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Die Slurmschar der Jungmänner in Schirgiswalde Dresden Oie St. paulusgemeinde empfängt Pater Georg von Sachfen Tie Jugend der Gemeinde in der kleidsamen Tracht unserer Iuqendvervönöe war es, die mit ihren Wimpeln Se. Königliche Holstüt tsiciter Georg S. I., den früheren sächsischen Kronprinzen, am Eonnabendnachmittag im Pfcirrgrundstück auf der Bernhardstrahe empfing. Ge- wiß ein schöner Gedanke, van einem „großen" Empfang abzuschen und nur die Mädci;en und die Knaben anf- marschieren zu lassen, die Kleinen und die Kleinsten. Wie leuchteten ihre Augen, wie strahlten die Gesichter ihm entgegen, der, vom Pfarrer der Gemeinde, Pater BeckersO. M. I., geleitet, im schlichten Nock des Geist lichen durch das Portal in den blühenden Garten trat, der Kirche und Pfarrhaus umgibt. Der Iugendleiter der Kiwlien, Arthur Zündorf, sprach einige herzliche Warte der Begrünung, die Kleinste der Mädchen, von der Leiterin der Mädchengruppe, Bea Rublie, geführt, trat vor den geistlichen Herrn aus königlichem Geblüt und reichte ihm, unbefangen und vertrauend zu ihm aus blickend, einen Straus; weisser Nasen. Mit wenigen, aber zu Herzen gehenden Worten dankte Pater Georg, von dieser Begrüßung sichtlich gerührt. Allezeit treu zur Kirche und treu zum Vaterland zu stehen, das mar die Mahnung, mit der er schloss. Und wie zur Bestätigung erschallte, von Pfarrer Beckers ausgebracht, ei» dreifaches Treu-Heil aus den jugendlichen Kehlen. Am Sonntagmorgen leitete Pater Georg dann vor überfüllter Kirche mit einer Predigt die religiöse Woche ein, die bis zum Freitag dauern und nächsten Sonntag mit 12stündigem Gebet ihr Ende nehmen wird. Tie Pre digten Pater Georgs finden morgens 8 Uhr u n d abends kO Uhr statt. Sturmschar ist der Vortrupp im katholischen Iung- männerverband. Es sind die Jungen in oen einfachen und schmucken, silbergrauen Hemden, deren oberstes Ge setz lautet: „Wir wollen ein Leben in Christus führen", die dazu ein echtes, naturfrohes Leben führen wollen, um auch gesunde, einfache, herbe und starke Menschen zu werden, wie Deutschland sie braucht. — Der Tiözesanführer der Sturmschar Rudi Olbrich, hatte für Sonnabend, den 16. und Sonntag, den 17. Sep tember 1933 zum Treffen der ostfächsischen Sturmschar aufgerufen. Ueber 80 Mann waren dem Nufe gefolgt und fanden in Schirgiswalde gastliche und frohe Aufnahme. — Als die Dresdner mit ihrem grossen Lastwagen Sonn abends Abend ankamen, stand schon die Schirgiswalder Iungschar bereit, um die einzelnen in die Quartiere zu bringen, wo sie in über 60 Familien kostenlos und bestens aufgenommen wurden. Der späte Abend versammelte alle zu Komplet in der derzeitigen Schirgiswalder Not kirche im Elisabclhheim. — Ter Sonntag begann mit der Gemeinschafts- messe in der Barbara-Kapelle in Wilthen und einer damit verbundenen Ansprache Herrn Kaplan Veisers über den Sinn des heiligen Opfers. Bei der Tagung refe rierte Diözesansiihrer der Sturmschar Nudi Olbrich über „Art und Ausgabe der Sturmschar". Diözesanlciter Ioh. Henke hielt das zweite Referat „Der Marsch der Sturmschar in die neue Zeit". Der Nachmittag gehörte zunächst einem feinen und straffen Umzug durch Schirgiswalde. Voran die Christusbanner und die Fahnen des neuen Deutsch lands: Fanfarenbläser und der dumpfe Klang einer gro ßen Landsknechttrommel, dann die graue Kolonne der SturmsäM, 50 Mann der Schirgiswalder Iungschar, auf fallend frisch und diszipliniert im Auftreten und in schmucker, einheitlicher Kluft, dahinter