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Ausgabe » und S Nummer 1«r — sr. Iahrzan, Srlch«!nl 0 mal wöchenlttch mit der lllustrlerien Gratis« bellaae „Ter geuerrelle," und mehreren Terlbellagen M-nall. Bezugexrele: Ausg. A mit St «ennoblatt M 2 7» Ausg. B ohne Lt Brnnoblalt M 2 2» Tlnzelnummer 1» Plg., Sonnabend, u. Eennlaz-Nr. 20 Psg. b°--- Unielnenpeelle: d>e mm <0 Plg. — Llellengesuch« 2» Psg. — H"' Platzvorlchrlste» können mir keine Sewöh, leisten volkssettuna Redakiion: Dresden.«., Pollerstr. 17, gernr. 20711 u. 21012 Eelchiiltostelle, Druck »nd Verlag: Germania Buchdrucker«! n Verlag Th. u. T Winkel, Polierstr. l7, gernr. 2l»l2, Postscheck: Nr. 1025, Bank: Siadtbank Dresden Nr. 01707 Unskksingigv ^sgvSL«iRung Im Falle von höherer Gewalt, Perboi, Streit «der Betriebsstörungen hat der Bezieher oder Inserent keine Ansprüche, falls die Zeitung in beschränktem Umfange, verspätet oder nicht erscheint. — Ersüllungsort Dresden Aktion gegen katholische Verbände Bor der Entscheidung des Zentrums und der Bayrischen Dolkspartei — Der römische Besuch des Vizekanzlers von Papen — Pfarrer Coch mit der Wahrnehmung der Geschäfte des evangelischen Landesbischoss in Sachsen betraut Religion und Volkstum Einschreiten gegen kathol. Verbände Organisationen mit sozialen und karitativen Zwecken ausgenommen Berlin, 1. Juli. (E.M.) Der Amtliche Preussische Pressedienst teilt mit: Das Geheime Staatspolizeiamt hat im Laufe des heutigen Tages in ganz Preußen die Geschäftsstellen fol gender Verbände geschlossen und deren Schriftenmaterial und sonstiges Vermögen sichergestellt: Friedens- bundDeutscherKatholiken, Windthorstbund, Kreuzschar, Sturmschar, Volksvereinsiirdas katholische Deutschland und Volksvereln- oerlag, G.m.b.H., Katholischer Iungmänner- verband, sowie Personenvereinigungen, die als Fort setzung der genannten Organisationen anzusehen sind. Diese Maßnahmen waren notwendig, da sich her- Berlin, 1. Juli. Neber das Schicksal der Zentrumspartel ist, wie das VDZ.-Büro meldet, eine Entscheidung noch nicht gefallen. Die Beratungen innerhalb der Partei diirften allerdings soweit abgeschlossen sein, daß von dieser Seite her der Auflösung der Partei und einem Hospitantenverhältnis der Zentrumsabgeordneten bei den nationalsozialistischen Fraktionen Hindernisse nicht im Wege stehen. Die ab schließenden Besprechungen mit den amtlichen Stellen liber diese Frage haben bisher noch nicht stattsinden kön nen. Nur wenn sich bei diesen Besprechungen eine völlig neue Situation ergeben sollte, diirste der Zentrumsfüh- rer Dr. Brlining noch einmal mit den Parteiinstanzen beraten. Zwei Zentrumsfunktionäre in Schutzhaft Guttstadt (Ostpreußen), 1. Juli. Zwei Zentrums funktionäre, Ortsgruppenvorsitzender Mittelschullehrer Das ilal. Flugzeuggesrhwader gestartet Orbetello, 1. Juli. Das italienische Flugzeuggeschwader, bestehend aus acht Staffeln zu je drei Flugzeugen, ist heute früh zu dem großen Transatlantikflug nach Amerika gestartet. Sämtliche Flugzeuge hatten guten Start. Das erste Flugzeug flog um 5.39 Uhr ab, das letzte um 6.02 Uhr. Das Ziel der ersten Etappe ist Amsterdam. Gegen 7.30 Uhr hatte das Geschwader Genua, kurz nach 8 Uhr Mailand erreicht. In Splügen verläßt das Geschwader das italie nische Hoheitsgebiet. Nach Ueberquerung der Alpen wird es bei Basel die Schweiz mit direktem Kurs auf Amster dam verlassen. * > Das Balbo-Geschwader Uber Deutschland Lörrach, 1. Juli. Die Spitze des Batbo-Geschwaderg hat tri -Hase! Lörrach das deutsche Hoheitsgebiet erreicht. Die Flug ausgestellt hat, daß die genannten konfessionellen Hilfs verbände des Zentrums sich staatsfeindlich betätigt haben und durch eine systematische Hetze die natürliche Ein gliederung großer Teile des katholischen Volkes in das nationale Deutschland zu sabotieren suchten. Durch diesen Mißbrauch religiöser und kirchlicher Einrichtungen für parteipolitische Zwecke mußte das Verhältnis zwischen dem nationalen Staat und der katholischen Kirche ernst lich gefährdet werden. Nicht berührt von den Maßnahmen bleiben die rein kirchlichen Vereine, die sich von einer parteipolitischen Einmischung fernhielten und lediglich sozialen und caritativen Zwecken dienten. Kühnopfel und Neligionslehrer Lmvs, sind in Schutzhaft genommen worden. Vor der Selbstauflösung der BVP. M unchen, 30. Juli. (E. M.) Wie das Conti-Nach richtenbüro meldet, steht innerhalb der Bayerischen Volks partei der Beschluß fest, sich ebenfalls selbst aufzulösen. Einzelheiten darüber sind in den allernächsten Tagen zu erwarten. Selbstauslösung des Chr.