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Nr. 216. Sächsische Volkszeitung Seite 4 vresclsn Ablösung der Kraftsahrzeugsteuer nur noch bis 2. Oktober! Dresden. Das Finanzamt Dresden-Wasserstraße macht darnns aufmerksam, das; Anträge aus Ablösung der Krastsahr- zeugsteuer sür Personenllrasträder und Personenkraftwagen sausgcnommcn Kraftomnibusse) nut Antrieb dnrch Verbren- nnngsmaschine spätestens am 2. Oktober dieses Jahres beim Finanzamt eingehen müssen. Später eingehende Anträge kön nen ans keinen Fall mehr berücksichtigt werden. Antragsformu lare sind im Zimmer 22 des Finanzamts Dresden-Wasserstraße erhältlich, wo auch jede nähere Anskunft über die Ablösung der Kraftsahrzeugsteuer erteilt wird. Instrumentalunterricht in den Schulen Das Sächsische Bolksbildungsministerium hatte kürzlich zusammen mit dem Wirtschaftsministerium eine Verordnung herausgcgeben, in der den Schulen die Pflicht auserlcgt wird, Instrumentalgruppen in der Schülerschaft zu bilden. In Frage kommen Mundharmonika, Ziehharmonika, Zither, Laute, Män- doline, Trommeln und Pfeifen, gegebenenfalls auch Blasinstru mente. Tie Instrumente werden im sächsischen Musikinstrumcn- tcnbezirk Klingenthal-Markneukirchen hergcstcllt. Der Ver kauf geschieht aber durch die örtlichen Instrumenten handlungen. : Nach dem Heiligen Trier. Dis auf den letzten Platz gefüllt war der Saal des Kolpinghauses am Montag abend, als Stiftskaplan Dr. Sudbrack seinen Vortrag über die zwei Tiözesanivallsahrten nach Trier wieder holle. Tein Interesse der Zuhörer Rechnung tragend, legte der Vortragende diesmal das Hauptgewicht auf die Trierer Reliquien schätze, insbesondere natür lich auf den Heiligen Nock, während er bei seinem ersten Vortrag die Geschichte der Stadt Trier eingehend behan delt hatte. Rach einleitenden Worten wurde zunächst der wieder sehr beifällig ausgenommen« Film von einer Dampferfahrt auf dem Rhein mit Musikbegleitung durch die Lautsprecheranlage geboten. Darauf folgte der mit vielen persönlichen Erlebnissen und so manchem kleinen Stimmungsbildchen von den 2 Pilgerfahrten illustrierte Vortrag. Zahlreiche Lichtbilder gaben einen Eindruck von der Schönheit der Stadt Trier und ihren Kirchen, ebenso von den Wallfahrten, und so manches Vild zeigte uns Dresdnern recht bekannte Gesichter. Anschließend wurde durch Lautsprecher eine Ansprache des Trierer Bischofs Vornewasser wiedergegeben, die den tiefen Sinn der Wallfahrten in ergreifender Weise zum Ausdruck brachte. Ein Ehorgesang des Domchores bildete den Abschluß des Abends. : Feuerschutz- und Sicherheitsdienst industrieller Unter nehmen. Die Auskunsts- und Zentralstelle der Leiter und Dezernenten des Feuerschuß- und Sicherheitsdienstes industriel ler Unternehmen hielt am Mont na in Dresden eine Mitgiie- berversnininliina und eine öffentlich Versammluna ab. an der außer den Vertretern der Werke auch zahlreiche Vertreter der staatlichen und städtischen Behörden, der Reichswehr und der Polizei tcilnahnien. : Im Oskar-Scyssert-Muscum, Landesmuseum für Säch sische Volkskunst. Dresdcn-N., Asterstraßc 1 lbeim Zirkus!, fallen die Besuchsstunden Mittwochs