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Nr. 14. Sächsische Volkszeitung Seite 6 <.siprig LHwig Renn zu zweieinhalb Jahren Gefängnis verurlellt Das Reichsgericht verurteilte den früheren Hauptmann Arnold Vieth von Golßenau, unter dem Schriftstellernamen Ludwig Renn bekannt, wegen Vorbereitung zum Hochver rat zu zweieinhalb Jahren Gefängnis unter Anrechnung von elf Monaten und einer Woche der Untersuchungshaft aus die Strafe. Wie in der Urteilsbegründung angeführt wurde, ist der Angeklagte in seinen in der Zeitschrift „Der Auf bruch" veröffentlichten Artikeln für die Zersetzung der Reichswehr und Polizei eingetreten. ) Landgerichtspräsident Dr. Wagner tritt ln den Ruhe stand. Der Präsident des Landgerichts Leipzig, Dr. Eduard Wagner, tritt Ende dieses Monats nach erreichter Altersgrenze ü> den Ruhestand. Als Nachfolger Wagners ist der jetzige Prä sident des Landgerichts Chemnitz, von Miaskowski, in Aussicht genommen. ) Verkehrsunsälle im Dezember. Im Monat Dezember habe» sich im Stadtgebiet Leipzig nach den polizeilichen Fest stellungen insgesamt 218 Verkehrsunsälle mit Sach- und Per sonenschaden ereignet, wobei 150 Personen verletzt wurden, da- 5ücfvv6st-5ocfrs6n tz. Chemnitz. Der Kath. Arbeiterverein hatte am Sonntag, den 14. Januar 1934 seine Monatsvcrsammlung. Nach Eröffnung und Begrüssung durch den 1. Vorsitzenden, Herrn Zimpel, erklang das gemeinsam gesungene Lied „Den Rus loht erschallen". Erzpricster Neugebauer sprach über die Litur gie des Wcihnachtssestkreises. Der stürmische Beifall am Schlüsse des Vortrages bewies, dnh Erzpriester Neugebauer ein Thema gewählt hatte, däs freudigen Widerhall in den Herzen der Zuhörer sand. Der 1. Vorsitzende gab das Iahrcsprogrnmm bekannt. Auher verschiedenen Vorträgen, die von tüchtigen Fnchkennern in Kunst und Wissenschaft geboten werden sollen, wird sich der Verein auch an Besichtigungen industrieller und staatlicher Werke beteiligen. Dem deutschen Liederschatz soll in Zukunst ganz besondere Aufmerksamkeit geschenkt werden. In seiner Ansprache erklärte der t. Vorsitzende, datz der Käth. Arbeiterverein Deutschland und Christus in gleicher Weise die nen werde. Dieser Ausspruch wurde von den Mitgliedern freudig bcgrüht. Das deutsche Wcihelied legte Zeugnis ab vom Gemeinschaftsgeist der kath. Arbeiter.. — Die Herren Linke und Obsarnik konnten ihre 2öjährige Mitgliedschaft im Verein feiern. Sie wurden diesbezüglich geehrt. So steht wieder ein Jahr aussichtsreicher Arbeit und Betätigung im Verein bevor. Mögen nun auch die kath. Arbeiter von Chemnitz, den frischen Gemeinschaftsgeist weiter pflegen zum Wohl des deutschen Vaterlandes und zur Ehre Gottes! tz. Chemnitz. K o st e n l o s e T o t c n b e st a t t u n g wird aufgehoben. Der Rat der Stadt Chemnitz beschloh in seiner Sitzung am Moniag, das Ortsgesetz über die kosten lose Totenbcstaltung in der Stadt Chemnitz auszuhcbcn, und zwar mit Wirkung vom 1. April 1934. Einem Ortsgesetz über die Bewilligung von Bestattungsbeihilfen in der Stadt Chem nitz wurde nach dem Vorschlag des Bestattungsamts zuge- stinimt. — Der Rat nahm ferner davon Kenntnis, dnh bis zum 12. Januar l934 beim Chemnitzer Pcrsonenstairdsamt 895 Anträge auf Ehestandsdarlehen eingegangcn sind. Da von sind 133 Anträge zurückgezogen oder abgelehnt und bis her 406 an die Finanzämter wcitergegcbcn worden mit einer Vorschlages»»»»« von insgesamt 262 100 Mark. tz. Flöha. Weihnachtsfeier der kath. Ge meinde. Auf der Missionsstation ist die Weihnachtsfeier wohl meist der Höl>epunkl iin Gemeindeleben eines Jahres. In Flöha