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Nr. 217. Teichfische Volkszeitung Seite 6 l.sipiig Hinrichtung eines Mörders. Leipzig. Heute früh wurde im Hofe des Land- gerichtsgeföngnisses der 32jährige Kraftwagenführer Wal ter Kunze durch das Fallbeil hingerichtet. Kunze hatte am 19. November vorigen Jahres einen Autovertreter unter der Vorspiegelung, einen neuen Lieferkraftwagen gegen Barzahlung kaufen zu wollen, zu einer Probefahrt in die Burgaue gelockt und den Ahnungslosen an einer einsamen Stelle erwürgt, um in den Besitz des Wagens zu kommen. Zum Besuch des Juristentages Leipzig. Bei der Organisationsleitung des Iuristentages sind verschiedene Anfragen nach Ehrenkarten und dergleichen eingegangcn, auch sind Erwartungen ausgesprochen worden, als ob es zur Teilnahme an den Tagungen besonderer Aufforde rungen bedürfe. Ter Bund Nationalsozialistischer Deutscher Juristen ist eine Untergliederung der NSDAP. Seine Tagung, zu der alle Mitglieder, denen die Teilnahme möglich ist, er wartet werden, ist eine Pnrteiveranstaltung. Die Hinausgabe besonderer Einladungen erübrigt sich dadurch. Auherdem ist wiederholt bekannt gegeben morden, daß jeder am Recht in teressierte Volksgenosse eine Teilnehmerkarte erwerben kann. ) Bon der Leipziger Arbeitsschlacht. Bor kurzem erst, an einem Spälsommerabend. stand auf dem Leipziger Hauvt- bahnhof der erste Transport von Freiwilligen des Leipziger Arbeitsdienstes, bereit, in friedlicher Pionierarl'eit im deutschen Osten mitzuwirken, In Ostpreuszen hat dieser erste Zug mit den Leipziger Arbeitsdienstmilligen im Hinblick auf Disziplin und Aussehen einen besonders guten Endruck gemacht Am Mittwoch. 27. September, 20,-12 Uhr, wird vom Hauptbahnhof ein weiterer Transport von MO Mann über Berlin nach Ost preußen abgehen. Weitere Züge werden wahrscheinlich später folgen. Der ostpreuszische Arlnntsdienst hat sich verpflichtet, die Freiwilligen des Arlreitedienstes 20 Wochen lang zu be schäftigen. Die längste Beschästigungsdauer beträgt 40 Wo chen. civr l.ousi»r Ein Bekenntnis der Wenden zum Reich Cottbus. Als Auftakt zu der strotzen Kund- stebunst des Bundes Deutscher Osten tagte in Cottbus der Führerrat der Untergruppe Lausitz-West des Bundes Deutscher Osten unter Leitung von Oberbürger meister Dr. Haltenhoff-Cottbus. Aus dem Bericht des Landessührers ging hervor, datz im Reich 87 Ortsgruppen mit rund 6000 Mitgliedern bestehen. Bei dem Begrü- tzungsabend betonte Regierungspräsident Dr. Eichler, datz auch die eng mit Deutschland verwachsenen zahl reichen Wenden der Lansitz berufen seien, an den Zie len des Bundes mitzuarbeiten. Seit mehr als tausend Jahren bestehe diese deutsch wendische Verbundenheit. Die Wenden seien immer bereit gewesen, gemeinsam mit uns das deutsche Leid zu tragen. Die Wenden seien mit die besten Soldaten im Weltkriege gewesen. Solcher Mitstreiter am deutschen Gedanken könnten wir uns freuen: sie seien Arier und mit uns berufen, das deutsche Schicksal im Osten zu meisiern. Am Sonntag fand eine grosse öffentliche Kund gebung aus dem Schillerplatz statt. Oberbürgermeister Hallenhoss-Cott'ous entbot den