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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 25.01.1922
- Erscheinungsdatum
- 1922-01-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192201251
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19220125
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19220125
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1922
-
Monat
1922-01
- Tag 1922-01-25
-
Monat
1922-01
-
Jahr
1922
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 25.01.1922
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gerissen worden; eine tük- iomten Dirigenten in wenig Lage» zur Streike gebracht. Arthur Nikis» wurde am IS. Oktober 18SS in Ungarn geboren. Schon al- Zwölf jähriger begann er sein musikalische» Studium am Wiener Konservatorium für Musik und bereits der Dreizehn jährige errang dort die Goldene Medaille für Kompost« ttoN lowie «inen ersten Preis al» Geiger und einen »weiten al- Kiavierspieler. Di« Lahre 1874 bi» 1877 iahen ihn -» erste» Geiger am Wiener Hofopernorchester, bi» «r ATS »um ersten Mal« den Boden Leipzig» betrat, und »war tu der Stellung eine» Direktor» am Stadttheater. 8« Aahre 1887 ging Nikisch mit dem Berliner Philbir- manischen Orchester nach Pari» und leitete damit die erste» pek^nlich^n musikalischen Beziehungen zwi" 8«m Tode von Arthur Nikisch. Da» „Leip». Tageblatt" meldet: Im Laufe de» Mon tag» nahm der Schwüchczustand bei Arthur Nikisch zu, obwohl da» Fieber säst gänzlich nachgelassen hatte. Gegen V Uhr schlief Professor Nikisch ein und wachte nicht mehr auf. Etwa uin 9Vr Uhr wurde sein Tod festacstellt. Di» zu diesem Zeitpunkte war er vollkommen bei Bewußt« sein und klar im Denken. Die Familie war die lebten Stunden am Lager von Arthur Nikisch versammelt. Auf de« ausdrücklichen Wunsch deS dahingeschiedenen Meister» wird bei der Einäscherung nur der engste Freundeskreis anwesend sein. Mitten au» einem erfolgreichen Lebe» ist im Alter dou 66 «sch« S den Dirigenten durch die vereinigte« Staaten. 1893 »urückgekehrt, übernahm Nikisch die Leitung der Kbnigl. Over in Budapest, siedelte jedoch schon zwei Jahre später wieder nach Leipzig über als Direktor der Ge wandhauskonzerte und Lehrer am dortigen Konserva torium. Seit 1898 war Nikisch gleichzeitig Dirigent der Berliner Philharmonischen Konzerte, deren Leitung er rmch dem Tode Bülows übernommen hatte. Tas Jahr 1901 brachte ihm den Professorentitel. Ls bleibt da» unvergess liche Verdienst Nikisch », daß er da» Erbe Bülow» in mustergültiger Weise gemehrt hat. Bülow hatte durch harte Disziplin sein Orchester zu einem tadellos arbeitenden, man möchte sagen, preußischen Meckani-mu» erzogen, der natur gemäß die Gefahr de» formalen Erstarrens in sich barg. Aber Nikisch, der das Philharmonische Orchester drei Jahre nach Bülows Tode nach einem fruchtlosen Interregnum unbedeutender Dirigenten übernahm, löste die Fesseln de» Orchesters und wußte ihm die unentbehrliche Freiheit, Beweglichkeit und Sinnlichkeit wiederzugeben. ES kann nicht überrraschen, daß an dieser Stätte Nikisch gerade zum Meisterinterpreten Tschaikowsky» wurde, dessen fünfte und sechste Symphonie in der Wiedergabe durch Nikisch zu Gtandard-Schspfungen genialen Dlrtgententum» gewor den sind. Mit vorrückendem Alter fand Nikisch leinen Weg zu Beethoven, zu Bruckner und zu Mahler, und im mer war e» da» Gleiche. Jede komposttoriiche Eigenart wurde mit künstlerischem Scharfblick und spielendem Können von der Meisterhand Nikisch» in» rechte Licht gerückt nnd zu Gehör gebracht. — Im vergangenen Jahre machte Nikisch al» letzte größte Tournee seine» Lebens im Verein mit seinem Sohn Mitja, einem befähigten Klavier spieler, eine Nets» »ach Güdameriba. di« Um neue Lor Neichsdankgirokunven, die kein PoftfchecNnnro Haven, loh nen durch Giroübertragung ohne Ausstellung von Scheck» in der Weise beglichen werde», daß.