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Dresdner Konzerte Dr. Karl Vöhm als Dirigent des 1. Sinfonie konzertes In diese»! Winter werden die Sinsoniekouzerte im Opern- haufe unter verschiedenen Dirigenten stehen. Die Gründe mö gen dnrin liegen, dich der neue Generalmusikdirektor der Dresdner Staatsoper für Dresden erst nb 1. Januar U>3t srei ist und dann aber auch, das; prominente Dirigenten siir den starb verminderten Besuch der Sinsoniekouzerte im Opern- hause einen neuen Aufschwung bringen. Es war natürlich naheliegend, das; das erste Konzert von Dr Karl Böhm diri giert wurde. Ein seit langer Zeit ungewohntes Bild bot sich dein Besucher. Tie Hauptprobe dicht beseht und die Ausführung am Abend bis aus wenige Plätze ausverkausl Ich will nicht »och einmal aus die Ursachen der Leere eingehen, die sich in den letzten Jahren nach und nach in den Sinsoniekonzertcn ein- slellte. Man suchte gern darin ein Rätsel. Aber die Lösung war in Musibkreisen längst gesunden: denn hierbei gab es in Wirklichkeit kein Rätsel. Deutsche Programme echter Musik lind ein Dirigent, der IM Sturm die Zuhörer mit sortreiszt, das fehlte nnsern Sinsoniebonzcrten in der Staatsoper Und wer die Begeisterung am gestrigen Abend im Opernhnnse miterlebt hat. der wird sicher bestätigen, das; cs auch ohne Gastdirigenten gehen würde. Das wird natürlich sofort der Fall sein, wenn Böhm ganz der unsrige ist. Und diese Begeisterung war von einer Echtheit, von einer inneren Ursprünglichkeit, wie sie schöner schwer zu denken ist. Mar cs doch wirklich wohltuend, am Dirigcntenpulte einen Mu siker stehen zu sehen, der mit jeder Faser ein echter, überragen der Führer ist. Ohne jede Pose, ohne jedwedes Kopieren eines Spezialkapcllmeisters führt Böhm unsere berühmte Staats kapelle zu neuen Siegen. Er vermeidet äußerliches Blenden in der Stabführung, er zieht durch keinerlei Eigenwilligkeiten die Bliche aus das Dirigentenpult. Er gewinnt sofort durch seine Natürlichkeit, Schlichtheit und Echtheit im Dirigieren. Er lenkt die Eindrücke beinahe nur aus das Ohr. lind daher soll nur her- ausgehoben werden, dost die Werke des Abends: Sinsonie in DDur von Mozart sKöch. Verzeichnis 38,öl. „Don Juan" von Richard Straus; und die „Fünfte" von Beethoven an die schönsten Erlebnisse im Opernhnnse erinnerten. Es war Kunst aus der höchsten Stufe, es war Musik in der wahrsten Bedeutung des Wortes, es war Offenbarung deutschen Musikempsindcns eines Musikers mit einem warmschlagenden Herzen. —Ist— Großes Konzert der „Notäa" zum Besten des Hilsswerkes siir das „Hans der Deutschen Kunst". Die „Noläa" sNotgemeinschast älterer Angestellters gedenkt in diesen Tagen ihrer vor fünf Jahren vollzogenen Gründung und verband eine schlichte Gründungsfeier mit dem aus den 6 Oktober verlegten Festkonzert des Orchesters „pro arte" der Notäa im Dresdner Geiverlwhaus. Die 'Noläa be wies damit erneut, mit welcher Hingabe sie sich der Pflege deutschen Kulturgutes annimmt, denn das reichhaltige Konzert programm brachte vor allem die Aussiihrung neuer nationaler Tondichlungen und Lieder Dresdner Komponisten zu Gunsten des unter dem Ehrenschutz des .d»errn Reichskanzlers stehenden Hilsswerkes siir das Haus der Deutschen Kunst in München. Mit dem Horst Wessel Lies, das die große Zuhörerschaft mit dem deutschen Grus; anhörte. wurde das Festkonzert er- oisnel. Dann leitete ein D e u ! f ch er ProI o g des bekannten jungen Dresdner