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Sächsische Volkszeitung : 31.01.1934
- Erscheinungsdatum
- 1934-01-31
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193401318
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19340131
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19340131
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1934
-
Monat
1934-01
- Tag 1934-01-31
-
Monat
1934-01
-
Jahr
1934
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 31.01.1934
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Nr. 25. Sächsische Volkszeitung Seite 4 Nr. 25. Orsscken Das kath. Weltbild und -er moderne Mensch 1 s s 1 kr i Me 27. l'orl8vi z r ! i st -- Oumm Dieser T< von 42 Jahre« 1915 in Frank dein eine Kug trug. Seine 2 Jahre 1914 ei 1915 gekoinme an der Brust die Kugel in unmöglich dm entfernen kön ganz klar, da gegen alle Ko Hier lies mal zugetrag, Flugbahn duo Querschläger i Aufschlag hat und sogleich Geschoß vorli artig auf, na te». Von de Geschosse veri Herzens des gefunden wu ger. Die Ue rkillet pear dumm. Ein man im Iah mehr in Gre Die Vorträge von Dr. Baum finden jeweils Um Montag abend nunmehr im Kleinen Saal der Kaufmannschaft statt. Die weiteren Vortragsabende werden folgende The men behandeln: „Altes und Neues Testament", „Dogma und Dogmengeschichte", „Kirchengcschichte als Idee und Wirklich keit", „Private und liturgische Frömmigkeit", „Sünde und Er lösung", „Moral und Ethik", „Diesseits und Jenseits". y. volsckeu/i Der Ls ausführlicher bewegung ii »achtsfest zu nominell Hal noch nicht d milienkreis Abschaffung ftmrlich dies Verbote erb Cpielzeugtrc unterlagt, n reizten. Pl kein Locker nach Art Pferdchen n fallen lassei wagen vor, sdas Gegen Hnnncsclien chen, dein A den. Sie nistische Pc : Heilige Stunde. Die näMte hl. Stunde wird am Donnerstag, den 1. Februar in der Iosefinenstifts- Kirche, abends 8—9 Uhr gehalten. : Weiheslund« des Dresdner Wassenrlngs. Zum Gedenken der ersten Wiederkehr des Tages der Machtübernahme durch Adolf Hiller hatte der Dresdner Wasfenrlng im Einvernehmen nrit der Deut selben Studentenscl-aft zu einer Kundgebung eu,be rufen. die am Montagabend im Ausstellungspalast unter außer- ordentlich starker Beteiligung der alten und jungen Waffen studenten. der Deutschen Studentenschaft, der Burschen samt len usw. stattfand. Die Weihe rede hielt Landcsbischof Coch, der in einer Ansprack>e aufforderte, sich für Adolf Hitler, der einen ungeheuren Glauben und eine unendliche Liebe für sein Volk bewiesen habe, restlos «inzu setzen. Der Kreisführer des NSD.- Sludentenbundes und der Deutschen Studentenscl-aft, Obersturm bannführer Wolf Friedrich, sprach über „Waffenstudenten- tum im Umbruch der Nation". Der Führer der Dresdner Stu dentenschaft, cand. ing. Sengebusch, brachte in leiier Schlußansprache ein begeistert aufgenommenes Sieg-Heil auf den Führer des neuen Reiches aus. — Ihre besondere Meil)e er hielt die Kundgebung durch eine feierlich« Toten ehrung, deren die Versammlung mit einer Minute ernsten Schiveigens gedachte. : IW Jahre Dachdecker-Innung. Die Dresdner DaclHccker- Innung begeht in diesen Tagen die Feier ihres 100jährigen Be stehens. Am 10 und 11. Februar findet aus diesem Anlaß ein Festakt in den Räumen der Kaufmannschaft statt. : Winterhilfswerk. Der Eingang von Spenden für das Winterhilsswcrk des deutschen Volkes 1933AI läßt erfreulicher weise nicht nach. Täglich gehen neue Spenden bei der Landes führung des WHW. ein. Wir nennen hiervon unter dem Aus druck des wärmsten Dankes an die Geber folgende: 3090 RM. l. Bargou Söhne. 