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Katholische Staalsbejahung Von Lusttzrat Or. Schrömbgens (Leipzig) Iustizrat Dr. Schröinkgens bat als Leiter der Ka- thviiken-)Lersammlung am Sonntag im ersten Teil seiner Begrüßungsrede bedeuAusführungen über die Stellung der Katholiken zum nativnaljozialistiscl>en Staate gemacht. Wir lassen diesen Teil der Rede — der zweite Teil war dem Jubilar, Prälat Stranz, ge widmet — ivegen seiner über den besonderen Anlab hinausreicheuden Bedeutung im Wortlaut folgen. Als die kath. Gemeinden Leipzigs zum kehlen Male in diesem Saale sich festlich versammelten, geschah es, um unseren neuen Bischof, den Hochwürdigsten Herrn Petrus Legge zum ersten Riale in unserer Mitte zu begrüben. Der Festredner jenes Abends gab unter Ihrer aller freudigsten Zustimmung der l>eiligsten Versicl-erung Ausdruck. dnh wir bi» zum iehten Atemzuge katholisch bis in das Mark und deutsch vom Sclzeitel bis zur Fuhs oh le. bis auf unsere Kmxkien seien. Das mar am 23. 11. 1932. Welci>e Ereignisse geschichtlicher Be deutung haben wir Alle, seit jener Stunde erlebt? Wir sind seitdem wieder zu einein in sich geschlossenen, seiner nationalen Einheit und Stärke, seiner Bedeutung in der Welt bemühten echt deutschem Bolke, zu einer wahren Nation geworden. Wir haben uns befreit seitdem von undeutscl>em. unchristlichem, mar- xistiscl>em Einfluh. An der Spihe unseres deutscl>en Reiches stehl ein Mann aus dem Bolke, den uns die Vorsehung geschickt und geschenkt hat: Unser Volks Kanzler Adolf Hit ler! Wir wollen in dieser Stunde uns des damals am 23. 11. 1932 gegebnen Gelöbnisses bemüht iverden und es erneut aus tiefstem Herzen dem neuen Deutschland und seinem Führer aussprechen. Was der Hochwürdigste Herr Berning, der Bischof von Osnabrück, bei seiner Ernennung zum preuhiscl>en Staats rat geschworen hat, das soll heute abend, wo wir Katholiken Leipzigs zum ersten Male nach der Neuordnung unserer staat- licl>en Verhältnisse öffentlich zusammenkommen, von uns mit dem gleiciien Ernst und Pflichtbewuhtsein versicl-ert iverden: „Wir werden in unwandelbarer Treue zu unserem Volke und seinem Führer Adolf Hiller uns fiir den Neuaufbau des Reichs mit allen Kräften einsetzen." In diesem Augenblick richten wir unsere Blicke auf drei Manner, denen wir Gefolgschaft leisten und Opfer der Treue bringen wollen. An der Spihe unserer hl. katholischen Kircl^ München, 29. Sept. Die Betriebsgrup»re Banken und Ver sickerungen Gnu Müiicheii-ltnterbnyern veranstaltete gestern im Zirkusgebäude eine Massenkundgebung. Ministerpräsident Siel>erl ln'grühte in längeren Ausfüh rungen den Reichswirtsckaftsminister. Reichswirischnstsminister Dr. Schmitt, der hierauf das Wort ergriff, hob einleitend her vor, richtunggebend sei fiir ihn nur ein Ziel auf lange Sicht. Nur die Leistungen der Tüchtigsten könnten Rettung bringen. Die Erkenntnis, dah nicht durch gegenseitige Konkurrenz es nnrwärtsgehen könne, sei das zweite Hauptersordernis. Im weiteren Verlauf seiner Rede wandte sich Reicl>sn>irtschafts- minisler Dr. Schmitt geoen eine Fortsetzung der deflationisti schen Politik oder auch die Herbeiführung einer Inflation. In der Reichsregieruna gibt cs niemand, der sich von der Morphiumsprihe der Inflation einen Erfolg versprechen könnte. (Starker Beifall.i Dr. Schmitt warnte dann vor allen Zwangs- eingrisfen und Zwangsmahuahmen in die Wirtschaft. Als all gemeine Grundsätze der Wirtschaftspolitik des Reiches bezeich nete der Minister: M öglichst w e n i g z e r s ch l a ge u . a b e r möglichst viel fördern und ausbauen Aufgabe des Staates gegenüber der Wirtschaft sei. sie zu überwachen, al»er nicht e'i n z u g reif e >>. Die deulsche Wirtschaft werde nur daun wieder zur Blüte kommen, wenn cs gelinge, die Rentabilität jedes einzelnen >virlschaft!icl>en Un ternehmens sicherzustellen. Die ungeheure Steuerlast könne von