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Ausklang -er Leipziger Messe Der Meise-Mittwoch Leipzig. Mit dem Mittwoch, der auch diesmal wieder eine zweite Welle geschäftlicher Interessenten gebracht hat, ist der Höhepunkt der Herbstmesse überschritten. Die bereits abge haltene Textilmesse hat bei stets nur bescheidenen Einzel bestellungen im ganzen mehr Aufträge der gewohnten Kund schaft gebracht, als man erwartet hat. — Das Geschäft in allen Skahl wären bewegt sich in bescheidenen Grenzen. Groh war die Nachfrage nur nach ganz billigen Rasierklingen. Die Papier- und Schreibwarenmcsse, der nach Wegfall der Bugra- Mcsse die räumliche Konzentrierung aus ein Meßhaus zugute kommt, war von Großeinkäufen! gut besucht, cs fehlte aber vielfach der kleine Sortimenter. Wie verhängnisvoll sich der Pfund- und Dollarsturz und die prohibitiven englischen Zölle auswirken, darüber wird in allen Branchen geklagt, die bisher noch immer in hochweriigen Spezialartikeln dank eines Lci- stungsvorspruiigcs einen guten Export hatten und die heute kein Stück mehr ins Ausländ verkaufen können. Der Inlands markt kann aber die heutige Produktion nicht ausnehmen. Auf dem Ausstellungsgclände dauert das Geschäft in Bau artikeln und in Maschinen unvermindert an, und viele Aussteller sind recht zufrieden Auf der Braunen Großmesse hält der leb hafte Besuch an, und die Ministerbesuche werden als Zeichen des Interesses der Regierung an der Messe lebhaft begrüßt. Ter geschäftliche Umsatz ist aber, von wenigen Ausnahmen ab gesehen. — darunter erfreulicherweise die Autoindustrie — recht bescheiden. Immerhin wird der Umstand, daß viele Tausende von Besuchern aus dem Handwerkerstande jetzt in Leipzig einen Ueberbiick über die Leistungen der deutschen Industrie gewin nen, nicht ohne bleibende Wirkung sei». Kür fleissige Erneuerung des Mittelstandes Im Rahmen der Braunen Großmesse veranstaltet die N S. H A G 0., Gau Sachsen, am Mittwoch einen Generalappell ihrer Mitglieder. Der Gauführer Köhler, Dresden, machte ein- gchende Mitteilungen über die in den letzten Wochen erfolgte Ueberführung des Kampsbundes des gewerblichen Mittelstandes in die NS. HAGO. einerseits und den GEHAGE. sGesamtverband des Handwerks. Handels und Gewerbes) anderseits. Die NS. HAGO. sei die Parallele zur NSBO. und cingcgliedert in den Parteiappnrat der NSDAP., während der HAGEGE. den in der Deutschen Arbeitsfront verankerten Säulen der Ge- samtverbände der Arbeiter, Angestellten und Beamten ent spreche. Beide Organisationen hätten die Ausgabe, alle wirt schaftenden deutschen Menschen zur nationalsozialistischen Welt anschauung, zum nationalsozialistischen Wirtschaftsdcnken und Handeln zu erziehen, die Standesehre, die Geschästsmoral und Treu und Glauben wiedcrherzustellen. Nicht zu den Aufgaben der beiden Organisationen gehöre es jedoch, wirtschaftliü)e Dinge zu behandeln und an höherer Stelle vorzutragcn. Die wirtschaftliche Einrichtung des Kontrollmarkensqstema des Kampfbundes werde beseitigt werden müssen, wenn auch nicht von heute auf morgen. Wenn in absehbarer Zeit alle Handwerker, Händel- und Gewerbetreibenden zwangs weise dem GEHAGE. beitreten müßten, so würde das KB-- Marken-System überdies zwecklos werden. Der Vizepräsident des Reichsstandes des Handels. Wildt, der gleichzeitig der Neichssührung der beiden neuen Organisa tionen angehört, erläuterte Sinn und Willen des Reichsstandes des deutschen Handels. Wir wollen und können in der gegen wärtigen Situation, so erklärte er, nichts anderes sein als Na tionalsozialisten, die ihre Pflicht bis zum äußersten erfüllen. Nur durch Opfer, die wir auch vom Mittelstand verlangen müssen, kann die Wirtschaft und das gesamte deutsche Vater land wiedcraufgebaut werden. Anschließend sprach der Stabs leiter der NS. HAGO.