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Nr. 7 Der Rad- u. Kraftfahrer 112 ^/ec/<3,7/6^ ü/p/vme/ k/^e/>/r^6ULe^bL6/c/re/>^v^/6^üec/)e/> ,,5ignurr^V/i'IK.,^,l'l6lbi'f>g,I-eip^kg L1,5afomc>r»5^,6 s^uf 10057, ^ui^sIgs^ertrOeks >z/sr>^stzs11srr -- f^scholog ru l)isr>L^er», dem Laufe eines Tales folgen, das in wilder, felsenstarrender Enge hin durch führt durch den Fränkischen Jura, das uns Burgen, Schlösser und Ruinen, malerische Orte, wundersame Dolomitfelsmassen und eigenartig kahle Jurahöhen sehen lägt. Es ist das Tal der Altmühl, dem wir bis zu seinem Eintritt bei Kehlheim in die Donau folgen. Bis Regensburg begleiten uns die Ufer der „schönen blauen Donau" — dann ist die Tour beendet. 400 Kilometer umfaßt diese Fahrt — sie ist also gut in 10 bis 12 Tagen zu bewältigen. Dann ist sie auch keine „Kilometerfresserei", sondern eine angenehme, überaus lohnende Ferienvartie! Und noch einmal reichlich 400 Kilometer werden es sein wenn ich von Bayreuth aus dem Laufe des Mains folgen werde. Auch diese Fahrt bietet unvergeßliche Szenerien für denjenigen, der mit Bedacht und Ruhe fährt, der wirkliche Feriengenüise haben will. Und es ist ein Genuß, in den Straßen von Kulenbach, Burgkundstadt, Lichtenfels oder Staffelstein zu stehen oder hinaufzusteigen nach Vierzehnheiligen, der größten und prachtvollsten Wallfahrtskirche, die ich sah, oder vor den riesigen Ausmaßen des Schlosses Banz zu stehen und hinunter in das liebliche Maintal zu schauen. Und was für Sehenswürdigkeiten bieten die alten Bischossstädte Bamberg und Würzburg? Türme, Tore, wundervolle, mit Figuren ge schmückte Brücken führen über das Wasser, deren Ufer mit uralten Fischerhäusern besät sind. Sie zwingen dazu, näher besehen zu werden. Zwischen Bamberg und Würzburg liegt das Jndustriestädtchen Schweinfurt. Fast im rechten Winkel biegt der Main hier, gezwungen durch die Berge oes Steigerwaldes, nach Süden ab, und in diesem Teile liegt das außergewöhnlich liebliche Volkach, umgeben von Weinbergen. Ueberhauvt bietet das Tal gerade hier durch die unzähligen kleinen Win dungen ungemein schöne Bilder, und ost führt die Straße über höhen, die von beiden Seiten umflossen sind. In Kitzingen lasse man sich nicht verleiten, die direkte Straße nach Würzburg zu fahren: man verpaßt viel, Marktbreit und Ochsenfurt nicht gesehen zu haben. Weinberge und noch mals Weinberge sind es, die sich von Würzburg über Karlstadt und Gemünden dahinziehen. Sie verleiben dem Tale in Verbindung mit vielen, altersgrauen und doch schönen Dörfern und Städten etwas ganz außergewöhnlich Abwechslungsreiches! hinter Gemünden treten an Stelle der Weinberge dicht bewaldete höben, das Tal wird enger — wir sind im Svessart. In vielen Win dungen sucht sich der Main seinen Weg und begrenzt gleichzeitig den Odenwald. Und hier sind es nun Marktheidenfeld, Wertheim, Miltenberg und Klingenberg, die sich durch ihre romantische, von hohen Bergen ge schützte Lage hervorheben, oder die durch ein malerisches Stadtbild sich auszeichnen! Besonders Miltenberg — es dürste in dieser Gegend kaum etwas Aehnliches geben, hier ist auch das älteste deutsche Gasthaus das Gasthaus „Zum Riesen", und noch jetzt zeigt man das Lutherstübchen, in dem der „Mönch von Wittenberg" übernachtete, ehe er aus den Reichs tag nach Worms ging. Bon den ehemals starken Befestigungen Aschaffenburgs ist nicht mehr viel zu sehen. Sie sind abgebrochen, und an ihrer Stelle umziehen aus gedehnte Anlagen die Stadt. Fast ganz von den ZLäldern des Spessarts umgeben, hat die Stadt eine ausgezeichnete Lage, die ihr den Namen „das bayerische Nizza" verschaffte. Die gewaltigen Türme des Schlosses geben der Stadt schon von weitem einen fesselnden Eindruck. Und wenn wir dann kurz hinter der Stadt das bayerische Land ver lassen, treten auch die Berge zurück, die Gegend wird flach und eben, und es dauert nicht lange, bis die Silhouetten Frankfurts austauchen. Von Frankfurt sind cs daun nur noch 30 Kilometer, bis der Main aufhört zu existieren, wo der Rhein ihn aufnimmt und wo die Kävveltiirme des Mainzer Doms stehen. Ich will es einstweilen bei den Eindrücken belassen, die ich in dem erwähnten Nordbayern gewann. Vieles wäre noch auszuführen! Voll ständig anders geartet ist der Württemberger, der gemütliche Schwabe. Vollständig gleichwertig sind die Reize des württembergischen Landes; auch über ihm schweben die Geheimnisse des Altertums. Und doch unter scheiden sie sich. Zeugen auch hier noch trutzige Mauern, Umwehrungen und finstere Tore von dem Ernst früherer Zeiten, so sind es die bunt farbigen, spitzgiebeligen Fachwerke fränkischer Bauart, die dem Ganzen ein helleres, freundlicheres Antlitz verleiben. Und Baden? Es ist gekenn zeichnet durch den Schwarzwald. Die riesigen, tiesschwarzen Tannen wälder, die sich bis zu 1200 Meter Hochziehen und den größten Teil dieses Gebirges bedecken, die idyllischen, typischen „Schwarzwaldhäuser", in tiefen Tälern versteckt, sind es, die auf keinen Sterblichen ihre Anziehungskraft verfehlen. Gleich dem Württemberger hängt auch der Badenser viel an dem Althergebrachten, an Sitten und Gebräuchen. Der sonntägliche Kirch gang zeigt am besten die farbenfrohe, für den Großstädter oft unbegreif liche Kleidung, ihren Sonntagsstaat, ihre Tracht. Doch hierüber ein andermal. Zum Schlüsse noch etwas Allgemeines! Das Gelingen einer richtigen, größeren Wanderfahrt hängt neben dem Glück, gutes Wetter zu haben, in der Hauptsache von den Vorbereitungen ab. Die Tour muß feststehen, die Route muß klar vor dem Auge liegen. Doch hüte man sich, zu große Tagesleistungen aufzustellen; ein einziger, überanstrengter Tag bringt oft jeden guten Willen zu Fall. Dem Programm vorauszusein, ist besser, als hinterher bleiben. — Zu jeder Ausfahrt gehört ferner eine Kamera. Es gibt keine bessere Erinnerung, als die Bilder, die nach vielen Jahren noch das Gewesene neu aufersteken lassen! Und die finanzielle Frage? Für jede Person müssen bei mittleren Ansprüchen im nordbayerischen Lande 8 bis 10 RM. eingeschätzt werden — außer evtl, vorgesehenem Fahrgeld. Und nun: Wohlauf, nun frisch das Rad zur Hand, hinaus ins morgcnfrische Land und fahren! Früh, bei dem ersten Sonnenstrahl, ziebt's uns hinaus auf Berg, ins Tal! Wir Wandersahrer fahren! Kreis-, Bezirks-, Vereinsberichte. Ausgenommen werden nur kurze, sachliche und stilistisch sowie orthogravbisch fehlerfreie Berichte, sofern dieselben gut leserlich au besonderem Bogen mit Tinte