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19l4 ifvunesu. i!I«r i 4IZ «»>«« 4-rr ll zu. Die hier immer gen werden rmung, wie Leben und Trost, daß hlichen Tag 4-0 4 IS 4--° pherd Bush lusstellungs- griechischer orientalischer siiber recht Nachts im Lämpchen Sos sich uns kärchen von ,n man aus en Sees in und den n Ruhe auf «ntor ento» «Nil» i«»c» osösclit snlor solo» eNor !«mo» )ie auf der mehr als ktion. Fair Wagen mit die tiefsten r so fliegt. r> auf und lligkeit. — ;le-Wagale; ch das An den Wagen issen. Mit i Roulette" buchstäblich mr ist ein: Zwei sich ns langsam man einige !ondon und - Hat man geduldig in uf schlanken sen — was eil»! «nls, «Itt o«4seU '4 I t «Ici >4 «nt„ «iia, »nt», aorävdrks Uklli8MÜ85ie :dlno6 »neu n Uczsväell len moi-nea s Temper»- -i-n -s-n 4-! 4-U -i-.o -» u 4-o 4-U --I1 4-11 4-U t sich. Da, elt glänzen- Glück ist mit i fiebernder !S, der Eton lich gefallen rit über die ahrhaft un- gt auf den rfenige, der wohl, was ^empo auf s n und trotz e Schultern -hoben. Da egengesetzter liche Sieger ießlich mit »alb zornig Flucht. den Schulen !" ertönt es ut sich eine hüte fliegen :n von hell- schentüchern. der beiden andgemenge, ». Ermahnen m und Eut- rdition, das, setzt. Bald ige livrierte r sie 'n den zu führen. rnter Autos sich bei uns VN r« Men--Ausgabe kür E«tp»>s ua- Vorort« durch unser« KrSarr » » und Sp«ttt«vr, »mattdgllch tn» Hou« -«bracht, monatlich 1.LZ M., vi«rt«yährltch,.7, M. L«i der S,schSsI»N«U», uns.rn Ztllalra und s>u»,ad«ftrll«n adg«t>»lt! monatlich >M.,»l«rt«l-dhrUch s M. Durch dt« Post, inn«rl>ald drutschland» und d«r d«utsch«n Kolont«» monatlich i.s» M., »t«rtrljithrUch d^d M., auof»lt«stUch postd«st«U,«l». Da» r«ip-Iger KagtdloN «rsch«tnt wrrktago »mal, Sonn» u. Zeiertag» tmal. Vn Lripzig, d«n Nachbarorten und Srn chrtrn mit «ta«n«n Ziital«n wird di« stbrnüauo-ad« noch am sldrnd ü«, ersch«in«n» ino hau» grll«s«rt. V«rNn«r N«dakttonr dn Srn 2«ltrn 17, Zrrnsprrch.stnschluS: Moabit Nr.»»7. Handels Feikurs /lrrcksblockt des Rates und des poliseüuutes der Stcrdt Leipzig »rdaktion und StschiistostrU«! lohanniogaff« Nr. S. S Zrrnsprrch-Mnschlust Nr. >«»«, >»»»1 und N-44. ISS. Jahrgang L—V»i,»»»»»»««»it». so« dns«rat« au» Lrtpzig und Um-rbun, di« ^KNAeigenpreife. 7spaMs«p«ttt,«U««p,.,ü>«N«rlam«zrU«>M., »ou auowürt» Zd ps.. Nrkiamrn i.ro m., Kirin« Nnr«i,«n -trpititzrtt« nur rops.b.wird«rb»l.Nab..dns«rot« von0«hörü«n im amtUchrnkril »1« p«tit- r«tl« da ps. s«schltst»anr»>g«n mit platzoorschrist im Preis« «rhdht. Nabatt nach Karis, »«ilagrur S«som»ausl.SM.da»Kaus«nü auoschl.postardUhr. Nnzri-rn-Mnnahm«: ^ohanniogaff«».»«»sdmtitchrn;>ital«n -«» r«ipzi,«r Cag«biatt«» und aU«n stnnoncen.Sxprditionrn ü«o 7a» und siusland«». SrschdftostrU« für Srrlin u. di« pr. Vrandenburg: virrktionwalt««ZUe-rl, vrrtia «. >«, vr««d«n«r Stra-r »7. Z«rnspr«ch-Nnschluk! Moritzplah l«ri. Nr. 357. vonnersls-, den iS. Huli. 1S14. Das wichtigste. * Der französische Präsident Poincarö hat am Mittwoch Mitternacht die Reise nach Rußland angetreten. (S. Ausl.) * Der Verteidiger von Adrianopcl, Schnkri Pascha, soll vor ein Kriegsgericht gestellt werden. (S. Ausl.) * Für nächsten Sonntag haben die tschechi ¬ schen V e r eine in Ocsterr.