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Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 07.06.1914
- Erscheinungsdatum
- 1914-06-07
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-191406070
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-19140607
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-19140607
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1914
-
Monat
1914-06
- Tag 1914-06-07
-
Monat
1914-06
-
Jahr
1914
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Sette! 4. Nr. 284. Sonmsgs-Nusgsbe. Leipziger Tageblatt. München über: „Die Handarbeit im Lichte der Psychologie" und Dr. E. Hildebrandt-Leipzig über: „Das geschmackbildende Moment im Werk- und Werkstättenunterricht." * Das Aquarium des Zoologischen Garten» hat vor einigen Wochen, wie erinnerlich, natürliches See wasser aus dem Atlantischen Ozean erhalten, das sich ganz vorzüglich bewährt: zugleich mit dem neuen Wasser sind auch viele Arten von Meerestieren an gekommen. Wie gesund das Ozeanwasser für die Be wohner des Aquariums ist, zeigt sich darin, datz schon jetzt nach 4 Wochen eine Vermehrung bei einer inter essanten Tierart eingetreten ist. Eine im Mittelmeer häufig vorkommende Secscheide, die Oionia imestin-ilis, die in fast allen Becken vertreten ist, hat im See pferdchenbehälter eine ganze Heerde von Jungtieren abgesetzt. Ueberall an den Wänden findet man zarte, fast durchsichtige Gebilde, die jedoch schon ganz die Gestalt ihrer Eltern haben. Es wird nicht lange) dauern, bis sie herangewachsen sind, dann werden sic als ein Wald von weihen Röhren den Felsen bedecken und wesentlich zur Ausschmückung der Becken bei trogen. Die schönsten Tiere sind jedoch die Livpsische, die in zwei Arten, I^krus mi.xws aus der Nordsee und dem Ocnilnbriis I>.1VN aus dem Mittclmeer, ver treten sind. Bunt wie die Papageien sind diese prachtvollen Fische, auf gelblichem oder orange farbigem Grunde ziehen sich dunkelblaue oder grüne Streifen hin, eine zweite Art zeigt einen hellgrünen Körper, den mehrere Reihen roter Punkte zieren. Dicke, wulstige „Lippen" gaben den Tieren ihren Namen, ost werden sie weit vorgestreckt, so z. B. beim Fressen. Mit eleganten und gewandten Schwimm- slötzen schienen sic hinter -en zappelnden Regen würmern her, nehmen mehrere davon ins Maul, speien sie in einer stillen Ecke wieder aus und schlucken sie dann einzeln hinunter. Am heutigen Sonntage, der ein billiger Tag ist, werden diese Fische vormittags 10 Uhr und nachmittags um 1 und 1 Uhr geiüttert. * Nationales Volksfest am 12. Juli «m Brauerei garten in Stötteritz. Da am Festtage mit einem Massenbesuche zu rechnen ist, so sind von der Fest leitung umfangreiche sanitäre Vorkehrungen getros- fen worden, damit in Schadenfällen sofort Hilfe ge leistet werden kann. U. a. kommt auch ein Mutter zelt zur Ausstellung. Für die zu Wohlfahrtszweckcn ins Auge gesetzte Lotterie geben fortgesetzt wertvolle Spenden ein, so datz wahrscheinlich wieder auf jedes Los ein Gewinn fallen kann. Die künstlerisch herge stellten Eintrittskarten gelangen auch in Postkarten form zum Verkauf: diese werden infolge ihrer ge schmackvollen Ausführung bald vergriffen sein. Ein tritt im Vorverkauf 15 Pf., auf dem Festplatze 20 Pf. * Zum Besten des Völkerschlachtdenkmals ver anstaltet die Liedertafel „Alan da" (Hannovers die nächsten Sonnabend, den 13. Juni, als Gast des Leipziger Männerchores und Gausängerbundes in Leipzig Einkehr halten wird, ein Konzert im Trotzen Festsaäl des Zoologischen Ganens abends '/.9 Uhr. Der Verein, einer der grössten und angesehensten deutschen Männerchöre, dem berechtigterweise ein vorzüglicher Ruf vorausgeht, har