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Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 07.06.1914
- Erscheinungsdatum
- 1914-06-07
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-191406070
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-19140607
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-19140607
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1914
-
Monat
1914-06
- Tag 1914-06-07
-
Monat
1914-06
-
Jahr
1914
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DieWeltsussieüung fükDuchgewerbe Graphik. * Konzert im Vugra-Saal der Musikverleger. Lena Steinschneider vermin elte gestern a ben- rinem zahlreichen Publikum ihrer lbeburlsstaidt Leipzig die Kenntnis eigener Kompositionen. Der konzertsaak der Musikverlegcr war bis aus den letzten Platz gefüllt, und die Hörerschaft nahm — um es gleich variregzunehmeu die Darbietungen in danklmrer Beifallsfreudc aus. Das Programm um» faßte einige stücke iiic Violoncell mit Klavierbeglei tung und eine /fülle non Liedern, vorzüglich heiteren Inhalts Die Kompeütion.-n zeichnen sich aus durch einen seltenen Reichtum der Melodik und verraten engen Anschluß an unser Poltslied. Sic könnten in der Breite des Publikums eine Mission erfüllen: die Hebung des Vokksgesangs und der Hausmusik. Vor allem weiß Lena Steinschneider mit ungewöhnlichem Geschick strophisch zu kompo nieren. Dieser Vorzug lagt die Lieder ausdrucksvoll bleiben und an Sangbarkeit gewinnen. Die Kom ponistin begleitete selbst und erwies mit schmieg- iameni Anpassungsvermögen auch ihr pianistiscizes Können. Der Leipziger Fritz Schröder steigerte seine Leistungen als Violoncellist von Stück zu Stück, und Gisela Di über »Berlin setzte ihre tempera mentvolle, reise Vortragskunst in ernsten und hei teren Liedern ein. Ganz besondere und verdiente Anerkennung sand jedoch Lotte S ch ädrich - Leipzig. Die köstliche Frische ihres inctallreicl-en Organs und vorzüglich die gesunde Natürlichkeit ihres Ausdrucks vermögens verhalf den. Kinderliedern aus dem Märchen ..König Drosselbart" zn überzeugender, äusserst erfreulicher Wirkung. In ihren, jungen Munde wurden die ..musikalischen Nippes" wirklich lebendig! * Saal der Mujikvrrleger. Am Sonntag findet im Vortragssaal der Halle ..Deutsches Buchgewerbe" (Konzertsaall vormitt..gs '>-12 Uhr eine Matinee des rühmlichst bekannten Berliner Pianisten Mark Günzburg statt. Der Künstler wird Komposi tionen für Klavier von Schubert, Mendelssohn und Johann Strauch sowie Stücke sür Kunstharmonium von Karg Elert, Juon, Toby und Guilmant vor tragen. Montag, den 8. Juni, abends s^7 Uhr, findet ein Konzert von Martha Schaarschmidt (Klavier) und Tilla Schmidt-Ziegler (Ge sang) statt. Aus dem Programm stehen Klavierkom positionen von Bach, Schubert, Numcau und Cou- perin und Lieder von Mozart und Schubert. Diens tag, den l>. Juni, abends ' ,7 Uhr, gibt Emmy Wein schenk einen Liederabend. Von Hans Fischer am Klavier begleitet, wird die Künstlerin Lieder von Nich. Wetz, Walter Niemann, Fritz Jür