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Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 24.05.1914
- Erscheinungsdatum
- 1914-05-24
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-191405244
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-19140524
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-19140524
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1914
-
Monat
1914-05
- Tag 1914-05-24
-
Monat
1914-05
-
Jahr
1914
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Ausland. Zrankrelch * Gofortlge Ausgabe der großen Anleihe. Cail- laux wollte vor seinem Sturz durchaus die auch von ihm als notwendig erkannte Anleihe möglichst weit, mindestens di» Ende de» Jahres vergeben und nur tückweise herausbringen. Die Reaieruna ist jetzt zur lederzeuaung gelangt, daß diese Methode untunlich rst, und schon der nächste Ministerrat. der Dienstag tattfindet, dürste beschlieben, sofort mit der ganzen Anleihe von 1300 Millionen auf den Markt zu treten. * Die Preßfreiheit gefährdet. Aus Paris wird gemeldet: Ehe Frau Taillaux ihren Anschlag auf Gaston Eal mette beschloss und ausführte, hatte sie bekanntlich den Vorsitzenden des Pariser bürgerlichen Gerichtshofes Herrn Ditte über die Aussichten einer Presseklage gegen Gaston Calmette befragt und die Auskunft empfangen, dab Angriffe gegen Beamte vor die Ge schworenen verwiesen werden müssen und dab von diesen nichts zu erwarten sei. An diesen Zwischenfall anknüpfend, nahm gestern der Generalrat derHaute- Saone einstimmig den Beschluß an, von der Regie rung «ine Aenderung desPreßgesetzes zu verlangen, die gestatten soll, Zeitungen wegen An griffe auf Personen in amtlichen Stellungen nicht vor die Geschworenen, sondern vor das Zucht polizeigericht zu verweisen, vor dem indeh ander», als in allen anderen Fällen von Beleidigung, der Wahrheitsbeweis soll geführt werden können, Dies würde unzweifelhaft eine Einschränkung der Preßfreiheit bedeuten und jedenfalls den Versuch darstellen, die Presse der Zuständigkeit der Volks gerichtsbarkeit zu entziehen. Es ist bemerkenswert, daß ein Antrag dieser Art von einer volksver - tretenden Körperschaft ausgeht * Gegen Taillaux. Der klerikale und nationalisti sche Abgeordnete Admiral a. D. Bienaimü kündigt an, daß er in der Kammer beantragen wird, die Wahl von Catllaux in Mamers für un gültig zu erklären, da sie durch Be >rechung der Wähler zustande gebracht worden sei. Seine Partei rüstet sich schon jetzt, den Antrag des Admirals BienaimS zum Anlaß einer Hauvt« und Staatsaktion nicht nur gegen Caillaux, gegen den der frühere Feldzug erbarmungslos und mit der Absicht der endgültigen Vernichtung wieder aus genommen werden soll, sondern auch gegen die Kreiswahlen zu machen. * Die Tätigkeit der Flieger in Marokko. Am Freitag flogen die O f f i z i e r s f l i e g e r, die den Ttuvpen von Ostmarokko beigegeben sind, zum ersten Male von Taza nach Fes und stellten auf diese Weise vorerst auf dem Luftwege die militärische Verbindung zwischen Ost- und Westmarokko her. Schweben. * Sigurd Ibsen über Nordische Politik. Der frühere norwegische Staatsminister, Doktor Ibsen, hielt am Freitag in Stockholm auf Einladung der hiesigen Studentenvereine einen Vortrag über „Nordische Politik." ^bsen sagte, er habe es immer unratsam für die skandina vischen