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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 23.07.1914
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1914-07-23
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19140723017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1914072301
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1914072301
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1914
-
Monat
1914-07
- Tag 1914-07-23
-
Monat
1914-07
-
Jahr
1914
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Seite S. Nr. 3S9. Morsen-Nusyabe Leipziger Tageblatt. Donnerstag. 23. 3utt 1914 1 Leiprig unü Umgebung Leipzig, 23. Juli. Eine Zentralstelle für volkstümliches Sücherekvefen. Die Sache der voltslümlick-en Bibtiotlfeten in Deutschland l>at einen tvichtigen Fortschritt zu verzeichne«. In der Pfiugstwochc, während des deutschen Bibliothekartages, wurde in Leip zig der eingetragene Äterein: Zentralstelle für volkstümliches Buchereiivesen uiit dem Sitz in Leipzig gegründet. Wer die Zersplitterung auf dem dicbiete des volistümlichen Büchereiwesens lennt, wer lveiß, ivie isoliert bisher der ein zelne Bibliothekar arbeitete, wird die Bedeutung des neuen Unternehmens zu würdigen wissen. Hervorgegaugen ist es aus den Arbeiten und Bestrebungen der bekannten Freien öffentlichen Bibliothek in Dresden-Plauen «Bieuerlsche Ztis. tung), und antehnen wird es sich an die neuen Bücherhalleu der Stadt Leipzig, au deren Spitze seht der srühere Leiter der genannten Bibliothek steht. Für die Zentralstelle hat sich ein Werbt' ausschus; gebildet, der aus den Kreisen der Freunde der Dresden-Plauener Bibliothek her- vorgegangeu ist rind der in seiner jetzigen Zu- sammensepuug weite am (Gedeihen der deutschen volkstümlichen Büchereien interessierte Kreise umfasst. Wir finden unter seinen Mitgliedern hervorragende Gelehrte, führende Persönlich keiten aus sozialen und pädagogischen Kreisen, die Geschäftsführer der großen deutschen und österreichischen Bibliotlststs-- und Bvlksbilduugs- verbände, eine Reihe von Bibliothekaren an gro ßen städtischen Büclicrhallen, an bctaunten ^tif- inngsbüchereien, au kleinen, nebenamtlich ge leiteten Bolksbibliothekeu usw.; England und Amerika sind durch die Leiter der führenden Bibliothetverbände ihres Landes vertreten, Ruß land durch die Leiterin der Moskauer Kurse für Bvlksbibliothekare usw. Der Borstaud des eigentlichen, seht gegrün deten Bcrcins, dem als ordentliche Mitglieder nnr solche Persönlichkeiten angehörcn lönneu, die in enger praktischer Beziehung zum Volks» büchereiwesen stehen, wird gebildet durch Pro fessor Haack, Direktor der städtischen Bücher- innd Lesehallen zu Köln, Karl Kaisig, Vcr» bandsbibliothekar des Berbandes oberschlesischer Bolksbüchereieu, Fräulein E. Franrre, Lei terin der Bücher-Halle der Richard-Zanders-Ltif- lang in Bergisch-Gladbach. Die Leitung der Geschäftsstelle liegt in den Händen Walter Hofmanns, Leiter der städtischen Bücher hallen zu Leipzig. Die finanzielle Sicherstellung des Unternehmens ist dank dem Weitblick einer ganzen Anzahl von Bibliotheken und Bibliothek verbänden rind dank der Opfcrwilligkeit der Stadt Leipzig in einer für dcutsclzc Berhültnisse überraschend günstigen Weise geglückt: Der Zen- tralstellc stehen seht schon rund 10000 Mark jährlich zur Verfügung, für die Einrichtung be willigte die