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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 06.11.1918
- Erscheinungsdatum
- 1918-11-06
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-191811069
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19181106
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19181106
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1918
-
Monat
1918-11
- Tag 1918-11-06
-
Monat
1918-11
-
Jahr
1918
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 06.11.1918
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stattfinAnde Vertvanen«männer-Versammlung würden. Au —V. tn der über die äugen» u wurde. An Wilhelmshaven ' " Auf den reblieb«. Die leine Einwtr« «och bis in di von Siel mn da» ms ss ._ t an, da» der bef ikgende do« 17. 10 datierte «nie traf die erste Nummer ldat" ein, di« vom Kriegs» An'nche» der Naim» epäck in einem ge- bergeftellt und dos diesem die Unter- r Angeleqneheit zu r« hat von »er ruf» r verlangt, daß in sneatltmen Gturtkb- PetzrmeKche V»*ro»«utss« i» «A Im AnWsilß «re Versammlung auf dem Exerzierplatz in Ski am »nntaa.an dem auch Marinemannschaften teilnahmen, bete sich .ein Menschen»»», der auch Soldaten aus einer lerne mitnahm, wobei die Kasernen im Innern be» Ddtat wurden, ver dem versuch, Befangene aus der Mär-Arrestanstalt gu befrei«, trat der Menge Mit» - entgegen. Dem Befehl. auSeinandergugeden, folgte Menge nicht, sondern drängt« vorwärts, worauf Die tschechisch« Vnsvrsche ans orßwrretchilch'Uch«»» sten. Krakauer Blätter bringen folgende Meldung des polnischen Korresi»ond»n»-Bureau«r Da« tschechisch« Kom» mando in Vraa hat an all, Kommando« in Schlesien einen Befehl ausgesandt, in dem gesagt wird, dah Schlesien als tschechisches Gebiet zu betracht« fei. Gleichzeitig wurde ole Besetzung »an Vderlwrg dnrch tschechisch« Lruvpen anaeord- net. Die Vale» in Oderberg bade» die Besetzung der Stadt durch tschechisch« Abteilungen verhindert. «ne Abordnung der Arbeiter bat um Gehör, da- vom Minister de« Innern aus freien Stücken gewährt wurde. Dieser erklärte, die, Vermutung der Arbeiterschaft, bah dm WaffenstrllsrandSbedinaungen der Feinde, obgleich an Deutschland mitaeteilt, ver Bevölkerung vorenthalten würden, für grundlos, und behielt sich gegenüber dem von den Erschienenen vorgetragenen Programm, da« neben bolschewistischen Mx« wirtschaftliche Forderungen ent- > hielt, dre Entschließung und Erteilung einer Antwort vor. Die Menge zerstreute sich hierauf. In den Nachmittags» stund«, begab sich von neuem eine größere Meng« vor da« Ministerium des Innern. ES erschien nochmals «in« Arbeiterabordnung, welcher der Minister die Prü» fMlg der ihn berührenden wirtschaftlichen Fragen »»sagte. Während er eine Erörterung der umstürzlerisch« For derung« rundweg ablehnte und auf die Ungeeignetheit solcher Wege zur Erreichung des allseitig angestrebten Frie» d«S hinwieS. Nach Bekanntwevden dieser Antwort ging die Menge auseinander. Im verlaust der ganzen Kund gebung« sind keine gewaltsamen Störungen der öffent lichen Ordnung vorgekommen. Die Teilnehmer bestan den nur -um kleinsten Teile au» Anhängern der Unab hängig« Sozialdemokraten. Die Polizei war nirgends »um Einschreiten mit der Waffe genötigt. Für heut« war die Wiederaufnahme der Arbeit bei Daimler und in den ander« Werken angekündigt. . Revolutionär« Propaganda in Deutschland. Au« Berlin wird amtlich mitgeteilt: Am 