sich der Mitwirkung des in Leipzig schon hervorragend bekannten Bari- tonisten des Weimarer Hofthcaters, Kammersängers Friedrich Strathmann, versichert. Ferner tritt das ausgezeichnet besetzte Soloquartett der „Alauda" aus. Am Jrmler-Flügel wird Frl. Marg. Bölling (Hannover) begleiten. Die Eintritts preis sind aus dem Anzeigenteil der vorliegenden Ausgabe unseres Blattes ersichtlich. * leipziger Sänger auf Reisen. Der Neue Leipziger Männergesangverein gibt unter Leitung seines Chormeisters Max Ludwig und unter Mitwirkung der jugendlichen Geigerin Anus Neutz aus Budapest Montag, den 15 Juni, im grotzen Festsaale der Mainzer Liedertafel in Mainz und Dienstag, den 16. Juni, im Kurhaus zu Wiesbaden grotze Konzerte. Die Vortragsordnung enthält u. a. folgende Chöre: Grell: Graduale, Hegar: Totenvolk, Wickenhauser: Schnitter Tod, Max Ludwig: Mitternacht, und ferner eine Reihe Volks und volkstümliche Lieder. — Das Reiseprogramm sieht für Heidelberg die einzigartige Schlotzdelcuch- tung und ein Festbankett in der städtischen Festhalle, in Mainz und Wiesbaden im Anschlutz an die Kon zerte Kommerse mit den dortigen Sängerschasten, weiter eine Gedenkfeier am Niederwalddenkmal und schlietzlich eine Rheinfahrt bis Koblenz mit Schlutz- kommers mit den Koblenzer Sangesbrüdern vor. Die Abfahrt des Vereins erfolgt kommenden Sonn abend 10,35 Uhr abends vom Hauptbahnhos, und zwar steht dem Verein, der mit ca. 300 Personen die Reise unternehmen wird, ein Sonderzug 2. Klasse zur Verfügung. * Die drohende Erhöhung der Kirchensteuer". Zu den in der Freitag Morgenausgabe unseres Blattes veröffentlichten Ausführungen unter dieser Ueber- schrist sendet uns der Leipziger Männer, chor e. V. ein Schreiben, in dem es u. a. heiht: „Der Leipziger Männerchor legt ganz beson deren Wert darauf, hiermit festzustellen, datz es sich hierbei lgemeint ist jene Stelle, an der behauptet wird, datz ein „vielköpfiger Männer chor" dafür 3000 Mark bezieht, datz er an den hohen Festtagen in der Nikolaikirche beim Gottesdienst einen Chor vorträgt. Die Red.) nicht etwa um den Leipziger Männerchor (Ehrenchormeister Musikdirektor Gustav Wohlgemuth, Königlicher Musikdirektor) handelt, welche Ver mutung nahe liegt, weil der Ausdruck „Männerchor" in den betreffenden Ausführungen gebraucht worden ist. Der Leipziger Männerchor kann kaum glauben, datz die betr. Ausführungen den Tatsachen entsprechen und ein ideal gesinnter Männergesangverein für die gesangliche Mit» Wirkung im öffentlichen Gottesdienste feste Bezahlung und noch dazu in solcher Höhe angenommen haben wird. Er ist vielmehr der Meinung, datz sich genug Männergesangvereine Leipzigs finden würden, die in selbstloser Weise die betr. Festgottesdienste mit ihren Gesängen ausgeschmllckt hätten und es auch weiter tun würden, wenn man sie darum ersuchte." * Friedensgesellschast Leipzig, e. B. Am Montag, 8. Juni, abends ^9 Uhr findet im Lehrervereins hause, Kramerstr. 6, die nächste Monatsversammlung statt, in der Dr. Ioöl über „Die notwendigen Vor bedingungen des Riistungsstillstandes nach den Er gebnissen des Weltfriedenskongresses im Haag 1913" sprechen wird. Freie Aussprache schliesst sich hieran an. Der Eintritt ist frei, Gäste sind willkommen. * Gesangs-Aufführung vom „Domchor" im Völker. schlacht-Denkmale. Zn der heute nachmittag 6 Uhr stattfindenden Aufführung vom „Tomchor" lLeitung Köntgl. Musikdirektor Gustav Wohlgemuth) wiid das äutzersl stimmungsvolle „Sanklus" von B. A. Weber, das bekannte „Heilig" von Mendelssohn, „In stiller Nacht", von Brahms, ferner „Arioso" von Mendelssohn, Solo für Altstimme. Fräulein Olga Pan ne witz, Konzertsängerin. Leipzig, und „Gute Nacht" von Schumann zum Vortrag gebracht. — Auch die von auswärts kommenden Besucher Leipzigs seien auf diese einen hohen Eenutz versprechende Auf führung aufmerksam gemacht. Karten zu 2 ./L sind heute am Denkmale zu haben. * Vom Deutschen Sängerbünde. Der Gesamtaus schutz des D. S.