die übrigen Teil nehmer in blauen und weißen Hemden. — Stolz klangen die Fanfaren, hoch und freudig wehten die Banner, hart und fest klangen die Schritte, frisch und froh die Lieder, — was wunder, daß der Zug einen guten Eindruck auf die Schirgiswalder machte. Eine Stunde lang tummelten sich die Teilnehmer noch auf dem Sportplatz, Handballspiel, Staffellauf, röm. Wagenrennen u. ä.; denn das gehört zum Sturmschar treffen gleich wie die Vorträge. Den Höhepunkt der Tagung bildete dann das Refe rat Kaplan Pfeiffers über „Tie religiöse Haltung des Sturmschärlers". Er führte den Sturmschärler tief hinein in den obersten Saß seines Gesetzes „wir wollen ein Leben in Christus führen". Die Abschlußfeier vor der Christus, statue sah gleichzeitig die Aufnahme einer Reihe neuer Sturmschärler die, mit der Rechten dem Führer in die Hand und die Linke auf dem Christusbanner verspra chen „Treu will ich stehen zur Sturmschar der Jung männer, zu ihr bekenne ich mich in Wort und Tat, ihre Ehre ist meine Ehre, ihr Gesetz ist mein Gesetz, ihr Ziel ist mein Ziel, für Christi Reich im neuen Deutschland!" Mit einem brausenden Treu-Heil ging man ausein ander, wieder der Heimat und der Arbeit des Alltags zu, nicht ohne noch vorlzer dein wackeren und tapferen Prä ses der Schirgiswalder, Herrn Kaplan Beiser und seinem treuen Präfekten Paul Stolle, für die herzliche Aufnahme und die tadellose Vorbereitung und Durchführung der Tagung herzlichen Dank zu sagen. — : Ter Vortrag von Kaplan Dr. Sudbrack im Tasätzmlierg- Palais findet erst am 20. d. M. statt. Thema wird noch be kannt gegeben. : Graf Luckner traf am Montagnachmittag im Kraftwagen in Dresden ein. Er wurde vor dem Palasthotel Weber von der Bevölkerung herzlich begrüßt. Graf Luckner spricht Dienstag abend 20 tlhr in einer großen Kundgebung über das Thema: „Was bedeutet Nationalsozialismus für die Welt?" : Gautagung des Deutschen Iugendherbergswerkes. Der Gau Sachsen im Reichsverband für Deutsche Jugendherbergen e. V. hält am 16. und 17. September in Dresden eine Gau tagung ab als Auftakt zur Werbung sür das Deutsche Jugend- hcrbcrgswerk. Im Mittelpunkt der Tagung wird ein Vortrag des Kommissars des Reichsjugendsührers, Vannsührer Rodatz, mit grundsätzlichen Richtlinien sür die gesamte Jugendhcrberas- arbeit in Sachsen stehen. Nerclnkgung ehemaliger Weltkrlcgsteilnehiner der Sa- nttäts-Komp. 30, Dresden. Sonnabend, den 1-1. Oktober 1933, Im Keglerhaus, Dresden-A., Ostra-Allee, abends 7 Uhr, Wie dersehensfeier Sonntag, den 15. Oktaler 1933, Dresdner Gar nison-Friedhof. vorm. 10 Uhr, Gedenkfeier und Gedenktafel weihe für die gefallenen Kameraden. : Dao National« Konzert des Sinfonie-Orchesters „pro arte" der Notäa muß besonderer Umstände wegen auf den 27. September verschoben werden. Gelöste Kar ten behalten ihre Gültigkeit. Weiter« Nachrichten folgen. LIngnerschloß Dresden. Sonntag, den 21. September 1933, nachmittags 4,30 Uhr Solistenkonzert mit Werken von Hans Fährmann. Ausführend«: Marie von Langermann-Larisch, tSo- pran), Walpurga Vogel lSoprans, Erich Barth sVioline), Riclwrd Rost lOrgel und M'gleilung). Karlen bei Bock, Klemm, Bauer, Reisebüro Altmarkt und Trümpcr, Sporergasse. Sonntagsrückfahrkarten zur Moritzburger Hengstparade Um den Besuch der Moritzburger Hengstparade am Frei tag, den 15. September zu ermöglichen, werden an diesem Tage Sonntagsrückfahrkarten von auswärts nach Moritzburg in einem Umkreise von 75 Kilometer ausgegeben. — Die Moritzburger Veranstaltung bringt am Vormittag die große