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br-aar tt» iS V^asser^!elrie anrlerlrleickunK Aalrollladen in Gelee. Der vorgc richtete Aal wird in Salz wasser mit einem Gus; Essig und Wurzelwerk gargekocht, wenn er erkaltet ist, vorsichtig entgrätet, der Länge nach gerollt, gebun den, zwischen zwei Brettchcn g.'preßt und beschwert. Aus der Brühe, die abgeschmackt und durchnegossen wurde, macht man mit Gelatine eine Aspikbrühe und überzieht die Aalrollcn damit. Eventuell kann man den Boden der Aspikform zunächst mir klei nen Essiggurken, hartgekochten Eiern usw. auslegen, eine Lag« Aspikbrühe übergießen, erstarren lauen und erst dann die Aal rollen auslegen und dies: wieder mit Aspik gänzlich überfüllen. Es wird bis zum nächsten Tage kaltgcstellt. Stachclbccrtörtch-n. Unreife Stachelbeeren schmort man weich und zuckert sie nach dem Erkalten AD Gramm Mehl. 125 Gramm Butter, 50 Gramm Zucker. Saft und abgeriebcne Schale einer halben Zitrone, einige geriebene Mandeln, etwas gestoßener Zimt rind ein Likörglas Rum zu einem glatten Teig verkneten, messerrückendünn ansrollen und mit einem Glase kleine Scheiben ausstechen. Jeder Scheibe einen Rand umlegen, die aut abgetropften Stachelbeeren auflegcn und c.inc zweite Teig scheibe fest aufdrückcn. Jedes Törtchen wird mit Eiweiß be strichen. mit grobem Zucker bestreut und auf gefettetem Blech im Ofen goldgelb gebacken. Nichts kann die Freude am Wandern wohl mehr einschrän ken, als vom Regen überrascht und Lis auf die Haut durch, näßt zu werden. Es ist daher auch der Wunsch aller Wander freudigen, daß die erforderliche Kleidung gegen Wasserdurch« läsfigkeit weitgehend imprägniert ist. Neuanschaffungen sollten daher stets nur unter diesem Gesichtspunkte gemacht werden. Aber auch die Besitzer und Besitzerinnen anderer Wanderklei« düng brauchen auf diesen erwünschten Schutz nicht zu verzich ten, wenn sie sich der kleinen Mühe unterziehen und Kleidung und Ausrüstungsgegenftände selbst „wasserdicht" machen. Ein altes Verfahren besteht darin, daß man zwei verschie dene Bäder herstellt, von je 15 Liter Wasser (ca. 1)4 Eimer) und das eine mit 1 Pfund Alaun, das andere mit 1 Pfund Bleizucker, beides zuvor aufgelöst, vermischt. Dann zusammen geschüttet, muß die klare Lösung vom Bodensatz abgegossen und die Kleidungsstücke darin gründlich durchgewalkt und «geknetet werden. Nach 4—5 Stunden aus diesem Bad her- ausgenommen. abgetropft und nach links gewendet, im Freien, doch im Schatten trocknen gelaßen, müßen die Stücke dann gut gebürstet und gebügelt werden. Zeltbahnen und Rucksäcke, sowie Regenschirme sind auf ein fache Weise wasserdicht zu machen, wenn man sie solange mit einer Lösung von essigsaurer Tonerde in Wasser (1—5) Lenätzt, bis sie davon durchtränkt werden. Dieses Perfahren ist dann angebracht, wenn unterwegs die Notwendigkeit von Wasser dichtmachen einfacher Stücke an die Wanderer herantritt. Doch ist dieses Verfahren nur von vorübergehender Wir kung, da anhaltender Regen dieses Mittel wieder herauszu spülen vermag. Noch einfacher ist das Wasserdichtmachen mit einer Lösung von Antipluvius, ebenfalls, wie obige Mittel, in Drogerien erhältlich. In ca. 14 Liter heißem Wasser durch Umrühren aufgelöst, gieße man die milchige Flüssigkeit durch ein Haar sieb oder Tuch und füge soviel handwarmes Wasser hinzu, um das betreffende Kleidungsstück darin gut durchnässen zu können. 