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^EtzNUA-DMA Morgen-Ausgabe. WpMerTllgMM Handelszeitnng. Amlsvkalt des Aales ««- des Nokizeiamtes der Ltadt Leipzig. >»«» U> KV««» »— »«dSrv— » «Nlch«, tg»»««. w»«» mchi MrSck. G»»»».V<I««» V^le« 4«» -savch- He»»».»U««» vr»*d«« Vseitr^i i «LOv»» «VU1>. G«a«i» ader»»«»«». »»»N«». »>»-»»»> » t« iL»aich»» zäi««» «. »lies »oa-nc»» d— I» «» >«««»»««. Nr. 32 Mtumeiti, »ea i. /evrusr isil. los. Jahrgang. Vas Dlchüglte. * Der Reichstag begann am Dienstag die dritte Lesung de, Wertzuwachs st euerge- setzes und erledigte es bis Z 22. Die Steuer freiheit der Fürsten wurde mit einer Mehr heit von 20 Stimmen beschlossen. (S. Reichs- tagsbericht.) * Zufolge des türkisch-bulgarischen Zollkon- fliktes hat die türkische Regierung angeordnet, daß alle nichtbulgarischen Waren bei ihrer Einfuhr in die Türkei mit einem Ursprungs zertifikat ausgestattet sein müssen. (S. Ausl.) * Das Repräsentantenhaus der Vereinigten Staaten nahm das Gesetz, das die Einrichtung der ständigen Tartfausschüsse vorsieht, mit 182 gegen 03 Stimmen an. * Zn Sasfari (Italien) setzte man auf die Er greifung eines gefürchteten achtfachen Mörders 25 000 Lire Belohnung. (S. Tageschr.) * Ueber die militärische Aktion gegen die aufständischen Eingeborenen auf der Insel Ponape wird ein Bericht veröffentlicht. (S. den bes. Art.) Der Abbruch -er Sronprlnzenreile. In allen Tonarten wird überall an offi ziösen Stellen versichert, daß der auffallenden Form, in der das offiziöse Depeschenbureau die Meldung vom Abbruch der Kronprinzenreise gebracht hat, nichts Auffallendes zu grunde liege. Der Kronprinz macht eine private Jnformations- und Vergnügungsreise. Sie geht amtlich niemand, weder den Reichs kanzler, noch den preußischen Ministerpräsidenten, noch sonst irgend wen etwas an: lediglich den Kronprinzen selbst und den Kaiser als Chef der Fa>,rilie. Nun tritt in den Gebieten, die der - Kronprinz weiterhin besuchen will, dieses Jahr die Pest in ungewohnt starkem Maße auf. Tine Fortsetzung der Reise unter diesen Um ständen würde ein Spielen mit der Gefahr be deuten, bei der es keinen Ruhm, sondern nur eine häßliche Krankheit und im leicht mög lichen schlimmsten Falle einen häßlichen Tod zu holen gibt. Bei dieser Sachlage verzichtet der Kronprinz auf die Fortsetzung des Reiseplans, oder der Kaiser weist ihn als Vater und Chef des Hauses an, das zu tun? Nein, das offi ziöse Depeschenbureau versichert, der Herr Reichskanzler mußte das erst beantragen. Das ist immerhin merkwürdig. Die Welt hat die Wahl zwischen zwei An nahmen. Die erste geht dahin, daß irgendwelche besonderen politischen Gründe dem Reichs kanzler die Pflicht auferlegten, für den vor- ! zeitigen Abbruch der Kronprinzenreise zu sorgen. Solche Gründe sind äußerlich nicht sichtbar, 1 weder in China noch in Japan noch in Siam I noch auch in dem Kolonialbesitz der Union, noch ' in Rußland, Sibirien. Hat einer der in Frage stehenden Staaten abgewinkt? Auch das ist wenig wahrscheinlich. Der höfliche Empfang des istixguisbsä toroiqrwr, der einmal die deutsche Kaiserkrone tragen wird, hätte zu nichts verpflichtet; weder der eigenen Bevölkerung xegenüber, die gewiß mit Wonne sich der orien talen Freude am festlichen Pomp hingegeben hätte, noch anderen Mächten gegenüber, von denen übrigens keine ein Interesse daran hat, daß der Kronprinz nicht nach Bangkok, Peking, Tickio, den Philippinen und Sibirien käme. Immerhin find bei dem amtlichen Eingreifen des Reichskanzlers allen politischen Kombi