4. diese» Monat abend« traf von Moskau kommend, der Kurier der hie sigen diplomatisch« Vertretung der Sowjetregterung auf d-m Bahnhof Friedrichstraße ein. Bei dem Herunter tragen des Gepäcks vom Bahnsteige wurde eine der Kisten durch Anstoß« beschädigt, to daß darin befindliche Pa ri, re auf den Boden fielen. Diese Papiere waren, wie .st» l>erausstellte, in deutscher Sprache gedruckte Flugblät ter, welche dir deutschen Arbeiter und Soldaten zu blu tigem Umsturz auffordern. Eine» der Flugblätter, wel- chre von der Gruppe Internationale (SvartakuSaruppe) unterzeichnet war, enthielt einen Aufruf zum Revo- luttonSkamvf, während «in andere» Flugblatt die «t«- dteserz,Kampf gibt, »um Meu» «Vtzc StzA heißt «ü. «hMhettAgxr d«n st «, H-Üfche BvÜsregkrung schar«, Sie immer der Mstw »u Ihr steh« «ggr dst Uufrech^c^ltunE *der Al« der ß«. ange» ! von et» Leutnant —Leutnant- Salv« -eg« die vorrückende M«ge abgeschos- ' —" ' " - 'e Mal ü Tost er und — . —.—.. in d« Sstaß« von Kiel um bas Gefängnis herum Abteilung« «bau ^»usammengefstllstn Gewehren. Dre Zensur» stelle gibt an, baß der befehlende Offizier an bst Menge mseimal die Aufforderung richtest, an-einander-ugeh« und baß darm erst der Befehl »um Schießen erfolgst. Die Itzwuh« sind auf da« Gerücht »urüchuführ«, Vst See- »fft-iere sei« mit der Friedenspolitik der Regierung sticht einverstanden und beabsichtigt«, ihr zuwider zu hmchekn, was von, amtlicher Geist auf da» allerentlchte» denste bestritt« wirb. — Wie verlautet, ist der General» streik in Kiel auSgebrochm. Der sozialdemokratische Füh rer NoSke hat sich nach Kiel begeb«, um zu vermittel». Andererseits weil« auch Haase und Liebknecht dort. Am Montag abend wurden, wie der ..vorwärts" fchverbt, Berharwlungen der Matrosen mit dem Gouver neur und dem Staatssekretär Haußmann als Vertreter der Regierung gepflogen, in denen ein Teil der Forde» derungen der Matrosen erfüllt wurde. Staatssekretär Haußmann sagst weitestes Entgegenkomm« zu. ES herrscht Ruhe und Ordnung. Abgesehen von dem bedauerlich« Verlust am Sonntag ist die Bewegung so gut wie unblu tig verlaufen. — Wie bas „Berliner Tageblatt" hört, ist der Staatssekretär Haußmann gestern wieder au» Kiel in Berlin eingctrosfen, während der Abgeordnete NoSke in Kiel gÄüieben rst. Gestern abend fand eine Sitzung de» Kriegskabinetts statt, in der Haußmann Bericht er stattete. n Die Kieler Ereignisse schein« auf die Hamburger Arbeiterschaft der Werft nrcht ganz ohne Einfluß zu fein. Geste« morgen war auf den Werften, besonder» unter d« jung« Arbeitern, eitle Belveaung zu bemerken, die sich über einen Sympathiestreik erklärst. Tie besonneren Elemente behielten aber die Oberhand und cs erfolgte daher ohne Ausnahme auf sämtlichen Werften keine Ar beitsniederlegung. Jedoch wurden von den Arbeitern Kvmmisfionen gewählt, durch die dm Arbeitgebern ver schieb«« Wünsche unterbreitet wurden. Gestern nachmit tag hielt« die OraanisationSleituna und die Vertrauens- l«st der Werften eine Sitzung ab. si ' - blickliche Lage beraten wurde. An . ist «» nicht zu Ruhestörungen gekommen. Schiff« und in der Stadt ist alles ruhig a Kieler Vorkommnisse schein«! daher bisher t kmra auf die Marineverhältnisse in WilhelmShafen ge- macht, «u hab«. Auch in Cuxhaven ist es völlig ruhig Demonstrationen der Unabhängige». In Stutt- -art fand« umfangreiche Demonstration« der unab» hängigen Sozialdemokraten statt, wobei von der