15—20 Minuten darin gut durchgeknetet und bewegt, drücke man die Näße fest heraus, kann auch Zeltbahnen und Windjacken. Rucksäcke und ähnliche derartige Stücke durch die Wringmaschine drehen und bügle die an der Luft, jedoch im Schatten aufgchängten Sachen halbfeucht völlig trocken. Strick jacken. Pullower, Lodenmäntel, Strümpfe und Mützen, müßen liegend trocknen, damit sich das Gewebe nicht verdchnt. Die Lösung kann solange verbraucht werden, wie sie noch milchig erscheint. Fruchteis mit Milch. Die meisten Hausfrauen bereiten das in der heißen Jahres zeit so beliebte Fruchteis nur aus Wasser, Fruchtsaft und Zucker. Weitaus besser aber ist es, statt des Wassers süße Milch an den gezuckerten Saft zu geben. Durch die Milch wird das Fruchteis viel milder, sämiger, schmackhafter und auch nahrhafter. Nach stehend einige selbfterprobte Anleitungen, bei denen stets )4 Liter Milch zugrunde gelegt wurde. He nach dem ausgesprochenen Ge schmack und je nach der Ausgiebigkeit der Früchte müssen diese in kleinerer oder größerer Menge beigegeben werden. Erdbeer-Eis. 500 Gramm Gartenerdbeeren oder Walderd beeren, die noch feiner im Geschmack sind, werden zerquetscht, durch ein Sieb gerührt und mit dem Saft einer großen Zitrone und 200 Gramm Hücker gut verrührt. Dann wird ein H Liter Milch langsam beigegossen, gut mit der Fruchtmasse verquirlt und in die Eismaschine gegeben. Statt des Saftes einer Zitrone können auch zwei gehäufte Eßlöffel Opekta darangegeben wer den, das das Fruchteis sämig macht und ihm auch einen säuer lichen Geschmack verleiht. Johannisbcer-Eis. 500 Gramm sehr reife Johannisbeeren werden zerdrückt und durch ein Sieb gerührt. Das gewonnene dunkelrote Mark wird mit 200 Gramm Zucker und 14 Liter Milch verquirlt und in die Eismaschine gegeben. Hier ist kein krprokte kerepte Leichte Sommersuppen. Eine Mahlzeit ohne vorhergehende Suppe wird von Herren nur als „halbe Mahlzeit" betrachtet, da sie das Gefühl der Sättigung besonders hervorrust. Doch streichen sie viele Haus frauen vom sommerlichen Speisezettel, da sie nach ihrer Meinung nur erhitzend wirken, was ja auch bei den Fleischbrühsuppen der Fall ist. Doch können diese leicht durch andere Suppen ersetzt werden, wozu nachfolgende Auswahl als Anregung dienen soll. Süße Sagosuppe mit Milch. 1 Liter Milch setze man mit 1 Stückchen Zitronenschale und Stangenzimt (in einer Gewürz kugel in den Topf gehängt) zum Kochen auf, quirle 50 Gramm kalt abgewaschenen Sago darunter und lasse die Suppe unter öfterem Rühren 20 Minuten kochen. Vor dem Anrichten schmecke man sie mit Zucker und 1 Löffel Butter ab. Feine Buttermilchsuppe. Damit die Buttermilch nicht ge rinnt, verquirle man sie in kaltem Zustande mit dem Mehl (auf 1 Liter Buttermilch 2 Eßlöffel), rühre sie auf dem Feuer bis zum Kochen weiter, laße sie noch 10 Minuten stehen, um sie dann mit Zucker nach Geschmack, Salz und 1 Glas Apfel- oder Kochwein abzuschmecken und mit Eigelb legiert, über in Butter gerösteten Semmelbröckchen oder eingedrucktem Zwieback anzu richten. Schaumige Weitzbiersuppe. 1 Flasche Helles Bier setze man mit Waßer, 2 Eßlöffel Mehl und Zimt aufs Feuer, schlage die Suppe mit dem Schneebesen und 2 Eiern recht schaumig, nehme ste vom Kochen ab vom Feuer, schmecke sie mit Butter und Zucker gut ab und richte sie sofort an. Zitronensaft nötig. Das Johannisbcereis zeichnet sich durch seine prächtige dunkclrote Farbe aus. Pftrsich-Eis. Ein Kilo sehr weiche Pfirsiche werden ent kernt. mitsamt der Schale zerdrückt, durch ein Sieb gestrichen, mit dem Saft einer großen Zitrone oder zwei Eßlöffeln Opekta, 250 Gramm Zucker und Liter Milch verquirlt und in die Eismaschine