— nach Vereinbarung mit der Reichsbankanstalt und nach Abgabe einer ent- sprechenden Erklärung beim vermUtekungSamt — die Neichsbank die ihr von den Verkehrsämtern mitgeteilten KebÜhrenbeträge den Girokonten der Teilnehmer zur Last schreibt u gleichzeitig dem Girokonto der Postkasie gutschreibt. Ein ähnlicher Ausgleich kann auch stattfinden, wenn der Zahlungspflichtige ein Konto bet einer Privatbank nlw. mit Postscheckkonto unterhält. Bestätigte weiße Rcichs- banksclwcks werden nicht nur von den Postkassen am Sitze der Nrichsbankanstalt, die den Bestätigung-Vermerk voll zogen hat, sondern auch von den Postkassen in anderen Orten mit NeichSbankanstalt als Barzahlung angenommen. * Aröba. Oeffentll cke Sitzung des SchulauSsckuffe« findet am Donnerstag, den 26. Jannar, nachmittag» 7 Uhr im Sitzungssaal in der Zentralschule statt. Beratung-gegenstände: 1. Bekanntgabe dervrrordnungNberdleAushebuna der Schul gemeinden. 2. Wahl de« Vorsitzenden und de» stellv. Vor sitzenden de« Schulau-schuss««. Z.Beschlußfaffuna überdl« Bei behaltung «ine« Bau-, Jngendwoblfabrt«. nnd Verwaltung«. Ausschüsse«. 4. Neuwahl von je 7 Mitglieder» für dies« Ausschüsse. 5. Beschlußfassung über Teilung der flachklaffe l sür Metallarbeiter. 6. Aendernng de« Nn«erricht«vlane» der Klaffe für ungelernte Arbeiter. 7. Einführung de« Kurzschrist-Nnterrichtr- al« Wahlfach in der Knaben-Fort- bildnng-schule. 8. Antrag auf Dstichtstundenermäßigungen für hauptamtliche Fortbildungsschullehrer. S. Antrag auf Errichtung einer zweiten hauptamtliche» Fortbildnng«- schullebrerstelle. 10. Antrag auf Erhöhung der Ent- schädigunge» für die Kehr- nnd Scheuerfrauen in der Zentral- schule. 11. Beschaffung der erforderlichen EinricbtnnaS- aegenstände sür die Schulküche. 12. Mitteilungen und An- fragen. Hierauf nichtöffentliche Sitzung. Berichterstatter: zu 1 und 8 HerrMemciudevorstand Han«, zu 5—7Herr Eichler, zu v Herr Direktor Börner, »n 10 Herr LadiSlaw, zn 11 Herr Schmidt. *R öderau. Am »origen Sonntag hielt der biesige Fechtvereln seine Jahreshauptversammlung in Lamm« Restaurant ab. An- dem mnfanareichen Jabre«- und Kaffenbericht war zn ersehen, daß mit großer Lieb« und regem Eifer am Werke der Liebe gearbeitet worden ist. Ganz besonders erfreulich war e-, daß man da» erste Mal im vergangenen Sommer drei Kinder in ein Erholungs heim senden konnte: hoffentlich kann mehreren Kindern in diesemJahre diese Freude bereitet werden. Um die» »n er reiche», wurde ein Antrag, den Jahresbeitrag von 1 Mark auf 2 Mark zu erhöhen, einstimmig angenommen, auch soll zn demselben Zwecke am 12. und 19. Februar «in großes Rosensest mit allerhand Ueberraschnngen im Waldschloßche» abgrhaltcn werde». Da der Reingewinn ausschließlich für die Ferienkolonie bestimmt ist, so wäre ein Massenbesuch zu wünschen. Da uuiere Frchtschnle nach wie vor jeder politischen Richtung fern steht und wohl die idealsten Zwecke »erfolgt, wäre nur zu wünschen, daß sich ihr immer mehr neue Freunde und gebefreudig« Gönner zuweuden wollen. Im vergangenen Jahre war es unserm kleinen Zweigverein möglich, im ganze» 2600 Mark Unterstützung zu zahlen. O st ra u. Die hiesige Dcschälstation im Kluckhenn'schrn Gute ist wieder eröffnet, nachdem die