-B., 25 Männer aus allen Gauen Deutschlands und Oesterreichs, hielt am 4 und 5. Juni seine 44. Sitzung in Melk, N. Oe., ab. Aus Leipzig nahm daran teil, der Kgl. Musik direktor Gust. Wohlgemuth. Der Bund zählt zur Zeit rund 50M Vereine mit 200000 Sängern. Neuaufaenommen wurden „Deutsch - Texanischer Sängerbund" in Houston, Texas, die Mgv. „Lieder kranz", „Edelweig" und „Freundschaft" in London und die „St. Petersburger Liedertafel" in St. Petersburg. In bezug auf einen besonderen Fall bestätigte der Ges. A. den bereits in Coburg gefassten Beschlutz, datz ein Bund keine Aufnahme finden könne, der sich in einem Gebiete befindet wo schon ein anderer dem D. S B. angehöriger Bund sesshaft ist. Als Vertreter beim Deutschen Tag in San Francicso wird der Vorsitzende des geicb. A., Rechis- anwalt L i st-Reutlingen, abgeordnet. Die Herstellung des Denkmals zur Erinnerung an die Gründung des D. S.-B. in Koburg, das ebenda zur Aufstellung kommen soll, wird vergeben. Aus der Deutschen Sängerbundsstiftung werden rund 8000 .//! Ehren gaben an bedürftige Komponisten oder deren Hinter bliebene verteilt. Senator F int- Hannover berich tete noch über die Vorarbeiten zum 0 Deutschen Sängerbundesfeste in Hannover, das dort allseitigem Interesse begegnet. Der Melker Singvcrein, ein Mitglied des Niederösterreichischen S.-B., hatte einen künstlerisch anregenden Empsangsabend ver anstaltet und bemühte sich auch sonst als treuer Bundesverein um das Wohlergehen der Abgeordneten. * Verein zur Verhütung der Hausbettelei. Im Monat Mar 1914 wurden unterstützt im ganzen 831 Personen, und zwar 19 mit bar, 198 mit Speise- und Brotmarken, 614 mit Schlaf- und Suppenmarken. Beitrittserklärungen werden in die Expedition des Vereins. Naundörfchen, erbeten. * Auf deutschen Köpfen deutsche Hüte. Die heutige grotze Mosenwahl des Vereins der Deut schen Hutindustrie und des Reichsverbandes deutscher Hutgeschäfte, verbunden mit einer umfangreichen Fachausstellung, findet am 7., 8. und 9. Juni in Bremen, llnionsgebäude, statt. Es wird dort wieder einmal der Beweis erbracht werden, datz sich die deutsche Hutindustrie und der deutsche Huthandel auf der Höhe ihrer Zeit befinden. Ein solcher Be weis ist immer von neuem notwendig, da beim deut schen Publikum häufig noch die Meinung vorherrscht, datz ein besserer Hut vom Auslands bezogen werden müsse. Diese Aistchauung bewirkt, dah zum Schaden der viele tausende von Arbeitern ernährenden deut schen Hutindustrie grotze Mengen Hüte aus Oester- rcich-Ungarst, Italien, England und anderen Län dern eingeführt werden. Die in Bremen zu wäh lenden Hutmodelle werden alsbald nach der Wahl in allen besseren deutschen Hutgeschäften zu finden sein, und cs kann sich auch der verwöhnteste Käufer dann davon überzeugen, datz ein deutscher Hut dem ausländischen Fabrikat ebenbürtig zur Seite steht. * Fernsprechverkehr zwischen Deutschland und Rutzland. Rutzland war bisher das einzige grötzere Land, das mit keinem seiner Nachbarstaaten in Fernsprechverkehr getreten war. Vor kurzem ist die erste internationale und erste deutsch-russische Fern sprechleitung in Betrieb genommen worden. Sie verbindet das Ortsnetz Libau mit Memel und so mit dem deutschen Fernsprechnetz. Die Leitung über schreitet bei Polangen die deutsch-russische Grenze und hat eine Länge von 100 km, von denen 23 auf Deutschland kommen. Verwendet ist ein 