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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 31.01.1911
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1911-01-31
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19110131021
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1911013102
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1911013102
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1911
-
Monat
1911-01
- Tag 1911-01-31
-
Monat
1911-01
-
Jahr
1911
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Beilage. Vlrnstag, Sl. Januar l9ll Leipziger Tagedlstt Nr. ri. ISS. 3»I,r»an, Leipziger Han-elszeitung dem Kammzugncarkt c.inn bericht« werden, Wvllnöjyllen an Be- dcsandert Anrrguni, scheinen die Lpinner erledigt lind. Kanadische Werte wurden gegen Wochenschlutz in grüneren Posten fiir kontinentale Rechnung aus dem Markt genommen. Grunültücksverltelgerungen vor dem Kgl. Amtsgericht Leipzig am 31. Januar. Im heutigen ersten Termine kamen die beiden in V.-GohliS, PSliysirasi« H »ud L» gelegenen, dem Kaufmann Friedrich Albin Lolbrtg in L.-Rcudnitz gehörigen, neben einander gelegenen Grundstück« zur Zwangsversteigerung. Eingetragen aus Blatt 7l8 und 71S de» Grundbuch» slir Gohli» und mit se NM Ltenereinheite» brlegt, umfassen sie auf je SSO Quadratmeter Areal Wohnhaus und Garte» und sind srdev von beiden auf M 000 »ne LanbeSbranbkaffe und aus 74 000 zur Zwangsversteigerung geschätzt. Belastet waren die Grundstücke jede» mit »4 000 für ti« Deutsche Grunbcrcditabnk in Gotha und WOOO ^r gemeinschaftlich sowie einer geringfügigen jährliche» Rente. Fra» Julie vcrw. Dr. Baumgarten geb. Heyse hier erhielt unter Uebrr» nähme der Ncntcnlcsstnng und der 108 000 für die Deutsche Grundcreditbank zu Gotha beide Grundstück« im Gesamt- anSgebot sür 24 lOO zugeschlagen. Im zweiten Termine kam der t» L«»tzsch, Li»be»au«r Ltrah« k »»» Hauptstraft« 27 gelegene »Alte Gasthof Leutzsch', dem GasthofSbestyer Hermann August Bremer in Leutzsch grhvrtg, zur Zwangsversteigerung. Eingetragen auf Blatt 1 de« Grundbuch» für Leutzsch und mit 87»,9» Steuer einheiten brlegt, umfaßt er auf 3720 Quadratmeter Areal GastwirtschastSgebäude, Saalgebtlude mit 8 Anbauten, Restau- rationdgebciudc, großen Garten mit Kegelbahn und Musik pavillon, Waschhaus und Schuppen und ist zur LandeSbrand- kassc auf !>7 ISO zur Zwangsversteigerung auf 121 000 ^il geschätzt. Belastet war da» Grundstück In 22 Posten mit 170 000 Hypotheken und 7,8» jährlicher Rente. Unter llebernahme von SS 000 für die Sparkasse Wahren und der Rente wurde da» geringste zulässig« Bargebot ans 2757,37 ^c für Gerichtskosten, Abgaben und Hypothekenzinsen festgesetzt. Für das Höchstgebot von 88 000 wurde Fabrik besitzer HSrügel «n Leutzsch, hypothekarisch am Grundstück interessiert, Srsteher. Der ZuschlagStermi» würbe ans den 7. Februar anberauutt. Im dritten Termine kam da» in 8.-M »4k er», OUtxftr«tz« 8 gelegene, dem Bauunternehmer Franz Otto Auge in Leipzig- Ltnbenau und dem Maurer Karl Otto Smil Illge in Leutzsch gehörige GrnnüstNck zur Zwangsversteigerung. Gingetragen auf Blatt 811 des Grundbuch» für Mückern, umfaßt e» auf 300 Quadratmeter Areal Wohnbau» mit Waschhau»anbau unb Marten und ist zur Vandelbranbkasi« anf 8» 180 ^k, zur Zwangsversteigerung auf 48 700 geschätzt. Belastet war da» Grundstück in S Poften mit 87 812,48 Da» Grundstück wurde frei von Hnpotbeken versteigert unb da» geringste zu lässige Angebot wurde aus 244.30 für »eBchtlkoNen «n» Abgaben festgesetzt. Für da« Höchstgebot non «000 hielt Bildhauer Julin» Ma, Manicke in S.