Suche löschen...
01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 28.01.1911
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1911-01-28
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19110128019
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1911012801
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1911012801
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1911
-
Monat
1911-01
- Tag 1911-01-28
-
Monat
1911-01
-
Jahr
1911
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Sonnsdenü, L8. Januar 19ll. knüpfen. Die Pläne leien alle entwarfen, um den Handel innerhalb des Reich«, zu fördern. Die Rezi» prozität mit den Vereinigten Staaten drohe die Pläne zunichtezu machen, wenn man nicht di, be stehenden Tartfschranken gegenüber England ent- fernen oder beträchtlich niedriger machen werde. Dieser Schritt sollte den Reziprozttätsverhandlungen mit den Vereinigten Staaten oorangehen und nicht folgen." Letzte Depeschen unü Krnlprechmelüunsen. Sailers Geburtstag. Am Kaiserhofe. Berlin, 27. Januar. (Eig. Drahtmeld.) Nach der Familieniafel begab sich das Kaiserpaar und die übrigen Fürstlichkeiten nach dem Königlichen Opern Hause, das mit Teppichen und Rosen ranken geschmückt war und wo eine glänzende Festver sammlung der Majestäten harrte. Der Künigvon Sachsen führte die Kaiserin, der Kaiser die Grogherzogin von Hessen. Gegeben wurden die sechs letzten Szenen des zweiten Teile» von Mozarts „Z a u b e r f l ö t e", unter der musika lischen Leitung von Dr. M u ck. Die glänzend einge richtete Szenerie war nach der Wundrrwelt Mittel asiens verlegt. Nach der Vorstellung hielten die Majestäten Cercle ab. Die Feier des Reichstages. ^0? Berlin, 27. Januar. (Eigene Drahtmelouuz.) In den festlich geschmückten Erfrischungsräumen feierte derReichstag den Geburtstag Les Kaisers. Den einzigen Toast brachte der Präsident Graf Schwerin-Löwitz aus, der u. a. sagte: „Vor wenigen Tagen waren 40 Jahre seit dem glorreichen 18. Januar 1871 vergangen, an dem die Begründung des deutschen Kaiserreiches erfolgte. Heute kann man ohne Uebertreibung sagen, Latz unser Volk, ja, Latz ganz Europa den vierzigjährigen Frie den in erster Linie der ungewöhnlichen militärischen Begabung unseres Kaisers (Bravo!), freilich immer verbunden mit der vollkommensten Selbstüberwin dung und ernsthaftesten Auffassung der Herrscher pflicht, verdankt. Unsere Armee in der vierzig jährigen Friedenszeit frisch erhalten, uns die respekt gebietende Wehrmacht nicht nur zu Lande, sondern auch zu Wasser geschaffen, und uns dadurch bis heute einen ehrenvollen Frieden gewahrt zu haben, bleibt das unvergängliche Verdienst unseres Kaisers. (Bravo!) Ohne Schwertstreich, aber gestützt auf «in starkes, scharfes Schwert, wurde Wilhelm II. nicht nur der Hort des Friedens, sondern nicht minder auch ein Mehrer des Reiches. Um nicht weniger als 17 Millionen Köpfe hat sich unter seiner Regierung die Bevölkerung Les Reiches vermehrt, um über vier Milliarden jährlich ist in den letzten Jahren das deutsche Nationalvermögen gewachsen, und um über zweihundert Millionen Mark jährlich, also über eine halbe Million täglich, wächst unser Nationaleinrommnn. Das Erfreulichste an dieser all gemeinen Zunahme unseres Wohlstandes aber ist, Latz sie bei uns auf alle Schichten der Bevölkerung, auf alle Erwcrbsstände mit Gleichmäßigkeit verteilt ist, wie in keinem anderen Lande der Welt. Denn allein die Rücklagen in den Sparkassen, also doch die Er sparnisse des städtischen und ländlichen