-Reichsführung Sohns über verschiedene Fragen, die immer noch von Mitgliedern aufgeworfen werden, die nicht warten können, bis die Zeit gekommen sei. Die Frage der Konsumvereine und Warenhäuser werde gelöst wer den, das „Wann" und „Wie" habe der Kämpfer in Reih und Glied dem verantwortlichen Führer zu überlassen. Der ständisch« Aufbau bedeute nicht Ausschaltung un bequemer Konkurrenz, sondern heiß« systematisch Ver antwortung schassen. Primär seien beim ständisclien Aufbau wie bei allem in unserm Staat die Pflichten. Bei ehrlicher Beurteilung der Sachlage müsse man feststellen, daß das deutsche Volk und der deutsche Mittelstand heute für die ständische Selbstverwaltung in der Wirtschaft noch absolut unreif ist. Hier grundsätzlichen Wandel zu schaffen und als Sauerieig zu wirken, sei in allererster Linie Aufgabe der alten Garde. — Mit einem Appell des Gausührers Köhler, an das große Werk für die Zukunft des deutschen Volkes zu gehen, schloß der Appell. Oer Reichsfinanzminister über die Messe Der Reichsfinanzminister Graf Schwerin v. Krosigk be suchte am Mittwoch die Herbstmesse. Er äußerte sich wie folgt: „Die Leipziger Herbstmesse verdient in ihrem großartigen Aus bau und ihrer vorzüglichen Organisation uneingeschränkte Be wunderung. Aus ihr ergibt sich, mit welchem Erfolg sich die deutsche Industrie in allen Branchen auf den veränderten Bedarf des Binnenmarktes, daneben aber auch auf die Möglichkeit, doch noch exportieren zu können, eingestellt hat. Industrie, Hand werk und Gewerbe, das diesmal in so großem Maße vor allem auch aus der Braunen Großmessc vertreten ist. dürften Auf träge in einem Umfange erhalten haben, der neuen Hundert tausenden lohnende Arbeit gibt. Sa ist die Leipziger Messe ein wichtiger Aktivposten in unserem Kampfe um die Arbeitslosig keit." Ministerpräsident von Kittinger über die Herbst-Messe Ministerpräsident von Killinger besuchte am Mittwoch die Leipziger Messe, über deren Bedeutung er sich folgender massen äußerte: Mein Eindruck von der Besichtigung 0er Leipziger Herbstmesse 1933 ist der einer großartigen Demonstration der Nationalwirtschaft, die das In- und Ausland von der hochgradigen Leistungsfähigkeit der deutschen Industrie und von der großen Zuversicht des deutsä)en Handels überzeugen muß. Der starke Wille zur Mitarbeit am Neuaufbau der Wirtschaft auch in der kleineren Industrie und den Handwerksbetrieben, die sich an der Brau nen Großmesse beteiligen, hat mir die Ueberzeugung vermit telt, daß die Zusammenarbeit zwischen den alten Gruppen der Leipziger Herbstmesse und der neuen Braunen Groß messe ein verheißungsvolles Zeichen für die Er füllung der Aufgaben ist, die der Führer unserer Wirtschaft gestellt hat. Insbesondere die Zuziehung des Handwerks zum Kreis der Aussteller wird dem Ausland vor Augen ge führt haben, welche Anregungen die Wirtschaft aus Ls-A deutschen Handwerksstand empfangen kann. I.«iprig unä Umgebung Wir besuchen die Klein-Messe Der Beginn der Herbstmustermesse ist nicht nur für die Kaufleute und für die Wirtsclzast von Bedeutung, auch von den Leipziger Kindern, großen und kleinen, wird der Anfang dieser Weltschau ost erfragt; denn am gleichen Tage ist auch Eröffnung der Klein-Messe am Frankfurter Tar. Und während die große Messe nicht ganz eine Woche dauert, hält sich die Klein-Messe 3 lange Wochen am Leben. Während dieser Zeit muß jedes echte Leip ziger Kind wenigstens einmal durch die Budenstadt ge wandert sein, muß die tausend