nationen, die Torheit, Superklugheit und Uebel- wollen anzuftellen für gut befinden sollten, Tür und Tor geöffnet. Ob das gut ist und not wendig war? Die beiden Fragen müssen erst recht gestellt werden, wenn die zweite mögliche Annahme für die Aufmachung der offiziösen Depeschen zutreffen sollte, daß es sich lediglich um eine ungeschickteVerwendun g der ministeriellen Bekleidungsstücke am falschen Orte handeln sollte. Das ist sehr wohl möglich. Oede Witze leien über die Pestfurcht des Kronprinzen wären — mag man gedacht haben — zu erwarten, wenn er selbst die Reise abbräche. Der Kaiser mag sich gescheut haben, vor der Oeffentlich- keit die Initiative zu übernehmen; auch das wäre eine Scheu am falschen Orte gewesen. Das Gebiet, auf dem er sie hätte über nehmen müsse, war durchaus unpolitisch; der Verdacht politischer Momente ist ja eben erst dadurch geschaffen worden, daß der Reichskanzler mit dieser Angelegenheit befaßt wurde. Es hätte weit harmloser und weit geschickter gemacht werden können. Warum hat man nicht z. B. bei dem Generalkonsul in Schanghai einen Bericht über die Pest telegraphisch eingefordert, aus dem hätte hervorgehen müssen, daß die weitere Fortsetzung der Kronprinzenreise sich verbiete? Dann war folgende Form der Mit teilung an die Oeffentlichkeit möglich: „Der Herr Reichskanzler hat vom Kaiserlichen General konsul in Schanghai einen Bericht über die Verbreitung der Pest in Ostasien erhalten, der folgende Sätze enthält.... Diesen Bericht hat der Reichskanzler mit Rücksicht darauf, daß die Reise des Kronprinzen in die von der Pest verheerten Gegenden gehen sollte, dem Kaiser unterbreitet. Dieser hat daraufhin feinen Sohn angewiesen, die Reise abzubrechen." Auf einem solchen Wege wären alle Vorteile des jetzt ge wählten Weges erzielt worden, ohne daß einer der Nachteile zu besorgen gewesen wäre, die wir so vor Augen haben. Die offiziöse Depesche spricht weiter davon, daß die Reise „für dieses Jahr" hätte einge. stellt werden müssen. Es bleibe dahingestellt, ob es sich hier um eine unverbindliche Rede wendung oder um die ernsthafte Absicht handelt, die Ostasienfahrt zu günstiger Stunde nachzu holen. Für den Fall aber, daß das Zweite zu trifft, sei schon jetzt ein Wunsch ausgesprochen, der sich aus dem Verlaufe dieser Kronprinzen reise unmittelbar ergibt. Deren Regie war nicht gut. Es ist ja ganz gewiß für unsere Zeitungen sehr angenehm gewesen, daß ein Stab von Bericht erstattern an der Kronprinzenreise teilnehmen konnte. Aber in dieser Sache hat weniger die Berichterfreude des Journalisten, als die un bestechliche Kritik des Politikers das Wort zu nehmen, und der Politiker konnte sich dessen, was über die Kronprinzenreise berichtet wurde, zum Teil wenig freuen, am wenigsten dessen, was durch das offiziöse Nachrichtenbureau der Oeffentlichkeit übermittelt wurde: „Seine Kaiser liche Hoheit spielten drei Stunden lang Golf"; „Seine Kaiserliche Hoheit unterhielten sich zwanglos mit den übrigen Schiffsgästen". Dann ein pompvoller Empfang hier, eine präch tige Truppenparade da, ein Riesenjagdausflug dort. War garnichts anderes von der Reise zu berichten, die der deutsche Kronprinz um den halben Erdball unternommen hat? Das Gegen- teil ist zu hoffen, war aber bei der Art der Berichterstattung nirgends ersichtlich. Tritt also künftig der Kronprinz noch einmal die Reise nach dem fernen Osten an, so sorge man dafür, daß sie nicht wieder ins hellste Schein werferlicht gerückt wird, lasse sie zum mindesten nach außenhin als