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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 06.06.1914
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1914-06-06
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19140606019
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1914060601
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1914060601
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1914
-
Monat
1914-06
- Tag 1914-06-06
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Monat
1914-06
-
Jahr
1914
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DieDeüsussleDing fürDuchgewerbe Mn- Graphik Sesuch -er Zweiten Stän-ekammer ans -er Sugra. Nachdem erst kürzlich die Mitglieder der Ersten Ständekammer der Leipziger Weltausstellung einen Besuch abgestattet hatten, waren gestern Mit. alieder der Zweiten Ständekammer zu demselben Zwecke in Leipzig eingetroffen. Etwa 70 Herren versammelten sich um 1 Uhr vor dem Hauptein» gang U der Bugra. Unter ihnen bemerkten wir neben dem Vizepräsidenten Bär den Führer der nationalliberalen Fraktion Landgerichtsdirektor Hettner»Dresden sowie die Leipziger Abgeord neten Nitzschke, Dr. Steche und Kommerzienrat Wappler. Ferner sah man unter den Konser« vativen den Geheimen Rat Dr. Hähne!, unter den Fortschrittlern den Abgeordneten Günther und zahlreiche Mitglieder der sozialdemokratischen Fraktion. Die Herren wurden zum Mittelbau des Schulhauses (.Sonderausstellung „Schule und Buch gewerbe") geleitet, wo sie von den Mitgliedern des Direktoriums Dr. Nolt mann, Arndt Meyer und Muieumsdirektor Dr. Schramm empfangen und von Dr. Lolkmann in einer kurzen Ansprache willkommen geheißen wurden. Das Direktorium der Ausstellung, ,o führte der Präsident Dr Boliinann etwa aus, danle den Mitgliedern der Zweiten Ständekammer nicht nur für ihr Erscheinen, sondern auch ganz besonders für die finanzielle Unter stützung, die sie dem Werte hatten angedeihen lassen. Die Zeichnung für den Garantiefonds sei mit einer Einmütigkeit beschloßen worden, wie man sie im politischen Leben sonst nur selten jähe. Der heutige Besuch rönne ja nur eine flüchtige Orientierung sein über das prinziell Sehens werte der Ausstellung. Aber so viel würden die Herren bereits bei einem kurzen Gesamtüberblick über dte Ausstellung merken, daß diese keine niict- lerne Gewerbeausuellung scr, sondern sich zum Range und zu oer Qualität einer Kulturaus stellung erhoben habe. Daher würben die Herren gewiß «roh sein, diese Ausstellung gelördert zu haben. Dr. Boltmann schloß, nachdem er noch ein mal dem Dank des Direktoriums Ausdruck gegeben hatte, mit dem Wunsche: „Auf Wiedersehen!" Lehrer Walter K rötzsch hretz hieraus die Herren im Namender^vnderausslellung„SchuleundBuchgewerbe" willkommen und erklärte ihnen den Zweck dieser Sonderausstellung, die die Entwickelung der Aus- drucksformen des Menschen darstelleir wolle. Bei einer eingehenden Besichtigung der Ausstellung wurden der Pavillon der fremden Staaten und die Hallen „Papierindustrie", „Tages- und Fach presse", „Haus der Frau", „Deutsches Buchge werbe", die „Maschinenhallen" und die Halle der Kultur