Regie» rang wirtschaftliche Zugeständnisse verlangt wurden. Zur Berichtigung unzutreffender Darstellungen einiger Blät ter wird von zuständiger Seist über die Vorgänge fol gendes berichtet: von der Arbeiterschaft in Untertüäheim und «singen anderen Werken, die Montag feierten, zog« einige tausew» Personen, darunter viel« Frauen, Mädchen , «ist junge Bursch« auf den Schloßplatz, wo ein Führer der unabhängigen Sozialdemokraten eine Ansprache hielt. Der Zug bewegte sich vor das Ministerium d«S Eine Abordnung der Arbeiter bat um Gehör, ttmg« sie iunner un bach auSv ist ersucht , ihre sämtlich« aqillich« Vertreter au» DeutichlaNd zu» rückzuziehen. .^Ebenso find dst deutschen amMch« Ver treter in Rußland abberufen worb«. -.W-H^ieNe Leitung der russisch« Gowsetregtenmg „Arvestija" «thält in ihrer Nummer »7 unter der Ueber- schrtft „Ter «ost Soldat" s ^ ' ' Nachricht aus SmolmSk: der Zeitung „Der rote «»», w», »^»««»» revolutionsrat der deutsch« Ostarme« berauSgegeben wird. Die Soldaten werb« darin zur sozial« Revolution auf- «fordert. — Di« in Berlin an zuständiger Stell« be kannt ist, wird diese Zeitung „Der «te Soldat" in Nuß» land von amtlicher bolschewistischer Geist al» Propaganda organ aedruckt und über die Grenue geschmuggelt. Bei der Ostarmee besteht weder ein« solche Zeitung, noch ein KrtegSrevolutionSrat. Denn auch anzunehmen ist. daß der gesund« Seist unserer Triwpeu tm Osten diesem aa^ tatarisch« Treib« der Volschewilireg'eruni energischen Widerstand «tgeacnsetzen wird, so mutz doch bres«? neu« Fall amtlicher bolschewistischer Propaganda als besonders dreist öffentlich gebrandmarkt werden. Die AaflSsuaz in Ö sterreich. Der deutsch-österreichische StaatSratbat sich der zwingenden Notwendigkeit gebeugt und die Vr- dingungen des Feinde« angenommen. Der Beschluß de« deutsch-österreichisch« Nationalrate« besagt ausdrücklich, daß er di« Mitteilungen de« Armeeoberkommandos n«r «tgegennimmt, weil er über keine Heere »erlügt und nicht weiterkämpfen kann. Der Waffenstillstand ist mit der ge- metnsamen Heeresleitung de« bisherigen Oesterreich Ungarn geschloffen worden. Der Ausruf de« Staat«rate« und auch di« Aufforderung Lamasch« zur Ruhe und Ordnung wur de« befolgt. Da« Einzige, wa« Deutsch Oefterreich letzt er reich« kann und muß. ist, die Ordnung in den Städten durchzuführen. Außerhalb Wiens und der Vorstädte find leider schwere Ausschreitungen vorgekommen. Die Depots der Donou-L ampsschssfahrtSgrsellschast wurden geplündert und aneezündrt und drei Waaaon« niedergebrannt. Weiter sind Flugzeughallen in Wiener-Neustadt nieder- gebrannt. — Ueber di« Unterzeichnung de« Waffenstill stände« wird nachträglich bekannt, daß sämtliche Mitglieder der deutlch-österreichiscken Regierung am Sonnabend in einer Audi«, beim Kaiser gegen die Bedingungen de« Waffenstillstand«« protestiert und erklärt haben, ihm unter keinen Umständen »»stimmen zu können. Kaiser Karl er klärte darauf, auch seinerseits die Bedingungen nicht unter- zeichn« -u können, entschloß sich, vom Armeeoberkommando sofort zurückzntreten und den Feldmarschall Koeveß ,um Oberkommandierenden zu ernennen. Aber auch Feldmar schall Koeveß hat den Vertrag nicht unterzeichnet, sondern schließlich in seiner Vertretung der bisherige Chef des TeneralstabeS Generaloberst v. Arz. KaiserinZita. Wie das »Prager Tagblatt" er fährt. hat in den letzten Lagen Kaiserin Zita durch eine Mittelsperson in Prag