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Nr. 7 Der Rad- u. Krastsahrer 111 Deutsche Bahnmeisterschaften der VDRV. Stadion-Radrennbahn in Bamberg am Sonntag, dem 16. 8., 18 Uhr, verbunden mit Motorradrennen. 500-m-Zementbahn — Breite 7m — Kurvenüberhöhung 30 Grad. Zum Abschluß der Turn- und Svortwerbewoche des Stadtverbandes sür Leibesübungen e. V.. Bamberg, werden am Sonntag, dem 16. Aug., die Deutschen Bahnmeisterschaften der VDRV. im Radfahren aus getragen. Mit diesen Meisterschaften sind 4 Motorradrennen verbun den. Um rechtzeitige Nennung wird ersucht. Rennen 1: Motorradrennen für Maschinen bis 200 oom: Rennen 2: Deutsche Meisterschaft über 1000 Meter: Rennen 3: Motorradrennen für Maschinen bis 250 oom: Rennen 4: Deutsche Meisterschaft über 10 Kilometer: Rennen 5: Motorradrennen für Maschinen bis 350 oom: Rennen 6: Mannschaftsfahren nach Sechstageart: Rennen 7: Motorradrennen für Maschinen bis 500 oom. Sämtliche Rennen sind offen für Mitglieder der VDRV. mit gültigem Verbandssvortausweis 1931. Zur Ausgabe gelangen sür die Radrennen wertvolle Ehrenvreise. ebenfalls für die Motorradrennen. Den beiden Deutschen Meistern außerdem Kranz und Schleife und Meisterschastsmedaillen am Bande. Anfragen und Meldungen sind mit 2 RM. unter Angabe der Verbandszugehörigkeit nebst Lizenznummer bis spätestens 6. August 1931 an Herrn Georg Düsel, Bamberg, Nürn berger Straße 60, l, zu richten. Preisverteilung: Sonntag, den 16.8.31, 19 Uhr, in der Festhalle des Stadions. Der Veranstalter: Rad- und Motorfahrer-Verein Concordia, Bamberg 90, e. V. Thoma. Hild. Winkler. Bezirk 32, Bamberg. Häring, Wiedemann. Bundes-Jugendamt. Briefanschrift: W. Schöne, Leipzig W 35, Weinbergstraße 9. Postscheckkonto: W. Schöne, Leipzig, 108 31. Bestätigte Jugendleiter: Albin Lenk, Rodewisch i. Vogtl., Kreuzstr. 10. RV. Wanderfalk, Rodewisch. Kurt Frey. Dresden-N., Fritz-Reuter-Str. 8, NI. Bezirk Dresden. Ewald Viebach, Dresden-A„ Gutzkowstr. 27. Bezirk Dresden. Kurt Pelz. Haßlau Nr. 28. Post Döbeln Land. Bezirk Döbeln. Erich Schmidt, Haßlau, Post Döbeln Land. RN. Presto, Haßlau. * Das Formblätter sind nur an diejenigen Jugendlichen auszubändigen, welche die feste Absicht haben, sich um das DRJA. zu bewerben. Die vorschriftsmäßig ausgesiillten Formblätter sind mit der Unter schrift von zwei Svortzeugen sofort nach der Prüfung an mich einzu schicken. Am 10. August werden die Blätter nach Hannover geschickt zur Fertigstellung. Nach Rücksendung erfolgt die umgehende Zustellung an die Jugendlichen bzw. an die Jugendleiter. Eine weitere Ueberweisung von Formblättern erfolgt am 10. Okt. nach Hannover. Sollten noch irgendwelche Zweifel und Unklarheiten in dieser Sache bestehen, erbitte ich Rückfrage. Besonders wird nochmals darauf hingewiesen, daß die Zugehörig keit zum SRB. für Wettbewerber um das DRJA. nicht nötig ist: es heißt ausdrücklich: jeder deutsche Junge und jedes deutsche Mädel kann sich darum bewerben. Schöne. Deutsches Radsportabzeichen.' Alle Zuschriften und Anfragen sind nur an: Willy Schöne Leipzig W 35, Weinbergstraße 9, zu richten. Zahlungen auf Postscheckkonto Leipzig 108 31 W. Schöne. Funktionäre für Ostsachsen: Alwin Sorax, Zittau, Eoldbachstraße 57. Willi Peuker. Zittau. Innere Weberstraße 37. Die Bekanntmachung über das DRJA. unter Jugendamt wird einer allseitigen Beachtung empfohlen. Am 2l. Juni fand in Leipzig die erste Prüfung in Gruppe I vom DRJA., 15 km in 45 Minuten, statt. Sämtliche Bewerber, 31 Jungens und 4 Mädels, erfüllten. Bestzeit der Jungens: Brendel-Leipzig 25:39. Bestzeit der Mädels: Marianne Schlegel (Wettin-Habicht-Leipzig) 33:58-/^. Schöne. Vereinigung Deutscher Radsport-Verbände. lVDRV.) Großer Dürkopp-Straßenpreis von Mitteldeutschland, 209,3 Km. Sonntag, den 26. Juli 1931. Veranstalter: Ortsgruppe Halle a.d. Saale der DRU. -VDRV., reichsosfen. Strecke: Halle — Eisleben — Siersleben — Sandersleben — Schacken — Ahal — Bründel — Adelstedt -- Bernburg - Köthen Dessau — Roßlau — Coswig — Wittenberg — Gräfenhainichen — Bitterfeld — Vrehna — Halle — Zöberitz. — Start: Stadtgrenze (Mansselder Chaussee) 6 Uhr. Ziel: Zöberitz bei Halle, Nähe Gasthaus „Zur grünen Tanne". 10—12 wertvolle Ehrenvreise (bei gutem Nen nungsergebnis 15 Preise), gestiftet von den Dürkopp-Werken A.