-Rendnitz, hyp». thekarisch am Grundstück interessiert, den Zuschlag. Zahlungseinstellungen ulm. — Di« Garngroßhanblnng Mathe, L Schnorrenber» in Elberfelb ist laut «Köln. Ztg.' in Konkur» geraten. Die Berbindltchkciten sind sehr erheblich. Ein genaue» Bild läßt sich noch nicht machen. — Riederdentschc Bank in »onkur». Der Konkur»ver- waltung ist es nach viermonatiger Tätigkeit möglich ge wesen, eine Liste der Schuldner der Bank aufzu stellen. Diese liegt nunmehr, wie die »Dortm. Ztg.' meldet, in Form eines Buche», da» 200 Seiten umfaßt, vor. ». Die Lederhandlnng «» gr»S SiSlifter L G». in Pest ist in Zahlungsschwierigkeiten geraten. Die Passiven werden auf über 180 000 Kr. beziffert. Hauptbeteiligt sind Wien und Pest. Auch deutsche Firmen haben zu fordern. Stoklgemerbe. 8 Tüllfabrik Mehltheuer, Aktiengesellschaft, Ober- pirk bei Mehltheuer i. B. In der gestern abgehal tenen Aufsichtsratssitzunq wurde die Bilanz vorge legt. Der Aufsichtsrat beschloss, der (Generalversamm lung vorzuschlagcn, den Bruttogewinn von 216 816 Mark, zuzüglich Vortrag aus 1909 2697 gleich 219 .'.14 (27,94s .tt, wie folgt zu verwenden: Abschrei bungen und Rückstellungen 133 056 st. zum Reserve fonds 5000 ,st. Talonsteuer 2500 .st, Vergütung an Vorstand und Beamte (MM .st, Arbciterunterstützungs fonds 2>M0 .st und Rest mit 70958 st zum Vortrag auf neue Rechnung zu bringen. Die Gründe, von 2 Millionen Mark zur Verfügung stehen würde, jedenfalls um nicht sehr erhebliche Beträge handeln * voigtländer L Sohu, Aktieugesellschaft (Optische Anstalt), vrauuschweig. Die Generalversammlung beschloss die Umwandlung der noch bestehenden Stamm- in Vorzugsaktien gegen Zuzahlung von 40 Proz. Für die Statutenänderungen war die Ver sammlung nicht beschlussfähig. * Gerb- und Farbstosswerkr H. Renner <L Es. i» Hamburg. Der Jahresabschluss wird sehr günstige Ziffern aufweiscn. Es kommen 18 (15) Proz. Divi dende zur Verteilung Rückstellungen (i. D. 154 500 Mark für den Reservefonds), Abschreibungen (i. V. 69 037 .st und 206000 .st Ertraabschreibungen auf Maschinen) und Vortrag (i. V. 80 077 -st) werden nicht unerhebliche Erhöhungen zeigen. * Norddeutsch« Steinqutfabrik, Aktiengesellschaft, Grohn-Vegesack. Die Dividende wird auf etwa 25 (10) Proz. geschäht. Die Gesellschaft ist noch für mehrere Monate voll beschäftigt. * Bremer Rolandmiihle, Aktiengesellschaft. Der Anfsichtsrat hat beschlossen, die Verteilung einer Di vidende von 3 (12) Proz. vorzuschlagen. * Expretz-Fahrradwerke, Aktiengesellschaft, Reu- markt. Die Generalversammlung erledigte die Tagesordnung und beschloss namentlich die vorge- lcgte Bilanz, die, wie schon mitgeteilt, nach Aufzeh rung aller Reserven mit einem Verlustvortrag von rund 35 000 -4t abschließt. verbiinüe. * Die neue Schraubenoereinigung erhöhte, wie die „Köln. Volks,ztg." meldet, die Preise durch Herab setzung der Nabattsätze bei Maschinenschrauben von 6—12 mm auf 51 (bisher 53) Proz., bei solchen von mindestens 13 mm auf 54 (56) Proz., bei Stell schrauben von 5—8 mm auf 29 (31) Proz., von 9—16 Millimeter auf 3l (36) Proz., bei Hütchenschrauben und Wagenbauschraubcn auf 22 (23) Proz., bei Rad- schrauben auf 44 j45) Proz., ebenso bei Pflug- schrauben, Schlüssclschraubcn auf 53 (54) Proz., bei ausschweitzenden aus 39 (40) Proz., bei Laschen schraube» ans 50 Proz., bei Unterlegscheiben auf 65 Proz., (beides wie vorher), bei sechskantigen Muttern von 5—11 mm auf 30 (33) Proz., bei vier kantigen