-Soz. Volksdienstes Berlin, 1. Juli. Die Neichsleitung des Christlich- Sozialen Volksdienstes hat die Auflösung des Volks dienstes beschlossen. Den Abgeordneten des Christlich- Sozialen Volksdienstes ist, wie der Christlich-Soziale Volksdienst mitteilt, zugesichert, nach vollzogener Auf lösung als Hospitanten den Fraktionen der NSDAP, bei treten zu können. zeuge nehmen nördlich Kurs, wobei sie zunächst dem Luuse des Rheins folgen. Die Maschinen stiegen in ziemlicher Höhe. Neber Köln Köln, 1. Juli. Die Spitze des italienischen Geschwaders passierte um 11.30 Uhr in schnellem Fluge Köln. Das italienische Flugzeuggeschwader in Amsterdam eingetroffen Amsterdam, 1. Juli. Das italienische Flugzcuggeschwadcr unter Führung General Balbog ist um 1.20 Uhr in Schelling- woude, dem Amsterdamer Wasser-Flughasen, eingetroffen. Eine riesige Menschenmenge hatte sich zu der Ankunst eingefunden und begrüßte die Italiener mit begeisterten Hochrufen. v. Hippel zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt Königsberg, 1. Juli. Im ersten Prozeß gegen den vorläufig seines Amtes enthobenen Generalland schaftsdirektor Dr. v o n H i p p e l, wurde der Angeklagte wegen Betruges zu zwei Jahren Gefängnis, und 15 000 RM. Geldstrafe verurteilt. Das große Sprachwunder des ersten Pfingstfestes, das die Predigt der Apostel die Zuhörer der verschiedensten Völker und Stämme in ihrer eigenen Sprache hören ließ, vollzog gleichzeitig jene innige Vermahlung des überna türlichen Elaubenslebens mit den naturgegebenen Ele menten des Volkstums, dessen Ausdruck ja vor allem die „M uttersprachc" ist. Seit jenem denkwürdigen Tage gehört es zu den selbstverständlichen Tatsachen der christ lichen Mission, daß kirchliches und religiöses Leben sich aufs engste verbindet mit den mannigfachen Lebensformen, Sitten und Gebräuchen, die einem jeden Volke in beson derer Weise eigen sind und die es in mannigfacher Hin sicht von anderen Völkern unterscheiden. Wo tritt dieses wohl deutlicher zutage als in der ruhmreichen Geschichte unseres deutschen Volkes? Gebet und Predigt in der Muttersprache, das deutsche Kirchenlied, die zahlreichen alten Volksbräuche, welche die Feier der kirchlichen Feste, aber auch die großen Tage im Leben des einzelnen wie der Familie — z. B. Taufe, Hochzeit, Be erdigung u. a. m. — umgeben, überhaupt die gesamte Durchdringung des Gemeinschaftslebens mit christlichem Denken «nd Fühlen lassen deutsches 'Volkstum und religiö ses Leben, und zwar vor allem religiöses Leben in der ursprünglichen Form des katholischen Vekenntiüsses seit Jahrhunderten aus das innigste miteinander verwachsen sein. Die herrlichen mittelalterlichen Dome, die zahlreichen Heiligenbildsäulen und Wegkreuze in Stadt und Land und vieles andere legt Zeugnis davon ab. daß die deutsche Volksseele im innersten ihres Wesens christlich ist. Denken wir doch z. V. nur daran, mit welcher echt deutschen Fröm migkeit und Gemütstiefe gerade unser Volk Weihnachten zu feiern versteht. Wohl gehört dieses Fest der gesamten christlichen Welt, oder die deutsche Weihnacht mit ihrem Tannenbaum und ihren seelenvollen Volksliedeern trägt doch ihren besonderen, aus der Vermählung von Religion und deutschem Volkstum geborenen Charakter. Wir über treiben nicht, wenn wir sagen, daß wahres deutsches Volks leben nicht denkbar ist ohne christliches Fühlen und Den ken. ohne willensstarkes Festhalten an den Geboten Gottes und der Kirche, ohne wahrhaft christlichen Opfergeist. Die Sorge für das Gemeinwohl muß stets der oberste Grundsatz deutschen Gemeinschaftslebens sein: christliches Gewissen und christliches Verantwortungsbewußtsein sind die Träger echter Volkstumsarbcit. Wenn in den letzten Jahren und Jahrzehnten in unserem Volke soviele beklagenswerte Erscheinungen zu beobachten waren, die an der Wurzel unseres Volkstums fraßen, die den Menschen herausrissen aus der gesunden organischen Gemeinschaft, ihn zum farblosen Teil einer großen Masse herabdrücktcn, die ihn losrissen vom deut schen Boden und ihn zum wurzellosen Proletarier stem pelten, dann hat dieser Verfall des Volkstums nicht zuletzt seinen Grund im Auftreten einer materialistischen und christentumsfeindlichcn Weltanschauung. Kirchenaustritte, Gottlosenbewegung, Ausbreitung des Lasters in den Großstädten, Fluten von Schmutz- und Schundliteratur und zahlreiche andere Dinge sind die Zerstörer des Christentums und zugleich die Totengräber wahren deutschen Volkstums gewesen. Das hat die katholische Kirche schon immer erkannt und die kraftvolle Abwehr organisiert: seit jeher gehörten zu den wichtigsten Aufgaben ihrer Mission: Erhaltung und Pflege des Volkstums als des Mutterboden wahren Chri stentums. Darum die Betonung der Predigt und der Beichte in der Muttersprache auch für die Auswanderer und die nationalen Minderheiten, darum Pflege und Be trauung der aus dem Dorfe in die Stadt oder in Industrie gebiete Abgewanderten durch Zusammenfassung in lands- Das Schicksal -es Jenlrums Vor den abschließenden Besprechungen mit den amtlichen Stellen