Mittelstandes und der Arbeiter, haben sich im letzten Jahre um mehr als eine Milliarde vermehrt, und dazu kommt die soziale Fürsorge für alle weniger Bemittelten, wie sie auch noch kein anderes Land der Welt kennt. Reben dieser inneren Woblfahrt ist doch auch unsere äußere politische Lage recht befriedigend geworden. Die unanfechtbare gleichberechtigte Weltmacht stellung Deutschlands ist heute so gesichert w'e kaum je zuvor. Der Dreibund hat sich länger als ein Menschenalter als ein starker Hort des Friedens bewährt und wird sich auch weiter als ein solcher bewähren. Aber unsere inneren politischen Verhältnisse, kann man denn auch mit ihnen so zufrieden sein? Wenn unsere wirtschaftliche, soziale und weltpolitische Entwicklung, wie wir sehen, von unseren inneren Kämpfen so gut wie gar nicht berührt wurde, son dern ruhig und ungestört in ihrem majestätischen Siegeslaui fortschrertet, dann dürfen wir hieraus doch wohl auf die innere Kraft dieser Entwick lung und auch auf die innere Gesundheit Theater mitt Konzerte. Leipzig, 28. Januar. Klavierabend von Michael von Zadora. Ein Virtuosenabend, trotz der Tyopinschen Präludien und der H-Moll-Sonate: denn nur in technisch anspruchs vollen Teilen fühlt sich gegenwärtig der Pianist am wohlstcn. Das Finale der Sonate und die Präludien, die cs zulassen, waren ganz auf das Virtuose hinaus gearbeitet. Technisch dürfte der Pianist in die erste Reihe der Klavierkünstler zu stellen sein. Alles kommt mit überraschender Klarheit, Sicherheit und Brillanz zum Vorschein. Auch musikalisch ist er nicht schlecht beanlagt, ebenso wie er bereits recht gute Klangwirkungen hervorbringt. Doch wird alles noch vom Virtuosentum in Banden gehalten. In die seelischen Geheimnisse der Musik ist er noch nicht ein gedrungen, sonst dürfte er die Chopinsche Voesien- welt nicht durch harten, nüchtern hervorgehobenen Melodieton zerstören. In der Pedalanwendung ist noch zu lernen, vor allem der vorsichtige Gebrauch des linken Pedals. Das färbt, also Lars es nicht blotz angewandt werden, damit müheloser ein Piano her- vorgebrocht wirb. Uebrigens ist es meines Erachtens weder praktisch noch musikalisch richtig, die 24 Prä ludien hintereinander, und zwar in der Reihenfolge zu spielen, wie sie gedruckt sind. Das ist üutzerlich. Will man sie schon öffentlich spielen (was in kleinen Räumen ganz gut angeht), so stelle man ein halb Dutzend zueinander paffende suitenartig zusammen. Man wird dann nach jeder Seite hin mehr Gewinn davon haben. Kolli. Konzert von Tefimaque Lambrino. Daß Herr Tölömaque Lambrino einer jener Pianisten ist, die all ihre Fertigkeit durchaus in den Dienst des ausdrucksvollen Vortrags stellen, hat er gestern aufs neue bewiesen. Er vermag dem Instrumente größte Klangfülle, wie das feinste Pianissimo zu entlocken. Welches Stärkegrades er sich auch immer bedient, stets bleibt ein edler Wohlklang gewahrt. Sein Forte klingt nie hart, sein Piano wird nicht zum Gesäusel, vielmehr vermag er diesem einen ganz wundervollen Gesangston zu verleihen. Das zeigte sich aufs deut lichste im zweiten Satz der F-Moll-8onate von Brahms, den er mit sehr weichem Anschlag und von regem Innenleben zeugendem Vortrag vermittelte. Doch auch in den anderen Sätzen kam seine bedeutend entwickelte Technik, wie sein leidenschaftliches Empfinden zu schönster Geltung. Es war ein« ganz ausgezeichnete Leistung. Nicht auf künstlerisch gleicher Höhe stand die Wiedergabe der Waldst 'in-Sonate von Beethoven. Daß er deren beide Ecksätze nicht, Leipziger