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Der 12. September 1683 Zum LSVjähr. Jubiläum de» Sieges Uber di« Türken. Der Ehrgeiz Ludwigs XIV. Hutt« hulb Europa in Brand gesetzt. Dah ihm ,^>as gröbere Frankreich" mit dem Rhein als Grenze von Bal«! bis zur Mündung vorschmebte, kann vom nationalen Riachtstandpunkt aus noch begriffen werden. Das; ihm aber in seinem Kamps gegen Deutschland und das Haus Habsburg kein Mittel, nicht einmal ein Bündnis mit den Tür ken zu schlecht Ivar, mub nls Unglück Europas bezeichnet wer den. Durch diese unchristlicl>e Handlungsweise des „Allerchrist lichen" Franzosenkönigs geriet unser« gesamt« abendländiscinr Kultur, geriet Europa in Gefahr, vom Ansturm der Osmanen ausgelöscht oder zumindest um Jahrhunderte zurückgeworsen zu werden. Dem einheitlichen zielbewußten Willen Ludwigs VIX. stand in Deutschland leider eine Vielheit von etlichen 210, untereinan der ständig hadernden und feilschenden Fürsten und Fürstchen und der beinahe über die Grenzen des Vernünftigen hinaus friedliebende Kaiser Leopold gegenüber, ein« fast prie- sterliä)« Gestalt mit tief empfundener Religiosität und einem unerschütterlichen Glauben an Oesterreichs Sendung und Zu kunft. Zum Glück hatte die Vorsehung in Papst Fnno- eenz XI. (1670—1689) dem Kaiser ein« mächtige ^Persönlichkeit mit eisernem Willen zur Seit« gestellt. Der Lieblingsgedanke dieses politisch überaus scharsblickenden Pontifex, den er mit zäher Ausdauer und unter unerhörten Opfern verfolgte, war eine Verbindung der christlichen Fürsten Europas zu einem kon zentrischen Angriff aus das türkisch« Reich als den schlimmsten Feind des christlichen Glaubens und christliä^r Kultur. Ter Papst sah klar voraus, dah, wenn die Christen nicht -en Angriff geizen das türkische Reich vortrügen, es später der Russe tun würde, der schon längst nach einer Verbindung zum Meere suchte. Das wäre weder für di« Kirche noch Nr Deutschland erwünscht geivesen. Fm selben Fahr, in dem der schärfste Gegner der Türken den Stuhl Petri bestieg, n>ar im Osten Kara Mustafa von Sultan Mohammed IV. zum Großvesir ernannt worden. Sein Plan ging dahin, über Wien ins Herz Europas bis zum Rhein vorzustohe» und von da nach Italien zu ziel)«». Die Pelers- kirä)« in Rom wollte er nach feinen eigenen Worten „in «inen Pserdestall" verwandeln. Sieben Fahre lang rüstete Kara Mustafa für dieses Unternehmen von der Adria bis zum Euphrat, vom Schwarzen Meer bis zu den Nilkatarakten. Am 2. Fanuar 168.1 hatte der Türke dem Kaiser den Krieg erklärt. Aber auch des Papstes Lieblingsplan, die Türkenliga, war säst gleichzeitig Wirklichkeit geworden. Nur Frankreich und durch dessen Bemühungen Brandenburg waren dem Bündnis gegen den Feind der Christenheit fern geblieben. Der Vormarsch der Türken verzögerte sich zunächst infolge der unklaren Hal tung Ungarns. Als dieses unter der Drohung der Fanitscharen- horüen zu ihnen iibergcschwenkt war. kam es bei tsietronell an der Raab zum ersten Gefecht zwischen den Kaiserliclien unter Herzog Karl von Lothringen und den Türken, bei dem letztere das Uebergewicht gewannen. Der Lothringer muhte sich rasch zum Schutz der kaiserlicizen Hauptstadt zurückzielieu. Noch am selben Tag slolnm aus Wien an die 60 000 Personen und auch Kaiser Leopold begab sich nach Hkissau. Für die bedrohte Haupt stadt begann nun eine furchtbare Zeit. Ein Glück, dasz die Moslemin nur langsam vorankamen. Erst am 12. Fuli langte Ihre Vorhut vor deu Toren Wiens an, dessen Verteidigung Graf Rüdiger von Starhemberg übernommen hatte, während Karl von Lothringen unter Zurücklassung von 10 000 Mann Besatzung nach Mähren, dem Sammelplatz