Willkommengrutz der Stadt. Eaugeschästsführer Dr. Polack überbrachte die Grütze des Schirmherrn des Bundes, Obcrpräsiüent Kube. Den Höhepunkt der Veranstaltung bildeten die Ausfüh rungen des Führers der wendischen Spree waldbauern Fischer-Burg, die in dem unzweideutigen Bekenntnis der Wenden zum Deutschtum ausklangen. Die Wenden sind stolz auf ihre Ueberliescrung und halten unverbrüchlich fest an dem, was sie von Vater und Mutter geerbt haben. „Wir geloben", so fuhr der Redner fort, „datz wir die Blutsverwandtschaft dem deutschen Osten halten wollen. Wir wollen, datz die Grenze, die früher deutsch war, wieder deutsch werde." Zehn Jahre pfarrgemeinde Sdier l. Sdier. Mit dem 23. September lvaren zehn Jahre vergangen, datz die Pfarrgemeinde Sdier gegründet wurde. Die Gründling veranlatzte der verstorbene Bischof Dr. Christian Schreiber im Jahre 1923 auf der ersten Synode des neuerrichtelen Bistums Meissen in Kloster St. Manenstern. Tie jetzige Psarrgemeinde Sdier ge hörte damals zum Teil nach Radibor. Am 23. Septem ber 1923 wurde der jetzige Ortspfarrer durch den ver dorbenen Dekan Jakob Skala in sein Amt eingesetzt. Möge die junge Gemeinde sich weiter entwickeln und das Gotteshaus stets der Mittelpunkt regen christlicljen Wir kens und Lebens sein. Neuer Gottesdienstraum in Ebersbach. Ebersbach. Die katholiscl)e Gemeinde hat einen neuen Gottesdienstraum beziehen müssen, da ihr der bis herige gekündigt wurde. Der neue Gottesdienstraum befindet sich ab 27. Septeml>er, Brunnenstratze 3, Nähe Bahnhof, hinter Friseur Lindner. l. Crostwitz. Der wendisckp! Verein „Natarski dorost", Berufsorganisation junger Landwirte di der Kloftergegend, ) volkskundliche Ausstellung im Ringmetztzaus. Die an läßlich der Kuliurmock)« !m Ringmetzhaus stattsindende Aus stellung wird u. a. einen sehr starken volkskundlickren Ein schlag lniben. Die in Leipzig tätigen Stellen des Sächsisck>en Verbandes für Volkskunde, insbesondere die Abteilung Volks kunde am Germanistisck>en Institut der Universität, die Lan desstelle Sachsen des Atlas der deutschen Volkskunde und der Leipziger Verein für Volks- und Heimatforschung haben sich zusammengetan, um diesen Teil der Ausstellung ganz beson ders würdig zu gestalten. Eine Rcil>e von Karlen zur Volks kunde- und Mundartengeographie, verschiedene wertvolle Sammlungen aus Leipzig und seiner weiteren Umgebung so wie zahlreiche Museumsgegenstände werden dem Betrachter ein Bild vom milteldeutsclien Volkstum geben. ) Professor D. Horst Stephan 60 Fahre alt. Am 27. Sept, feiert Professor D. Horst Stephan, der seit 1926 den Lehrstuhl für systamatische Tl>eoloqi« inne hat, feinen 60. Geburtstag. Der Zubilar ist der Herausgeber der „Zeitschrift für Theologie und Kircl-e" und Verfasser zahlreicher theologischer Abhand lungen. Leipziger Konzerte Kammermusikabend. Wie im vergangenen Jahre so auch in diesem veranstaltet der Rat der Stadt Leipzig Kammer musikabende zu volkstümliclzen Preisen Den ersten dieser Abende bestritt das weit- und bestbekannte Schachtel)« ck- Quartett sHeinrich Scl>achtebeck — Willy Schaust — Herbert Gros; — Bernhard Günther) und bracht «Werke