1005,70 Verband des Sächs. Einzelhandels E. V. 1000 NM. Landcsausschuh des Sächsischen Handwerks. 1000 NM. Deutsch-Ehristl. Orden Sachsen, Ordcnsgruppc Gald- ner Apfel. 1000 NM. Kassenärztliche Verrechnungsstelle für den Aerztevcrein Dresden. 750 NM. Anton Reiche A.-G. 740 RM. Evcrth u. Co. G. m. b. .H. 660 RM. Verband deutscher Scho koladefabrikanten E. D. 600 RM. Sächs. Bauvereinsbank e. G. m. b. H. 325 RM. Carl Stärker. 300 NM. Brauerei zum Felsen keller. 300 RM. Zigarettenfabrik Kosmas G. m. b. H. 200 RM. Sächs. Fischereivercin. 200 RM. Miag Mühlen- und Industrie- AKIicngescllschast. Seck-Werke. 160 RM. Deutsche Vacuum-Oel- A.-G. 150 RM. Koch u. Stcrzcl A.-G. 120 NM. Dresdner Malz fabrik A.-G. 104,15 NM. Orchestcrfchule der Sächs. Staats kapelle. 100 RM. Hromadka u. Jäger Nachf. 100 RM. Dresd ner Akzidenz-Druckerei vorm. Richard Müller G. m. b. H. 100 RM. Wilhelm Süring, Lack- und Farbenfabriken. 100 RM. Münchner Lodcnfabrik Ioh. Gg. Frey G. m. b. H., Zweignieder lassung Dresden. 100 RM. Spezial-Pclzmodenhaus Fiedler u. Weihe. 100 RM. Verband Sächs. Lack- und Farbenbetriebe. 100 RM. Dresdner Kaffce-Röstcrei mit Motorbetricb Ehrig u. Kürbitz. : Stratzenbahnnachrlchten. In der Nacht zum 31. Januar von 0.30 bis 5 Uhr werden wegen Bauarbeitcn aus der Kessels dörfer Stratze die Linien 7 und 20 in der Richtung landwärts zwischen Postplatz und Tharandter Stratze über Wettiner-, Löb- taucr Stratze umgeleitet. — In der Nacht zum 1. Februar von 0.30 bis 5 Uhr wird wegen Bauarbeitcn aus der Löbtaucr Stratze die Linie 22 in beiden Richtungen zwischen Postplatz und Kessclsdorfer Stratze über Annen-, Freiberger Stratze um geleitet. Auf Linie 18 wird an der Baustelle ümgcstiegen. Geschichte manifestiert. Er zeigte, dah der oft angenommene Widerspruch zwischen der Heiligen Schrift und den Ergebnissen der religionsgeschichtlichen Forschung nicht besteht. Er zeigte die Elemente der prähistorischen Religionen aus, wie wir sie durch Vergleich mit den heutigen Primitiven ergänzen können. Dann in geschichtlicher Zeit die Entwicklung vom Polytheismus zum Henotheismus, das Nebeneinander von Naturreligion der heid nischen Völker und Gesetzesrcligion des jüdischen Volkes Das Christentum bedeutet gegenüber diesen Religionen etwas völlig Neues, ein Eingreifen Gottes in die irdische Ent wicklung. Christus stiftet keine Religion im allen Sinne, die auf ein Volk beschränkt bleibt, sondern pflanzt der Welt einen göttlichen Keim ein, das Reich Gottes, das sich in jedem Volke entfalten kann. Das ist das Große dieser Religion, datz sie dem Gottoerlangen aller Völker gerecht werden kann, datz sie übervölkisch ist und doch die edle Entfaltung jeden Volkstums im Rahmen der Religion auf das Schönste ermöglicht. So soll das Christentum nach