4 mm starker Bronze- und Hartkupferdraht. Das ganze ruffische Reich hat jetzt, wie bei dieser Gelegenheit bemerkt sei, 3)7700 Sprechstellen, also nur etwa 67000 mehr als der Ober-Postdirektionsbezirk Berlin. Jedoch hat sich das Fernsprechwesen neuerdings in Rutzland kräftig entwickelt. Nach der Zahl der Sprechstellen steht das Land an dritter Stelle in Europa hinter dem Deutschen Reiche und Grohbrittannien. Es hat mehr Sprechstellen als Frankreich, Schweden, Oester reich.Ungarn und Italien. * Verkäuferinnen in Schlächterläden werden von den Beteiligten vielfach als nicht versicherungspflichtig im Sinne des Versicherungsgesetzes für Angestellte angesehen. Diese Meinung ist aber irrig. Der Be trieb eines Schlächterladens wird als Handelsgewerbe angesehen, auch wenn er nicht im Handelsregister eingetragen ist. Die Verkaufstätigkeit der Ver käuferinnen ist eine kaufmännische Tätigkeit. Dazu gehören auch die notwendigen Handreichungen usw. wie das Zuschneiden der Fleischwaren. Die „Mam sells", wie sie meistens genannt werden, sind also als kaufmännische Bedienstete in einem Handelsgewerbe als Handlungsgehilfen versicherungspflichtig, wenn die oben geschilderten kaufmännischen Dienste aus schliesslich oder doch überwiegend von ihnen ausgellbt werden. Dies hat jetzt die Reichsversicherungsanstalt in einem besonderen Bescheid bestätigt. * 1. Reformstenographischer Konaretz. Aus allen Gauen Deutschlands hatten sich zu Pfingsten die Ver. treter der Reformstenographie, d. i. das jüngste Steno grafiesystem, das erst rm Oktober 1913 veröffentlicht worden ist, trotz seines kurzen Bestehens aber fast an allen grötzeren Orten Verbreitung gefunden hat, in Leipzig versammelt. Am Sonnabendabend und Sonntag früh trafen die Delegierten aus Baden, Bayern, Norddeutschland, Schlesien. Sachsen, Thü ringen, Westfalen usw. ein, so datz der Kongretz pünktlich, wie geplant, seinen Anfang nehmen tonnte. Der Vorsitzende der Hauptorganisation. Parlaments stenograph Dabms Berlin, beqrützte namens des Vorstandes die zahlreich erschienenen Vertreter, worauf sie für den Leipziger Hauptausschutz durch den Vorsitzenden, Prokurist Pfefferkorn, in Leipzigs Mauern herzlich willkommen geheitzen wurden. Die Verhandlungen betrafen zum grössten Teile nur interne Angelegenheiten. Im Anschlutz an den Kongretz fand ein gemeinschaftliches Mittagseffen und dann eine Besichtigung der Bugra statt. Die Stenographie-Ausstellung wurde eingehend studiert und beionders die von der eigenen Schule ausge stellten Arbeiten, die sämtlich neu und innerhalb des letzten Vierteljahrs erst angefertigt worden sind, fanden grotze Anerkennung. Am 2. und 3. Kongretz tags fand eine Besichtigung Leipzigs und Umgebung start und abends ein gemeinschaftlicher Kommers der Leipziger Reformstenographen-Vereine, der die Teilnehmer bis zum frühen Morgen zujammenhielt. * Gartenstadt-Studienreise nach England. Die Fortschritte der Gartenstadtbewegung in Deutschland machen sich durch das rege Jmeresse bemerrbar, das der alljährlich veranstalteten Studienreise nach Eng land entgegengebracht wird. Auch an der dies jährigen Fahrt, die im Juli stattfindet, werden vor nehmlich Architekten, staatliche und städtische Beamte in höchsten Stellungen, wie auch allgemein sozial in teressierte Persönlichkelten teilnehmen. Es liegen schon zahlreiche Anmeldungen vor, so datz die Reise ge sichert ist Auf vielfachen Wunsch findet auch nach Erledigung des eigentlichen Programms ein Ausflug nach Schottland statt, der sieben Tage dauert und ebenfalls unter sachgemässer Führung erfolgt. — Programme versendet die Geschäftsstelle der Deut schen Garten st adtgesellschaft, Berlin- Grünau. * Die