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Das Fest auf -em Bückeberg Oie Vorbereitungen zum Erntedankfest am Oktober Das Nalchspropagandaministerinm gab dieser Inge den Vertretern der deutschen Presse Gelegenheit, in einer Vor- besichtigung den Viickeberg, den Schauplatz der zentralen Kundgebung am Erntedankfest des kommenden Sonntags, aus eigenen» Augenschein kcnnenzulcrnen. Nicht von ungefähr hat man gerade diesen Ort siir die Kundgebung gewählt. Er ist wie selten ein zweiter durch seine besondere Lage siir eine so große Massenveranstaltung geeignet. Man erwartet 4Ü0VVÜ Festteilnehmer. Die Feier würde aber unter diesen Umständen wirkungslos bleiben, wenn ihr nicht ein imposanter und geschlos sener äußerer Rahmen gegeben ist. Der Berg als Schauplatz Der Berghang, der sanft zur Weser absällt, hat eine Fläche von etwa 80 Morgen und mißt 9VU Nieter in der Länge und etwa 200—200 Meter in der Breite. Der Höhenunterschied von 180 Metern gegen die Ebene macht das gesamte Blickfeld für jeden der Teilnehmer übersichtlich. Natürlich haben eine Reihe von Erdbewegungsarbeiten vorgenommcn werden müßen, um auf jedem Platz restlos eine gute Sicht zu gewährleisten. Zu diesem Zweck mußten etwa 00 000 Kubik meter Erde bewegt werden, 1800 Arbeitsdienstsreiwillige sind Tag und Nacht in drei einander ablösenden Schichten bcschästigt. Daneben sind weitere t>00 Facharbei ter für einschlägige Facharbeiten, so besonders für das Legen der Lichtleitung, der Rundfunk- und Lantsprccheranlagcn und der großen Ehrentribünen eingestellt worden. Der ganze Berghang wird rings von einem riesigen Fahnenband umgrenzt werden, der die charakteristische Form der Höhe unterstreicht und das Bild der Massen zusammensaßt. Es werden drei bis vier Reihen nebeneinanderstehenden Fahnen in einer Höhe von 10—12 Metern eingesetzt. Rian hat aus dem ganzen Reich alle verfügbaren Fahnen angesordert. Bei Einbruch der Dunkelheit wird dieses wogende Farben band von zahlreick-en Scheinwcrserneslcrn von unten her an gestrahlt werden. In der Höhe des Berges werden außerdem aus einem besonderen Podest 4000 bis 0000 Banner der einzelnen Vereinigungen, die an der Kundgebung teil nehmen, ausgestellt werden. Bor der bewaldeten Kuppel des Berges kommt eine große Tribüne siir die Diplomaten, die Ehrengäste und die Presse mit rund 2000 Plätzen zur Ausstellung. Unten am Bergcshang wird ein Rednerpodium er richtet, von dem aus der Reichskanzler und der Rcichscrnüh- rungsminister sprechen werden. Bom Redncrpodiuni hinauf zur Ehrentribüne sührt ein überhöhter Weg, aus dem der Reichskanzler und die Vertreter der Reichsregierung den 400 000 sichtbar das Feld betreten werden. Ueber de» Hang verteilt sind sechs Filmtürme, von denen aus der Verlauf der Kundgebung sestgehalten werden soll. Auf der linken Seite des Berges am Weserftrom ist eine riesige Zeltstadt entstanden, die für 100 000 Men schen Platz bietet. Ferner sind in der weiteren und näheren Umgebung Sanitätszelte, W irisch ast s- und Viwackzelt« aller Art ausgestellt, die sich in ihrer An ordnung nicht nur der Landschaft anpassen, sondern auch siir die jeweiligen praktischen Erfordernisse zweckentsprechend ein gerichtet sind. In den umliegenden Ortschaften sind in den Häusern M a s s c n g u a r t i e r e für etwa 20000 Per sonen