Volltext Seite (XML)
welche Dr. Arons als Mitglied der sozialdemokratischen Partei zahlt, giebt die allmonatlich im „Vorwärts" veröffentlichte Quittung des ParteivorstandeS unter der Chiffre Dr. L. A. Aufschluß." Also genug, Herr AronS ist Mitglied der Partei und zahlt Beiträge. DaS ist doch das einzig Wesentliche an der Sache. Was will nun der „Vorwärts" eigentlich? Will er Herrn Arons als christlichen Proletarier hinslcllcn? Oder legt er Werth darauf, daß die Beiträge des „Genossen" Arons erheblich geringer sind, als sie es nach seinem bourgeois mäßigen Einkommen sein müßten? Doch wir wollen nicht darüber grübeln, sondern bezeugen, daß wir aus dem „Vor wärts" zweierlei gelernt haben: 1) daß der „Genosse" Arons durchaus nicht gesonnen ist, über seinen Ucberzeugungen den „Kapitalisten" Arons zu vergessen, und 2) daß die Betheiligung rou Juden an der Parteiagitation von der Sozialdemokratie als Beleidigung empfunden wird. In der „Hamb. Börsenh." wird eine Zuschrift aus Samoa veröffentlicht, in der die Anmaßung Neuseelands, die Verhältnisse in Samoa durch eine Annexion regeln zu wollen, als lächerlich bezeichnet wird. Begründet wird dieses Unheil weiter durch Aeußerungen von Engländern, die auf Samoa leben und sich ganz anders ausgesprochen haben, als wir sonst von L.ndon aus gewohnt sind. So meinen sie z. B.: „Es liegt kein Grund vor, anzunehmen, daß Neuseeland die Samoafrage nicht auch ohne Annexion zu eigener Befriedigung praktisch lösen könnte, wenn es sich nur dazu verstände, das deutsche Handclsinteresse auszukaufen, worauf Alles, was es vernünftiger Weise erwarten kann, ihm in den Schooß fallen würde. Es wäre lächerlich, zu versuchen, den überwältigen- den Einfluß zu übersehen, zu welchem der Aufwand deutschen Kapitals die deutsche Nation berechtigt. Vergleichsweise stehen wir, die anderen Nationalitäten — auch selbst zusammenge nommen — weit hinter ihr." Man beachte wohl: das sind die Stimmet« der Engländer, die aus eigner Anschauung ein unbefangenes Urlheil über die Verhältnisse haben. Die „Samoa Times", welche von einem Kolonialengländer redigirt werden, sprachen sich folgendermaßen aus: „Es ist ein Flüstern in der Luft, daß Deutschland binnen Kurzem die Kontrcle der Samoa-Angelegenheiten übernehmen werde. Sollte diese Bcrmuthung begründet sein, so würden wir durchaus nicht überrascht sein. Als Engländer und der deutschen Sprache unkundig, würden wir natürlich britische Kontrole vorgezogen haben, müssen aber, um den Deutschen Gerechtigkeit wider- fabren zu lassen, zugestehen, daß, da ihr HandelSinter-sse in Samoa dasjenige aller anderen Nationalitäten zusammengc- iiommen überrag», es nur als selbstverständlich anzunehmen ist, daß die mit Samoa in VenragSverhältniß stehenden Mächte diese Thatsache in ernsthafte Erwägung ziehen würden, wenn sie einen dauerhaften Frieden in diesem zerrütteten Lande herzustellen trachten sollten." Frankreich. In Toulouse wurde dieser Tvze ein Soldat des 20. Linienregimci ts von dem Kriegsgericht zum Tode verurthcilt, weil er am 17. Juni in Folge eines Streites, der an einem übelberüchtigten Orte zwischen ihm und Zivilisten entstanden war, auf der Straße zwei Unter offiziere beschimpft und mißhandelt und seine Wulh noch an zwei Polizisten ausgelassen halte. Wie cs scheint, ist dabei Niemand ums Leben gekommen. Trotzdem Todesurtheil! Caserio ist, wie schon telegraphisch gemeldet, zum Tode vcr- urtheilt worden. Der Staatsanwalt erinnerte in seinem Plaidoyer an die Reise Carnot's nach Lyon und sagte