Komponisten und Meisterpianisten Hans N i ch I e r - H a a se r — der Dirigent des Orchesters — die Programmiolge ein. Die Komposition interessiert durch die bewegten Linien im Ausbau der T>m Architektur und durch die sinnvolle Einflechtung des Deutschlandliedes, das den glanz- vollen Ausklana des Merkes bildet. Der herzliche Beifall be- w es. das; die Komposition starken Widerkall in der Zuhörer schaft gefunden halte. Als uveiter jugendlicher Tonseker kam der erst 18 Fahre zählende Dresdner d, a n s H endrik We h- ding zu Wort. Seine sinfonische Dichtung Münchhausen deutet in origineller Form die Lügenabenteuer der Er,Zählun gen Münchhausens Melodiös-üppig, oft bizarr und witzig unter Berivenduno von BolksNedermotiven. führt der Komponist das Werk zum Sck'us; zur Entfaltung strablender Klangpracht: ein lies empfundene' gedankenvoller Rückblick aus das Leben Münchhausens Die Uraufführung land minutenlangen starken BeUoll, Komponist D riaent und Orchester wurden lebhaft ge- se er! Non Slaatsopernkapellmeister Kurt Slr>cgler Hörle man niedrere neue Kompositionen, die der Künstler selbst lei tete. Sein sinsonisckzes Vorspiel Deutschland — «in echt deutsch empfundenes Kunstwerk — deutet in geschmackvoller Weise Heimatliebe, Tapferkeit und Treue und klingt machtvoll aus in dem Ehoral „Ein sesle Burg ist unser Gott". Eindrucksvoll auch die drei Hitlerlieder „Hymne", „Bruder. Deine Hand" und „Zu Dir" nach Gedichien von A. Sergel, die in Martin Kremer einen ausgezeichnete» Interpreten sanden Auch diesen Uraufführungen war ein voller Erfolg beschieden. Den Höhepunkt aber bildete der volkstümlich gehaltene heroisch Marsch „Hakenkreuz und Schwarz-Weis; Rot". Fohnenlied und Marsch sind von zündender Klangharmonie und werden sicher bald den Weg zur breiten Oefsentlichkeit gesnnden haben. Tie Ehorpartie im Falmenlied hatte der Dresdner Männergesang- rrerein wirkungsvoll übernommen: unter der Leitung seines ständigen Dirigenten Otto Winter sang dieser au Herd en, noch zwei Ehöre von „Göpsart" l„Der Schmieü"s und Trunk l„Deutschland. mein Deutschland"). Das Sinlonieorchfler „pro arte" zeigte sich den hohen Anforderungen des Programms bestens gewachsen <sans Richler-Haaser kann als Dirigent stolz lein auf das Können des verhällniswühig doch jungen Orchsters. Bor allem führte es aber Staatsopernka»wllmeister Kurt SIriegler — er erfreute sich besonders spontaner Ehrung — zur Entfaltung prächtigster Tonschönheil Es gab siir die auserlesenen Kunstgaben des Abends vielen herzlich» Beifall, für alle Beteiligten und Blumen für die Komponisten. Im zweiten Teil des Abends wurde im Nahmen eines Kommers die F ü n f j n h r fe i c r der „Notäa" abgehaiten. Auch bier war für musikalische Gaben von hohem künstlerisch«» Wert 'gesorgt, für die sich Hans Richter Haaser. mit Klavier stücken von Liszt. Iosefine Doemens und einem Brahms-Lied und Konzertmeister Hugo Hundt — übrigens der einzigste b>ei- gcnvirluos. der sein Instrument selbst baut — mit dem „Ca- price Viennais" von Fritz Kreisler in vollendeter Weife ein- seßleu. Zuvor spielte das „pro nrte"-Orchester die „Jubel-Ou vertüre" von Wehr. der sich der Vortrag eines dem Reichs kanzler Adolf Hitler gewidmeten Gedichtes „Das Hobe Lied der Arbeit" von Leopold F i s ch e r anschlos; Georg Blätter- lein, der Führer der Notäa. stellte in seiner kurzen Be griiszungsansprache die Ziele der Notäa. durch Pflege der Volks- gemeinschast