gens, Weingartner und Mahler, sowie eine Arie von Verdi vortragen. Programme sind in der Verkaufs stelle der Musikalienhändler zu haben. * Die Stenographen aus der Buqra. Ueber 2000 Gabelsbergerjchc Stenographen aus dem Königreiche Sachsen werden sich heute zur '>4. Hauptversammlung des Sächsischen Landesverbandes Gabclsbcrger in der Bugra einfindcn. Am Vormittag findet ein Preis- Schnell- und Nichtigjchreiben statt, an dem sich nahezu 1000 Stenographen beteiligen. Die Preisarbciten werden sofort nach der Abgabe durchgcsehen, so das; das Ergebnis des Preisschreibcns bereits am Abend gedruckt verteilt werden kann. Um 12 Uhr mittags findet im Groszen Kongrcßsaal der Ausstellung die öffentliche Festversammlung statt. Den Festvortrag bält Negicrungsasscssor B r a u s; c - Dresden. Danach wird Bericht erstattet über die Tätigkeit des Ver bandes im abgelausencn Jahre, über die verschiede nen Stiftungen innerhalb des Verbandes und über die Verleihung der Häpc-Dcnlmiinzc. Schließlich er folgt die Bekanntgabe des Ergebnisses des üblichen allgemeinen Preisausschreibens. Nach einem gemein samen Mittagsmahl werden die Versammlungsteil nehmer die Ausstellung besichtigen. Abends treffen sich die Stenographen von 7 Uhr an im Hauptrestau rant zu einem geselligen Beisammensein. Der Mon tag ist lediglich für die weitere eingehende Be sichtigung der Ausstellung sreigehalten. * Musikalische Veranstaltung im Teesalon des Hauses der Frau. Die nächste Veranstaltung am Donnerstag den 11. Juni, verspricht ganz besonders interessant zu werden. Frau Johanna Kitz und Fraulein Erna Jacobi werden, von Fran Tilla Schmidt-Ziegler am Klavier begleitet, ältere Frauenkomposiponen lLieder und Duette) aus der klassischen und romantischen Zeit, von Anna Amalie, Corona Schröter, Laune Reichhardt, Maria Therese Parachics. Clara Schumann und Josephine Lang, zum Vortrag bringen. Mehrfach geäutzerten Wünschen entsprechend, finden diese Aufführungen jetzt von «»'/<—7'/« Uhr statt * Hilda Gard. Am Donnerstag dieser Woche, abends 8 Uhr gibt die berühmte Prima ballerina des Teatro Santo Carlo in Neapel, Hilda Gard, ein einmaliges Gafispicl im Groszen Kongrefzsaal der Ausstellung (am Haupteingang V). Die Tänze werden vom Gustav Curth-Lrchcster unter persön licher Leitung seines Dirigenten, Kgl. Musikdirektors Gustav Curth, l eqleitet. Eintrittskarten sind zum Preise von I, 2 und :l an den Tageskassen, am Tage der Vorstellung von 8 Uhr abends ab an der Abendkasse, erhältlich. NackkirMen vom Oagr. Oer Kauf -es Großglockner. Die Meldung, das; der stolze, 3798 Meter hohe Großglockner mit seinem prächtigen Gletscher durch Kans in die Hände eines Bochumer Kaufmanns Wic- Icrs nbcrgegängen ist und dos; dieser das ganze Ge biet einzäunen und absperren läßt, hat überall großes Aussehen hervorgcrufen, schien doch dadurch eine her vorragende Naturschönheit sür die Allgemeinheit ver loren zn gehen. Lebhakt ist deshalb die Frage er örtert worden, ob ein einzelner das Recht hat, auf diese Weise einen bestehenden Gebrauch umzustoßen, der