Gewinnung der Froschlchenkel ohne Tier, quälerei kann man leicht und in wenig Sekunden be wirken. Es gehört dazu, wie wir in der „Tierschutz- Korrespondenz" lesen, nur ein scharfes Messer und der gute Wille, das Tier nicht leiden zu lassen. Der erste Schnitt trennt den Kopf und der zweite die Hinter beine vom Rumpfe ab: das ist alles. Wer hingegen den lebenden Fröschen nur die Beine abschneidet oder diese gar ausreitzt und die armen zappelnden Wesen dann ihren Todesqualen überlässt, verursacht Höllen schmerzen: er ist ein Unmensch, dessen Barbarei vom Gericht hart bestraft zu werden verdient, und zwar für jeden gemarterten Frosch besonders. Weil nun aber in den meisten Fällen die Schenkel den Tieren bei lebendigem Leibe abgeschnitten od«er ausgerissen werden, so mutz eben ein Verruf dieser Speise durch alle Gutgesinnten erfolgen. Es mutz zur selbstllber- nommenen Pflicht werden: verbannt von eurer Tafel und vermeidet in den Gasthäusern das Froschschenkel essen so lange, bis d-as Abschneiden und Ausreitzen der Schenkel bei lebenden Tieren gesetzlich verboten wird! — Ucbrigens verdient ein Aufsatz des Dr. Bürki im „Erütliancr" ernsteste Erwähnung, der die Frage behandelt: „Warum ich keine Froschschenkel esse?" Die Antwort lautet: „Weil diese Speise mir zu ekelhaft ist. Der Naturforscher, der sich mit Parasiten kunde beschäftigt, kann keine reichere Ausbeute von Schmarotzcrtierchen antreffen, als wenn er einen Frosch zerlegt. Schon die Haut weist deren mehrere Arten auf. Weiter trifft man Parasitengebilde in Rkaul, Schlund. Magen, Darm, Leber, Gallenblase, Nieren, Harnblase, Bauchhöhle und Blut. Es steht fest, datz der Frosch eines der unappetitlichsten Tiere ist, das sich ja auch am liebsten im Schmutzwasser der Sümpfe aufhnlt.' Dieses ekelhafte, gesundheits gefährliche Fleisch geniesten die Menschen als Nah, rungsmittel und Leckerei!" l'. Diebstähle. Aus einer im Keller eines Grund stücks der Bayrischen Stratze gelegenen Räucher kammer sind in der Nacht zum Sonnabend 23 Knack würste, 4 je 8 Pfund schwere Schinken, mehrere Speckseiten und andere Fleisch- und Wurstwaren gestohlen worden. Auf 2 Schinken befindet sich das mit Tinte geschriebene Datum „19. 5." auf den beiden anderen das des „26. 5.". Der Täter ist wahrscheinlich mit einem Nachschlüssel in die Räucherkammer eingedrungen. Beim Auftauchen von Fleisch- und Wurstwaren in verdächtiger Menge wolle man sofort der Kriminal abteilung Mitteilung machen. — Einem Handels manns sind in der Nacht zum Freitag aus dem Geschäftslokal in der Nordstratze 50 Schachteln Zigaretten — Dubec Nr. 6 —, Nahrungs- und Ee- nutzmittel sowie Bargeld gestohlen worden. Der Dieb scheint mit Nachschlüsseln in den Laden gelangt zu sein. Hauptversammlung des Vereins -er Fabrikanten photographischer Artikel. st. Leipzig» 6. Juni. Der Verein der Fabrikanten photographischer Artikel E. V. hielt seine Jahres-Hauptversammlung am 5. und 6. Juni in Leipzig ab. Im Namen des Direktoriums der Bugra begrützte Kais. Baurat Nicolaus die Versammlung. Den Hauptgegen stand der Beratungen bildete die Erörterung der Wünsche, die von der photographischen Industrie für den Abschluss neuer Handelsverträge geltend gemacht werden. Das einleitende Referat zu diesem Punkt der Tagesordnung erstattete der Generalsekretär Fritz Hansen. Die Versammlung stimmte einmütig den vom Vorstand bisher in dieser Angelegenheit unter nommenen Schritten zu und sprach sich dahin aus, dah auch weiterhin mit Nachdruck dafür eingetreten werde, jede höhere Zollbelastung der photographischen Industrie energisch zu bekämpfen. Insbesondere soll unter Berücksichtigung der Wünsche der