Arbeit zu sckasfen und so dem Vaterland zu die nen. besonders hraus llelwr die Kulturzicle der Notäa machte dann Max Konrad Marr einige Ausführungen. Er htonte vor allem, dal; die Gründung des Orchesters „pro arte" keine Konkurrenz für die bestehenden Dresdner Orchester darslellen solle. Das Orchester der Notäa habe cs sich zur besonderen Anfgah gemacht, die Werke funger heimischer Komponisten, denen der Weg zur Ocsfentlickkeit bisher recht erschwert war. zu fördern und damit wertvolles Kulturgut der Allgemeinheit zu erschlichen Die Kunststadt Dresden Kobe in dieser Hinsicht eine fühlbare Lücke aufgewiesen, die zu füllen lick das Orchester „pro arte" zur Ausaalx- gestellt habe. Viele wertvolle Leistun gen hah das Orchester schon vollbracht und inerde auch in Zu kunft bestrebt sein, nur gute deutsche Kunst zu bieten. — Den an Kunstgenüssen so überaus reichhaltigen Abend beschlos; ein geselliges Beisammensein mit Lotterie und Tanz j. Dresdner Lichtspiele Ilfa-Palast und Universum. Walzcrkriea Dos; auch das Land der Kunst nicht immer die HeimstäNe des Friedens und einer ungetrübten .ämrmonie ihrer im allgemeinen hoch über den Niederungen de-'- Alltags wandelnden Jünger ist. beweisen Robert Liebmann nnd Hans Müller in dein neuen Ufa Tonfilm „Walzcrbrieg". Und ihr „Beweis" ist ebenso schlagend wie kurzweilig. Dos Publikum folgt diesem Krieg auf dem uu blutigen Schlachtfeld der Musik mit grohem Gefallen nnd un unterbrochener Heiterkeit. —Ein Musikerstreit ist in der Stadl der Musik und des ewigen Frohsinns zwischen Joseph Lanner, dem anerkannten Walzerkönig und seinem aufstreben den Schüler Johann Strauß ausgebrochcn. Ganz gefährlich gehts zu, wie in einen, regelrechten Krieg: zwei Fronten formieren sich, die Waffen sind die Instrumente der beiden Parteien als die eine zu unterliegen droht, greift man zur Feucrwehrfprilze. die heilloi'e Verwirrung anrichiet, bis schliesslich ein gefähr liches Bombardement mit Bicrkrügen und Stuhlbeinen einsetzt. Vom weiteren Verlaus dieses höchst amüsanten Walzcrkrünzs lei nnr noch verraten, das; auch der Kriegsschauplatz wechselt. An die Steile der Donaustadl tritt die .Hauptstadt des britischen Weltreiches an der Themse. Aber schliehlich muh ja jeder Krieg zu Ende gehen. So versucht man es auch hierzunächst mit einer Beilegung vor Gericht. Doch es stellt sich bald heraus, oah dies ein Fehlversuch ist, das; Disharmonie in der Mell der Musik nur durch die eignen Gesetze des Taktes und der Melodik zu beseitigen ist. Die vordem unversöhnlichen Künstler vergessen Winterhilfe ab Mitte Oktober Besondere Sorge auch sllr verschämte Arme. Berlin, 6. Oktober. Wie das VDZ.-Viiro meldet, sind die Vorbereitun gen des Winterhilfs Werks so weit gediehen, daß mit dem Beginn der Austeilung an die Bedürf- tigen für den 15. Oktober zu rechnen ist. Die Sammlungstätigkeit wird fortgesetzt. Mindestens sechs Millionen Menschen im Deutschen Reiche müssen für sechs Monate vom Winterhilfswerk versorgt werden. aus einmal bei gemeinsamer Komposition des Radetzkiniarsches Streit und Fehde, so das; alles in Friede und Eintracht aus mündet. Die Rollenbesetzung in dem Film ist ganz ausgezeich net. Es spielen u. a. mit: Renate Müller. Willy Feilsch, Paul Hörbiger. Rose Barsony, Trude Brionne, Theo Lingen, Karl Stepanek. Prinzeß-Iheater. H eimat a in R h e i n Unter der Regie Fred Sauers ist ein Tonfilm vom Rhein mit sehr hübsch» Landschastsausnahmen