Muttern oo» 5—13 mm auf 30 (33) Proz., bei stärkere» Muttern auf 42 (43) Proz. 8 Der Bund der Industriellen teilt mit. das, er seine ursprünglich sür den 6. Februar anderaumte Generalversammlung noch um mehrere Woche» ver tagt. Diese Vertagung erfolgt auf den dringenden Antrag zweier grosser, dem Bunde angeschlossener Landesverbände, der Verbände Sächsischer und Thü ringischer Industrieller, die anregten, daß insbeson dere für wichtige schwebende Gesetzesvorlagen noch Vorbesprechungen innerhalb der industriellen Landes verbände stattfinden. s. Bom Häutekartell. Der Verband der deutschen Häutcverwertungsvereinigungen beabsichtigt, in den Bereich seiner Tätigkeit auch die gemeinsame Ver wertung von Knochen hineinzubeziehen. Man be absichtigt die Verwertung der Knochen zur Leim fabrikation. vermischtes. klK. Die Beschaffungsabteilung der Kaiserlichen Werft in Kiel macht bekannt, das, die Lieferung von ca. 29 000 Icx unverzinktem und ca. 6400 k« ver zinktem Bandeisen für die Kaiserlichen Werften zu Danzig, Wilhelmshaven und Kiel am 21. Februar, vormittag, 11 Uhr, die Lieferung von 12 550 kg Blei in Platten und 6200 Kg Blei in Mulden für die Kaiserliche Werft in Kiel am 25. Februar, vor mittags 11 Uhr, verdungen werden soll. Die Be dingungen können werktäglich von 8 bis 11 Uhr vor mittags im Annahmeamt der Werft eingesehen oder von dort gegen 0,75 -st bzw. 0,50 -<t in bar bezogen werden. Bank» unü Gelüwelen. XX Kreditverein Neviges in Neviges Der Auf sichtsrat schlägt wieder 6'/, Proz. Dividende vor. Der Reingewinn beziffert sich nach 14 358 (14 870) -4t Abschreibungen und 15 552 (22 680) .st Ueberweisung a» den Reservefonds auf 161 766 (160 343) -st. Auf neue Rechnung werden 10 347 (4171) -st vorgctragen. Der Umschlag aus der einen Seite des Hauptbuchs zeigt 200 008 684 (211 813 002) Mark. Die Direktion schlägt vor, das Aktienkapital von 2,1 auf 3 Millionen Mark durch Ausgabe von 750 neuen Inhaberaktien in Stücken zu je 1200 -st zu erhöhen. * Der Bayerischen Hypotheken- und Wechselbank in München ist die Genehmigung zur Ausgabe von 26 Millionen Mark 4proz. Hypothekenpsandbriesen erteilt worden. Berg- unü Lütten welen. — Die Deutsche Tiesbshr-Aktiengesellschast hat, wie das „B. T." erführt, dieser Tage den Deutschen Mineralöloerkaufsverein, G. m. b. H., gegründet, der als Zentralverkaufsburcau für sämtliche, der Deut schen Tiesbohr-Attiengcsellschaft und der Vereinigten Norddeutschen Mineralölrafsinerien, Aktiengesell schaft, nahestehenden deutschen Raffinerien und für die österreichischen Raffinerien „Austria" und Mäh- risch-Schonberg dienen soll. Wie das Blatt ferner schreibt, hat die Deutsche Tiesbohr-Aktiengesellschaft vor kurzem die Raffinerie Grabow in Mecklenburg erworben. * Kaligewerkschaft Salzmünde zu Halle a. S. Nach dem Geschäftsbericht betrug im Jahre 1910 die Förderung 873 118 D.-Ztr. Nohsalz; der Absatz belief sich auf 162 096 D.-Ztr. Kali-Erzeugnisse, die einen Gehalt von 68 906,02 D.-Ztr. K-O hatten. Die Ge werkschaft erlöste 1 787 225 -4t, wozu noch 67 394 -st für andere Erzeugnisse kamen, so das, sich der Ge samtumsatz auf 1854 619 -st bezifferte. Hieraus wurde nach Abzug aller Generalunkosten, Zinsen und Syndikatsspesen ein Gewinn von 814361 -st er zielt, der sich unter Hinzurechnung des Vortrags aus dem Vorjahre auf 1 106 920 -st stellt. An Ausbeute wurden 250 000 -st verteilt, zu Abschreibungen 707 037 Mark verwandt, so das, als Vortrag auf 1911 149 883 Mark verbleiben. Da nennenswerte Verpflichtungen für den Ausbau