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«r. 7. x Sächsische Volkszeitung Seite 6 Dachau, Lüge und Wahrheit Augenzeugenbericht eines holländischen Priesters im ^Dagblad von Aordbrabant" vielle Lneunrle Die Empfehlung von Vettern uni) Freunden für ein Postchen, welche die Republikaner in Spanien den Mo narchisten vorgeworfen haben, nimmt dort ihren Fort gang: da hat sich nichts geändert. Man erzählt beispiels weise aus Madrid das folgende Geschichtchen: Der Mini sterpräsident Lerroux bemüht sich, seinen Freunden gerecht zu werden, die mit Empfehlungen an ihm heran treten. Einer seiner Freunde aus Valencia schickte ihm neulich einen Günstling zu, der einen Brief bei sich hatte, in dem zu lesen stand: „Es lzandelt sich um einen meiner besten Freunde, und tun Sie für ihn das, was Sie für mich tun würden . . ." Nach ein paar Tagen sah dieser Freund den Ministerpräsidenten Lerroux in Madrid und sagte ihm: „Stellen Sie sich vor, das; der Freund, den ich Ihnen seiner Zeit mit Empfehlungen zugesandt habe, die Kühnheit hatte, die Tasclzenuhr mitzunehmen, die sich in meinem Büro befand." Lerroux brach vielsagend in die Worte aus: „Was? Ihnen auch?!" Freunde, die Uhren stehlen, sind nicht empfehlens wert; ganz sicl;er nicht. Line intei-essiinle Li»age Das englische Publikum nimmt großes Interesse an dem Codex Sinaiticus, der von Rußland an England verkauft worden ist. Der Codex wird zur Zeit zur Be sichtigung ausgestellt; die Zahl der Besucher wächst dauernd, auch die Spenden für den ziemlich hohen Kauf preis gehen sehr gut ein. Es scheint, daß die Gespräche über dieses wertvolle und einzigartige Dokument all mählich die Gesprücl)e über das Ungeheuer im Loch Neß verdrängen, und es scheint ferner, daß die Seeschlange doch aus die Dauer nicht gegen ein Dokument mensch lichen Fleißes ankommen kann, von dem wohl feststchen dürste, daß es Wert war, zu so hohem Preis gekauft zu werden. Ganz nebenbei taucht in den Zuschriften an die englischen Zeitungen eine eigentlich sehr wichtige Be merkung auf. Herr Smith aus Lymington bemerkt in einem Brief an den Daily Telegraph vom 1. Januar: „Es ist doch sehr fraglich, ob das Manuskript überhaupt das Eigentum der Sowjetregierung ist, und ob diese berech tigt war, es zu verkaufen. Wie wird die Lage des bri tischen Museums sein, wenn von Mitgliedern der früheren kaiserlichen russisä)en Familie eine Anstrengung gemacht wird, um ihr früheres Eigentum wiederzuerlangen?" Es könnte sich ein interessanter Rechtsstreit ergeben. Vas jspaniscke Inelustnie-Vumping zu diesem Thema, auf das mir schon des öfteren ein gegangen sind, noch einige Tatsachen: Japanische Fabri ken in Miyata stellen dreirädrige Spezialautos her, die nicht durch einen Motor, sondern durch ein besonders starkes Uhrwerk betrieben werden, zum Verkehr aus ebenen Straßen gut geeignet sind, insbesondere im Botendienst Verwendung finden können und nur 150 bis 300 Mark kosten! In indischen Großstädten werden diese Fahrzeuge bereits viel in Gebrauch genommen. Geschä digt sind in erster Linie amerikanische und englische Auto- und Motorradfirmen, die sich auch mit der Her stellung von kleinmotorigcn Nußfahrzeugen bescl)ästigen. — Die Konservenfabrik Otaru Zokohusko Kuminari in Hokaido bringt Lebensmittelkonserven in Massen zu Schleuderpreisen auf den Markt und hat z. V. den Preis Melm 