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mar bei „Rund um Leipzig" den 11. Platz. Adler—Hausmann gewannen die Bezirksmeisterschaft im Zweier-Radball. Im Dreier- Radball wurden Adler—Hausmann—Jentzsch 2.: Meyer—Eich baum—Schlegel 4. — Ausfahrten für Juni: Kraftfahrer: 5. Kreis- meistersch.; 12. Spreewald, 5 Uhr Rheingold-Festsäle; 19. Fahrt „Rosen und Nelken". L-7 Uhr Rest. Napoleonstein; 24. Gatters- ourg; 26. Kriebstein, ^9 Uhr. — Radfahrer: 22. Mai Bezirks- meistersch.; 29. Kömmlitz, 7 Uhr; 5. Juni Äreismcistcrsch.; 12. Lüb schütz, 7 Uhr; 19. Fahrt „Rosen und Nelken", )47 Uhr Rest. „Na poleonstein" 26. Freiburg a. d. Unstr., 6 Uhr. Start, wenn nicht besonders angegeben, stets „Siebenmännerhaus". H. Seibt. Bezirk 45. RV. „Radlerlust" Lauter-Neuwelt. BA.: Rudolf Keller, Lauter, Kirchstr. 43 b. — Der in der letzten Bundeszeitung angesetzte Werbetag wird erst am 11. Juni 1932 abgehalten, wo zu wir nochmals alle Vereine herzlichst einladen. Das Rennen ist gleichzeitig die Bezirksmeisterschaft, doch können auch in Sparte 2 Nichtbundesmitglieder teilnehmen. Sparte 1 Mitgliedskarte vom Bund vorzeigen. Die Hälfte der Wahrer erhalten Preise. Nenn geld 1.— Mk. lbis 6. Juni einsendenst Fremde Vereine, welche mit mindestens 10 Mann erscheinen, erhalten einen Preis. Auch den Radballsvielern winken schöne Preise. Nenngeld 1.— Mk. (bis 6. Juni einsenden». ..Sachsen Heil!" Die Leitung. Bezirk 53. RV. 1890 Zwenkau. Am 2. Mai 1932 verschied unser liebes Vereinsehrenmitglied Herr Anton Rehm. Er gehörte 30 Jahre dem Verein an. Wir werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren. RV. 1890 Zwenkau. G Unserem lieben Sportskameraden s Rudolf Kluge nebst Gattin s nachträglich die besten Wünsche zu ihrer Vermählung. f RV. 1890 Zwenkau, s Bezirk 54. RV. „Adler" Schönau. In letzter Versammlung wurde beschlossen, bei dem Bezirksfest in Wildenfels am Korso teilzunehmen. Am 3. Juli findet gleichzeitig mit dem „Straßen preis von Schönau" (Ausschreibung siebe unter Kreisnachrichtcnf der „Erste Schritt DürkoPP" mit statt. Die Strecke ist: Rcinsdorf- Wilhelmshöhe (Start .,Feldschlößchen"1, Wildenfels. Schönau. Wie senburg, Bockwa, Oberhohndorf, Wildenfels, Schönau. Nähere Ausschreibung folgt in den Tageszeitungen. Die Qual der Wahl. Was man beim Kauf eines Fahrrades wissen muß. Für den sachkundigen Radfahrer ist das Fahrrad das Spiegel bild seines Besitzers. Man könnte das bekannte Sprichwort: „Sage mir, mit wem du umgehst, und ich sage dir, wer du bist" im Hinblick auf vorstehende Behauptung dahin variieren, daß man sagt: „Zeige mir dein Fahrrad, und ich sage dir, wer du bist", ohne eine Blamage befürchten zu müssen. Neben dem Schluß auf Alter, Art und Gesinnung seines Besitzers läßt das Fahrrad auch einen Schluß auf andere Ebaraktereigenschaften zu, und der kundige Radfahrer wird am Rade sofort erkennen, ob dem neuen Kollegen ein Fahrrad verkauft oder angeschmiert worden ist. Da es nicht nach jedermanns Geschmack ist, für einen derjenigen ge halten zu werden, die nicht alle werden, wollen wir denen einige Fingerzeige für den Ankauf eines Rades geben. Es ist eine irrige Ansicht, daß billige Räder die gleichen Dienste tun, wie die für teuer gehaltenen Maschinen. Wohl drehen sich auch beim billigen Rade die Räder, Wohl lenkt es sich ebenso, wie das teuere