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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 28.07.1914
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1914-07-28
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19140728019
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1914072801
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1914072801
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1914
-
Monat
1914-07
- Tag 1914-07-28
-
Monat
1914-07
-
Jahr
1914
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Seite S. Nr. 37S. Morgen-Nusyave Leipziger Tageblatt Dienstag. SS. lull 1914. Leipzig un<l Umgebung Leipzig, 28. Juli. Pfirsichlorten. Bon Fe. Meyer*). Der Pfirsich (entstanden aus persieum zwmzuo. gleich persisches Obst) wurde von den Griechen, die ihn auf dem Zuge Alexanders des Drosten im vierten Jahrhundert vor Christi Geburt in seiner Heimat kennen gelernt hatten, zuerst nach Europa verpflanzt. Er ist seiner gairzen Natur nach mehr «in Kind des Südens, des heiteren, sonnigen Him mels, geblieben Für unser norddeutsches Klima sind all seine Sorten, die fast sämtlich französischen oder englischen Ursprungs sind, mehr oder weniger ungeeignet. Piel anspruchsloser, allerdings auch in der Qualität ihrer Früchte weit tiefer stehend, sind die neuere,, amerikanischen Frühpfirsiche. Der Pfirsich wird vorteilhaft als Busch auf tiefgründigem, kalkhaltigem Boden gezogen. Er liebt zwar ein ge wisses Mag von Bodenfeuchtigkeit; doch ist stauende Nässe ihm gänzlich zuwider. Zur Zeit der Fruchtrcis« ist Bewässerung sehr angebracht. Die spätreifcnden edlen Sorte r müssen als Spalier an einer warmen Wand angepslanzt werden. Am Nhein werden heut« vielfach Pfirsiche an Stelle frühen Weinberge ge pflanzt. In geeigneten Lagen ist besonders die Buschkultur sehr empfehlenswert, weil in Deutschland an dieser schönen Frucht fast immer Mangel herrscht. Die Pomologen unterscheiden die eigentlichen wolligen Pfirsiche von den glattschaligcn Nektarinen. Sorten der ersteren, deren Fleisch nicht ablöst vom Stein, heihen Härtlinge, bei den letzteren Brügnolen. Weitere Unterscheidungsmerkmale bilden die Blüten, ob rosen- oder glockenförmig, Farbe des Fleisches, Lage des Stempelpunktes auf der Frucht oder auch die Form der Blattstieldrllsen. Unter den zahlreichen amerikanischen Frühpfirsichcn seien genannt: Anre den. Blüte roscnförmig, Drüsen kugelig, Frucht mittelgroß, Sonnenseite hübsch rot, Fleisch weist, löst nicht vom Steine. Reifezeit Ende Juli bis Anfang August. Sehr ähnlich ist Früher Alexander; auch Arkansas steht ihm nahe. Die neuere Sorte Triumph („Deutsche Obstbauzeitung 19)2"), mit der man in Mitteldeutschland schon recht gute Erfahrungen ge macht hat, wächst noch stärker, die Frucht ist tiefer und weiter herum rot gefärbt; das Fleisch ist gelb. Der Baum ist jedoch sehr empfindlich gegen die Kräuselkrankheit ("gl. Kankheitcn). Die Drüsen fehlen bei Briggs Maipfirsich und Cumberland, sic sind nierenförmig bei Watcrlov. Aus einem Steine einer amerikanischen Sorte wurde der später reifende, sehr widerstandsfähige Proskaucr erzogen. Unter den europäischen Sorten ist eine der frühesten Rivers Frühpfirsich, von feinem Geschmack, doch oft auf platzend, nicht für Massenanbau. Aus den feinen Sorten für wärmeres Klima seien noch hervorge- bobcn: