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L^ob äes tietti^en Kreuxes Zum Feste Kreuzerhöhung am 14. September. Hoffend grüße ich dich, Gesenkt in verlangende Erde, Preise ich dich, o Kreuz, Genommen vom Baume des Lebens. Dem die Sünde geraubt Der Früchte goldene Wangen Und das beschattend« Laub. Du bist nackt wie der ewige Mörder Doch es breitet sich schon Die Allmacht, im Grabe verborgen, Neue Sprossen von dir Und rosenwangige Sprücl)«. Ueberstrahlend prangt Im Glanze ursprünglichen Lichtes Deine neue Gestalt. Das Königsbanner des Reiches. Der erhöbt ist an dir, Der Mensci-ensobn, sterbend und lebend. Zieht zum Triumph« hinan. Der umschmilzt Erde und Himmel, Die Erzitternden uns Aus den schwarzen Bränden des Blutes. Flammenschreitend trisft Die Milde des heiligen Auges Innen das steinerne Herz. Und lauter springen die Wasser Brennend gemeinsamer Reu« Und sr'ed->nm>:il<">der Liebe Heiliges Kreuz, im Licht Du stehst aus dem Berge des Lebens. Dir zu Füßen der Tod Ist Nährer des früchtigen Holzes. Sonne neigen und Mond Dem unerschaffenen Licht, Dessen Gemmen dein Schmuck, Das Recht der vergänglichen Stirnen, Während im stillen Feuer des göttlichen Odems die Flügel Singen der Cherubim. Der Erzengel, Throne, Gewalten: Heilig. Heilig, Heilig Die meirschgewordene Liebe. Mutter des Lebens! Mit dir. Die unter dem Kreuze gestanden Und geschlachtet den Sohn. Gehorsam dem Willen des Vaters lGrößer als Abraham, Der den Sohn vom Tode gewonnen). Auf des Herzens Altar, Den Flamme des Opfers »mkränzet Golt zu lieblichem Duft — Mit dir, an den Händen der Mutter. Wollen den steilen Weg Des Kreuzes nun gern« wir gehen, Seufzend vor Leiden und Lielie. Da weih die Nacht nun entschwindet. Grüßen wir dich als das Frührat Des Tag's der Erlösung. Maria. Gottfried Hascnka m p. (Mit Erlaubnis des Verlages Herder u. Co.. Freiburg i. Br., entnommen dem Bucl>e: „Jugend spricht im Chor", lierausgegc- ben von Wilhelm Peuler S. I.. 1932.) 15 Mü Mark Erzählerpreis der „Neuen Linie" 1931. Das Preisausschreiben, das in den beiden letzten Jahren so manchem jungen Talent den Weg in die Oefsentlichkcit gebahnt Hal. wen det sich auch seht wieder an alle, die in sich die Kraft und Gabe sühlen, auf das deulsä-e Schrifttum schöpferisch einzuwirken. Der erste Preis beträgt 1066 RM. Die Eingänge iverden ehren amtlich geprüft von Dr. Paul Fechter. Helene Nostiz. Wilhelm von Eeholz. Will iiiesper und Dr Bruno E. Werner. Nähere Bedingungen zur Teilnahme am Preisausschreiben enthält das Eeptcmberheft „Die Neu« Linie" ^u§u8t 6er Starke un6 6ie )s§6 Daß Friedrich August der Starke selbst ein passionierter Jäger war. ist bekannt. Ein Blick in die berühmte Geweih sammlung des Schlosses Moritzburg oder ein Gang durch die Gedächtnissärau im Dresdener Schlosse beiveiscn das zur Genüge. Daß er aber auch gesetzgeberisch ein holres Verdienst um das edle Weidwerk hat. ist iveniger bekannt, und doch ist er auch hier wie aus vielen anderen Gebieten wegweisend und von lang andauernder Wirkung gewesen. Es fehlte in damaliger Zeit noch das rechte Verständnis für die Unterschiede der Jagd, die nach ihm in eine Hoär-, Mit tel- und Nieder-Iagd zerfiel, wie auch an klaren Bestimmungen über di« Zugehörigkeit der einzelnen Wildsorten zu einer jeden der drei Iagdarten. Und da aus diesem Mangel mancherlei Ziveifel entsprangen, die zu Irrungen und Unzuträglichkeiten führten, so sah sich der Chursürst-König veranlaszt,, darüber feste Bestimmungen zu erlassen, und es