offensichtlich dein Nutzen der Allgemeinheit dient. Diese Frage ist rein juristisch mit ja zu beantworten: gleichzeitig aber Hai man auch verwundert gefragt, was denn der nunmehrige Besitzer mit dem cingezüun- ten Großglockner machen wolle. War es das Be ginnen eines Sonderlings, der sich oben in der eisigen Bergeswelt ein einsames Heim bauen wollte, war es das Bestreben, sich durch eine ungewöhnliche Hand lung bekanntzumachen? Keines von beiden ist der Fall, sondern es handelt sich augenscheinlich um ein großes kaufmännisches Unternehmen, das die Schön hsrt der Berge auf modernste Art ausbeuten will. Eine Denischrift, die dem Bochumer Kaufmann das Geld locker machen sollte, bezeichnet die Errich tung eines modernen Hotels im Groß- gloctnergebiet als dringendes Bedürfnis. Der Frem denverkehr beträgt jetzt schon 25 000 bis 30 000 im Jahr und cs wird vorausgesetzt, das; sich durch das neue Hotel der Zuzug von bemittelten, auf modernen Komfort sehenden Reisenden bedeutend steigern und dadurch das Groszgloctnergebiet ein Rendezvousplatz der internationalen Tonristennvlt werden wirs. Es wird vorgeschlagen, das Hotel am Pasterzenglel- fchcr in der Kamsgrubc ju erbauen. Die Denkschrift glaubt, daß durch die Errichtung des Hotels eine ganz neue Hochroute für die Tourilten geschaffen werde, denn die Touristen, die heute mit der Tourenbahn ankomnicn und ihren Weg nach dem Moscrbodmr neh men. um in dem dortigen eleganten Hotel Ausnahme zu finden, würden ihre Exkursionen über das Riffel horn nach dem projektierten ,G lockncrhotel" unternehmen. Wenn der Ausvau der Automobil- ftrasze Hciligenblut—Glocknerhaus bis Döllach und Weicklern vorgenommcn wäre, würde eine neue, hoch interessante und in ihrer Art einzig dastehende Route vom Salzburgischcn über Len Moferbodcn und über das Großglocknergebiet zur Südbahn geschaffen wer den. Die Denkschrift erwartet von dem Hotel eine Förderung des Wintersportes, da das Gebier ein Dorado für Wintcrsportliebhaber sei und Ski- und Rodelsport in nicht zu weiter Entfernung von dec Gamsgrubc auch den ganzen Sommer hindurch ge pflegt werden tonnte. Für den Hochgebirgstouristen und den erfahrenen Gemsjäger iei hier auf eigenem Gebiet ein reiches Feld zur Betätigung geboten, das viele unschätzbare Jagdfrcuden gewähre, da der Wildbestand von den früheren Besitzern sehr geschont worden sei und die Jagd geringere Strapazen er fordere. Dasselbe sei auch von der Forellenfischerei zu sagen. Das ausgevreitcte Fischereigcbiet stehe dem Besitzer zur alleinigen Benutzung. Die Denkschrift nennt das Gebiet ganz hervorragend ge eignet für eine großzügige Anlage modernsten Stils. Einem weitau ychaucnden Unternehmer fei die Möglichkeit geboten, ein großes Unternehmen ins Leben zu rufen: auf dem Großglocknergebiete ständen enorme Wasserkräfte zur Verfügung. Diese könnten zur Erzeugung von Elektrizität ver wendet werden, auch ließe sich eine elektrische Bahn nach dem projektierten Hotel auf dem Groß glockner leicht durchführen. Diese Bahn würde den Verkehr