dem „B. B.-C." mittvilt, in allen Positionen eine erfreuliche Weiterentwick lung des Instituts und einen sehr günstigen Rein gewinn. Der Aufsichtsrat beschloß, bei reichlichen Abschreibungen und großen Neservestettungeu (i. V. 85 862 -1t) der demnächst einzuberufenden General versammlung die Verteilung einer Dividende voir wieder 8 Proz. vorzuschlagen. Der Umsatz des In stituts ist gegen das Vorjahr weiter gestiegen und die Zahl der Konten hat um rund 5000 zugenommen. — Eine neue türkische Anleihe in Par'». Die Bankhäuser Dreyfus und Benard Jarislowskn L Co. schloffen nach dem ,.B. T." mit dem türkischen Finanz minister Dschawid Bei eine türkische Anleihe in 6öhe von 2 000 000 P d. ab. die für Wegbeuten von 8000 Kilometer Länge in Kleinasien verwendet werden soll. * Die argentinische Negierung erhielt 100 Mil lionen Francs Vorschuß von Großbanken in New York. Paris und London zum Zinsfuß von 4'i: Proz. auf die Dauer von sechs Monaten. Der Vorschuß kann während zweier Jahre erneuert werden. Der Ertrag ist für die öffentlichen Arbeiten und Ausgaben des Heeres bestimmt. Berg- unü Hüttenwesen. * Die Oelgewerkschaft Präsident zu Gotha deren Oelwerke im Haen'gscner Revier liegen, erzielte in 1910 einen Reingewinn von 139 691 .tt. wovon be reits 7O OOO .41 an Ausbeute verteilt wurden. Wei tere 50 000 tt sollen in kurzer Zeit zur Verteilung kommen. praktischen Durchführung der Verordnung notwen digerweise für das Dankaewerbe verbunden ist und die sich noch in erhöhtem Maße und mit höchst unlieb samen Begleiterscheinungen äußern würde, falls etwa die Verordnung, wie es nach dem Auftreten einzelner Revisionsbeamter zu schließen ist. gar noch rückwirkende Kraft erhalten sollte. Das größte Bedenken jedoch gegen diese neue Steuermaßnahme ist unseres Erachtens darin zu er blicken, daß durch dieselbe im Zusammenhang mit anderen ähnlich wirkenden überhaupt die natürliche Weiterentwickelung unseres Zahlungsverkehrs, dessen Organisation man mit Recht als eine der bedeutend sten Errungenschaften des modernen Wirtschafts lebens preist, hintangchalten wird. Mit Rücksicht auf die vorstehend angeführten Gründe richten wir daher an die geehrte Eeneral zolldirektion die Bitte, im Einverständnis mit dem Königlichen Finanz ministerium, an das wir uns in gleichem Sinne ge» wandt haben, die eingangs erwähnte Verordnung wieder zurllctzu,ziehen und die Bestätigungsschreiben über Geldempfang aus Kontokorrentguthaben wie vor von der Stempelpflicht freizulassen." das Vorjahr. Der Import betrug 1353 249 gegen 1143 255 D.-Ztr. Die Ausfuhr stieg von 472 701 auf 491 Mi D.-Ztr. Es ist also ebensoviel mehr aus- wie eingeführt worden» soweit Rind- und Büffel häute, auf dre sich die vorstehenden Zahlen beziehen, in Betracht kommen. Noßhüute gelangten zur Ein fuhr 155 476 gegen 175 477 D.-Ztr. und zur Ausfuhr 86 186 gegen 78672 D.-Ztr. In Kalbfellen blieb die Einfuhr weit hinter den Vorjahrsziffern zurück. Sie betrug 321027 gegen 238 716 D.-Ztr. Die Ausfuhr war gleichzeitig bedeutend schwächer als im Vor jahre, sie betrug nur 82 642 gegen 108 3.30 D.-Ztr. Es muß also ecn beträchtlich größeres Angebot auf dem Inlandsmarkte vorhanden gewesen jein. Dies deckt sich vollkommen mit der Preisbewegung, die sich mit wenigen Schwankungen unten hielt. In Schaf- und Lammfellen stet der Import von 175 477 auf 155 476 D.-Ztr., der Export bezifferte sich auf 29 534 gegen 28 612 D.-Ztr. In Ziegenfellen sind keine nennenswerten Verschiebungen eingetreten. Auch in Hasen- und Kaninchenfellen sind kaum Ver änderungen eingetreten. TmnsparLmelcii. * Die Norddeutsche Lagerhaus-Aktiengesellschaft in Liq. verkaufte in 1910 6 Parzelle» von 5449 gm Größe und erzielte dafür 521 305 -1t. Dec Ueberschuß beträgt 244 846 (271 055) .8, durch den sich das Li quidation-Skonto auf 1 753 307 -tt erhöht. Die Bi lanz weist u. a. 597 649 (953 692) .tt Bantguthaben und 1 628 7!d> i 1 508 900) .tt Hypotheten auf. Das ursprüngliche Aktienkapital von 4500 000 .tt ist in vier Raten n 15 Proz. bis auf 1 800 000 ,4t zurückge zahlt worden. Eine gleiche Rate, wozu 675 000 -tt erforderlich sind, gelangt ab 1. April durch dis Dresdner Pank zur Rückzahlung. Die Gesellschaft hofft, wie mitgeteilt wird, für 1911 auf ein gleich günstiges Ergebnis. — Straßenbahn Hannover. Im Jahre 1910 ver einnahmte die Gesellschaft 6 747 506 (6 090 926) -4t. Den erhöhten Einnahmen stehen auch wachsende Aus gaben gegenüber, doch ist