erschien im Jahre 1717 eine Landesverordnung, di« nicht nur für ihr« Zeit höchst bedeutsam, sondern auch für eine weite Zukunft richtunggebend ivar. Das denkwürdige Dokument ist ein Schriststück, das aus vier Blättern in Groszsolio besieht, deren erste Seite den prunk vollen Titel in folgender Fassung und urschristlicizer Verteilung enthält: Sr. König!. Majestät in Pohlen / etc. Lhursl. Durch!, zu Sachsen / etc. etc. M—a—n—d—a—t. Was vor Wildprct eigentlich zur Hoch- Mittel und Nieder - Jagd gerechnet wird / Auch Wer Wölsse zu fällen befugt segn soll. Mit König!. Pohln und Churfl. S. allergn. Prlvilegio. D R S. D F. N Gedruckt und zu finden begm König!. Hof-Buchdrucker Ioh. Riedeln, und dessen adjuncto, Ioh. Conrad Stöfzeln. Nach einer umfangreichen, fast eine halbe Seite einneh mende» Blattschmuckverzierung, innerhalb deren Krone. Na menszug und Wappen des Fürsten prangen, beginnt das Schrift stück mit den Worten: „Mr Friedrich August, von Gottes Gnaden König In Pohlen. Grosz-Herszog in Litthauen, Reussen, Preussen, Mazo- vien, Samogitien. Khovien. Vollhinien. Podolien, Podlarhien, Liefsland, Smolenscien. Sevirien und Zsckzernicovien. etc. Herszog zu Sachsen, Jülich, Cleve und Berg, Engern und Westphalen, des Heiligen Römischen Reichs Erst Marschall und Churfürst, Landgraf»' in Thüringen. Marggraff .zu Meiszen, auch Ober- und Nieder-Laußilz. Burggrasf zu Magdeburg, (gefürsteter Graff zu Hennel'erg. Grass zu der Marck, Ravensberg und Barby, Herr zum Ravenstein etc. etc. Entbiethen allen und jeden. Unseren Praelaten, Grasen. Herren, denen van der Ritterschaft, Olier- Creiß- Haupt- und Ambt-Lenten, Schössern. Verwaltern. Bürgermeistern und Räthen in Städten, Richtern und Schultheissen, und insgemein allen Unsers Chur-Fürstentkums und Landen Unterthanen, auch de nen, die sich Unsers Schulzes gebrauchen, Unfern Grusz. Gnade und geneigten Willen. Nach dieser umsangrcichen Einleitung folgt unter voraus gehender Begründung des Sachverhaltes die Ankündigung des allerhöchsten Willcnsenlschlulses mit den Worten: „Nachdem über der Hohen- Nüttel- und Nieder-Iagd, und was vor Wildpret zu einer ieglichen derselben zu rechnen und zu zehlen sehe, biszhero iezuweilen Zwcissel vorgesallen, und Wir zu dessen Entscheidung und Vermeidung der sonst hieraus entstehenden Irrungen ein gewisses, worunter ein iedes Wi'.d- pret in Zukunsst gerechnet werden soll, folgendcrgestalt zu deler- miniren lsestzusetzen) veranlasset worden. " Und nun folgt die für die damalige Zeil völlig neue und lange in Gebrauch gebliebene Auszählung des jagdbaren Wildes und seine Bertcilung aus die genannten 3 Stufen der Jagd. Hohe-Iagd: 'Nieder-Iagd: Väre Hansen Bicrinnen Füchße Junge Bare Dnchße Hirsche Bieber Ctücken-Wild Fisch-Otter Wilds-Kälber Marder Tann-Hirsche Wilde Kaizen Tann-Wild Elthiere sIllisse) Tann-Wilds-Kälber Eichhörner Lnchße Wiesel Schwanen Hamster Trappen Schneppen Kran n ich« Repphiihner Auer-Hähne Wilde Gänse Auer-Hühner Wilde Enten Phasan-Hähne Reiher Phajan-Hühner Teicher Bocken jNachtrcihcr) Secmcbcn Wasser-Hühner Mittel-Jagd: Wasser-Schneppen Rehe-Vöcke Wilde Tauben Rehe Gicbilze Rehe-Kälber Wachteln .Hauende Schweine Kleine Brachvogel Angehende Schweine Ziemer Keyler Schnärren Bachen Amseln Frischlinge Drosseln Wölsse Lerchen und Birk-Hähne Andere kleine Vogel, Hasel-Hühner wie sie Nahmen haben Große Brach-Vogel mögen. Die unverhältnismäßig große Zahl der Wildsorten der Nieder-Iagd wird mit veranlaßt durch die Einbeziehung