des Entsaszlzeeres, gezogen war. Einschliesslich der Bürgerwehr und studentischen Formationen bestand das Berteidigungsheer aus 15 600 Mann, die zum Aeufzersten entschlossen waren Als am 20. Fuli die Umklamme rung der Stadt vollendet war. hatte der Feind, ohne den 60 000 Mann starken Troß und die in Ungarn stehenden Reserven von etwa 80 000 Mann, über 100 000 Mann erprobter Krieger, welcize die Stadt belagerten. Mitte August begann infolge der Ruhr, des Mangels an Lebensmitteln und an Granaten die Lage für die heldenmütiizen christliclien Verteidiger immer kritisäzer zu werden. Schwärme von Raketen stiegen allmählich als Not schrei vom Stephansturm auf. Endlich war von Norden und Westen unter Führung des Polenkönigs Johann Sobieski, des Herzogs Karl von Lothringen und des bayerischen Kurfür sten Max II. Emmanuel — der Kaiser war in edler Selbstver leugnung mit Rücksicht auf den Polen! önig in Passau zurück geblieben — das Entsalzlzeer in der Stärke von 81 000 Mann herangcnaht. Fn der Stadt selbst waren nur noch 5000 waf fenfähige Känu>en. Der Feind verfügte dagegen über 180 000 Krieger. Am Sonntag, den 12. September 1688, frühmorgens begann nach einer heiligen Messe im Polenlager auf dem Kah lenberg« das entscheidende Ringen, das mit ivechselndem Glück von 5 Uhr früh bis zum Abend dauert«. Erst gegen 2 Uhr, nachdem das tapfer« Besaszungsheer, in dessen gelichteten Reihen Frauen und Greise freudig ihr Blutopfer brachten, den 18. und letzten furchtbaren Sturm abgeschlagen, nachdem di« Bayern die feindliclze Mitte durchstoszen und die Polen die Ausrollung des rechten Flügels eingeleitet lzaUen, begannen die Fanitscharen Kara Mustafa's zu wanken. Schließlich trat eine kopflose Flucht der Türken ein, di« erst hinter der Raab zum Stehen kam. Die Kraft des Glaubens hatte die Heber in a ch t des Feindes besiegt. Nicht nur Wien, nein, das Reich und ganz Eurozm waren von einer furchtbaren Gefahr l>esr«it, die Kirche und die christliclze Kultur durch den Helden mut der vereinigten christlicizen Heere gerettet worden. Allent halben widerhallte di« Freude über den Sieg: nur Ludwig XIV. fühlte, dasz vor Wien auch seine antidcutfcizcn Pläne vernich tend geschlagen worden seien. Die Rheingrenze blieb bis 1801 ein unersüllter französischer Wunsch, der in seinem damals an gestrebten Umfang Golt sei Dank nie verwirklicht worden ist. Zum Zeichen, dasz er den Sieg der unverkennbaren Hilfe Gottes zuschrieb, stiftete Kaiser Leopold iverlvolle Weil>ege- sclzcnke für die Mariahilfkirche bei Passau. Papst Fnnocenz XI. schrieb das Nam « nss«st Mariä als ewigen Dank für die ganze katholische Kirck>« vor. Während der Belagerung Wiens wurde iu allen christliä>en Ländern täglich von 11—12 Uhr zum Angelus geläutet und besondere Andachten abgehalteu. Seither hat sich zum Gedenken an di« Errettung aus der Türkennot das tägliche dreimalige Glockenläuten in den christlicl)en Kiräzen als Brauch erhalten. Au die Befreiung Wiens schlossen sich die ruhmreiciien Feldzüge des Prinzen Eugen gegen die Türken, die Siege bei Zenta, Belgrad und Peterwardein. Zur Erinnerung an letztere Schlacht, die den Halbmond endgültig aus Ungarn vertrieb, wurde seit dem Fahr« 1716 das R o s e n k r a n z s« st zu einem holzen Kirchenfest ausgebaut und allgemein eingesührt. So feiert die Kirche mehrfach das vor einem Vicrteljahrtausend ein getretene grosse Geschehnis, welclzes für Deutschland nicht minder wichtig war als für Kirch« und Religion. Wie damals aus di« Entsclzeidung vor den Toren Wiens die grosze kulturelle und re ligiöse Blüte des österreichisch-deutsch'» Barockzeitalters folgte, so Kanu und soll