Droste Mignon, meiste und rote Magdalene, Königin Carola, Königin der Obstgärten. Auch Nektarinen sind nur in guten Lagen anzubauen. Eine der besten Sorten ist Lord Napier. Der Pfirsich wird in manchen Gegenden auch aus Samen unveredelt gezogen. Bon einigen Sorten bringe» fast alle Sämlinge, im Gegensätze zu unseren übrigen Kern- und Stcinobstsorten, brauchbare Früchte, die manchmal bis auf wenige Ausnahmen denen der Mutterpflanze sehr ähnlich sind. Die amerikanischen Frühpfirsiche bringen bei uns keine keimfähigen Samen. De n Pfirsich ist im Wuchs der Mandelbaum sehr ähnlich, der sich in den wärmsten Gegenden unseres Vaterlandes zuweilen noch vorfindct. Erst an den trockenlederhäntigen Früchten lässt er sich leicht unter scheiden. Obwohl seine Heimat etwa di« gleiche ist, wie die des Pfirsichs, hat er sich unserem Klima längst nicht so angepasst, daher werden wir unseren Bedarf immer aus den südlichen Ländern decken müssen. *> Alle Freunde dieser köstlichen Frucht werden die obcnstehenden Ausführungen interessieren, die sich in dessen soeben erschienenen trefflichen Büchlein finden: „Der deutsche Obstbau". (211 Seiten mit 79 Ab bildungen und 3 Tafeln. Verlag von Quelle L Meyer in Leipzig.) * Die sozialdemokratische Protestversammlung auf dem Mestplatze verboten. Durch Flugblätter hatte die sozialdemokratische Organisation zu einer Kund gebung aus dem Mestplatze für Mittwoch abend ein geladen. Wie wir hören, hat der Rat als Ver treter der Stadtgcmeinde, der Besitzerin und Eigen tümerin des Mestplatzcs, diesen für den erbetenen Zweck nicht zur Verfügung gestellt. Die Versammlung auf dem Mestplatze wird daher nicht st a 1 t f i n d e n iönnen. * Stiftungen. Um der Kinderbewahranstalt, dem vereinigten Theresia- und Elsbethstifte in Gohlis, die gesundheitlichen Vorteile der geplanten kost spieligen Waiser-Klosettanlage zu ermöglichen, wurden von zwei Mitgliedern der Fnrdensgemeinde freund lichst je 1000 ./r gespendet. — Ueberdies wurden, um früher gespendete 2000 auf 5000.^ zu erhöhen, zu Händen des Pfarrers Dr. Seydel weitere 3000 .« gestiftet. Das Kapital dieser „Lömpe. Stiftung" ist zum Stammvermögen der Anstalt hinzuzuschlagen, während die Zinsen stiftungsgemüst zur Deckung der nicht unbedeutenden lautenden Bedürf nisse zu verwenden sind. An den Wohl- taten der Anstalt nehmen in grösserer Anzahl Kinder von Go.-Nord mit teil. Leider ist die in viel jährigem Wirken treuverdiente Kinderlehrerin der Anstalt, Frl. Doris Heyden, von schwerer Erkrankung noch nicht völlig genesen. — Auch konnte aus Mitteln des Parochialverem« wie des Frauen-Hilfsvereins der Friedensparochte, vor allem aber aus Mitteln der »Hildegard- und Adolph Bleichert- Stiftung' wiederum einer grösteren Anzahl er holungsbedürftiger Kinder und Erwachsener die Vergünstigung eine» Aufenthaltes im Bethlehem stifte und Genesungsheime in Bad Lausick gewährt werden. * Die Einberufung der österreichisch'ungarischen Gestellungspflichtigen in Leipzig und Umgegend voll- zieht sich, wie uns auf dem hiesigen Konsulat milgeteilt wurde, mit groher Schnelligkeit. Die Räume des Konsulats, Erusiusstraste S, sind fort während mit Leuten besetzt, die sich zur Abreise nach drn Standorten ihrer Regimenter melden. Bis jetzt sind etwa 1500 Anmeldungen erfolgt. Der grösste Teil der Gestellungspflichtigen ist