Stadt Leipzig 3000 Mark. Die Arbeiten der Zentralstelle sollen sich ans folgende Gebiete erstrerteu: Technische Aus kunst und Beratung, Bezugsquellennachweis, Sammlung, Prüfung und Ausarbeitung neuer Bersahren und Einrichtungen, Nachweis von Bücherbesprechungen, Einrichtung und Betrieb einer Fachschule, Veranstaltung von Ferienkursen, Herausgabe einer Fachzeitschrift und von Leit linien für Technik und Berwaltnng. Besonders hervorgehobeu sei, das; sich dm Zentralstelle mit der Ausarbeitung von Musterkatalvgen, mit der Abfassung von Bücherbesprechungcn usw. satzungsgemäß nicht beschäftigt. Dieses Gebiet der volksbiblivtlietarischen Arbeit kann gerade in Deutschland nicht zentralisiert und schematisiert werden, hier muß der einzelnen, unter besonderen lokalen Bedingnngcu arbeitenden Büct-erci volle Bewcgnngssreiheil nud Verantwortung über lassen bleiben. Wohltätig aber wird sich die -Zentralisierung und Rationalisierung ans dem Gebiete der Technik und Berwaltnng erweisen, und hier wird die Arbeit der Zentralstelle ein sehen. Daß eine solche Zentralinerung und Ra tionalisierung dringend notwendig ist, das be weist gerade der Anschluß so ganz verschiedener Büchcreitnpen aus allen Gegenden Deutschlands und Oesterreichs au die Zentralstelle. Es sei noch hervorgehobeu, daß die Einrichtungen der Zentralstelle allen Interessenten, also auch Richt mitgliedern, gegen Gebühren zur Bersügung stehen. Auch die Fachschule und die Kurse stehen nicht nur den Bcreinsmitgliedcrn offen, doch lönneu für das erste Schuljahr und für den im Herbst dieses Jahres stattfindcuden Kursus nur noch wenige Anmeldungen angenommen werden. Alle Anfragen sind zu richten an die Zentralstelle für volkstümliches Büchereiwesen, Leipzig, Königstr. Nr. 18. Natsbeschlüste. Nachruf für Etadtrat Carl Schmidt k. Bor Ein- Iritt in die Tagesordnung gedachte der Herr Por- sitzende des unerwarteten Heimganges des Herrn Stadtrats Schmidt, dankte ihm für seine treue Mit arbeit für das Wohl der Stadt und seine stets be wiesene kollegiale Gesinnung. Sein Andenken werde stets in Ehren stehe». Zum Zeichen der Trauer er hoben sich die Ratsmitglicder von ihren Plätzen. Dankschreiben. — Einladung. Hieraus wurde in die Tagesordnung eingetrcten. Man nahm Kenntnis von einem Dankschreiben des Vorsitzenden des Ar beitsausschusses „Zeitgenössische Graphik" aus der Bugra uns von einer Einladung zum 35. Derbands- tag des Bundes Deutscher Buchbinderinnungen (25. bis 28. Juli 1911 im Buchhändlerhause). Bon der Nathanoelkirch«. Weiter nahm man Kenntnis davon, daß zum 3. Diakonus an der Nathanaelkirche zu Lcipzig-Lindenau Herr P. Pit- schel gewählt worden ist. Kirchensteuer. — Haushaltplan 1915. — Neu erwerbung für da» Museum der bildenden Künste. Genehmigt wurden die Kirchenstcuerordnung für Markkleeberg, einige Nachträge zum Haushaltplan für 1915 und der Anlauf eines Landschaftsbildes von Hagemcister für das Museum der bildenden Künste. Schenkung. Endlich wurde die Schenkung des Bildes „Königskerzen" von Professor Hein mit wärmstem Danke angenommen. * Bismarck - Jahrhundert - Frier. Wegen der für den 1. April I9lü in Aussicht genommenen Bismarck- Jahrhundert-Feier hat gestern unter dem Vorsitz des Oberbürgermeisters Dr. Di 1 trich im Nathause eine Besprechung stattgesunden. Mit Rücksicht auf die Ferienzeit ist beschlossen worden, alles Weitere bis Mitte