und Sonnabends nach mittags von 4 bis 6 Uhr im Winterhalbjahr ab 1. Oktober aus. Führungen finden nach Anmeldung statt. Die Puppenausstel- lung hat bei Alt und Jung größten Anklang gefunden und ist durch wertvolle Geschenke bereichert worden. Amtliche Bekanntmachungen Ausschreibung sür den Bau eines Schmutzwasserkanals vom Schlachthol nach der Magdeburger Straße, 'Bedingungen und Vordrucke im Stadtbauamt II. Rathaus, Ringstraße Ist, lj. Ohrgeschoß. Zimmer 362. erhältlich. Einreichung der An gebote svcrschlossen) mit Aufschrift ..Preisangebot Schlachthof kanal" ebenda bis Freitag, den 6 Oktober 1933, 12 Uhr. 6,? Millionen für Arbeitsbeschaffung Oie Dresdner Stadtverordneten stimmen -em Dresden, 26. Sept. Das Dresdner Stadtverordneten kollegium trat gestern zum ersten Male nach den großen Ferien zusammen. In einer verhältnis mäßig kurzen Sitzung wurde eine sehr reichhaltige Tages ordnung erledigt. Es war das zugleich die erste Sitzung unter der Amtszeit des neuen Oberbürgermeisters Zör- ner. Die Stadtverordneten stimmten in dieser Sitzung dem großen vom Rate vorgelegten Arbeitsbeschaf fung s p r o g r a m m zu. Die Stadtverordneten Brock, Hohn und Scholtis fehlten in der Sitzung entschuldigt. Der Vorsteher verlas nach einer kurzen Begrüßung ein Dankschreiben des Reichskanzlers Adolf Hitler sür die Ver leihung der Ehrenbürgerschaft. Unter den Eingängen befindet sich eine Mitteilung des Rates über die Herabsetzung der Zahl der besoldeten Raismitglieder; die Stadträte Dr. Hiibcrt, W. Müller, Dr. Richter und Dr. Temper werden am 31. Dezember 1933. Stadtrat Krumbiegel am 31. März 1934 in den Ruhestand versetzt. — In der Fraktionssilhrung der NSDAP, im Stadt- vcrordneteiikollcgium ist ein Wechsel eingetreten. Stadtver ordneter Scholtis hat mit Rücksicht auf seine Arbeitsüberlastung durch die Leitung der Drcwag den Vorsitz der Gruppe nieder gelegt; an seiner Stelle übernimmt der Stadlverordnetenvor steher Vcyrich die Führung. Vorsteher Beglich gedachte mit dankenden Worten der Arbeit, die Stadtverordneter Scholtis in seiner Eigenschaft als Fraktionsführer geleistet hat. — Die Wahlen für die Gewerbesteuerausjchüsse wurden einstimmig vorgenommctt, außerdem eine Reihe weiterer Wahlen getätigt. An Stelle der ausgeschiedcnen nationalsozialistischen Verord neten Gerber, Kaiser und Salzmann gehören die Herren Bött- gcr, Scipt und Weberpals neu dem Kollegium an. Teilbebauungspläne sür Friedrichstadt, Cotta und Neu stadl-West wurden genehmigt. 29 Einbürgerungsgesuche, die vom Rechlsausschuß befürwortet waren, wurden sür unbedenklich erklärt. Das Kollegium stimmte dem Beschluß des Rates zu, daß städtische Arbeiten und Lieferungen künftig auch nicht mehr an Mitglieder des Rates vergeben werden können. Der Maulkorbzwang für Hunde, die an der Leine ge führt werden, ist versuchsweise ausgehoben worden mit Ausnahme von bissigen Hunden, sür die auch weiter der Maul- korbzmang gilt. Diese Lockerung der Bestimmung''» ist ge troffen worden auf Grund der Tatsache, daß in Dresden seit Jahren kein Fall von Tollwut mehr vorgekommen ist. lieber die im Rechnungsjahr 1932 vorgcnommenen