um das Sechs- bis Siebenfache erhöhen. Die Denkschrift regt sodann noch an. das ganze Gebiet, nachdem die Wasserkraft zur Verfügung stehe, mit elektrischer Beleuchtung und mit elektrischen Scheinwerfern auszurüsten. Dies sei, da die höchsten Gipfel rings um den Gletscher gruppiert sind, leicht durchzuführen. Der Mör-er auf -em Kirchturm. Bis Sonnabend mittag war es der Gendarmerie nicht gelungen, Tomsics, der vom Kirchturm in Höf- lany herabschießt, f estz u n eh m e n. Die Gendar men umzingeln in gedeckten Stellungen b.'N Turm, können aber nicht hinaufgelangen, weil eine sehr hohe und schmale Treppe hinaufführt, und jeder Hinaufstcigende von Tomsics erschossen werden würde. Tomsics gab insgesamt 200 Schüsse ab, durch die zwei Personen getötet und 14 verwundet wurden. Altar und Heiligenbilder sind durch Schüsse zerstört. Heute früh rief Tomsics: „Gut, daß ihr mich schlafen ließt. Jetzt habe ich neue Kraft, heute gibt es ein großes Blutbad. Wenn ich die letzte Patrone ver schossen habe, töte ich mich selbst." Auch heute schießt Tomsics. Der Vermutung, daß der Mörder geistig gestört sei, widerspricht die Art, wie er den Plan wohl vorbereitete und über 300 Patronen cinkauste. Er schasste auch, wie cs scheint, Vorräte an Lebens mitteln hinauf. Der Ortsbewohner hat sich eine panische Furcht bemächtigt. Sie sind größtenteils aus ihren Häusern entflohen und halten sich in der Umgegend versteckt. Zur Verstärkung der Gendarmerie ist Militär be rufen worden, jedoch ist man der Ansicht, daß es am beiten ist, den Mörder auszuhunaern. * Zum Untergang der „Empreß of Jreland". Die „Wiener N. Fr. Pr." bringt die Erzählung eines Lehrers Lewis aus Toronto, der mit Frau und zwei kleinen Kindern nach England fahren wollte, um die Leitung einer Privatschuls zu übernehmen. Er erzählt über das furchtbare Unglück, das ihm alles raubte: „Wir batten eine Doppelkabine in der zweiten Klasse. Meine Frau und die zwei Kinder, der sechs jährige Fred uno die achtjährige Kathleen, schliefen fest und ruhig ich selbst lag wach da, dachte an die ungewiße Zukunft in der alten Heimat und hatte drückende Ahnungen von kommendem Unheil. Ich vernahm, wie wir bei Facher Point unseren Lotsen ausbooteten, und dachte unwill kürlich, daß von diesem Augenblick an das Schicksal des großen Schiffes gcun und gar in Händen des Kapitäns liege. Einige Zeit später fühlte ich, das; unser Schiff ein langsameres Tempo einschlug, wenige Minuten später vernahm ich aufgeregte Signale und Rufe. Gleich darauf ein furchtbarer Krach, die Kabine, in der wir lagen, bog und schüttelte sich, ich hörte von nebenan dumpfe Schmerzenslaute und das Krachen von Holz und Eisen. Unsere Kabinentür aber flog von selbst weit auf. In der Dunkelheit riß ich Frau und Kinde: aus dem Schlat, und nur mit dem Hemd bekleidet stürzten wir die Schiffstreppe hinauf. Aber welch entsetzlicher Anblick, bevor wir die Treppe erreichten! Schreiende und kreischende Männer und Frauen, nackte, blutüberströmte Gestalten, Menschen, die vom Wahnsinn befallen waren