September zu vertagen, sodann aber einen Ehren- und einen geschäftssühren- den Ausschuß zu bilden, der eine allgemeine nationale Bismarck-Jahrhundert-Feier vor bereiten soll. * Trauerfeier für Stadtrat Carl Schmidt. Mit den Leidtragenden hatte sich gestern nachmittag eine ansehnliche Trauervcrsammlung in der Hauptkapelle des Südtriedhoses vereint, um dem nach kurzem Leiden verstorbenen Stadtrat Earl Schmidt die letzte Ehre zu erweisen. Unter den Anwesenden befanden sich zahlreiche Mitglieder des Rates, mit dem Oberbürgermeister Dr. Dittrich und dem Bürgermeister Dr. Weber an der Spitze Der Vorstand des Stadtverordnetenkollegiums war durch den 1. Vizcvorücher Justizrat Schnauß ver treten. Außerdem waren eine größere Zahl ehe maliger Fraktionskollegen des Dahingejchiedenen erschienen, und auch die sozialdemokratische Fraktion hatte einen Vertreter entmndt. Zu beiden Seiten des mit Blumen und Palmen reichaeschmückten Sarges hielten Ratsdiener die Ehrenwache. Die große Ratssahne war zu Füßen des Sarges entfaltet, und Fahnendeputatronen hatten entsandt der Verein Leipziger Gemeinde beamten, die Leipziger Schützengesellschaft sowie die K S. Militärvereine „Kameradschaft" und „Jäger und Schützen". Rach einleitendem Orgelspiel hielt Pastor Dr. Markgraf von der Markuskirche die Trauerrede. Vor kaum vier Monaten haben die Hinterbliebenen am Sarge der Mutter gestanden. Niemand ahnte, daß nach so kurzer Zeit auch der Vater ihnen entrissen würde. Der Dahingesckicdene sei eine Persönlichkeit, ein Vorbild treuer Pflicht erfüllung gewesen. Nicht aus Ehrgen übernahm er die Aemter, deren er im Laufe der Jahre so viele bekleidete, sondern es war ihm ein Bedürfnis, mit seiner Arbeit Nutzen für seine Mitmenschen zu schaffen. Dabei zeichnete ihn große Anspruchslosig keit aus. eine Eigenschaft, die ihm besondere Be liebtheit bei allen, mit denen er in Berührung kam, verschaffte. Der Geistliche wies dann aus die viel fache Tätigkeit des Verstorbenen im öffentlichen Leben hin und hob ferner hervor, daß er auch als Kämpfer für Deutschlands Größe seine Schuldigkeit vor 14 Jahren in vollem Maße tat. Es war ihm beschicken, das höchste ihm offenstehende Ehrenamt im städtischen Dienste, das Amt eines Stadtrats, zu erlangen. Diese Würdigung seiner Verdienste bleibe ein steter Trost für die Hinterbliebenen. Oberbürger meister Dr. Dittrich gab den Gefühlen der Trauer des Rates beredten Ausdruck. Man habe immer noch gehofft, daß der schon seit einiger Zeit lranke Kollege wieder seine Gesundheit erlangen und in aller Frische im Rate Mitwirken werde. Es war anders beschieden. Der treue Kollege, der von allen geehrt und geachtet wurde und dessen Mitarbeit er schon in der heutigen Rats sitzung gewürdigt habe, sei dem Rate durch den Tod entrissen worden. Als letztes Zeichen der Liebe und Verehrung für den Verstorbenen lege er an dessen Badre im Namen des Gesamtrats den mit den Stadtfarben geschmückten Lorbeer nieder. Als Ver treter des Verbandes der Hausbesitzer Leipzigs gedachte Etadtrat Ryssel der Verdienste des Dahingegangenen, und für den Hausbesitzer- Verein Leipzig-Ost widmete ihm der Vorsitzende Michaelis herzliche Worte des Gedenkens. Ferner sprachen noch Vertreter der Leipziger Schützengesell schaft sowie der obengenannten Militäroereine. Gebet des Geistlichen und Gesang („Sei getreu bis in den Tod") schlossen