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40. Jahrgang Leipzig, den 1. März 1931 Nummer 3 Der Rad- u. Kraftfahrer Amtliches Organ für das Rad- und Kraftfahrwesen des Sächsischen Radfahrer-Bundes e. V., Sitz Leipzig Schriftleitung und Anzeigen-Annahme: Kurt Adler, Leipzig C 1, Hainstrabe 16,1V. — Fernruf 16889. Die Querfeldeinmeisterschaft des Sachsenbundes. Paul Körner (RCl. Opel) überlegener Sieger. Unter autzerordentlich ungünstigen Witterungsverhältnissen er öffnete der Sächsische Radfahrer-Bund mit der Querseldeinmeisterschaft die deutsche Radsportsaison 1931. Der am Sonntagmorgen einsetzende starke Schneefall hatte den Schauplatz der Meisterschaft, das Conne- witzer Holz, in ein winterliches Kleid eingehüllt. Leider war der Schnee nicht von Bestand, und Schlicker in Höhe bis zu 10 em stellte enorme Anforderungen an die Fahrer. Trotz des aufgeweichten Bodens hatten sich einige Tausend unentwegte Zuschauer an der Rennstrecke eingefunden und verfolgten mit Interesse die Kämpfe aus der Strecke. Der veranstaltende RCl. Opel hatte diese mustergültig organisiert und verbuchte einen vollen Erfolg. W. Hundertmarck konnte seinen vier bisherigen Siegen keinen fünften anreihen, es langte aber noch immer zu einem ehrenvollen fünften Platz. Eine ganz überragende Leistung vollbrachte der jugendliche Bahnmeister des Sachsenbundes Paul Körner lRCl. Opel), welcher seine Konkurrenten bereits in der ersten Runde abschüttelte und, den Abstand stetig vergröbernd, mit einem Vorsprung von 500 m das Zielband kreuzte. Die Siegerehrung nahm der Vorsitzende Tillner vom RCl. Opel vor. Der Rcnnverlauf. 22 der gemeldeten Fahrer wurden 14 Uhr 10 Min. auf die kurze, aber schwere Reise geschickt. Unter Führung des Verteidigers Hundert marck stob das Feld davon. Der weiche Untergrund und der darauf- Unser neuer Querseldein-Meister Paul Körner (RCl. Opel-Leipzig) im Kampfe gegen Schnee und Schlamm. Otto Grindel, der traditionelle „Zweite" aus der Sachsen-Querfeldein- Meisterschaft. Grindel erwies sich als zäher Verfolger. (Die Bilder zeichnete Max Z s ch o ch - Leipzig für die „Neue Leipziger Zeitung", die uns dieselben freundlichst zur Verfügung stellte.) liegende Schlicker erforderte grobe Steuerkunst. In der Lauer gab es den ersten Sturz Peiskers, über welchen Wutzig fliegt. Körner. Grindel und Hundertmarck erfassen die Situation und lassen die Post abgehen. Nach der ersten Runde kommen Körner und Grindel noch zusammen an. aber schon aus der zu durchlaufenden Strecke verliert Grindel Boden, welchen er auf der nachfolgenden Fahrstrecke nicht wieder gutmachen kann. Im Hinteren Felde lieferten sich die Fahrer des RCl. Opel noch ein scharfes Gefecht, und verschiedene Stürze, welche alle glimpflich verliefen, sorgten für Wechsel in der Position. Die dritte Runde brachte dann die Entscheidung. Die Spreu war endgültig vom Weizen gesondert. Der spätere Sieger Körner kam im Verlaus des Rennens zweimal zum Stürzen und mutzte sein dabei gelockertes Vorderrad wieder anziehen. Sein Vorsprung reichte aber aus, um von seinem schärfsten Widersacher Grindel nicht mehr bedroht werden zu können. Unter dem Jubel der Zuschauer erreichte er nach einer Fahrzeit von 1:16:50 das Ziel. Ergebnisse: 1. P. Körner 1:16:50, 2. O. Grindel 1:17:24.4, 3. O. Wutzig 1:18:18.1 4. A. Plaul 1:19:11,1, 5. W. Hundertmarck 1:20:53,2, 6. W. Peisker 1:21:59.4. 7. S. Hegne 1:23:30 (sämtlich RCl. Ovel-Leipzig), 8. E. Wietzner (RCl. Neustadt) 1:23:30, 9. A. Herold (Opel) 1:25:04, 10. E. Hempel (Opel) 1:27:00. 11. H. Martin (Ovel) 1:29:59, 12. A. Klaus-Güldengossa 1:31:10.4. 13. E. Kunze 1:34:27, 14. Fritz Göthe-Guteborn 1:34:38.2, 15. W. Haftenberger (Tas) 1:36:15. Fritz Schneider. Mb Mb