des Werkes nicht mehr vorhanden, auch beträchtliche Abschreibungen vorgenommen wor den sind, glaubt der Krubenvorstand, wenn nicht besondere Zwischenfälle eintreten, für das kommende Jahr eine Höhere Ausbeute in Aussicht stellen zu können. * Die Glite-Hosfungshiitte beginnt an der Grenze der Gemeinde Ostercld in den nächsten Tagen mit der Abteufung einer neuen Schachtanlaqe: auch wird eine grosse Arbeiterkolonie errichtet. XX Zeche Heinrich bei Ueberruhr. Der Be- triebsüberschuß im vierten Quartal betrug 154 211 (im Vorqartal 149 490) -st. Es gelangt eine Aus beute von 150 -st (wie i. Dorquartal) pro Kux zur Verteilung. XX Die Abschwächung auf dem Rnhrkohlenmarkt hat nunmehr dazu geführt, das, heute bereits die Feierschichten ihren Anfang genommen haben. Ts feiert die Zeche Unser Fritz. " * Die Kaligewerkschasten Reichskrone und Richard planen in der Gemartung Lossa die Errichtung einer gemeinsamen Chlorkaliumfabrit mit einer täglichen Verarbeitung von 8000 D.-Ztr. Karnallit und Ab leitung der Endlauge in die Saale. * Die Lage der oberschlesischen Industrie ist laut „B. B.-Z."anscheinend speziell in der Gleiwitzer Gegend besonders ungünstig. In diversen Werken mutzten Feierschichten eingelegt, in einzelnen Be triebszweigen die Arbeit tagelang eingestellt werden. Unter der Ungunst der Verhältnisse leidet insbeson dere die königliche Hütte, wo seit den letzten Mo naten eine grosse Anzahl Arbeiter beurlaubt und teil weise entlassen wurden, weil keine Beschäftigung vor handen ist. — Alpine Montangesellschast. Die Ergebnisse der Alpinen Montangesellichaft würden laut „Voss. Ztg." für 1910 die Möglichkeit einer Erhöhung der Divi dende von 36 auf 38 Kr. zulassen. Ob solche vorge nommen oder die Dividende auf altem Niveau be lassen wird, hängt von der Geschäftslage zur Zeit der Bilanzaufstettung ab. Der gegenwärtige Ge schäftsgang ist ruhig. Die Betriebsstörungen in Donawitz werden in einigen Tagen behoben sein. * Am belgischen Eisenmarkt setzt sich die Ver schlechterung der Aussuhrnotierungen des Stabeisen- marktes durch den stärkeren deutschen und englischen 2Uettbewerb fort. Flutzstabeisen lietz auf 92 bis 94'/- s, Schweitzstabeisen auf 95 bis 96 8 fob. See hafen nach. — Der Diamantencrussuhrzoll in Südwestafrika. Aus Hamburg wird der „Voss. Ztg." mitgcteilt: Zu der Meldung Berliner Blätter, daß die Kolonialver waltung eine weitere Erhöhung des Diamantenaus fuhrzolles für Südwestafnka, der augenblicklich schon 33',4 Proz. des Bruttogewinnes betrage, auf 40 Proz. plane, wird aus kompetenten Kolonialkreisen er klärt, datz es sich hierbei offenbar um eine Verwechs lung handle. Die Regierung ventiliere allerdings ein« Erhöhung des Zolles und hab« zur Vorberatung an die größeren Unternehmungen diesbezügliche Fragebogen geschickt. Der Vorschlag der beteiligten Kreise beim Kolonialamt ging dabin, den Zoll auf 40 Proz. des Nettoerlöses zu erhöhen, was bei den grohen Gesellschaften eine Steig«rung um ca. 2 Proz. des Bruttoerlöses bedeuten würde. Immerhin herrscht auch so schon über diese Absicht der Regierung bet den beteiligten Kolonialkreisen großer Unwille und sichtliche Erbitterung über die augenblickliche Richtung in der Kolonialoerwaltung, die den Ko- lonialynternehmunaen das Leben schwer macht und viele bedeutende Interessenten geradezu mit dem Gedanken vertraut werden läßt, ihre Kapitalien und Unternehmungen aus dem Schutzgebiet zurückzuziehen. Eine Erhöhung des Zolles auf 40 Proz. des Brutto erlöses würde für viele Diamantgesellschaften