Jos. Haydn's und W. A. Mozart's, der genialen Schöpfer und Komponisten des Streichguartetts, der Kammermusik überhaupt. Es ist daher kein Wunder, wenn ein derartiges Meisteriverk wie das F-dur-Streichquartett op. 74 Nr. 2 von Haydn von solchen Meistern ihres Instruments, wie es die Schachtebcck'sckie Kam mermusik-Vereinigung aufzuweisen hat, einen derartig starken Eindruck hinterliest, das; die Hörer sofort in ihren Bann ge zogen wurden. Im Klarinetten-Ouintett Mozart' sK. V. Mi tral dem Streichquartett Stadtkammervirtuos Hermann Hof mann lKlarinette) bei. Ohne Uebcrtreibung darf man wohl sagen, dast man in diesem Virtuosen einen genialen, feinsin nigen und impulsiven Musiker von geistigem Format kennen lernte, der interessante Klangfarben in allen dynamischen Schattierungen seinem Instrument zu entlocken wustte. Der ungemein starke Beifall mag ihm und dem Quartett das sicherste Zeichen dafür sein, wie dankbar der graste Zuhörer kreis für diese Wiedergabe war. — Das lieriihmte ...Kaiser- Quartett" von Jos. Haydn konnte weiterer Verpflichtung we gen nicht gehört iverden. gtx. hat in der letzten Kreisversammlung in Crostwitz den Anschluss an den Sächsisch» Junqlandbund vollzogen Die wendische Sprach bleibt auch in Zukunft Vercinsspracl>e. Der Verein, dem die Ziveige Nellschütz. Crostwitz und Radibor angehören, bestellte den Wirtscixrftsgehilfen Herrn Nobel, Wendischbaselitz, zum Führer, und Herrn Krahl, Nuckritz, zu dessen Stellver treter. eha. l. Crostwitz. Die Herbstferien an der Volksschule zu Crostwitz haben am Dienstag begonnen und enden am 11. Oktober. l Horka bei Crostwitz. Nach längerer schiverer Krank heit verschied am vorigen Dienstagabend im Krankenhaus« zu Räckelwitz «in geschätzter Mitbürger unserer Gemeinde, Herr Gutsbesitzer Jakob Heduschk« Der Verstorben«, ein Bru der des Herrn Scholastikus und Dompfarrers Georg Heduschk« in Bautzen, hat ein Alter von 62 Jahre» erreicht. Seine sterb liche Hülle wurde am Sonnalndoormitlag unter groster Anteilnahme der (Geistlichkeit und der Bevölkerung der Um gebung auf dem Crostwitzer Friedhofe beigesetzt. l. Panschwitz. Stiftungsfest. Am Sonntag, den 24. 9. feierte der Ge s e l l e n v e re i n „St. Marienstern" sein lOjähriges Stiftungsfest mit Banncrweihe. Zahlreiche Freunde und Gönner des Vereins, sowie Mitglieder der Brudervereine Bautzen, Schirgiswalde und Wittichenau waren zum Festabend erschienen. Zu Beginn wurde das neug«weihte Symbol der Söhne Kolpings feierlichst eingeholt. Präses Pater Gerhard gedachte in seiner Begriistungsanspraci)« vor allem des Grün ders des Vereins, des Herrn Pater Ubald (jetzt Marienthal) und würdigte die bisherigen Leistungen des Vereins. Im Mittelpunkt der Darbietungen stand das Schauspiel von Char lotte Birch-Pfeifser „Der Goldbauer". Lebhafter Beifall und manches Iränenerfüllte Auge zeugte von dem tiefen Eindruck, den dieses nach bester Möglichkeit dargebotene Spiel auf die Zuschauer gemacht hat. In einer packenden Nniprack;« beglück wünschte der Ortspfarrer Herr Wcnke lCrostivitz) den Verein und wies aus die graste religiöse, soziale und kulturelle Auf gabe des Vereins