Hengstparade und zahlreiche Einzelvorführungen des Morilzbugrer Landcsgestüts, am Abend die große Schloßbcleuchlung des mächtige» Jagd schlosses. : Blinder Elser... Beim Versuche, vom Baume hcrabge- fallcn« Birnen vom Dache zu hole», stürzte in einem Hause auf der Reitbahnslraßc ein 55 Jahre alter Mann durch das Glasdach hindurch aus die Erde. Der Verunglückte mußte mit einem schweren Echädclbruch dem Krankenhause zugesührt wer den. : Von der Straßenbahn überfahren wurde am Montag abend in der Königsbrücker Straße ein Mann, der kurz vor dem schnellsahrenden Wagen noch die Straße überqueren wollte. Er wurde schwer verletzt. Dresden. Veteranen der Arbeit. Bier Jubilars der „„Dresdner Neuesten Nachrichten" konnten die Feier ihrer -10jährigen Zugehörigkeit zu diesem Zeitungsunterneh- mcn begehen, und zwar Betriebsleiter Hossmann, Maschinen setzer Geyer, Packer Eißner und die Trägerin Frau Schunack. Aus diesem Anlaß wurde von der NSBO-Betriebszelle der „Dresdner Neuesten Nachrichten" eine schlichte Feier veran staltet, mit der gleichzeitig das Jubiläum des 40jährigen Be stehens des Blattes selbst verbunden war. Chefredakteur Theodor Schulze würdigte die Verdienste der vier Veteranen der Arbeit und gab einen kurzen Rückblick auf die vierzig jährige Geschichte der Zeitung. Freital An der Heiden! chanze abgestürzt. Der Schüler Rudolf Schulmann aus Potsckappel, der in den Steinbrüche» an der Heidenschanze umhcrgeklcttert war. stürzte von einem Felsen etwa fünfzehn Meter tief ab; er erlitt einen Schädelbruch, eine Gehirnerschütterung und Knochenbrüche. Wilsdruff. Taubstummer verunglückt. Der taubstumme Landwirt Siegel, der das Herannahen der Kleinbahn von Grumbach überhört hatte, wurde von der Lokomotive des Zuges erfaßt und aus der Stelle getötet. Gesellen-Stistungsfest in Meißen Am vergangenen Sonntag beging der Kalholische Gesellen verein zu Meißen im großen Saale des Alberthoses unter er freulich stärker Beteiligung der Gemeindemitglieder sein 56. Sliftungsscst. Es begann mit dem kraftvollen und begeisterten Gesang des Banncrlicdcs. Daraus richtete der Präses des Ver eins herzliche Worte der Begrüßung an die lieben Gäste, an die aktive» und die Ehren- und Altmitglieder. Als Festredner zeichnete Kaplan Derksen in überaus temperamentvoller und begeisterter Weise ein anschauliches Bild des Gesellenvatcrs Adolf Kolping. Dabei zeigte er, wie Gott es sichtlich gewesen sei, der in den einzelnen Perioden der Entwicklung dieses Lebens den edlen Priester geformt habe. Ernste Ermahnungen richtete er an die Gcsellenvereinsmitglieder, immerdar das Bild ihres Gescllenvaters vor Augen zu haben und seinem erhabenen Beispiele nach Kräften zu folgen. Reicher Beifall dankte dem Redner. Es folgte der Gesang des Kolpingsliedes. Zur Dar stellung gelangte daraus das Drama in zwei Akten „Ein Opfer des Verräters" von Pännek. Das Stück ist ein „Hohes Lied" der Mutterliebe. Aus die Zuhörer machte es einen tiefen Eindruck. Die Darsteller <Frl. Betansky und die Vereinsmitglieder Vetter, Waldmann, Weigert und Wieczorek) verdienen alles Lob. Der begeisterte Gesang des Deutschlandliedes schloß die harmonisch verlaufene Feier. Ein flotter Tanz hielt die Teilnehmer in fröhlicher Stimmmung noch lange zusammen. Sch. d. Neustadt. Zoll- und D c v i s c n s ch i c b u n g e n aiisgc deckt. Beamten der Zollsahndungsstelle Neustadt ge lang es dieser Tage, einem umfangreichen Schmuggelvcrkehr aus der Straße nach der böhmischen Grenzstadt Lobcndau aus die Spur zu kommen. Ein stellungsloser