besucht. Um' <5 Uhr nahm man im Studenten haus der Sonderausstellung „Der Student" einen kleinen Imbiß ein, worauf die Besichtigung zwanglos fortgesetzt wurde. * Der Blumenkorso auf der Bugra. Der Tag des zroßcn Blumerrkorsos, der auf der Bugra veranstaltet wird, ist jetzt endgültig auf Sonntag, den 5. Juli, festgesetzt. Zu der Fahrt sind Wagen und Auto mobile jeder Art zugelussen, außer Droschken und Droschkenautomobilen. Wagenkarten, die auch zur freien Einfahrt der Insassen berechtigen, kosten 10 Auskünfte über den Blumenkorso werden schon jetzt lm Bureau des Festausschusses der Ausstellung, Ver waltungsgebäude, Zimmer 13, erteilt. * Das erste Kinderfest in der Ausstellung. Am Mittwoch, den 10. Juni, findet, wie bereits mit geteilt, in der Ausstellung das erste große Kinderfest statt, und zwar als Internationales Kostümfest, bei dem Volkstypen und Volkstrachten durch die kleine Welt zur Darstellung kommen sollen. Für das Fest, das mn 3 Uhr nachmittags beginnt, ist ein großer Umzug der Kinder mit Musik vorgesehen, an den sich ein freier Besuch der Araberoorstellung und darauf gemeinsame Spiele unter fachmännischer Leitung schließen werden. Zu dem Zuge, für den die Kinder die Kostiimröck« und die sonstige Ausrüstung kosten los erhalten, versammeln sich die Mädchen auf dem Platze zwischen dem Verwaltungsgebäude und dem Russischen Staatspalaste, die Knaben auf der Straße zwischen dem Schulhause und dem Internationalen Köllektiogebäude. Der Weg des Zuges, in dem ver schiedene Musikkapellen verteilt werden, wird noch bestimmt, doch soll auf jeden Fall Gelegenheit ge geben sein, daß die Kinder sich bei dem Zug« be gegnen und ihn auch selbst zu sehen bekommen. An die Arabervorstellung nach der Auflösung des Zuges schließen sich Spiele auf dem Schulhofe, aus den bei den Flügeln der großen Freitreppe und an anderen geeigneten Plätzen der Ausstellung. Die Spiele der Kinder werden von der Leiterin des Fröbelseminars, Fräulein Seidel, organisiert, 24 Damen des Se minars übernehmen auch die Beaufsichtigung und Begleitung der Kinder während des Zuges. Da ferner verschiedene Lehrer, Turnlehrer und Wander vögel ihre Hilfe bei dem Kinderfeste zugesagt haben, sind alle Vorbedingungen zu seinem glücklichen Ver lauf gegeben, und es ist im Interesse der Kleinen nur zu hoffen, daß dem schönen Feste ein recht schöner Tag beschioden sei. * Geprüfte Kindergärtnerinnen auf dem Spiel, platz der Ausstellung. Seit dem 1. Juni führen täg lich vier geprüfte Kindergärtnerinnen auf dem Spielplatz der Sonderausstellung „Schule und Buch gewerbe" die Aufsicht. Dieser Platz wird von Kin dern besonders gern aufgesucht, weil er außer einem geräumigen Platz zum Spielen und Herumtummeln ein Plantschbecken enthält, in dem die Kinder sich ungestört belustigen können. Vielen Eltern wird es sehr erwünscht sein, wenn sic beim Besichtigen großer Hallen ihre Kinder auf einige Zeit sich selbst über lasten können, mit dem sicheren Gefühl, daß die Kinder gut aufgehoben sind. Die Kindergärtnerinnen auf dem Spielplatz nehmen sich der Kleinen liebevoll an, spielen mit ihnen und beaufsichtigen sie, so daß sich die Ellern in Ruhe auf einige Stunden ent fernen können. XV. Versammlung deutscher Slblkothekare. HI w. Leipzig. 