niedergeschrieben sind Berichte, welche mit Bleistift oder unleserlich geschrieben sind, werden ohne Ausnahme von der Aufnahme ausgeschlossen Laut Bcschluh des Vezirksvertrctertages 193V werden den Kreisen und Bezirken je 30 Freizeiten und den Bundes- und bundesangehörigen Vereinen 2V Freizeilen unter dieser Rubrik gewährt. Jede Mehrzeilc wird mit 1b Pf. berechnet. Der Betrag für die Mehrzcilen ist spätestens 14 Tage nach Zustellung der Rechnung an die Vundeskasse abzusühren. Falls die Rechnungen nicht prompt erledigt werden, werden weitere Berichte von den Säumigen von der Veröffentlichung solange ausgeschlossen, bis die Rechnung beglichen ist. Alle Berichte und Einsendungen für die „BundeSzeitnng" sind ausnahmslos an die Geschäftsstelle bis zum Aufnahmcschluk einzusenden. SpätcrcingehendeBcrichtcbleibcnunbcrücksichtigt. DieBun des Verwaltung. Kreisnachrichten. Kreis 1. Leipzig. BA.: F. Fleck, Leipzig N 21, Wörlitzer Str. 5. Die Kreisversammlung am 7. 0. 31 war sehr schwach besucht, trotzdem wurde die Tagesordnung abgewickelt. Verschiedene Anträge wurden be handelt, die vom Bezirk Leipzig übernommen wurden. Der Bezirk Leipzig schlug als Beisitzer Herrn Fleck vor, dieser müßte sich aber die Wünsche und Anträge des Kreises und Bezirkes Leipzig zu eigen machen. Das Kreisfest sand am 31. 5. 31 statt und war in fast allen Konkurrenzen nur einfach beschickt. Ergebnisse: „Einer": Roitzsch. „Zweier": Roitzsch/Plewe, „Quar tett": Leipzig-West, „Sechser": Leipzig-West, „Achter": Lcivzig-West, Sechser- Schulreigen: Radlerlust-Lautcrbach, Achter-Schulrcigen: Wettin/Habicht, Jugendreigen: Wettin/Habicht, 2. Saronia-Prießnitz, 2. im „Einer": Plewe, Zweier-Radball: 1. Adler/Hausmann, 2. Wilko/Lcbmann, 3. Krege/Effmeri, 4. HirsckstRoitzsch; Dreier-Radball: 1. Leiozig-West. 2. Wettin-Habicht I., 3. Wettin-Habicht III., 4. Wettin-Habicht II.; 100-km-Vierer-Mannschasts- fahren a. d. Straße: RCl. Ovel-Leivzig (Bericht siehe Bezirk Leipzig). Mit „Sachsen Heil!" F. Fleck. Achtung Wanderfahrer! Am 26. Juli fahren wir die 3. Kreiswandersahrt nach Frohburg. Abfahrt aller Bezirke 8 Uhr in Borna, Gasthaus „Zum Schwan". Ziel: Frohburg, Gasthaus „Jägerhaus", Streitwald. Schluß der Kontrolle 11 Uhr. Um zahlreiche Beteiligung bittet W. Ehrlich, Kreiswandersahrwart. Kreis 1. Leipzig. Die Ausschreibung Leipzig —Döbeln Leipzig steht unter Bundes- Rennsahrwartsamt. Nennungsschluß bestimmt am Sonntag, dem 26. Juli. Nachnennungen werden ohne jede Ausnahme abgclclmt. Dem Kreismeister im Vierer-Mannschaftsfahren auf der Straße 1931/32, dem RRLl. „Ovel"- Leipzig, die herzlichsten Glückwünsche zu diesem großen Erfolg. Mögen sie auch zum Bundestag die Farben des Kreises 1 in diesem Make ver treten. Fritz Limbccker, Rennfahrwnrt. Ausschreibung zum Jugend reu neu des Kreises l nm 2. August über zirka 40 I<m. Osten für alle Jugendsahrer des Kreises 1 im SRV., die im Besitze einer gültigen Lizenz von 1931 sind und bis zum 2. August das 18. Lebensjahr noch nicht erreicht haben. Startgcld: 50 Pf., welches nicht zurückgezahlt wird. Strecke: Leipzig-Paunsdorf—Bennewitz und zurück. Preise: Dem Sieger Bukett mit Schleife und Ehrenpreis im Werte von 6 RM., dem 2. bis 8. Preise im Werte von 5, 4, 3, 3, 2, 2,