und wie toll um sich schlugen. Meine Frau wurde ohnmächtig, und ich legte sie mir quer über den Rücken, während ich die Kinder an den Händen nahm und mit mir schleifte. Irgendwie kamen wir so schließlich auf Deck. Aber schon brausten uns Wogen entgegen, schon sank unter mir das Schiff in die Tiefe, uns im Wirbel mitreißend. Als ich wieder auf tauchte, lag meine Frau nicht mehr auf meinem Rücken und ich hatte nur noch ein Kind an der Hand. Der Wahnsinn begann in mein Hirn zu kriechen Ich warf mir das kleine Mädchen auf den Rücken und schwamm in die finstere Nacht hinein. Plötzlich schrie mein Kind gellend auf, dann röchelte es inTodesqual. Ein StückHolzoder Eisen hatte es gegen den Kopf getroffen, ich fühlte, wie die kleinen Hände meinen Hals losließen, und während mir selbst das Wasser in den Mund drang, löste sich der Körper von mir, um zu sinken. Was dann geschah, weiß ich nicht. Ich erwachte erst im Zug nach Quebec nach stundenlanger Ohnmacht, und nun bin ich allein auf der Welt, ohne Heim, ohne Frau, ohne Kinder, ohne Hab und Gut. Gott, deine Ratschlüsse sind dunkel und geheimnisvoll! Warum aber hast du nicht auch mir den Tod geschenkt?" * Der Defraudant Zebell? Der am Donnerstag auf der Rennbahn von St. Ouen verhaftete Deutsche, der verdächtig ist, der flüchtige Kaffenbote Zebell zu sein, verweigert vorläufig jede Auskunft. Die Fingerabdrücke sind nach Berlin, Straßburg und Stuttgart geschickt worden, wo Zebell schon ein mal verhaftet worden war. Die Polizei glaubt, daß es sich um den gesuchten Kassenboten handelt. * Die Wahlweiber bei der Arbeit. Ein unbe wohntes Haus in Tylers Green (Grafschaft Bu ckingham) wurde durch eine Feuersbrunst zerstört. In der Nähe der Brandstätte wurden eine große mit Paraffin gefüllte Flasche sowie mit Petroleum ge tränkte Watte und Schriften der Frauenrecht lerinnen vorgefunden. * Eine reiche Stiftung. Der vor kurzem in Berlin verstorbene Kommissionsrat Hartmann, ein geborener Halberstadter, hat nicht, wie zuerst ge meldet, 300000 Mark, sondern 7 80 000 Mart der Stadt Halberstadt vermacht. Hartmann war der-frühere Verleger der bekannten Jugendschrift „Der Jugendfreund". * Von flüssigem Eisen schwer verletzt. In der Maschinenfabrik von Ersilius in Lucken walde stürzte beim Eisengießen ein Kessel um. Das flüssige Eilen ergoß sich über den Körper eines jungen Arbeiters, der in hoff nungslosem Zustande nach dem Krankenhause ge bracht wurde. * Nach einer Geburtstagsfeier erkrankt. Von 20 Teilnehmern an der Geburtstagsfeier eines in Berlin in der Schönhauser Allee wohnenden Dentisten erkrankten neunzehn, davon acht schwer. Ein fünfjähriges Mädchen ist bc- reits gestorben, für die übrigen besteht keine un mittelbare Lebensgefahr. Ein Kurort, der sich Engländer „liefern" läßt. Aus Wien wird geschrieben: Der bekannte Kurort Baden bei Wien ist, was seine Ncklametiichtigkeit anbetrifft, entschieden auf der Höhe der Zeit. Die Gemeinde hatte es schon lange schmerzlich empfunden, daß dem Kurort zur Jntcrnationalität vor allem die Söhne