8. Juni. Nachdem sich in der Mitgliederversammlung di« Zusammensetzung des neugewählten Vorstandes durch di« Ernennung der Herren Geh. Hofrat Karl Boysen, Direktor der Universitätsbibliothek Leip zig. -um Vorsitzenden, Direktors Hans Schnorr von Taroliseld-München zum stellvertreten den Vorsitzenden, Dr. H ill i g e r-Leipzig zum Schriftführer und Dr. N u ge n st e t n - Leipzig zum Schatzmeister vollzogen, eröffnete gestern vormittag der neue Präsident Geh. Hofrat Karl Boysen im Auditorium 36 der Universität den dritten Tag der Versammlung des 15. Deutschen Bibliothekar-Tages. Diesmal stand di« Tagesordnung vollständig unter dem Einfluß der Internationalen Ausstel lung für Buchgewerbe und Graphik, deren Inhalt in besonderer Form Geh. Hofrat Karl Boysen durch einen ausführlichen Vortrag über: „Das Bibliothekswesen aus der Bugra" behandelte. Auf einer Weltausstellung für Buch» gswerbe und Graphik, sagte er, muß auch das Biblio thekswesen angemessen vertreten fein. Es hat -war mit dem Buchgewerbe nur einen losen Zusammen hang, da es mit der Erzeugung des Buches nichts zu tun hat, auch dient es nicht dem buchhändlcrischen Vertriebe, aber doch hatte die Leitung der AuHtol- lung mit Recht die Bibliotheken auf dieser aus gestellt sehen wollen, weil diese die Verwendung des Buches in Wissenschaft und Volksbildung am kräf tigsten veranschaulichen und weil anderseits das Buch in seiner Eigenart eine besondere Technik der Samm lung und Bewahrung wie der Nutzbarmachung der angesammeltcn Bücherschätze entwickelt hat. Das Ziel, das die Kommission sich für dies« Abteilung ge setzt, bestand nicht nur in der äußeren Einrichtung uns inneren Ausstattung der Gruppe, sondern auch in einer systematisch geordneten Abteilung von wertvollen Inkunabeln, alten schönen Einbän den und vielen anderen kostbaren literari schen Schätzen. Im allgemeinen bietet die Gruppe Bibliothekswesen auf der Ausstellung ein buntes Durcheinander. Von 530 Bibliotheken und 50 Industrien haben den an sic gestellten Einladun gen 10 Prozent Folge geleistet: England und Frank reich sind wenig vertreten, Amerika und die deutschen Staaten meist in Kollektiogruppen. Es ist nicht zu leugnen, daß die Ausstellung, die sich im langen Flügel der Halle für das Deutsche Buchgewerbe be findet, etwas Zufälliges an sich hat, aber in ihrer Gesamtheit, in ihrer Einteilung in Kojen eine große Mannigfaltigkeit aufweist. Sehenswert ist die Ausstellung, die für Bibliotheken eine lehrreiche Seite hat, durch die Vorführung der Bibliographie, der Buchbinderei, der Exlibris-Sammlung, der Ent wicklung der Schrift aus den verschiedensten Zeit perioden. Weiter wird die historische Entwicklung der Bibliotheken in einer Anzahl Dioramen leben- d-ig veranschaulicht. Wissenschaftliche Bibliotheken, Voltsbibliotheken, städtische Bücherhallen finden Dar stellung. Ein großes Modell der Deutschen Bücherei, die bis 10 Millionen Bände umfassen soll, ist gleich zeitig vom Börsenverein der Deutschen Buchhändler cingefügt. Als Vertreter der amerikanischen