hin, die selbstlos zu erfüllen seine vornehmste Ausgabe sein soll, um io im Sinne der Reichsregierung der Ehre Gottes und dem Wohle des Volkes zu dienen. Aus un zähligen Kehlen erschallte das Kolpingslied und das Deutsch landlied gleich einem Treugelöbnis zum Vater Kolping und zum Vaterland. Ein gcmütlicl>es Tänzchen hielt die Jugend noch einige Stunde» fröhlich beisammen. l. Radibor. Am Sonntag fand im hiesigen „Erbgericht" der erste G e nie i n de a be n d der Parachie Radibor statt. Die Erschienenen sangen zuerst ein Kirchenlied. Daraus be grüßte Herr Pfarrer Noack alle und erklärt« den Zweck solcher Pfnrrgcmeindeabcnde. Sie sind im Sinn der katholischen Aktion und zur Belehrung der Gläubigen eingerichtet. Vor allein sollen fi« auch ei» festes Band um alle Mitglieder der Pfarrgemeinde schlingen, damit sich alle als Glieder einer Fa milie fühlen. Der erste Abend war dem Gedäclstnis Michael Harni.gs gewidmet. Ein Lied, das er als Student gedichtet und das Schncidcr-Krawc komponiert hat. wurde dann von der Musikvereinioung unter Leitung des Herrn Lehrer Nauke gesungen Eine Gruppe der DJK. zeigte einige Freiübungen. Den Festvortrag bot Herr Oberlehrer Symank-Bautzen Da er selbst in seiner Jugend zu den Freunden Hornias zählte, wustte er fesselnd von diesem grasten Gelehrten ler svrach 11 Sprachen fliehend), und doch so demütigen Sahne des Wenden- valkes zu erzählen, der bei Armen und Reichen. Deutschen und Wenden, gleich beliebt war. Herr H'tzke erüihlte einige Erlebnisse aus der Zeit, da er Ministrant lnn Michael Hornig >var. Herr Allons Andritzki deklamierte ein Gedickt über den Tod Michael Hornigs und die Musilwereinwung sang Zwei Volkslieder aus der Hornig-Liedersammlnng. Nach d«n Schluß worten des Herrn Pfarrers sang die Versammlung ei» Ma- ricnlicd. > l Seltendorf. Der k a t h. Gc se l le n ve r e i n leitete sei» Stiftungsfest ein mit dem Badenweiler Marsch, den das Vereinsorcl-esler schwungvoll vorlrug. An die Begrüstungsworte des Präses schloß sich das Kolpinglied und „Unser Treugrust". Nach einem weiteren Musikstück legte der Senior Hübner ein Treubckenntnis zum Vaterland ab, das durch das Deutsch landlied bekräftigt wurde. Hochw. Herr Kaplan Joch sprach dann über Wichtigkeil und Wollen der Plarrjugend und warb für verständnisvolle Zusammenarbeit. Bürgermeister Müller mahnte zu treuem Einstelien für die Ideale des Vereins. Nach weiteren Musikstücken, denen ob des reick>en Veisalls noch einige Zugalren folgten, kamen die zahlreich» Tanz lustigen zu ihrem Recht«. 5ücsvvest-5octissn Aus der kuratle zur hl. Familie Zwickau Zwickau. Anläßlich der Gründungsversammlung eines Mülleroereins in der Kuratie „Zur heiligen Familie" in Zwickau hatten sich 70 Frauen aus dem Seelsorgsbezirk in der Wohnung des Herrn Kuratus eingcfunden. Ueber 100 Mütter waren am folgenden Morgen — Fest der 7 Schmerzen Mariä — zum feierlichen „Mütlertags"-Gotlesdienst erschienen. Am Abend sprach ein Mitglied unserer Gemeinde, welches nach län gerer Tätigkeit in Sowjetrußlanü vor einigen Tmwn von dort zuriickgekehrt war. Er hatte mit einem der größten Werks einen zweijährigen