weiter, der Mörder gehöre keiner Nation an, derselbe sei Anarchist. Dann tadelte der Staatsanwalt Diejenigen, welche in der Aufregung des ersten Augenblickes Gewa'.tthaten gegen die in Lyon wohnenden Italiener verübten, und fuhr fort: „Ca- serio gehört jener Secte, jener Bande von Uebelthätern an, welche inmitten der Gesellschaft wie wilde Thiere die Zer störung der Dinge und den Tod der Individuen erstreben. Sie bedrohen den Niedrigsten wie den Höchsten. Gegen wilde Thiere muß man sich ve: theidigen. Man wird sagen, Carnot würde, wenn er am Leben geblieben wäre, Gnade geübt haben. Carnot ist aber gestorben, und daher ist es unsere Pflicht, Gerechtigkeit walten zu lassen. Caserio hat ein ge- meines Verbrechen begangen. Der Abscheu vor diesem Ver brechen ist um so größer, weil der Verbrecher einem ganzen Volke Schmerz verursacht hat. Die Anarchisten bilden keine politische Partei, sondern ein Unternehmen, welches die Zer störung und den Tod bezweckt. Den Republiken wie den Monarchien liegt die gleiche Pflicht ob, nämlich zur Bändigung dieser Hydra dieselbe Kraft anzuwenden. Im Namen der Freiheit, der Civilisation und der Menschlichkeit muß ein strenges Beispiel statuirt werden." (Lebhafte Bewegung.) — Der Verlheidigcr Dubreuil plaidirte hauptsächlich dafür, daß die Geisteskräfte Caserio's durch Vererbung beeinträchtigt seien. Caserio unterbr.ch wiederholt seinen Verlheidige-, so daß der Präsident ihm drohen mußte, ihn aus dem Saale führen zu lassen. Nach der Rede des Ve theidigers verlangte Caserio, ein Schriftstück verlesen zu dürfen. Der Gerichts hof ertheilte die Erlaubniß und die Verlesung geschah durch den Dolmetscher. Auf Antrag des Staatsanwalts verbot der Gerichtshof jede Weitervcrbreitung dieses Schriftstückes. H erauf zogen die Geschworenen sich zur Beralhung zurück. Nachdem der Präsident das Toresurrheil verkündet hatte, wurde die Sitzung ohne Zwischenfall aufgehoben. Rußland. Nach einer Petersburger Drahtmeldung soll Rußland fest entschlossen sein, gemeinsam mit Groß- britanien eine schleunige Beilegung des Streites zwischen China und Japan herbeizusühren. Sollten die Anstrengungen indeß erfolglos bleiben, würde Ruß and keiner Macht er lauben, Theile Koreas zu besetzen. Asien. Eine Drahtmeldung der „Times" aus Tokio besagt: Vor der Zerstörung des „Kowshung" gelang es den Chinesen, 5000 Mann Truppen in Asan zu landen, wo sie sich verschanzten. Die ganze chinesische Flotte ist dort ver sammelt und eine entscheidende Seeschlacht bevor stehend. Der japanische Gesandte in Söul stellte nach dem Zusammen stoß mit den koreanischen Truppen den Vater de« König mr die vpitze der Regierung von Korea. — Nach einem Tientsincr Drahtbericht der „Centr. News" erließ der Kaiser von China ein E^ikt, in dem es heißt, er nehme den Krieg an, den ihm Japan aufgedrungen. Japan sei verantwortlich für das Entstehen de« Streites, da- Blutvergießen und den Kamps sür eine ung rechte Sache. Der Kaiser drückte den Wunsch aus, nach Tientsin zu übersiedel«, um dem Kriegs schauplätze näher zu sein. Es herrscht große Thätigkeit, täg lich findet Kriegsrath statt. In den Fabriken für Kriegs material wird Tag und Nacht gearbeitet. Li-Hung-Tschang ist siegesbewußt. Mit dem chinesischen Heerwesen besaßt sich die folgende der Feder eines russischen Osfiziers entstammende Schilderung, die wir ini „Negierungsbvten" ver öffentlicht finden. Ter Russe wohnte einer Truppenbesichtigung in Tntschvi, einer Stadt des südlichen China, bei. Tic Abtheilung bestand auS etwa 