unseres ganzen Lolkslumes schließen. Also lassen Sie uns an dieser Zuversicht fisthalien! (Lebhaftes Bravo!) Wir wollen uns auch die Dankbarteit nicht rauben lassen, welche wir unserem Kaiser schul den. (Bravo!) Denn in dieser Dankbarkeit wurzelt Liebe und Treue, ein köstlicher nationaler Schatz, wel chen wir Mitglieder des Reichstages wohl ganz be- sonders zu hüten und zu wahren berufen sind.' Im übrigen Deutschland. Hamburg, 27. Januar. (Eig. DrahtmUd.) Im Kaisersaal des Rathauses fand heute aus Anlaß des Geburtstages des Kaisers ein Festmahl statt. Bürgermeister Dr. Predöhl hielt dis Festrede. München, 27. Januar. (Eia. Drahtmeldung.) Nachmittags sand in der Residenz Galatafel statt, wozu außer -en Mitgliedern der königlichen Familie und den anderen hier weilenden Fürstlichkeiten der preußische Gesandte v. Schlözer niit Gemahlin, die übrigen Mitglieder der preußischen Gesandtschaft, der Ministerpräsident v. Podewils, der Kriegsminister General Horn u. a. geladen waren. Der Prinz- regent brachte im Verlauf der Tafel ei» Hoch auf Kaiser Wilhelm aus. — An dem Souper, das der Gesandte v. Schlözer heute abend gab, nahmen u. a. teil: sämtliche Minister, die Gesandten der Bun desstaaten und der ehemalige Neichsschatzsekretär Stengel V. Schlözer brachte das Hoch auf den. Prinzregenten aus, worauf Minister v. P o ü e w i l s mit einem Toast auf den Kaiser erwiderte. Feiern im Auslände. c? Petersburg, 27. Januar. (Eig. Drahtmeld.) Heute nachmittag fand in der deutschen Botschaft ein Emofang der deutschen Kolonie statt durch den Bot schafter Grafen Pourtalös und Gemahlin. — In Moskau feierte die deutsche Kolonie den Ge burtstag des Kaisers durch einen Gottesdienst in der deutschen Petri-Pauls-Kirche und abends durch ein Festmahl. cs Belgrad, 27. Januar. (Eig. Drahtmeld.) Der Geburtstag des Kaisers wurde von der deutschen Kolonie festlich begangen. Zur Gratulationscour auf der deutschen Botschaft erschienen die Vertreter des Hofes M i l o w a n o w i t j ch .nd zahlreiche Würdenträger. Abends findet beim deutschen Ge sandten Galadiner statt. * Berlin, 27. Januar. (Eig. Drahtmeld.) Der König von Sachsen besuchte heute nachmittag die Gcweihausstellung und machte eine Reihe von Be suchen, darunter anch beim Reichskanzler Der König gedenkt während oe» Cercles nach der Oper sich von den Majestäten zu verabschieden und reist um 11,15 Uhr ab. — Prinz Johann Georg von Sachsen besuchte nachmittags edenkalls die Gemcih- au»stellung. Der Kronprinz in Indien. « Allahabad, 27. Januar (Eig. Drahtmeld.) Der deutsche Kronprinz besuchte die hiesige Ausstellung und reiste am Abend nach Benares ab. Ein österreichisch-russischer Brenzzwischenfall. j-, Wien, 27. Januar. (Eig. Drahtmeld.) Die „bleue Freie Presse" melder aus Lemberg: Gestern wurden von österreichischen Gendarmen zwei aus Oesterreich-Ungarn ausgewiesene russische Untertanen an die russische Grenze bei Pod- woloczyska abgeschoben. Ein russischer Krenz- wachtsoldat feuerte einen Schuß gegen einen der Abgeschabenen. Dieser flüchtete auf öster reichisches Gebiet, wohin ihm der russische Soldat folgte. Gleich darauf eröffneten mehrere andere russische Soldaten ein Gewehrfeuer und gaben ungefähr 40 Schüsse ab, auf die die öster reichischen Soldaten mit zwei Schüssen erwiderten. Eine Kommission ist zur Untersuchung nach Pod- woloczyska abgegangen Abgeordneter Traujchensels -r. L) Pest, 27. Januar. (Eig. DrahtmeldZ Der Reichstagsabgeordnete Trauschenfels (Sachse), Mitglied der Arbeiterpartei, ist