Hengste .Wacker". .Sufflenr", .Roller" nnd .Max" eingetroffen sind. Di« Station steht unter der Leitung des Verwalters Max Keller. Barnitz. Der Rottenführer Kretzschmar gilw von Oschatz nach Barnitz und zwar innerhalb des linken Gleises, weil er wußte, daß der fällige D Zug ibn auf dem rechten Geleise überholen mußte. Unglücklicherweise lief aber der D-Zug — nb Oschatz 10,27 Uhr — auf dem linken Geleise, was allerdings signalisiert, dem Derurmlückten wohl aber nicht bekannt war. Da er wegen der Kälte Ohrschutz trug nnd wohl auch infolge des Sturmes überhörte er das peran- nahen de« Zuges und das Signal des Lokomotivführer«. Er wurde zu Boden gedrückt, der Kopf zerschmettert und ein Bein überfahren, sodaß der Tod sofort elntrat. Kretzschmar war 47 Jabre alt, Witwer und hat mehrere Kinder. Di« Leiche wnrde von der Oschatzer Polizei aufgehoben. Oschatz. Montag kurz nach Mittag lief anf dem Hauptbahnhof der Eisenbahnarbeiter Hanisch au« Altoschatz in eine Rangierlokomotive. Es wurde ihm der rechte Ober schenkel zertrümmert, sodaß dessen Amputation not wendig wird. Mügeln. Einem hiesigen Landwirte ist e» gelungen, in einer Scheune mit einem ausgestellten größeren Fang eisen einen Steinmarder zu fangen, dessen Fell jetzt einen Wert von 2000 Mark bat. Der Marder batte «ine Henne gefaßt, und dann vor allen Dingen sich den Hühnereiern zugewendet, doch dürste der angerichtete Schade» durch den Fellerlös recht gut ausgeglichen sein. )( Falk« nstein. Als Entschädigung für die beiden seinerzeit von Max Hölz ringeäscherten Villen von Kröten» Hardt und Lange in der Kaiser-Wilhelm-Strahe wurden vom Entsckädignngsansichnb zusammen 1478594 Mark festgesetzt, wovon auf die Stadt rund 250 000 Mark ent fallen. 'Hohen st «in-Ernstthal. Ein dreister Schwindel angeblicher Finanzbeamter wurde bei dem in der Bismarck- straße gegenüber der Polizeihauptwache wohnhaften Uhr- machermetster Struve verübt. Dort stellten sich zwei Be- trüger al» Beamte des Finanzamte» 1 Chemnitz vor mit dem angeblichen Auftrage, lämtliche Goldsache» beschlag nahmen zu müssen. Sie fertigten unter dem Befehl, daß der Uhrmacher und seine Frau da» Zimmer nicht verlassen dürsten, ein ordnungsgemäßes Protokoll Uber die Beschlag nahm« aus und nahmen Sachen im Werte von über 20000 Mark, darunter et» Diamantring, mit Nch. Auf ersten kalischen Beziehungen zwischen Frankreich ich dem Kriege von 1870wieder ein. Um di, in den SO er Jahre» führt« eine mebr- mirtwette d« vor de» 1. 8n N 1V18 fertlagestebren Ge bäude aller Ur« vorsah. „Hiervon waren 5 Prozent für di« Länder and » Prozent für die Gemeinden iGemrlndever- Aid«) bestimmt. Nach de« neuen Lntwurk sollen dies« Satz« für Länder »md Gemeinden onfjr Sä Prozent erhobt »erden, so daß der Gesamtbetrag 50 Prozent de« yrleden«- mietwertes betragen soll. Die erwartete Mrbretnnabm« wird aus 2 Milliarden Mark geschätzt. Dieser Betrag ist, wie di« Begründung besagt, mindesten« erforderlich, um «in selbst bescheidene« Bauproaramm für 1922 zu ermöglichen. Die notwendigen Baukostenzuschüsse sollen, wie im Vor jahre, möglichst durch Anleihen aufgebracht werden, zu deren Berzinsuna und Tilanna di« neue Abgabe dienen syll. Wa« zum Anleibedienst nicht gebraucht wird, soll un mittelbar zur Gewährung von Baukostenbeihilfe» Ver sendung sind»«. —* Der verband der sächsischen Feuer- bestattung-vereine, der augenblicklich etwa 8000 Mitglieder zählt, hielt in Plauen unter Leitung von Stadtrat Schwager-Zittau eine gut besuchte Vertreter tagung ab. Der Schriftführer de« Verbände», Direktor