Albions, die ja zum europäischen Fremdenverkehr das größte Kontingent stellen, fehlten. Ergo mußten Engländer um joden Preis beschafft werden, die dann später in ihrer Heimat sür das schöne Vaden energisch die Werbetrommel rühren konnten. Da verfiel der Gemcinderat mit dem Kurdirektor an der Spitze auf einen geradezu genialen Gedanken, der zweifelsohne als Muster zeitgemäßer Bäderreklame gelten darf. Man setzte sich mit einem englischen Agenten in Ver bindung, der Len sonderbaren Auftrag bekam, zur ^vorstehenden Saison 300 Engländer zu „liefern". Diese „Reklame-Briten" sollten bereits im verflosse nen Monat in Baden anlangen, der Agent aber setzte kürzlich die Gemeindespitzen davon in Kenntnis, daß er seinen Auftrag zu diesem Zeitpunkt nicht erledigen könne, weil die Reklame in England zu spät ein gesetzt habe. Darob natürlich großer Sturm im Ee- meindeparlamcnt, um so mehr, als der Agent für seine Tätigkeit bereits 12 000 Kronen eingestrichen hatte. Die überwiegende Mehrheit im Gemeinde ausschuß war aber dafür, nochmals mit dem Agenten in Verbindung zu treten. Dieser sagte endgültig die „Lieferung" der 300 Reklamecngländer für di« Herbst saison zu, wofür ihm ein weiterer Betrag von 12 000 Kronen »ach stürmischer Debatte bewilligt wurde. Man darf mit Recht gespannt sein, ob diese neue eigenartige Reklame für Kurorte den auf sie gesetzten Erwartungen entspricht. IMA8 MMSmsr, Icalsvr). nnck Köulxl. Ilor-l'laaolortekab rilcant riü§sz iM ?iLINR08. IlPtllllMl »ll M mb» VkslMMMWM mlklll il Krüssel 1910 mit äom „Oranü krlx" e«4or I-eiprlg 1ffI3 (Intern. Pausaehausstellung) liönixl. 8iiei>8. ktiiritMM Geburten. Ein Sohn: Engelhardt, R O., Kaufmann, hier. « Stahlberg. B. H.. Schrift setzer. hier. » Thiele. Ed. O, Aufseher, hier > Weis, Joseph, Schiikidermcifier, Volkmarsdors. > Geißler, Gustav Kurt, Mechaniker, Sellerhausen. » Kubitz. K. F., Amtsrichter, Dr. jur, Eutritzsch. » Preil, R. K., Kraftomnibus - Schaffner, Eutritzsch > Zieger, Gustav Richard,Briefträger, Klein zschocher. » Scholze, Carl August. Tischler, Lindenau. > Rathmann. Bernhard Theodor Friedrich, Zeichen lehrer, Lindenau. » Bier, Arthur Kurt, Zeichner, Plagwitz Eine Tochter: >>el« mecke, K. D , Marlthelser, hier. » Runkel. P. Fr.. Fleischermeister, hier. > Hänisch, C. R.. Schreiber, hier » Hickethicr, Hugo Nestor Richard, Wachstuch arbeiter, Reudnitz > Vogt, Karl Ernst Emil. Buch binder. Reudnitz > Schän der P. A., Kellner, Eutr. i Hönsch, Heinrich Oswald, Fleischer, Plagw.» Seidel, Richard Bernhard. Schloss,, Lindenau. » Putzke. Fried rich Wilhelm, Kutscher. Stötteritz. > Haupt. Georg Fritz Alwin, Schriftsetzer, Stötteritz. Aufgebote. Rudolph, C H. W„ Ge richtsbeamter, Gohlis, mit Psohl, H. F.. hier « Wen zel, G., Former, Plagwitz, mit Löhnert, M. L. B., hier. l> Löwcnbach, A., Kaufmann, hier, mit Wink ler I. M., Gvhlts.» Ruhle, C. A., Tiichlermstr., Lchleu ßig, mit Martin, M. I., hier » Müller, G. H., Schlosser, mit Orlamünde, M. Z. A., hier. » Kitzing, G. R. K, Volksjchullchrer, Reichenbach, mir