-Schlesicn 41 P r o- t e st v e r sam m l u n g e n gegen das Vorgehen der Deutschen in Galizien einbcrnfcn. (S. Ausl.) * Huerta hat am Mittwoch nachmittag dem mexikanischen Kongreß seine Abdankung unterbreitet. (S. bes. Art.) * Bei den diesjährigen italienischen Bür ger m e i st e r w ahle n sind in 18 Städten So zialdemokraten gewählt worden. (S. Ausl.- * Die Mächte sollen in Athen Vorstellun gen wegen der Beteiligung griechischer Offiziere an den albanischen Kämpfen er hoben haben. (S. bes. Art.) * Die Londoner „Times" tadelt in einem Leitartikel scharf das Verhalten der serbischen Blätter. (S. bes. Art.) * Der Höhenweltrekord Oelerichs be trägt nicht 75VV, sondern über 8VVV Meter. (S. Sp. u. Sp.) * Zn Petersburg zerstörte ein großes Schadenfeuer 25 Häuser. Vier Tote wurden bisher geborgen. Vie neue Steuerunterhaltung. O Berlin, 45. Juli. (Ls gehört zu den Begleiterscheinungen der sommerlichen Politik, die ja vorzugsweise eine Politik der Zeitungen ist, das; man sich plötzlich vor „Fragen" gestellt fieyr. Ehe man recht zur Besinnung gekommen ist, schießt drohend, mah nend, anklagend irgendein Riesenproblem aus dem ausgedörrren Erdreich empor und nun regen sich von Konstanz bis Memel hundert Federn, dies Problem so oder so zu bewältigen. Wir haben das erst kürzlich bei der Ernennung der Herren v. Jagow und Kühn zu Staatsministern erlebt, die jetzt noch nachträglich die „Konscr- Wenn du auf dem Guten ruhst, nimmer werd' ich's tadeln; wenn du gar das Gute tust, sich, das soll dich adeln. Goethe. Kunst UN- tvistenschast. * Der Leipziger Künstlerbund veranstaltet in diesem Jahre eine Ausstellung für Malerei, Plastik und Architektur, die er in eigener Regie in sämt lichen Räumen des Kunstocreins im Städtischen Museum am Augustusplatz vom 2. August bis 15. Sep tember d. I. abhalten wird. Neben den Arbeiten seiner Mitglieder werden die neueste Plastik von Max Klinger und Werke auswärts lebender Leip ziger Künstler wie Arthur Greiner- Rom, Th. Th. Heine-München, Georg Kolbe-Berlin, Walter R ö ß n e r - Berlin und Kurt Tuch-Magdeburg zur Ausstellung gelangen. Die Ausstellung, die außer ordentlich interessant und reichhaltig zu werden ver spricht, soll zu einem mäßigen Preise zugänglich sein. Nach sechsjähriger Pause tritt somit der Leipziger Künstlerbund erstmalig wieder mit einer Kunstschau hervor. * Das Reichstheatcrgefctz. Das Reichsamt des Innern hat nach eingehenden Beratungen mit Ver tretern der Organisationen der Bühnenleiter und Schauspieler einen Entwurfzu einem Reichs- theatergesctz fertiggestellt. Dieser darf jedoch gegenwärtig noch nicht als abgeschlossen angesehen werden. Denn es verlautet, daß auch in Oesterreich schon in naher Zeit die Beziehungen zwischen Bühnen leitern und Angestellten durch ein Tbeatergesetz ge regelt werden sollen. Infolgedessen hat der Deutsche Bühnenverern an die Neichsregie- rung das Ersuchen gerichtet, vor der Einbringung des Gesetzentwurfs im Bundesrat noch die Vorlage der österreichischen Regierung einer Prüfung zu unter ziehen, um sestzustellen, ob eine übereinstimmend: Regelung in beiden Ländern zu erzielen ist. Dieser Wunsch des Deutschen Bübncnvcreins erscheint be rechtigt, weil vielfach deutsche Schauspieler innerhalb des deutschen Sprachgebietes auch des Auslandes Engagements annehmen. lieber den Entwurf der österreichischen Regierung ist aber bisher in der Oeffcntlichkeit noch nichts Lekanntgewordcn. Er