der Wirtschaft nicht weiter getragen werden. Die zweite grohc Aufgabe der Reichsregierung sei daher eine Er mä Hi lt n n g der S t e u e r l a st c n. Als dritte Aufgabe bezeichnete der Reichswirlschastsminister die Senkung des Zinses. Auch müsse dafür gesorgt iverden, dah die Ausgaben von Reich und Ländern gedeckt werden. Man dürfe nicht eine Schuldenwirschast ansangcn zu Lasten der Zukunft. Als nächste Aufgabe anher der Arbeitsbeschaffung betrachte die Reichsregierung, dafür zu sorgen, dah das Lohn- und Preis niveau stabil bleibt. Das sicherste Unterpfand für den Erfolg aller Mahnahmen sei eine unabhängige Regierung unter der Führung Adolf Hitlers. 2,3 Millionen Neubeschästiate seit Hitlers Amtsantritt Berlin, 25. September. Aus dem jeht veröffentlichten neuesten Ergebnis der Krattkenkajsensiatistik geht, wie der Parlamentsdienst der Tele- graphen-llnion meldet, hervor, das, am 31. August d. I. seit dem Amtsantritt der Negierung Hitler 2 235 371 arbeitslose Volksgenossen wieder Beschäftigung gesunden halten. Da ferner nach den bereits vorliegenden Ziffern der Rcichsanstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenunlerverjicherung in der Zeit vom 1. bis 15. September die Zahl der bei den Arbeits ämtern gemeldeten Arbeitslosen weiter um 57 VW gesunken ist, so ist die erfreuliche Tatsache scstzustellen, das, seit der Macht übernahme Adolf Hitlers bereits rund 2,3 Millionen Arbeits lose wieder in den Arbeitsprozeh cingereiht worden sind. Die Zahl der beMftigtcn Arbeitnehmer belief sich nach der Krankcnkajfenmitgliedsrftatistik am »1, August d. I. auf 13 723 585. ' Berlin. Oberpräsidcnt Kube In seiner Eigenschaft als Führer der nationalsozialistische» Fraktion des preussischen Landtags hat die Gcsamtsraktion zu einer Sitzung sür Sonnabend, den 14. Oktober, nachm. 1 Uhr, embe- rusen. steht unser glorreich regierender Papst Pius XI., an der Spitz« unseres Reiches der getreue Eckehard des deutschen Volkes, der greise Generalfeldmarschall, unser Führer im Welt kriege, unser Reichspräsident Hindenburg, und als der deutsche Reichskanzler unser Führer Adolf Hitler, unser Feldherr iin Kriege gegen Not. Hunger und Arbeitslosigkeit. Um diese 3 Personen, um die katholische Kircln: und das Deutsche Reich hat sich in der jüngsten Zeit, geboren aus iveit- sli-auender Sorge um Reich und Kirä>e, das Band des Reichs Kon kordates geschlossen. In diesen 3 lflersonen verkörpern sich für uns unsere katholisä>en und unsere völki schen. nationalen, deutschen Ideale. Ihnen wollen wir zu Be ginn der heutigen Feier unverbrüchlichste Treue, Ergebenheit, Liebe und Gefolgschaft geloben. Wenn wir heut« abend nur unser Kirchweihfest l>e- gehen würden, wäre es schon ein grosses und l'edeulungsvolles Familienfest der Äemeiivde: das Fest, in dessen Mittelpunkt der Gedanke an die Errichtung unserer kath. St Trinitatis- kirclse vor mehr als 85 Jahren, im Jahre 1817. steht: das uns die Ausführung, die Fortentwicklung, die sinnfältige Betätigung der Worte nuferes Herrn und Heilandes vorsührt, die er vor fast 2909 Jahren in Galiläa sprach: „acdificabo ecclcsiam meam" (Ich will meine Kirckre gründen). Und wir vergegenwärtigen uns heute, dah, wenn Jahr hundert für Jahrhundert Tempel errichtet wurden zur Erhebung der Seele zu Gott, zur Darbringung des hl. Opfers, zur Spendung der Sakramente, es immer geschah im Hinblick auf jene von Christus selbst herrührende Gründungsurkunde seiner Universalkirche und im festen Vertrauen auf die Wahrheit der jenem Heilandswort« unmittelbar nachfolgenden Ver heissung: „Und die Pforten der Höll« sollen meine Kirche nicht überwältigen." Das ist der wahre Sinn unseres Kirchweihfestes. Und die Klar stellung dieser Bedeutung ist so herrlich und schön, dah ich den Wunsch und die Hoffnung ausfprecl»«. dah wir jedes Jahr das Kirchiveihfest als Gemeindefest, als uns alle vereinigendes