Kassen prüfungen berichtete der Stv. Hanke. — Es wurde Kenntnis gc nomine» von einem Schreiben des Rates, nach dem eine Wiedcreinstellung der noch vorhandenen Wartestandsbeamten Arbettsbefchaffungsprogramm des Rates zu in den städtischen Dienst zur Zeit nicht in Frage kommt und daß die Zeit, die ein Wartestandsbeamter bei Wiederverwen dung im öffentlichen Dienst verbracht hat, auf das Pensions dienstalter angerechnet wird. Der Zuschuß sür das Forschungsinstitut für Textilindustrie soll über den 30. März 1934 hinaus n7cht mehr geleistet werden. Stv. Israel legte dar, daß die notwendigen Mittel bei entsprechender Werbung von der Industrie ausgebracht wer den könnten, die den Vorteil von der Arbeit des Instituts habe. Die Stadtverordneten stimmten dem Beschlüsse des Rates zu, die Stelle des ersten Stadtschulrates mit Wirkung vom 1. Oktober 1933 ab dem Bezirksschulrat V sür Dresden I Kurt Gäbler als Nachfolger des Stadtschulrates Dr. Klcint zu über tragen und den zweiten Stadtschulrat Rudert vom 1. April 1934 ab in den Ruhestand zu versehen. Zum Rechenschaftsbericht über den Haushallplan der Stadt Dresden auf das Jahr 1931 nahm Stv. Hanke ausführlich Stel lung. Er kritisierte insbesondere die Hnushaltüberschreitungen, die in diesem Jahre einen erheblichen Umfang angenommen haben. Von dem Rechenschaftsbericht wurde Kenntnis ge nommen und die Uebcrschreitungen nachbewilligt. Das Waldsriedhofgelände in der jungen Heide soll mit Hilfe des freiwilligen Arbeitsdienstes gemäß der Planung der Gartenbauverwaltung in Angriff genommen werden. Die hier zu nötigen 27 700 Mark wurden bewilligt. — Die Kosten für den Bau der Kaditzer Elbbrilcke, die aus 3,9 Millionen veran schlagt waren, sind durch Einschränkung des Ban- program ms aus 3.2 Millionen herabgesetzt worden. Das Verbot des Kleinverkaufs an Privalhaushallungen aus dem Außenmärkte der Großmarkthalle wird ab 1. November 1933 in Kraft trete». Einen ausführlichen Bericht gab Stv. Cchmidtke über die Arbeitsbeschasfungsmaßnahmen auf Grund des Gesetzes zur Verminderung der Arbeitslosigkeit. Es sind grundsätziich nur solche Arbeite» in Angriff genommen worden, die entweder dringlich waren oder solche, bei denen die später zu zahlende Jahresrate durch entsprechende Einnahmen oder durch Wegfall von Ausgaben gedeckt wird. Im einzelnen haben mir über die in Angriff genommenen Arbeiten bereits berichtet. Insgesamt ist ein K o st e n a u s w a n d von 4 038500 Mark notwen dig. Es ergeben sich rund 350 000 Tagewerke sür Erwerbslose. Daneben wird selbstverständlich die mittelbare Belebung der Wirtschaft durch die Maierialansträge arbei'schasfend wirken. Die Drewag hat gleichzeitig ein Arbeitsbeschassungsprogramm im Werte von 2 634 000 Mark aufgestellt. Insgesamt wird also in Dresden eine Summe von 6,7 Millionen zur Durch führung der Arbeitsschlacht aufgewendct. — Das Kollegium stimmte den vom Rate vorgcschlagencn Maßnahmen zu. ». Dresdner Polizeibericht Zwei Schwindler. Eine in der Carl-Zeiß Straße wohn hafte Angestelltenfrau siel kürzlich Betrüger» zum Opfer. In den Abendstunden des 16. Septembers erschienen bei ihr zwei