scheint sich also noch im Stadium der Vorbereitung zu befinden. Bis zu seiner Verabschiedung wird naturgemäß auch noch geraume Zeit vergehen. Unter diesen Umständen wird man nicht damit rechnen dürfen, daß das Reich sthcatergcsctzschon in der nächsten Tagung an den Reichs tag gelangt. * Theaterchronik. Aus Wunsiedel wird ge meldet: Zu den Festspielen gibt Max Halbes vativc Korrespondenz" ins Schlachtgctünuncl ruft, und wir erleben es nun zum anderen Mal bei den Monopvlplünen, die aus Anlaß der ersten positiven Nachrichten über das wirkliche Ergebnis des Wehrbeitrages zur Diskussion ge stellt worden sind. Es wird sich, was bei histo risch-politischen Dingen immer ratsamer ist, als Theoretisieren und Haarespalten, empfehlen, zu nächst einmal „genetisch" vorzugehen. Also, in der „Köln. Voltsztg." ist in andentungsreichen Sätzen berichtet worden : im Reichsschatzamt wür den zurzeit allerlei Monopolpläne bebrütet, und da der Artikel als von parlamentarischer Seite herrührend bezeichnet worden war, hat man als bald in dem Verfasser der Zuschrift Herrn Erz berger vermutet, von dem die Sage geht, das; er alles wisse und noch einiges dazu. An diesem Rätselraten über den Autor eines Zeitnngsauf- satzes, der doch nun einmal als schöne Maske vor uns hinzutreten wünschte, spüren wir, nns zu beteiligen, weder Neigung noch Veranlassung. Wichtiger, dünkt uns, sollte die Feststellung sein, daß der Herr, der sich hier in bezug auf die Gedanken und Absichten des ReichsschaysekretärS so beschlagen zeigt, uns im übrigen Dinge er zählt, die nie und nirgends sich begeben. Der Verfasser des kölnischen Aufsatzes erwähnt das Petroleummonopol und das Zigarettcnmonopol, dann kommt er auf ein „ein weit wichtigeres Monopol" zu sprechen, das eine Materie beträfe, „deren Besteuerung der Reichstag schon früher abgelehnt hätte". Was soll das bedeuten'? Man weiß, das; Herr Erzberger sich für ein Kali- Handelsmonopol interessiert. Von dem ist in den letzten Jahren bei Gelegenheit der letzten Kalivorlage in Parlament und Presse natürlich viel die Rede gewesen. Aber man kann doch nicht, wie der Artitelschreiber der „Köln. Voltsztg.", sagen, das; der Reichstag „die Besteuerung der Materie abgelehnt hätte". Abgclehut hat er seinerzeit die Verstaatlichung des Kalibergbaues; aber das ist schließlich doch kein Monopol. Man könnte ja zur Not auch an ein Elektrizitäts monopol denken. Davon gilt aber das nämliche, wie vorhin vom Kalihandelsmonopol: Abgelehnt hat es der Reichstag nicht. Kurz, man sieht: der Mann, der hier scheinbar so aus dem Tief sten schöpfend die „Köln. Voltsztg." informierte, hat auch nur irgendwoher aus der Ferne die Glocken läuten hören. Und deshalb wird es am Ende verstauet sein, auch hinter seine weiteren Weisheiten, obschou Herr Ottavio v. Zedlitz sie inzwischen in zwei emsigen Artikeln verarbeitet hat, einstweilen einige Fragezeichen zu setzen. Uns jedenfalls ist von einer sehr maßgebenden Stelle erst kürzlich versichert worden: besondere Forderungen (von sog. Finanzreformen zu reden. kraftvoller Prolog den Auftakt. Der Alte vom Berge preist die Schönheit der Fichtelberg« und be» wundert die Fortschritte der Menschheit. Die Dich tung ist in wuchtiger, gebundener Sprache gehalten und klingt in reimende Verse aus. Es folgte eine Aufführung von Goethes „Iphigcni e", dargestellt von einem hochstehenden Ensemble. In dem zer- klüstetcn Gesteine kommt das Drama zu starker Wir kung. Wundervoll in die Stimmung fügte sich ein heranziehendes Gewitter in der Wahnsinnsszcne des Orest. — Die österreichische Uraufführung von Leo pold Schmidts Offenbachiade „Odysseus Heim kehr" hatte im Kurtheater in Ischl in der Aus stattung des Münchner Künstlertheaters freundlichen Erfolg. * Isadora Duncan, die erst unlängst den tragischen Tod ihrer beiden Kinder zu beklagen hatte, ist, wie uns drahtlich aus Paris gemeldet wird, dadurch von neuem heimgesucht woroen. daß ihre Tanzschule im Pavillon Bellevue vollständig aus brannte. Die kleinen Schülerinnen konnten recht zeitig in Sicherheit gebracht werden. * Neue Krisis an der Pariser Großen Oper. Zwischen dem neuen Direktor der Großen Oper, Rouchö, und dem Orchester des Hauses sind schwere Differenzen ausgebrochen. Der Direktor hat die bisherige kontraktliche Bestimmung, die besagt, daß die Musiker dem Direktor alle Abende zur Ver fügung stehen und, wenn notwendig, auch am Tage für drei Proben in der Woche, dahin abgeändert, daß von allen Musikern gefordert wird, daß sic dem Di rektor zu jeder Tages- und Nachtstunde zur Ver fügung stehen. Die Musiker sträuben sich gegen diese Anordnung Rouchts und erklären, daß sie dadurch, daß sic auch am Tage zu Proben verpflichtet seien, eines Teiles ihrer Einkünfte verlustig gehen wür den, nämlich der Erteilung von Unterrichtsstunden. Rouchö scheint jedoch entschlossen, den Forderungen der Musiker Widerstand entgcgenzusetzen; er erklärte einer Abordnung des Opernorchcsters, er habe zwei hundert Musiker zur Verfügung, die bereit seien, so fort in das Orchester der Großen Oper einzutreten, falls die gegenwärtigen Mitglieder seine Be dingungen nicht annehmen wollten. Man erwartet jedoch, daß der Minister der schönen Künste inter venieren wird, um den Konflikt aus der Welt ;u schaffen. * Kunstchronik. Mittwoch früh ist in Neu-Pasing der Kunstmaler und Kgl. Konservator a. D. Fran; Karl Scssig gestorben. Nach stjährigcm. an Mühen und Entbehrungen reichem Studium an der Münchner Akademie war er kurze Zeit frei schaffender Künstler. Ein Zufall führte ihn mit dem damaligen ersten Konservator der bayrischen St-aatsgalerien A. Hauser zusammen, der sich in dem Künstler eine wertvolle Stütze zu schaffen wußte. Als Gcmäldcrestaurator hat sich auch der Verstorbene einen guten Ruf erworben, und auch als Schätzer und Kenner alter Meister- und sollte nachgerade der gute Geschmack verbieten), die neue Steuern in großem Maßstabe nötig nrachen könnten, seien nicht zu erwarten. 'Wir wüßten im Moment auch nicht, woher sie kom men sollten. Die Neueinstellungen bei der Ma rine, selbst eine Artillerievorlage vermöchten kaum so umfassende Steuerentwürfe zu recht fertigen. Indes, wir geben zu: man soll auf Dementis auch von maßgebender und unterrichteter Seite noch keine Hänser bauen. Die Tinge können über Nacht sich ändern, auch die Menschen können es. Es mag ja auch sein, daß — wofür manches spricht — man im Winter mit einer neuen Besoldungsvorlage kommt und wenn man dann, obgleich es die Regierung hoch und heilig ver schwor, ihr rückwirkende Kraft verleiht, ist es schon möglich, daß unendliche Sehnsucht nach neuen Steuern sich abermals regt. Um so