von hier bereits abgereist. Ein jeder erhält Eisenbahnsreikarte und ein entsprechendes Zehrgeld. Stellungspflichtig sind alle Dienstpflichtigen bi» zum 39. Lebensjahre. Unter den Meldenden herrscht groste Begciste- rung. Wie uns mitgeteilt wurde, haben sich auch viele junge Leute zum freiwilligen Eintritt in die öst e rr e i chi sch-u n g a - rische Armee gemeldet, doch musttcn sic bisher sämtlich zurückgewiescn werden, da für die Annahme von Freiwilligen bisher noch keine Anweisungen von leitender militärischer Stelle in Oesterreich einge gangen sind. * Verband sächsischer Sewerbeschulmänner Leipzig. In der Sitzung vom 8. Juli erfolgte im Anscklug an den Bericht des Vorsitzenden Architekten Quint über elfte Sitzung des Eesamtoorstandeg die Be ratung über die neuen Statuten des Eesamtver- bandes. Alsdann berichtete Dr. Schubert über die Wanderversammlung der deutschen Gewerbeschul männer zu Aachen. Er schilderte die freundliche Auf nahme, die sich vor allem am Begrüstungsabend in der Illumination des Vorplatzes am Elisenbrunnen und in der eindrucksvollen feierlichen Beleuchtung des Domes kundgab. Den gemeinsamen Beratungen lagen die Vorträge über die Gruppenbildung haupt amtlicher Fortbildungsschullehrer über gewerbliche Berufsberatung und über die Frage des Berufs- Einjährigen zugrunde. Aber jede der Gruppen: Baugewerksschulmänner, Maschincnbauschulmänner, Kunjtgewcrbeschulmänner, Gruppe für gewerbliche Pflicht- und Fachschulen und Gruppe der Mädchen gewerbeschulen hatte ihre besonderen Sitzungen und Beratungen, in denen sich, wie auch in den fachlichen Sonderausstellunge», der erfreuliche Aufschwung des gewerblichen Schulwesens wie auch der Wunsch nach weiteren Fortschritten kundgab. Hierauf berichtete Kunstmaler E. Wustmann über die Werkbund ausstellung zu Köln. Durch die Mitarbeit der nam haftesten Architekten aus ganz Deutschland ist die Ausstellung in ihren Baulichkeiten abwechslungsreich und interessant und unterscheidet sich auch in dieser Beziehung vorteilhaft von manchem anderen ähn lichen Unternehmen. Dast hier und da auch Ge schmacksentgleisungen — besonders auf dem Gebiete der dekorativen Malerei — mit nntergelaufen sind, ändert nichts daran, dast die Ausstellung außer ordentlich anregend wirkt und in jedem aufmerk samen Besucher starke Eindrücke hinterlästt. * Große Deutsche Bäckerei-Fachausstellung Leipzig 1914. Professor Haroux hat ein Ausstellungs diplom geschaffen, das für alle Aussteller, denen das Glück erblühen wird, prämiiert zu werden, ein An denken von dauerndem, künstlerischem Werte bilden wird. Acht fesche Wiener Bäcker werden an einem oder mehreren Tagen in der von dvr Leipziger Bäckerinnung betriebenen Bäckerei die echte, so viel gerühmte Wiener Bäckerei im Betrieb vorführcn. Mit ihnen in scharfem Wettbewerb werden an ande ren Tagen Hamburger, Berliner und Leiv, zig er Bäcker treten. Die Direktion des Königl. WUrttcm bergischen Landes-Gewerbe- muscums hatte um Uebersendung einiger Re- klamemarkcn ersucht, worauf ihr diese sowie einige Festpostkartcn gesandt wurden. Darauf ging bei der Ausstcllungslcitung das folgende Schreiben ein: „Wir danken Ihnen sehr für die liebenswürdige Zu sendung Ihrer Marken und Postkarten, die künstlerisch vorzüglich gelungen sind und jedenfalls für alle Bäckerciausstellungcn der Zukunft als wichtiges