Rad, aber in seinem Innern sieht es anders aus, und seine schwingenden Teile entbehren der Elastizität. Wie ein Paar nach Maß gearbeitete Schuhe stets besser sitzen und besser halten werden, als ein Paar billige fertige Schuhe, so läuft ein von Handwerkerhand herqestelltes Markenrad leichter als ein Mas- scnfabrikat. Ter Vergleich mit den nach Maß gearbeiteten und den fertig gekauften Schuhen hinkt insofern, als man die Wnutzung eines Sckuhes bemerkt, und auch ein Auseinanderreißen des Schuhes nur eine Unannehmlichkeit bedeutet. Beim billigen Fahr rade bemerkt man die im Innern vorgehende Wirkung nicht, und der Plötzlich zutage tretend« Bruch der Gabel, des Rahmens oder des Lenkers beschwört eine Lebensgefahr herauf. Wäre ein Fahr rad nur ein Packesel, der langsam sich abnutzend eines Ta'-s dem Schinder überliefert wird, konnte man sagen, das billige Rad leistet di« gleichen Dienste, aber ein Fahrrad soll nicht nur ein Kamerad tm Beruf, sondern auch ein Freund sein, wenn die Feiertagsglocke geschlagen und die Zeit der Erholung begonnen hat. Mit einem Packesel auszureiten, ist nicht jedermanns Geschmack. an möchte aus edlem Roß die Landschaft durchfliegen und Freude an der Fortbewegung aus eigener Kraft haben. Diesen Genuß ver scherzt sich der Käufer eines billigen Rades. Ihm wird das Fahren zur Last, und darum sei die erste Bedingung beim Kauf eines Rades der Erwerb eines auf Grund langjähriger Materialprüfung hergestellten Markenradcs. Bei der Wahl des Modells spielt die Frage, zu welchem Zweck das Fahrrad dienen soll, eine Rolle. Hand in Hand mit dieser Frage gehen Körpergewicht und Körpergröße, da ein Mann von 1,80 m Körperlänge nicht ein für einen 1,60 m großen Mann geeignetes Rad benutzen darf. Will man das Fahrrad zum Verkehr zwischen Arbeitsstätte und Wohnung und zu Wanderfahrten in die nähere Umgebung haben, genügt kür den Mann der Mittel gewichtsklasse das leichte Tourenrad. Das Leichtgewicht kann den Halbrenner nehmen und das Schwergewicht das schwere Touren rad. Nun soll man sich unter schwerem Tourenrad keinen Om nibus vorstellen, sondern ein im Material etwas stärker gehaltenes Fahrrad, dessen schwingettde Teile genau so elastisch spielen, wie die des Halbrenners, und dessen Bereifung nur um den Bruch teil eines Zolles höher ist, als die der leichten Tourenmaschine. Die Höhe des Rahmens bestimmt die Größe des Fahrers bezw. der Fahrerin. Lange Beine können ein Fahrrad mit hohem Rahmen treten, kurze Beine nur ein Fahrrad mit niedrigem Rah men. Ein gewissenhafter Fahrradhändler wird keinem Kunden ein Fahrrad anschmieren, das den Körperverhältnissen des Käufers nicht entspricht. Er wird wie ein Arzt dem „Vaticnten" das die sem zusagende verschreiben, und aus diesem Grunde soll man sein Fahrrad nicht von unveramworUieben Händlern und an Stellen kaufen, die nebenbei allen möglichen Dingen handeln. Eine besondere Rolle spielt die Ausstattung des Rades. Hier spricht der Geschmack mit, und über diesen läßt sich bekanntlich nicht streiten. Die Fabriken sind dem Geschmack des Publikums weitgehcndst entgegengekommen. Es gibt Fahrräder in allen Far ben, es gibt schwarz«, gelbe und vernickelte Felgen, es gibt Ver zierungen auf den Rahmenrohren, es gibt Fahrräder mit vielen blanken Teilen und mit wenig Nickel, kurzum, in dieser Hinsicht hgt man alles