Gottes Willen die Harmonie aller religiö sen Werte dieser Erdenwelt sein, und es ist eine Tragik, tznß menschliche Schwachheit der Verwirklichung des Willens Got tes, datz ein Hirt und eine Herde werde, immer wieder Hinder nis gewesen ist. Dr. Baum schloh mit einem lebhaften Appell an die Christen aller Konfessionen, sich als Brüder zu fühlen, die, wenn auch noch auf verschiedenen Wegen, im Dienste des einen großen Meisters arbeiten um die reichen Möglichkeiten des Christentums immer besser zu entfalten. Aus dem Dresdner Kunstlehen Max Pauer und Willibald Roth spielen sämtliche Beet hoven-Sonaten für Klavier und Violine im Rahmen dreier vom Sächsischen K U n st l e r h i l s s b u n d veran stalteter Abende. Wie stark das Interesse des großen Dresdner Konzcrtpublikums für die Veranstaltungen und die ausführcn- dcn Künstler ist, zeigte schon der erste Abend im dicht besetzten Palmengartcn. Mit innerlicher Aufgeschlossenheit hörte man die Sonaten A-Moll lop. 23s, A-Dur sop. 12'1 ls, C-Moll sop. 30/Il). Durch das vollendete Zusammenspiel trat die Besonderheit der Becthovcnschen Tonsprache plastisch in Erscl-einung und wurde zum Höhepunkt in der C-Moll-Sonate geführt. Max Pauer, bekannt als einer der besten Interpreten Beethovens, gestaltete die kontrastierend aneinandergercihten Klangfarben überaus fesselnd, auch Willibald Roth erfreute durch wärme, schöne Ton gebung und Stilsichcrheit des Vortrages, so datz die Hörerschaft begeistert für den edlen Gcnutz dankte. Besonders der »rotzen Kunst Mar Pauers wurde mit Recht stärkster Beifall gezollt. — Die nächsten Sonatenabcnde finden am 19. Februar und 19. März statt. f. : Der „Mulitag" (Musikalischer-Literarischer Tanz-Club) hätte am 27. Januar im Italienischen Dörfchen seine Zusam menkunft, in bereu Mittelpunkt ein Lichtbildervortrag: „Ita^ licn in Wort und Bild", gehalten von Fritz Köhler, stand. Die interessanten Ausführungen wurden umrahmt von recht ansprechenden Gesangsdarbietungen, die Frl. Nellen zu Ge hör brachte. Außerdem trug Heinz Rockel tief empfundene Kompositionen vor, von denen besonders Griegs Sonate E 1 und 3. Satz sowie Erotik gefielen. Der Leiter der Veran staltung, Freiherr von Wolff, sand «in dankbares Publikum. „Kam zu Mami; wieder mi Aber „Geh, Ass' dich i „Web den Klein „Na i „Wie „Na, kommt de und dann Das Haarwurz Wie unglücklid sie es sicl datz sie l sie auch Lumpen, seiner ho vertrank, Probe od Ein verwarnt leiste bet niichterw Auge zu dahtngin den Sta „Er seiner F die ibn Dresdner polizelberichi Ueberfall am Großen Garten. Naclidcm erst am Sonn» abend 3 Männer in der Neicker Straße ein Mädcl-en übersielen, wurde in der vergangenen Nacht gegen 23,30 Uhr in der To- meniusstratze erneut ein Ueberfall verübt Em auf dem Heim weg befindlicl>es Hausmädä>eu wurde plötzlich von einem Rad fahrer angehalten und mit einer Pistole bedroht. Der Auffor derung, ihr« Handtaselie lierauszugeben, kam die Ueberfallene nicht nach, sondern schrie um Hilfe. Hieran'' ergriff der Mann in Richtung Großer Garten die Flucht Der Räuber war etwa 168 cm groß und mit Hellem Mantel und mit Heller Sport mütze bekleidet. Sachdienliche Wahrnehmungen erbittet das