die Trauerfeier. Dann wurde die irdische Hülle des Entschlafenen zur letzten Ruhe stätte geleitet. * Jubiläum. Der Marmorschleifer Carl Neuber t in Leipzig-Lindenau begeht heute das Jubiläum 25jähriger ununterbrochener Tätigkeit in der Marmor- warensabrik von Eebr. Bosüner in Leipzig, Berliner Straße 40. * Sozialdemokratischer Terrorismus. Ein in ¬ teressantes Beispiel, wie die „Unentwegten" cs ver suchen. diejenigen, die noch nicht von der Wohltat der alleinseligmachenden „völkerbefreicnden Inter nationalen" überzeugt sind, in ihre Organisation zu pressen, liefert wieder einmal eine Klage, die vor der Fcrienzivilkammer L des Leipziger Landgerichts zur Verhandlung stand. Die Hausschlächter Leander Höpping, Albert Wecker und Osmin Obst in Leipzig klagten gegen den Eewerkschaftsbcamten Friedrich Vennckold, den Buchdruckercibesitzer Friedrich Wilhelm Stephan und den Fleischer Paul Köthel, alle drei ebenfalls in Leipzig. Seit langer Zeit wurden die Hausschlächter Leipzigs von dem sozialdemokratischen Zentralverbande der Flei scher und Berufsqenosscn bedrängt, sie sollten dem Zentralverbande beitreten. Als dies von den Haus schlächtern abgclehnt wurde, versuchten die „Ge nossen" durch ihr Universalmittel die Lässigen ge fügig zu machen. Sie forderten zum Boykott der jenigen Lokale auk, in denen nicht das Messer der organisierten Fleischer die Vorbereitung:» zum Schlachtfeste getroffen hatte. Ihr Flugblatt, das sie zu diesem Zwecke verbreiteten, hatte folgenden Wortlaut: „Die Fleischerinnung und Hausschlächter gehen ge meinschaftlich in der Brotlosmachung der gewerk schaftlich organisierten Arbeiter im Flcischergewerbe vor. selbst auf dem Schlachthofe werden die, die im Verdacht stehen, dem Zentralverbande anzugehören, in gröblicher Weise gebrandmarkt. In Arbeiter lokalen und -Geschäften, die von der organisierten Arbeiterschaft besucht werden, arbeiten und liefern diese Herren mit Vorliebe gern. In der Restauration, dem Produktcngcschäft von wo heute Schlacht ¬ fest ist, ist der Hausschlächter nicht organisiert." Nunmehr erhoben die Hausschlächter Höpping. Wecker und Obst gegen die obengenannten Vertreter des Zcntralvcrbandes Klage und erzielten folgende» Beschluß des Landgerichts: „Den Antragsgegnern wird im Wege der einstweiligen Verfügung verboten, bei Vermeidung von Geldstrafe bis zu 1500 ,ll oder Haftstrafe bis zu 0 Monaten für jeden Fall der Zu widerhandlung. Handlungen zu unternehmen, die dar auf abzielen, den Gewerbebetrieb der Antragsteller durch Boykottierung zu schädigen." Außerdem wurde die Herstellung der Drucke, der Verlag und das In verkehrbringen der Flugblätter, in denen zum Boykott der Lokale aufgefordert wurde, besonders verboten. — Der Pfeil ist also auf den Schützen zurllckgeprallt. Dem Zcntralverband, der in seinem Flugblatte so schmerzlich von der „Brotlosmachung der gewerkschaftlich organisierten Arbeiter im Fleischergewerbe" durch die Fleischerinnung und die Hausschlächter sprach, ist gerichtlich bestätigt worden, daß nicht die Fleischerinnung und die Hausschlächter, sondern der Zcntralverband selbst Terrorismus schlimmster Art verübt haben. * Vauarbeitgeber und Boalirserantei«. Wir l-aben bereits kürzlich mitgctcilt, daß zwischen -cm Bezirks- arbeitgeberverbanv für das Baugewerbe im König, reich Sachsen, dem Bezirksarbeitgeberoerband für das Baugewerbe für Thüringen, dem