Bibliotheken nahm hierauf Bibliothekar Mr. Donald Hendry- Brooklyn das Wort, um für die Ehre zu danken, der für die Deutschen so wichtigen Tagung beiwohnen zu dürfen. — Hieran schloß sich ein längerer Besuch der Bugra. Heute findet noch ein Besuch der Uni versitätsbibliothek statt. Deutscher Vortrupptag. III. Leipzig, 6. Juni 1914. Im weiteren Verlaufe der Verhandlungen des Freitags, über deren Beginn wir bereits in der gestrigen Abendausgabe berichteten, erfolgte dte allgemeine Aussprache Uder die Entwicklung der gegenwärtigen Jugendbewegung. Dr. Hermann Popert erinnerte an die Marburger Tagung der „Freideutschen Jugend", bei der neben Dürerbunb und Volkserzieherbund auch der Deutsche Vortrupp bund ausjchied, dieser aber durchaus nicht aus Feindschaft gegen dte erstgenannte Bewegung. Bestimmend dafür seien andere Auffassungen gewesen, die der Vortrupp als „freie Tat gemeinschaft" auf den Gebieten der Lebensreform hat. Denn einerseits, und das sei der Fehler der freideutschen Jugendbewegung, wolle sie eine große „Erziehungsgemeinschaft" vieler kleiner Erziehungs gemeinschaften jein, während sie sich hinwiederum der alten, tatfrohen Burschenschaft gleichstellt — aber dabei den Grundsatz der Absichtslojigkeir vertreten will. Die Einflüße Dr. Wynekens, des Schöpfers der „Freien Schulgemeinde Wickersdorf", zeigte der Redner in ihren guten und schlechten Seiten auf. In recht wirksamer Weise vertrat der nächste Redner, Kapitänleutnant a. D. Hans Paasche, den weitergefaßten Begriff „Freideutsche Jugend"; dieser Name könne nicht das Pachtgut eines Ver bandes sein. Freiveutjch nenne sich die Jugend, die sich erlöst fühle von Luxus, öder Geselligkeit und üblen Lebensgewohnheiten. Freideutich sei der Gegensatz zu Philistertum. Mit langanhalten- dem Beifall kübelte die Leriammlung diesen Worten zu. In überaus feiner Art suchte dann Dr. Städte!- Darmstadt der pädagogischen Leistung Dr. Wynekens gerecht zu werden. Der Leist Fichtes sei der Geist des Vortrupp. Und Wyneken suchte Fichtes Schul ideen zu verwirklichen. Wenn man vorgeschlagen hat, Fichte» große philosophische Gedanken den Schülern nahezubringen, so sei Wyneken der Versuch zu danken, da bei ihm Fichte Schullektüre ge wesen sei. Dr. Reinhardt Strecker-Nauheim griff auf eine Ausführungen vom Vormittag zurück und er« nnerte daran, daß bet Fichte, dem Geichlchtsphilo- ophen, die Natur zu kurz gekommen wäre. Wynelen -tngegen wolle fast ganz auf der Naturwissenschaft aufvauen. Tradition, das ewig Gestrige halte nach seiner Meinung ab von der Arbeit für heute und morgen. Aber dabei zeige W. zu wenig Ziele. „Wir aber wollen in Frchtrs Sinne praktische Idea listen jein, der Idee ein greifbares Gewand geoen." Wie am Vormittag lohnte langandauernder Beifall die glänzenden Ausführungen. Hieran schloß sich eine ausgedehnte Aussprache über die freideutsche Jugendbewegung, in der Redner der „Marburger Richtung". Führer des Wander vogels und des Vortrupps zu Worte kamen. — Am Nachmittag fanden gesellige Veranstaltungen statt; so u. a. Besuch der Bugra und Führung durch den Geschäftsführer unter dem Gesichtspunkte: Was bietet die Bugra für die