österreichischen Photohändler und Konsumenten photographischer Artikel gegen die von einigen Fabrikantenfirmen in Oesterreich vorgeschlagene erhebliche Zollerhöhung Stellung genommen werden. Einen weiteren wichtigen Punkt der Beratungen bildete das Kartell zwischen dem Fabrikanten verein und dem Verband von.Händlern und Fabri. kanten photographischer Artikel. Die von dem letzt- genannten Verbände bereits angenommenen Kartell satzungen wurden von der Versammlung genehmigt. Damit ist das Kartell nunmehr endgültig beschlossen * vllnma,, r. Zum isi4. und es würde auch durch Annahme einiger Anträge dafür Sorge getragen, den Fabrikanten, die au» dem Verbände ausscheiden müssen, weil dieser nur Händlerorganisation wird, den Beitritt zum Verein möglichst zu erleichtern. In der Sitzung am 6. Juni erfolgte zunächst die Erstattung des Jahresbericht» durch den Generalsekretär, aus dem hervorgeht, datz der Ver- ein namentlich auf handelspolitischem Gebiete im Interesse seiner Mitglieder eine äutzerst wirksame Tätigkeit entfaltet hat. Bei den anschliehenden Neuwahlen wurde der bisherige Schatzmeister, Herr Leon Christ mann, einstimmig wieder» gewählt Auch die Wahl der Ausschutzmitglieder für die Gruppen: optische Kamera-, Trockenplatten, und chemische Fabriken ergab die einstimmige Wiederwahl der Herren Direktor Leonhard (Opt. Anstalt C. P. Eoerz), Kommerzienrat Ernemann (Heinrich Ernemann A.-G.), Georg Leykum (Joh. Sachs L Co.), Dr. Günther (Chem. Fabrik auf Aktien, vorm. E. Schering). Nach Schlutz der Versammlung folgten die Teil nehmer mit ihren Damen einer Einladung des Ver- lages der Leipziger Illustrierten Zeitung (I. I. Weber) zur Besichtigung des Betriebes. Vergnügungen. Erster Elitctag im Lun spar k. Eine Reihe glän zender »euer und interessanter Veranstaltungen im Lunapark ist von der Tirckiion in nächster Zeit siir die Nachmittage und Abende geplant. Erössnen wird sie ein erster Elitetag am kommenden Donnerstag, dem der Charakter eines japa nischen Früblingsfestes innewohnen wird. Die ge samten Parkanlagen werden hierzu in eitlen japanischen Garten umgewandclt. Reizende Bambusbäuschen und -Lauben, geschmückt und belebt dured Drachen, "ltockenipicle und Papageien, laden zu beschaulicher Rule ein. Zahlreiche Banrbuoporlalc und Licht träger mit japanischen flaggen werden sich in, Lunapark erheben und den tüesamle: idruck beleben. Die Festlickckeiten erössnet um 5 Uhr nachmittags ein japanisches Tagseuerwerk, das viel .'lbwechslnng. Neues und Lustiges bringt. Humoristische, bewegliche Figuren 'liegen durch die Luit, Rauchbomben mit Farbencssckleu, Fallschirmen und anderen Scherzen platzen über dem An nlee. Den Glanzpunkt des Eliterages wird jedoch die abendliche japanische R i e s « n b e l e u ch t u n g des Parkes bilden. Viele Dausende eckt japanischer Papierlatcrnen in wunder baren Farben und Formen, in langen Ketten perspektivisch an geordnet, werden mit dem Beginn der Dunkelheit gleichzeitig mittels elektrischer Zsind'chnur «um Entilainmen gebracht und heben sich vom dunklen Nachtbimmel esscktvoll ab. Die seen- baite Beleuchtung dauerr bis um 12 Uhr nachts. Tie gesamte Ausführung von Feuerwerk und Beleuchtung liegt in den Händen einer der bedeutendsten Firmen dieses Faches, die durch prächtige Veranstaltungen bei Festen und auf Ausstellungen in Baden-Baden, Homburg, Frankfurt, Köln usw. stets Aufsehen erregt und viel Beifall gefunden hat. Der Elitetaz soll ein dem großzügig an gelegten Lunapark-ttntcrnehmcn durchaus würdiges Gepräge haben und ist dazu berufen, demselben neben den alten noch viele neue Freunde zu werben. K r i st n l l v a l a st « T b e a t e r. Heute Sonntag