Bezirksarbeit, geberverband für das Baugewerbe und verwandte Berufe für die Provinz Sachsen und Anhalt und dem Osterländischen Bczirksarbeitgcberoerband für das Baugewerbe einerseits und dem Verkaufsvcrein Sächsisch-Thüringischer Kalkwerke, E. m. b. H., Gera, sowie dem Verkaufs - Vermittlungsbureau für hydraul. Baukalk, Aussig (Böhmen), anderseits ein Vertrag zustandcgekommen ist, der die Lieferung von Kalk in Zeiten von Streiks und Aussperrungen regelt. Wie wir hören, beabsichtigt der Bezirks arbeitgeberverband für das Bau gewerbe im Königreich Sachsen, Sitz Dresden, auch mit den Zementwerken bezw. den Zementverbänden gleiche oder ähnliche Ver- träge abzuschlicßen. In Frage kommen hierbei die Mitteldeutsche Zementverkaufsstelle in Halle a. S., die Hannoversche Zemcntoerkaufsstelle in Hannover, das Zentralverkaufskontor der schlesischen Portland- zcmentfabriken in Oppeln und vielleicht, da ja in Sachsen auch viel böhmischer Zement zur Verwen dung kommt, das Oesterreichische Zementsyndikat in Wien. — Die Vorverhandlungen für den Vertrags abschluß sollen schon demnächst ausgenommen werden. Eine endgültige Beschlußfassung wird dagegen erst von der nächsten Generalversammlung des sächsischen Bauarbeitgeberverbandes zu erwarten sein. * Dem Leipziger Männerchor ist von der Oester- rcichisch-Ungarischen Gesandtschaft in Dresden folgendes Schreiben zugegangen: „Ucber Allerhöchsten Auftrag beehre ich mich, dem Vorstände des Leipziger Männerchors für die aus Anlaß des Hinscheidens Seiner k. u. k. Hoheit des durchlauchtigsten Herrn Erzherzogs Franz Fer dinand und Höchstdessen Gemahlin dargebrachte warme Anteilnahme und die gleichzeitig kund gegebene loyale Gesinnung den Dank Seiner k. u. k. Apostolischen Majestät hiermit zum Aus druck zu bringen. Der k. u. k. Geschäftsträger Frhr. v. Brau n." * „Pfadfinderverein Leipzig." Der Vorsitzende des Psadfindervereins Leipzig bittet uns unter Be zugnahme auf den von uns mitgeteilten außer ordentlich bedauerlichen Unglücksfall beim Baden mitzuteilen, daß der Psadfindcrverein Leipzig mit den» Pfadfinderkorps Leipzig-Land und nnt dem Pfadfinderkorps Sachsentreue in Leipzig-Stadt und in Leipzig-Land nichts zu tun hat. Der Pfadfinder verein Leipzig unterstützt nur das Pfadfinder, korps Leipzig (Deutscher Pfadfinderbund), dessen Führer sich durch eine mit laufender Nummer, mit dem Stempel des Landesausschusses für Jugendpflege im Königreich Sachsen und mit der Unterschrift des Oberst z. D. o. Heinicke versehene Karte ausweisen. Wer diese Karte nicht vorzeigen kann und sich den- noch Pfadfinder nennt, gehört nicht zu einer im Königreich Sachsen vom Deutschen Pfadfinderbund und vom Landesausschuß für die Jugendpflege (Vor sitzender Geh. Rat Dr. Stürenburg, Dresden) aner kannten Psadfinderorganisation. * Blühende Viktoria regia im Zoologischen Garten. Regelmäßige Besucher des Zoologischen Gartens werden in der letzten Zeit das mächtige Wachstum der Königin der Wasserrosen im Palmen hause für Reptilien, Amphibien und Insekten beob achtet haben. Kaum war ein Blatt halb entwickelt, da kam auch schon die nächste Blattknospe über den Wasserspiegel. Man sah der Pflanze gewissermaßen an, daß sie gewaltige Anstrengungen machte, um das höchste, was sie zu bieten vermag, die Blüte, zu bringen. Am vergangenen Sonntag konnte man zum ersten Male erkennen, daß aus dem