Länder gefunden, sich in Friedens zeiten einem bestimmten Bündnis anzuschließen. Sympathisch stelle er sich gegenüber einem Zu- sammenschtuß aller germanischen Nationen, er warnte vor dem unbedingten Vertrauen auf England, das nicht gegen eine russische Besitz ergreifung skandinavischen Gebiets protestieren würde, und glaubte, Deutschland wünsche einen Ver- teidigungsbuno zwischen Schweden und Norwegen, was auch England wahrscheinlich willkommen heißen würde. Die Auslandspolitik beider Länder müsse parallel gehen. Ein militäri sches Zusammenwirlen mit Dänemark findet Dr. Ibsen unmöglich. Italien. Eröffnung einer Marine- und Kolonial-Aus- stellung. In Gegenwart des Königs und der Königin fand am Sonnabend inEenua die feierliche Er- üffnuna der I n t e r n a ti o na le n Au sstellung für Marinewesen und M a r i n e h y g i e n e, verbunden mit einer Ausstellung der italienischen Kolonien statt, Rußland. * Ministerpräsident Goremykin ist aus Livadia in Petersburg eingetroffen. Grtechenlan-. * Sammlungen auf Mytilene für die Griechen flotte. Aus Athen wird gemeldet: Die Insel Mytilene beschloß, außer den bisherigen Samm lungen in Höhe von anderthalb Millionen Franken für die Anschaffung eines Admiral schi f f e s, das den Namen „König Konstantin" führen soll, eine Anleihe von sechs Millionen Franken aufzunehmen, die von den wohlhabenden Gemeinden und reichen Privatleuten der Insel sichergestcllt und für den gleichen Zweck bestimmt wird * Die Auswanderung der Mohammedaner. Die Polizei in Saloniki hat die Masjenaus- wanderung der Mohammedaner aus M a - zedonien verboten und die Behörden angewiesen, das massenhafte Zuströmen auswanderungslustiger Mohammedaner nach Saloniki zu verhindern. Sulgarien. * Bulgarien und die Balkanstaaten. Zn der bulgarischen Sodranje gab der frühere Minister Ghenadiew eine geschichtliche Darstellung der Streitpunkte mit Rumänien, das den Abschluß eines Bündnisses bei einer kleinen Erenzbcrichtigung an geboten mit Serbien, das niemals den russischen Schiedsspruch auf der Grundlage des Vertrages an genommen hätte, und mit Gnechenland, dessen An sprüche phantastisch gewesen seien. Ghenadiew, dessen Rede drei Sitzungen ausfüllte, schloß seine Aus führungen mit dem Hinweis auf die Notwendigkeit einer unparteiischen Untersuchung. Sfafonow über -le auswärtige Politik Rußlands. Zn der Reichsduma, die über das Budget des Ministerium» des Auswärtigen zu beraten hatte, er griff -u Beginn der Sonnabendsitzung Minister Sfafonow das Wort und führte aus: Ehe man in die Erörterung des Budgets eintret«, wolle er mit Ermächtigung des Kaisers in den Eren- zen de» Möglichen ein Bild von der Arbeit der russischen Diplomatie in der letzten Zeit zu geben versuchen. Der Minister konstatierte mit Be friedigung, daß nach den heftigen Erschütterungen im Orient eine ruhigere Periode begonnen habe. Man spüre keine Spannung mehr, die begründeten Be sorgnissen Raum geben würbe, obwohl manche Dinge noch zu ordnen blieben. Die zutage getretene So- lidarität der Mächte der Triple Entente habe beträchtlich zur glücklichen Lösung der Krisis bet« getragen. Rußland fahre fort, seine auswärtige Politik auf das unerschütterliche Bündnis mit Frankreich ebenso wie auf die Freundschaft mit England zu begründen. Zwanzig Jahre lang habe das französisch-russisch« Bündnis