anirag« lass«, ob sie mit ihren Kindern «ine Zeitlang in Brandet« an der Elbe nördöstltch Vraa Aufenthalt nahmen könne. E« wurde ihr geant. »ortet, daß sie willkommen sein würde, wenn sie al« Privatperson erscheine. Die deutschen Staatsangehörigen werden, soweit sie nicht zur Kaiserlichen Armee und Marine zählen, von den Bedingungen de« «rischen Oesterreich und der Entente abges«««« Waffenstillstand nicht betroffen. Auch die wehrftzhigen reichsdeutschen Zivilisten können in Deutsch-Oesterreich verständigt werden. Zurückfluten der Truppen. Aus dem Süden langen unaufhörlich mit Soldaten vollaesüllte Züge an, deren Weitertransport mit aller Energie betrieben wird, wenngleich di« nötigen Transportmittel wie auch di« Der- pflegungsmittel mangeln. Der Nationalrat vo» Tirol und mit ihm alle militärischen und Zivilbetzörden find bemüht, die Gefahr abzuwrndrn, daß Truppen der 10. und 11. Ar me« Nordtirol überfluten und mangel« geordneter Ber- pfleguna plündernd den Weg durch da« Land in ihre Heimatländer suchen. Diesem Zwecke sollen vor allem etappenweise errichtete Derpssegungsstationen dien«, für di« von allen möglich« Selten bereit« Lebensmittel aus hilfsweise aeboten wurden. Die Bildung von Grenztruppen, die dl« ruckflutenden Truppen an geeigneter Stell« zur Entwaffnung veranlassen sollen, ist bereits in Angriff ge nommen. In Innsbruck sowie in Len Landgemeinden wird mit alle» Nachdruck die Bildung von Vuraerwehren be trieb«. Außer der Plünderung einiger Waggon« mit Lebensmitteln auf dem Innsbrucker Frachtenbahnhof find bisher keine Ausschreitungen vorgekommen. Die meisten Kriegsgefangenen konnten bereits au« der Stadt entfernt «erden. Die Italiener verliehen gestern ihr Lager, konnten aber bi« -um Abend wieder gesammelt werden, um nun gleichfalls möglichst rasch in ihr« Heimat befördert zu werden. Ausscheiden derDeutfchenauSdenSkoda- werken. Die Blatter meld« au« Pilsen vom 4.: Heute sprach beim hiesigen Narodni Wider «ine Abordnung der Ekodawerke mit Baron Skoda an der Spitze vor, um bezüg- ltch der Skodawerke zu verhandeln. Dem Baron Skoda wnrd« vom Nationalausschuß bedeutet, daß er sich sofort mit seiner Arbeiterschaft bezüglich ihrer Wünsche in« Ein- vernehmen setzen müsse. Auch in nationaler Hmsicht wur den ihm Vorwürfe gemacht. Baron Skoda erklärte sich be reit, all« Wünsche und Beschwerden zu erfüllen und erbat sich nur Schutz für sein Eigentum. Im übrigen würde er die verlangten Zusagen uud Forderung« durchführen. SS handelt sich in nationaler Hinsicht um Aurscheidung aller deutschen Beamten und Arbeiter, in sozialer Hinsicht um den Achtstundentag und sonstig« sozialistische und Lohnfor derung«. Englische und französische Truppen ko«, «en nach Ungarn. Kriegsminifter Lindner erfährt, Laß Li« von Ungarn schon in der Vorwoche verlangten WaffenftillftandSorrhaudlungrn durch da« doppelzüngige und perfide Vorgehen de« stellvertretenden Generals Baron Waldstetten verzögert worden sei. Wahrscheinlich werden englische und französisch« Truppen nach Ungarn komm«, Düse kämen nicht al« Feinde und dürften sich hier nur kur,e Zeit aufhalten. Sie kamen ai« Freunde, denn nicht Ungarn sei besiegt worden, sonder» da« versaulte Softem, da« zu- sammengebrochen sei. — Ministerpräsident Graf Karolyi ist nicht behufs FriedenSverbandlungrn nach Padua abgeretft. Der Mtnisterrat beschloß, den Justizminifter verinkey nach Belgrad zu entsenden, wo er mit General