Herzen der Pflanze diesmal nicht nur eine Blattknospe, sondern auch eine Blutenknospe sich loslöste. Am Dienstag erschien sie schon an der Oberfläche; sie wächst von Tag zu Tag und erhebt sich seit gestern über dem Wasserspiegel, so daß man für heute (Mittwoch) oben- mit dem Erblühen rechnen kann. Da die Viktoria regia Nachtbliiher ist, hat sich die Direktion entschloßen, den Garten bis 12 Uhr nachts geöffnet zu halten. Man kann also heute aller Wahrschein lichkeit nach die weiße Blüte, die bis 40 Zentimeter im Durchmesser meßen kann, besichtigen. Donnerstag nacht wird dann die Blüte rosa er scheinen, und kurz vor dem Verblühen färbt sich das Innere tiefrot. — Im Anzeigenteil unserer Zeitung wird täglich bekanntgegeben werden, wann die Blüte zu besichtigen ist. * Fernfahrt der „Sachsen". Das Passagier-Lust- schiff „Sachsen" wird am Sonntag, den 20. Juli, eine der schönsten Fahrten unternehmen, die von dem Luftschisfhafcn Leipzig aus stattfinden kann. Das Luftschiff fährt gegen 6 Uhr früh hier ab und wird seinen Weg über Weißenfels, Naumburg, die Rudels burg, Apolda, Weimar, Erfurt nehmen und nach einer Fahrtdauer von etwa 3 bis 4 Stunden in Il menau landen. Die Rückfahrt nach Leipzig erfolgt in den Nachmittagsstunden. * Einbruchsdiedstähle. Mit Nachschlüssel verschaff ten sich in der Nacht vom 19. zum 20. Juli Diebe Ein gang in eine Südfruchthandlung in der Vlücherstraße und stahlen ein größeres Quantum zum Teil noch in Kisten verpackter Südfrüchte im Gesamtwerte von 140 .//, Außerdem fielen den Dieben Geldbeträge von 9./<in Kupfer-und Nickelmünzen. 2Dollarschsine sowieOO bis 70 österreichische Kronen in Silber und Kupfer in die Hände. — Auf die gleiche Art stahlen Diebe aus einein Herrenartikelgeschäft. Tröndlinring 4. eine größere Anzahl verschiedenfarbiger Krawatten und Selbstbinder, seidene Herrensocken, Hosenträger, Lederportemonnaies usw. iin Gesamtwerte von un gefähr 200 .zr Sachdienliche Mitteilungen sind der Kriminalabtcilung erwünscht. * Zu dem Liebesdrama in Erdmannsdorf, über das wir bereits in -er gestrigcn Abend ausgabe unseres Blattes berichteten, können wir noch folgende Einzelheiten mittcilen: Es handelt sich um den am 15. November 1876 in Flöha geborenen Schlößer Halcke und um die Ehefrau des in Leipzig wohnenden Malers I. Halcke, dessen Ehefrau sich »vegen seines Lebenswandels von ihm losgesagt hatte und nach Chemnitz übergesiedelt war, hatte schon seit längerer Zeit Beziehungen zu der I. unter, halten. In den letzten Tagen soll cs zwischen beiden jedoch zu Auseinandersetzungen gekommen sein, da die Frau I. die Beziehungen zu Halcke lösen wollte. Als dieser jetzt in Erdmannsdorf Montagearbeiten auszuführcn hatte, ließ er seine Geliebte zu einer Aussprache nach dort kommen. Da sie offenbar an ihrem Entschluß, sich von ihm zu trennen, festhielt, hat er dann zum Revolver gegriffen und seine Ge liebte erschoßen. Frau I. ist am gestrigen Nachmittage ihren Verletzungen erlegen. I' Vorsicht vor einem Dnrlehnsschwindler. Ein unbekannter Mann dvt Anfang d. M. einen hiesigen Kaufmann um eine Unterstützung «ur Weiterreise unter dem Vorwande, sdaß ihm auf der Reise von Bremen nach Leipzig im Schnellzuge seine Brief» lasche mit 400 fowie verschiedenen Ausweis- papieren gestohlen sei. Er gab an, Wilhelm Rainer zu heißen und als Zahlmeister bei der „Red Star Line" angestellt zu