genug Beweise sei ner Fruchtbarkeit gegeben. Die Uoberzeugung von seiner Notwendigkeit sei tief in das Bewußtsein der beiden verbündeten Nationen gedrungen. Der bevor stehende Besuch de» Präsidenten PoincarL werde eine neue Gelegenheit bieten, die Gefühle gegenseitiger Herzlichkeit zwischen Rußland und Frankreich kund zu geben. Zn Erinnerung daran, daß die Uebereinstimmung der politischen Richtung ein« wesentliche Bedingung für die Festigkeit und Fruchtbarkeit des Bündnisses bildet, hielten sich die beiden Regierungen in ständiger Fühlung zur Erörterung aller sie interessierenden Fragen. Die festen Bande gegenseitiger Freundschaft zwischen Frankreich und England und anderseits zwischen England und Rußland hätten eine Erweiterung die ses Kontaktes und die Teilnahme Großbritan niens an den Beratungen gestattet, was der Sache des Friedens in einem ernsten Augenblick schon einen wirklichen Dienst geleistet habe. Das habe Rußland und Frankreich bestimmt, ihre Vertreter in London zu beauftragen, gemeinsam mit dem eng lischen Minister des Auswärtigen eine Reihe von Fragen zu erörtern, die sich auf die endgültige Lösung der jüngsten Verwicklungen bezogen. Dieser Geschäftsmodus brachte einen notorischen Vorteil, indem er die Besprechungen zwischen den Mächten der Tripelentente beschleunigte und ver einfachte. So seien letzthin Gerüchte von einer Umwandlung der Tripelentente in ein Bündnis in Umlauf gekommen. Der Minister meint, daß man die Wichtigkeit dieser Formfrage über treibe. Man könne sich ein formelles Bündnis oorstellen, das nicht auf eine wirkliche Gemein samkeit der Interessen gegründet und nicht von gegen seitigen Sympathien der Völker gestützt werde; anderseits gebe cs ganz natürliche politische Grup pierungen oer Mächte auf Grund der Einheit der Zwecke. Letzterenfalls sei die solidarische Verfolgung dieser Zwecke verbürgt unabhängig von der Form und Ausdehnung der geschriebenen Konventionen. Das französisch-russische Bündnis und die englisch-russische Freundschaft ge nügten vollauf dieser Bedingung, weil beide fortführen, sich zu befestigen und zu entwickeln, indem sie dadurch ihre Lebensfähigkeit bewiesen. Der Minister glaubte, die Tripelentente, die darin die Geschichte des Dreibundes wiederholt habe, ließe das Unrubegefühl in bezug auf sie verschwinden; denn gänzlich frei von jeden, Angriffs geist trage sie lediglich zur Erhaltung des euro päischen Gleichgewichts bei, immer bereit, mit dem Dreibund zur Erhaltung des Friedens zusammen- zuarbeiten. Der Minister stellte sodann fest, daß die russische Diplomatie sich bemühe, Beziehungen traditioneller Freundschaft mit Deutsch land zu unterhalten. Diese alte Freundschaft und der Wunsch beider Regierungen, sie zu erhalten, hätten dazu bei getragen, neuerdings gewisse Zwischenfälle beizu legen, die di« guten Beziehungen zu beeinträchtigen drohten. Leider hätten die Bemühungen der Regie rungen in dieser Richtung nicht immer die Unter stützung der Presse beider Länder gefunden, trotz der in der Erregung eines schlecht begründeten Alarm» liebenden Gefahren. Der Minister sprach den nach drücklichen Wunsch aus, daß die unnütz« Polemik der russischen und deutschen Blätter aufhöre und lud sie zu einer ruhigeren Erörterung der Fragen der gegenseitiaen Beziehungen ein, zumal angesichts des