mehr, als auf ein Mehrauskommen aus den im Vorjahr bewilliglen Steuern überhaupt nicht zu rechnen ist; ohnehin haben verständige Leute die phan tastischen Nachrichten, die Reportcrfürwitz von Zeit zn Zeit über das märchenhafte Ergebnis des Wehrbeitrages zu verbreiten wußten, immer nur belächelt. Und ferner glauben wir zu wissen, daß es eine Lieblingsidee des jetzigen Kanzlers ist, aus den Trümmern der unterschiedlichen „Finanzrcformen" gelegentlich eine neue, um fassende, sozusagen „unwiderruflich große" Fi- nanzrefovm auszubaucn. Dennoch neigen wir dazu, die Meldungen von neuen Steuern vor derhand zu bezweifeln. Wir neigen dazu aus dem ganz einfachen Grund, weil wir sie nicht wün schen. Nicht aus irgendwelcheu privatwirtschaft lichen oder egoistischen, sondern ausschließlich aus patriotischen, aus geradezu staatserhaltendcn Er wägungen. Das fortwährende Zur-Aderlasscn, diese auf das steuerliche Gebiet übertragene Na- delstichpolitik, vertrügt nämlich auf die Dauer kein Einzelindividuum, kein Stand, keine Be rufsschicht, kein Volk. Es geht nicht an, daß man der Nation vorredet: Strengt euch nur dies mal noch recht an und tut kräftig Geld in die Staatssäckel; ihr werdet hinfürdcr nicht wieder belästigt. Und daß man lächelnd, als ob nichts gewesen wäre, im Jahre darauf wieder vor sie hintritt und mit den gleichen Redewendungen neue Opfer von ihr heischt. Unser Erwerbsleben und auch unsere Individualwirtschaft brauchen zunächst einmal Ruhe. Wir möchten meinen: solchen Erwägungen könnten auch die Regierenden schlechterdings sich nicht entziehen und deshalb nehmen wir an, daß, falls man im Reichsschatzamt zurzeit über Monopole sich wirklich das Hirn zergrübelt, es sich dabei Mir nm Vorarbeiten, um Steuer ¬ projekte aus Vorrat haudelt, wie sie in dieser Behörde seit jeher beliebt worden sind. Auf den närrischen, von den Herren Dewitz und Zedlitz propagierten Plan, die Reichsvormögens zuwachssteuer, die wir im vorigen Jahre unter unsäglicher Mühsal geschaffen haben, prciszu- geben, um eine neue Aktion für die Erbschafts steuer eiuzuleiten, lohnt es angesichts dieser Lage wohl überhaupt nicht erst einzugehen. . . . wann kommt eine neue Zern» sprechgebühcenorünung s L. Seit Jahr und Tag wird von einer neuen Fernsprechgebührenordnung geredet, ohne daß dabei etwas Ersprießliches erzielt worden wäre. Im Gegenteil! Wir mußten noch zusehen, wie Bayern, das doch gewiß nichr im Rufe eines besonders fort schrittlich gesinnten Staatswesens steht, Verbesserun gen an der alten Fernsprechgebührenordnung vor nahm. Nun wäre in der Zeit der Hundstage nichts verkehrter, als sein Gedächtnis mit Problemen zu be lasten, die doch nur bei Beginn des Reichsparlaments zu lösen sind. Da aber, wie aus zuverlässiger Quelle verlautet, die Regierung sich neuerdings mit der Ab sicht trügt, im Herbste einen neuen Gesetzentwurf der Volksvertretung vorzulegen, so ist es an der Zeit, zu untersuchen, wie weit eine Reform der alten Fern- sprechgcbührcnordnung gerechtfertigt ist. Es ist eine altbekannte Tatsache, daß sich unter der Aegide der alten Gebührenordnung unser ganzes Fernsprechwesen namentlich in den letzten zehn Jahren recht erfreulich entwickelt hat. Wenn es dabei nicht die Popularität erlangte, wie in den Vereinigten Staaten oder in Schweden und Norwegen, wo jedes Haus mindestens ein Telephon hat, so ist das auf die immerhin teure Miete zurückzuführen, die wir m Deutschland für einen Anschluß jährlich zu leisten haben. Sieht man von den Nebenanschlüssen ab, die, weil sie von einem Dritten abhängig sind, nicht als Vollanschlüsse zu betrachten sind, so muß ein Teil nehmer gegenwärtig bei der geringsten Benutzung des Apparates jährlich mindestens 90 Miete und 20 .