-G., Bielefeld, außerdem für den Sieger goldenen Kranz mit gestickter Schleife. — Jugendrennen 50 km, offen wie oben. Start 10 Uhr Gast haus „Grauer Stein" bei Radis. Strecke: Gasthaus „Grauer Stein" - Radis — Gräfenhainichen Bitterfeld — Vrehna — Halle — Zöberitz. Dem Sieger goldenen Kranz und Schleife, außerdem 12 wertvolle Pla ketten, gestiftet von den Dürkovv-Werken A.-G., Bielefeld. Meldungen mit 2 RM. für Herren und 50 Pf. sür Jugend bis zum 20. Juli (Abend post) an Hans Vloßfeld, Halle a. d. S., Pfännerhöhe 28. Rückennum mern Sonnabend. 25. Juli 1931, ab 17 Uhr im Lokal Radrennbahn, BLllberger Weg 80—82. Preisverteilung daselbst Sonntag, 26.7.31, ab 17 Uhr. Der Wettfahrausschutz: I. A.: Hans Bloßseld. Süddeutsche Ferienziele! Von Paul Steiger, 1. Vors. d. RV. Wanderfahrer >895, Bundesverein d. SRB. im Bezirk Dresden. (Schluß.) Fruchtbares Ackerland, Felder und Wälder, blumenreiche Wiesen links und rechts begleiten uns weiter. Wir überqueren auf unserer Fahrt gen Süden die Hügel der Frankenhöhe. Parallel der Straße, nicht weit entfernt, läuft die bayrisch-württembergische Grenze. Unser Ziel ist Dinkelsbühl. Reichlich 50 km sind zu kurbeln. Aber einmal wird Rast gemacht. In Feuchtwangen, jenem hübschen, stillen Städtchen, wo wir sie Hauptstraße Nürnberg -Stuttgart kreuzen, steigen wir vor dem kleinen Cafe «L Kon ditorei Haagen an der Hauptstraße ab denn dort gibt es eine Seltenheit — einen wirklich guten Bohnen-Kaffee! Und der freundliche Inhaber wird, wie immer, wenn ich dort war, seine neuesten Grammophon-Platten zum besten geben. Bei dieser Gelegenheit möchte ich gleich noch das bekannte Märchen von den Kaffee-Sachsen" anschnciden. Ich habe feststellen können, daß meiner Schätzung nach in jedem der süddeutschen Länder quantitativ min destens genau soviel als in „Kaffee-Sachsen" getrunken wird. Aber quali tativ?! Also eine Stelle habe ich euch verraten! Wenn dann Dinkelsbühl vor uns auftaucht, glauben wir zunächst, uns wiederum Rothenburg zu nähern. Ich will auch über diesen Ort nichts weiter erwähnen, es genügt, wenn ich sage: „Es ist ein Stück Rothen burg!" Als ich ini Oktober vorigen Jahres das erste Mül hier war, erlebte ich in dieser Stadt das interessante Schauspiel einer nächtlichen Fcucrwehr- Uebung, es war ein fast schauriges Bild, diese alten Häuser im roten Scheine schwelender Pechfackeln zu sehen. Nördlingen ist die dritte der tausendjährigen, ehemals schier unein nehmbaren Reichsstädte dicht an der wllrttembergischen Grenze. Auf der Straße von Dinkelsbühl nach dort mutzte ich aber jedesmal die Feststellung machen, daß da, wo die mittclsränkisch-schwäbische Grenze ist, auch die .Straße eine ungünstige Veränderung erfuhr. Trotz alledem ist sie für den 'Nadfahrer an den Seiten noch gut, doch für einen Wagen? Aber mit vorsichtigem Fahren kommt man auch noch gut darüber hin! In dieser Gegend huldigt der schwäbische Bauer nach seiner alten Tracht; im blauen, verzierten Kittel, kurzen Hosen, dem runden, schwarzen Käppi mit einer Quaste und der unvermeidlichen Pfeife siebt man ibn hinter seinen Ochsen herziehen. Auch hier ist meist Ackerland, aber die Bilder der Dörfer zeigen doch schon ein ganz anderes Aussehen. Von Nördlingen kann ich nichts sagen, ich weilte nur einmal zirka eine Stunde hier. Was ich aber sah, gab mir Veranlassung genug, es in diese Tour einzureihen. Einen richtigen Wanderfahrer schreckt nichts ab! Und so wird er auch nicht davor zurllckschreckcn, die 40 Km von Nördlingen bis Gunzenhausen in der berühmten „schwäbischen Eisenbahn" zu verbringen. Ich schlage dies deshalb vor, nm eine im großen und ganzen nichts Außergewöhnliches bietende Strecke bequemer und schneller zuriickzulcgen. Dann aber kann er, die Ufer der Altmühl überschreitend, weiter eilen, um den holländischen Barockstil, in welchem in überaus reichem Maße das wunderhübsche Ellingen prangt, kenncnzulernen. Vieles Neue kann der Wandersabrer entdecken, der mit offenen Augen fährt! Das Weißenburger Tor zeigt den Wen hinaus, nur wenige Kilometer und wir stehen vor einem, in seiner Größe, seiner Wuchtigkeit einzigartigen, düsteren Stadttore. Es ist das Ellinger Tor, das uns in die Stadt der 31 Türme, in das mittelalterliche Weißenburg bringt. Auch hier diese vielen hübschen Brunnen, die engen Gassen und Winkel, Kirchen und Mauern. Noch einmal nehmen wir die Eindrücke in uns aus, die die Romantik vergangener Jahrhunderte zurückliek, ehe wir bei Treuchtlingen