sein. Diese Angaben haben sich jetzt als unwahr erwiesen. Der Schwindler wird beschrieben als etwa 20 Jahre alt, 1,70 m groß, er hatte schwarzes Haar und An flug von Schnurrbart. Er war gut gekleidet und trug graugelben Gummimantel. Außerdem führte er einen kleinen viereckigen graufarbigen Reisekoffer bei sich. Es ist nicht ausgeschloßen, daß dieser Mensch unter ähnlichen Angaben weitere Geldbeträge zu erschwindeln sucht. * Lindenthal, 22. Juli. Der seit Ostern 1910 an hiesiger Schule amtierende Lehrer Rudolf Freitag ist unter zahlreichen Bewerbern einstimmig zum dirigierenden Lehrer in Hohndorf bei Zschopau ge- wählt worden. Erfreulicherweise hat der Gewählte, dessen Scheiden in» Orte infolge seiner gemeinnützigen Tätigkeit sehr ungern gesehen worden wäre, das neue Amt nach reiflichen Erwägungen nicht angenommen. — Die im Vorjahre ins Leben gerufene Damen- abteilung des Allgemeinen Turnver- eins beging in diesen Tagen ihr 1. Stiftungsfest, verbunden mit turnerischen Aufführungen und BaU. * Schönefeld, 22. Juli. Die am 18. Juli im Sächsischen Hofe abgehaltene Generalversammlung des Allgemeinen Turnvereins Schönefeld hatte u. a. über den Antrag auf Beschaffung eines Spiel- und Freiluftturnplatzcs mit Umkleidchäuschen zu beschließen. Nach reger und gewissenhafter Prüfung und Aussprache wurde die gesamte Anlage im Werte von 1500 mit großer Mehrheit genehmigt. Damit gelangte eine Sache zum Abschluß, die unbedingt nötig war, um den seit beinahe 60 Jahren im A. T. V. Schönefeld muster- giltig geführten Turnbetrieb den Anforderungen einer neuen Zeit entsprechend ausgestalten und auf der altgewohnten Höhe halten zu können. Die An lage wird nicht nur einseitig sportlichen, d. h. nur auf Höchstleistungen hinzielenden Spielen der kräf tigsten männlichen Jugend dienen, sondern sie wird getreu den turnerischen Zielen den Vereinsmitglie dern beiderlei Geschlechts und aller Altersstufen eine Tummel- und Stärkungsstätte werden. Der Platz liegt zwischen Abtnaundorf und Mockau östlich an der sog. Pappelallee nördlich des Bahndammes an der Parthe in schönster Lage und ist zum großen Teile von Bäumen eingefaßt. Von Schönefeld ist er in einer Viertelstunde auf schönstem Wege durch das herrliche Abtnaundorf zu erreichen. Von Leipzig aus führt die Linie 1 der Straßenbahn ungefähr 50 Meter am Platze vorbei. Außer diesem wichtigsten Punkte ist aus der Generalversammlung noch zu erwähnen, daß der verdiente Schriftführer, Herr Alfred Bil- ling, geschäftlicher Interessen wegen sein Amt mit größtem Bedauern niederlegte und an dessen Stelle Herr Gottfried Bornmann gewählt wurde. Außer- dem erhielt auf Antrag aus der Mitte der Mitglieder der jeweilige Vorsitzende des Vergnllgungsausschußes Sitz und Stimme im Turnrat. DieH^ÜsussleAing fükDuchgewerbe Graphik * Literarische Veranstaltung auf der Bugra. Ge staltung von Menschen ohne reicheres Verhältnis zur Natur, das Vermögen, mit einfachen Mitteln die mannigfaltigsten Charaktere plastisch hinzustellen und ihr seelisches Erleben überzeugend zu verdeut lichen — das scheint mir die Wesenheit der dichteri schen Kraft von Dr. Valerian Tornius und läßt mehr auf eine dramatische als epische Begabung schließen. Im Rahmen der gestrigen Veranstaltung, die vom Verlage Klinkhardt K Biermann, Leipzig, ausging, las der Dichter jedoch nur Epik, zuerst einige Abschnitte aus den „Salons", dann