Uhlig, E. S. E, hier. » Becker, F. K E , Lagerist, Borsdors, mit Mühlner, H. I., hier. » Rösler, G, Dr. phil, Sprachlehrer, mit Roeder, E, Gohlis. > Härtel, R. O, Schlosser, mit Ludwig, B. R. E., Gohlis. » Rich ter. F. O., Glüher,Eutritzsch, mit Buchheim, Th. H. Tor gau. » Lehmann, W. O., Fabrikarbeiter, mit Wözel, I. E., Lindenau. > Weise. A. Arth., Schlaffer, mit Rentzsch. M. E.. Lindenau. » Ockert. I. Fr. Fr., Mecha niker, hier, mit Panne mann, I., Kleinzschocher. Eheschließungen. Schütze, Friedrich Ernst Otto. Maschinenbauer, mit Scheibe, Elisabeth Marga- rete, hier. > Weber, Otto Reinhold, Sattlermeister, Ztanaeramkliche Nachrichten vsm Znni. mit Pfefferkorn, Wally, Gretchen, hier. » Meier, Heinrich Julius Wilhelm, Kürscher. mit gesch. Val- ting, gen. Schäfer, aesch. gcw. Arnold, geb. Rein hardt, Anna Marie Jo sephine, hier. > Kühn, Emil Max, Musiker, hier mit Lammers, Anna, Münster. » Ncumeister, Friedrich Arihur, L -Anger, mit Neu meister,MagdalenaMartha, hier. » Clauß, Paul Her mann , Reisender, mit Schmid!, Margarete Elisa beth. hier.» Richter, Moritz Curt, Zeichner, mit Rittner, Gertrud Marie Martha, hier » Kritzner, Friedrich Karl, Graveur, Schönefeld d. Lpz . mit Stankovsky. Franziska Anna. hier. » Berger, Max August Paul, Fuhrwerksbes. mit Dörfer, Ida Martha, hierMRiemer, Johann Karl, Prokurist, Connewitz mitKrahl, Erne stine Johanna Doris, hier. » Heberer, Jean Heinrich Ludwig. Prokurist, mit verw Wilhelm geb.Miersch, Auguste Emilie Helene, hier. » Kaiser, Otto Curt Paul, Theatermaler, hier, mit Kaczmarek, Hedwig Anna, Lucka. » Kaniüe, Friedrich Wilhelm, Kon torist. hier mitHackcschmidt, Emma Ida, Schönefeld. I Beyerlein, Arthur Willi, Anstaltspfleaer, Westewitz, mit Keller, Anna Martha, Thonbera. » Heinrich, Ge org Paul, Buchbinder, Neu stadt, mit Ebert, Anna Auguste, Gohlis. » Engel hardt, Otto Rich., Straßen bahnschaffner, Sellerhausen, mit Klaus, JohanneTherese Elsa, Anger-Crottendorf.» Thomas. Karl Bruno, Grundstücksverwalter, Neu stadt. mit Schräpler, Lina Martha, Sellerhausen. > Hartmann, August Richard, Kaufmann, Langburkers- dorf, mit verw. Wallraf geb. Hetzer, Elisabeth Fran ziska, Reudnitz » Hennig, Heinrich Otto, Fabrikarb., Schönefeld, mit Anders, Martha Elsa, Neuscller- hausen. » Walther, Alfred Franz, Handlungsgehilfe, mit Leipnitz, Anna Marie, Reudnitz. > Sicker, Jo hannes Paul Otto, Hand lungsgehilfe, Panitzsch, mit Praschmo, Johanna Frida, Reudnitz. > Vogel. Richard Max, Kutscher, mit gesch. Simon geb. Weber, Floren tine Anna. Reuschonefeld. » Kiirbs, Ernst Oskar, Maschinenarbeiter, Naun hof, mit Schubert. Ida Agnes, LeipziwReudnitz. » Hanns. Otto Max, Mascht- nenputzer, mit verw. Neu mann, geb. Rasch, Henriette Emilie, Reudnitz. » Paul, Arthur Ernst, Handlungs- gehilfe, mit Men, Klara Rosa, Volkmarsvorf. > Losack, K. A. H., Tischler, Drolshagen, mit Riedel, A. F, Gohlis. » Schmidt, M. R., Wagenschmied, Gohlis, mit Keller, L. I., Leipzig. » Hartmann, F. K.E., Zinkograph, Panitzsch, mit verw. Leukgen geb. Kretschmar, F. M. A, Go. » Kuhnlein, M. A., Schiefer decker, mit Frllhauf, M., Lindenau. » Eeyh, E. Fr., Fabrikarbeiter, Plagwitz, mit Koch, A. Fr., Klein zschocher. » Ptok. A. W., Fabrikarbeiter, mit Wojcie chowski, N., Lindenau. » Schwenke, A. R., Markl- helfer, mit Störet, E. Fr., Reudnitz. » Schulze, Fr. A., Maurer, Plagwitz, mit Triebel. O. A., Lindenau. > Becker, P. A., Fabrikant, Remscheid, mit Franke, E. I., Plagwitz » Ketscher, Fr.