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Nr. r> Der Rad- und Kraftfahrer 62 m Vorsprung. Nur Görnc ersaht blitzschnell den Ernst der Situa tiv» und erwischt das Hinterrad des Ausreihers. Ehe sich die „Ver lassenen" zur Tat ausrasfen, sind Lippelt und Görne schon 200 m von, Felde weg. Die Steigung durch Weinböhla begünstigt die Ausreiher. Görne überläßt aber dem Dresdner die Hauptarbeit und ist von seinem Hinterrad nicht Wegzubringen. Da Görne durchaus nicht au die Führung aehen will, sind die energischen Be mühungen von Wiehner, Leuschner und Haber von Erfolg gekrönt, di« sie auf Erlangung der Flüchtigen anstrenaen. Lader hält da bei nicht ganz bis zum Anschluss durch und fällt in die grohe Ver- solgemrnppe zurück, die jetzt auf sieben Mann zusammenqeschmol- zen ist. Eingangs Moritzburg laufen Wiehner und Leuschner zu den beiden Führenden auf, und nun gehts unter wechselseitiger Führung dem Ziele zu, so daß weitere Verfolger nicht mehr auf kommen können. Im Ziele ist Leuschner der Spurtschncllste vor Görne, Lippelt und Wiehner. Damit ist gleichzeitig die Spannung von den Tausenden genommen, die schon seit dem frühen Morgen Stark und Ziel belagert hatten und die eintreffenden Fahrer spon tan feiern. Mit 6:08:07 Stunden fuhr Leuschner bei einem Ge- samtstundcnmittel von 35,7 km das Rennen in neuer Rekord-Zeit nach Hause. Das Jugendrcnnen über 49 km hatte 15 Fahrer am Start vereinigt, die sich bis Meihen und dann auf der gleichen Strecke wie die Junioren zurück ein abwechslungsreiches Treffen lieferten. Hier gelang eS dem Chemnitzer Fenzel wieder, seine Rivalen alle abzuschütteln und mit einer halben Minute Vor sprung als Sieger einzulaufen vor dem Dresdner Kühnel und dem ^leipziger Eckstein. Mit der Preisverteilung am Nachmittag nahm <pres0fn—Leipzig—Dresden 1932 einen würdigen Verlauf und "AbsMuh-^üK heftete ein weiteres Ruhmesblatt in das Buch der A MmrchHchrKe des Sachsenbundes. Der „Renngewaltige" Dres- dens>Ikax/Z e i d l e r, freut sich über seine wohlgelungene Ver- T-^mnWkwM, und der SRV. dankt ihm und seinen Mitarbeitern für > die-einwanMsie Durchführung. EF'g «W isse : 1. Leuschner, Dürkopp Leipzig DRU. 6:08:07; -L^».G. MAüe, Opel Dresden DRN.; 3. G. Lippelt, Einzelfahrer, Dresden SRB.; 4. H. Wiehner, Opel Leipzig SRV. sämtlich dicht auf; 5. H. Ruger, Älbators Dresden SRB. 6:09:42; 6. H. Häber, Opel Dresden DRU.: 7. K. Peter, Saxonia Dresden SRB; 8 H Rötschke, Opel Dresden DRU.; 9. W. Ficker, Falke-Schwalbe Leip zig SRB.; 10. K. Stecher, Germania Lobstädt SRB.; 11. A. Krie- le, Opel Bischofswerda LRB. sämtlich dichtauf. 12. O. Wutziq Dürkopp Leipzig DRN. 6:12:15; 13. P. Sturm, Dürkopp Leipzig DRU. 6:14:08; 14. O. Grindel, Opel Leipzig 6:14:34; 15. H. Mar tin, Opel Leipzig SRB.; 16. A. Adam, Opel Leipzig SRB.; 17. K. Poppe, SFV. Großröhrsdorf LRB.; sämtlich dichtauf; 18. W. Langer, Dürkopp Chemnitz SRB. 6:14:40; 19. F. Wagenbreth, Laxonia Dresden SRB., 6:16:44; 20. H. Neumann. Einzelsahrcr, Dresden DRU. 6:23:52. Jugendrennen (50 km): 1. Fenzel, Dürkopp Chemnitz SRB. 1:19:35' 2. Kühnel, Saxonia Dresden SRB. 1:21: 3. Eck- stein, Einzelfahrer, Leipzig SRB.; 4. Höhler. Dürkopp Chemnitz SRB.; 5. Limbach, Opel Dresden DRU.; 6. Tictze, Opel Dresden DRU. sämtlich dichtauf. .. .Gleichzeitig veranstaltet der rührige Bezirk Dresden ein Gäste-Rennen für noch nicht organisierte Radfahrer. Voller Erfolg. 