Koch-Zittau, erstattete de» Jahresbericht, aus dein her- storging, daß die sämtlichen, oem Verband angeschlossene« Vereine erfreulichen Mitgltederzuwach» zu verzeichnen haben, und der im Vorjahre neugegründete Verein in Reichen bach bereit» 260 Mitglieder zählt. Der vom Schatzmeister Bnchdruckereibesitzer Paul-Leipzig zum Vortrag gebrachte Kassenbericht erwie», daß der Verband über «in Vermögen in Höhe von 6625,40 Mark verfügt. In der sich an dir Berichte knüpfenden Aussprache wurde mit Genugtuung festgestellt, daß di« Verbandsarbeit sich auf die Gesetz gebung ansgewirkt habe und unser sächsische» Fetterbe- stattungSgcsetz in weitgehendem Maß« den berechtigten Wünschen der FeuerbestatinngSsreunde entgegentoinmt, ja noch darüber hinauSgeht, indem es zuläßt, daß die Aschen reste den Angehörigen Verstorbener zn beliebiger Verwen dung überlassen werden, während die Anhänger der Fe««r- bestattung es kür wünschenswerter gehalten hätten, wenn eine Beisetzung der Aschenkapieln auf Friedhöfen oder in Urnenhainen bezw. -Hallen verfügt worden wäre. Die Berichte wurden genehmigt und dein Vorstand wurde Ent lastung erteilt. — Der Vorsitzende deS Verbände». SanitätS- rat Dr. Schönborn-Zittau, dessen Amtsdauer noch bis Ende in'eses Jahres währt, war von seinem Amte »urückge- traten, von einer Neuwahl wurde Abstand genommen und dH stellv. Vorsitzende Stadtrat Schwager-Zittau bi» zur nächste» Vcrtretertagung mit der Führung der Geschäft« betraut. Justizrat Dr. Wachtel-Letvzig erstattete sodann Bericht über die in Leipzig iin Juni v. I. rntz Leben gerufene Feuerbcstattungslafse, die bereits über 1700 Mit glieder zählt, und forderte die übrigen Derbandsvereine auf, sich die Segnungen der Kasse bienstlwr zu machen. Versickerungs-Mathematiker Böttcher-Leipzig ergänzte den Bericht in versickerunMeÄniicker Hinsicht und Stadtrat Adolf Böhme hob neben der segenSr«ick>en Wirkung der Kasse ans ihre Mitglieder deren werbende Kraft für dre Sache der Feuerbestattung hervor und unterstrich insbe sondere da- ethische Moment, das be» der Kasse dadurch in die Erscheinung tritt, daß sie den Hinterbliebenen jed wede Mühewaltung bei der Einäscherung eures Dahin geschiedenen abnimmt Die nächsten Punkt« der Tagesord nung betrafen Organisations- und Propagandafragen. die eine durchaus befriedigende Lösung sanden. Die nächste Dertreterversammlung wird voraussichtllch im Januar 1923 in Leipzig oder Dresden stattfinden. — Giro- nnd P ost schcckverkehr. Zur Förde rung des bargeldlosen Zahlungsverkehrs wird von neuem darauf aufmerksam gemacht, daß die Giro- und Postscheck konten zur Begleichung ein- und auSznzahlend-r Beträge aut Postanweisungen, Zählkarten nnd Zahlung?Lnweuunp.-n benutzt und Zahlungen an Postkassen durch Schecks gleistet werden können. Rote und Weiße Reich-ZbankscheckS. Post schecks nnd Ueberwe!simgen des PostscheckverkehrS, Prioat- bankscheckS und Pla anwetsungen können tn Zahlung «geben werden: bei Einzahlung von Postanweisung» und Zahlkarten, beim Einkäufe von Wertzeichen im Betrag« Von mindestens 10 Mark, bei Entrichtung von Zeitungsgeld durch die Bezieher, bei Entrichtung der Gebühren sür außergewöhnliche Zettungsbeilagen und der ZeitungSge- bühr, zur Einlösung von Nachnahmen, zur Einlösung von Postaufträgen mit Ausnahme der Postprotestaufträge und der Postaufträge mit dem Vermerk „Sofort zurück" oder „Sofort an N. in N." oder „Sofort zum Protest", ferner zur Bezahlung aller Beträge, die die Ncichs-Postverwaltung an» einem bestehenden Schuldverhältni» zu fordern hat, z. B. Fernsprechgebühren, gestundete