deutsche Lebensreformer, sowie am Abend geselliges Beisammensein in den Sälen des Königin-Luise-Hauses. u. *- Al» Nachfeier de» Vortrupptage» veranstaltet am Sonntag, den 7. Juni, der Vortrupp Leipzig unter Mitwirkung seiner noch anwesenden Gäste eine Fahrt nach dem Oberholz. Für Wanderer Abmarsch früh 8'/, Uhr vom Königtn-Luise-Haus; Bahnfahrende benuben die vom Hauptbahnhof abgehenden Züge bis Haltestelle Oberholz; der Weg zum Versamm lungsort l5 Minuten) ist bezeichnet. Dort werden ab 2 Uhr folgende Ansprachen gehalten: Kapitän« leutnant a. D. Hans Paasche (Sohn de» Vizeprä sidenten des Reichstags) über „Neues von Lukanga Mukara" und Stabsarzt Dr. med. Buchinger über „Die Abstinenzbeweaung in der Manne". Weiter werden Lieder zur Laute, alte deutsche Volkstänze usw. geboten. Zu der Veranstaltung sind alle Herz» lich willkommen, die eine Reform der Geselligkeit, für die auch der Vortrupp wirbt, kennen lernen wollen. 37. Hauptversammlung -es Papier-3n-ustrie-Vereins. II. Leipzig, 6. Juni. Dem mit großem Beifall aufgenommenen anregen den Vortrage folgte die R e ch n u n g s l e st u n g durch den Schatzmeister Paul A s h e l m - Berlin über das Geschäftsjahr 1913. Die Einnahmen und Ausgaben gleichen sich dem Berichte zufolge mit 19 845,57 .naus. Der Voranschlag für das Jahr 1914 wurde in Einnahmen und Ausgaben mit 19 310,02 .«t ein gesetzt und genehmigt. Da in dem letzten Jahre ein Fehlbetrag zu verzeichnen war, wurde eine dahin gehende Resolution gefaßt, den Mitgliederbeitrag eventuell von 20 auf 25 »tt pro Jahr zu erhöhen. Es erfolgte hierauf die Bestätigung der seit der letzten Hauptversammlung bewilligten 303 Diplome für treue Mitarbeit. Der nächste Punkt der Tagesordnung betraf die Ergänzungswahl des Vorstandes. Durch Zuruf wurden die nach den Satzungen ausschcidenden Vorstandsmitglieder Bergmann, Jakobsohn, Krause, Schupp und Steffen wiedergewählt. Als Abhaltungsort der nächstjährigen Hauptver sammlung kamen Düsseldorf, Kalsruhe, Bonn, Koblenz und Berlin in Frage. Die Wahl fiel mit Stimmen mehrheit auf Berlin. Nachdem noch einige interne Angelegenheiten ihre Erledigung gefunden hatten, schloß der Vorsitzende die Hauptversammlung mit dem Wunsche einer ge deihlichen Fortentwicklung des Vereins. Nach einem Festessen in der „Bugra" fand eine ge meinschaftliche Besichtigung des Völkerschiach'.denk- mals durch die Kongreßteilnehmer statt. Der heutige Sonnabend soll der Besichtigung der Buchgewerbe- ansstellnng gewidmet sein. SäÄrsisGe NsekriÄilen * Döbeln, 4. Juni. Unsere Stadt steht jetzt im Zeichen der Vorbereitungen für das Heimatfest, das vom 20. bis 22 Juni d. I. adgehaiten wird. Zu diesem Feste wird eine einheitliche Schmückung der Stadt nach einem künstlerischen Plan in ein facher, vornehmer Weise erfolgen. Am Sonnabend, den 20. Juni, finden Begrüßungskommerse in drei Sälen statt, der Hauptanziehungspunkt des Sonn tags ist der große Festzug mit ortsgcschichtlicher Ab teilung, an dem über 1000 Personen, zahlreiche Fest wagen und etwa 200 Pferde beteiligt sein werden. Im Stadttheater wird am Sonntag, Montag und Dienstag das Festspiel „Die Klosterstürmer" au,ge