Ä., Kaufmann, München, mit Sattler, A. Fr. Lin- denau.lMeinschenck.E.E.A., Schlosser, mit Raue, E. Fr.. Plagwitz. » Ravoir, E O., Schlaffer, Reudnitz, mit Förster, E. Kl., Linoenau » Slawik, A. Br. R., Musik direktor u. Konzertsänger, mit Rochau. E. Klein- Schocher. » Olczyk, St., Fabrikarbeiter, mrt Holler, P., Lindenau. » Gelbricht. I. O. Privatmann. Bad Lausick, mit verw. Pfeffer, E. B., Plagwitz.» Knabner, Ernst Georg Max, Bau arbeiter, mit Engel, Pau line Ida, Wirtschafterin, Connewitz. A Ebert, Carl Wilhelm Tischler, mit Schmieder, Martha Paula, Anlegerin, Connewitz. » Pehle, Johann Wilhelm Robert, Musiker, Stötteritz, mit Bertko, Anna Martha Frieda, Neukölln. > Lenzen dorf, Theodor Ernst, Eisen dreher, mit Kröbel, Martha Anna, Stötteritz. » Geicke, Richard Karl Felix, Hand lungsgehilfe. Wahren, mit Nötzold, Auguste Ida, Möckern. I Erdmann, Fried rich August Alfred, Maurer, mit Johannes, Maria Martha, Möckern. Todesfälle. Keller, Anna Martha, ged. Fritzsche. Reudnitz, Vik- toriafiraße 7, 27 I. 8 M. 29 T. » Hanisch. Rudolf Curt, Buchhalter, Schleußt«, Blümnerstraße 22, 19 I. 7 M. 14 T. > Baum. Anne marie Charlotte. Reudnitz, Cichoriusstraße 9, 2 I. 10 M. 4 T. » Rietze, Karl Bern Hard,Oberkellner,Gott- schedstraße 9, 48 J^7 M. 18 I. » Hercher, Magnus Leopold Alban, Fabrik-Be- I sitzer, Dresdner Straße 2», 73 I. 3 M. 13 T. » Zutz, Anna Selma, geb. Voigt. Plagwitz, Stockmannstr.'6, 19 I. 1 M. 14 T. » Neid- Hardt, Carl Oscar Theodor, früher Gastwirt, Härtelstr.4, 70 I. 17 T » Jacob, Jo hanne Wilhelmine, geb. Müller,Reudnitz, Gemeinde straße 9, 65 I. 3 M. 24 T. »Teuscher, Gustav Rudolph, Ingenieur, Maschinen-Jn- spektor a. D., Kronprinz straße 70, 69 I. 1 M. 14 T. » Kunze, Amalie Auguste Emma, verw. Krahmer, geb. Thieme, Stünz, Geit hainer Straße 29e, 40 I. 2 M. 11 T. » Lange, Enn- lie, geb. Küster, Eutritzsch, Theresienstraße 17. 69 I. 11 M. 23 T. » Etzold. Friedrich Wilhelm, pens. Gaskontrolleur, Kleinzsch., Dieskaustraße 21. 73 I. 7 M. 20 T. » Hahn, Mari- anna Olga, Lindenau. Jor- danstraße 2, 1 I. 8 M. 2 T. > Scholz, Gertrud Ilse, Stötteritz, Eichstädt- slraße 44, 1 M. 23 T. » Prätorius. Hugo Paul Alfred, Grenadier, Gohlis, Menckestraße 12, 19 I. 7 M. 12 T. u tt Ä ttsinigung unel IMlMiwd L. 4^. i«. I». Li Del. 4333,14798,14424. Xo»t«ukro>« -tbko uvg; uock Xuotelluoa »ucra ö« lcleioitea ^ultritges. Aottevtötavg. Lettkeäervrelolxavx. Iiuv»t»tvpterel. Lruit«.4» ILcksn: Nardt 6 Uilästr. 4» > 8azfer««t»»8tr.48 Narsobverstr. ff l Lvdlrarteartr.ZA klr,ekderI»tr. 66 I Lllsadetkatr. 16» ^Itt«ader?»r8tr. 38
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