die stille, ernste Studienfahrt einos Lernbegierigen er scheinen. Deutschland kann auch dann ruhig weiter existieren, wenn es einmal beim Frühstück keinen Bericht darüber vorliegen hat, wieviel Stunden der Kronprinz am Tage zuvor dem Eolfspiel gewidmet, wieviel JLgertaten er im Dschungel vollbrachte und mit welchen Byzan- tismen die englisch-indischen Zeitungen den prinzlichen East zu gewinnen suchen. * Zu der Aenderun» in der Reifedispvfltiv« de» Kroupriuz«» schreibt die „Nordd. All-. Zeitung": „Der Abbruch der Reise des Kronpttnzenlflndet in den Nachrichten über die Ausbreitung der Pest seine Erktäruna. Die Seuche bat sich in Nordchtna bereit« so wett ausgedehnt, daß weder ein Besuch in Peking noch di« Rückfahrt auf der translibirischen Eisenbahn mehr in Frage kommen. Für die Rück reise war hiernach eine Fahrt durch das Rote Meer zu wählen und zwar so, daß sie noch innerhalb der günstigeren Jahreszeit voüfuhrt wird. Unter diesen Umständen mußte auf den Beiuch von Siam. China und Japan verzichtet werden. Wir bedauern leb. haft, daß die Verhältnisse es dem Thronfolger nicht gestatten, die befreundeten Höfe von Bangkok, Peking und Totto zu besuchen und auch sonst Ostasien in dem Umfange, wie es beabsichtigt war, kennen zu lernen." Singer -s-. Als Liebknecht starb, ging so etwas wie ein ernstes Besinnen und Gedenken durch di« deutsche po litische Welt. Ein Ringer und Kampfer war ge- storben, dem auch die Staatsbürger, tue gegen ihn mngen und kämpften, den Zoll der Achtung vor reinen Charaktereigenschaften nicht versagten. Es liegt dem Germanen nn Blute, den Gegner zum eigenen Sein hinHuzurechnen. Bismarck ist ohne die Manner und tue Kräfte, die er bekämpfte, nicht denk- bar; vergäße man sie, so würde man den stärksten Teil seines Wesens wegstreichen; und so gehörte auch Liebknecht zu dem neuen Deutschen Reiche, als sein Gegner und zugleich fein'Bestandteil, ohne den man die ersten Jahrzehnte nach siebzig nicht voll oerstehen kann. Von Singer kann man das gleiche nicht sagen. Das deutsche Bürgertum darf sich allezeit die Freiheit nehmen, in stillen Stunden der Betrachtung mit souveräner Vorurteilslosigkeit die Menschen und Dinge dieser Welt zu begreifen; es kann die Hasten- den ohne Haß, die Einseitigen ohne Einseitigkeit und selbst die Pietätlosen mit Pietät beurteile». Nicht dis rohen Sitten derer, die Eugen Richter einst einen „Strolch noch im Sterben" nannten, sondern die eigenen milderen Sitten diktieren ihm sein Ver halten. Doch kann das Auftreten des Todes denkende Männer nicht veranlassen, in rührseligen Empfin dungen alle Unterschied« zu verwischen. Singer war und ist bis zuletzt geblieben der Feind der ge samten bürgerlichen Gesellschaft, der kühle Organisator de» Kampfe« gegen sie. Die Brr- standtskrafte Überwogen rn »hm; nicht das brennende Her^ sondern der küble, rechnende Kops war für dtn Mann charakteristisch. Für den Ideen- gehalt ließ er andere sorgen. War er von der mar- riftischen oder revisionistischen, von der ökonomisch, historischen oder der ethisch-ästhetischen Richtung? „Natürlich" war er radikal-marxistisch; so wenigstens tst di« allgemeine Meinung; vielleicht trifft sie gar nicht in vollem Umfange zu; für ihn spielten eben Ueoerzeugungen nicht solche Rolle; die Erringung der politischen Macht war ihm alles. Er selbst hat es zu einer respektablen Hausmacht gekracht. Der Name Singer war eine Autorität für die Dretmillionenpartei. Bebel stürzte sich mit in den Kampf und überließ sich, so sehr er auch wünschte, die