5ell8!!ksmMr stolllSN von Mria stellt VSVIUSL y. kortsetrunsk dkaclickruck vvrbnlen Die Hände in den Taschen vergraben, blickte er auf den vor ihm Stehende». „Es wird verdammt lässig gearbeitet, Müller," tadelte er. „Bei einigen, Fleiß könnte viel mehr geschasst werden. Eie müssen eben daraus halten, daß die Leute nicht so viel feiern . . . sonst setze ich Geld zu." Der Gescholtene warf einen halb demütigen, halb mür rischen Blick auf den Sprecher. „Es ist, weiß Gott, nicht mehr aus den Leuten heraus- zuholen," sagte er. „Sie arbeiten seit Wochen von früh bis abends und behaupten, die Arbeit sei gerade an dieser Stelle so schwer und anstrengend, daß sie vielfach nicht rascher vor wärts kommen könnten." „Faul sind die Kerle," fuhr Schöllhammer dazwischen. „Es ist irgendein aufrührerischer Geist unter ihnen. Den ken Sie, ich hätte das nicht längst bemerkt? Wenn das nicht bald anders wird, entlasse Ich die ganze Bande ... und Sie dazu." „Die Leute wollen Sie um eine Zulage angchcn, Herr Echöllhammer," sagte Müller zögernd, „sie sagen, sie kämen mit dem geringen Lohn, den sie erhalten, nicht aus." So! Da war es hcrausgesagt, Müller atmete ordent lich erleichtert aus, weil er von der Seele hatte, was schon längst Hütte ausgesprochen werden müssen. Aber Wilhelm Echöllhammer blitzte ihn mit so zornigen Augen an, daß er sich unwillkürlich duckte. „Zahle ich weniger als andere?" fragte er scharf. „Oder denken Sie vielleicht, aus mir mehr herauszupreffcn? Da täuschen Sie sich alle gewaltig Wem der Lohn nicht paßt, der kann sich Sonnabend sein Geld auszahlcn lassen und braucht nicht mehr wiederznkommen." Einen Augenblick lang herrschte Schweigen zwischen den Männern. Ein bitterer Zug lag um den Mund des Auf sehers; er dachte an die Stimmung unter den Holzfällern, die alle Weib und viele Kinder hatten, und trotz harter Arbeit kaum das Notwendigste zum Leben verdienten. Dann laste er zögernd: Wir bringen nachst-el-end Een Artikel über das Konzentrationslager DaclMi aus der Feder C. v. Tourenbuts vom Kloster Windberg, der am 9. Dez. 1933 in dem „Dagblad von Nordbrabant" erschien. Dieser Aufsatz verdient besondere Beachtung deshalb, iveil er — von einem Ausländer in einer ausläu- disel-en Zeitung geschrieben — der Greuel- und Litzzen- hctze desertierter Volksverräter über das Konzentra tionslager den Garaus macht. Dachau! So unbekannt dieses S!ädtcl>en früher im übrigen Deutschland war, so berühmt und bekannt ist es durch die nationalsozialistisclx Märzrevolution geworden. In Dachau befindet sich das „Konzentrationslager". Das ist ein Inter nierungslager für staatsfeindlich^ Elemente. Dielen, die die Zeitungen in den letzten Monaten gelesen haben, werden die Haare zu Berge stellen, wenn sie das Wort Dachau lesen und die Beschreibungen über nüttelalteriiclp- Follermethodcn. Meist wurde da berichtet von den unschuldigen „Schlachlopfern". von furchtbarem Nassenhatz, von den armen Unschuldigen, die als Frühstück Prügel und als Abendmahlzeit eine doprxite Portion Schläge bekommen. Angesichts der bei ihnen raffiniert durch- zzeführlen Alis',Handlungen, erscheinen die Scharfrichter und Henkersknechte des Mittelalters wie unschuldige Lämmer. Wie aber habe ich das Lager angetrosfen? Selbstverständlich sind diese Berichte ins hundertfache über'rieben und ein Ausfluh journalistischer Gemeinheit. Auch