Sehenswürdigkeiten be wundert haben, die sich auf Schritt und Tritt vor seinen Augen auftun. Ein jeder kommt auf seine Kosten. Für jeden Geschmack ist gesorgt. Schon die Auswahl der Karussells: Da kann man sich in eine kleine Straßenbahn setzen, darf ivie ein richtiger Führer an der Kurbel drehen und die Klingelschnur ziehen, darf im Ueberfallwagen der Polizei Platz nehmen oder bei der Fcuerivehr, wo vor allein die große Glocke reizt. Sogar kleine Motorräder mit und ohne Beiwagen stehen neben den verschiedensten Autosormen den kleinen Fahrgästen zur Verfügung. Ganz groß überragt alles andere die Gebirgsbahn aus der Groß und Klein in sausender Fahrt durch Tunnel und ül>er Berg und Tal spazieren gefahren werden. Und dann die vielen Ausstellerbuden! Was es da nicht alles zu sehen gibt! Ein »OOjähriges Riesenkrokodil mit seinen 30 lebenden Jungen! Hunde und Afsendressuren! Nicht zu vergessen die Kaspertheater! Bilder von der Arbeit des Menschen haben hier auch ihre Berechtigung: Glas bläsern kann man bei ihrer Beschäftigung zuschauen und staunen, wie sie wunderseine Sachen scheinbar ohne viel Mühe Herstellen: Ein invalider Bergmann hat ein Berg werk mit über 200 Figuren gebaut. S' Erzgebirge is' a mit do — Guck's ner mol a!" hat er über seine Bude geschrieben — Eis, Limonade, Rostbratwurst, Kameru ner usw. in großen Mengen sorgen für den hungrigen Magen. Und die ganze Messe ist eingetaucht in viel Lärm, in bunteste Musik, die mitunter grell und un harmonisch klingt, alier nun einmal zum Messebetrieb unbedingt gehört. Noch wenn man das Gelände ein ganzes Stück hinter sich hat, trägt einem der Wind in Fetzen Laute dieser „Messemusik" zu. Am Abend bren nen tausende Lampen, die, mit dem Nackthimmel als Hintergrund, die Klein-Messe zu einem Mürchenschloß werden lassen. — mc — Zahlungseinstellung eines Leipziger Bankhauses Das weit über 80 Jahre in Leipzig bestehende Bankhaus K n a u t h, Nachod und Kühne hat sich genötigt gesehen, die Zahlungen einzustellen und seine Schalter am 31. August nicht wieder zu öffnen. Die Firma strebt unter Aussicht von Rechtsanwalt Dr. Hans Joachim Hagen, Leipzig, einen Liquidationsvergleich an. Die Depots befinden sich in Ord nung. ) Der Katholische Frauenbund veranstaltete einen sehr aut besuchten O b st v e r w e r t u n g s k u r s » s in Leipzig. Neven ichcn Aufklärungen über die Bestandteile des Obstes wurde gezeigt, wie man Obst haltbar macht mit Zucker und so Obslsast, Gelee und Marmelade erhält. Eine Fülle von Säst, Gelee und Marmelade wurde bearbeitet, daneben Sommer speisen gekocht und rohe Salate zubereitet. Leiterin der Kurse mar Fräulein Hicmenz, Gartcnbauinspektorin, Köln. Wir dan ken ihr und der Zentrale diese Kurse und hassen viel Aus wertung und Anregung davon. ) Vor der großen Hunde-Ausstellung. Vom 2. bis 3 Sept, sindct im Palmengarten in Leipzig die Reichs-Sirgrr-Ausstel- lung von Hunden aller Rassen statt, veranstaltet von den ver einigten kqnologischen Verbänden Deutschlands. ) Der Tauchaer Jahrmarkt. Das Polizeipräsidium wird auch in diesem Jahr die Durchführung des Tauchaer Jahrmarkts am 4. und 11. 