war es jedenfalls so. Am Sonntagnachmittag war der Saal im „Goldenen Löwen" bis aufs letzte Eckcixm besetzt niit fast 120 Katholiken, davon wohl 45 Kinder. Es war eine rechte Familienfeier bei Kaffee und Kuchen und frol>er Laune und den alten Weihnachtsliedern. Dazwisäien wurde gelesen. Un sere Kleinsten muhten «in Weihnachtsgedicht oder ein« kleine Geschichte varzutragen. In seiner Ansprack>e berichtete Kaplan Otto vom Gemeindeleben des vergangenen Jahres. Die Zahl der Katholiken steht mit rund 520 istersonen nun fast genau lest. Durch regelmähige Versammlungen und Hausbesuche gelang es, dis ?iesl,cl>erzahl des monatlichen Gottesdienstes auf durchsclmitt- lich 86 zu heben. l16,5 Prozent.) Der Durchschnitt der letzten 5 Gottesdienste betrug sogar über 100 s20 Prozents. Die Zahl der Schulkinder im Religionsunterricht wuchs auf 43 an. Der Vonisntiusvcrein zählt 32 Mitglieder und will noch ivachsen. 11 Kirclrenaustritte und nur je 1 Rück- und Uei>ertritt zeugen von der Diasporanot dieses Autzenliezirkes. Die Lage und Ent wicklung der Gemeinde drängt immer stärker auf einen eige nen G o t I c sd i« n st r a u m und Seelsorger hin. Am Schluh der Anlpracl>e stand der Aufruf, für ein immer le sündigeres und tieferes Gnadenleben in der Gemeinde zu sorgen als not wendigste Vorbedingung für jeden äusseren Erfolg. — Die Feier schloss mit einem schönen echt kindlich gesp'elten Krippen spiel altdeutscher Art. Unseren Kindern ein Dank für diese Weihnachlssreude. tz. Werdau. Erdsenkung. In der Mühlcnstrahe hat sich am Sonntag eine Erdsenkung eingestellt. Die Ursache konnte erst nach längerem Suchen ermittelt werden: Durch Master, das einem schadhaften Rohr entwich, ist der Boden unterspült worden. tz. Aue. Neubau einer Stadthalle. Vom Rate der Stadt ist ein Wettbewerb unter den reichsdeutschen Archi tekten für den Neubau einer Stadthallc ausgeschrieben wor den. Durch den Neubau soll nach Erwägungen, die die Kreis leitung Aue der NSDAP, angcstellt hat, den in Aue bestehen den Sanlschwierigkcilen endlich wirksam begegnet werden. tz. Plauen. 6 3 Angeklagte vor dem Sonder gericht. Das Sondergericht für das Land Sachsen ist am Dienstagvormiltag im Plauener Schwurgcrichlssaal zusammen getreten. Unter dem Vorsitz von Landgcrichtsdirektor Friesicke- Vekommen Sie zwei Nummern der SV.? Einige Bezieher der Ausgabe C sind dem Verlag doppelt gemeldet morden, meist von dem Vertrauens mann des betr. Bezirkes und einem anderen Werber. Das hat in einigen Fällen dazu gesührt, dah solche Be zieher zwei Nummern der S. V. erhalten Wir richten an alle Bezieher, bei denen etwa noch eine solche Doppelbelleserung stattfinden sollte, die herz liche Bitte, das sofort dem Germania-Verlag, Dresden, Polierstr. 17, mitzuteilen. damit dem Verlag unnötige und nutzlose Unkosten erspart werden. von vier tödlich. Die meisten Unfälle waren daraus zurück- zusührcn, dah die Verkehrsvorschristen nicht beachtet werden. j 37 Zentner Roggen gestohlen. In der Zeit von Okto ber bis Dezember sind aus einem Lagerschuppen in Leipzig- Lindenau 37 Zdnlner Roggen nach und nach gestohlen worden. Von dem Dieb fehlt jede Spur. ) Der erste weibliche Doktor an der Handelshochschule. Der Rektor der Handelshochschule Leipzig überreichte am Mon tag in einem feierlichen AKI der Studienassessors» Diplom- Handelslchrerin Irmgard Trost das Doktordiplom. Sie promovierte mit einer juristischen Abhandlung über „Die Arten der Handelsvollmacht" zum Doktor der Wirtschaftswissenschaf ten sDr. rer. oec.). Damit hat die Handelshochschule erstmalig einer Studentin die Doktorwürde verliehen. Leipzig. Der Klavieralxmd von Friedrich Karl Graf von Gehler erfreute vor allem dadurch.