uns auch heute das 250jährige Jubiläum dieses Ereignisses ein neuer Ansporn für den Aufschwung unseres Glaubens und unserer christlichen Kultur werden Tic Gefahr des Bolschewismus, die heutzutage vom Osten Ker droht, ist nicht minder verhängnisvoll sür di« Kultur Europas, als einst di« Türkengesahr. Beda Danzer O S. B. Der Abschluss -er Trierer Keiliglumsfahrk Trier, 11. September. Tie Aussetzung des Heiligen Nockes Hot. wie bereits kurz berichtet, um Sonntag in feierlicher Weise ihren Abschluß gefunden. Die letzten Tage vor der Echlußfeier hatten nochmals einen gewal tigen Strom von Pilgern nach» Trier gebracht. Am Sonn abend waren 1b 0 0 N Schüßen der Sebastianus- b r u d e r s cha f t e n in Trier versammelt, um gemein sam dem Heiligen Nock ihre Verehrung zu bezeugen. Am Abend veranstalteten die Schützen vier Fackelzüge durch die Straßen Triers, gleichzeitig fand eine prachtvolle Be leuchtung der Moselberge statt. — Am Sonntagmorgen wohnten die Schützen gemeinsam einem Pontifikalamt auf dem Platze von St. Maximin bei. das Weihbischof Dr. Mönch las. In einer kurzen Ansprache würdigte der Bischof die Bedeutung der Trierer Heiligtumssahrt, die in knapp sielien Wachin über 2 Millionen Gläubige nach Trier gebracht habe. Der zehnte Teil der Katholiken Deutschlands sei im Laufe dieser wenigen Wochen in Trier gewesen. Im Dome sand etwa gleichzeitig das feierliche Pontifikalamt statt, das den Abschluß der Aussetzung des Heiligen Nock bildete. Am Schluß des Amtes hielt Bischof Vornewa sse r eine Ansprache, in der er Dank abslattete allen, die bei dem großen Werk der Heiligtumssahrt mitgewirkt l>aben. Weiter führte der Bischof u. a. aus: „Fch danke dem Vater des Himmels, dah er mich ge würdigt hat, durch die Ausstellung des Hl. Rockes den Quell eines Gnadenstromes zu erschließen, der eine hl. Mission für unser ganzes Vaterland geworden ist und eine Friedensmission für dos Ausland, ich danke Gott, daß er in den sieben heiligen Wochen über uns alle so gnädig seine Hand gehalten, daß er Kranken Heilung, Leidgeprüften Trost und Frieden gebracht hat. danke Gott für all die großen Gnaden beweise, die er im Stillen au den unsterblichen Seelen getan hat. Gnaden, die nur die Auge» Gottes sehen und die Tausende von Priestern, die den Seelen Helsen dursten. Eurem Mschos sind diese Wochen eine Ossenbarung gewesen, und ich glaube, eine Offenbarung auch sür euch selbst, die Ossenbarung, das; die Kraft, die von Jesus Christus ausgeht, auch im 20. Jahrhundert noch die ausgeschlossenen Menschenseelcn In ihren Bann hineinzieht, die Ossenbarung, von der unser großer Landsmann Joseph v. Görrcs 1811 gesprochen, daß hier in Trier vor den Augen aller Völker mehr als 2 Millionen 'Menschen ein Glaubensbekenntnis an Jesus Christus, an seine Gottheit abgelegt haben, die Ossen barung, die der päpstliche Nuntius in Berlin, nts er von Trier heimkehrte, in einem Dankschreiben in die Worte kleidete: „In Trier habe ich einmal wieder erkannt, daß trotz aller Versuche, das Volk zu entchristlichen, die Volksseele sich ihre» Hunger nach Gott, ihren Glauben an Christus niemals nehmen lassen wird." Wenn der Heiland in diesen Wochen unter uns gestanden und dann die Frage an die Millionen gerichtet hätte, die er einst gestellt hat: „Wenn der Menschensohn wiederkommen wird, wer den sie dann an ihn glauben?" — daun würden sie ibre Stimme erhoben haben: Jesus Christus, wir glauben an dich. Wir wollen diesen Glauben hineintragen in all die Millionen, die nicht nach hier kommen konnten. Das soll der Trierer Tank sein, das ihre heilige Lebensmission, eines werden sie in ihrem Herzen tragen, — das, was Sinn