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Nr. 41. Sächsische Volkszeitung Seite 8 Merlc^vürcliglceUsn Gelegenheit schasst — Ehen. Vor einiger Zeit fand ein Streik der spanischen Nationalen Fernsprecl)gesellschast in Madrid sein Ende. Er war von einer Nebenwirkung begleitet, die niemand in der Stadt vorausgesehen hatte. Zur Bewachung des Belriebsgebäudcs der Gesellschaft — es ist dies ein statt licher Wolkenkrahcr — wurden seinerzeit mehrere hun dert Polizisten cinauartiert, die dort Tag und Nacht ihren Dienst versahen und auch wohnten. In dem Hause logier ten außerdem zahlreiche Telephonistinnen, die sich am Streik nicht beteiligten, infolge der Unruhen auf den Straßen der Hauptstadt, das Gebäude nicht zu verlassen wagten und sich häuslich einrichteten. Während des Streiks entstanden dann auf die natürlichste Weise zarte Beziehungen zwischen den Beamtinnen und ihren Be schützern. Eine wahre Heiratsepidemie brach schließlich in dem Betriebshause der Fernsprechgesellschaft aus. Es kam zu Massenaufgeboten, die inmitten der Revolutions wirren das angenehmste und harmloseste Tagesgespräch der spanischen Metropole bildeten. Eisgekühlte Tische. Wie sclzanle der Feinschmecker mit Wehmut, wenn er seinen Whisky schlürfen wollte, auf das wässrige Stück Eis, das in seinem Getränk schwamm. Wasser bleibt Wasser, auch wenn es gefroren ist. Einem solchen Feinschmecker ging nun anscheinend dieser Wassergenuß so nahe, daß er auf eine Lösung sann und auch eine Lö sung sand: Eistisci-e. Jetzt hat man in Kopenhagen das erste Restaurant eröffnet, dessen Tische mit Schnee und Eis gedeckt sind. Nicht, daß man tropfende Eisblöcke auf den Tisch legte. Man macht so etwas heute modern und elegant. Mit Elektrizität kann man Kälte und Wärme erzeugen. Hier nun leitete man den Strom in metallene Tischplatten, so daß diese eiskalt werden und sich die Feuchtigkeit der Luft in Gestalt von Eis oder Nauhreif aus der Platte kristallisiert. Man serviert nun die Ge tränke in Gläsern ohne Fuß, so daß sie in unmittelbar ster Nähe der „Kälte" sind. Um aber zu verhüten, daß den Gästen die Beine und die Arme erfrieren oder der Besuch nur im Pelzmantel möglich ist, hat man dem Tisch eine mit Isoliermasse ausgelegte Ebenholzkante ge geben. Allerlei non Uhren. Die größte Uhr der Welt dürfte wohl die Uhr des St. Petersturmes in Zürich sein. Die vier Zif ferblätter messen je 8.64 Meter im Durchmesser, der große Zeiger ist 4, 04 Bieler lang, der kleine Zeiger 3,3 Bieter. Der Abstand, den der große Zeiger von Minute zu Minute zurückzulegen hat, beträgt 0,34 Meter. Die Ziffern am Rande des Zifferblattes sind je 0,76 Meter hoch. Der Gesanilslächeninhalt des Zifferblattes beträgt 27 Quadratmeter. Etwa um ein Viertel kleiner ist die große Uhr des Turmes in der Siemensstadt bei Berlin. Ihr Minutenzeiger mißt drei Meter. Sie ist 14 Zentner schwer und wird mittels einer Kabelleitung vom Werncrwerk aus in Gang gehalten. Auch die Ber liner Rathausuhr mit ihren 2,4 Meter langen Mi nutenzeigern kann sich sehen lassen. Nicht wegen ihrer G öke. aber wegen ihrer Eigenart ist die Blumen u h r im Kurgarlcn von Luzern bekannt. Die Zeiger dieser Uhr liegen auf einer Blumenralmtte im Rasen; die Zif fern werden durch Blumen gebildet. — Eine der kunst vollsten Uhren ist die Uhr im Reichstagsgebäude zu Berlin. Sie ist eine sogenannte immerwährende Uhr, d. h. sie zeigt nicht nur die Stunden eines Tages, sondern auch den Tag selber, den Monat und das Jahr