Vorbild bezeichnet werden müssen. Sollten Eie auch Plakate besitzen, dann bitten wir um einige Exem plare, die wir ebenfalls sehr gerne zur Ausstellung bringen werden, weil wir uns immer sehr freuen, wenn in unseren Eewerbekreisen Sinn für gute Kunst festeren Boden findet." Das „Archiv für Buch gewerbe" schrieb: „Von den zahlreichen Verbänden und Vereinen, die Wcrbemarkcn herausgegeben haben, konnten wir des beschränkten Raumes halber nur drei aufnehmen, die alle in ihrer Eigenart recht bemerkenswert sind. Die Bäcker haben cs gut ver standen, mit ihrer Brezel für die Groste Bäckerei- Fachausstellung in Leipzig Propaganda zu machen." ! * Beseitigung von Ansteckungsstoffen bei der Vieh beförderung. lieber die Beseitigung von Ansteckungs stoffen bei oer Viehbeförderung sind vom preußischen Minister der öffentlichen Arbeiten neue Bestim mungen getroffen. Dünger, der nicht infiziert und deshalb nicht besonders zu behandeln ist, rst in den Desinfektionsstationen, Desinfektionsanstalten und den Stationen, die sonst für den Tierverkebr einge richtet sind, bis zur Abfuhr auf undurchlässigem Pflaster oder einer Zementunterlage zu lagern. Eine Ausnahme machen die Stationen mit geringerem Tier verkehr. Als Stationen mit geringerem Tierverkehr gelten die Viehladestellen, für die nachgelassen ist, dast sie für die Ver- und Entladung von Vieh nicht mit undurchlässigem Boden versehen sein müssen. * Vorgärten. Man ist in neuerer Zeit dazu übergcgangcn bei fast allen Bebauungsplänen Vor gärten vorzuschreiben. Es besteht heute kein Zweifel I mehr darüber, daß ein möglichst breiter Zwischen- I raum zwischen den einzelnen Häuserreihen in städte baulicher und hygienischer Hinsicht nur vorteilhaft I ist. Der Wert einer Straße als Wohnstraße wird ! durch die Vorgärten bedeutend erhöht, da einmal I das ganze StrastcNbild in ästhetischer Hinsicht ge winnt und die Wohnungen auf diese Weise mehr I Licht und Luft erhalten. Und noch eins kommt ! dazu, das namentlich in der größeren Stadt eine I Bedeutung gewinnt, das ist die Verminderung I des Straß enlär ms durch die Vorgärten. Die I Erdschicht des Vorgartens trennt nämlich als schlechter Schalleiter das Straßcnpflaster vom Mauerwerk des Hauses, die beide als harte, in Spannung befindliche Körper die Schallwellen stark I übertragen und weit sortleiten. Ein weiterer Vor teil liegt Darin, dast der Durch den grasten Strastcn- verkehr verursachte Staub nickt so leicht in die Woh nungen gelange» kan». Auch für die zukünftige Entwicklung der Straße sind die einmal vorhandene» Vorgärten nur von Vorteil, Denn wenn die Wohn straße einmal durch den zunehmenden Verkehr in I eine Verkehrsstrastc umgcwandelt wird, so erhält sie I ohne weiteres durch die Entfernung der Vorgärten die gewünschte größere Breite. Der Hausbesitzer wird auch gern seinen Vorgarten in diesem Falle unentgeltlich an die Stadtverwaltung abtreten, weil ja schließlich der Wert des Grundstücks durch die Verkehrsstraße nur gesteigert wird. * Edmund Gellert» Rosenansstelluna im Palmen aorten. Am Sonnabend wurde im Weißen Saale des I Palmengartens die sehenswerte Rosenausstellung er öffnet. Wohl gegen 6000 blühende Rosen, die in I Gläsern auf weistgedeckten Tischen Aufstellung gefun- ! den hatten, erfreuten das Auge des Beschauers. I Ueber 50 Sorten der Blumenkönigm waren