und Ziel der Wallfahrt wckr: Das Wachstum in der Liebe Jesu Christ i." Nach der Ansprache schritt der Bischof mit seinem Gefolge zum Hochbau des Altars. Stehend sang die ganze Gemeinde das Tedenm. Dann löste der Bischof den Vor hang, der sofort den Heiligen Nock verhüllte Tie strah lenden Lampen erloschen. Gleichzeitig wurde die Chri. stussahne, das Wahrzeichen der Ausstellung, vom Hohen Turme des Domes einge,zogen. Gemeinsam sang die ge, wollige Gemeinde das Bekenntnislied „Fest soll mein Tanflmnd immer stehn". Dann erfolgte der Auszug des Bischofs, langsam leerte sich der Dom. Die Ausstellung des Heiligen Rockes hatte ihren Abschluß gesunden. Kampf um die deutsche Schule im Saargebiet Eine Auflagcnachricht der Regierungskommission Saarbrücken, 12. Sept. Vei der „Saarbrücker Laudcszcituug" war im Mürz dieses Jahres ein Flugblatt gedruckt worden, das sich au die Eltern im Saargebiet wendet und die Frage der Wahl der Schule be handelt. Am Sonnabend hat nun die Laudeskriminalpolizei in der Druckerei der Saarbrücker Laudeszeitung eine Haussuchung vorgenommcn. Wie man hört, legt die Regieruugskomiuission deu größten Wert daraus, den Verfasser des Flugblattes zu ermitteln. Tie Regierungskommission hat ferner dem Saar brücker Abendblatt eine Anslagenachricht zugehcn lassen, in dem es ». a. heißt, daß das Flugblatt „Drohungen" enthalte, die „die Eltern in der Wahl der Schulen für ihre Kinder beeinflussen sollen". Tie Saarbrücker Zeitung brachte gestern unter der Ueberschrist „Heraus aus deu Dominialschulen" einen Ausruf, der die Ellern auffordert, die Kinder den zuständigen deutschen Schulen zuzusührcn. Hunde sind Stammgäste im Flugzeug . . . Vom Pekinesen bis zur Bulldogge sind schon längst sämtliche Hunderassen mit dem Flugzeug und dem Lust schiff befördert worden. So l)aben Förster aus Süd deutschland, die zu einer großen Landwirtschaftsausstel lung nach Berlin flogen, ihre treuen vierbeinigen Ge fährten, Hühnerhunde, mitgebrocht. Neulich trafen zwei Drahthaarterrier zusammen mit ihrem „Frauchen" auf einem deutschen Flugi)afen ein, von denen behauptet wird, daß sie schon neuntausend Kilometer aus dem Luft wege zurückgelegt haben und „die Geschichten" mit der Verladung ihrer Transportkisten anscheinend schon recht gut kennen, denn sie zeigen den Angestellten gegenüber, wie es andere Hunde manchmal tun, keinen Widerstand. — Dreitausend Kilometer legte ein Bür zurück, der sich setzt im Berliner Zoo befindet. Er wurde in Rußland gefangen, die erste Luftetappe endete in Moskau, die zweite in Riga, die letzte in Berlin. Nicht viel weniger Kilometer legten jene Schildkröten zusammen mit an deren kleinasiatischen Tieren zurück, die ein türkisä)er Verehrer kürzlich Geheimrat Prof. Dr. Heck vom Zoolo gischen Garten im Flugzeug von Ankara aus zusandte... Der Pinsel rettet die Fliegerei. Wer mit der Sache selbst nichts zu tun hat, macht sich gar keinen Begriff davon, welche Bedeutung die Kor rosion sNostcn) verhütenden Anstriche für das gesamte Wirtschaftsleben besitzen. Ein lehrreiches Beispiel be richtete jüngst im Reicljsausschuß sür Metallschutz Direk tor Krumbhaar. Er teilte mit, daß einige Fluglinien in Südamerika vor der Frage gestanden hätten, den Betrieb einzustellen, weil das Tropenklimn die Korrosion an den Leichtmctallteilen der Flugzeuge außerordentlich be schleunigt hätte. Nach wenigen Wochen, ja nach Tagen würde das Material derartig angegriffen, daß für die Flugsicherheit keine Gewähr mehr übernommen werden könnte. Nur die Einführung eines geeigneten und dau ernd sorgfältig überwachten Anstriches habe die Ausrecht- erl)aitung des Betriebes ermöglicht. Die