un serer beliebtesten Singvögel, welcher Bereich uns heute zwar barbarisch anmutet, der aber troßdcm erst durch das Gesesz vom Jahre 1876 beseitigt worden ist, worin im 8 1 Abs. 1 bestimmt wird, daß Gegenstand des Iagdrechts nicht mehr sein sollten: die Lerchen, Drosseln und alle kleinen Feld-, Wald- und Sing vögel, zu denen aber Rebhühner, Wachteln, Bekassinen, Schnep fen und wilde Tauben nicht zu rechnen seien. Eine besondere Bestimmung enthält das Jagd-Mandat be züglich der Wölfe, welche Ausnahme schon die Fassung seines Titels vermuten läßt. Es heißt darüber: „Mit denen Wölfsen <Wir cs) allo gehalten wissen wollen, daß solche nicht nur von einem jedweden, der die Jagden hat, wenn er auch nur mit der Nieder-Iagd alleine beließen, ge- sället, sondern auch dem, so einen Wolsss-Balg in die Wild- meistereh, worunter die Refiere einbezirket, einliefert. jederzeit allda Zween Thaler zwölff Groschen zur Ergöhlich- kcit gereichet werden sollen." Zum Schluß wird der Zweck des erlassenen Mandats noch einmal kurz zusammengefaßt und allen, besonders aber denen, die die Jagd ausüben, eindringlich zu Bewußtsein gebracht, in dem es heißt: „Als wird ein solches vermittelst dieses gedruckten Patents iedermänniglichen, besonders aber denenjenigen, die die Jagden aufs ein oder andere Arth zu cxerzireu befugt sind, kund ge- machet, damit sich ein icder darnach richten und vor Unge legenheit, auch ernstlicher Bestrafung hüten könne." . Darauf werden nach alle amtlichen Stellen des umsang reichen forstwirtschaftlichen Apparates, wie überhaupt alle Va sallen und Untertanen zu fleißiger Aufsicht über die Beobach tung des Mandates aufgefordert, worüber wörtlich angeordnet wird: „Gestalten hierdurch nicht allein Unsere Ober Hof- Hof- und Land-Jäger- auch Ober-Forst-Pirsch- und Wild-Meistercn, Ober- und Unter Förstern, Heegc-Reutheru und allen Unser» Jagd- u»d Forst-Bediente», sondern auch allen Unser» Vasallen und Unter- Ihanen, sie »lögen segn, wes Namens oder Würden sie wollen, darüber zu halten, fleißige Aussicht zu habe» und die Contra- venienten icdesmahl, damit deren Verbrechen untersuchet und ^erlc^ürcliglreitbn Balbo und der Schmuggler. Ein Oberlandjäger des Kreises Düren bemerkte dieser Tage einen sonderbaren Radfahrer. Der Mann trug auf seinem Stahlroß die übliche Segeltuchmapf'e, an der die Köpfe der Blätter herausschauten. Kaum war der Fahrer an dem Beamten vorbei, der kam es diesem in den Sinn, dos; die Blätter in großer Ueberschrift den Titel getragen hatten: „Balbo im Heimathafen gelandet." Der belesene Mann wußte sogleich, daß es sich um alte Zeitungsnummern handelte und so fragte er sich: „Was tut ein Zeitungsbote heute noch damit?" Er rief andere Landjägerposten an und versäumte es auch nicht, lwim Hauptzollamt in Düren fernmündlich seine Wahrnehmung kundzutun. Es dauerte nicht lange, und der seltsame Fahrer wurde an der Dürencr Nuhrbrücke von Zollbeamten gestellt. „Sie stelzen im Berdacht, Schmuggelware bei sich zu führen." Der Radfahrer lächelnd: „Sie Irren sich, Herr Zollassistent; ich habe in GUrzeich Zeitungen von Haus zu Haus getragen." „Hal ten Sie die Leute dort für so dumm, daß sie wockzenalte Zeitungen sich non Ihnen in die Hand drücken lassen?" Die Mappe wurde untersucht. Sie enthielt nur Zeitun gen. Dann aber gingen die Beamten zur Durchforschung der Kleider über, lind da machten sie eine überrasctzcnde Feststellung: der Radfahrer trug unter seiner Jacke eine so wunderbar gearbeitete Schmuggelweste, daß