Kriminalamt umgehend nach Zimmer 132 Schnell gefaßt. In der vergangenen Nacht wurde in einem Kontor in der Augustusstraße ein Einbruch verüb! Der Dieb öffnete gewaltsam verschiedene Pulte und erbeutete ca 180 Mk. Der Verdacht richtete sich gegen einen 18 Jahre alten Sattler, der aushilfsweise in dem Büro beschäftigt worden war. An Hand von Beweismitteln wurde er überführt und lestaemnn- men. Von dem erlangten Geld« hatte er bereits einen Teil verbraucht. Programmänderungen des Mitteldeutschen Rundfunk» Mittwoch, den 31. Januar: 17,60 Aus Leipzig: Kleine Musik sam Klavier: Theodor Blümer (nicht F. Sammler); 20,00 Aus Leipzig: Kurzbericht vom Tage; 20,15 Reichssen dung aus Berlin: Ansprache des Herrn Reichsministera des Inneren, Dr. Frick; 20,45 Aus Breslau: Dorf im Winter ssh. Programm von 20,10); 21,35 Aus Breslau: Fröhliche Iägd (sh. Programm von 21,10); 22,20 Aus Leipzig: Nachrichten und Zeit; 22,35 Mitteldeutsche und Sportnachrichten; 22,55 Aus Bres- iau: Tanzmusiken der Funkkapelle (Leitung: Ernst Josef Topitz, Mitwirkende: Hellmut Hallendorf, Tenor). (Der Hörbericht vom Entscheidungsspiel im Eishockey sällt aus.) l. Sebnitz. K i rche n m u s i k a li s che Andacht des kath. Kirchenchors Cäcilia Drei Te.ll-aber vereinte die Vor tragsfolge einer kircl>cnmusika!iscl>en Andacht am Sonntag Sep- tuagesima in Sebnitz: Die Orgel spielte zugleich als Leiter des gesamten Alwnds Lehrer Gerhard Wagner. Er spielte außer der Begleitung der Chöre von I. S. Bach: Fuge in C-moll. Zu Mendelssohns 125. Geburtstag ein Präludium in G^mr für Ovgel von diesem, ferner von I. N. David ein Choralvorspiel und eine Kleine Passacaglia für Orgel. Der kath. Kirchen- chor sang zwei a capclla-Chöre von I. S. Bach und G. Fr. .Händel, anläßlich seines 250. Geburtstages. Dem Gedächtnis isleter Griesbachers, er starb vor genau einem Jahre, war das Kyrie aus seiner Missa Mater admirabilis, der Sanktus aus der Godehardi-Mesfe, Benediktus aus der Missa Stella maris und das Tlgnus Del aus der Godehardi-Messe, gewidmet. Die kath. Schulkinder boten zwei geistliche Volkslieder aus dem Spielmann, Satz v. Hansmaria Dombrowski, und aus Fr. Philipps „Gottes Lob aus Kindermund", den Morgengesanq und das Gebet des Kindes am Abend. Zum sakramentalen Se gen erklang das Pange lingua als gregorianischer Choral (Ed. Vaticana). Der Organist, die Sänger des Kirchcnchors und di« Schulkinder haben mit dieser Sonntagsandacht ihrer Gemeind« «ine schöne Feierstunde bereitet! Ihre Mühe sah sich in einem restlos gelungenen Abend belohnt! -ch d. Meltzeri. Das kath. Gesellenhcim ln Meißen sah am gestrigen Sonntag eine stattliche Anzahl Gemeindemit» glleder. Kaplan Pfeiffer^ Dresden, sprach Uber „Katholische Jugend im neuen Stäat". Ausgehend vom Konkordat zeichnet« er in meisterhafter Weise die gegenwärtige Lage der kath. organisierten Jugend und beleuchtete das hl. Recht der Kirche, die ihr anvertrauten Seelen Uber Schule und Gotteshaus hinaus zu betreuen. Der begeisterte Beifall bewies die Dankbarkeit für die erhaltene Aufklärung. Verschiedene Herren beteiligten sich an der Aussprache, u. a. der wackere Fllhrcr der Iungschar, Helmutk K. Katk. Jugend von