Macht auf seiner Seite zu haben und mit der Macht zu gehen, zuweilen den unsicheren Kampf geschicken, Singer hielt sich zurück, er schwebte über dem Ganzen; was der Parteitag beschloß, das ver kündete er, und was Singer verkündete, das beschloß der Parteitag. Er war der geborene Vor sitzende der sozialdemokratischen Parteiorganisa tion und ihrer Parteitage. Zn der Leitung von Ver- tzrndlungen besaß er hervorragendes Geschick. Die Geschäftsordnung des Reichstages beherrscht« er in einem Maße, daß man ihn wohl in letzter Zeit als ihren bellen Kenner bezeichnen konnte. „Das Mort zur Geschäftsordnung hat H«rr Singer", wie oft hat der Recchstagsoräsident das verkünden müssen. Nccbt selten drang bei den bürgerlichen Parteien durch, was Singer wollte; die formal-logische Gewandtheit des sozialdemokratischen Führers trat dann ins hellste Licht. Die Schärfe des Ausdrucks, die Sicher heit des Auftretens und die Zähigkeit, mit der er stinen Standpunkt verteidigte, machten ihn einem Advokaten ähnlich, der vor Gericht alle Prozeßmittel zugunsten seines Klienten anzuwenden sucht. Auch wenn er als Redner zur Sache austrat, wußte er dem Hörer das Gefühl einzuflößen, daß hier ein fester Standpunkt, gewichtige Gründe und die Fähigkeit, die Tatsachen zu gruppieren, vereint waren. Wer freilich den Sternenflug der Gedanken und eine tief- tnnerliche, aus dem Gemüte quellende Wärme gesucht hatte, wäre nicht auf seine Kosten gekommen. Auch darin hatte er Sachwaltereigen schaften, daß er es ohne Bedenken übernahm, ge wisse repräsentative Verpflichtungen, die aus der Machtstellung seiner Fraktion im Reichstage oder in der Berliner Stadtverordentenoersammlung er wuchsen, zu erfüllen. Ein Hofgänger ist er nicht ge wesen, aber wenn durch die Lage der geschäftlichen Verhältnisse es ihm geboten schien, widmete er im Reichstag und in der Stadtverordnetenversammlung Berlin« irgendeinem bürgerlichen Mitglied« die üb- lichen Dankesworte für die Jührunq de» Vorsitze» oder für die Wahrnehmung irgendeines anderen Amtes. Er sprach dann ungefähr dieselben Worte, die irgendein Bürgerlicher an seiner Stelle gebraucht hätte. Die Uebernahm« solcher repräsentativen Ver pflichtungen war für die Sozialdemokratie nicht ohne Bedeutung. Was beute im preußischen Abgeordneten hause — wo freilich die sozialdemokratische Fraktion weniger Mitglieder zählt — wieder zum Problem geworden ist; die Zulassung der Sozialdemokraten zum Seniorenkonvent und zu den Kommissionen hat sich im Reichstage, obwohl es auch heute noch Gegner der Zulassung der Sozialdemokratie gibt, wie etwas Selbstverständliches eingebürgert. Die glatte ge schäftsmäßige Art Singers hat Reibungen verhindert. Seine Partei wird schwerlich die Lücke Men, die der Tod Singers geristen hat. Das Bürgertum hat keinen Anlaß, trauernd an der Bahre dieses nicht schöpferischen, sondern kritischen Mannes zu stehen. Die Sühne für Panape. Berlin, 31. Januar. (Tel.) Ueber die militärische Aktton gegen die aufstän dischen Eingeborenen auf der Insel Ponape tst der nachstehende telegraphische Bericht von dem rang ältesten Seeoffizier, Fregattenkapitän Vollerthun, Kommandant der „Emden", eingelaufen: „Ich habe am 8. Januar mit der „Emden" und der „Nürnberg" die Trukinseln (Ostkarolinen), 420 Seemeilen westlich von Ponape. angelausen. um mich ducch den inzwischen aus der „Nürnberg einaeschifften Bezirksarzt Uder die Lago auf Ponape informieren zu lasten, und auf Wunsch des Gouverneurs auch diesem Teile des Archi pels die Flagge ,u zeigen. Am 