Ingenieur und ein Kräslwagensührcr, beide aus Neustadt, hatten seit längerer Zeit für ihre Auftraggeber aus dem Rheinland für mehrere hundert tausend Mark Zigarettcnpapicr aus der Tschechoslowakei mittels Kraftwagens geschmuggelt. Sämtliche Beteiligte konnten von der Zollsahndungsstelle ermittelt werden. d. Sebnitz. Ein schwerer Ungliickssall mit töd lichem Ausgang ereignete sich in Altcndorf. Als die beiden acht- und dreizehnjährigen Kinder des Ziegeleibesitzcrs Pirsche! am Sonntagabend den Postautobus verlassen hatten und die Dorf straße überqueren wollten, wurden beide von einem Personen auto geblendet und überfahren. Der jüngere Bruder erlitt so schwere Verletzungen, daß er am Montag im Stadtkrankenhaus Bad Schandau verstarb. Acker und Hof im September Ti« Pressestelle der Landwirtset-astskamnier macht erneut auf die ernste Frag« der S a a tg u I be s cha s s u n g ausmerk- sam, die jeden Landwirt angehl. Der Landwirt priise in seinem eigenen Interesse, ob er durch Zukaus neuen Saatgutes nm Ende nicht doch sein« Wirtschajl verbessern kann. Hierbei komme man selbstverständlich nur aus anerkanntes Saatgut zu von einer in der betreffenden Gegend bewährten Sorte. Wer sein eigenes Saatgut verwenden kann, untermevse es einer gründliäxn Reinigung, die zugleich eine Auslese der besten Körner sein muß. Ob man sein Saatgut selbst erbaut oder zukaust, stets sollte es gebeizt sein. Zweck hat dies aber nur dann, wenn die Beize, entsprechend ihren wirksamen Bestand teilen so verwendet wivd, wie cs di« Gebrauchsanweisung vor schreibt. Vor allem sollte gegen Schneeschiminel in dieser Hin sicht noch mehr getan werden. Bei der Ackerbestcllung denke man daran, daß die Wintergerste zuerst in den Boden gebracht werden muß. Roggen will gut besetztes Land, es muß also möglichst bald gepflügt werden. Ein echter Landregen ist im allgemeinen wirksamer als zwei schwere Walzen. Roggen ist eine Sandpflanze, er braucht Luft im Boden. Nichts ist des halb gefährlicher, als das Drillen auf nassem Boden. Verhält nismäßig gleichgültig ist in dieser Beziehung der sonst so an spruchsvolle Weizen. Man baue in Zukunst Weizen nur noch auf Weizenböden. Di« Regierung wird dafür sorgen, daß der dem deutscl>en Klima mehr zusagende Roggen gebührende Ver wendung findet. Möglichst 11 Tage vor der Saat sollten die Kunstdünger in den Boden gebracht werden. Kali und Phos phor kann man außer auf reinen Sandböden in ganzer Menge im Herbst geben. Kalkstickstofs ist immer noch «in jehr geeig neter Herbstdünger. — Nach beendeter G ru m m c t e r n t e werden dann die Kartoffeln gerodet. — Zu den Vor arbeiten gehört neben dem 'Beschaffen der nötigen Leute das Zusammentragen der Körl^e bzw. das Jnstandsetzen der Keller und das Abstecken der Mielenpläsze. die in der Eile oft un praktisch angelegt weiden. Man bringe die gerodeten Kar toffeln zunächst sämtlich in Mieten. Die Mehrarlieit lohnt sich, weil der Händler die abgeschwitzt« sselbstgereinigte) Mietenwar« bevorzugt. rNukschmann-Splele am kommenden Sonntag Der Fußballsportivart des Gaues Sachlen, Hermann Puschel, veröffentlicht die Paarungen und näheren Bestimmungen für die erste Runde der Fußballspiele uni den von Reichsstatthalter Mutschmann gestifteten Ehrenwanderpreis, die am lammenden Sonntag ausgctragen wird. Die zweite Runde folgt am 22. Ok tober. Die Spiele, an denen 16 Mannschaften leitnehnien, wer den nach dem Pokalsystem durchgefiihrts der Verlierer scheidet jeweils aus. Zur Teilnahme an den Spielen sind nur die Spie