gestorben. Der französische Allgemeine Arbeiterverband vor der Deputiertenkammer. H Paris, 27. Januar. (Eig. Drahtmeld.) In der Deputiertenkammer wurde heute die Beratung der Interpellationen über den Allgemeinen Ar beiterverband fortgesetzt. Berry forderte von der Regierung energische Unterdrückung des Verban- wie so viele andere Pianisten, als bloße Bravour stücke auffaßte und äußerst schnell herunterspielte, ob wohl er es gekonnt hätte, vielmehr deren Inhalt zu erschließen bemüht war, beweist das über ihn ein gangs abgegebene Urteil. Wenn sein sichtlich er kennbares Bestreben dennoch nicht die beabsichtigte Wirkung erzielte, so lag dies daran, daß infolge innerer Unruhe, besonders im ersten Satze, rein tech nisch nicht immer alles tadellos gelang, er zum Teil auf scharfe, von Beethoven geforderte Nebeneinander stellung dynamischer Gegensätze verzichtete und im Finale in der wohlgemeinten Absicht, die Melodie töne gut hervortreten zu lassen, doch einigemal zu weit ging, so daß von der anderen Stimme, wie bei spielsweise von den Vierteltriolen vor Beginn tes letzten Themaeinsatzsc, fast nichts zu hören war. Ganz orächtig gelang das Adagio. Herrn Lambrinos Künstlerschaft zeigte sich auch im Vortrag der D-Dur- Sonate Opus 6, für Klavier und Violine von Franz Brzezinski, die er mit Herrn Walter Hans- mann, dem sie gewidmet ist, in höchst lobens werter Ausführung erstmalig zum Vortrag brachte. Eine im Zusammensviel präzisere, ausdrucksreichere Wiedergabe hätte sich der Komponist nicht wünschen können, die entschieden mit dazu beitrug, daß diese Novität so beifällig ausgenommen wurde. Diese Sonate ist ein wirksames, dankbar geschriebenes bLerk, das durch seine gehaltvolle, teilweise warm empfundene Musik interessiert. Gewiß erscheint einiges mehr verstandesmäßig erarbeitet, als mit dem Gefühl erfaßt, doch bleibt noch genug, womit der Komponist etwas zu sagen hat. Dies gilt besonders von den ersten beiden Sätzen, während der Schlußsatz, ein Vivace — an polnisch« Tanzweisen anklingend—, sich weniger wirksam erweist. Brzezinski verfügt über ein tüchtiges Können. Das zeigt u. a. besonders die Durchführung des ersten Satzes, in der die das zweite Thema charakterisierende Mollterz motivisch verarbeitet und in harmonisch wechselnde Beleuch tung gestellt wird, wozu in der andern Stimme in kunstvoller Weise entweder ein Kontrapunkt oder das Hauptthema erklingt. Leidenschaftliches Empfinden kommt in dem dramatisch gehaltenen, rezitativartigen Largo zu wirkungsvollem Ausdruck. Mit Recht wurden die beiden ausführenden Künstler durch reichsten Beifall ausgezeichnet. 6urt Hermann. «. Nürnberger Theater. Aus Nürnberg wird uns telegraphiert: Strauß' „Rosenkavalier" ge langt« am hiesigen Stadltheater am Freitag in sehr guter Darstellung zur Aufführung und wurde seitens des Publikum« mit großem Beifall ausgenommen. Tageblatt. des. Lairolle (Progressist) legte ein« Tagesordnung vor, die die Regierung aufforoerte, oen Allgemeinen Arbeiterverband durch Gerichtsbeschluß auflösen zu lassen Colin meinte, man dürfe den Verband für di« Ausschreitungen einzelner seiner Mitglieder nicht verantwortlich machen. Briand stellte sodann, nachdem er nochmals die Ansicht der Regierung dar gelegt hatte, dle Vertrauensfrage. Di« ein fache Tagesordnung wurde darauf mit 424 gegen 111 Stimmen abgelehnt. Sodann wurde eine Tages ordnung G r o s d i d i e r s, die der Regierung das Vertrauen ausspricht, daß sie eine Entwicklung der Syndikatsfreiheiten gewährleisten und die