10. Jan. früh trafen beide Schiffe in Ponape ein, wo bereits der „K o r- moran" und der „Planet" ankerten. Die vor gefundene Lage war folgende: Zweihundert fünfzig aufständische Dschokadschleute, mit neunzig Gewehren bewaffnet, hatten sich auf der Dschontadichinfel auf einen etwa 300 n> hohen, steilen und fast unzugänglichen Felsen in einem stark befestigten Lager verschanzt. Der Zugang zum Lager war vom Feinde zerstört worden. Den Lebergang nach derHauptinsel von Ponape sperrten Polizeitruppen ab und sicherten damit die Kolonie vor Ausfällen. Den Adfperrungsgürtel nach der Hauptinsel ließ ich durch ein zusammengesetztes Landungskorp« von der ,Emden", dem „Kor moran" und dem „Planeten" verstärken. Nach der See zu übernahmen zunächst die „Nürnberg" und der „Planet" die Blockade der Aufständischen. Am 13. Januar morgens begann die Beschießung der feind lichen Stellung durch die „Emden'^ und den „Kormo ran". Dann wurde das Landungskorps der „Nürn berg" zufammen mit 100 Polizeisoldaten auf der Westseite der Halbinsel Dschokabjch gelandet. Die Truppen besetzten das Borgelände, ohne auf Widerstand zu stoßen. Mit einem unerwarteten An griff wurde dann durch das Landungskorps das Hochplateau erstürmt. Der überraschte Feind floh nach kurzem Widerstand auf die untere Insel. Bei dem Angriff zeichneten sich besonders Oberleutnant zur See Freiherr Spiegel von und zu Peckelshei vom Schiff „Kormoran", Leutnant zur See von Pritt witz und Gaffron vom Schiff „Nürnberg" und der Polizei beamte Jahn aus. Der Gegner verlor drei Tote. Sieben Männer und vierzehn Frauen und Kinder wurden gefangen genommen. Auf unserer Seite fiel ein Polizeijoldat. Schwer verwundet wurden Leutnant v. Prittwitz und Gaffron durch einen Schuß in den Oberarm, der den Knochen zersplitterte (der Arm bleibt jedoch er halten), sowie ein Polizetioldat. Bis zum 18. Januar wurden die Versuche fortgesetzt, die Insel vom Feinde zu »Lu dern. Dabei wurden 29 Männer und 84 Weiber und Kinder gefangen. Die Durchführung der Unter nehmung wird durch zahlreiche schwer zugäng liche Höhlen erschwert. Vom 19. bis 25. Januar wurden durch zwei Ko lonnen Streifzüge durch die Heimat der Dscho kadschleute und die Halbinsel Palikor unternommen. Der „Kormoran" nahm eine Beschießung der Gegend von Tomara vor, um die auf die Hauptinsel übergetretenen Aufständischen von Kiti, einer Niederlassung an der Bucht im Südwesten der Insel, abzuschneiden. Die Gesamtzahl der Gefangenen beirä,it bisher 78 Männer und 175 Frauen nebst Kindern. Fünf Männer, die an dem Blutbad am 16. Oktober beteiligt gewesen waren, befinden sich umer den Gefangenen. Unter der Führung der Häupt linge Iomatau und Samuel sind noch etwa 46 Aufrührer, die mit Gewehren bewaffnet sind, auf der Hauptinjel Ponape und Dichokadsch zerstreut. Durch fortgesetzte Streifzüge und den energischen Druck auf die loyalen Stämme, bet der Auffindung der Rebellen behilflich zu fein, wird versucht, auch dieien letzten Rest zu ergreifen. Sehr erschwert werden die militärischen Opera tionen durch das unwegsame Gebirgsland und den tropischen Busch. Für die Beendigung der Aktion läßt sich der Zeitpunkt noch nicht angeben; eine Verminderung der Seestreitkräste ist zurzeit nicht angängig. Der Begleitdampfer Titania wartet bis zum 4. Februar in Jap aus telegraphische Befehle Das leipziger Tageblatt erscheint täglich zweimal kostet frei Haus durch Träger 90 Pfennige, durch die Post bezogen M Pfennige monatlich. Täglich steigende Auflage. vorzügliches Insertionsorgan.