so schrecklich, wie eine andere gewisse Sorte von Journalisten das Lager lxschreiben, ist es bestimmt nicht. Es ist klar, datz die Herren Gefangenen nicht bei Bier und Zigarre im Klubsessel sitzen! Es wird gearbeitet. Und die meisten lernen hier zum erstenmal im Leben Arbeit und den Begriff Ordnung kennen. Doch ick) will von meinem Besuch im Lager erzählen, in dem ich unangemeldet erschienen war, wie ich die Lagerinsassen angetroffen habe. Das Lager ist auf dem Gelände einer srükseren Munitions fabrik unlergebracht und unterteilt In mehrere Gebäude. Die gesamt« bauliän.' Einrichtung zerfällt in zwei Hanptteile. In der ersten Gebäudegruppe befinden sich Verwaltung, Be wachungsmannschaften. Arbeitsräume und Küche, in dem an deren Teil liegen die Wohn barocken, der Sportplatz, das Schwimmbassin und einige Nebengebäude. — Die Wohnbaracken sind aus Stein gebaut. Das Ganze ist durch eine Mauer, die mit Buschiverk verdeckt ist, von der Außenwelt abgeschlossen. Die Lefnngenen sind in eine Art feldgraue Militäruni- sorm ^kleidet, die durch einen orangefarbigen Streifen auf fallend markiert ist. so daß ein Flüchtling autzerlmlb des La gers sclpiell erkannt >verden kann. Sie schlafen in Ste^nba rocken zu i« 250—270 Mann. Jede Baracke ist in sich wieder von Zuckererbscn-Konserven um sieben auf nur mehr 14 englische Schilling herabgcdrückt. — Die Japaner l-aben in Europa mehrere Hanbels-Zentralfirmen errichtet; die Mitsubischi G. nr. b. H. in Berlin bringt z. B. japanische Konserven, vor allem Fischkonserven, massenlzaft in Ver kehr; die Pariser Firma Maison Vanno japanisci)e Textil waren und vor allem Seide; -er Dumpinghandel in japa nischen Glühlampen wird in Europa vorzugsweise von Brüssel aus organisiert. Nach den bisherigen Feststellungen sind von Japans Warendumping besonders empfindlich ge troffen: die englische Woll- und Stofsindustrie, die amerikanische Auto- und Konservenindustrie, die öster- reichisck^: Galanterie- und Spielwarenerzeugung, die dcutscl-e cl)emische rind feinmechanische Industrie, die tschechoslowakisch Glas-, Porzellan- und Stossindustrie, die Eeidenerzeugung in Frankreich und Italien, sowie die europäischen Gummifabriken. unterteilt ln eine Anzahl Kammern. In diesen Kammern, di« man eigentlich mit Sälen bezeichnen kann, sind die Bettstellen unlerzzebracht, je drei übereinander, so wie man cs in deutsä>en Kasernen gewohnt ist. Jedes Beit hat eine Matratze, 2 Decken mnd jeder hat eä»en Kasten für seine Habseligkeiten und Wasch zeug. Die Zewenlsutzböden sind mit hölzernen Rosten bedeckt. Die Schlafsäle sind einzeln für sich geheizt. Zwischen den ein zelnen Sälen Pegen die Wasch- und Toiletteräume. Große Tisch mit Bänken bieten den Insassen Gelegen!)«!! zum Sitzen mnd die Zeit zu vertreiben. Die Schlasräume der Wachmannschaften sind fast genau gleich eingerichtet. Die Bewachung geschieht durch LS.