Meißen! Bewähre Deinen Auf gaben im Dienste an Kirche und Staat auch weiterhin di« Treue! Mch. d. Llchtenhaln (Sächs. Schweiz). Todesfall. Der Be sitzer der bekannten Gaststätte Lichtenhainer Wasserfall, Richard Lehmann, ist am Montagmorgen plötzlich verschieden. Veginn der Vortragsreihe von Dr. Vaum Der Beginn der Vortragsreihe von Kaplan Dr. Vaum „Das katholische Weltbild und der moderne Mensch" äm Mon tagabend zeigte, wie ungemein grotz heute das Interesse für re ligiöse Fragen in der Öffentlichkeit ist. Der vorgesehene Raum, das Sitzungszimmer der Kaufmannschaft, langte bei weitem nicht zu, der Abend mußte in den kleinen Saai dieses Hauses gelegt werden. Mehr als 200 Personen waren erschienen. Die Zuhörer folgten dem Vortrag mit sichtlicl-er Anteilnahme und bewiesen äm Schluß durch lebhaften Beifall und durch eine Reihe von Fragen, daß sie dem Gedankengange des Redners mit innerer Ergriffenheit gefolgt waren. „Religion, Christentum, Kirche" lautete das Thema dieses ersten Vortragsabends. Dr. Baum machte zu Be ginn seiner Ausführungen einige grundsätzliche Bemerkungen über den Sinn und die Begrenzung dieser Vortragsreihe. Es wird heute allgemein anerkannt, daß die religiöse Bildung mit dem Unterricht in der Schule nicht ihren Abschluß finden darf. Auch die Predigt und die Vorträge in Vereinen können die große Aufgabe, die hier zu lösen bleibt, nicht gänz erfüllen. Eine Vortragsreihe, wie die hier geplante, will in ganz anderem Nahmen und mit wesenhaft anderen Mitteln in der gleichen Richtung arbeiten. Sie unternimmt es dabei in keiner Weise, den Hörer zu überreden, sondern will ihn zum eigenen Nach denken und Wciterdenken anregen. Die Fülle der Probleme, die die Vortragsreihe umfaßt, kann selbstverständlich nicht aus geschöpft, sondern nur angedeutet werden; es kommt darauf än, daß diese Probleme überhaupt erst gesehen werden. Die Religion ist das zentrale Problem der Menschheit Güberhaupt. Areligiosität gibt es nicht, wo die Religion geleugnet wird, tritt irgendetwas anderes an ihre Stelle. — In einer großen geschichtlichen Betrachtung ging dann Dr. Baum daraus ein, wie sich die religiöse Veranlagung des Menschen in der Dresden. DieBevölkerungsbewegung. Die Einwohnerzahl der Stadt Dresden betrug Ende vorigen Jahres auf Grund des Fortschreibungsergebnisses 648.541 gegenüber 649 249 bei der Volkszählung am 16. Juni 1933. Die Eheschließungen zeigen als Folge der Gewährung des Ehestandsdarlehens eine starke Steigerung, so im Jahre 1933 auf 6393 gegenüber 4473 im Vorjahre. Noch stärker tritt die Steigerung in Erscheinung, wenn man die letzten Monate des Jahres vergleicht; so erhöhte sich die Zahl der Eheschließungen von 570 im Dezember 1932 auf 947 im Dezember 1933. Auch in der Zahl der Geburten ist erstmalig wieder eine geringe Zunahme festzustellen, nämlich auf 575 im Dezember, im Jahre 1933 insgesamt 6069 gegen 5980 im Vorjahre. Trotzdem konnte durch das Ueberwiegcn der Sterbesälle ein Geburtenüberschuß nicht verzeichnet werden. RamenStagseter des Pfarrers von St. Paulus 28. Januar „Karl der Große", so 'e^en wir im Kalender. Oh, da ist ja der Namenstag unteres v Herrn Pfarrers. Der muß gefeiert