finden zwei Vorstellungen statt, imchmiktags >-1 Uhr zu kleinen und abends kl Uhr zu gcwälmlichen Eintrittspreisen. In beiden Vorstellungen gelangt Jean Gilbens neuester Saiionschlagcr „Puppäxm" zur Aussührung. — In der Atbcrihalle veranstalten die allbeliebten KrvstaNvalast-Sänger (Bischofs w'w.) eine humo ristische Soiree mit einem besonders gewählten Programm. Anfang ist 8 Uhr, gewöhnliche Preise, Borzugskarten haben Gültigkeit. — Im Weinrestaurant konzertiert bis 3 Uhr nachts «ine erst- klassige Künstlerkapelle. — Im Kristallpalast-Casc finden täglich zwei Konzerte des Berliner Melropot-Ensembtes statt, und zwar nachmittag? von >?5—7 Uhr und von 9—2 Uhr nachts. Varietee Battenberg. Heute Sonntag zwei Vor- stcllungen. nachmittags ',4 Uhr und abends V-8 Uhr. In beiden Vorstellungen Auftreten des gesamten Künstlerpersonals sowie Darstellung des wirklich vor-üglichen Posscnsketches „Ter Herr ohne Wohnung". Zoologischer Garten. Im Palmcnlzause für Rep tilien. Amphibien und Insekten sind als besondere Sehenswürdig keit blühende Bananen mit Fruchtansätzen zu nennen. — Am heutigen Sonntag, der wieder ei» „billiger Tag" ist (Eintritt 30 Pf.. Kinder 15 Pf.), konzertiert die Kavelle des Kgl. Sächs. Jnf-Rcgts. Nr. 106 unter Leitung des Herrn Tbermusik- mcisters Kapilain. — Morgen Montag findet das erste Sommcrsest dieses Jahres statt, woraus schon heute aufmerksam gemacht sei. Palmengarten. Heute Sonntag, um weitesten Kreisen Gelegenheit zum Besuch der herrlichen Anlagen zu geben, ist: „Billiger Tag" angesetzt. Eintritt: 30 Pf., Kinder nur 10 Pf. Außer zwei Militärkonzerten der 107cr findet bei günstiger Witterung am 2lbend Illumination statt, die farbenprächtige Leucht fontäne wird ihr herrliches Spiel bewundern lassen und der große Weiher ladet zur genußreichen Bootsfahrt ein. Ferner: Eselsgespann und Kinderspielplatz. Ganz besonders sei auch schon heute aus das große Palmengarten-Sommerscst mit Prochtfener- werk am nächsten Donnerstag hingewiescn. Es sollte sich auch jeder Einheimische zur Pflicht machen, seinen etwa zur „Bugra" Neuartiger Verfahren rur Erhaltung aer Schönheit. Von Llme Da ich mich sehr eingehend mit allen Fragen über Pflege und Erhaltung einer schönen Eesichtshaut be fasse, stietz ich auf ein ganz neuartiges, sich stels wachsender Beliebtheit erfreuendes „Absorptions- Verfahren", das den Vorteil hat, sehr einfach in der Anwendung zu sein. Hunderte von Damen wenden es zu Hause im eigenen Boudoir an. Die dem Verfahren unter- liegende Theorie ist meiner Ansicht nach eine sehr gute: sie läuft darauf hinaus, alle die vergilbten, welken imkeren Hautschüppchen loszulösen. Der jähre- lange Einflutz der Witterung, minderwertige Seifen und Kosmetika haben sie m hoffnungsloser Weise verfärbt und verwittert. Dabei hindern sie nur die darunter befindliche frische, lebenskräftige und rosige junge Haut, sich in ihrer jugendlichen Schönheit zu offenbaren. Dazu benutzen die Damen einfach ein wenig reines Parinolwachs, wie man es in den Apotheken und Drogerien käuflich erhalten kann Die Anwendung geschieht des Abends in der gleichen Weise wie man Coldcream benutzt, und das beschleunigt die Los lösung der hässlichen, abgestorbenen Hautpartikel. Reines Parinolwachs ist eine ganz angenehm zu gebrauchende Substanz, und die damit erzielten Resultate wirken oft ganz überraschend. nsrr« IveknilcumKIHvnkuns Xdtotlooxao. HisoUooob««, Llektro- > tsokoik, Lutomodild»u. k I-zdor»t «117» 79, I.—117. 72O cIA/ck/ez-s/MMe/. r7-e/-<r,ot//7aL anAes/e///. -aso/rr/e/v Fek<5amme^es/e///e/» rv SOS.- ,200.- lS00.- lS00.- 2000.- 2S00.- 3000.- vsv.
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