an, sogar auch die Mondphasen. Um Mitternacht, mit dem Schlage 12, ändert sie selbsttätig die Zahlen, die das Datum an zeigen, am 1. jeden Monats auch das Monatsdatum und am Jahresanfang endlich das Iahresdatum. Bis zum Jahre 2000 braucht an der Uhr kein Eingriff gemacht zu iverden. Dann allerdings muß die Iahrhundertzahl ge ändert werden; aus der 19 muß eine 20 gemacht werden. Darauf braucht bis zum Jahre 2100 wiederum nichts ge ändert zu werden. Die Uhr befindet sich im Lesesaal des Reichstages. Pariser Whisky. „Noch ein Glas Whisky?" wurde der französische Dichter Tristan Bernard vor einigen Tagen in einer Pa riser Gesellsäzaft von der Hausfrau gefragt. „Noä) drei, lvenn ich darf", antwortete der Gefragte. — „Ist er Ihnen nicht zu stark?" „Zu stark" Aber gnädige Frau, so stark wie der Whisky, der ganz Paris unter den Tisch gebracht hat, kann er nicht sein!" Keiner verstand. Daraufhin sagte Tristan eine einzige Silbe: „Sta . ." ollvr WsU Wallfahrt zum Schloß in Brüssel. Brüssel, 2t. Febr. Mehr als IVO 000 Personen wallfahrten am Dienstaa zum Kgl. Schloß, um den hier aufgebahrlen Kö nig noch einmal zu jehen. Um tO Uhr abends war der An drang noch immer so gewaltig, daß man beschloß, auch mäh rend der ganzen Nacht die Bevölkerung ins Schloß zu lassen. Der König ist in einem Saal, der genau in der Mitte des Schlosses liegt, aufgebahrt. Der ganz« Saal ist schwarz aus- geschlagen, die einzige Beleuchtung geht von den um den Sarg anfgestejllen riesigen Kerzen ans. Zwei Fliigeladjulanten und Kriegsteilnehmer in Zivil wechseln sich in der Ehrenwack>e ab. Deutschlands Vertreter bei der Brüsseler Beiseßungsseierlicksiielt. Berlin, 21 Febr. Gesandter von Keller begab sich am Dienstagabend als Botschafter in außerordentlickzer Mission nach Brüssel, um dort als Vertreter des Reichspräsidenten und der Neichsregicrung an den Beiseßungsfeierlichkeiten für de» verstorbnen belgiscl-en König teilzunehmen. Prinz Sigvard von Schweden l>eiratet eine Berlinerin. Stockholm, 2t. Febr. Die schwedUcli« Telcgraphenagentur ist ermächtigt worden, mitzuteilen, daß Prinz Sigvard von Schweden, der zweite Sohn des Kronprinzen, dieser Tage in London eingetroffen ist. um eine Dame deutsel-er Nationalität zu heiraten. Der Prinz, der im Alter von 27 Jahren steht, hat diesen Schritt gegen den ausdrücklickzen Willen des Königs und des Kronprinzen getan. Die zukünftige Gattin des Prinzen ist dem 'Vernehmen nach Fräulein Erika Paßek, Tochter eines Kaufmannes in Berlin. Streik der Pariser Taxicl>ausfeure. Paris, 2t. Febr. Die Pariser Anlodroschkenfahrer hielten, einem Aufruf ihres Streikausschusses folgend, am Dienstag nachmittag eine von mehreren tausend Teilnehmern besuchte öffentlicl>e Kundgebung ab. Die Chauffeur« folgern den Kollek- tivvertraq und wollen bis zur Erfüllung ihrer Forderung strei ken. 10 Frauen bei lebendigem Leibe verbrannt. Brookville (Pennsqlvanien), 21. Febr. In einem Feier- alxmdheim. das für dw Angehörigen von früheren Kriegsteil nehmern errichtet worden war, brach ein Brand aus, der mit rasender Schnelligkeit um sich griff. Sämtlickze Löschversuci>e sckzeilerton. da die .Hydranten infolge der grimmigen Kälte ein gefroren waren. 