bcreitgestcllt, Parkplätze und vieles andere sind bis in die letzten Einzelheiten vorbereitet. Vie Vewiiittgung des Maffenverlehrs Die Neichspost hat außer aus dem Fcstplatz in der gesam ten Umgebung umsangrciche Vorbereitungen siir eine reibungs lose Abwicklung des Postverkehrs getroffen. Die Brieffächer» werden übrigens am Erntedankfest mit einem besonderen Etempelabdruck versehen. Besondere Umsicht war bei der Vorbereitung für die Ab wicklung des Fernsprechverkehrs nötig. In der Ehrentribüne am Festplatz und in der Umgegend sind umfang reiche Cprechmöglichkeiten für die Festleilung, für die Presse und die anderen Teilnehmer vorgesehen. 4 000 Meter Kabel mit rnnd 112 Kilometer Doppel leitung sind eigens dafür aufgelegt worden. Darüber hin aus stellen viele Kilometer oberirdischer Leitungen den An schluß an das Fernsprechamt Emmerthal her. Das Rund funkleitungsnetz, das eigens für die Ucbertragung der Kundgebung in das ganze Reich hcrgesicllt wurde, umjaßt nicht weniger als 0,7 Kilomter Erdkabel mit etwa 20 Kilomter Doppelleitung. Dabei sind selbstver ständlich an die Güte des Materials und die Sicherheit der Uebertragung alle nur möglichen Höchstansorderungen gestellt und erfüllt worden. Die L a u t s p r ech e r a n l a g e, die die Reden und die Darbietungen innerhalb der Fläche auf dem Viickeberg vermitteln soll, benötigte siir sich allein 0 Kilo meter St a r kst r om k a b c l mit 10 Kilomter Leitung. Die Heranbringung der großen Maßen zum Viickeberg wird an die Reichsbahn ganz außerordentliche Anforderungen stellen. Bereits Mitte voriger Woche waren mehr Sonderziige bean tragt, als die Reichsbahn bei höchster Beanspruchung der sechs in Frage kommenden Strecken überhaupt stellen kann. Es werden 220 Sonderziige eingesetzt werden. Von K Uhr morgens bis 1 Uhr mittags werden in Abständen von sechs Minuten die Züge aus den sieben umliegenden Bahnhöfen eintressen. So sollen nach dem Meldestand vom Freitag von Bahnhof Hameln allein 70 000 Menschen ansgeladcn werden, in Tündern 32 000 und so fort. Die Rückfahrt wird ebenso viel Zeit als die Anfahrt beanspruchen und also bis tief in die Nacht an dauern. Außer mit der Eisenbahn treffen per Auto, Fahrrad und sonstigen Verkehrsmitteln viele Zehntausende über die angren zenden Straßen in der Gegend von Hameln am Viickeberg ein. Innerhalb der sieben Ausladestationen der Reichsbahn wird der Verkehr für alle Fahrzeuge gesperrt. So werden sich vom frühen Morgen an ununterbrochen breite Säulen von Menschenmassen aus der gesamten Umgebung zum Festplatz ergießen. Um einen möglichst schnellen Anmarsch zu ermöglichen, wird das ganz« Tal um den BUcktberg durch riesige Laut sprecher mit Marschmusik ersüllt werden, damit die Men schen nicht im Spazierschritt, sondern im Marschtempo sich oorwärtsbewegen. U in 1 Uhr also ist der letzte Sonderzug cingetrosfen. Um drei Uhr werden die letzten Teilnehmer den Bückeberg erreicht haben. Von 12 Uhr an »vird, nm die Masse zu unterhalten, ein großer Flugtag veranstaltet werden, der bis 4 Uhr dauert. Zwischen 3 und 4 Uhr werden die Ehrengäste und die Preße aus eigens dafür srcigehaltcnen Straßen von Hameln her zum Festplatz kommen. Um 4,10 Uhr trifft der Sonderzug der Diplomaten ein. Um 4,30 Uhr kommt der Führer, der am Ausgang der Stadt Hameln vom 13. Reiterregiment , Hannover