er durch aus nicht wattiert aussah. Und diese Weste enthielt nicht weniger und nicht mehr als zwanzig Pfund Fein- schnittabak. Was das heißt, eine solche Menge unter dem Rock unauffällig zu verstauen, kann nur der Fach mann ermessen. Man svird die Weste wahrscheinlich einem Zollmuseum einverleiben. Wer weiß, wie oft der Mann sctzon mit dem glücklich gelandeten Balbogeschwa- der durch die Gegend gefahren ist . . , Reichtümer aus Altpapier. Ziemlich regelmäßig hören wir den Ausrufer, der Alteisen, Lumpen, Papier und dergleichen kaufen will, und die Hausfrau, die ihre Zeitungen aufzzejtapelt hat, bekommt ein zmar Pfennige, wenn sie sie abliesert. In England ist diese Einrichlung praktischer aue-gebaut. Dort haben nämlich die Firmen, die Altpapier kaufen, Säcke, die sie an ihre „Kunden", wenn man es so nennen will, abliefern. Man hat dann nichts weiter zu tun, als die Papierkörbe in diesen Sack zu entleeren und die gelese nen Zeitungen hineinzustecken. Bei der nächsten Runde wird der gefüllte Sack abgeholt, man bekommt sein Geld dafür und empfängt einen neuen Sack, den man nun wie der füllt. Täglich fahren riesige Lastwagen mit Säcken auf den Hof der Firma, und jeder Sack wird sorgfältig gewogen. Dann sind 399 Mädchen angestellt, um das Pa pier zu sortieren, und zwar wird es in siebzig verschie dene Gruppen sortiert. Natürlich ist das aus den Privat- lzauslzaltungen stammende Papier der geringste Teil die ser ungeheuren Mengen, — die Hauptmassen stammen aus Zeitungsunternehmungen, Druckereien. Aemtern und dergleichen. Man rechnet, daß jede Woche Hunderte von Tonnen von der Fabrik verwertet werden. Nachdem die Papiersorten getrennt sind, werden sie zunäctzst von Staub gesäubert und kommen dann in Pressen, die feste Ballen aus ihnen machen. Diese Ballen werden nun an die Papiermühlen verschickt, wo sie zu Brei verwandelt und dann wieder zu Papier verarbeitet werden. Kostspielige Feuersbrünste. Nicht immer sind die großen Feuersbrünste die ge fährlichsten. Bisweilen können auch kleine Brände einen erheblichen Schaden verursachen. So ivar es ln.'i einem Brande, der im September 1908 in der Telefonzentrale in Paris ausbrach Da im Keller des Gebäudes Fässer mit Petroleum, Gutta-Percha und andere leicht entzünd liche Stoffe lagerten, ivar bald das ganze Haus ein Flammenmeer. Obwohl es gelang, den Brand aus seinen Herd zu beschränken, betrug der Sclzaden doch andert halb Millionen. In Albany im Staate Newyork ging im Jahre 1!)11 das Kapitol, das einen Wert von Mil lionen Dollars halte, in Flammen auf. Außerdem wurde die lzerrliche Bibliothek mit unschätzbaren Hand- schristen und Erinnerungen vernichtet. Auch sehr viele Dokumente verbrannten, die unersetzlich waren. Als im Jahre 1928 die Moreno-Oel-Ouelle, die größte Rumä niens, in Brand geriet, ivar die Hitze so entsetzlich, daß keine Löschmannscizaft sich der Brandstätte nähern konnte. Di« Petroleumguelle brannte demzufolge drei Jahre lang, wodurch täglich Petroleum im Wert von 90 000 Mark vernichtet wurde. Bei der Bekämpfung des Feuers büßten 23 Menschen ihr Leben ein. Erst 1931 er. fand ein gewisser Josef Schildong ein Pulver, das die Flammen löschte, wofür er eine Belohnung von einer Million bekam. — Ein Feuer im Anthrazitkohlenbezirk von Pennsylvania brannte sogar von 1854 bis 1904, also volle 5l) Jahre lang, und soll Kohle im Werte von lll) Mil- lioncn vernichtet lzaben, während die Kosten der Be kämpfung dieser Feuersbrunst zehn Millionen betrugen.