zwei Ka pitel aus dem Roman „Der goldene Christus". Das Bruchstück aus dem „Lustigen Vatikan" vermittelte ein Bild der kulturgeschichtlich so überaus farben reichen, italienischen Renaissance, während er in „Der kleinen Berlinerin und ihre Schöngeister" ein Pastell der „göttlichen Rahel" und ihres Kreises gab, — Bilder, die nicht Menschen unserer Tage in jene Kulturcpochc.r projiziert zeigen, sondern in den Be dingtheiten ihrer Zeit. Die Abschnitte aus dem Roman „Der goldene Christus" überzeugten, ivie gesagt, vor allem von der dramatischen Begabung des Dichters, trotz der Epik. Die Darbietungen fanden warme Aufnahme. * Programmwechsel im Tanagratheater der Aus stellung. Im Tanagratheater der Ausstellung ist jetzt wieder ein Programmwechsel eingetreten, der eine ganze Reihe vortrefflicher Darbietungen mit sich bringt. Eingeleitet wird das Programm durch ein Ballett „Coppelia" von Leo Dclibes, an das sich ein Gedicht von Goethe ..Die Bekehrte" (Danon) in der Musik von Max Stange anschließt. Es folgt ein Tan.sterzett „Jung Amerika" nach der Musik von Myddlcton, ein Duett „Suleika und Rotem" von F. Mendelssohn-Bartholdy, nach einem Gedicht van Goethe, und den Schluß des Programmes bildet „Das Mädchen mit den Streichhölzern", nach einem Mär chen von Andersen, in der Musik von Franz Schubert. * Johann Strauß-Abend de« Olsen-Orchesters. Am kommenden Freitag veranstaltet das Olsen- Orchester auf der Ausstellung «inen Johann- Strauß-Abend unter dem Eesamttitel: „Lvalzerkönigs Werdegang". Das Programm wird die Kompositionen von Johann Strauß chronologisch geordnet zu Gehör bringen, und zwar vom Jahre 1845 an bis 1899. Das Konzert findet abends im Musikpavillon statt. Die Leitung hat Kapell meister Olsen. ttimNkalraöer. Theater. - -tüvtifche Theater. Im Alten Theater beute Doiinetolog „Wie einst im Mai", morgen ;um .'>0, ÄrdurtZlag Frank AevekiiivZ „Ter Marquis von tkeith". — Zm Ope» reitcnt Heater heute „Polenblut", morgen als volkstümlist« Vorstellung „Ein Aal,erträum", am Sonnabend in neuer In szenierung OsscnbachS Burleskrnopcrclte „Orpheus in der Unter» wett." Lei»ii«er rchaustzielbau«. Heute cüostsvitl Anton Framt ' „Der müde Theodor". — Morgen und folgende Tage Gast spiel Anion Franck „Der müde Theodor". Duhendkarten Haden Elültigkeit. «ücwolmliche Preise. Vatte»derO-Ttze«t«r. Donnerstag: „Tie Logenbruder." Lclnvank von Laufs nnd Uiaop — Morgen: „Ultimo." — Uebermorgen: „Tie Logenbruder." * M«t«rtde*ter. Bark »»««»ort Täglich .Hans» Lack«"-spiele, u. a. „Der sttostdieb zu Hunjing", „ltalder- drilten", „Heiß' Eisen" und „Der fahrend« Schüler im «larad-e»" ^ufl Hali Last zu d über das löge wisst aus inne stund -stall! echt nach stellt al del st'NUI des i e.cbm -'stus Hcrzi euer scinei — eii Äelf kcil i iunfii der j wie > gibt uci schul dar, l digtci ubersi durch isr nl rccecl, sind,' uerisü Tana eine Refill der L die Ä 19, fü lt,t, wmm wider' geradi und s nimm aus s lamm gewiss Mein eigene jalsch. A Wrecl gcbnic studer stucrg dal e /vlächc die er auf k ^chwe den K -ch-wc ^ecad Vögel -,u err ausbri Esögel eine n haben, inöglic um ül gl 5vs cOovv A düstere Präses mit de c lein m zum Antwo Junge El druck si Haupte Ehauff der Na rief er D< Ar „U „Z in der Dc „H jcagte . "H sor," st schicchtc Grund „N nach - So bar. i! Ist mute, ganzen
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