führt, das vom Schuldirektor Thoma» (Schlettau) verfaßt und der Stadtgeschichte entnommen ist. Am Montag ist ein Auszug der Kinder und Jugend fest, abends Marktsest und Festbeleuchtung der Stadt geplant. Zur Bereicherung der Kenntnis der Orts geschichte wird während des Heimatfestes eine sehr reichhaltige Heimat-Ausstellung veranstaltet, und ein Festbuch enthält wertvolle Beiträge zur Ortsgeschichte. So ist das Heimatfest großzügig darauf angelegt, den hier und den in der Ferne lebenden Döbelnern die Heimat lieb und wert zu machen. Das Heimat fest gibt aber auch die beste Gelegenheit, alle, die in Döbeln geboren sind, oder als Schuler, Soldat, beruf lich hier gelebt haben, zu einem Wiedersehen zu ver einigen und ihnen zu zeigen, wie die neue Zett unsere Stadt vergrößert und verschönert hat. * Riesa, 5. Juni. Vorgestern nachmittag wurde bei der Kahnfähre in Moritz die Lerche eines 20- bis 30jährigen Mannes in der Elbe aufgefunden. Die Leiche mar mit einem 50 Pfund schweren Sandstein, der ihr auf den Rücken gebunden war, beschwert. Der hierbei verwendete Strick war auf dem Rücken des Toten gut verknotet und die Enden an den Knoten dicht abgeschnitten. Es erscheint aus geschlossen. daß der Aufgcfundenc dies selbst hat aus führen können. Ein Ende des Strickes war mit einem sogenannten Schifferknoten versehen. Bei der gestern erfolgten Sezierung der Leiche durch den Großenhainer Bezirksamt wurden im Schädel Blei stücke verschiedener Grüße vorgefunden, die wahr scheinlich aus einer alten Pistole oder einem alten Gewehr abgeschossen worden sind. AufGrund dieser Merkmale vermutet man, daß ein Moro vorliegt und das, der Täter durch Ve.senken des Leichnams in die Elbe die Spuren des Verbrechens hat verwischen wollen. Nach dem Zustand der Leiche hat diese schon längere Zeit im Wasser gelegen. Der Tote ist 1,68 m groß und war bekleidet mit dunkel blauem, zweireihigem Jackett, grauer, mit grünen Tupfen versehener Weste, an der sich gelbe Metall knöpfe befinden, dunkelblauer Krawatte und dunkel gestreifter Hose. Der Schlips ist mit der Firma Müller, Berlin Charlottenstraße 56, versehen. Der Kragen hat Halsweite 40 und ist 7'/, em hoch. Irgendwelche Anhaltspunkte über die Person des Toten fanden sich bei der Leiche nicht. * Glauchau, 5. Juni. Im nahen Hülzel wollte gestern abend der elfjährige Schüler Richard Ludwig den Ziehhund des Gartenbesitzers Thomas streicheln. Als er sich zu dem Tiere herabdeugte, schnappte der Hund zu und biß dem Knaben ein Ohr fast voll ständig ad. Das Ohr mußte von einem Arzte völlig abgeschnitten werden >vsl. Freiberg (Sachsen), 5. Juni. In einem Ab teil 3. Klasse des nachts 1 Uhr von Dresden hier eintreffenden L o k a l, u g e s hat sich ein Unbekannter erschossen. Die weiche wurde nach dem Friedhof übergeführt. Die Personalien des Toten sind noch nicht ermittelt; ebensowenig ist über die Beweg gründe etwas bekannt. * Mylau, 5. Juni. Die hiesige Friedhofs- Angelegenheit, die werte Kreise interessierte, ist dahin entschieden, daß kein neuer Friedhof ange legt, sondern der alte weiter benützt wird, der noch eine Belegdauer von 40 Jahren gewährleistet. Es soll