die Vernichtung bedeuten, da die 6A, Proz. über 33'/, Prozent gerade nur der Verdienst dieser Gesellschaften sind. Lonüvner Lürlenumche. (Don unserem Londoner Mitarbeiter.) * Zn der ersten Hälfte unferes Berichtsabschnittes stand die Wertpapierbörse unter dem Einfluß der Verknappung der Barmittel, zumal da sich das Publikum nur in geringfügigem Matze beteiligte. Man kam auch zu der Einsicht, datz die freundlichere Strömung der letzten Zeit in der Hauptsache dem Eingreifen der zünftigen Elemente zuzuschreiben sei, und das wurde durch die späteren Abgaben ent täuschter Haussespekulanten zum Teil bestätigt. Neben den börscntechnischen Momenten beunruhigten auch etwas die Diskussionen über die Vlissinger Frage und die Meldungen aus der Türkei, die namentlich in Paris tieferen Eindruck machten. Schließlich jedoch machte sich nach der Diskontermätzigung an der Zentralbank eine etwas freundlichere Haltung be merkbar, und zwar zeigte sich diese vor allen Dingen am Markt der Kautschukplantagen-Aktien und in kleinerem Umfange auch an dem der Petroleumwerte. Dann aber auch bestätigten die Emissionsergebnisse jüngst aufgelegter Anleihen, daß ein ziemlich be deutendes Anlagebedürfnis vorhanden ist und es offenbar nur eine Frage der Zeit sein kann, bis das Publikum an dem Markt wieder regeren Anteil nimmt. Die Aeutzerungen des Präsidenten der Union and Smith Bank, Sir Felix Schuster, daß die englische Regierung früher oder später wohl genötigt sein werde, den Zinsfuß britischer Konsols von 2'/» auf 3 Proz. zu erhöhen, und Verkehrserleichterungen im Interesse kleinerer Sparer wünschenswert seien, wirkten neben den Rückkäufen der Negierung für Amortisationszwecke günstig auf den Konsols- kurs ein, der um Proz. anzuziehen vermochte. Andere Anlagepapiere, wie die Transvaal- und die Indienanleihe, schließen jedoch etwas niedriger, da sich die Eeldmarktslage trotz der Ermäßigung des offiziellen Bankdiskonts noch nicht wesentlich ge bessert hat. Am fremden Rentenmarkte wandte sich die Aufmerksamkeit in erster Linie den neuen Anleihen zu, vor allen Dingen der chilenischen, deren Zcichnungsliste schon eine Stunde nach der Er öffnung geschlossen wurde. Japaner haben sich er holen können, und auch für Russen machte sich Mei- »nng bemerkbar, dagegen gab Paris Türken ab, im Zusammenhang mit dem Scheitern der Verhand lungen über den Handelsvertrag mit Bulgarien. Ekuador-Salzbonds, die in der vorigen Woche 3)4 Prozent einbüßten, erholten sich um 2 Proz., dagegen wurden Hondnraswcrte auf Grund der Berichte von dem Ausbruch einer Revolution abgegeben. Der südafrikanische Minenmarkt stand unter dem Einfluß der Vorbereitungen für die Uttimoliquidation, die Kurse haben sich in einigen Fällen etwas befestigt, während sie in andern Fällen nm Nuancen nachgaben. Das kontinentale Publikum betätigte sich nicht gerade in ausgesprochenem Maße, und die Haussespekulation hielt es hier und da für ratsam, auf dem Papiere stehende Gewinne festzu stellen. Die Grundtendenz bleibt allerdings ziemlich fest, doch muß es auffallend erscheinen, daß die Er mäßigung des Bankdiskonts bisher einen anregenden Einfluß auf den Verkehr nicht ausgeiibt hat. In fester Haltung verkehrten Modderfontein. die auf 13 Pfd St. stieaen, da der Aufschließungsbericht für den verflossenen Monat ermutigte und man eine Zer legung der Aktien erwartet. Meinung machte sich auch nir Eity Deep bemerkbar, da Anfang Februar der erste Prodnktionsbericht erscheint. Günstig be urteilt wurde die Dividende des South