-dah der Vortragende zu den seltenen Spielern gehört, die sich auf Ioh Brahms verstel-en. Endlich einmal nicht fortgesetztes Trommelfeuer auf dem Flügel. Endlich einmal betonte Gesangslinie. — Der ge boten« Max R«g«r überrascht in seiner „Resignation" IW. 26/5) durch die tiefe Ergriffenheit. Dasselbe gilt von seinem „Intermezzo" <W. 45/3). — Auch der viel übersehene Franz Liszt lin seinem „Petrarca-Sonett" und der „Legende: der hl. Franziskus von Paula aus den Wogen schreitend" gelangte zu prächtiger Wirkung. — Aber, Herr Graf, warum so ernst in den Jahren stürmender Kraft? — wie reizvoll, nx'nn auch lebenssrol>ere Klänge den Freund Ihrer Kunst l'egrüht hätten! Dr. Hugo Löbmann. Freiberg wird gegen 63 Kommunisten aus Plauen und Um gebung verhandelt, die wegen verbotener Aufrechterhaltung der „Kampfgemeinschaft für rote Sporteinheit" und wegen Ver teilung kommunistischer Druckschriften unter Anklage gestellt worden sind. tz. Plauen. Die Herstellung der Ed e l we i h sp i tze n schreitet rüstig voran, da ja die kleinen Wunderwerke vogt ländischen Gewerbesleitzes bis zum 23. Januar fertiggeslellt sein müssen, damit sie als Ansteckzeici>en der Winterhilfe für den Monat Februar in alle Teile des Reiches versandt werden kön nen. Die Herstellung beschäftigt viel« fleispge Hände der ein heimischen Industrie. Nur das geübi« Auge wird erkennen können, dah die zarten Blüten aus mehreren Teilen zusam- ineigzesetzt sind. — Der kath B ii rge r ve re i n Unitas hielt am 15. Januar seine Jahreshauptversammlung ab, in der 11 Mitglieder für 25jährige Zugehörigkeit geehrt werden konn ten. Die Versammlung saht« wichtige Beschlüsse: Der Verein Unitas gliedert sich bei Wahrung seiner Selbständigkeit in die Männersront der kaiholisciren Gemeinde ein. Der bisherige Vorstand, Herr Lehrer Mels als 1. Vorsitzender, wird wieder gewählt. Für die Iugendvereine wurde eine fchöne Summe lvivilligt. Die Versammlung verlief harmonisch und erhofft eine segensreich Tätigkeit der vom hochw. deutscl-en Episkopat gewünschten 'Männerfront, der sich eine Frauen- und Jugend front beiordnen soll zum Segen der Gemeinde Herr Fröhlich dankte im Namen der geehrten Jubilar«. tz. Plauen. Der Plauener Flughafen im Nacht verkehr. Für den Flugverkehr Berlin—München ist unter Aufsicht des Re/chsamtes für Flugsicherung der Plauener Flug platz mit Nachtbefeuerung versehen worden. Die Leuchtaus- riistung bestehl aus drei Hindernislcuchten, durch die etwa lan denden Fliegern das Vorhandensein von Gebäuden angezeigt wird, und aus einer Lai.dcbeseuerung, die allerdings schon länger auf dem Flughafen eingerichtet ist. Den nächtlich lan denden Flugzeugführern wird durch Lichter auch die Wind richtung angezcigt. Auf dem Dache der Flugzeughalle ist eiu Drehfcüer mit einer Lichtstärke von 1,5 Millionen Kerzen ein gebaut; die Lampe dreht sich 15mal iu der Minute um die eigene Achse, wodurch eine Blitzsolge von vier Sekunden in jeder Richtung erreicht wird Das Drehseuer wird natürlich nur im Bedarfsfälle angestellt. tz. Annaberg. Dcts Grcnzlandt Heater gesi chert? Ain Montag sand in Gelenau die Griindungsversamm- lung für die dortige Ortsgruppe der „Deutschen Bühne" statt. Die Versammlung war autzerordentlich stark besucht. Nicht we niger als 200 Personen habe» ihre» Beitritt zur Deutschen Bühne erklärt. Man hasst, das; das G r c n z l a » d t h e a t e r Oberer zgebirge in Amiabcrg bei einem Anhalten des starken Publikumsintercsses das Fundament bekommt, das cs zu seiner Erhaltung braucht. Llmbach. 