200 Soldaten, welche alle glatt rasirt und mit der blauen chinesischen Kurina seiner Art Pelz mit breitem rvthen Besatz an den Ränder») bekleidet waren. Auf der Brust trug Jeder ein weißes, mit Buchstaben versehenes rundes Zeichen. Die Hosen waren hellblau, von gewöhnlichem chinesischen Schnitt, d. h. nach unten sehr breit und kurz. Der Kopf war bei Einigen mit Strohmützen bekleidet, bei dem größten Theile jedoch ohne Bedeckung; nur der Zopf war ringförmig auf dem Kopfe aufgesteckt. Die Füße waren ebenfalls ohne Bekleidung, aber mit breiten schwarzen Bändern umwickelt; wie man sagt, geschieht dies deshalb, damit das Blut nicht in die Fußsohlen dringt und der Soldat sür den Marsch be weglicher und ausdauernder wird. Die Abtheilung war in einem Gliede aufgestellt und erwartete so den Jnspizirenden. Ihle Bewaffnung war überaus komisch. Ein Theil war mit 3—4 Meter langen Bambusstangen, die mit breiten metallenen Spitzen versehen waren, ausgerüstet. Die übrigen zwei Drittel waren größtentheils mit Gewehren chinesischen Modells versehen, ein kleiner Theil trug aber auch Beile, Dreizacken und Dolche. Die Gewehre halten keinerlei Kolben oder sonstige Schaftirung; sie bestanden nur aus gleich langen und dicken Läusen mit Hähnen. Zum Schutz gegen Erhitzung beim Schießen waren sie mit Bändern von röthem Tuch um wickelt. Von irgend welcher Sicherheit im Treffen kann natürlich bei einer solchen Waffe, welche man nicht an die Schulter setze», sondern nur nach Gutdünken richten kann, keine Rede sein. Als der inspizirende Mandarin, ein junger Mann über Mittelgröße, mit einer Brille, in Parademützc, aber ohne Waffe, eingetroffcn und aus seinem Tragesessel gestiegen war, ging er sofort auf die Abtheilung zu, welche vor ihm auf die Knie sank. Er hielt hierauf eine kurze, gedehnte Ansprache, worauf der Trupp schnell aussprang und mit einem kurzen Laut antwortete. Hierauf begab sich der Mandarin in das Zelt, das man vor der Front ausgestellt hatte, und die Be sichtigung begann. Von seinem Stuhle aus beobachtete der Mandarin alle Bewegungen der Soldaten, welche vor seinen Augen ausgcführt wurden, sprach aber nicht ein einziges Wort dabei. Von Zeit zu Zeit schlug er in einem Werke mit den Abbildungen der militärischen Evolutionen nach, welches vor ihm auf dem Tische lag. Zu beiden Seiten neben ihm saßen Gehilfen, welche gleichfalls schwiegen. Neben diesem Zelte stand eine kleine Ehrenwache, deren Bewaffnung aus Beilen, Dreizacken, Messern auf langen Stäben, Dolchen und Schilden bestand. Etwas links von dem Zelte des Jnspizirenden befand sich ein Signalist, welcher hinter sich eine Reihe verschiedener Flaggen hatte, mit welchem die Signale für das Schießen und alle Bewegungen gegeben wurden, und zwar dienten fünffarbige Flaggen für alle Bewegungen und Evolutionen, die rvthen sür die Eröffnung des Feuers, die blauen für ab geschlagene Angriffe, die weißen für das Gefecht. Während der ganzen Besichtigung wurde kein Kommando oder eine andere laute Anordnung gegeben, woraus man ersah, daß das ganze Exerzitium nach einem vorher genau ausgestellten Pro gramm erfolgte. Etwas links von dem Signalisten stand die Musik, welche aus drei Trompetern und einem Trommler bestand. Diese Musik begleitete jede einzelne Bcwegungung und schwieg erst nach deren Beendigung. Hinter der Mitte der Front stand noch ein zweiter Trommler, der außer der Trommel noch kupferne Becken bediente. Becken und Trommel dienten zur Abgabe des Signals sür das Schießen ans geschlossener For