Männer und forderten die Rückzahlung eines Darlehens, das ihr Ehemann von einem Verband genommen hatte. Die Ehe frau, die um das Darlehen wußte, schenkte den Vorsprechendcn zwar (Klauben, weigerte sich aber, Geld auszuhändigen, da sich ihr Mann außerhalb Dresdens befand. Durch Drohungen er reichten die Täter schließlich, daß ihnen 170 RM. gegeben wur den. Mit dem Gelds verschwanden sie sofort, ohne Quittung hierüber zu leisten. Am anderen Tage erfuhr die Frau bei einer Nachfrage in dem betreffenden Verband, daß von dort niemand mit der Einziehung des Geldes betraut wurde Von den Tätern fehlt zunächst jede Spur. Sie werden wie folgt beschrieben: 1. Etwa 35 Jahre alt. 165—1-68 cm groß, bartlos. 2. Etwa 20 Jahre alt, 168—170 cm groß, kräftige Gestalt, bart los. rundes, volles Gesicht. Besondere Kennzeiclnm: (Kroße wulstige Lippen, abstehende Ohre». Beide trugen SA.-Mütze mit grüne» Streifen, Braunhemd und gclblickrc. ausgewasäpute Hosen. Sachdienlich Mitteilungen, die auf Wunsch streng ver traulich behandelt werden, erbittet das Kriminalamt nach Zim mer 86 oder 88. Dresden. Fahnenweihe der Stahlhelm- Studenten. Auf dein Dresdner Hochschulsportplatz sand die Weihe der vom Stahlhelmbundcssührcr Reichsarbeits- ministcr Seldte den Hochschulgruppen Dresden, Tharandt. Freiberg und Chemnitz des Stahlhelm-Studentenringes Lan- gemarck zugsbilligten neuen Fahnen statt. Auf dem Sport platz hatten zwei Sturmbanne der Ortsgruppe Dresden des Stahlhelm, der Studentenslurmbann und eine Fahnenabord nung des Nationalsozialistischen Deutschen Studentenbundes Ausstellung genommen. Der Feier, zu der sich eine zahlreiche Zuschauermenge eingefunden halte, wohnten u. a. der Rektor der Technischen Hochschule Dresden, Prof. Dr. Reuther, der Führer der im Stahlhelm zusammengeschlossenen Hochschul professoren, Prof. Dr. Tobler, und der Führer der Dresdner Studentenscl-aft, cand. ing. Sengbusch, als Ehengäste bei. d. Tharandt. lOOjühriges Sch u l j u b i l ä u m. Die Volksschule in Somsdorf kann in diesem Jahre auf ein hun- derljähriges Bestehen zurückblicken. Rohwein. Schadenfeuer. In der Scheune des Landwirts Richard Leuthert in Etzdorf brach Feuer aus, das auch auf ein Seitengebäude Übergriff. Beide Gebäude gin gen in Flammen auf und brannten völlig nieder. Enlarkele Kunst Ausstellung Im Lichthof des Neuen Rathauses. Einem Beschluß der Stadtverordneten vom 26 Juni 1933 zufolge, dem auch der Ra! zu Dresden beitrat, ist eine Aus stellung zustandegekonnnen, die jetzt im Lichthof des Neuen Rallxauses gezeigt wird. Es handelt sich dabei um sogenannte „KunsNvcrke" der 'Malerei und Plastik, welche eine verflossene Stadtverwaltung aus Mitleln der Dr. Giintzsckxen Stiftung an gekauft hat. Dabei ist von dem Standpunkte ansgegangen worden, die Auswahl derart zu treffen, daß der Verfall und die Entartung der Kunst jener Zeit, klar und deutlich zum Ausdruck kommt Jedes der ausgestellten sogenannten Kunst werke ist mit dem Namen des Urhebers versehen, sowie mit Preisangabe und Dalum des Eriverbes. Die Werke sind den 'iteständen des Ctadtmuscums entnommen und bisl>er der Oes- fenllichkeit noch nicht