18 Jugendliche im Alter von 14 bis 17 Jahren und 28 Fahrer im Alter von 18 bis 21 Jahren nahmen den Kamps aus. Ergebnisse: Gruppe 14—17 Jahren: 1. H. Pöhnecker 1:24:26; 2. K. Schäfer 1:23:34; 3. H. Birke dichtauf; 4. F. Boruck dichtauf; 5. H. Schützenberger dichtauf; 6. H. Schmidl dichtauf; 7. R. Wein hold 1:23:42; 8. R. Bchnisch 1:24:32; 9. Fr. Dietel 1:24:58: 10 R. Wege 1:25:07; 11. H. Meißner 1:25:17; 12. W. Vek 1:27. — Gruppe 18—21 Jahre: 1. E. Börucr 1:17:44 (Bestzeit); 2. F. Schubert 1:18:37; 3. E. Plambeck: 4. H. Schreiner; 5. H. Schnei der; 6. Thiemer dichtauf; 7. E. Ritter dichtauf; 8. H. Pellmann 1:19:46: 9. H. Reuther 1:20:16; 10. G Just 1:22:25; 11. E. Gre- gori 1:24:45; 12. G. Menzel dichtauf. Nunö um Leipzig am Donnerstag (Himmelfahrt), den 5. Mai. Meisterfahrer Grindel (Opel Leipzig) gewinnt Der Kreis 1 und der Bezirk Leipzig im SRB. veranstalten jetzt alle Rennen gemeinsam, so auch das traditionelle „Rund um Leipzig". Durch die Stiftung der wirklich wertvollen Ehrenpreise vom Vergnügungshaus „Platzl", Leipzig, war es trotz Notzeit mög- lich: auch dieses Jahr diesem Rennen eine klassische Verfassung zu geben. War bei Dresden—Leipzig—Dresden am 1. Mai das herrlich ste Wetter, so war „Rund um Leipzig" von Regengüssen, kalten Nebelschwadeu begleitet, die die Fahrer vor unangenehme Aufga ben stellten. Und da es schon am Start mächtig regnete, hatten verschiedene Leitchgewichte es vorgezoqen, garnicht erst das schwere Rennen zu beginnen. Trotzdem stellen sich dem Starter 55 Fah rer. Die acht Mann starke A-Klasse gab dieses Mal den Ton an. in der fabelhaften Jagd nach den Vorqabeleuten ließ sie nicht eher nach, bis der letzte Mann eingeholt war. Man bekam dadurch sehr schöne Kämpfe zu sehen. Und das muh man den A-Fahrern sa gen: Bei „Rund um Leipzig" haben sie gezeigt, daß sie „radfahren" können, wenn sie wollen. Die Zusammenarbeit in der A-.Klassc klappte diesmal so vorzüglich, daß die Vorgaben ziemlich schnell wettgemacht wurden. Erst dieses kraftvolle Fahren der A-Klasse gibt deut Rennen ein fesselndes Gepräge und die notwendigen in teressanten Kampfmomente. Die Organisation klappte vorzüglich. Ter neue Kreis- und Bezirksrennfahrwart Paul Nitz schc hatte mit seinem Sportaus schuß-Vorsitzenden Karl Wege alles aufs beste vorbereitet. Die Rennveranstaltungen der Rennsport-Hochburg Leipzig liegen für die Zukunft in bewährten Händen! — Ten Oberlcitungswagen stellte und steuerte Herr Orthmann vom RCl. „Pfeil" Leipzig. Ueber die Leistungen der Fahrer ist zu sagen, daß Otto Grin del verdient gewann. Er versuchte schon unterwegs mchrcremal sein Heil in der Flucht, kam aber nie fort. Ter Dresden—Leipzig —Dresden-Sieger Leuschner bewies durch seinen 2. Platz wie der seine große Form. Erstaunt ist man auch über die vorzüg liche Fahrweise Wutzigs, der als Dritter cinkam. Wutzig scheint seine Schwächeperiode endgültig überwunden zu haben und dürfte in der Saison noch von sich reden machen. Ganz hervorragende Leistungen zeigten noch Wiehner, Ficker, Peisker, der Ouerfcldcin- meister Adler und der jugendliche Gansauge, die in der Spitze mit einkamen. Die Favoriten Reichel