ler berechtigt, die sür die Eauliga bcziv. Bezirksklassenspiele Berechtigung haben. Die Spiele der ersten Runde werden in Dresden, Leipzig und Zwickau als Doppelspiele ausgetragen: j« ein Spiel findet in Blauen und Rcickenvaa; stall. Folgende 16 Mannschaften nehmen an den Mutschmann- Spielcn teil: Dresdner Sport-Club, Guts Muts Dresden Sport freunde 01 Dresden. BsB Leipzig, Wacker Leipzig, Cpielveretni« guiig Leipzig, Polizeisportvercin Chemnitz, Chemnitzer BL, SC Limbach, Plauener Sport- und VC. 1. Vogll. FC Plauen, Spielvereinigung Falkenstein, 1. FC Reichenbach, VjB Glauchau, FL 02 Zwickau, Sportlust Zittau. Am kommenden Sonntag, den 17. September, spielen In Dresden Dresdner SC—Sportlust Zittau, Guts Muts Dresden— Sportfreunde 01 Dresden; in Leipzig VsB Leipzig-SL Limbach. Wacker Leipzig—Spielvereiniguna Leipzig- in Zwickau FC 02 Zwickau-1. Bogtl. FL Plauen, BsB Glauchau-Chemnitzer BL; in Plauen Plauener Sport- und BL—Spielvereinigung Fal« kenstein; in Reichenbach 1. FL Reichenbach-Polizeiwortverein Lhemnitz. Ab 13 Uhr herrscht in allen Orten, in Venen dl« Mutschmann-Spiele durchgesührt werden, Spielverbot. Das Wiener Kaffeehaus In diesen Tagen wird bekanntlich auch das 250. Jahresjubiläum des Wiener Kaffeel-auses begangen. Als der Schöpfer des Kaffeehauses muß der Kaufmann Köl sch i tz k l aus Polen angesehen werden, von dem die Ge schichte meldet, daß er mährend der Belagerung Wiens außergewöhnliche Beispiele des Mutes geliefert habe. Kolschitzki war seinerzeit Dolmetscher für eine Handels gesellschaft im Orient und hat in dieser Eigenschaft die türkische Sprache so gut erlernt, daß er sie beim Verkehr mit den türkischen Belagerern ausgezeichnet verwerten konnte. Er wurde als Kundschafter im Verkehr zwischen dem Grafen Starhemberg, der die Abwehr der Belage rung leitete, und dem Prinzen Karl von Lothringen be nützt, der das Entsatzheer aus dem Westen heranführte und bei Korncuburg zur Schlacht versammelte. Kol schitzki hat dann in Wien das Kaffeehaus eingerichtet und damit ein Gewerbe geschaffen, das im Leben des Wieners i,n besonderen und des Oesterreichers im allge» meinen eine große und sympathische Rolle spielt. Tas Wiener Kaffeehaus l>at sich Europa erobert. Es gibt genug Städte in Deutschland, in denen ein Wie ner Eafö vorhanden ist, also ein Cafö, bei dein Wert auf eben diesen Namen gelegt wird. Was gut ist, setzt sich überall durch. Zum Todestage von Alban Stolz. Am 16. Oktober fährt sich zum 60. Male der Todestag des Theologen und großen Volksschriftstellers Alban Stolz. Aus diesem Anlaß findet in Bühl i. B., seiner Geburts- und Begräbnisstätte, eine Feier statt, zn der Erzbischof Dr. Gröber und die theol. Fakultät der Universität Freiburg i. Br. ihr Ersckieiiicn in Aussicht ge stellt haben. Vorgesehen ist ein Festgottesdienst, ferner eine Ge denkfeier an der Alban-Stolz-Kapelle. Verbunden mit der Feier ist eine Ausstellung der Erstdrucke und Uebersetzungen der Werke von Alban Stolz und sonstiger Erinnerungsstücke. Viele Freunde des deutsckzen Volksschrifttums werden sich aus diesem Anlaß in Bühl zusammciislnden. Alban Stolz mar ganz mit dem Volkhasten verwachsen. Er hat sich um das Volksschrifttum sehr verdient gemacht und zu einer Zeit, da die freisinnigen Gruptum sich der Volkslite ratur liemächtigten. den religiösen Einfluß durch seine „Kalen der" geltend gemacht, die unter dem Namen „Kalender für Zelt und Ewigkeit" erschienen. Mit seinem starken Nerwurzeltsein >m Volk verbindet sich seine Liebe zum Deutschtum. H. R.