Berufsvereinigungen innerhalb des gesetz lichen Zustandes für geboten halte, mit 698 gegen 72 stimmen angenommen. Französisches Budget. Pari«, 27. Januar, (Erg. Drahtmeld.) Die Kammer hat mit 408 gegen 70 Stimmen das zweite Zwölftel des B u d g e t p r o n i s o r i u m » bewilligt. Eine zweite Reise König Alfons' nach Nordasrika. L Madrid, 27. Januar. (Eig. Drahtmeld.) Der Ministerpräsident gibt bekannt: Der König wird auch Ceuta und andere spanische Plätze in Nord- afrika, die er gelegentlich der Reise nach Melilla nicht sah, kurz besuchen. Verstärkung der Schwarz«n-Meer-Flotte. n. Petersburg, 27. Januar. (Priv.-Tel.) Der M a r i n e m i n i st e r bringt unabhängig von dem Schiffsbauplan eine Forderung von 100 Millionen für schleunige Verstärkung der Schwarzen- Meer-Flotte in fünf Jahren ein. Der Selbstmord des früheren koreanischen Gesandten in Petersburg. ns. Petersburg, 27. Januar. (Priv.-Tel.) Der frühere koreanische Gesandte Prinz Tsch in Pomyi, der sich durch Erhängen getötet hat, hat die Tat, wie aus einem hinterlassenen Briese hervorgeht, aus Gram über oen Verlust der Unab hängigkeit Koreas vollführt. Zwei Telegramme von ihm sind vorhanden, eines an den Zaren, das andere an den Exkaiser von Korea. Tscyin Pomyi, ein Vetter des Exkaisers, war bekannt als glühender koreanischer Patriot. Seine Güter in Korea waren von den Japanern konfisziert worden. Di» Haltung venizelos'. ** Athen, 27. Januar. (Meldung der „Aaence Havas".) Die aus türkischer Quelle stammenbe Nach richt, daß Venizelos sich an der Bildung der treten fischen Abordnung, die für die Sache Kretas wirken soll, beteiligt, ist vollkommen unzu treffend. Seitdem Venizelos Kreta verlassen hat, befaßt er sich mit kretischen Angelegenheiten nicht. Wasfenschmuggel nach Marokko. Bellegarde sur Balserine, 27. Januar. (Eig. Drahtmeld.) Die französischen Zollbehörden be schlagnahmten 400 000 auf alte Militärgewehre passende Zündhütchen, die in aus der Schweiz stammenden Seifenkisten verborgen waren. Die Sen dung war nach Marokko über Marseille bestimmt. Deutsch-englischer Eisenbahnbau in Panama. /D» Panama, 27. Januar. (Eig. Drahtmeld.) Das Unterhaus hat den Kontrakt des Präsidenten mit einem deutsch-englischen Syndikat für den Bau einer Eisenbahn gutgeheißen. * Die Bremer Straßenbahnkrawalle vor Gericht. I. Bremen, 27. Januar. (Priv.-Tel.) Von der hiesigen Strafkammer wurde der frühere Werkstatt schneider der Bremer Straßenbahn Haupt und der Straßenbahnfahrer Kleinschmidt wegen Land friedensbruchs anläßlich der Ankunft von Arbeits willigen aus Hamburg am 17. Oktober 1810 zu je drei Monaten Gefängnis verurteilt. Die Maffenerkrankungen in Manchester. -«-« London, 27. Januar. (Eigene Drahtmeldung.) lieber die gemeldete Massenoergiftung durch Fruchteis in Manchester teilt Reuters Bureau mit, daß ein ernsthafter Ausbruch von Unter leibstyphus allerdings in Manchester erfolgte und auf Genuß von Speiseeis zurückgeführt werden konnte, das von italienischen Händlern verkauft wor den ist. Die Krankheit, von der hauptsächlich Kin der befallen wurden, ist bereits im November cus- gebrochen und kann jetzt als erloschen gelten. Im ganzen waren 181 Erkrankungen und 14 Todesfälle zu verzeichnen. Strandräuber. H Brest, 27. Januar. (Eig. Drahtmeld.) Das englisch« schiff „Arden", das mit einer Erzladung nach Rotterdam bestimmt war und am 18. Januar bei Plogoff strandete, wurde von den Küstenbe wohnern vollständig ausgeplündert. Eine Untersuchung ist eingeleitct. vombenexplosion. H Barcelona, 