bevorstehenden Abschlusses des neuen Handelsvertrages, der nur Früchte oringen könne, wenn er sich den gerechten Forderungen der vertrag schließenden Teile anpasse. (Beifall rechts.) Um dieses Ziel zu erreichen, sei es unerläßlich, daß die Verhandlungen sich in einer ruhigen Atmosphäre vollzögen, nicht gestört von dem Lärm andauernder Vorwürfe und Verdächtigungen, die gegenseitige Gereiztheit und Mißtrauen schüfen. Ssasonow gab sodann der Uebereinstim mung der Ansichten zwischen ihm und dem Grafen Berchtold Ausdruck, der in seiner letzten Rede vor den Delegationen den freundschaft lichen Charakter der österreichisch-russischen Beziehungen bezeugte. Das berechtige zu der Hoffnung, daß die österreichische Regierung nickt zu lasse, daß die feindselige Bewegung, die neuerdings unter gewissen russophoben Elementen Galiziens in Erscheinung träte und auf die Schaffung von Schwierigkeiten in den an Rußland angrenzendem Provinzen abziele, die Beziehungen guter Nachbar schaft zwischen beiden Ländern störe. Das Verhältnis Rußlands zu Italien sei voll Sympathien. Was die Orientfrage anbetrifft, erklärte der Minister, den Schriftstücken des Orangebuches wenig hinzufügen zu können. Man dürfe die noch nicht geheilten Wunden und die noch nicht beschwichtigten Leidenschaften nur mit Vorsicht berühren. Die Rolle Rußlands sei Pazifikation, sein« Ueberlieferung unparteiisches Wohlwollen gegen die Balkanstaaten, Unterstützung jedes unter ihnen, natürlich unter der Bedingung gegenseitiger Aufrichtigkeit und gegenseitigen Vertrauens. Es sei zu hoffen, Laß die Balkanregierungen im Verfolg ihrer Aufgabe friedlicher Arbeit in den neuerworbe- nen Gebieten verstehen lernen, daß es zur An gliederung der neuen Gebiete nicht genüge, die Länder zu erobern, daß man vielmehr die Zuneigung und d»as Vertrauen der neuen Mitbürger gewinnen müsse. (Sehr richtig! links.) Das sei eme unerläßlich« Be dingung gleicherweise für die innere Pazifikation wie für die gegenseitige Annäherung der Balkanstaten, die notwendig sei in ihrem eige nen Interesse zur friedlichen Entwicklung und Un abhängigkeit auf Grund der Devise: Der Balkan den Balkanvölkern, eine Devise, die ihnen allen verständlich und vertraut sei. Der Minister er wähnte hierauf den jüngsten Besuch der rumänischen Fürstlichkeiten in Petersburg und ihren warm- herzigen Empfang, der die aufrichtige Freundschaft Rußlands gegenüber Rumänien ebenso wie die Ach tung vor seinem weisen Herrscher bezeigte. (Beifall rechts.) Vereinigung von Sürgermeistern und berufsmäßigen Gemeinöe- vorgehern. Die Jahresversammlung der Ver einigung von Bürgermeistern und berufsmäßi gen Gemeindevorständen fand am 20. Mai in Kipsdorf unter Anteilnahme von 103 Mit gliedern statt.' Bürgermeister Schröter-Froh burg, der Vorsitzende der Vereiniguny, begrüßte vor Eintritt in die Tagesordnung tue zahlreich erschienenen Mitglieder und die geladenen Ehren gäste herzlichst. Gemeiudcvvrstand Meh! Horn- Kipsdorf entbot den Mllkommengruß des Ver sammlungsortes. Aus dem Jahres- und Kassen berichte war zu entnehmen, daß der Bereinigung zurzeit 330 Mitglieder angchören und dasz das Vereinsvermögen am Jahresschlüsse 1383 Mark betragen. Auf Vorschlag der Rechnungs prüfer Herren Gemeindevorstände Leistncr- Laubegast und Ditirich-Leuben, die übrigens auf das Jahr 1914 