vertreten. I Bon den neuesten Züchtungen mögen hier Erwähnung I finden: Alice de Rothschild, Cbüteau de Clos. Vougeot, I George Dickson, Harry Kirk, Leutnant, Chaurst, Leon Pain, Charles Lutaud, Marquise de Sinety, Marie I Adel. v. Luxemburg, Mrs. Jos. Hill. Mrs. George I Shawyer. Sündurst. Georg Elger. Rödhätte, Feuer- I '«über, Artur R. Goodwin, Luise Kath. Breslau, I Mme. Ed. Herriot, Viscontees Enfild. Willowmerc. I Aber auch viele alte Bekannte grüßten uns: Prinz I von Bulgarien, Frau Karl Druschky, Lion-Rose, I La Toska, Pharisäer u. a Besonders interessant I war die Ausstellung durch die verschredenen geschmack vollen Arrangement» und Bindereien, die die neuen I Rosenkinder Gellerts zur schönsten Geltung brachten. Da sah man mit Rosen geschmückte Speisetische (Dean Hole, Laurent Carle), reizende Buketts in Vasen (A. Jansson, Lady Ashtown, Mrs. Aaron Ward, Jonk- heer I. L. Mook), abseits ein großes Kreuz lErna Teschendorf) und verschiedene Kränze (Orleans-Rose, Jessy). Wer diese Ausstellung versäumt hat, findet in erma 4 Wochen Gelegenheit, den zweiten Rosen star in Jmnitz bei Herrn Gellert zu bewundern. * Die Ringkämpfe :m Kristallpalast-Barietst. Heute Dienstag kommt die Hauptentscheidung des Großen Internationalen Ringer-Wettstreites zum Austrag. Es ringen heute: Massetti-Jtalien gegen Aimable Calmette-Frankreich. Ferner findet eine Wiederaufnahme des Entscheidungs kampfes zwischen Hans Schwarz- München und G e o r g i e w i t s ch - Serbien statt. Hans Schwarz hat auf den ihm nach der Disqualifikation von Eeor- giewitsch am 20. Juli zugesprochenen Sieg verzichtet, weil ihm fortwährend vorgeworfen wurde, daß er sich vor dem Serben fürchte. Auf den Verzicht von Schwarz hat das Schiedsgericht die Disqualifi kation Georgiewitschs aufgehoben und die Wiederaufnahme des Entscheidungskampfes an geordnet. Nach Beendigung der Ringkämpfc: Prokla mierung der Sieger und Preisoerteilung, l. Preis 2000 .tt, 2. Preis 1200 3. Preis 800 4. Preis 600 <ll, 5. Preis 400 .<t, zusammen 3000 . It bar. — Sämtliche gegenwärtig engagierten Künstler-Spezia litäten treten heute zum letzten Male auf. * Städtische Beamtenschule zu Nerchau. Unter den mannigfachen Schulausstellungen auf der Bugra in Leipzig erregt auch die Ausstellung der Nerchauer Beamtenschule das lebhafte Interesse der Besucher. Sie befindet sich im Obergeschoß des Gebäudes für Buchgewerblichen Unterricht und gibt ein umfassendes Bild von dem Betriebe der rastlos vorwärts strebenden Lehranstalt. * Bon der Feuerwehr. Ein Gardincnbrand, der in einer Wohnung der Elisenstraste entstanden war, erforderte am Sonnabend abend das Eingreifen der Feuerwehr. — Ferner entstand in einer Wohnung brr Elsterstraste ein geringfügiger Brand, der aber ohne Hilfe der Feuerwehr von den Hausbewohnern beseitigt werden konnte. ?. Vermißt wird der am 6. Dezember 1866 in Reudnitz geborene Malergehilfe Alfred Bruno Theo dor Herzog, der seine Wohnung am 20. Juli ver lassen hat. Herzog ist 1.74 ,» groß und von kräftiger Gestalt, er hat blondes, links gescheiteltes Haar, blaue Augen und blonden Schnurrbart. Er war be kleidet u. a. mit dunkelblauem Jackett und Hose, schwarzer Gürtelweste, weißem Oberhemd mit Schiller kragen und trug grünen, weichen Filzhut. Herzog ist nervenkrank. Seine Angehörigen vermuten, daß er sich ein Leid