Familienfest feierlich begehen mögen. (Einen ausführlichen Bericht ükx'r die Festfeier der Leip ziger Katholiken bringen wir auf Seite 5.) Ein Aufruf -es Stabschefs der SA. Der Stabschef der SA, Röhm, erlässt einen Aufruf, der sich gegen das Muckertum richtet. Das; dieses in letzter Zeit geradezu Orgien feiere, sei unbestreitbar; so würden z. B. für den Anzug und das Verhalten in den Badeanstalten die un sinnigsten Bestimmungen gefordert. Der deutschen Frau werde verboten, sich zu pudern oder in Lokalen zu rauchen. In den Großstädten sollten alle irgendwie aus dem Spießer- rahmen fallenden Bergnügungsstätten ausgerotlei werden. Dies alles gesckzehe angeblich im Gefühl heiliger Berantwor- tung für das Wohl des Volkes. Aus der jüngsten Zeit lägen neue Meldungen vor, daß nuch SA-, SS-Zührcr und -Männer sich öffentlich zu Mv- ralrichtern aufgeworfen und weibliche Personen in Bade anstalten, Gaststätten oder auf der Straße belästig» hätten. Ls müsse einmal eindeutig sestgesteltt werden, daß die dentsche Revolution nicht von Spießern, Muckern und Sittlichkeits aposteln gewonnen worden sei, sondern von revolutionären Kämpfern. Diese allein würden sie auch sickzern. Die Ausgabe der SA bestehe nicht darin, über den Anzug, Gesichtspflege oder Keuschheit anderer zu wachen, sondern Deutschland durch ihre freie und revolutionäre Kampfgesinnung hochzu reißen. Er verbiete daher sämtlichen Führern und Männern der SA und SS, ihre Aktivität aus diesem Roden einzu sehen und sich zum handlanger verschrobener Moralästethen herzugeben. Mariascheln. Der Katholische Frauenbund der Tschechoslowakei beging am 23. und 24. September die Jubelfeier des 2.'>jährigen Bestehens des Bundes. Aus allen Orten des Landes waren die Mitglieder zu vielen Tausenden herbeigeströmt, die Mitglieder aus Mähren in ihrer kleidsamen Tracht. Die Basilika war festlich ge schmückt, der Ort prangte im Flaggenschmuck. Am Sonnabendnachmittag war Delegierten-Ber- sammlung. Alx'nds sand in der überfüllten Basilika eine Andacht zur schmerzhaften Mutter Gottes von Maria- schein statt, darauf die Lichtcrprozession, wobei unter feierlichem Glockengeläute die Zöglinge des Priester seminars unter Begleitung des Anstalts Blüserchors das Marialcl/Siner Wallfahrtslied sangen. Am Sonnabend abend wurde im Saale die erste große Versammlung des Frauenbundes alxzehalten. Es sprachen Monsignore Se nator Professor Dr. Feier feil, Teplitz, Monsignore Professor Donat, Leitmeritz, Generaldirektor Reichen berger, Reichenberg, usw., für den Katholischen Frauen- bnnd, Dresden, überbrachte in formvollendeter hcrzlici)er Weise Frau Baronin O' B h r n Glückwünsche. Am Sonntag fand die Geneialkommunion des Fu- belbundes statt. Die Predigt hielt Herr Domkapitular Geheimes päpstliches Konsistorium am Il6. Oktober Vatikanstadt, 25. Sept. Osservatore Romano kündigt heute ossiziell siir den Itt. Oktober ein geheimes Konsistorium an für die Besetzung der vakanten Bischofssitze und der bevorstehenden Heiligspre chung der Seligen Soubirous und Touret. Das öffenlSche Konsistorium findet am 19. Oktober statt. Gleichzeitig wird der Besuch des Papstes in der Basilika Santa Maria Maggiore zum Maricnfest am 11. Oktober bestätigt. Der Heilige Vater wird an dem vom Erzpriester der Basilika gehaltenen Pontifikalamt teilnehmen. clern ksicke Berlin. Der 9t e i ch s in i n i sl e r des Inner n. Dr. Frick, hat sein Erscheinen ans dein Juri sie »tag am Sonnabend, den 3V. September zugcjagl. Berlin. Aus Grund des Gesetzes zur Verminderung der Arbeitslosigkeit vom 1. Juni 1933 hat der Reichsarbeitsininister weitere 4 7 Millionen RM. sür I n sl a n d s e tz u n gs- und U in b a u a r b e i I e n an Wohngebäuden und Wirtschafts gebäuden landivirtschastiicher Betriebe auf die Länder verteilt. Berlin. Reichsinnenininister Dr Frick hat an den Ge heimrat Professor D r. Pen k zu seinem 75. Geburts