gezeigt worden. Museumsdirektor Dr. Großmann hat am Tage vor der Eröffnung der Ausstellung cinführnde Worte iiixr die Entstehung der Sammlung an die Presse ^richtet. Daraus Ivar zu entnehmen, daß bis 1919 die Zahl der Ankäufe gering war und die alte Tendenz aufrecht erhallen wurde, das Hauptgewicht nuf solche Werke zu legen, welä-e sich mit dem Stadtbild beschäftigen und dieses zur Gel tung bringen Mil den Ankäufen hotte Museumsdirektor Dr. Großmann nichts zu Inn. Es bestand ein Kunstgusschuß von 15 Herren, die persönlich über die Ankäufe entschieden. Etwa 500 Öoo RM. sind dafür anfgcwendet morden Von diesen Wer ken sind jetzt 42 Oelgemälde. 112 Graphiken, 43 Agnarelle und 10 Plastiken zur Schau gestellt worden die in voller Schärfe ein krasses Bild der Entgleisungen jener Zeit geben nnd häufig genug ein geradezu unerhörtes Maß erreichen Wir finden in dieser Ausstellung auch eine Anzahl wohlbekannter Künstler namen. deren Träger jedoch schon längst andere Bahnen ein geschlagen und sich auf das Erfreulichste gewandelt haben. Es sei noch besonders darauf hingcmiesen daß entspre- cl;end einem Wunsch des Oberbürgermeisters, auch Jugendliche vom 15. Jahre an die Ausstellung besuchen sollen. Dem gesun den Sinn der Jugend wird es nicht schwer satten, sich ein richtiges Urteil zu bilden. Und nicht nur die Jugend, sondern das gesamte interessierte Publikum wird bei dem Besuche der jetzt zu gleicl>er Zeit In Dresden stattfindenden Kunstausstel lungen Gelegenheit haben, Vergleich anzustellen und dabei mit Genugtuung feststellen können, -aß jene böse Epoä)e der Verfehlungen überwunden ist. und Dresden sich einer großen Anzahl hochstrebender Künstler erfreut, die sich ihrer Verant wortung bewußt sind Die Ausstellung ist bei freiem Eintritt Werktags von 10—6 und Sonnlags von 10—1 Uhr geöffnet. M. N. W. Staatsoper. Die Besetzung des Verdischen „Don Car los" zeigte 'Montag abend ein teilweise anderes Bild als bei der ersten Vorstellung innerhalb der Se r i e n a u ff ii h r u n - gen. Im Besuche des Hauses war leider keine Besserung sestzustellen. Uebersah man das Parkett, so waren annähernd die Hälfte der Plätze unbesetzt. Dieses Ergebnis dürfte für ein Weiterbestehen der Seriennuffiihrungen kaum ermutigend sein. Der ruhende Pol, um den alles kreist, sind auch sür ein Staatstheater letzten Endes die Kassenergebnisse Aber mit de» Cerienaufsührungen scheint ein materieller Aufschwung nicht ermöglicht werden zu können. Die unbedingt notwendige Folgerung ist dann nur. Bruch mit den Eerienaufführungcn und Rückkehr zum wechselnden Spielplan. Um zur Ausführung selbst zu kommen, muß zunächst vorangestelll werden, daß Elsa Wieder zum ersten Male die „Elisabeth" sang. Aeußerlich eine vornehme, königliche Erscheinung. Die Starrheit der Eti kette wußte sie geschickt zu mildern durch ein verinnerlichtes Spiel, das namenllich bei der Begegnung mit „Carlos" äußerst lebenswahr betont wurde Die wohlklingende, silbrige Sopran stimme fand in dem Verdischen Melodicnreichtum geeigneten Boden zu leuchtender Entfaltung. Neben Friedrich Pla sch Ke als König Philipp waren Marta Fuchs,,Rudolf