Vorsicht wurde soweit getrieben, daß jeder Bordmonteur mit einer voll ständigen Farbspritzeinrichtung versehen sei, um stets so fort kleine Beschädigungen ausliessern zu können. — Mit der Erkenntnis der Wichtigkeit eines guten Metallanstri- chcs, die ja nicht erst aus neueren Erfahrungen geschöpft wurde, nahmen auch die Bemühungen zu, die solchen An forderungen entsprechenden Anstrichmittel zu schassen. Neben Bleimennige und Bleiweiß als Pigment und Leinöl als Bindemittel sind zahlreiche andere Stosse in Aufnahme genommen. Eie spielen neuerdings Anstrich farben, die auf Eisenglimmer und Eisenoxyd nls Grund stoffen beruhen und Del sowie Nitrozelluloselack als Bindemittel enthalten, eine wichtige Nolle. Namentlich die Eisenoxndsarben t>aben sich auch in den Tropen be wahrt. Ebenso ergibt Zinkoxyd, das eine besondere Be handlung erfahren hat, in Stnndöl-Holwlgemischen ver rieben einen brauchbaren Rostschuhanstrich. Kleinigkeiten von Ozeanriesen. Auf dem Ozeandampfer, der seit 1021 die größte Tonnage, nämlich 56 660 Tonnen aufwies, der Majestic, gibt es 600 Kabinen, 300 Laderäume, Hunderte von an deren Räumen und vierzehn herrlich' Gesellsclzastssäle. Heute ist der Tonnengehalt der Majestic von einigen neueren Schissen übertroffen worden, und zumr um 19 000 Tonnen. Demgemäß können auf diesen neuen Schiffen etwa hundert Räume hinzugefügt werden. Die „Normandie" zum Beispiel ist für 3500 Menschen ein gerichtet. einschließlich einer Besatzung von 1300 Perso nen. Allein die Gcschirrmengen, die auf einem solchen Ozeanriesen gebraucht werden, sind verblüffend. Man k>at dort 20 000 Tassen ud Teller, 18 000 Löffel, cbenfo- viele Bestecke, 5000 Schüsseln, 5000 Eierbecher und Tau sende von anderen TisclMräten. Für de» Tanzsalou wurde ein Teppich bestellt, der tausend Pfund wog; es waren zehn 'Männer nötig, um ihn aufzuheben, so groß war er. Jährlich werden 1 600 000 Eier verbraucht. An Schreibpapier sind 300 000 Briesluxzen und ebensoviele Umschläge erforderlich, und 1 'Million Speisekarten. Auf der „Majestic" wird eine Tageszeitung herausgegebrn, die sich hauptsächlich aus den durch Funk empfangenen 'Nachrichten zusammensetzt. Für die Reinigung werden 6000 Pfund Seife und ebensoviel Soda benötigt, 10 000 Schwämme, 7000 Bürsten und etwa 5000 Dosen Bohner wachs. Die „Aguitania" führt bei jeder Reise hundert tausend Stück frisch gewaschene Wäsche mit. Zwischen Himmel und Erde. An der Straßenfront eines der höchsten Wolken kratzer des Brooklyn-Viertels in New Bork waren ge rade zivei Handwerker mit Ausbesserungsarbeiten be- sclzäftigt, als plötzlich das an der Wand sreischwcbende Gerüst, von dem aus die beiden arbeiteten, riß und in die schwindelnde Tiefe stürzte. Während der eine der Arbiter mit in die Tiefe gerissen imirde und völlig zer schellt aus den Asphalt der Straße fiel, gelang es dem andern, noch im letzten Augenblick ein Tauende zu er- wischen und sich daranzuklammern. In dieser schreck lichen Lage über dem Aligrund, der sich unter ihm auftat, hat dann der Handwerker 2 5 'M inuten lang aus- gehalten, bis cs seinen Rettern im letzten Augenblick gelang, ihn in Sicherheit zu bringen. Die Feuerwehr vozsuchte zunächst die Rettung mit Hilfe von Leitern von unten aus zu bewerkstelligen. Es gelang ihr jedoch nicht, an dem im Wind hin und l>er baumelnden Körper de« Unglücklichen heranzukommen. Man entschloß sich schließlich, einen Feuerwehrmann aus dem höher gele genen Stockwerk angeseilt herunter zu lassen, dem e» dann auch gelang, in dem Augenblick eine Schlinge nm den Leib des Verunglückten l>eruinzulegcn, als diesen die Kräfte endgültig zu verlassen drohien.