angetan hat, ?. Unfall. Ein 25 Jahre alter Schlößer fuhr in der Bornaischen Straße rn Connewitz mit fernem Fahrrade gegen einen Straßenbahnwagen. Er zog sich dabei eine schwere Verletzung am linken Knie zu, so dast sich seine Ueberführung nach dem Kranken hause notwendig machte. I'. Der Radler, die Baßgeige und das Schaufenster. An der Ecke Lortzingstraste und Schulplatz stürzte ein Radfahrer, der eine Baßgeige auf dem Rücken trug, auf die Straste und stieß hierbei mit dem Instrument eine Schaufensterscheibe im Werte von 150 ./< ein. Der Radfahrer schwang sich jedoch schnell wieder auf sein Nad und fuhr unerkannt davon. * Thekla, 27. Juli. Der hiesige Kinder bewahranstaltsbaufonds betrug am 1. Juli dieses Jahre, 5790,83 einschließlich 5000 ./L Rein- ertrag der am 30. April 1914 stattgefundenen Wohl- tätigkeitslotterie. DiÄVeÜsussleüung fürDuchgewerHe * Literarische Veranstaltungen der Gruppe Buch handel. Eine Erinnerunasstunde an Julius Roden berg veranstaltet Georg Stiebner (Leipzig) Mitt woch, 29. Juli, nachmittags 5-6 Uhr, im Konzert saal der Haupthalle (Vortragssaal der Verleger) auf der Bugra. * Vortragsabend im französischen Pavillon der Ausstellung. Der Arbeitsausschuß der französischen Abteilung auf der Bugra veranstaltet am Donners tag, den 30. Juli, abends '/.9 Uhr, im Konferenzsaale des französischen Pavillons aus der Ausstellung einen Vortragsabend. M. Gaston Monod, ehemaliger < Lektor an der Universität Leipzig wird über das Thema „Die neuen Strömungen in der französischen Literatur" sprechen. * Zwei Pianola-Konzerte am 29- und 30. Juli in der „Internationalen Ausstellung für Buchgewerbe und Graphik" veranstalten die Vertreter der Pianola Hug L Co., Leipzig, Augustusplatz Nr. 1. Bei Dem ersten Konzert am 29. Juli abends >/L7 Uhr im Konzertsaal der Musikoerlcger (Halle „Deutsches Buchgewerbe") wirkt die Leipziger Violinoirtuosin Fräulein Lotte Sitt mit. Sie wird das Violin konzert von Mendelssohn Op. 64 E-Moll usw. spielen. Im zweiten Konzert am 30. Juli abends s<7 Uhr im Teeraum „Haus der Frau" singt Fräulein Emmy Weinschenk, Konzertsängerin aus Leipzig. Die Violin- und Gesangsbeglcitung auf der Pianola sowie auch die Pianola-Solo- vortrüge spielt Herr Georg Prctzsch aus Berlin. * Das große Kinderfest der Bugra. Das am Mittwoch, den 5. August, in der Bugra stattfindcnde Kinderfest verspricht eine Veranstaltung zu wer den, wie sie selbst in den verwöhntesten und luxuriö sesten Wcltbadcortcn noch nicht stattgefundcn hat. Das Direktorium der Bugra hat einen namhaften Betrag für die glanzvolle Durchführung des Festes ausgeworfen, und auch eine Anzahl von Ausstellern und Unternehmern des Vergnügungsparkes scheuen keine Kosten, um ihrerseits den Kindern etwas ganz Besonderes zu bieten. Co sind bis jetzt schon folgende Zugeständnisse gemacht worden: die Szencriebabn, die Grottenbahn, die Wellcnbahn, sie Wasserrutschbahn, das Ulkhaus gewähren Kindern vcn 5—8 Uhr den ermäßigten Preis von 10 Pf. für Ein tritt resp. für eine Fahrt. Das Tanagra-Theater gewährt Kindern von 5—8 Uhr freien Ein tritt, einerlei, ob sie allein oder in Begleitung von Erwachsenen kommen. Die Firma Conrad Glaser in der Schulbaracke veranstaltet von 5 bis 7 Uhr große Vorführungen der Kaiserparade an der Hohkönigsburg, zu denen Kinder freien Eintritt baden. Im Marionettentheater