mation. Bei dem Gefecht rasselte» beide unaufhörlich abwech selnd mit einem zweiten Paar solcher Instrumente. Die sämmtlichen Bewegungen wurden in einem Gliede im Gänsemarsch ausgeführt. Man muß annehmen, daß sie die einzig übliche Art der Bewegungen darstellt. Natürlich beanspruchen sie überaus viel Zeit. Nachdem die Truppe alle möglichen Bewegungen nach den Flaggensignalen und unter dem betäubenden Gerassel der Trommeln ausgeführt hatte, schwang der Signalist eine weiße Flagge. Auf dieses Signal traten zwei Kämpfer vor die Front, von denen der Eine mit einem Beil, der andere mit einem Dreizack bewaff net war. Der Trommler schlug unter Sckundirung des Beckenträgers einen schnellen Wirbel und bei dem Takte dieser schnellen Musik begann alsbald das Gefecht, Die Fechtenden drehten sich hierbei hin und her, sprangen vor, führten Pa radestöße aus und wichen ihnen aus. Nach Beendigung der Jechtübungen stellte sich die Ab- the lung tvieder in geordneter Front auf, kniete vor dem Abgang des Jnspizirenden nieder, sprang nach seinen Abschieds worten auf und antworte mit dem gleichen Rufe wie bei Beginn. Hierauf setzte sich der Mandarin in den Tragsessel und wurde sortgetrogen, während die Soldaten in langer Reihe und in lebhaftem Gespräch abzogen. Es ist klar, daß eine so organisirte, bewaffnete und rin- geübte Truppe selbst in erheblicher Ueberzahl einer nach europäischer Art bewaffneten und einexerzirten Armee nicht ernstlich widerstehen kann. Selbst wenn Jene mit Gewehren neuesten Systems bewaffnet wäre», so winde die Führung des Gefechtes nach Flaggensignalen stets zur Vernichtung führen, da der Signalist nach dein Anführer die wichtigste Person ist, nach deren Fall die Leitung aushören muß. Bei dein Starrsinn, mit welchem die Chinesen an den einmal ein geführten Formen festhalten, erscheint der Ausgang eines Kampfes mit den hier geschilderten chinesischen Truppen ziem lich zweifellos. Oertliches und Sächsisches. Riesa, 4. August 1894. — Am 7. und 8. ds. Mts. werden die Garnisontruppen der Stadt Torgau mit denen von Grimma, Riesa und Wurzen militärische Uebungen vornehmen, welche theils auf königlich preußischem, theils auf königlich sächsischem Gebiete stattfinden werden; insbesondere wird das Gelände zwischen Schildau und Wurzen das Uebungs-Tcrrain bilden. — Das diesjährige zweite Schützenfest, der sogenannte „Gute Montag", findet am 19., 20. und 21. ds. MtS. statt. — Wie wir erfahren, wurde Herrn Lehrer Max Müller II das Angebot, am 1. Oktober ds. Js. in den Schuldienst des Ralhes der Stadt Chemnitz einzuerelen. Gleichzeitig erhielt der Genannte auch ein Schreiben von der Direktion des Mochmann'ichen Realgymnasiums in Dres den ebenfalls vom 1. Oktober ab als ständiger Lehrer an I der genannten Anstalt zu wirken. Herr M. hatte sich nicht j um diese Stellen beworben, sondern war von Herrn Dr. Prietzel in Vorschlag gebracht worden, hat auch in beiden Fälle» abgelehnt und wird sonach in Riesa verbleiben. — Besondere Marschmanöoer, die einen hochinteressanten Charakter tragen werden, sollen während der diesjährigen großen Kavallerieübungen vorgenommen werden. Dabei sollen den Truppen versuchsweise fliegende Lazarethe nach einem neuen System beigegeben werden. Der Zweck dieser sehr wichtigen Manöver wird nicht nur in der Lösung strate gischer Aufgaben liegen, sondern auch in der U bung aller Grade im Aufklärungs- und Sicherungskienst im Verbaute großer Kavallerielörper, welche in breiter Front auslrclcn. Auf Legung von Hinterhalten, Ausführung