Tranche» in Ver bindung tritt. Bolkraardein Ungarn. Der Kriegsminister bat im Einvernehmen mit der Polizei und Gendarmerie «ine Bolksgarde gebtidet, welche di« Aufgabe hat, d^ Polizei im Sicherheitsdienst »u unterstützen. Die Ardeitergarde, die eine» Teil der Bolksgarde bildet, wird zumeist den Schutz der Fabriken. Industrieanlagen und Leden«mittrllager übernehmen. verhindert. KritMachrichtee. Amtlicher deutscher Abendbericht vom 8. November» An der gestrigen Gchlmbtfront »wischen Schelde und Oise haben wir un» vom Gegner avgesetzt. Die Beweamigen sind planmäßig verlaufen. Heute fanden hier nur Ginzel- DerE^lttr««»dvrt der Armee Mackensen. Wie die -Volt" hört, schweben gegenwärtig Verhandlung« »wischen der deutschen, der rumänischen nnd der ungarischen Regie rung über den Ab,ug und Dnrchzua der Armee Mackensen. G« besteht aller Grund »u der Annahme, daß unsere tapse« Armee bald die Heimat erreichen werde. Abgeordnete «n der Front. Ank Einladung der Oberst« Heeresleitung begab sich eine Anzahl Reichstag-- adgeordneter der Mehrheit-Parteien auf etwa vier Tage vr di« Front. Die Abgeordneten sollen dort au« eigener Anschauung die Lage kenn« lernen und soweit e« angängig ist. auch durch Ansprachen an di« Truppen diese über die neue Lag« in der Heimat anfklären. Angebliche dentsche Greaeltaten in Bulgarien. Da« System der Nortbeltssepreffe ist tm allgemeinen zu bekannt, al« daß e« überraschen könnte, wenn Ne auch allerlei Vor gänge in Bulgarien zu deutschen Greueln gegen den früheren Verbündeten umprägt und wenn unseren Soldaten Berau bung« bulgarischer Visitiere. Roheiten gegen bulgarische Verwundete und dergleichen voraeworien werden. Dem gegenüber sei auf die deutsch« Antwort an Wilson verwies« in der u. a. ausdrücklich Verwahrung gegen den Vorwnrs ungesetzlicher und unmenschlicher Handlungen deutscher Soldaten eingelegt wurde. Was für die deutschen Soldaten im Westen gilt, gilt natürlich auch für d e im Osten. Der besonders erhobene Verwnrf. deutsche Soldaten hätten einen bulgarichen Verwunvetentransport aufaebalten, die ver wundeten bulgarischen Soldaten auf der Strecke liege» lassen und ihre Plätze eingenommen, bat sich als völlig erlogen derausgestellt. In der gegnerischen Presse ist darauf hinae- wiesen worden, daß viele französische Osfiztere in Bulgarien deutschen Soldaten begegnet sind, ohne irgend welche Be- läftiaungen zu erfahren. Wir möchten fragen, ob im nm- gekehrten Falle wohl französische Soldaten das gleiche Taktgefühl und gleiche Zurückhaltung an den Tag gelegt hält«. Telegramm der Elsässer an Wilson. Gin Telegramm, da« von einer Elsässi. Verwaltung in Sängerbansen an Wilson abgesandt wurde, hat sorgenden Wortlaut: Herr Präsident l Die am 3. Naoember tagende Versammlung altelsässischer Bürger verschiedenster Parteirichtnnge» und Berufsstände stellt sich mit Entschiedenheit ans den Boden des SelbstdestimmuugSrechtes der Völker, wie sie von Ihnen sormnliert nnd bittet Eie mit Ihrem ganzen Einfluß da- Mr »inzutreten, daß dem elsaß-lotdringischen Volke di« Ansübnng dieses Rechte« restlos gewährleistet wird, weil nur dadurch ein nochmaliger Krieg wegen Elsaß Lothringen verhindert werden kann. Schließung der holländische« Grenze für Flüchtlinge. Wie das Hgager Korresvondenzbureau im Widerspruch zu unrichtigen Bericht« erflihrt, hat die holländische Regie rung jetzt vorläufig die Grenze sür Flüchtlinge im Hinblick auf den