<t Mindestgesprächgebühr, zusammen 110 .k bezahlen, dagegen hat ein anderer, der täglich 50 und mehr Gespräche führt, z. B. hier in Leipzig nur 170 mehr als ersterer zu zahlen. Noch krasser tritt dieser Uebelstand der heutigen Gebührenberechnung in Er scheinung, wenn man sich vergegenwärtigt, daß ein Teilnehmer eines kleinen Ortsnetzes von, sagen wir einmal 100 Anschlüssen, z. B. 00 Grundgebühr und 20 Kt Gesprächsgebühr gleich 80 .k zahlen muß — also nur !!0 .k weniger als ein Teilnehmer eines großen Ortsnetzes mit 20 000 Anschlüssen. Es ist ein leuchtend, daß das eine ungerechte Belastung des kleinen Gewerbes und der Privatleute ist. Der alte Zustand ist also geradezu unhaltbar. Daher ist cs erklärlich, wenn die Postverwaltung Kunstwerke war er gesucht. Manche Kunstwerke, die dem sicheren Untergang preisgegeben schienen, hat seine Hand der Nachwelt erhalten. — Die Stadtver ordneten von Frankfurt a. M. haben den Ver trag zwischen der Stadt und dem städtischen Kunst institut genehmigt, wonach dieses einen Neubau errichtet, in dem die städtische Gemälde galerie untergebracht werden soll. — Maxi milian Roofes, ehemaliger Direktor des Museums Plantin-Moretus in Antwerpen, ist, wie uns telegraphisch aus Brüssel gemeldet wird, im Alter von 75 Jahren gestorben. * Für das Botschaftspalais in Washington ist heute die vom Auswärtigen Amt auf Wunsch eines der ausgeforderten Architekten verlängerte Frist zur Einreichung von Entwürfen abgelaufen. Alle drei Künstler, Geh. Oberhosbaurat v. Ihne, Professor Bruno Möhring und Professor Martin Diilfcr (Dresden) haben der Aufforderung entsprochen und neue Entwurfsskizzen eingercicht, bei denen öie von der Akademie des Bauwesens in ihrem Gutachten ausgestellten Gesichtspunkte berücksichtigt worden sind. Jeder der Architekten erhält eine Vergütung von 5000 il. Bei dieser Gelegenheit sei betont, daß cs sich hierbei um keinen engeren Wettbewerb handelt, sondern um eine Bestellung von Entwurfsskizzen, die die drei Künstler auch angenommen haben. Es tritt also kein Preisgericht zusammen, sondern das Auswärtige Amt dürfte als Besteller darüber ent scheiden. welchem der drei genannten Architekten der Bauentwurf übertragen werden soll. Es ist sehr wahrsckx'inlich, daß dies erst geschieht, nachdem die Akademie des Bauwesens ein neues Gutachten über die drei Entwürfe abgegeben hat. * Deutsche Kunst in Paris. Der deutsche Bild hauer Wilhelm Lehmbruck veranstaltete dieser Tage im Salon L^vesque zu Paris eine Ausstellung seiner Werke, die auf das Pariser Publikum einen aroßen Eindruck gemacht hat. Es war seit langen Jahren die stärkste Kundgebung deutscher bildender Kunst auf französischem Boden Lehmbruck ist Rhein länder und wohnt seit einigen Jahren in Paris. Seine Werke, in der Mehrzahl große männliche oder weibliche Ganzfiguren, haben einen strengen, ge waltsamen Stil, der auf den ersten Anblick bestürzt, der aber in der Dauer