getan, um Käufer und Käuferin zufriedenzustellen. Etwas anderes ist die Ausstattung des für besondere Zwecke benötigten Fahrrades. Wer Wanderfahrten von vielen hundert Kilometern ausführen will, muß sein Fahrrad anders ausstatten, als der nur in die Umgebung seines Wohnortes radelnde Stahl- roßrciter, aber die Ausstattung braucht nicht mit dem Rade fest verbunden zu sein. Tas Fahrrad ist so wandlungsfähig, daß man ihm jede Rolle im Vcrkchrsleben zutcilen darf. Der geistige Ar beiter kann seine Aktentasche am Rade befestigen, der Arbeiter sein Werkzeug, der Ausflügler seine Lebensmittel und die Hausfrau chren Marktkorb. Für diese Belastung braucht das Fahrrad höch stens einen Gepäckhaltcr, aber bei beruflichem Gebrauch oder zum Familierttransport muß man ihm andere Hilfsmittel geben. Will man ein Kind oder gar zwei Kinder mitnchmen, muß das Fahr rad in den Rädern und den Reifen etwas stärker sein. Wohl bricht ein gutes Rad bei etwas höherer Belastung nicht zusammen, aber man nutz: es schneller ab, und außerdem setzt man bei schmalen Reifen die Kinder unnötig hohen Erschütterungen auf unebener Straße aus Das Mitnehmen von Kindern auf dem Rade kommt nur für geübte Radfahrer in Betracht; aber an dieser Stelle sei auf die hohe Verantwortung hinnewiescn, die die Mitnahme von Kindern auf dem Rade dem Radfahrer auferlegt, damit er sich bereits beim Kauf des Rades dieser Perantwortung bewußt wird. Da die jungen Meisterfahrer in spe meist besser wissen, wie die Maschine aussehen muß, die sie zum Erfolg führen soll, als ein Fahrradhändlcr, brauchen wir uns mit der Beschaffung von Rennmaschinen nicht zu befassen. Unsere Ratschläge gelten denen, die das Rad zum Kameraden im Beruf und zum Freund in freien Stunden haben wollen, und darum sprechen wir nur von Ge- brauchsrädern. Ein Gebrauchsrad sei leicht im Gewicht und nn Lauf. Uebertrieben leichte Maschinen büßen an Haltbarkeit ein. Ein Fahrrad sei nicht zu hoch überseht; Höchstgrenze für Radfah rer 72 Zoll, für Radfahrerinnen 65 Zoll, für Kruder 60 Zoll. Die Lenkstange soll nur bei Rennrädern nach unten gebogen lein. Für Gebrauchsräder gilt die aufwärts gebogene Lenkstange als Standartmodcll. Die Kurbeln sollen nicht länger als 6^ deutsch« Zoll sein. Je länger die Kurbeln sind, desto mehr Kraft ist zum Treten erforderlich. Kotfänger an beiden Rädern ist Bedingung. Der Sattel soll gut gefedert sein. Ebenso ist Freilaufnabe Bedin gung Sie ermöglicht auch nicht nur ein Stillhalten der Beine beim Bergabfahren, sondern ersetzt die Handbremse. In bezug auf die Felgen und die Reifen entscheidet der Geldbeutel. Die , auf Stahlfelgcn montierten sogenannten Wulstreifen sind die gebräuch lichsten und billigsten. Drahtrcifcn, bei denen ein Stabldraht die Gummidecke auf der Felge festhält, werden aus Stahlfelgen und auf Holzfelgen montiert; si« sind etwas teurer als Wulstreifen, laufen aber leichter. Die auf Holzfelgen geklebten Schlauchreifen kommen nur für geübt« Radfahrer in Betracht. Hat man ein Markenrad in guter Ausstattung gekauft, dann geht das Problem über Studieren. Den richtigen Sih auf dem Rade findet man schneller, wenn inan einen erfahrenen Radler ,um Freund hat, und da das Radlerheer in Deutschland nach Millio nen zählt, wir es dem Neuling nicht schwer fallen, den Rat eines erfahrenen Kollegen zu erlangen.