5000 Zigaretten gestohlen. Unbekann te Einbrecher suchten nachts ein hiesiges Zi'garrengeschäst heim. Den Tätern sielen etwa 5000 Zigaretten verschiedener Marken in die Hände. ^VS «Her I.ousi»r l. Crostwitz. Die seit dem Tode des Herrn Oberlehrers und Kantors Peter Hille verwaiste Kantoren st eile an der Crostwitzer Psarrlnrci-e ist jetzt Herrn Schulleiter Jo hannes Lippitsch. der dieses Amt schon^über ein Jahr ver tretungsweise ausgeübt hat, übertragen worden. Die Bestäti gung seiner Wahl durch das Bischöflich Ordinariat in Bautzen wurde am vergangenen Sonntag im Anschluss an den vormittä gigen Hauptgottesdienst lx'kanntge geben. Herrn Schulleiter Lippitsch wurde zugleich der Titel eines Kantors verliehen. Möge Herrn Lippitsch, seinem verdienten Amtsvorgänger gleich, eine recht lange, segensreich Tätigkeit im Dienste der Musik« sacra beschieden se-n! — Der hiesige M ä n ne r ge sa n g- verein „Iednota" hschlos; seinen Anschluss an den Verband der Cäcilienverein«. eh«. l. Hlrschfelde. DI« S ch u l p f« n n ig sa m m l u n g für das deutsch Iugendherbergsivesen erbracht« im Januar in 24 Klassen den erfreulichen Betrag von 11.48 Mark sim Vormonat 9,91 Mark). — Mit der Schftung von Wanderschutz wegen und der Ueberhandnahmc der Einziehungen von Fuss wegen hat sich der Verein „Globus" eingehnd hschäftigt. Der „Globus" von Hirschselde und Umgegend und mit ihm alle Wanderrrereine wünschen die Schaffung von Winderschutziveqsn Für unseren Verein kämen in Frage Weae durch das Neitzetal und das noch weniger bekannte Kemlitztal Bald wird die Wanderzeit wieder beginnen, und es wäre sehr schön, wenn vor her schon einige Wege als Wänderschutzwege erklärt würden. He. Hi. I. Reichenau sO.-L). Folgenschwerer Sturz. In den Räumen der sti'llicgenden früheren Wagncrschen Fabrik im Niederdorf käm der Werksührer Paul Weitz bei einem Rundgang zu Fall und zog sich nutzer schweren Kopfwunden auch innere Verletzungen zu, so das; er sofort dem Krankenhaus zugesührt werden mutzte. Wie komme ich in den Arbeitsdienst? Die Voraussetzungen für die Ausnahme in den Arbeitsdienst. In den Arbeitsdienst können nur Beiverber eingestellt werden, die das 17. Lebensjahr bereits vollendet und das 25. Lehnsjahr noch nicht überschritten haben. Persönliche Bewer bungen zum Freiwilligen Arbeitsdienst werden durch die Melde ämter für den Freiwilligen Arbeitsdienst entgegengenommen. Jeder Beiverber hat sich einivandsrei über sein« Person auszu weisen. Es sind bei der Bewerbung vorzulegen: Patz, polizei- licl>er Melöeschin oder sonstige Papiere, aus denen festgestellt iverden kann: Familiename und Vorname. Geburtstag und Ge burtsort. Name des Vaters und der Mutter lbei 'Verheirateten der Ehefrau) und letzter fester Wohnsitz In abgetretenen Ge biete» oder im Ausland« Geborene Holum autzerdem ein hand- schriftliches (besuch einzubringen. in dem ein kurzer Lebenslauf enthalten sein mutz. Di« Einstellung zum Freiwilligen Arhitsdienst erfolgt bis 15. eines jeden 'Monats zum nächstfolgenden Monatsersten. Ne ber die Aufnahme entscheidet der Leiter des Meldeamtes für den Freiwilligen Arbeitsdienst. Jeder Veiverber verpflichtet sich bei Annahme seiner Beiverbung durch Abgabe seiner Unterschrift zu einer ununterbrochnen Dienstzeit von 6 Monaten und leistet bei seiner Einstellung zur Abteilung vor der Front das durch Handschlag bekräftigte Gelöbnis, während seiner Dienstzeit seine ganze Kraft einzusetzen. Di« Meldeämter des Arhitsgmies Sachsen-Ost sind: 1. Meldeamt Dresden 1 lD 1) Stadthaus. Theaterstratze fEin- gang 15), 2. Meldeamt Dresden 2 ID 2) Stadthaus. Thaterstr, 3. Meldeamt Meitze», 4 Meldeamt Bautzen Sedanstratze 17. 