findet von 5 bis 7 Uhr Vorstellung statt, Eintritt für Kinder frei. Zu der Sehenswürdigkeit „Lebende Ziel«" haben Kinder in Begleitung Erwachsener freien Zutritt. Von 9—^10 Uhr ist große Illumination wie an Elitetagcn, ebenso ist um dieselbe Zeit der Leucht springbrunnen in Betrieb. * Sine Bauernkapelle auf der Ausstellung. Seit einigen Tagen hat sich auf der Ausstellung zu den Kapellen, die in den Musikpavillons konzertieren, eine herumziehende Bauernkapelle gesellt, die in den Nachmittaasstunden auf allen Plätzen und Straßen des Gelände» ihre vorwiegend lustigen Weisen aufspielt. Mitunter besteigen die Musikanten, die sich in ihren roten, weithin leuchtenden Westen und den weißen Hemdärmeln ganz stattlich ausneh men, auch die Rundbahn, um auf dieser eine ver gnügte Fahrt um das Gelände anzutreten und dabei zur Erheiterung der Ausstellungsbesucher ihre flotte Musik erschallen zu lasten. * Kriegsanzeichen in der Ausstellung. Der öster reichisch-serbische Krieg wirft seine Schatten auch auf die Vuchgewerbeausstellung: Vom offiziellen Aus stellungsorchester Willy Olsen haben zwei Mann, geborene Oesterreicher, ihre Einberufung zur Armee erhalten. Von den Kollegen der beiden wurde bei dieser Gelegenheit rasch eine Sammlung veranstaltet und Kapellmeister Olsen legte noch etwas zu, so daß den Eingezogenen die Heimreise nach Möglichkeit erleichtert wurde. — Das Ausstellungsorchester ist inzwischen durch Einstellung zweier neuer Musiker wieder ergänzt worden. Sächsische Nachrichten * Dresden, 27. Juli. Auf dem hiesigen österreichisch-ungarischen Gene» rallonsulat herrscht, wie uns unsere Dresdner Redaktion meldet, gestern und heute ein außer ordentlich starker Verkehr. Zahlreiche zu den Fahnen cinbcrufene Leute, die nicht über die erforderlichen Rcisemittel verfügten, erschienen in den Geschäfts räumen des Konsulats (Dresdner Bank), um sich auf Grund ihrer Einberufungskarte den ihnen zustehcn- den Rcisekostenbeitrag zu holen. * Wasserstände der Moldau und Elbe. Die Messungen der österreichischen Stationen sind aus gebtieben. Dresden minus 123. * Freiberg, 26. Juli. Zu dem Sonnabend und Sonntag hier abgoyaltenen 3. Regimentstag e h em. 133er (Zwickau) waren etwa 2500 Kame raden erschienen. Zum Festkommers am Sonnabend abend hieß Oberbürgermeister Haupt, der zum Ehrenmitglied des Freiberger Vereins ernannt worden war, die Gäste willkommen und schloß mit einem Hoch auf Kaiser und König. Namens der Garnison Freiberg begrüßte Oberstleutnant Schmidt vom Infanterieregiment Nr. 182 die Kameraden, Die deutsche Kameradschaft als die be währteste der Welt feiernd. Grüße des Regiments Nr. 133 brachte Major Jordan. Auf den außer ordentlichen politischen Ernst der Stunde wies Pastor Köhler in seiner Festrede hin, die mit einem Hoch auf den Protektor des Regimentstages, den Herzog Bernhard von SachsemMeiningen, schloß. Grüße waren telegraphisch von vielen Militärpersonen ein gegangen. Verschönert wurde der Abend durch turnerische Vorführungen und gesangliche Vorträge des llnteroffizkerkorps des Infanterieregiments Nr. 182 hier. Am Sonntag vormittag fand Fest- qottesdienst statt, wobei Pastor Köhler die Fest predigt hielt über Petrus' Wort: „Ihr als die lebendigen Stein« baut euch zum geistlichen Haus." Der Deutsche könne ohne Gott nicht leben. Er stehe demütig vor Gott, stolz