empfangen wird, das ihn zum Festplatz eskortiert. Der Ablau? der Kundgebung Fansarensignale eröffnen gegen 0 Uhr den Akt der Kund gebung, an dem das ganze Reich teilnimmt. Ein militari- schcs Schauspiel wird die Einleitung bilden. Vom Tal her erscheint eine Batterie des Nrtillcricrcgimcnts 0 aus Min den. protzt am Fuße des Berges ab und feuert, siir alle sichtbar, 21 Salutschüsse ab. Währenddessen kommt ein Reiter regiment im Galopp und entwickelt sich in Eskadronzügcn zum Gefecht. Nach der Gefechtsübung wird zum Sammeln geblasen. Die Reiter und die Artillerie ziehen ab und es schließt sich eine Parade an. Das gemeinsame Lied „Nun danket alle Gott" leitet zu den zwei großen Reden über, die Rcichsernäh- r u n g s m i n i st e r Darre und nach ihm der Reichs- Sonderzug zur Bauernkundgebung nach Hameln (Lpr.) Hur großen Kundgebung auf den» Bückeberg bei Hameln »vird von Sachsen ein Sonderzug verkehren, für den die Fahrtkarte ab Dresden und zurück 8 RM kostet. Die zur Haltestation dieses Zuges führenden fahrplanmäßigen Züge befördern die Teilnehmer an der Kundgebung aus den Viickeberg zum ermäßigten Fahrpreis je Kilometer 1 Rpf. Die Fahrkarten zu diesem Zug sind zu haben auf alle»» Bahn höfen des Sonderzuges. Die Anschlußkarte »vird nur bei Borzeigen der Hauptfahrkarte für den Sonderzug aus den Nebenstationen ausgehändigt. Sämtliche Abfahrtsbahnhöfe nehmen Bestellungen, möglichst Sammelbestellungen, aus die Sonderzugsfahrkarten entgegen, die den Nebenstationen zu geschickt werden und einige Tage später zusammen mit der Anschlußkarte abgeholt werden können. Der Zug verkehrt nach folgendem Fahrplan: ab Dres den Hbhf. an» 29. September 20,02, ab Dresden-Neustadt 20,13; ab Coswig 20,33; ab Priestewitz 20.58; ab Niesa 21.20; ab Oschatz 21,26, ab Dahlen 22,01, ab Wurzen 22,35; ab Borsdors 22,57; ab Leipzig Hbhf. 23,25; an Hameln 5,30 Uhr. Rückfahrt ab Hameln am 3. Oktober 9,20; an Leipzig 15,31; an Borsdorf 16,06; an Wurzen 16,26, an Dahlen 16,49 an Oschatz 17,01, an Niesa 16,16, an Priestewitz 17,49; an Coswig 18,09; an Dresden-Neustadt 18,29; an Dresden-Hbf. 18,42 Uhr. Der Fahrpreis beträgt siir Hin- und Rückfahrt ab Priestewitz 7,30 RM, ab Riesa 7 RM, ab Oschatz 6,70 RM; ab Wurzen 6,10 RM; ab Leipzig 5.60 RM. kanzler Adolf Hitler vom Ncdnerturm am Fuße des Berges halten werden. Es folgt der große Zapfenstreich und das Deutschlandlied. Während nun die Ehrengäste das Gelände verlassen und der Abmarsch der Massen zu den sechs Bahnhöfen beginnt, setzt am Berg und in der Umgebung Ein groharliges Feuerwerk ein. Rian ist hier aus eine ganz neuartige Idee gekommen. Die Notwendigkeit, mit geringen Mitteln auszukommen, hat zu dem Plan geführt, statt der sonst üblichen Raketen riesige M a g n e s i u in f e u e r abzubrcnnen. Zuerst wird die Spitze des Berges, der von dichtem Wald bestanden ist, von innen her von einer Flut elektrischen Lichtes überstrahlt, so daß er wie von Licht überströmt in der abendlichen Landschaft steht. Dann werden aus ein Leuchtsignal hin aus allen Höhen riesige Holzseuer angeznndct, die fünf Minuten lang mit weißem, rotem und grünem Magnesium gefüttert werden. Am ganzen Horizont leuchten diese Feuer aus. Dreimal wieder holt sich dieses Schauspiel, unterbrochen von dreimal 40 Bombcnschlägen durch die das ganze Tal erschüttert