African Gold Trust, die sich für das ganze Jahr auf 6 s im Ver gleich zu 5 8 für das Vorjahr stellt. Es sind Gerüchte über neue Amalgamationen verbreitet, und zwar knii'cken sich diele an die City and Suburban, Villags Deep, Village Main Neef. Offizielle Erklärungen liegen jedoch nach nicht vor. Am rhodesischen Minen markt rief der Produktionsbericht für das Jahr 1910 Enttäuschungen hervor, da der Gold wert im Vergleich rnm Vorjahre um 54 500 Pfd. St. auf 2 569 200 Pfd St. zurückgegangen ist. Man suchte sich dieses dadurch zu erklären, daß es sich bei den rhodesischen Unternehmen meist um kleine, unter primitiven Verhältnissen arbeitende Konzerne han delt, die durch das Eingreifen südafrikanischer Häuser erst sekt in die Lage kommen, ihren Betrieb durch die Aufstellung leistungsfähigerer und modernerer Maschinenanlaqen zu vervollkommnen. In Verbin- duna damit sind die Pocharbeiten vorläufig eingestellt worden, um Zunächst größere Erzrelerven ansammeln zu können. Diese Begründung erscheint einleuchtend, und es bedarf angesichts der fortgesetzt günstigen Aufsck'lseßnnasbericbte keines Zweifels, daß im Laufe der nächsten Iabre Rhodesien als Goldproduzent eine größere Rolle als seither spielen wird. Im Vorder gründe des Interesses standen Ehartered, da map auf den Jahresbericht große Hoffnungen setzt und einige Bahnlinien, deren früheres Defizit die Thartered- GeseMchaft zu decken hatte, setzt ihre Betriebskosten aus den Einnahmen zn decken vermögen Auch Tangoniikos geben gebessert aus dem Verkehr, trotz dem belgische Kreils beunruhigt durch die Grmift- lunnen über die Schlafkrankheit am Konao Abgaben darin nornabmen. Don den Diamantaktien waren De Beers gefragt, doch schwächten sich die meisten andern Werte etwas ab. da nach dem Berichte nom EdeMeinmarkt die Produktion geringwertigerer Steine über den Bedarf hinansaehen soll. Der amerikanische Babnenmarkt ließ keine ausgesprochene Tendenz erkennen. Die Groß interessenten jenseits des Ozeans machen zwar von Zeit zu Zeit Anstrengungen, um die Kurse auf eine höhere Basis zu bringen, doch scheinen die obwalten den Verhältnisse dieses Bestreben nicht zu begün stigen. Das amerikanische Publikum beteiligte sich nur in geringem Matze, da es zunächst die um Ostern fällige Entscheidung gegen die Trusts und den im März zu erwartenden Beschluß der Zwischenstaat lichen Handelskommission über die Frachtraten ab warten will. Günstige Momente bilden anderseits die amerikanischen Geldverhältnisse und der kräftige Status der Vereinigten New Porter Nationalbanken. Unter dem Einfluß des großen Zeichnungsersolges der New Yorker Stadtanlethe setzte man die Kurse Mitte der Woche in die Höhe, doch war die freund lichere Tendenz nicht von langer Dauer, da man be züglich der Lage am amerikanischen Eisen- und Stahl markt eine gewisse Beunruhigung empfindet. Durch das Eingreifen der Morgan-Gruppe haben sich Stahl- trustwcrte allerdings erholen können, doch macht man geltend, datz die Leistungsfähigkeit der amerikanischen Roheisenvroduktion bedeutend über den Bedarf hin ausgeht und es infolgedessen fraglich sein muß, ob sich die Verkaufspreise aufrecht erhalten lassen. Dieses soll auch die Ursache sein, datz geringfügigere Aufträge vorliegen, al« während der Depression der Jahre 1904 und 1908. Nichts ist erfahrungsgemäß unberechenbarer, als der amerikanische Markt, und es kann daher Nicht als ausgeschlossen bezeichnet werden, daß in der Beurteilung der Verhältnisse eine radikal« Wendung eintritt, sobald die Trust- und