5. Meldeamt Löbau, Hermanu-Göring Stratze. 6. Meldeamt Pirna, Rotliverndorserstratze 12, 7. Meldeamt Freiberg. Claus- alle«. Ausnahmen von der Anwendung des Schrift, leiteraesehes Berlin, 17. Ian. Amtlich wird verlautbart: Im Anschlutz an die Durchführungsverordnung zum Schristleitergesetz vom 19. Dezember 1933 hat der Ncichsminister für Volksausklärung und Propaganda bestimmt, das; die folgenden Blätter von der Anwendung des Schristleitergesetzes ausgenommen werden: 1. Ve r b a n ds m i t t e i l u n g e n, die sich aus kurze Mitteilun gen tatsächlicher Art in Erfüllung der Verbandsausgabe be schränkten. nur au die Mitglieder des Verbandes geliefert wer- 'den, nur nach Bedarf in unrcgclmützigen Zeitabständcn er scheinen, keine Anzeigen nutzer Vereins- und Familienanzeigen enthalten und bei Aufnahme in die Post-Zeitungsliste keinen Preis angeben. 2. H a u s m i t t e i I u n g e n ssrühcr Kunden zeitschriften), die von einem Betrieb zur Unterrichtung seiner Kundschaft oder Belegschaft über seine Erzeugnisse und Lei stungen nach Bedarf herausgcgebsn werden, ihre Zweckbestim mung — als Eigenwerbung in Form und Inhalt klar er kennen lassen, deren Inhalt ausichlietzlich der Werbung siir das eigene Haus lWerk) dient, die Fremdanzeigen nicht ausnehmen und bei Ausnahme in di'c Postzeitungsliste keinen Preis an geben. 3. W e r k z e i t s ch r i s t e n. die ansschlietzlich Berichts über die Erzeugnisse und Leistungen des eigenen Unternehmens oder über Geschehnisse innerhalb der Werksgcmcinschaft und keine Anzeigen nutzer Vereins- und Familienanzeigen enthalten. — Für die an solchen Zeitschriften tätigen Personen besteht also keine Anmeldepflicht »ach dem Schristleitcrgcfetz. Der Prozeß gegen Professor Sauser Falsche Rembrandts, Spltzwega und Rubens wurden „echt" gemacht. Berlin, 17. Ian. Der Prozetz gegen den ei>emaligen ersten Restaurator der Staatlich» Gemäldegalerien in Berlin. Prof. Alois Hauser, und drei milangeklagte Kunsthändler <di« frühr sämtlich in Teppuh» gehandelt haben) brachte hreits am er sten Verhandluiigstng« aufsehenerregende Enthüllungen über di« Praxis dieses Expertisen- und Bildfälschrs, der aus einer angesehenen Familie stammt und dessen Vater und Grotzva:«r internationalen Ruf als Kunstsachverständige genossen Prof. Hauser ist vor einigen Jahren pensioniert worden, weil er u. a. zehn Gemälde, die er für «ine Auktion begutachten sollte, zu gunsten des Eigentümers sämtlich falschen Meistern zugeschric- hn Halle. Hauser hat ungefähr 300 Expertise» ausgestellt, von denen ein grosser Teil nach seinem eigenen Geständnis unrichtig war. Im weiteren Verlaus der Verhandlung kamen einih der dem Angeklagte» zur Last gelegten Fälle zur Sprache Ein mal hat Hauser den Verkauf eines „Spitzwegs" vermittelt, der als Werk dieses Meisters einen Wert von 22000 Mark gehabt hätte. Tatsächlich hatte das Bild jedoch nur einen Wert non 350 Mark. Naci>dcm Hauser das Signum Spitzivegs in das Bild hineingesälscht Halle, wurde es für 3500 Mark verkauft. Zu diesem Fall gab Hauser als Entschuldigung an, das; er da mals 3000 Mark zur Beschaffung von Morphium dringend be nötigt habe. Ein anderer Fall htrifft ein« „Madonna von Rubens". Dieses Bild das angeblich von dem englischen Maler Habbemans stammt, war von zwei anderen Sachverständigen nicht als echter Rubens anerkannt worden. Hauser erklärte, das; er auch Hute noch das Bild für einen echten Rubens Halle.