aber eine neue Friedhofskapelle mit einem Kostenaufwand von 25 000 errichtet werden. * Sürth bei Brambach, 4. Juni. Kürzlich fand hier die bäuerliche Jagdverpachtung statt. Dieje wurde aus weitere sechs Jahre für den jähr lichen Preis von 300 dem Gutsbesitzer Gustav Zöphel-GUrth zugeschlagen. Nach dem Pacht termine wurde Zöphel von zwei Rauner Einwohnern aufgelauert und verprügelt. Es ist Anzeige erfolgt. Thüringen unö Provinz Sachsen. Jen«, 5. Juni. Di« hiesige Heimstättengenossen schaft hatte, um eine Beschleunigung de» Baues ihrer Häuser herbeizuführen, die gesamten Bauarbeiten an die Erfurter Großsirma Haddendrock vergeben. Da diese Firma nicht die in Jena üblichen tarif mäßigen Löhne zahlte, auch die Arbeitszeiten nicht «inhielt, sind heute sämtliche Bauarbeiter in Streik getreten. Einigungsvcrkandlungen sind be reit» eingcleitet. * Jena, 5. Juni. Viel besprochen wird hier die Tatsache, daß die Räumlichkeiten in dem erst im Jahre 1908 eingewcihten neuen Unioersitätsgebäude den gegenwärtigen Bedürfnissen nicht mehr voll genügen. Ist doch die Zahl der immatrikulierten Studierenden gegenwärtig auf über 2000 gestiegen. Um den nötigen Raum zu schaffen, wird demnächst das alte Kolleaiengcbäude, worin einige Jahre lang die städtische Oberrealjchule untergebracht war, wie der in Benutzung genommen. Au» dem neuen Uni- oersitätsgebäüde werden das romanische, das engliiche und die oeiden historischen Seminare nach dem alten Gebäude verlegt. Die dadurch frciwerdcnden Räume in der neuen Universität finden Verwendung al» Hörsäle. * Eisenberg, 5. Juni. Di« dem Roten Kreuz al» Geschenk überwiesene W'ust-avrik Saaia ist in ein stattliches Erholungs- und Altersheim umgebaut worden. Freundlich grüßt oer stattliche Bau von d«c waldumrahmten Anhöhe. Wie verlautet, soll das Gebäude am l. Juli seiner Bestimmung übergeben werde». — Die Wurstfavrik Galle nimmt eine ge waltige Erweiterung ihrer Anlage vor. Dem Neu» baue mußten in der Ernststraßc auch drei Wohn häuser weichen, die gestern niedergelcgt wurden. — In König-Hosen starb am Mittwoch, 91 Jahre alt, der älteste Einwohner des Amtsbezirks Königshofen. Gottlob Zeise. Leine körperliche und geistige Frische ließen noch vor wenigen Wochen auf ein langes Leben schließe». Die Folgen eines Beinbruches rafften den Alten unerwartet hinweg. * Ilsenburg, 5. Juni. Das Deutsche Landwaisen heim an der Ilse, das Ostern dieses Jahres eröffnet worden ist, ist während der P fing st feiertags offiziell eingeweiht worden. Der Stifter und Grün» der dieses zurzeit von 14 Kindern besuchten Waisen» Heims ist der verdienstvolle Begründer und Direktor der jeit nunmehr 16 Jahren bestehenden deutschen Landerziehungsheime in Ilsenburg am Harz, Haubinda i. Th. und Bieberstein i. d. Rhön, Dr. phil. Liz. theol. Hermann Lietz. Wenn man er mißt, welcher ungeheure Segen schon von diesen Lietzschen Schöpfungen ausgegangen ist, muß man diese uneigennützige Stiftung dieses genialen Bahn» brechers in der Reformpädagogik dankbar anerkennen. Das Waisenyeim ist 20 Minuten von dem Ilsenbur ger Landerziehungsheim, in dem die Klassen Sexta dis Tertia untergebracht sind, entfernt. Die