10 Frauen, Angestellte des Hauses, sind ver brannt. Die OGPU. vollstreckt 3 Todesurteile. Reval, 2t. Febr. Wie aus Moskau gemeldet wird, hat die OGPU. in der sibiriseln'n Stadt Taiga 3 Personen zum Tode durch Erschießen verurteilt, die einen Ueberfall auf ein rus- siscl>es Haiidelsgescl)äst verübt haben. Die Urteile wurden be reits vollstreckt. Raubllberfall auf einen Steuereinnehmer. Paris, 2t. Febr. In Marseille wurde Dienstag ein Steuereinnehmer in seinem Automobil von 8 Räulx'rn übe nil- len. Die Banditen hielten den Kraftwagen an und zwangen den Steuere in nee Hiner unter Vorhaltung von Revolvern, ihnen zwei Säcke auszuliefern, von denen der eine 180 000 Franken enthielt. Die Räuber entkamen mit ihrer Beute. Chinesischer Dampfer gestrandet. — 18 Mann ertrunken. Schanghai, 21. Febr Der chinesisck>e Dampfer ChoinsckstM, der von Tschifu nach Dairen unterwegs mar. ist auf ein Riff gestoßen. 18 Mann der Besatzung sind ertrunken. Ein Teil der Besatzung wurde durch ein japaniscl-cs Minenboot gerettet. körssn uncl Dresdner Schlachtviehmarlt vom 20. Februar. Auftrieb: Ochsen 173, Bullen 367, Kühe 301, Färsen 13, Fresser 37, Kal ber 1367, Schafe 876, Schweine 3662, zusammen 6819 Tiere. — Preise: Ochsen al 30-31 (56), a 2 27-29 <61), b 1 25-26 (52), k>2 22—24 (52), c 20—21 (52), Bullen a 29-31 (52), b 27—28 (50), c 24—26 (49), d 22-23 (48); Kühe a 26-28 (50), b 22 bis 25 (46), c 17—20 (40), d 12-16 (37); Färsen a 29-31 (55), b 25—28 (53); Fresser ohne Notiz; Kälber a —. b 39—43 (67), c 34—38 (60), d 28—33 (56), e 24-27 (51); Schafe al -, a2 40-42 (82), b 36-39 (80), c 31-34 (801, d 26-29 (71); Schweine a 47 (59). b 46 (59). c 45-46 (61), b 43-44 (60), e 41—42 (60), g 42—44 (58). Höchstpreise bei Schweinen: 2 zu 52 RM, 3 zu 51 RM, 46 zu 50 NM, 65 zu 19 NM, 211 zu 18 NM. Bcberstand: Ochsen 39, Bullen 65, Kühe 28, aunerdem Schafe 127 und Schweine 130. Geschäftsgang: Rinder schlecht, das Uebrig« langsam. Leipziger Börse vom 20. Februar. Infolge Fehlens scglicher Anregungen blieb das Geschäft Nein; die Kursveründcrungen glichen sich aus. Eine beträchtliche Steigerung um 8,5 Prozent erzielten Dermatoidwerkc. Pittlcrwerke gewannen 2, Thüringer Salinen 2, Schönherr 3,5, Rositzer Zucker ebenfalls 2. Chromo Najork 1,625 Prozent. Leipziger Landlrast 2 Prozent nievriger. Deutsche Bank und Reichsbank je 1,5 Prozent erholt. Am Ren tenmarkt ebenfalls nur kleines Geschäft. Leipziger Schlachtviehmarkt vom 20. Februar. Auftrieb: Ochsen 139, Bullen 321, Kühe 289. Kalben 67, Kälber 711, Schafe 1088, Schweine 3017, zusammen 5632 Tiere. Di rett von Fleischern zugesührt: Rinder 8, Kälber 10, Schafe 106 und Schweine 210. Preise für 50 kg Lebendgewicht: Ochsen 1 31—33, 2 27-30, 3 25—26, 4 20-24; Bullen 1 29-30, 2 26-28, 3 23 bis 25, 4 20-22; Kühe 1 27-30, 2 24-26, 3 18-23, 4 12-17; Kalben 1 30-33, 2 24 -29; Kälber 1 —, 2 43-45, 3 38 -42, 4 30-37, 5 25-29; Schafe 1 —, 2 38-41, 3 31-37, 4 27-33, 5 23—26; Schweine 1 —, 2 48—49, 3 46-47, 4 43—45, 5 10-42, 7 38—46. Geschäftsgang: Rinder, Kälber und Schafe langsam, Schweine schlecht. Ucberstand: Ochsen 38, Bullen 95, Kühe 53, Kalben 8, Schafe 71, Schweine 315. Chemnitzer Schlachtviehmarkt vom 20. Februar. Austrieb: Ochsen 103, Bullen 137, Kühe 300, Färsen 20, Kälber 625, Schafe 704, Schweine 2220, zusammen 4109 Tiere. — Preise: Ochsen 1 30 -32, 2 26-28, 3 23-25, 4 23-25, 5 20-22, 6 10 bis 18; Bullen 1 29-31, 2 25-27, 3 21 23; Kühe 1 29 30, 2 23—28, 3 15-20, 4 10-13; Färsen 1 28—31, 2 21-26; Fresser ohne Notiz; Kälber 1 —, 2 40 - 42, 3 36-38, 4 20 - 34, 5 24—28; Schafe 1 —, 2 41-42, 3 36-40, 4 30-34, 5 22-28; Schweine 1 48—50, 2 46-50, 3 44-48, 4 40 46; 7 35-45. — Geschäftsgang: Rinder und Schweine schlecht, Kälber und Schaf« mittel. Ueberstand: Ochsen 11, Bullen 30, Kühe 19, Färsen 1, Schafe 6, Schweine 118. HaupycheytleUer Seo», Wintet: Vertritt» De. Geehae» D«»c>,I. Verantwortlich siir den politischen und NachiichicnteN: Georg Wintet; siii Lokale, und Feuilleton: Di. Gerhard Deoczyl, liimilich In Dresden. Verantwortlicher tlnzeigenleiter: Theodor VNnkel. Dresden Druck und Verlag: Grrmonla Buchdrucker«! Dresden. Polterslrait« l? D.A I. 84: 5840. soeben erscsiien: Liirger rweier keieke ksstenkirtenbriek 6es kisckok von Meissen, Petrus brosck. 