und Tornblut hatten vorzeitig aufgegeben. Die starke auswärtige Konkurrenz wurde von den Leipziger Fahrern, die immer den Ton angaben, geschlagen. Das Rennen beginnt im strömenden Regen. Die C-Klasse legt ein scharfes Tempo vor nud verliert auch bald einige Fahrer. Trotzdem ist die B-Klasse schon nach etwa 20 km da. Ein mörderisches Tempo fährt hinten den „Großen Platzl-Preis" im Endspurt. die A-Klasse, immer über 40 zeigt der Tachometer. Von den sie ben Minuten Vorgabe hatte sie bis Leisnig schon 5 Minuten auf- geholt! Bei Ragcwitz fährt Nestor in den Straßengraben und Müller-Leipzig muh wegen Kettenschaden aufgeben. Auch Kaps, Altheu und Körner müssen das Feld wegen Defekten ziehen lassen. Bis auf 15 Fahrer war die Spitze der Vorgabeleute zusammenge schmolzen, die um 8 Uhr den Wendepunkt Döbeln erreichten, der durch den dortigen Bczirksvertreter Pitzschkc wieder gut organisiert war. Zwei Minuten später folgen die A-Fahrer Grindel, Reichel, Tornblut, Martin, Landrock, Peisker und Adler. Herold, der hin- ter Grimma einen Bcinkrampf bekam, war zurückgefallen. Der eigentliche Kampf vollzieht sich nun auf der Rückfahrt. Das Wetter ist inzwischen noch ungemütlicher geworden. Starker Nebel, strenge Kälte, ab und zu auch ein hübscher Regenguß, können die Fahrer aber nicht abhalten, unentwegt Weiterzukämpfen. Bravo! Die Marschtahellc wurde dadurch allerdings um mehr als eine halbe Stunde unterboten! Durch den Gegenwind auf dem Rückwege waren die Kanonen im Vorteil, durch ibre bewundernstverte Zu sammenarbeit konnte die A-Gruppe Adler, Grindel, Martm, Peisker mit Körner die restlichen Vorgabeleute in Grimma- stellen. Kurz zuvor war Tornblut wegen eines Radschadens „ausgestie gen", sein unzertrennlicher Vereinskamerad Reichel blieb daraufhin auch zurück. Sofort ging nun Grindel los, kam aber nicht vom Felde. Auf der Steigung ausgangs Grimma versuchte cs Grindel nochmals, wieder ergebnislos; lediglich Noack-Finsterwalde, Körner und Stecher waren die Opfer. Allerdings hatte sich die Spitze da durch in drei Gruppen geteilt, voran Grindel, Adler, Wutziq und Wießncr, hinterher in kurzem Abstand zwei weitere Grupven. So wird Otterwisch durchrast. Vor Lausick sind aber die drei Gruppen wieder vereint. In Borna ereignete sich ein bedauerlicher Un- glücksfall. Durch die schmierige Straße rutschte Martin (Opel Leipzig) und sauste nut voller Gewalt gegen eine Hauswand. Lei der mußte er wegen zerbrochener Felge und Knievcrletzungen da« Rennen ausgeben. Das Feld wird dann immer wieder in Unruhe versetzt. Wiehner zeigte einmal beachtliche Momente, als er dem Felde davoneilte; dann gingen nochmals Grindel und Peisker auf und davon. Doch alle kamen nicht weit. Besonders wachsam waren Wutziq und Leuschner. Im 38er-TemPo rast man dann nach Leipzig. Die Fahrer rüsten sich für den Endkainpf, man ist im Felde scheinbar überzeugt, daß ein Arcsreihen keinen Zweck hat. Obwohl die Fahrer viel zu früh ankamen, hatte sich am Ziel schon eine riesige Menschenmenge anqesammclt.. Grindel wurde begei stert gefeiert, als er in einwandfreier Weise Leuschner, Wutziq und Ficker im Endspurt geschlagen hatte. Die Jugendlichen kämpften auf der Strecke Lautzsch, Zwenkau, Borna, Linie. 30 Fahrer beteiligten sich. Auch hier blieb eine