das Ergebnis für 1910 im Lkrgleich zu den Einnahmen der letzten Jahre sehr günstig ausgefallen. Ob im Zusammenhang mit den erhöhten Einnahmen eine Erhöhung der Dividende verbunden sein wird, läßt sich noch nicht übersehen. Im letzten Jahre wurden auf die Vorzugsaktien 3 Proz. Dividende verteilt, während die Stammaktien ohne Dividende geblieben sind. — Die Kaiser-Ferdinands-Nordbahn teilt mit, daß zur Durchführung des ausgestellten Bauplans, der die Zusammenfassung der jetzt zersplitterten und unwirtschaftlich arbeitenden Betriebe, die Erneue rung von maschinellen Anlagen sowie die Errichtung von Arbciterwohnhüusern, Kohlenwäschen und Kraft zentralen umfaßt, ein Zeitraum von fünf Jahren in Aussicht genommen sei. Der erforderliche Aufwand ist mit 18 Millionen Kronen beziffert, worin der Kaufpreis für den von der Gewerkschaft Marie- Anne erworbenen Anteil der Koksanstalt und die Kosten der Erweiterung derselben nicht enthalten sind. m Die Pennsylvania-Eisendahngesellschaft hat die seit längerer Zeit in der Schwebe gewesene Be stellung auf 111000 r Schienen ausgegeben, nachdem man sich über die Spezifikationen einig geworden war. Betriebsausweise. Leserrreichtsche Siiddaftn. Bey I. Jammr 6 276 01? (grgcn pro». 4- 26V 01« ttr„ gegen defin. t 220 55?) Nr. verlHieüene Inüültrien. 8 Ammcndorfer Papierfabrik in Nadewell b. Halle a. Saale. Dem Aufsichtsrat lag in seiner gestrigen Sitzung der Abschluß des 1. Halbjahres 1910/11 vor. Dieser lautete noch günstiger als derjenige der korre spondierenden Hälfte des Vorjahres. tz Cröllwitzcr Aktien-Papiersabrik, Halle-Cröll- witz. In der am 25. Januar stattgehabten Sitzung des Aufsichtsrates gelangte der Halbjahrsabfchluß zur Vorlage. Derselbe zeigte gegen das gleiche Se mester des Vorjahres einen um rund 15 000 -4t höhe ren Gewinn. Der Vorstand bezeichnete den Beschäf tigungsgrad der Fabrik als zufriedenstellend. * Aktiengesellschaft oorm. H. Glavenbeck L Sohn, Bildgießerei, in Berlin. Die Gesellschaft beruft eine außerordentliche Generalversammlung ein zur Be schlußfassung über die Erhöhung des Grundkapitals um nom. 400 000 tt auf 1 000 000 -.41 unter Ausschluß des gesetzlichen Bezugsrechts der Aktionäre. * Die F. A. Günther <K Sohn Aktiengesellschaft in Berlin schließt ihr zweites Geschäftsjahr mit einem Reingewinn von 218 381 (192 164) .41 ab. Der Auf- sichtsrat beschloß, die Verteilung einer Dividende von 16 (14) Proz. vorzuschlagen. * Fabrik ftuerseftrr und säurefester Produkte, Aktiengesellschaft in Liquidation (genannt Nau heimer). Gegen die beiden reichsaerichtlichcn Ver säumnisurteile geqen die Brüder Arthur und Emil Boeing wegen Zahlung von 450 000 und 150000 Mark, zusammen etwa 600 000 an obige Gesell schaft haben dieselben den rechtzeitigen Einspruch nicht erhoben. Die Urteile haben am 16. Dezember 1910 Rechtskraft erlangt. Die Gesellschaft hat somit zwei dec wichtigsten Prozesse gegen die Brüder Boeing gewonnen. Diese Prozesse haben nahezu 9 Jahre die Gerichte beschäftigt. * Die vereinigte Schwarzsarben nnd Chemische Werke Aktiengesellschaft in Niederwalluf b. Wies- baden schlägt einer außerordentlichen Generalver sammlung die Erhöhung des Stammkapitals um 400 000 .41 auf 1 500 000 -tt vor. * Die Oberschlesischen Portlandzement- and Kalk werke rn Groß-Strehlitz schlagen nach 118115 (115 806) .41 Abschreibungen auf die Anlagen wieder eine Dividende von 5 Proz. vor. * Maschinenfabrik Esterer, Aktiengesellschaft, in Altötting. Nach dem Geschäftsbericht für 1909/10 war die Fabrik, besonders in der zweiten Hälfte, in allen Abteilungen zufriedenstellend beschäftigt, was zum Teil den seit einigen Jahren eingefüyrten Neukonstruktionen zu verdanken sei. Nach 47 030 (32139) -tt Abschreibungen verblieb einschließlich 28 772 (39 888) tt Vortrag ein Reingewinn von 122 794 (142 309) ^tt, aus dem, wie bereits gemeldet, 5 Proz. Dividende (wie i. V.) verteilt werden sollen. Der Rücklage fließen 4701 (5121) .41, der Sonder rücklage 10 000 -tt (wie i. V.), dem Reservefonds 6776 (8180) .41 zu: ferner werden 5000 -4, (wie i. D) als Rückstellung für die Talonsteuer und Gebühren äquivalent verwandt. Sonderabschreibungen (l V. 17l!93 .41) werden nicht vorgenommen. Vorgetragen werden 30 011 (28 773) .41. Im neuen Geschäftsjahr haben laut Bericht die Bestände eine Minderung er fahren, nnd der Eingang von Aufträgen erfolgte bi» jetzt befriedigend.
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