allgemein« GeinndheitSzustand in Holland schlie ßen «ltff«. Dieser aeishrde sowohl die holländische Be völkerung mir die Mlichilinae, wenn Neberbevölkeruna eintritt. Erst wenn di« Flüchtlinge allmählich in ihr Land zurürkgekctzrt sein werden, kann an die Oeffnung der Gren zen wieder gedacht werden. Der «««ddssiegige Staat «ölen. (Reuter.) Die Ver- eigizten Staaten erkannten die Unabhängigkeit des neuen polnisch« Staates und die polnische Armee als autonom und kricgfiihrend unter der höchsten Autorität des neuen polnischen Nationalkomitees au. Belagerungszustand i« Kemberg. Nach vorliegenden Meldung« »erhänaten die Ukrainer in Lemberg den Be lagerungszustand. Die Ableuznnng der gemeldeten Ein nahme von Brzemvil kann in den Morgenblättern nicht anfrrchterhalten werden. Przemusl steht danach unter ukrainischer Herrschaft. Lemberg ist von jedem Verkehr ab- «schütten, da einerseits die polnischen Gisenbahndeamten fnb weiaern, die Züge bis Lemberg zu führen, andererseits di« ruthenischen Wache» irden Verkehr fernhalten. Der Statthalter Graf Huy» ist von Len Ruthen« interniert worden. , Tastesgeschichle. Deutsches Reich Dla neue Kreditvorlage. Wie die Berliner Abend blätter meiden, ist dem Reichstage soeben eine abermalige Kreditvorlage von IS Milliarden Mark »ngegaugen. Ern vierter Nachtrag »um lausende» Reichsetat »ordert zur Be streitung einmaliger außerordentlicher Ausgaben 100 Mil- lionen Dl. im Wege des Kredits an. Sie sollen zur Gewäh rung von Baukostenzuschüsse» dienen, die zur Wiederbelebung der Neubautätigkeit notwendig sind. Im Ganzen sollen für diesen Zweck S00 Million«'! M. Reichsmtttel zur Ver fügung gestellt werde». Pnrlämentartsternng in Oldenburg. Der oldenbnrgische Landtag wurde gestern vom Großherzog persönlich eröffnet. In der Thronrede, die der Großherzog verlas, kündigte er folgende Parlamentarisierung an: ES soll ein ständiger Landtagsausschuß als einheitliche Behörde mit der Regie rung zusammen über all« wichtigen Staatsangelegenheit« Beschluß fassen. Sitzung de- interfraktionellen Ausschusses. Im Reichstag fand gestern vormittag wieder eine Sitzung des interfraktionellen AuSiu,.nses statt. Wie der »Lokal-Anz." erfährt, handelt «« sich um eine allgemeine Auüivrache über Li« politische Frage. Auch di« Lkaiserfrage dürste erörtert worden sein, ohne daß indessen eine entscheidende Stellung nach der ein« oder anderen Richtung erio gt zu sein sche»,»». Wann der Reichstag seine nächste Vollsitzung abbalien wird, ist noch unbestimmt; vermutlich wird st« erst «ach dem Eintreffen der feindlichen WaffenstiüftandSbedingungen ein berufen werden. Aufhebung der Vorzensur in Elfaß-Lot-riuge». Nach Vereinbarung zwischen den zuständigen militärisch« Stellen und der retchsländtschen Regierung ist sür ganz Elsaß-Loth- ringen die Vorzensur aufgehoben worden. Demnach gelten für Eisaß-Lotdringen nur noch die allgemeine» Zeirsuroor- schriften, wie in d« übrigen Tellen de« Deutschen Reiches, 8« MnstiWM- M MVMW. Gerüchte. Amtlich wird aus Berlin gemeldet: An dem Gerücht, die feindlich« Wasfrnftillstandsbedingunge» seien bereit« an die deutsche Regierung gelangt, würde» aber der Oeffentlichkeit noch vorenthalten. ist kein wahre« Wort. Die Regierung hat bt«ber weder auf amtlichem noch auf anderem Weg« von dem Inhalt dieser Bedingungen Kenntnis er halten. Urbereiustimmuu« tu Versailles? Der Londoner
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