gegeben. Dadurch, daß die Schalen mit zerquetscht werden, bekommt das Eis einen sehr seinen Geschmack und eine blaßgelbe Farbe. Einmach-Rezcpte. Die erste Frucht, welche uns einzumachen reizt, ist die Stachelbeere: hilft sie uns doch im Winter schnell einen stets gern genommenen Kuchen bereiten, bei unerwartetem Be such sowohl, als auch eine willkommen« Miltagsmahlzeit: Eier kuchen und Stachelbeeren finden stets Liebhaber. — Die Ernte der Vccrenfrüchte ist stets reichlich für die Schre bergärten und billig auf den Märkten zu haben. — Da die Stachelbeere eine gut haltbare Frucht ist, benötigen wir gar keine Büchsen, sondern können sie gut in einfachen Flaschen ein machen. deren sich in jedem Haushalt eine Menge vorsinden und zumeist selten eine Verwendung haben. Die abgeknipsten Beeren wirst man in kochendes Wasser — nicht zu viel auf einmal — läßt sie einmal aufwallen, bis sie die Farbe verändern, fischt sie mit dem Schaumlöffel heraus und tut sie in gut gereinigte, geschwefelte Flaschen, füllt von dem Abkochwasser darauf, bis sie gut bedeckt sind, und verschließt die Flaschen. Mit Zucker eingemacht und in Büchsen genügt — wenn die Früchte vorher abgewcllt sind — .000 Gramm Zucker auf 1 Liter, man darf aber nur bei 80 Grab sterilisieren, 20 Mi nuten, da sonst die Früchte hochsteigen, was der Haltbarkeit Abbruch tut. rei für M regel- Haussrauensonntag Ob ein Familienvater im schweren Erwerbsleben steht ob er arbeitslos ist , der Sonntag soll und muß für alle ein froher, Heller Tag sein. Für den Arbeitenden ist er es ganz gewiß, weil seine Stunden Freiheit, Erholung, Atempause sind. Für den Erwerbslosen kann der Sonntag auch ein Aus ruhen sein von mühevollen Wegen der Nachfrage. Wenn Sonntags die Betriebe feiern, die Menschen nicht hasten, dann fühlt der Arbeitslose sich nicht so ausgeschlossen: der Unterschied fehlt, der sein Elend betont. Aufgabe der Hausfrau ists, den Sonntag zu einem Feiertag zu machen. Ob die Zeiten gut sind, ob sie schlecht sind, in die Hand der Hausfrau ist's gegeben, wie der Sonn tag aussieht. Sie selbst aber muß sich hüten, den ersten Tag der Woche nicht zu einem Hetztag zu machen. Ebensowenig darf der Sonntag für sic nichts sein, als ein Ausspannen nach übersteigertem Kräfteverbrauch. Es ist ja schön, wenn an einem sonnenhellen Sonntags morgen in der Wohnung alles blitzt, es ist lobenswert, wenn Kleider und Hemden und Blusen und Kragen selbstge- waschen und frisch gebügelt bereitliegen: Vater und die Kin der werden mit viel anerkennenden Worten den selbstge backenen Kuchen essen. Nur — die Mutter wird müde sein. So müde und ab gespannt, daß die Stunde in der Kirche ein Ausruhen für sie ist. Denn nachher geht's weiter: ein besonderes Mittag essen soll auf den Tisch, zum Kaffee kommen Gäste: die blei ben zum Abendbrot.. . Die arme Hausfrau hat ihren schwersten Tag. Vater und die Kinder gehen nach dem Gottesdienst spazieren, dann schmeckt das gute Essen. Nach Tisch legt sich Vater ein Viertelstündchen. Mutter spült. Und die Tochter soll nicht einmal helfen: „Latz nur, dann müßtest du dich erst um ziehen. Das Kleid wird gedrückt, wenn eine Schürze dar überkommt. Auf den Hellen Strümpfen sieht man jeden Wasserflecken." So kann ein Hausfraucnsonntag kein Geschenk für die Frau sein. Wohl ein Geschenk für die andern. Ist Las richtig? Denn bei diesem opferfreudigen Ge schenk vergißt die Hausfrau die Hauptsache: daß sie selber auch einen Sonntag mit Feierstunden braucht: sie selber, ihre Persönlichkeit, soll ihrer Familie