wird. Zum Schluß wird der dem Bückeberg gegenüberliegende Ohrbcrg illuminiert, große Mengen von Magnesium, und zwar in der Farbenwirkung rot, weiß und grün, werden aufleuchten. So ist die ganze Landschaft in ein Meer von Licht ge taucht, wenn der Führer den Weg nach Hameln zurück fährt. Scheinwerfer beleuchten feinen Weggang und den großen Abmarsch der Fahnen und Banner. Die künstlerische Ausgestaltung der riesenhaften Kundgebung und die Ausschmückung der umliegenden Gemeinden in der Landschast ist von» Propagandaministcr dem Regierungsrat Guttercr, dem Referenten Weide mann und dem Archi tekten Spehr übertragen, der übrigens schon bei den Kund gebungen am Tempelhofcr Feld und in Nürnberg die großen Tribünenbauten und die sonstige Ausgestaltung des Festplatzcs leitete. Ob das Erntedankfest auch in späteren Jahren aus dem Viickeberg stattsindcn wird, so etwa wie Tempelhos und Nürn berg ein für alle Mal zum Schauplatz des Tages der Arbeit und des Ncichsparteitages der NSDAP, bestimmt sind, steht noch dahin. Es dürfte aber kein Zweifel daran sein, daß die dies jährige Kundgebung aus dem Viickeberg zu den imposantesten Veranstaltungen gehören wird, die das neue Deutschland bisher gesehen hat. ^srle^ürciiglcsitsn Die Akte mit dem verdächtige» Hals. Biele Leute, selbst solche, die es wirklich nicht nötig yaben, sehen nichts Bedenkliches darin, bei der Ueber- schreitung der Landesgrenzen den» Staate „ein Schnipp chen zu schlagen", mit anderen Worten zu schmuggeln und die Zollbehörden zu hintergehen. ErstauiiUcljerweise machen selbst Diplomaten hierbei keine Ausnahme, fallen allerdings gelegentlich auch tüchtig herein. So jener Vertreter eines Balkanstaates in London, der kürzlich nach dem Verlassen des Dampfers in Dover mit einer dicken Aktenmappe unter dem Arm dem wartenden Zuge nach London zuschritt, ohne sich uni die diensttuenden Zollbeamten zu kümmern. Aber schon trat einer von ihnen an den feine»» Herrn heran. „Entschuldigen Sie, ist Ihre Tasche schon nackzgesehen?" — „Nicht nötig", schnarrte der Kavalier, „Diplomatengepäck. Die Tasche enthält wichtige Akten." — „Sehr wohl mein Herr", ent gegnete ungerührt der Zollbeamte. „Aber eine Ihrer „Akten" steckt den Hals reichlich weiter heraus." Und damit zog er eine große Flasche teuersten französischen Likörs aus der Tasckje des blamierte»» Gesandscijasts- «ttachees. Bund der Schlechtverheirateten. Ii» Südfrankreich besteht dieser seltsame Bund. Wenn er auch ein Gewächs der modernen Zeit ist, so scheint er doch mehr als Spielerei sein zu »vollen, denn er will auch erzieherisch wirken. Die Mitglieder sollen sich über ihre Ehen aussprechen. Und da merken den»» viele, daß ihr Ehepartner, geniesse»» ai» anderen, eigentlich ganz nett und erträglich ist. Die Statuten schreiben weiter eine Gewissenserforschung vor über die beide»» Fragen: „die guten Eigenschaften meines Ehepartners" und „warum bin ich so häßlich zu meinen» Ehepartner?" Darüber müssen sich die Mitglieder sogar in Diskussionsabcnden äußern. Kurz, die praktischen Siidfranzosen machen auf diesen» Wege den Versuch, alle die, die sich „schlecht ver heiratet" glauben, von ihrem Irrtum zu heilen. Die Jah resberichte zeigen einen guten Erfolg, so daß man den Bund nennen könnte: Bund zur Kurierung schlechter Ehepartner. 