wiedergewählt wurden, erfolgte Richtlgsprechuny der Jahresrechnnng und Ent lastung des Mssierers, Gcmeiudevorstands Scheib- ner. Gemeindcvorstand a. D. Schwalbe, der der zeitige Vorsitzende des Elcktrizitätsverbandes Leipzig-Land, berichtete über den Stand des Verbandes für den wirtschaftlichen Zusammen schluß der Elektrizitätswerke Sachsens, der un ter der Leitung des Oberbürgermeisters Dr. Beutler-Dresden steht. Ueber die Anstellungs verhältnisse der Bürgermeister und berufsmäßi gen Gemeindevorstände berichteten die Gemeinde vorstände Morgenrot!) Leubnitz und Hvffmann- Steinpleis. Die Weüerverfolgnng der gegebenen Anregungen w rde d m Gcs-mtvorstand der Ver einigung überladen. Gemeuldevorirand Fischer- Röhrsdorf behandelte eingehend das neue Ge- meindcsteuergesctz in seiner praktischen Wirkung auf die politischen, Kirch- und Schulgemeinden; hierbei empfiehlt er besonders die Schaffung eines einheitlichen Gemeindeeinkommenstcucr- Tarifes, wie er von der Vereinigung der Ge meindevorsteher im Bezirke Ehemnitz zusammen gestellt worden ist. Die Ausführungen wurden durch ein zahlreiches statistisches Material belegt und veranlaßten eine längere Aussprache, die tveitere Klärung brachte. Bürgermeister Prahtel- Callnberg berichtete über die Jugendhilfebestre bungen und die Tätigkeit der' Landesgruppe Königreich Sachsen, die unter der trefflichen Leitung des Amtsgerichtspräsidenten Dr. Becker- Dresden steht. Der Referent bat dringend um Erwerbung der Mitgliedschaft bei der Landes gruppe, der schon jetzt über 150 Gemeinden an gehören. Einige, das Wesen der „Jugendhilfe" besonders beleuchtende spezielle Fragen trug der Geschäftsführer der Landesgruppe, Bürgermeister a. D. Kaulisch^Dresden, vor und bat auch seiner seits um tätige Mithilfe. Hiernach nahm die Ver sammlung nach einem Referate des Gemeinde vorstands Scheibner-Coßmannsdorf über das Verhältnis der Bereinigung zum Sächsischen Ge meindebeamtenvereine eine vom Gesamtvor- stande vorgeschlagene Resolution gegen 4 Stim men an. Dr. Bockert sprach schließlich noch über die Bestrebungen des Sächsischen Verkehrsverems und bat um deren Förderung. Rach einigen geschäftlichen Mitteilungen sand die Sitzung nach vierstündiger Dauer ihr Ende. Eine gesellige »Veranstaltung vereinigte die Teilnehmer noch lange im gastlichen Kipsdorf. Letzte Depeschen und Ferrrsprechirreldunge«. Enthüllung eines Gedenksteines aus Helgoland. Helgoland, 23. Mai. Heute morgen wurde feier lich der G e d e n k st e i n zur Erinnerung an die Opfer der im Jahre 1913 bei Helgoland unreraegangenen Schiffe „8 178" und „6 171", des Hebefahrzeugs „Unterelbe" sowie des Marineluftschifses „O 1" ent hüllt. Unter den Anwesenden befanden sich Tühlreiche Vertreter der Marinevereine von Rheinland und Westfalen, ferner Angehörige und Kameraden der den verschiedenen Unglücksfällen zum Opfer Gefalle nen. Die Feier begann mit dem Abschrettender Ehrenkompanie durch Lea Kommandanten von Helgoland, Admiral Jacobson. Die Weihe- rede hielt D. H e l l w i g - Helaoland. Die Musik kapelle der 5. Matrosenartillerie spielte einen Choral. Die Festrede hielt der Vorsitzende der rheinischen Marinevereine, S i m so n - Aachen, der des beson ders tapferen Aushaltens der Opfer gedachte. Bür germeister Friedrich-Helgoland übernahm den Gedenkstein namens der Gemeinde. PrinzAdal - -ert von Preußen legte einen Kranz nieder. Aus allen Teilen des Reiches waren Kranzspenden in übergroßer Fülle eingegangen. Die Feier schloß mit einem Kaiserhoch, das vom Kommandanten von Helgoland, Admiral Jacobson, ausgebracht wurde. Vereitelte Schandtat der Wahlweiber. valfron (Schottland), 23. Mai. Heute morgen fand ein Wächter auf einem Rundgang zwei Bom ben mit halboerbrannten Lunten. Sie waren an di« Wasserleitung, die vom Loch (-See) Katrine nach Glasgow führt, gelegt worden. Di« Explosion hätte halb Glasgow von der Wasserversorgung abschneiden können. In der Nähe der Fundstelle wurden Schrif ten der Suff agetten gefunden. Haussuchung bei den Wahlweibern. London, 23. Mai. Die Polizei hat heut« im Zentralbureau der Suffragetten eine Haussuchung vcrgenommen. Zu vier Jahren Zuchthaus verurteilt. Sheerneß, 23. Mai. Das Marinekriegsgericht verurteilte den Signalgast Hutton vom Kriegs schiff „Queen" zu vier Jahren Zuchthaus, weil er das Flottensignalbuch von dem Schiffe verschwinden ließ. Er soll das Buch am 23. Fe bruar über Vlissingen nach dem Festlande gesandt haben. Angriff -er -lufftän-tschen auf Vurazzo. «le», 23. Mai. Die «dne Aeele V»esl«" meldet au» Trieft: Ein Radiotelegramm de» Kreuzers „Szigetvar" meldet: »Di« Ans» ständische» greifen Dura,,, an." Flucht des Fürstenpaares. Durazzo, 23. Mai, 5 Uhr nachmittags. (Mel dung der „Agence Stefanie".) Infolge de» drohen den Angriffes der Aufständischen aus Durazzo haben sich der Fürst u » d di« Aürsti» und ihr Gesolge an Bord des italienischen Kriegs schiffes „Misurata" begeben. Die Ermordung eines Deutsch-Amerikaners in Mexiko. Washington, 23. Mai. Die Meldung, daß eine Bande Mexikaner b«i Nacozari einen Ameri kaner deutscher Abkunft namens Richard Urban grundlos er'chossen zu haben, wird vom Staatsdepartement bestätigt. — Nach einer Blättcrmeldung aus Tampico ist der dortige deutsche Konsul an Bord des .Kreuzers „Dres den" nach Veracruzzu einer Besprechung mit dem deutschen Gesandten v. Hin«« gefahren. 200 Krieflsflcfangcnc erschossen. Mexiko, 23. Mai. Nach der Einnahme von Tcpic wurden über 2 00 Kriegsgefangene er schossen. Deutsches Leben und Eigentum sind bisher in Tepic unversehrt. Unwetter überall. (Eigener Drahtbericht.) Hamburg, 23. Mai. Bei dem orkanartigen Wirbelsturm sind auf dem Flugplätze bei Ham burg die Schuppen der Offiziersflieger eingestürzt. In Altona sind durch den Sturm mehrere Schorn steine umgeweht, darunter ein Fabrikschorn stein, der 4 Arbeiter unter sich begrub. Zwei von diesen starben nach einigen Stunden an den er littenen V«rl«tzunoen. Kiel, 23. Mai. Während der heutigen Wett bewerbe des Kaiserlichen Jachtklubs brach bei dem Wettbewerb der Kriegsschiffsboote ein furchtbares Unwetter los. Von den großen Jachten wurden fast überall die G r o ß m a stst ä n g e zerbrochen. Von den Kriegsschiffsbooten kenter ten zwei Kutter. Sämtliche Insassen sielen ins Wasser, wobei fünf ertranken, und zwar Ober maat Böttcher und die Matrosen Skrupke, Raßmußen, Ohlsen und Kepsel. Außer dem sind 4 Kriegsjchiffkutter in der Nähe von Möl len gestrandet, wurden ober wieder abgeschleppt. Letzte Sportaachrichtea. Prinz-Heinrich-Zlug. Unterbrechung des Starts wegen Gewitters. Münster (Westfalen), 23. Mai. Prinz Heinrich ließ um 2 Uhr nachmittags den Start wegen heftigen