27. Januar. (Eigene Drahtmeld.) Vor dem Volkshause explodierte heute vor mittag eine mit Schießpulver gefüllte Blech büchse, ohne Schaden anzurichten. Opfer der Pest. c? Eharbin, 27. Januar. (Eig. Drahtmeld.) Gestern sind an Pest 03 Chinesen gestorben. Heute erlag ihr die russische Aerztin Lebedew, ein Student der Medizin und ein Heilgehilfe. Ein zweiter Heilgehilfe ist erkrankt. Aus Sibirien sind zur Verstärkung der in den Pestgebieten tätigen Medizinalpersonen sechs Aerzte mit fünfzig Ge hilfen entsandt worden. Die Cholera «ater d«a türkischen Truppen in Jemen. ** Aden, 27. Januar. (Reuters Bureau.) Wie englischerseits amtlich bekanntgegeben wird, herrscht unter den kürzlich aus Konstantinopel in Hodeida eingetrosfenen türkischen Truppen die Cholera. Vereinzelte Fälle sind unter den Ein wohnern Hodeidas vorgekommen. Letzte San-elsnachrtchtrn. s. Ne» Pork, 27. Januar. (Eig. Kabelgramm.) In der dritten Januarwoche wurden 5000 Tonnen Kapser ««»geführt. Damit erreichte die Kupferaus fuhr seit 1. Januar 28 727 Tonnen. * Hamburg, 27. Januar, 0 Uhr. Zuckermart t. Rübenzucker I. Produkt Basis 88proz. Rendement neue Usance frei an Bord Hamburg per 50 Kilo Januar 9,06, Mär, 9,175 Mai 9.30, August 9,80, Oktober 9,478, Dezember 9HK. Still. * Pr«>, 27. Januar. Zucker. Aussig Landung platz Jan. 21,05—21,25. Ruhig. Nr. LS. l0S. Jahrgang. New York, 27. Januar. Fondsbörse. (Schlup.) SUvir lilmolnamai»» 'Umerie. Lmttl. Niiiettr. i,'«eom Amerlcan «an «nacouda Astvsion Baltimore U-mada llhetapeok« llvtcago. Mllw ck.nv.r <tom>» litt» >Lo>nmoi» lOenernl ch«»r>rl« «pr aiNorlstpr« i»r«»>Norist Or< ttUtnotSNen'r u Velgast «allen l.'oul»v.ü.N«ttyv, »eul> ! "orstei Ntsioun^amne 'sttlsouri Pacific« National Ucav l^eivNort ckcntr I UeivBorlLnine NottstcrnPacU.c ttenuiolvanta Neadtna Nock .Zolaitt l eoinnion« sto. vrekcrrev Zouisteln Statur Southern ltaclft» Llccl comm. Union PacMc lliah «lopper Pirg. uhemica Ivavakst niet l neu« vvrster Geld au« iil r,Sj vo i.v, evieLart 8.^5 Wentel a. Land l'D Tage« 4.8275 London Uade:- uvcrweUung Wccku. a. Part» Wccsts. o. Bettln Loulstcru Pari'. 4 Bond» S8.25 «SI. üoutS ». F re, Bonde 82, - Standard O't LU, - 48242 S8Z7 «iso m. I (ilMttunncvl lii Steel» llnton Pacisic Neadtna nmalaamalcs lnnNon plNNlstlvNMN ! Avnhccu Boe ualnnioie 4000 80.00 WM UM Ml W bOOttt 4001 Ml 3. Rew Port, 27. Januar. iEig Kabelgramm.) Auch an der heutigen Fondsbörse hielt sich oer Ver kehr in engen Gren.zen und wurde fast ausschließlich von der berufsmäßigen Spekulation bestritten. Die Grundstimmung war jedoch fest. Das Haupnnt.'ressc konzentrierte sich zu Beginn auf die Shares der Canada Pacific-Bahn, für die die Eindringung des kanadisch amerikanischen Gegenseitigkettsverlrages in den Kongreß anregte. Die Baisse oerhielt sich ab wartend und nahm iit Steels und Reading Deckungs kaufe vor. Der Markt stand heule unter kein Ein druck verschiedener günstiger Nachrichten, die ober trotzdem keine größere Belebung zur Folge hatten. Die alten Gerüchte von der beabsichtigten Einfüh rung amerikanischer Werte an der Pariser Börse wurden wieder aufgesrischt: neben Steels wurden auch Canada genannt. Einige Dividenden erhöhungen trugen zur besseren Stimmung des Marktes bei. Eine Ausnahme von der festen Grund tendenz machten Kuvferwerte, die auf unbefriedigende Berichte vom Londoner Metallmarkt und auf den weiteren Rückgang des Standardpreises unter starkem Abgabcdruck standen. Die Nachfrage seitens des Aus landes für elektrolytisches Kupfer hat in der lehren