97 unerössnete Testamente aus der Zeit von 174Ü—1760 gefunden. Der städtische Oberarchivar in Stuhlweißenburg (Ungarn) machte einen sensationellen Fund. Er stieß in» Archiv au» 97 uneröffnete Testamente aus den Jahren 1740 bis 1760, die mit den unversehrten Siegeln der dor tigen Adlesfamilien versehen waren. Tie Testamente werde»» nun wahrscheinlich eine große Verwirrung stif ten, da sie der Bürgermeister an das ^tezirksgericht wei- terge'eilet hat, wo sie nun der Reitze nach geöffnet werden sollen Aller Wahrscheinlichkeit nach wird ein Ratten könig von Prozessen von den Nachkomme»» der Erben gegen diejenigen einsetzen, die sich jetzt im tatsächlici)en Besitz des Vermögens der Patriziersnmilien befinden. Fünf Jahre Luftschiff „Graf Zeppelin". Dieser Tage jährte sich zu»» sünstcn Male der Tag, an dein das Luftschiff „Graf Zeppelin" zu seiner ersten Fahrt aufgestiegen ist. Seitdem hat es über 300 lange und kurze Reisen, darunter eine Weltreise, eine Arktis fahrt lind nicht weniger als 48 Ozeanüberguerungen aus- gesührt. Luftschiff „Graf Zeppelin" hat dabei insgesamt rund 690 000 Kilometer zurückgelegt und zusammen 17 500 Personen, 37 000 Kilogramm Fracht und 20 000 Kilo gramm Post befördert. Mehr als 7000 Stunden war es in der Lust und hat die verschiedensten meteorologischen und klimatisclM Zonen durchfahren. Das ist eine Lei stung, wie sie in der Geschichte der Luftfahrt ihresgleickjen sucht. Insbesondere ist dabci hervorzuheben, daß nach fünfjährigem Dienst Konstruktion, Maschinen nsw. sich in ausgezeichneter Versassnng befinden und auch für die Zu kunft die gleiche Fahrtsicherheit gewährleisten, die das Lustschiss bisher ausgezeichnet lzat. „Graf Zeppelin" ist zurzeit in» regelmäßigen Verkehr zwischen Europa und Südamerika beschäftigt und wird seine diesjährigen Fahr ten mit einen» am I I. Oktober Ivginnei dei» Dreieckslng zur Weltausstellung Chikago abschiicßen. der von Fried- richsljasen über Pernambuco nach Rio de Janeiro, von Rio de Janeiro über Pernambueo, Miami nach Akron und voll Akron über Sevilla zurück nach Friedrichslzafen führt. Hcxenwahn in Siidslawien. Die Zahl der „Hexenverfolgungen" in Südslawien hat in der letzten Zeit eine bedrohliche Höhe erreicht. In einigen Fällen wird authentisch berichtet, daß Dorf bewohner eine Mitbürgerin ergriffen und erschlagen, aufgehängt oder verbrannt haben, in der Meinung, daß die schlechte Ernte oder irgend ein anderes Mißgeschick daraus zurückzusühren sei, daß die Frau das Dors ver hext habe. Die Vehörden sind mit großer Energie be müht, diesem schrecklichen Unwesen ein Ende zu macken und wiederholt haben jüngst halbe Dörfer sich »»»egen Mordes vor Gericht zu verantworten gelzabt. In einem solchen Falle wurden alle 18 Angeklagten, darunter alle Familienväter eines Dorfes, zum Tode verurteilt. Aller dings wurde dieses Massenlodesurteil bisher nicht voll streckt, »veil man nnmöftlich olle Familien eines Dorfes ihrer Ernährer berauben kann. Wie man sich aus der M'rlegenheit ziehen »vird, ist unbekannt, denn selbstver ständlich Kani» man die zum Tode Verurteil:»n nicht ein fach wieder laufen lassen und es bei den» Schrecken be wenden lassen. Immerhin wirb amtlich erklärt, daß das scharfe Vorgel-en der Vernunft bereits zum Siege verhol- sen habe, in allerletzter Zeit höre man nichts mehr von neuen Hexenvcrfolgungen.