vor dem Feinde, sein Herz gehöre dem Vaterlande. Wir, die wir von einem Stamme, stehen auch für einen Mann! Tief er griffen janq man „Nun danket alle Gott", dann folgte ein Vorbeimarsch vor Den Ehrengästen uno Offizieren. Abends spendete der hiesige Verein als Festgabe das neue Bergfestspiel von F. A. Geißler mit Bergparade, mit Aufführung des Berg mannsgrußes von Anacker. Voran ging ein Festzug, an dem etwa 3000 Personen teilnahmen. * Treuen, 27. Juli. Im Mahnbrücker Walde zwi schen Treuen und Lauterbach wurden heute früh eine Frau und ein achtzehnjähriges Mädchen von einem Manne in Uniform, anscheinend einem Artilleristen, überfallen. Der Soldat betäubte die Frau durch einen Schlag aus den Hinterkopf und versuchte darauf, das Mädchen in den Wald zu schlep pen. Da es sich heftig wehrte und um Hilfe schrie, versetzte er ihm ebenfalls einige Schläge auf den Kopf und flüchtete darauf. Die verletzten Frauen wurden nach Mahnbrück gebracht. Von dem Täter fehlt jede Spur. * Bautzen, 26. Juli. Der hier tagende Bienen- wirtschaftliche Hauptverein im König reich Sachsen hat beschlossen, seine nächste Haupt versammlung in Frankenberg abzuhalten. Zum 2. Vorsitzenden des Hauptoereins wurde an Stelle des Oberlehrers S chm i cd e k necht-Erostgraupa, der eine Wiederwahl ablehnte, einstimmig Landtags abgeordneter Schreiber-Muschwitz bei Meisten gewählt. Schmiedeknecht wurde zum Ehrenmitglied ernannt. Die Landcsbienenausstellung wurde heute mittag durch Amtshauptmann Dr. v. Pflugk er öffnet. Anschließend fand die 60jährige Jubiläums feier des Bautzener Bienenzüchteroereins im „llnterm Spreetal" statt. Der Vorsitzende des Vereins Kantor S u s ck k e - Bautzen erkielt die silberne Staatsmedaille für Bienenwirtschaft und vom Landeskreisverein der Oberlausitz die silberne Medaille für Verdienste um die Landwirtschaft. Weitere Medaillen und Diplome erhielten Mer- ting, Schuster, Schenk und Stolp. In der Hauptversammlung am Nachmittag hielten Vorträge Sachsc-Leipzig über die Bicnenweidc und Thiel-Börlas über Königinnenzucht des Klein imkers. Die Ausstellung und Tagung dauert bis Dienstag. kimstkalea-er. Theater. städtische Theater. Im Alten Theater heute Dienstag „Wie einst im Mai", morgen als volkstümliibc Vor stellung zu halben Preisen „Ter Mavmis von Keith". — Im Operettentheater heute „Polenblut", morgen sowie Donnerstag und Freitag „Orpheus in der Unterwelt". Leipziger Schauspielhaus, heute Gastspiel Anton Franck „Der müde Theodor". — Morgen und die folgenden Tage Gastspiel Anton Franck „Ter müde Theodor", sämtliche noM nnhenstehende Dutzendkarten und Bons hoben nur noch bis 31. Juli Gültigkeit. Vatteuberg-Lheater Dienstag: „Johannisseuer." Schau- spiel von Sudermann. — Morgen: „Heimat." — Uebermorgen: „Johannisseuer." * Naturtheater, Park Meusdors. Täglich „Hans- 2achs"-Spiele, u. a. „Der Rostdieb zu Fünflng", „Kälber brüten", „Heist' Eisen" und „Ter fahrende Schüler iw Paradies". Leipziger veremsleben. * Leipziger Bautechniker-Verein. Ain Tiens- tag, den 28. Juli, Besichtigung des Lunaparkes. Treffpunkt 8 Ubr abends Eafe Esplanade. Zahlreiches Erscheinen der Mitglieder und Einführung noch fernstehender Kollegen erwünscht. r»u8kväs»ed bewährte >»brovx del: Vrsvkölik'okk!!, ar,L« OlSk'I'ilÖ-, ovmkiklLrrk, eie.
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