werden. Aber wie? Lrl. izten sich die Vor sitzenden der Jugend vereine — und man '-ichloß eine gemein same Feier. Dos Programm dieses Tages war folgendes: Früh 7 Uhr ltzencralkommunion sämllicher Iugendvereine, nachmit tags Fesife:er im großen Pfarrsaal mit Kaffee und Kuä>en. kleinen Darbieiumzen nnd Tl>ealer. — So versammelten sich denn auch am Sonnlag früh die Iugendlicl-en und gingen, nach dem eine große Zahl Erwachsener unseren Herrn und Heiland empfangen halten, zum Tische des Herrn. Sie baten um Gottes Segen und Gnaden für ihren Präses. Der Pfarrer sprach in der vorhergegangenen Predigt aus, daß dies das schönste Gesckienk ist, was ihm die Jugend bringen kann. — Nachmittags 4 Uhr versammelten sich etwa 100 junge Menschenkinder um ihren gei stigen Führer Ein Lied der Mädel-engruppe gab den Auftakt zur Feier. Klaviervorträge und Glückwünsche, ein Weingruß von der Mosel, ein Dank von den Vereinen und Ministranten, ein Festprolog von den Jungens verkürzten die Kasfeestunden. Besonders sei noch der „spreä-snde Blumenkorb" und der „Gruß aus der Studenten,zeit" hervorgehoben. Dann überreichte mit herzlichen Worten der Präfekt des Iungmännervereins im Na men aller dem Präses das Namenstagqeschenk: ein Zingulum und einen geistigen Blumenstrauß. Zwei ehemalige Mitglieder des Iungmännervereins sandten Herrn Pfarrer aus weiter Ferne ihre Grüß«, von einem kam noch eine wunderschöne, ge malte Krankenburse, die Pfarrer Beckers besonders hocher freute. Der Pfarrer dankt« dann für alles Er war tief er griffen von so viel Liebe und Anhänglichkeit, die ihm seine Jugend entgegen brachte. Dann folgte das Theaterstück „Die Legende von den goldenen Schulden". So alt diese Erzählung ist, so schön ist sie doch immer wieder. Das Stück wurde recht erbaitlich gegeben, manch Auge wurde feucht. Eine kurze sakramentale Andacht, die letzte bei der Krim,«, bildete den Abschluß dieses wunderschönen Tages. Dir wollen aber nicht vergessen, auch zu erwähnen, daß die an deren Vereine, jeder auf sein« Art, und viele Gemeindemitglie« der noch besonders Herrn Pfarrer durch Blumen und verschie dene Geschenke geehrt haben. Das größte Lazarett der Reichswehr Ein Besuch im Standort-Lazarett Dresden. Dresden. Das Wehrkreiskommando 4 setzte am Montag nachmittag den in den letzten Jahren eingeführten Brauch der Besichtigung einzelner Einrichtungen des Wehrkreises durch die Presse durch eine Besichtigung des Standort-Lazaretts Dresden auch im neuen Jahre fort. Das als Garnisanla.zarett im Jahre 1876 errichtete heutige Standort-Lazarett wurde im Februar 1923 vom Wehrkreiskommando neu eingerichtet und ist das größte Lazarett der Reichswehr Vis dahin hatte der Wehrkreis über kein eigenes Lazarett verfügen können. Es umfaßt alle Stationen und bietet auck den Angehörigen der verheirateten Soldaten Behandlungsmöglichkeiten. Die einzelnen Stationen sind mit den modernsten Hilfs mitteln versehen und sind in hygienischer Beziehung als vor bildlich anzusprechen. Eine neuzeitliclu: Waschanlage verhindert jede Infektion Das Lazarett umfaßt auch eine Nervenstation, einen Isolierungsvavillon für Infektionskranklxnlen. sowie die Sanitätsschul«. Bemerkenswert