Woche nachgelassen. (Vergl. Kupferausfuhrbencht unter Letzte Handelsnachr.) Die feste Lrundstim- muny erhielt sich auch im späteren Verkehr, wozu die Aussichten auf eure weitere Kräftigung des Banrrus weises wesentlich beitrugen. Trotz der Geldabsorvtion durch die New Porter Anleihe wird eine Erhöhung des Wochenbarzuflusses um 9 Millionen Dollar enge nommen. Der Gesamtumsatz betrug 140 000 Shares. — Der vonbsmarkt zeigte eine sehr feste Haltung bei 2,6 Millionen Dollar Umsatz. Rew Bork 27. Januar. Produktenbörse. lSckilug. ! «rizeu «roter s Wink eir.H)l»!o! Mat Hüll Mats Nr. . mired loko ai«r Str. ü wvile loko Baumwour >eU ttauuar Marz Bla» Juli August September Otwber New Orl. lolc Roheisen Nr. 1 Founvrn io. » Nr.'- Loulhcr» Zoun- vry Sie. 4 vo. »welch) Südliches Bost- eilen »Ur. 2 LlahUnuvpel lPMSliurg, Slastlschteneu (Piusburgh) ' di« 152S k-vi« 15,75 »o»d»e l stoui, iwrur» siois prompt ^on.'elltvlll« 1,40 1.5l 1.40 1L1 «lei 445 4.45 .«vier Llau» 4?.^ 4.S5 ö.SS S.4) 4ZL5 i'M ra,v loko eiclirol. 'V.12.Z) stark Zinn WiehlM nn Pa, Lchmnl, Uolce Lchweiueikriiik, mess. Beek lamtiq stucker aranul (nildr.Nellovr. M'z. l»/, s.Nassa ro. inuscooava liv leit r.sr Petroleum renn. Barrslt do. do. Bul do. Lrude TerpentinLav Welreioefrnck» nach rnverpocn nach Hainvurp nack'RolUrvain latiee »Mo Sir.»s loko Februar Ma, November L- 40.- 4.S0 1Z- 7W 440 10 25 k!Z. s. New Pork, 27. Januar. (Eig Kabelgramm.) Baumwolle. Der Markt zeigte durchweg eine abgc- schwächte Haltung unter dem Einfluß niedrigerer Kabel und enttäuschender Pcsmptnachsralze, sie sich nur auf das dringendste Bedürfnis beschränkte. Ehicgao, 27. Januar. Produktenbörse. (Schlug.) rueiicu «roter Mut. Nr.wloko Mat Null September Mat»Nr. tl lokc Mat Full beule 1 vormr s f » cui »ocü»r s Mais Lcpl. 51.75 52.12 W5l) HafrrNr.^loko Ma« 82 b-: 24.87 Lchmalz Ian. SL7 10.75 4.0- Nippen Jan. ^Mtoeinc- 107.' 5V.12 ! 51.12 Ncikck, lZan ri.rs -1. 8. Chicago, 27. Januar. (Eig. Kobelgramm.> Weizen. Der Markt eröffnete in flauer Haltung aus Vorhersagen von günstiger Witterung, sowie auf niedrigere Liverpooler Kabel und die Erwartung größerer Weltverschiffunaen. Die Tendenz erfuhr später eine weitere Versckstechterung, da die Proinpi Nachfrage enttäuschte und die hohen Bebauungsziffern in Argentinien verstimmten. — Mais. Der Markt blieb von der Schwäche des Weizenmarktes unberührt und verkehrte in stetiger Haltung auf ungünstige Witterungsmeldungen und schlechte Ernteberichte aus Argentinien. Oie veresirlscsien fsdonnenten u/erc1en gebeten, bei unpünktlicher oc!er un- regelmäöiger lusiellung c)er Llatter sich nicht an Irägerpersona!, sondern r^ecks Abhilfe sofort an die Geschäftsstelle, dohannlsgasse 8, ru » « . « . wenden. . . » « « Druck «nd vrrlag de« Leip»«»er Daqrdliiie» lt. Boi». Uhesredakleur: Dr. Lndivtg Skettrnlmm. VcrantwortliM« öirdakteur«: Für BoUNl Tr. «. uiüritstrr, lokal« und süchstsch« Angelegenheiten, LageSchrontk und Berauschte« w. ». Buttlar, da» Feulllrton Bant enhanmdnr». Mustt lk. Segnitz, Sport und ««rrchtSsaal g. Hnarsel». Für di« HandelSzettung«. «trchrath. Fllr den Inse.ateuteU Ott» Leder. «amtlich in Leipzig Unverlangten Manuskripten Ui stet« da» Rück porto brtzusügen. Für Austewahrung und Nückgab» wir« kein« Lewübr übernommen. Auschrtslen sind ntcktt prrsünllch zu abrelsierrn, pndern an re» Berka», die Nedatti»» oder di« wrichäkteftru« des Lripzlge» ragrdknt««» zu richten. Li« »»rtt«i«»tze Nummer «msstzt IS Seite«. >
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)