eine tiefe Wirkung ausübt. * Ein lunstgeschichtlicher Fund des Prinzen Jo hann Georg von Sachsen. Der Bruder des Königs von Sachsen, Prinz Johann Georg, der sich durch verschiedene Veröfjentl-chungen in der Kunst geschichte einen Namen gemacht hat, hat im K l oste r Marienstern in der sächsischen Oberlausitz ein wertvolles Stück altchristlicher Kunst gefunden. Es handelt sich um einen goldenen Reliquienbehältcr sür ein Stück vom Kreuze Christi, eine sogenannte Stau- rothek, die der Prinz der oy-entischen Goldschmiede kunft des 10. oder 11. Jahrhunderts zumeist. Ein Aussatz des fürstlichen Gelehrten in den „Monats heften für Kunstwissenschaft" bespricht den Fund aus führlich. * Eine neue Lesart der Sintslutgeschichte. Der bekannte Assyriologe von der Universität Oxford, Dr. Langdon, hnt eine Entdeckung gemacht, die in der gesamten wissenschaftlichen Welt lebhaft ver merkt wird. Es ist ihm gelungen, Tafeln aus der babylonischen präsemitischcn Epoche zu entziffern, die die Legende von der Sintflut enthielten. Der inter essanteste Teil der Schrift bezieht sich auf den Sünden fall im Paradies, der aber dem Noah und nicht Adam zugeschobcn wild. Di« Deulungsarbciten Dr. Lang dons find noch nicht beendet. Der Gelehrte hat aber bereits festgestellt, daß, wenn auch die Namen Noah und Adam verwechselt worden sind, die Einzelheiten des Sündcnfalls doch die gleichen sind, wie sie der bisherigen Ueberlieferung entstammen. Es ist von dem Baume des Lebens die Rede, dessen Frucht Noah kostete und der Frau, die ihn dazu verführte. Auch die Schlange spielt dabei eine Rolle. * Hundertjähriges Bestehen der Dresdner Tech nischen Hochschule. Die Technische Hochschule in Dres den kann im Oktober d. I. ihr hundertjähriges Be stehen feiern. Am 21. Oktober 1814, also bald nach der endgültigen Vertreibung der Franzosen aus De.itfchländ, wurde im Anschluß an die Kunstakademie in Dresden eine Industrieschule begründet, deren oberste Leitung bald der Generaldirektor der Kunstakademie. Gras Heinrich Karl Vitz thum von Cckstädt, übernahm. Aus der In dustrieschule ging 1828 die Technische Bildungsanstalt hervor, die nach und nach zur Polytechnischen Schule vmgewandelt wurde. Sie wurde dann vor einer Reiye von Jahren zur Technischen Hochschule aus gebaut. * Eine Schenkung des Kaisers an die Berliner Königlichen Kunstsammlungen. Der Kaiser hat un- längst den königlichen Kunstsammlungen ein sehr wertvolles Geschenk überwiesen, und zwar acht Papyrusrollen in griechischer Sprache, die aus dem Dorf Theadelphia in der mittelägyptischen Landschaft Fajun stammen. Die Rollen sind sehr gut erhalten und verbreiten eine neue wichtige Kenntnis über die Verhältnisse der damaligen Zett, nament lich aber über das Entstehen des griechisch- römischen Rechts. Besonders die eine Rolle enthält ganz detaillierte Schilderungen über die Rechte der Römer in Aegyvten im Gegensatz zu den Eingeborenen und den anderen in Aegypten leben den Stämmen. * Hochschulnachrichten. Wie aus Frankfurt a. M. gemeldet wird, ist auf das Ordinariat für öffentliches Recht an der dortigen Universität Professor Dr. jur. Friedrich Giese von der Kgl. Akademie zu Posen berufen worden. — Der Privatdozent Professor Dr. Fritz Kern in Kiel hat einen Ruf als Ordinarius für mittlere und neuere Geschichte nach Frankfurt erhalten.