gedreht worden, ein flott ge spieltes Volksstück, dem der ernste Untertan nickt fehlt. Hinter der rheinischen Fröhlichkeit steht die Not der Winzer, die ihr von Vorvätern überkommenes Erbe, prächtige Weinberge und alteingesührle Gasthöfe, nicht mehr halten können. Zumal Gcldleulc übelster Sorte die Gelegenheit benutzen, um aus der Not der Weinbauer billig Kapital zu schlagen. Dem gleichen Schicksal verfallen ist Hannes Lorenz, der junge Kroncnwirt. Gasthaus und Weinberge sollen versteigert werden, da aber zeigt sich das Solidarilälsgesühl der Winzer. Sie bieten nicht, so das; die kleine resolute Wienerin Mizzi Gruber, die für den Hannes gehandelt hat, dem Kronenwirt Hab und Gut und sich den künftigen Ehemann sichert, womit auch die Verbrüderung von Rhein und Donau sinnfällig wird. Lucie Englisch als tapferes, zungengewandtes und schlaues Weaner Modi trügt den Film, der recht zahlreichen Besuch verdient. Neben ihr sind noch zu nennen: Werner F u e I t e r e r, Jakob T i e d t k e, Hans In nk ermann. Maly Del schäft u a. — Im Beiprogramm ein interessanter Kullursilm und die Fox-Wochen schau blockt rickten Wieder IW Kommunisten sestgcnommen. Mülheim-Ruhr, 7. Okt. In der Nacht zum 5 Oktaler wurden in Mülhim Handzettel hetzerisch» Inhalts verbreitet, an Wänden und auf Bürgersteigen beleidigende Warte ge schmiert. In Mülheim an der Ruhr wurden deshalb IllO ehe malige Kommunisten festgenommen. Mandatsnlederlegung im Preußischen Landtag. Berlin. 7. Oki. Der preuszische Landtagsabgeordnete Pros, lic. Konrad Meix'r hat der Landlagsverwaltung mitgeteilt, daiz er sein Mandat niederlege. Professor Meyer, der von IWt bis IWtl Direktor des theologischen Studenbauses zu Bona am Rl>ein war und seitdem geistlicher Inspektor am Kloster Unserer Lieben Frauen zu Magdeburg ist. gekörte dein Preu- ßischn Landtag seit 1K-l als deulschnationaler Abgeordneter für den Wahlkreis Magdeburg an. Die politische Einigung Iin Sanrgcbiet. Saarbrücken. 7. Okt. Die deutsch saarländische Volkspar- lei und die bürgerlich Milte haben mit sofortiger Wirkung ihre Auslösung beschlossen In einem Aufruf der aufgelösten Parteien heißt es, die Auslösung sei in der klaren Erkenntnis erfolgt, das; die iveilere Ausrecklerhaltnng der Parteien nickt mehr im nationalen Interesse liege Die Zentrumsnartei w''rd erst i„ nächster Mach über ihr weiteres Bestehen Beschlus; fassen. Geschäftliches Wenn Schmerzen . . . Togal. Ein prompt w:,k d.s, schmerzstillendes Mittel ist Togal. Gliederschmerzen, a checke rhenmalische und nervöse Schmerzen, Kops- und Zahnickme - n werden nach vorliegenden Urteilen mit Togal Tabletten er' ' ' reich bekämpft Nicht weniger als l>t>an Aerzte, darunter v >.' namhafte Professoren, dokum'iitieren laut notarieller Bestäti gung die gute Wirkung des Togal. Blumen zum Ball aus den Tisch aus das Grab Immer nur unsere unver- welklichen, weil auch mo natelang schön bleibend und auch billig sind. Manufaktur künstlicher Blumen, Hermann Hesse, Dresden, Lchesfelstr. 12. Mist m«tl M liMSitl Mit! ttetüat^immer — llerron- uncl tüpeiserimmor, Iotas Lliaiseloagnes — l<ücken Ur.zuszvakll MH.l'rolso! tilinüllgv Xnkliiiigsnvlsvr k4övet-Nsrkrr I»rvs«tvn,Ii>iuU»neks<r.3l bleko l'IIIntt/.er tKrnlio liV!iMi!lWMWWWi«WMM^ W!i!iiD!i!!!i!i!iM»Wi!i!!«!!!i» Meilm 8is dllls bei Offenen: Unter Bezugnahme aus 'Ihre Anzeige in der 8riol>8i8olion Vol^reills. 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