9. in der seit Jahrzehnten üblichen Form als Kinder-Veranstaltung zulassen. Das Polizeipräsidium bittet aber die Vorstände aller Garten-, Sport- und sonstigen Vereine, die über eigene Anlagen verfügen, nach Möglichkeit aus diesen Plätzen besondere K'nderveranslaltungen durchzuführen, um die Kinder von den Verkehrsstraßen abzuziehen. Gegen die in den letzten Jahren in starkem Maße ausgetretenen Ausartungen des Tauchaer Jahrmarktes in der Form, daß Halbwüchsige und Er wachsene in den Abendstunden sich auf den Straßen zusammen rotten und groben Unfug verüben, wird diesmal mit scl)ärfsten Mitteln cingeschrittcn werden. ) Eine Kundgebung Im Arbeitsamt am Dienstag war dem Gedanken der Arbeitsschlacht gewidmet. Vor sämtlichen Ange hörigen des Arbeitsamts mies im Auftrag des Kreisleiters der NSDAP. Dr Friese darauf hin, daß jedes einzelne Mitglied des Arlieilsamics alles daran setzen müsse, um die Arbeitsschlacht zum Siege zu führen. Besonders scharf müsse der Kampf gehen Schwarzarbeit, Doppelverdienern»» und Uekierstundenuiifug ge führt werden. Hier seien für die nächsten Tage durchgreifende Maßnahmen geplant, die zusammen mit der NSDAP., NSBO. und sämtlichen Behörden, Innungen usw. durcl)gefiihrt würden. Jeder Unternehmer müsse alles daran setzen, Arbeitsplätze zu schassen. Volkskunst und Klavierindustrie Die Bestrebungen des Reichspropagandaministeriums und des Reichsstandes des deutschen Bauerntums überall, besonders auf dem Lande, die Volksmusik und Hausmusik zu heben, haben große Bedeutung für die sächsische Klavier- und Harmoniuminoustrle. In früheren Jahrzehnten hatte das Klavier und das Harmonium, des Mittlers der deutschen Klassiker und anderer deutsä-er Musik, im Volk eine andere Bedeutung als heute. Ein großer Teil der Anhänglichkeit der Menschen an ihr Elternhaus und ihr Heim ist verwoben mit der Erinnerung an die edle Hausmusik, die zu dem Stolz der meisten deutschen Häuser gehörte. Sachsen besitzt sehr viel Klavier- und harmoniumsabriken. L» befindet fick in diesem Land die größte klavlerfabrit der Welt, die Über 270 000 Klaviere in alle Welt lieferte. 2n Sachsen befindet sich auch die größte harmoniumfabrik der Welt. Man kann voraus ermessen, welch auherordenlliche Bedeutung ein Wie deraufleben der Hausmusik für die Beseitigung der Arbeit»- losigkelt In Sachsen und damit anderseits auch für die Stei gerung des Absatzes landwirtschastttcher und anderer Erzeug nisse aus anderen Reichsteilen in Sachsen haben wird. Lstemnitr, lu/iciknu, ?lsuen tz. Klingenthal. Ausbau der Zwota. Das sächsische Finanzministerium hat der Stadt Klingenthal aus Mitteln des Arbeitsbeschafsungsprogramms 190 000 Mark für den Ausbau der Zwota bewilligt. Die Vor arbeiten sollen so beschleunigt werden, daß in Kürze eine größere Zahl Erwerbsloser beschäftigt werden können. tz Chemnitz. 4 5 0 0 0 0 Mark für Randsied lung«: n. Der Rat der Stadt stimmte den Vorschlägen des Siedlungsamtcs für weitere Randsiedlungen, für die das sächsische Arbeits- und Wohlfahrtsministerium der Stadt 450 000 Mark in Aussicht gestellt hat, zu. Schneeberg. Todbringender Irrtu in. Auf tra gische Weise kam der 34 Jahre alte arbeitslose Erich Schle sier aus Uttewalde bei Wehlen, der sich aus der Wanderschaft befand, ums Leben. Er hielt ein einsames Schachthäusct-cn an der Hundshübeler Straße in Neuflädtel offenbar für eine Scheune, in der er übernachten zu können hoffte. Als er das Häuschen betrat, stürzte er in den vierzig Meter tiefen Schacht, der mehrere Meter hoch mit Wasser gestillt war. Die Leiche des Verunglückten, die schwere Schädel- und Knochen brüche aufwies, konnte geborgen werden. Ein Flugplatz für die höchste Slads Denlichlands? Wie aus Oberwiesenthal im Erzgebirge gemeldet wird, besichtigte der Präsident des Lusisportoerbandes Sachsen ein Gelände am Keilberg, auf dem ein Flugplatz hergestellt werden soll. Zieifahrt nach dem 4000 jähr. Tangermünde Ain 10. September wird anläßlich der 1000-Iahrfeier in Tangermünde die neue Elbbrücke eingeweiht. Der Reichskanzler Adolf Hitler hat sein Ersä>einen in Aussicht gestellt. Das Na- tionalsozialistisä)« Kraftfahr-Korps will der Regierung