Frachtfragen in einigermaßen befriedigendem Sinne einer Dividendenverteiluna abzusehen, liegen in den , augenblicklich unklaren Verhältnissen de» Tüll- I Marktes. Die Fabrik ist noch für mehrer« Monate mit Aufträgen voll versehen. S Dittersdorfer Filz- «ad Kratzeutuchfabrik. Der Aufsichtsrat hat beschlossen, der für Montag, den 6. März, einzuberufenden Generalversammlung die Verteilung einer Dividende von 20 Proz. (wie i. B.) für 1910 in Vorschlag zu bringen. O T I vom französischen Textilmarkt wird be richtet, datz während der letzten Woche die Nachfrage aus den Wollmärkten etwas reger gewesen ist, doch beschränkten sich auch weiterhin die Käufer lediglich auf dringende Bedarfsanschaffunaen. Ein weiterer Rückgang der Preisnotierungen ist nicht eingetreten, im Gegenteil darf die Preistendenz eher als fester bezeichnet werden. Bo» nennenswerte» Umsüpen aus ist nicht,' bekannt geworden, ebensowenig dasi die ttmscipe tn Unnnnltngen nnd bcutiing jugcnommen hätten. Lhne verkehrte auch -er Wvllgarnmarkt, doch nicht geneigt zu jetn, trotz der gertngsugtgcn Umsätze wettere Pretskvnzessivucn zu machen. Tic Fabrikanten von wollenen Webwaren klagen Uber sctzleppcicdeS Geschütz, auch bezüglich der Preise ist man in -en Kreisen der Fabrikanten sehr ver stimmt,- die Kundschaft verlangt billigere Notierungen, die zu bewilligen, jedoch nicht im Netche der Möglichkeit liegt. Tic Nachfrage nach baumwollenen Garnen und baumwollenen Geweben war auch in der abgrlauesnen Woche ziemlich leb haft, doch ist bezüglich der Preise sowohl für Garn« au« amerikanischer wie sür solche au» ägyptischer Baumwolle eher eine Abschwächung der Notierungen zu konstatieren. Jute- garne und Iutegcwebe lagen ruhiger. Für FlachSgarne machte sich erhöhte Nachfrage bet besseren Preisen geltend. Auf dem Leiüengewcbemarkt verstimmte der Nilckgaiig der Preise für japanische Hcrkünste. Das Geschäft sowohl mit den inländischen wie mit dr» ausländischen Käuseru bewegte sich in Scidcngeweben tn sehr engen Grenzen. Braugewerbe. * Brauerei Germania in Berlin. Die Verhand lungen mit der Löwenbrauerei, die bei der Höhe des Objekts und unter besonderer Berücksichtigung einer möglichst günstigen Verwertung des wertvollen Grundbesitzes besonders kompliziert sind, werden weiter fortgesetzt. In beteiligten Kreisen hofft man auf eine baldige Verständigung. vervcherungswelen. * Minerva, Rückversicherungsgesellschaft z> Köln. Auf der Tagesordnung einer am 21. Februar statt findenden Generalversammlung steht Erhöhung des Grundkapitals um 1600 000 ^t. verlchleüene Inüultrlen. —m. Maschinenbau-Aktiengesellschaft vorm. PH. Sioiderski, Leipzig-Plagwitz. Unter Vorsitz des Herrn Rechteanwalts Dr. Georg Swiderski wurde heute vormittag im Sitzungssaal« der Allgemeinen Deutschen Credit-Anstalt die 17. ordentliche General versammlung abgehalten und nach Genehmigung des Geschäftsberichts, der Bilanz und des Gewinn- und Verlustkontos durch die mit einem Aktienkapital von 952 000 ^t vertretenen 14 Aktionäre die Erteilung der Entlastung an die Eesellschaftsorgane ausgesprochen. Wie hervorgehoben wurde, hat das Ergebnis des ab gelaufenen Geschäftsjahres unter höchst ungünstigen Verhältnissen zu leiden gehabt, lo datz ein neuer Ver lust entstanden ist, durch den sich die aus den Jahren 1905/06 und 1906/07 übernommene Unterbilanz auf 278 962 »tt erhöht. Es lag deshalb ein Antrag der Verwaltung vor, zur Tilgung dieses Verlustes und zur Vornahme wünschenswerter Abschreibungen das Grundkapital der Gesellschaft durch