Vertrag ^schlosse». Mit größter Aufmerk samkeit. so erzählte er uns, verfolgte der Russe meine beruf liche Arbeit und er lernt und lernt fortgesetzt Ich stand die ganze Zeit wie auf einem Präsentierteller. Natürlich kam ich nicht ais ein politisch Naiver dahin. Die Losungen in Sowjet- Rußland sind aber ganz entgegengesetzt den in Deutschland üblich gewesenen. Wenn ich. durch das viele Entgegengesetzte angeregt, meine Umgebung fragte: „Ja. was bedeutet denn das?", so erhielt ich immer zur Antwort: „Ja, wir bauen den Sozialismus auf". So spricht man aber nur. wenn mehr als 4 Ohren hören, wenn man aber unter 4 Augen ist. dann lautet die Antwort: „Wir fluchen dem Sozialismus". Fragte ich nun: „Was ist denn Sozialismus?", so lautete die Antwort: „So zialismus ist eine Wirtschaftsordnung, die auf dem Prinzip ruht „kein Privateigentum". Beruht der Kapitalismus auf dem Eigentum, so ist eben genau entgegengesetzt der Sozialismus ohne Eigentum." — Dieser eigentumslos« Zustand ist mm voll verwirklicht. Bettelarm sind die Russen. Noch immer sagt man aber dort, man baut den Sozialismus aus. spricht und schreibt von den vielen neuen Fabriken, die erbaut wurden und noch erbaut werden, spricht fortgesetzt vom Sozialismus, meint aber in Wahrheit die Industrialisierung Sowjet-Nuß lands. Und so ist es in der Tat. Dort wächst ein neues In dustrieland hoch, dem zu dienen das ganze besitz- und rechtlos gemachte russische Volk gezwungen ist. Denn die Grenzen sind geschlossen, kein Russe darf das Land verlassen. Die Methode» der Regierung sind zu einem System vereinigt gleich den Schnü ren zu einem Netz. Dieses liegt über dem ganzen Sowjet- Rußland ausgebreitet und in Händen halten es Männer, die den Marxismus zum Evangelium erheben. Wie versorgt die Regierung ihre Bürger? Hier muß ich einfügen, daß ein zweites kommunistisches Prinzip lautet: „Wer nicht arbeitet, soll nicht essen". Die Auslegung ist aber so: Als Arbeit wird nur anerkannt, was für die Gesellschaft ge leistet wird. Z. B. e-ne Hausfrau mitsamt ihrem Dienstmäd- ckpm leistet nach kommunistisck-er Auffassung keine Arbeit, hat also auch keinen Anspruch auf die staatliche Lebensmittelver sorgung. 6 große Hauptgrup;»en für den Empfang der Le bensmittelversorgung konnte ich untersckxüden Die erste Gruppe umfaßt die Funktionäre der kommunistischen Partei. Die zweite Grup;re sind die ausländischen Spezialisten, zu ivel- ä;«r auch ich gehörte. Die dritte Gruppe sind die Udärniki, so bezeichnet der Russe diejenigen Arbeiter. Angestellte, Aerzte, Bauern, kurz aus allen Berufe», die die verlangte Arbeitsnorm überbieten. Als vierte Gruppe finden wir den Arbeiter der Faust. An fünfter Stelle stellen die Angestellten Als letzte Gruppe derjenige Teil des Balkes, der nicht als produktiv im kommunistisciien Sinne gilt und ohne Lelrensmitlelkarte ist Wir finden da die Hausfrauen, diejenigen, die nicht Arbeit finden und die russisäre Geistlichkeit, soweit sie noch lebt. Die Aermsten sind die Geistlichen, sie stehen bettelnd an den Straßen Mit Hilfe dieser Methode zwang die Regierung di-. Frauen, Mütter und Mädcl>en in die Fabriken Die