und dem 1000jährigen Tangermünde durch eine Zielfahrt huldigen. Aus schreibungen und Nennungen zur Ziel- und Wertungsfahrt müs sen bis 5. September bei der Bereichführung des Nationalsozia listischen Kraftfahr-Korps. Magdeburg. Lorenzwcg 12. erfolgen. Auf Grund des Gesches zur Verminderung der Arbeits losigkeit ist ein Betrag von mehreren Millionen Reichsmark bcreitgestellt worden, um die Errichtung von Not- und Behelfs wohnungen in Gemeinde» mit besonderer Wohnungsknappheit zu ermöglichen. Die Gemeinden sollen dadurch in die Lage ver- seht werden, für diejenigen Familien Unterkünfte zu schassen, zu deren Unterbringung sie auf Grund des allgemeinen Ver waltungsrechts verpflichtet sind, um Obdachlosigkeit zu ver hüten. Berlin. Aus dem Donnerstag früh aus Köln Kommenden D-Zug ist zwischen Gütersloh und Oelde der in Köln-Merheim wohnende Kaufmann Häns von Mylke gestürzt und tödlich ver unglückt. Hydepark tNewyork). Präsident Roosevelt hat den Leiter der National Rccovery Administration, Johnson, beauftragt, ihm einen Bericht Uber die Weigerung Fords, die Arbeitsbe- stiminuiigcn sür die Automobilindustrie anzunehmen, zu unter breiten. „Oie Wunder von Lourdes und die Ereignisse von Beauraing* Unter diesem Titel schreibt Abbe Merkle», Direktor der katholischen „Croix" von Paris, an leitender Stelle in diesem Blatte u. a.: „Obwohl die Kirche keinen Ent scheid ex cathedra über die Erscheinungen von Massabielle und die Wunder von Lourdes gefällt hat, ermächtigte sie doch die Pilgerzüge zu der Grotte, die Vergünstigungen für die geweihten Stätten, stellte sie kanonisch durch ihre Bistumsbehörden und durch das Bureau der medizinisck)en Feststellungen Tausende von übernatürlichen Heilungen fest und dehnte auf die gesamte Kirche die hl. Messe der Erscheinung aus. Am 8. September wird Bernadette Soubirous zu den Ehren des Aitares erhoben. Es märe mehr als Verwegenheit, eine Sünde und ein Skandal, die Erscheinungen und Wunder von Lour des in Zweifel zu ziehen . . . . . . Wen», um seine Gegenwart in der Welt zu bekräftigen, Gott geruht l)at, seine Mutter in Beauraing erscheinen zu lassen, wie in Lourdes und anderwärts — wenn vor allen Dingen Beauraing wie Lourdes eine Schule des Glaubens, eine Schule der Caritas, eine pro- videntielle Zurückweisung der Materialisten und Natio nalisten werden sollte, würde aus unserem Herzen ein Dank- und Lobgesang für die neuen himmlischen Gnaden beweise entströmen. Aber auch ohne Lourdes und Beau raing würden wir an Jesus Christus und seine Kirche glauben. Inlernakionaler Verband der Aerzte von Lourdes Anläßlich des Kongresses des „Internationalen Verbandes der Aerzte von Lourdes", der dieser Tage in Lourdes stattfand, wurde bekanntgegeben, daß ihm 1778 Aerzte von 20 Nationen angehören. Sie stellen ihre Dienste für das amtliche Bureau der Konstatierungen von Heilungen zur Verfügung. Nuntius Maglione unter strich in seiner Ansprache an die Kongreßteilnehmer, die besonders große Strebe der wissenschaftlichen Unter suchungen dieser Aerzte, unter denen sich auch religiös neutrale befinden, die nur aus Caritas und Wahrheits liebe ihr Wissen zur Verfügung stellen. Um so größer sei der apologetiscl)e Wert ihrer Feststellungen. Oft dauert es drei Jahre, bis die ärztlichen Erhebungen durcligeführt sind und mit der Feststellung endigen, daß „die Heilung auf natürlichem Wege nicht zu erklären" sei. Dr. Ballet kündigte bei Abschluß des Kongresses an, daß die Zahl der Heilungen in den beiden letzten Jahren keine Ab nahme, eher eine beträchtliche Zunahme erfahren habe. Das Jahr 1933 sei besonders reich an solchen überraschen den Heilungen.