-Män ner. Abends werden die besonderen Zugänge verschlossen und die Gefangenen sind dann ohne direkte Aufsicht des Wirch Per sonals. In jedem Schlafsaal ist ein sogenannter Stubenältester, der für Zucht und Ordnung verantwortlich ist. Verpflegung und Gesundheitsfürsorge. Die Verpflegung ist bedeutend besser als die durch schnittlich Ge fä n gn i s ve r p f l e gu n g. Zum Frühstrick gibt es Kaffee und Brot. Mittags Sumx. Fleisch und Gemüse und als Ahndessen Tee mit Brot, Käse und Wurst. Die Küch wird durch die Gefangenen seiber bedient und ist sehr 'hygienisch eingerichtet. Bor dem Essen treten die Gefang nen gruppenweise an und marschieren mit ihrem Essgeschirr durch di« Küch, wo sie das Esten in ihr Geschirr gefüllt bekom- nien, in den Sgisesaal. Dieser ist mit Tisch» und Bänken ausgeslatlet und angenehm warm. Einige der großen Laut- sprechr sind während der Mahlzeit eingefä>a!tet und gehn den Gefangenen mal den Genuß des Konzertes, mal den eines Bortrags. Auch politisch Reden iverden den Gesängen«» auf diese Weise zu Gehör gebracht. Die Gefangenen, die Arbeit verrichten, bekommen auhr den drei Hauptmahlzeiten noch zivei Zwischenmahlzeiten, bestehend aus Brot und Kaffee. Im Sommer sor-rt ein Schwimmbad, das vergrößert wird, und ein sehr großer Sportplatz für di« nötige angenehme Abwechslung und Entspannung, während im Winter eine auserlesen« Bib- liothk für geistige Nahrung da ist. Jeder Gefangne kann sich soviel Geld von seiner Familie schicken lassen wie er will und sich dafür in der Kantine alle möglichen Diiyze Kausen, wie Zigaretten. Zigarren, Tabak, Schokolade, Fleisch- und Fischkonseroen, Würste usw. Lediglich alkoholisch Getränke werden nicht verabreicht. Eine erstklassig eingerichtete Badeinrichtung sorgt dafür, daß jeder Gefangene mindestens zweimal, meistens sogar dreimal monat lich sein Bad erhält. Die Versorgung der (Oesangenen mit Wäsche geschieht durch das Lager, doch steht es jedem Gefange nen frei, sich diese von seinen Angehörgien kommen zu lassen. Moderne Kranlren-Einrichtungen. Auch für die Gesundheit der Gekaiuzenen ist aus gezeichnet gesorgt. Ein Zahnarzt und ein Chirurg sind damit betraut. Sie üben ihren M-rnl aus in einem kleinen, ahr hervorragend eingerichteten Krankenhaus Das Kranken haus umfaßt einen Olxralionssaal für leichtere Operationen, einen Saal für Höhnsonne und Lichtbäder, ein Zahnbehand- Inngsziinmer. Berbandsränme und 4 Krankensäle. Krankheits fälle kommen nicht oft vor. Bei meinem Bestich sand ich außer den laufend zu hhandelnden Patienten nur 23 Kranke vor, die meisten mit nxniger ernsten Fällen. Seit Bestehn des La gers sind nur zivei Todesfälle zu betrauern Die zwei an Krankhit gestorhnen Gesanoenen rnken auf hin Lagerfrieü- hof. Bei meinem Besuch im Krankenhaus laa aerad' ein Pa tient auf dem Opera'mnsti'ch zu einer Ha!sop?'.-aki m. Er kehrte mir den entblößten Rücken zu. Ich konnte auf dem Rücken kein Zeichn von Striemen oder Mißhandlungen fcststcllen, ebensowenig auf den Körpern der Gefangenen, die entblößt unter der Dusch in den Baderänmeu standen. Die Berichte über regel mäßig angewandte Mißhandlungen gehören also absolut in das Reich der Fabel. „Ich werde es den Leuten sagen, Herr Schöllhammer, aber aber." „Was aber?" „Es wird böses Vlni machen . . „Wollen Eie mir drohen, Müller? Denken Eie ciwa. ich fürchte mich vor den Leuten?" sagte der Kaufherr wütend. „Wer sich nicht fügen will, mit dem habe ich nichts zu schaffen. Guten Abend." Damit wandte er sich um und ging über den Hof und die Straße seinem Landhanse zu, mährend Müller noch einen Augenblick stehen blieb, ihm nachstarrte, um dann kopfschüttelnd und mit sorgenvollem Gesicht in den Schuppen der Holzschleife zu gehen, wo jetzt die ersten Wagen mit den meterlangen Stämmen aus dem Walde einfuhren. Als Wilhelm Schöllhammer, tief in