unerwarteter Ueberfälle, auf Heimlichkeit der Bewegungen mit der wög- l cksten Verwischung von Spuren, sowie aut äußnst sorgsä tige Regelung und Handhabung im Meldedienst und ter Besehts- führung wird besonderer Nachtruck gelegt werden. — Während der Getreide-Ernte und unmittelbar nach dem Einbringen derselben in die Scheuern wächst erfahrungs- gemäß die Anzahl der Brände und es wird aufs Neue die Mahnung laut: „Versichert Euer Hab und Gut gegen Feucrsgesahr!" Wie viele Schweißtropfen kostet dem Land mann die Ernte eines Jahres, und wie bald kann dieselbe in Schutt und Asche vor ihm liegen und der Besitzer dadurch an den Bettelstab gebracht sein. Die häufigen schweren Ver luste, welche durch Blitzschlag, Brandunzlück und Brandstiftung entstehen, mahnen ernstlich zur Versicherung. — Die etatsmäßigen militärischen Schreiber, wie Divi- sions-, Brigade-, Regiments- und Bataillonsschreiber, die Sergeanten sind und auch dementsprechende Löhnung bc- ziehen, werden von j tzt ab, wenn sie neun Jahre an Dienst zeit hinter sich haben, den Rang eines Feldwebels erhalten. Der Bezug der feldwebelmäßigen Löhnung ist damit jedoch n cht verbünden. Auf Kammersergeanten findet die neue Be- stimmung keine Anwendung. — Eine schwere Sorge für Eltern und die anderen Familien-Mitglieder sind die geistesschwachen Kinder. Ge- wöhnlich werden sie in Hoffnung kommender Besserung im Hause behalten, ohne daß etwas zu ihrer sachgemäßen Pflege und Ausbildung geschieht — bis es zu spät ist, bis sie alt und bildungSunfähig geworden sind. Derartige Kinder ge- hören, wie die Blinden und Taubstummen, in besondere Än- stalten. Sachsen war der erste Staat, welcher gesetzliche Be stimmungen sür die Ausbildung und Pflege solcher Zurück gebliebenen erließ. In den sächsischen Landcsavftaltcn, wie z. B. in Nossen, finden Geistesschwache aller Confessionen (auch Nichlsachsen) vom 5. Lebensjahre an Aufnahme. Im Laufe der Zeit sind auch an anderen Orten. Deutschlands und des Auslandes derartige Institute entstanden, und man ist infolge der erzielten guten Resultate bestrebt, sür die Geistesschwachen einen Erzichnngszwang einzusühren. So lange dieser noch nicht gesetzlich ist, versäume Niemand, früh zeitig für dergleichen Angehörige zweckmäßig zu sorgen. Strehla. Jnteresiante militärische Uebungen sanden vorgestern hier dies- und jenseits der Elbe statt. Es manöoettrten Artillerie und Cavallerie gegen einander und wurden dabei auch Elbübergänge mittelst gewöhnlicher und Falzkähne, sowie durch Schwimmen ausgesührt. Die Uebung hatte eine große Zahl Zuschauer angezogen. * Oschatz. Nächsten Montag Abend findet im Raths zwinger-Garten ein Monstrcconcert von den vereinigten Ka pellen der Kgl. Sächs. Reitenden Artillerie und dem ersten Ulanen-Regiment Nr. 17 unter abwechselnde Duiklion der Herren Stabstrompeter Günther und Li .. statt. Tein Concert reiht sich Ball im Rathhaussaale an Döbeln, 3. August. Dem Tabakinteresfinten-Bcrein zu Döbeln, welcher die Beantwortung der Fragebogen betr. das Tabakgewerbe abgelehnt hatte, ist von der Chemnitzer Handelskammer unter HinwetS auf einschlägige gesetzliche Be stimmungen, welche die Verpflichtung zu Mittheilungen über die Arbetterverhältnisse betre fen, ein erneutes Ersuchen um Erledigung der Fragebogen zugegangen. Der genannte Ver ein hat nunmehr in seiner gestrigen Sitzung beschlossen, seine Mitglieder aufzufordern, den angedeuteten gesetzlichen Vor schriften zu genügen, also die Fragebogen soweit auszufüllen, al- es die Arbeiterzahl betrifft.