ist. daß in der heutigen Reichs wehr die einzelnen Truppenteile keine eigenen Sanitätsabtei lungen mehr besitzen, sondern daß sämtliche Sanitätsmannschaf- ten in einer besonderen Formation zusammengefaßt sind, die dem Sanitätsinspekteur unterstehen und auf di« einzelnen Truppenteile verteilt sind. An die Desickitigung des Lazaretts schloß sich ein Rund gang durch das Wehrkreislonitätslager, von dem die einzelnen Standorte mit Sani: itsmitteln und Medikamenten versorgt werden. Den Vertretern der Presse wurden sodann Ausschnitte aus Filmen über die sportliche und militärische Ausbildung der Reichswehrangehörigen gezeigt. Daß di« Mög lichkeiten der militärisclicn Ausbildung infolge der Bestimmun gen des Friedensvertrages von Versailles und des Fehlens tast aller modernen Kampfmittel außerordentlich eingeschränkt sind, ließen dies« Filmabschnitte klar erkennen. Sin Vorkämpfer alkoholfreier Kultur Zum Gedächtnis von Georg Asmussen. Ein Vorkämpfer für alkoholfreie Kultur, Georg As mussen, ist mn 30. Dez. v. I. gestorben. Ihm zu Ehren wird eine Georo-Asmussen-Gedächtnisfeier am Sonnabend, den 3. Fe bruar, 7,30 Uhr abends, in der Aula der Dreikönigsschul«, Dres den-Neustadt. Arnim-Straße 17, gel-allen. Als Redner für diese Feier ist der bekannte Schriftsteller Ottomar Enking ge wonnen worden. Georg Asmussen hat in dem Dorf Pommerby, wo sein Vater Lehrer war, mn 14. Mai 1856 das Licht der Welt er blickt und die ersten Kindheitsjahre verlebt. Die späteren Schuljahre führten ihn nach Schleswig aufs Gymnasium. Als Ingenieur in Elbing auf der bekannten Werft von Schichau, dann in Hannover-Linden und Berlin tätig, ivarü er schließlich in Hamburg seßhaft, wo er die Werft von Blohm u. Voß. dieses heute einen Weltruf genießende Unternehmen, in ihren gewal tigen Ausmaßen aufbauen half. Hier hat er 25 Jahr« lang (1885—1910) als Bau- und Vetriebsingenieur — besonders auf dem Gebiet des Docklurues — als genialer Erfinder und Kon strukteur Hervorragendes geleistet. Nach diesen langen, ar beitsreichen Berufsjahren zog sich Asmussen aus Gesundheits rücksichten auf ein von ihm zunäcl-st als Ferienheim geschof fenes Obstgut am heimatliä-en Ufer der Flensburger Förde zurück. Es sollte das aber kein Ausruhen von der Arbeit überhaupt bedeuten. Die große Hamburger Werft holt« ihren alten Olieringenieur noch wiederholt zu weiterer Mitarbeit heran. Er mußte dann den stillen Weltwinkel verlassen und in die Neil-e der ..Rastlosen" zurückkehren. Die beiden letzten Jahre vor dem Kriege war er oft monatelang fern von der .Heimat, um im Auftrage seiner alten Firma den Bau einer großen russischen Werft zu leiten. Erst nach Schluß des Krieges blieb Asmussen dauernd auf der heimischen Sä,olle, um sich ganz der Pflege seiner Olistlmume und seinen literarischen Ar beiten zu widmen. Hier hat er am 30. Dezember des vertra genen Jahres siir immer die Augen geschloffen. Asmussen hat als Mitglied des Deutschen Guttempler-Ordens Hervorragendes für die alkoholgear.erische Bewegung in Deutschland getan. In seinem Roman „Helmut Harringa" hat Hermann Popert ver sucht, di« Gestalt Asmussens zu zeichnen.
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