alljähr liche Pfingstfeier im Ilsenburger Heim stand diesmal unter dem Zeichen d«s Waisenheims. Zu seinen Gunsten wurc-e die Kinderoper „Schneewittchen" von Matzdorf durch Schüler des Heims vor den aus allen Teilen Deutschlands eingetroffenen Eltern auf. der eigenen Bühne musterhaft aufgeführt. Außerdem sind ansprechende Werbemarken zum Preise von 2—200 Pf. herausgegeben worden, die in jeder Menge bezogen werden können. Wer in den bevor- stehenden Ferien in die Nähe eines der Heime kommt, versäume nicht einen Besuch derselben; er wird sich auf jeden Fall lohnen! * Tanna, 4. Juni. Die mehrfachen Brandstif tungen, die in diesem Jahre hier vorkamen, haben dazu geführt, daß ein Mann und eine Frau als Brandstifter in Untersuchung genommen wurden, nachdem auf die Ermittelung der Brandstifter eine Belohnung von 500 X ausgesetzt worden war. Ob die in Untersuchung Genommenen überführt werden können, steht noch dahin. ^VKteruvx la 8»vk,»a am b. ^avl Id 14. L1»U»« Lark-He m i»>NELN, .1 «>»« »ot.ttr« Hl» «b» s »ININ,«-, iin -s IS.3 -f- /.u 3 v.b — IIS -8 IS.« K.S ! 3 l.l — üäulre» 4 >..» 4- s.s a 4 4.S tiestilbirs t-Ml> . LwminU . -4b 4- Ib.4 .1. s.a r 4.0 ->34 -j- 'L.b 4- S.t e.i EW» 3g 3 -r- It.ll tr.u 3 3.4 3gg 4 14.3 -f- b.r 4 -.8 — 3el>i>°«del, 43b 4 1-.S 4- r.r 3 !>00 4 lü.l 3 b 3 r.r «ri 4 I..0 4 d.N So 3 r.r lbl 4 '"2 -t- s 4 ,r.t «E l,r 4- O.s 3.3 v 13.3 E— l olilltvsk^ M3 — i - —E zVlttvlunFsreilank ln isaebsen rvm 4.—5 3uul1d14. Uei sekr ticken 'temporal uren trat aueb sm 4. 3uoi rvitvvvisv starbor Kegen vm. Ueitrvnbam melcket 12.7 wm. Konto lrbü bst es noob vieloooits zrero^net. Iler Imtt- ckruoü ist um 6—8 mm r-ela Ion t)iv '1'smperstur bst meb nur undellenton'j vertiert. Dio ZViucko baden tveoiir aukge-risebt uml neben aus IV uuü >ZV. Telegraphischer Witterungsbericht vom 5. Juni. !iök» l»M- S-r>llil eutt»r>i!>r»,»iiitNlll,»4 »l. ks,ern KSO-M: 4- S 4^.,tsc 4-1» 34l-Ibt3 4'3 dilteot«, mlibNM — lieb». 4" dsllsck!, «cb«»cbe- 4t3-lt>4 3s>l>^g»0lilz 4>8 ll»b»ca, mlibrM - 4ij,-Ubi. l1dss,ii<roll -0 bebscllt -mllsllN — t,Ii 4'1 blockt »m8Nl3 lK-I.bt Zci>Ile>2»« 4>b «!.«» dsMtl. trnek-s Müll m-me 4'1 »llilMul — l!«ü -lll dibeitl, rcb-rsb-r tu,-/984 Ü»m>zck4>flSliI-. 4>r tS3->-40 ltili tolilxllid 40 l-5. Ketwr, lSl-LM 4" Lonwülen 's- ° d«8«c4l, rcbEbir ' e4>-.34 3delrl8«.'i 4 - — tl»elnl«il> 4 8 Ull M, s lidlSl VOlllt tiU-38. 2LZ kLrinzea 4'4 osb,4li. kiltsurr Mil 39. -s>!) E» eiü-ibt!. 4'3 di-OlO, »mbuill 9b33-/3l. 4 1 > or-otiu. EbUM 13-30 e Ulll«»»»^ 4- s 0»<!«eO, I«l>«»ob,s r il>z — Schimhöche! IIU'I ckie Herren Zerrte bitten ttir, unreron Laobreratilll- ckigen ru bcsuodon, cker am ltl» ekS» 8., und llD»»Q»«»«, ». <t KI., v«» 8 Liier vearia. I»t» 8 T)I»r »»oda». in IivtpLiß, „8otvl unser« von ttratiioden Autoritäten empkodloaen Hör apparate boatenlo» nack aorerdlacklieb rorküdrt. IVir warben boaonäer» »uk uosvro apvriell litt Dd«»t«r, Xonavrts, Versammlungen «to. neu boaatralort«» l>» »trnweat» »ak«»rit»»m. llntrrl» IWm kiMiy i. n>- d. I. kr»»llkart ». U., vo«benbel«»r 5V. DM" 8t»ütVertreter Wvrcken gluckt. "MW »»««
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