Familie zerbrach, denn außer den ersten beiden Gruppen leiden alle Russen bittere Not. Die staatliche Lebensmittelversorgung ist so gering, dast kein Arbeitender sich davon sättigen kann, bei einem verheirateten Mann ist an eine Ernährung der eigenen Frau absolut nicht zu denken. Es ist eine entsetzlich grausame Methode. Zu dieser täglichen Abhängigkeit vom Staat kommt nun die geistige Beeinflussung mit dem Ziel der kommunistischen Erziehung aller Russen. Keine Zeitung, kein Buch wird ge druckt. welclies nicht kommunistische Ideen enthält, denn auch jede Druckerei ist staatlich Den Kampf gegen seine christliär« Kircln' hat der koni- munistiscl>e Staat längst geendet. Wohl alle Kirchen sind ihrer hohen Aufgabe entledigt. Der eine Teil ist gesprengt und liegt schon seit Jahren als Trümmerhaufen Ein anderer Teil ist in seinem Innern beraubt und dient als Versammlungsraum für die fortgesetzten Agitationsreden der Kommunisten. Und zu diesen Versammlungen zwingt den Russen wiederum der rote Terror. Ein kleiner Teil dient antireligiösen Museen. Dazu nimmt der Staat mit Vorlielre die Kathedralen seines Landes. 1ö Jahre schon erzieht man so das .rnssilclre Volk zum Kommunismus, täglich, stündlich, in Wort und Schrift. Ein einzig großer Ruf steigt auf aus diesem Volk: „Helft Ihr Aus länder uns armen Menscl»en, daß unsere Leidenszeit ein Ende nimmt!" L St. Schneeberg. Radfahrer verunglückt. Der 20 Jahr alte Arbeiter Schneider aus Neustädlel fuhr mit fei nem Fahrrad in eine Gruppe von drei Straßcngängern hin- ein. Schneider zog sich beim Sturz schwere Verletzungen zu, denen er am anderen Morgen erlag. Zwickau. O b e r b ü r g e r m e i st e r im Ruhestand. Oberbürgermeister Holz hatte dem Ratskollegium sein Rück trittsgesuch überreicht und gebeten ihn mit Rücksicht auf die Vollendung seines 60. Lebensjahres von seinem Amt zu ent binden. Das Natskollegium gab dem Rücktrittsgesuch statt. Oberbürgermeister Holz wird am 1. Februar 1934 aus dem Amt scheiden. cksrn ksick« Frankfurt a. M. Der Fabrikant und Nennstallbesitzer Marit; James Oppenheimer ist auf Grund eines richter lichen Haftbefehls in das Untersuchungsgefängnis ei »geliefert worden. Ihm wird Betrug zum Nachteil mehrerer Firme» und Privatpersonen sowie Konkursvergehen zur Last gelegt. Oppenheimer beziffert seine Schulde» aus 214 Millionen RM. Ueber das Vermögen Oppenheimers ist heute Konkurs eröffnet morden. Berlin. Der Führer der NSDAP, erläßt laut NSK. folgende Anordnung: „Pg. Rudolf Heß legt die Titel eines Reichsleiters und eines Obergruppenführers ab und führt nur noch künftig den Titel „Stellvertreter desFührer s". Frankfurt a. M. Der finnische KonsulDr. Kaiser ist auf einer Paddelbootsahrt, die er von Frankfurt aus nach dem Rhein unternommen hat, vor dem Duisburger Hasen ge kentert und ertrunken. 'München. Zum 5. Male traten die Gaubcamtenabteilungs- leiter und Reichssachschastslciter der V e a m t e n a b t e i l u n g der NSDAP, zu einer Neichstagung zusammen. Im Mittelpunkt der Besprechungen standen zwei Referate des Leiters der Beamtenabteilung der Reichsleitung, Hermann Neef, und des Stabsleiters Reusch.