0.30 2u bekieken Zurcli: Ducliverlg^ tiermama Dresllen, polierstrulje 17 sowie ciuroli 6i6lisiIi.Iiuc:liliancIIun«r<>n 8sclisens Rundfunk Deutschlandsender: Donnerstag, 22. Februar 6,35 Frühkonzert aus Berlin; dnzw. 7,00 Nachrichten, Gymna stik; 8,45 Für die Frau; 9,00 Der englische Volkscharaktcr im Lied; 9,40 Vorlesung: „Der Fakir" von Nud. Rußwurm; 10,00 Nachrich ten; 10,10 Dculjche Sprache und Dichtung: „Gudrun"; 11,30 Länder der Mitternachtssonne; 12,00 Bun te Musik (Schnllpt.); 13,45 Nach richten; 14.00 Lieder von Hugo Wolf (SchaNplaiten); anschl. Vir tuose Klaviermusik (Schallplatte»); 15,15 Bon Tieren, die Menschen aus Lebensgefahr reiteten; 15,30 Allerlei Kurzweil für Kinder: Vom Sonnenvogcl und dem Winteraus treiben unserer Vorfahren; 15,45 Vorlesung: „Der nckckte Mann" von Emil Strauß; 16,00 Musika lische Kostproben aus Leipzig; 17,00 Aus München: „Alpines Not signal — komme gleich!" 17,15 Haydn-Stunde; 17,40 Alles singt mit! Jugend bringt Euch Volks lieder; 18,15 Stunde der Scholle, Recht und Scholle — praktische Winke für Siedler und Land wirte: 19,00 Stunde der Nation (Reichssendung): Der Kamps der Amtswalter der NSDAP.; 20,15 Reichslciter Alfred Rosenberg spricht über „Kampf der Welt anschauung", Uebertragung ckus der Kroll-Oper, Berlin; 2t.15 Sinfoniekonzert: Joseph Haydn; 22,20 Worüber man in Amerika spricht: 23,05 Nachtmusik aus Frauk'i'r! Dresdner Theater Opernhaus: Mittwoch Lohengrin (7) Donnerstag Sizilianische Bauernehre; Der Bajazzo (7.30) Schauspielhaus: Mittwoch Zar Peter >8) Donnerstag Glückliche Reife (8) Albert-Theater: Mittwoch Die Männer sind mal so . . . (8.15) Donnerstag Die Männer sind mal so . . . (8.15) Komödienhaus: Millwoch Konjunktur (8.15) Donnerstag Konjunktur (8.15) Residenz-Theater: Mittwoch Der Zigeunerbaron (8) Donnerstag Der Zigeunerbaron (8) Central-Theater: Mittwoch Gastspiel Hans Heinz Bollmann: Venus in Seide (8) Donnerstag Gastspiel Hans Heinz Vollmann: Venus in Seide (8) O O O O SokoeUgse vsliillinsntrekslil slis Osscküstv- unct peivaticleuolcsüLiisn In 8vsofimL0kvoIIsi' äusfüiil'unF ru niscti'lF- vtvn Ppslssn bsi seiuisllstsi' Hsfseunk LLVVUMFUUIIHU Vuvhckueicsrsi u. Varlag WM IM I WM vfgzcken. Poiisrslra8s>7 r> Ä l Nummer Erscheint S mal i beilag« „Der Fer Aurg. A mit 8t. «u-g. B. ohne 8t iluog. E ohne 8t. Einzelnummer 10 ! Nedaltto»: Dreod Eelchiltoftekl,, Dr tr Verla, Ih. ir. Postscheck: Nr. 10 M Leim r Verl! suchte heute tischen Bots des Aeußer Besprechung Londo „Times" ni entstandene Eden hat s Ewrterungi § Paris, veranlaßt d Politik i ziisetzen. I „Jour", un als seinen cs auf der unterstützt, Achtung vo einander z blique": Man österr nachdem di sicht ihre ' PoltIK die 71 Lontn wastok Hal steigerungc Gelder der Wort führe ^Mittwoch, O Japan e Der Worts den Stelle über nicht 19. Febru schafter S fernöstlich' seien aber schäftigt s, Schwier! Mos sische Mass brechers Ts aus dem El ausgegeben zeug und > sich das E Die Besaß, umsehen. ternehmen, zu bergen.