Zusammenlegung der Stammaktien im Verhältnis von 5 : 2 und der Vorzugsaktien im Verhältnis von 5:3 herabzu setzen, unter Verzichtleistung der Vorzugsaktien auf ihre Vorzugsrechte gegenüber den Stammaktien vom 1. Oktober 1911 ab. Dabei soll der Anspruch auf Nachzahlung der rückständigen Dividende auf die Vorzugsaktien, die sich bis 30. September 1911 auf 300 -tt pro Aktie belaufen wird, bestehen bleiben. Die Versammlung erhoo alle diese Vorschläge ein stimmig zum Beschluss und war damit einverstanden, datz der durch die Zusammenlegung zur Verfügung stehende Betrag von 500 000 -4t zur Beseitigung der Unterbilanz, zu Abschreibungen, Reserven und Neu anschaffungen Verwendung findet. Bei der Aufsichts ratswahl wurde das satzungsgemäß ausscheidende Mitglied Herr Fabrikbesitzer Erich Jürgens ein stimmig wieder in sein Amt berufen. * Aktiengesellschaft Körtings Elektrizitätswerke in Berlin. Wie die Verwaltung mitteilt, wird die Dividende für das am 31. März ablaufende Geschäfts jahr voraussichtlich nicht hinter der vorjährigen (7 Proz.) zurückbleiben; der Geschäftsgang ist be friedigend. * Dommitzscher Tonwerke, Aktiengesellschaft, in Dommitzsch a. Elbe. Der bisherige Verlauf des gegenwärtigen, Ende März ablaufenden Geschäfts jahres entspricht, wie aus Verwaltungskreisen ver lautet, ungefähr demjenigen des Vorjahres, wenn es auch heute noch nicht möglich ist, anzugeben, welche Dividende zur Verteilung kommen wird (i. V. 8 Proz.). Rheinische Metallwaren, und Maschinenfabrik in Düsseldorf. Die Abschlußziffern des am 30. Sep tember abgelaufenen Rechnungsjahres, denen zufolge wieder keine Dividende auf beide Aktiensorten ent fällt, haben wir bereits ausführlich wiedergegeben. Zu diesem Ergebnis führt der Vorstand in seinem Bericht aus, daß die Beschäftigung nicht in allen Werkstätten während des ganzen Jahres als befriedi gend bezeichnet werden konnte. Die Preise auf dem Waffenmarkt waren auch nicht so gut wie in früheren Jahren und erfuhren im Berichtsjahre weitere kleine Abschwächungen. Die Abschreibungen sind im großen und ganzen prozentual in vorjähriger Höhe erfolgt, außerdem wurden auf Eebäudekonto der Abteilung Sömmerda 200 000 »tz abgesetzt, weil bei näherer Untersuchung der im vergangenen Jahre dort durch Hochwasser entstandenen Schäden sich herausstellte, daß diese umfangreicher waren, als zuerst übersehen werden konnte. — Die Bilanz weist 10,3 (10,6) Millionen Mark Anlagewerte, 6 (5,6) Millionen Mark Bestände. 5,8 (3,9) Millionen Mark Debitoren und 2,9 (1,9) Millionen Mark Kreditoren aus. * Aktiengesellschaft Ernst Schietz, Werkzeug-Ma- kchinensabrik, Düsseldorf. Es ist beabsichtigt, die Aktien der Gesellschaft, die im Jahre 1906 gegründet wurde, an der Berliner Börse einzuführen. — Felten L Guilleaume-Lahmeyerwerke, Aktien gesellschaft, in Mülheim. Nach der ..Frkf. Ztg." ist die Version verbreitet, datz bei den Felten L Guil- leaume-Lahmenerwerkrn, Aktiengesellschaft, in Mül heim a. Rh. die Ermittlung der Einbringungswerte für die neuen Frankfurter A. E. G -Lahmeyerwerke, Aktiengesellschaft, einen grötzeren Verlust ergeben haben soll, den man, um den laufenden Gewinn nicht zu schmälern, aus den Reserven zu decken beabsichtige. Wäbrend sich die Mülheimer Gesellschaft über die Sachlage nicht näher aussprechen zu können angibt, wird dem Blatte von einer Seite, die als unterrichtet gelten soll, mitgeteikt, datz es sich bei den Ab machungen, fiir die eventuell die Spezialreservc von
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