Dittrich und Paul Schäffler vortreffliche Stützen der durch Kurt SIriegler schwungvoll geleiteten Ausführung —Ist— Lingnerschsoft. Ein Konzert mit Kompositionen van dem Dresdner Tonsetzer Hans Fährmann brachte einen er freulichen Kunstgenuß Man hörte Werks sür Orgel lPassa- caglia über B A C H a. d. 3 Sonate; 4. Satz a. d. 7. Orgel sonate; Toccata. Introduktion und Fuge C-dur), Violine und Orgel lFantasie in C-moll; Fantasie in B-dur) und Gesänge mit geistliclien Texten. Fährmann gehört zu den Komponisten, die Erfindung und Empfindung sprechen lassen, denen Musik ein Klingen und Singen, ein Wunderland der Töne ist, die nicht nach Problemen suäpni, sondern echt deutsch musizieren, denen die Melodie noch lieilia ist und die sich in erwählter .Harmonik auskenncn. In Marie von Langermann- Lar ifch und Walburga Vogel standen Ihm zwei sympa thische, musikalisch sickere, wohlklingend« Soprane, in Erich Barth ein technisch feingeschlifsener, in Ausdruck und Gestal tung feinempsindender Violinist und in Richard Rost ein vir tuoser. in die Kunst des Registrierens farbig eingelebter Or ganist als Interpreten zur Verfügung. Künstler und Kompo nist wurden durch lebhaften Beifall geehrt. —ck. Eine neue musikalische Sendereihe des Mitteldeutschen Rundfunks „Das Musikkränzleln". Unter dem einer Musikaliensammlung des 17. Jahrhun derts entnommenen hübschen Titel „Das Musikkränzlein" be ginnt der mitteldeutsche Rundfunk am 29. September 18 Uhr eine neue und interessante Reihe van Darbietungen Um der Hausmusik und ihren Freunden Gelegenheit zu geben, sich vor der großen Hörergemeinde des Rundfunks im Feuer zu er proben, werden in gewissen Zeitabständen H a u s m u s i k v er eilt ig ungen mit s« l b st ge w ä h l t e m Programm vor dem Mikrophon erscheinen. Ihre Namen bleiben ungenannt und kein Honorar lohnt ihre Leistungen. Was sie tun und spielen, geschieht zu ihrer Freude und Fortbildung und als denkbar lebendigste Werbung sür die Sache der Hausmusik. Der mitteldeutsclre Rundfunk erhofft eine reiche Belebung dieser schönen Art von Mnsikpflcge, wen» er ihren Liebhaliern den, ivenn auch namenlosen Weg zu den Herzen der Gleich'-sinnten öffnet. B. S. Das größte Wörterbuch der Welt abgeschlossen. Mit der am Donnerstag erfolgten Herausgabe eines Er- gänzungsbandcs zum Oxford Dictionary ist das umfangreichste Wörterbuch der Welt nach beinahe 50jähriger Arlnnt nunmehr fertiggestellt. Der erste Band mar im Jahre 1884 herausgege- lren worden. Da es damals noch keine Autos, Flugzeuge, Kinos usiv. gab, fehlten in den ersten Bänden zahlreich Wörter die heute zum Gemeingut der englisänm Sprache geworden sind, und hieraus ergab sich die Notwendigkeit der Herausgabe eines Ergänzungsbandes Merkwürdig ist. daß von dem ganzen Werk gegenwärtig nur der Ergänzungsband im Handel zu halren ist, denn alle anderen Bände sind vergriffen, und noch Anfang dieses Jahres wurden 100 Pfund Sterling für das vollständig« Werk bezahlt. Jetzt wird aber unverzüglich eine neue Ausgabe gedruckt werden, bestehend aus zwölf Bänden und dem Er« gänzungsband. deren Preis insgesamt 21 Pfund Sterling be tragen wird.