tag ein Glückwunschtelegramm gesandt. Langensalza. Oberstleutnant Fumetti im Führer stab der 7. Bayerischen Division wurde bei einem Autounglück aus dein Wagen geschleudert und br ach sich das G e n i ck. Ludwigshafen a. Rh. Die Zollsahndungsstelle Ludwigs hafen am Rhein ist in jüngster Zeit umfangreichen De vise n sch i e b u n g e n aus die Spur gekommen In einem Falle wurden zur Sicherung der zu erwartenden Geldstrafen Wertpapiere im Werte von mehr als 39l>999 M. beschlagnahmt. Essen. Der Arbeiter Fritz Meyer, der am 31. März dieses Jahres in Lembeck den Landjägermeister Liittringhaus er schossen hatte, wurde von dem Essener Schwurgericht zu lebenslänglicher Zuchth a u s st rase verurteilt Müllheim. In Müllheim und Umgebung, besonders in Badenweiler, Niederweiler usw. wurde in der Nacht zum Diens tag gegen 1 Uhr ein Erdstotz verspürt. Berlin. Ein schweres Schadenseuer brach in den frühen Nachmitlagsstunden im 'Norden Berlins im Geväude des Kino palastes „Lichtburg" aus. Drei Dachstühle unterhalb des Tur mes halten Feuer gefaßt. Als Brandursache wurde Kurzschluß an einem elektrischen Bügeleisen sestgestellt. Cin Aufruf zum Oktober (Lpr.) Am 1. Oktober feiert das ganze Volk den Ernte danktag. Er bilde» zugleich den Anstatt sür das große wint erhilsswerk des dentsäzen Volkes. Die erste große Spende aller Deutschen wird der Reinerlös aus dem Verkauf der Ernlesträuszchen sein. Rach dem Witten des Führers soll in diesem Winter kein deutscher Volksgenosse hungern oder frieren. So wird auch am ersten Sonntag do. RUs., dem 1. Oktober, ganz Deutschland dartun, daß es seine ärmeren Brüder und Sckwe- stcrn in diesem Winter nicht im Stich läßt. Auch die Vesser gestelsten sollen an diesem lag ein einsacizes Eintopsge- richt als Mittagsmahlzeit nehmen und die Ersparnisse da durch den Sammlern des Winterhiljswcrks spcndcir. Zn den Gasthänsern wird es an diesem Tage auch nur Eintopfgerichte geben. So soll der ärmere Volksgenosse fühlen, daß Deutschland ihn nicht vergißt. gez. Salzmann, Leiter der Landessteltc Sachsen des Reick-sministeriums sür Volksausklärung u. Propaganda. Amsterdam. Der Verkehr über den Abschluß Deich der Zuider-See wurde Montag uachuunag os' z eil sre gegeben Der Abschlutz Deich ist lxrcus am 2-e M i: v I v wilende: worden, so das; seitdem das ?)>!«> Meer von der No.di - abgegrenz! ist. Die aus dem Deich angelegte Verkehrsslratze ist erst jetzt voll ständig ferliggestelll worden Kanonikus Wagner, Leitmeritz. die Alumnen sangen die Schubert-Messe mit Bläserbegleitung. Vormittags Ist Uhr war Pontifikalamt gehallen von Sr. Exzellenz dem Hoch würdigsten Herrn Bischof von Leitmeritz Dr. Anton We ber. Nach dem Evangelium hielt P. G e o r g v o n Sach - s e n die Festpredigt. Er sprach von der Dankes- pflicht gegen Gott, der seine Huld in 25 Jahren den; Bunde erwiesen, der Redner schilderte dann wie der Bund durch seine Liebestätigkeit vielen Mitmenschen Gutes erwiesen, zum Schluß ermahnte der Prediger zum Vertrauen auf die fernere Hilfe des lieben Gottes und den Schutz der Gottesmutter. — Da Tausende die Predigt wegen überfüllter Basilika nicht hören konnten, wieder holte der Festprediger in den Kreuzgängen die Predigt. Nachmittags war die zweite Versammlung des Bun des. Redner waren Monsignore Professor Dr. Feierseil, Rektor Stahl vom Priesterseminar Maria schein, Frau Seitz. Um 4 Uhr fand die Schlußfeier, gehalten von Herrn Bischof Weber statt, zuerst die Weiheerncucrung, dann Litanei, zum Schluß Tedeum und sakramentaler Segen. — Bischof Weber sprach einem Dresdner Teilnehmer der Tagung gegenüber seine Freude über die Wallfahrten dec Dresdner Katholiken in die Diözese Leitmeritz aus. Scho. Aufbauen, nicht zerschlagen! Wirischastsminister Or. Schmitt über die Wirtschaftspolitik -er Reichsregierung Frauenbun-skagung in Mariaschein 2S Jahre su-eten-euischer Katholischer Frauenbund