gehören, nicht ihre ge steigerte Arbeitskraft. Sechs Arbeitstage hat die Woche. Da müssen nicht Hausputz und Waschen und Backen in die letzten zwei ^agc gezwängt werden. Anfang der Woche, jeden ^.ag ein Zim mer, dann bleibt der Freitag für ein lleberputzen. Kuchen backen kann man Donnerstag. Viele Hausfrauen arbeiten Sonnabend vor. Fleisch und Gemüse werden Sonntag nur I Nach dem Essen wird eben einmal nicht gespült. Messer und Gabeln wischt man mit Papier schnell über, damit sic nicht crnkrufen. Die Teller hält man unter den Wasserkran, prscktrsthe Hsusfesu BLLttsv für? wsibtreHs JrLtsr?oss«rrr ! Essensreste sehen häßlich aus. Sie trocknen auch an und er- schweren das Aufwaschen. , Für eine Familie wird der Sonntag erst richtig hell und froh, wenn auch die Mutter Zeit hat. — Wird für einen Sonntag ein Ausflug geplant, darf der Entschluß nicht zu spät gefaßt werden. Die Hausfrau muß dann ganz anders disponieren Frühzeitig muß alles über legt und zurechtgemacht sein, was mitgenommen wird. Nichts ist schlimmer, als wenn ein nervöses Durcheinander bis über den letzten Augenblick des Türabschließens herrscht. Hausfrauensonntag! Gibt es schöneres, als an einem sonnenhellen Sonntagmorgen gemeinsam mit Mann und Kindern in aller Ruhe zu frühstücken, festlich angezogen zum Kirchgang anzutreten und dann im Haus oder draußen bei sammen zu sein, ohne Angst vor drängenden Uhrzeigern, ohne große Arbeitslast? Eines gibt es noch für Hausfrauen, die Tag um Tag, beinahe Stunde um Stund« mit ihrer Familie leben: die Freude an einem Sonntag ganz allein. Vater macht mit den Kindern einen Tagesausflug. Mutter kommt einmal zu sich. Sie ißt, wann sie will, was sie will, wie sie will. Sie kramt Dinge aus, über die viel leicht doch die andern lächeln: ihre Mädchenbilder, das alte Poesiealbum, die ersten Löckchen des Mädels, die ersten Appell a» cke tlentselren Hausfrauen Reichsarbeitsmincster Seldte richtete an di« Hausfrauen einen Appell, in dem er darauf hinweist, daß die Reichsregierung weiter planmäßige Maßnahmen treffen werd«, um den Arbeitsmarkt zu entlasten. Als Anfang dieser Maß nahme sei das Gesetz zur Befreiung der Hausgehilfinnen von der Pflicht zur Arbeitslosenversicherung anzusehen. Es gibt in Deutschland zurzeit etwa 20^ 000 arbeitslose Hausgehilfinnen. Nach der letzten Berufszählung im Jahre 1925 zählte dieser Be ruf 1.3 Millionen Angehörige. Seitdem ist diese Zahl ständig zurückgegangen. Heute dürfte es bei uns insgesamt noch un gefähr eine Million Hausgehilfinnen geben, wovon ein erheb licher Prozentsatz arbeitslos ist. Durch die überspannte Aus dehnung des Versicherungsprinzips konnte es nicht ausbleiben, daß sehr viele weibliche Arbeitskräfte ihr natürliches Arbeits gebiet, die Hauswirtschaft, verloren. Um sie der Hauswirt schaft wieder zuzuführcn, müssen daher zunächst die Sozialbei träge gesenkt werden, die heute einen ganz erheblichen Teil des Barlohnes der Hausgehilfinnen ausmachen, nämlich 30 bis 50 Prozent. Demgegenüber spielt der Naturalllohn gerade für die Familien die eine Hausgehilfin benötigen, nämlich die kinderreichen Familien, keine so erhebliche Rolle. Um die Ein stellung von Hausgehilfinnen noch weiter zu erleichtern, beab sichtigt der Reichsarbe'tsminister weiterhin, die für Haus gehilfinnen zur Invalidenversicherung zu entrichtenden Beiträge durch entsprechende Verordnung hcrabzusetzen. Ebenso ist eine Prüfung darüber eingeleitet, ob auch in der Krankenversiche rung eine Senkung der Beiträge für diese Berufsgruppe ermög licht werden kann.