seine zornigen Ge danken versunken, die Tür seines Hauses erreicht hatte, sah er aus der Landstraße ein Gefährt daherkommen. Unwillkürlich durchzuckte ihn der Gedanke, ob vielleicht irgendjemand zu ihm wolle. Aber so blitzartig, wie der Gedanke anjgetaucht war, so schnell verschwand er wieder. Wer könnte ihn besuchen? Er war immer allein. Er drückte die Klinke herab und schickte sich gerade an, einzutreten, als er unwillkürlich noch einen Blick nach rück wärts warf. Der Wagen war jetzt so nahe hcrangekommcn, daß man erkennen könnte, daß sein Insasse ein Herr in Hellem Neiscmantel war. Beugte der sich jetzt nicht ein wenig nach vorn und machte ein Zeichen? Echöllhammer blieb stehen ... da hatte er auch schon seinen Sohn erkannt. Der Wagen hielt vor der Tür. Ein staunender Blick traf den Ankommenden, der dem Vater in leichter Verlegenheit die-Hand entgegenslreckte. „Guten Abend, Vater! Ich hoffe, ich komme dir nicht ungelegen," jagte er. Und als Wilhelm Schöllhammer noch immer seinen Blick aus ihm ruhen ließ: „Ich komme in geschäftlicher Angelegenheit." Wilhelm Echöllhammer liebte keine unvorhergesehenen Zwischenfälle. Bei ihm mußte alles seinen von ihm selbst vorgeschriebcnen Gang gehen. Er hatte augenblicklich in Kynan zu tun, und Hermann daheim im Geschäft. Wie kam dieser also dazu, jetzt plötzlich hier auszutauchen? Aber wenn dieser Besuch auch seinen eigenen Anord- vungen zuwider liei. empfand er doch, ohne daß er uck» dessen klar bewußt wurde, fast etwas wie Freude, als er Hermann sah. Stattlich sah der Junge aus, das war nicht zu leugnen. Wenn er nur ein wenig energischer und ziclbewußter ge wesen wäre! Nicht jo weich und nachgiebig! Wenn er nur mehr von seinem eigenen Charakter gehabt hätte! Aber wäre er dann noch hier? Dann hätte er wohl getan wie Camilla, die allzuviel von seinem eigenen Wesen geerbt hatte. Nasch verscheuchte er den Gedanken an die Komödian tin. „Komm herein!" sagte er. „Tie Wolfsen wird den Tisch schon gedeckt haben. Bist du von Schweidnitz her- gcfahrrn?" „Ja, die Post war überfüllt, alle Plätze bestellt, ich mußt : einen Wagen nehmen." „Muß ja etwas sehr Wichtiges sein, das dich herführt. Kannst es mir drin beim Abendbrot erzählen." In dem geräumigen Flur des altmodischen Landhauses legte Hermann Hut und Mantel ab, die Kälte des Vaters fiel ihm mehr denn je aus. Als sie sich dann wenig später am gedeckten Tische gegcnüberjaßen, auf dem die Verwalterin des Hauses, die während dieser Sommermonate und dem Aufenthalt des Kaufherrn in Kynau die Wirtschaft führte, ein einfaches, aber kräftiges Abendessen ausgctragen hatte, fragte Wil. Helm Schöllhammer barsch: „Also, worum handelt es sich? Wie kommt es, daß drt in der Stadt alles sichen und liegen läßt und nach hier kömmst?" Hermann hörte wohl den Tadel aus den Worten des anderen heraus, und er wurde immer unsicherer. Vielleicht hatte seine Reise der Sache, die er verirrten wollte, mehr geschadet als genützt, wenn es den Vater, wie es schien, so sehr verstimmte. „Ich muß dich persönlich sprechen, Vater," sagte er. „Ich ... ich wollte nicht ohne dich disponieren." Um die Lippen Wilhelm Schöllhammers legte sich ein bitterer, spöttischer Zug. „Natürlich nicht," sagte er kühl, vergaß aber völlig da bei, daß er ja von Jugend auf bei dem Sohne jede Selb« ständiateit unterbuirden halt«. ^Fortsetzung folgt./