Gewitters. vorläufig unterbrechen. Sobald das Unwetter nachläßt, wird der Start wieder ausgenommen. Osnabrück, 23. Mai. In Laer bei Iburg landete Oberleutnant G e y e r. Beim Landen wurde der A p - parat vollständig zertrümmert, die Flieger blieben unverletzt. Wanne, 23. Mai. Bei dem heutigen Aufklä - rungsflug des Prinz-Heinrich-Fluges gerieten am Abend unweit vom Flugplatz Wanne-Herten vier Flugzeuge mit den Führern Oberleutnant von Beauliere, Leutnant Clemens, Leutnant Hiddensen und Oberleutnant König in einen furchtbaren Gewittersturm. Den drei Erstgenannten gelang es zu landen, Oberleutnant König wurde von einer Erdböe ungefähr 200 Meter abgetrieben, wobei der Apparat von einem Blitz getroffen wuüde, ohne jedoch beschä digt zu werden. Um 7,30 Uhr startete Leutnant Hiddensen zum Weiterflug nach Köln. Ober leutnant König gedenkt morgen weiterzufliegen, wäh rend Leutnant Clemens den Flug aufgab. Oberleut nant von Beauliere mußte in der Nähe von Essen eine Notlandung vornahmen. Köln, 23. Mai. Um 8,26 Uhr ist als Erster von den Teilnehmern des Aufklärungsfluges Ober leutnant Ioly vom 3. Fliegerbataillon eingetrosfen. Weiter sind noch gelandet: Thelen um 8,38 Uhr und Leutnant o. Hiddensen um 8,13 Uhr. Internationales Tennisturnier. (Eigener Drahtbericht.) Berlin» 23. Mai. Auch am dritten Tag« hatte Berlin schöne Erfolge aufzuweisen. Sämtliche vier Einzelspiele wurden von Berlin gewon nen, dagegen mußten sich Logt Bergmann im Doppel, spiel vor Lunlop-Canet beugen, die mit 5:7, 3:6, 6 :4 und 6:3 die Oberhand behielten. Eingeleitet wurden die Kämpfe mit dem Tressen Rahe-Poulin, das Rahe mit 6 : 4, 6 : 0 leicht gewann. Kleinschroth siegte gegen Goult mit 4 : 6 und 5 : 7 und Rahe siegte gegen Dunlop mit 9 : 7 und 6 : 2. Das vierte Einzel spiel gewann Uhl gegen Mauset mit 6 : 4 und 6 : 2. Berlin hat 13 Einzel- und 2 Doppelspiele gewonnen, während Paris ein Einzelspiel und drei Doppelspiele gewinnen konnte. Pulver, Tr. «uhn, giftfrei, VKUMlllM tausendfach bewährt. 3.50, 2 50 u. 1.50. Franz Knhn, »ronen-Parf., Nürnberg. Hier: in Apotheken, Troger, u Parsnin L,,o, IZM- Unsere gestrige Abendausgabe nmsasst 8 Seiten, die vorliegende Morgennummer 32 Seiten, zusammen 40 Seiten Laupischriitleiler: Dr. Permh. «estrvberser. Bcranlwortlich« Tchristleiler: sür Politik Er. ?tr»o Gitiittze»; sür die HandelSicilung Vlalttzer -chintzler; tilr Leimiger und io nische Anaele i-nl^üe» Nrnoltz I linke: sür ^unli und Wissen« schast i. V Tr. Paal Ltohlmaai,: sür Muiik «a,e» Grsaltzr Ivort und «viel Ulfrc» Perl»; (Bericht g. Haartelv: sür die Reise», Bäder» und BerkebrSieüuna Lntzwi» Metzer. — Für den Anreiqenteil Heiar. Vatter. Verlag: Leip »iger Daaetzlalt, Lelellsclxis! mii beschrünkter Laflnng. Druck: Fischer L Kürsten. Löintlich in Leipzig. vr. 61111-616)1'8 IHoNvNLtdvr Ow viokt willcker«vrtlgo üsebskmuagea »u erksltea, achte MU,, stet» »uk ckvll klsmeu 8«it ckabriv laut Attest ckoo Oberdokmargckallgmt«, von cken Lokknltuviren «I«» /.»hlreicben naßeren Uoldnltuogsev, militilriscbea Keblei- ltunlrvllnmmern u. rel. t'rivstduunhnltungen »ttlnüizr tz«r- veackktes, ruverlL«!^ virbeackes Nottev»«kntr«ttts>. Au beniedsil ck. »Ile i rngeriov. ^pvtdehcv. I'arklmericv. kh»rm»b»v-Oe»«Iln«h»K Ohemleebo kadrit, krsvlrknrt ». 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