Post- und Telegraphengc- bühren, Miete für Benutzung von Grundstücken, Gebühren kür die an Privatpersonen zur Benutzung überwiesenen Telcgraphenleitungen und Kabeladern, SchllehMchgebühren, Nbholergebührcn, Gebühren für Privatv.refia.sten, Post- reklaincgebührcn und dergl. Der das Verfahre», die für ihn eingehenden Nachnahmelendnngcn durch Ueberweisnngen oder Schecks einzulSicn, benutzen will, hat dies schriftlich del seinem Driesbrstellpostamt zu beantragen und erhält dann einen entsprechenden Ausweis, den er bei der Ein lösung von Nachnahmesendungen dem Schilterbeamten oder dem Besteller icdesmal vorleae» muß. Wertzeichen wer. den beim Einkäufe gegen Smcck oder Ucberweisung im allgemeinen erst ausgehändigt, wenn der Scheck usw. der Postanstalt gutgefchrieben ist. Hat Einkäufer aber bei seiner Postanstalt die sofortige Aushändigung der Wertzeichen schriftlich beantragt und einen entsprechenden Ausweis er- halten, so kann er gegen Vorlegung dteies Auswesifs und der Schecks oder Ueberwei,ungen, Wertzeichen sogleich in Empfang nehmen. Schecks und Platzanweuunnen werden allgemein auch dann in Zahlung genommen, wenn ihr Be trag nur einen Teil der Zahlung ausmacht und der Nest bar gezahlt wird. Fernsprech- und ähnliche Gebühren von , der Brother- « heranziehen, -rozent gestreckt - " "sen gegen langte die hatte aber tn ihrer Stell««« und Kommunalverbänden nickt KL «darvnL k Zs - sich vor »en zu- an der Man» ^ltch erst kam Anbetung de ck» unddur- «„kkraae de« VHemawerv. »ar«« G-UM ««« , in der 1.lan««iftraß» In U ' 1 ..... na» Sinzablnna ein,« kleinen Betrage« ein Scheckbuch au«, stellen. Da der Mann, dem da« Scheckbuch au«gehändigt wnrde, »Inen falschen Part zu tragen schien, wurde »r von einem Kaffenbeamten verfolgt, und feine Verhaftung bebni« Nanien«feftftelluna vor den» Ratbau« in Göpper«. dors durch die dortige Polizei bewirkt. TS stellte sich dabei heraus, daß der Mann au- Limbach stammt und tatsächlich eine» falschen Bart trug. Al« Grund gab, er an. daß er al- Kontainbader versönllch nicht erkannt lein wollte. Er wurde in Burgstadt dann wieder aus der Halt entlassen. Glauchau. Gin neuer Versuch zur Milderung der WohnnnaSot wird in Glauchau unternommen. Der Rat macht bekannt: „Wer in Glauchau «ine selbständig« Wob- nung mit Küche inne bat und in «iuer solchen Wobnung Ränm« zur mietweise» Ueberlaffung an eine« Wobnung«- suchenden sreimacht nnd di« Mitbenutzung lelner Küche und de« Abort« dem Wohnungssuchenden gestattet, kann em« Prämie in« Betrage bis zn 1000 Mark au« städtischen Mitteln erhalten, wenn die Vergebung der freigemachten Räum« im Einverständni« mit dem Wohnungsamt« ge schieht und die Räum« für «in« ZwangSteilung nicht tu Frag« kommen. Ae AWirtnstMlm I» SMeil. von Oberreglerung-rat Arno Rensch, Letter der LandeSgetreidestelle. Die Brotversorgung der letzten Jahre hat beim Ueber- gana in die neuen Ernten immer schwerere Krisen durch machen müssen. So stand sie im Frühjahr 1920 vor einem Zusammenbruche schlimmster Art. Die NeickSge- treidestelle konnte infolge Schiffsraumnot und schlechtem Ausfall der Welternten nur wemg AuslandSgetrewe heran- ziehen Die JnlandSernie aber wurde nicht mehr in aus reichendem Matze erfaßt Der Schleichhandel war zu stark «»gewachsen, seine wirksame Bekämpfung kaum mög lich. Die Ablieferungen gingen bedenklich zurück. Dia Reichsgetreidestelle wurde dadurch genötigt, in die Be stände der felbstwirtschaftenden Koinmunalverbände ein zugreifen und anzuordnen, daß d ese alle Vorräte, die „sie für die Versorgung ihrer Bevölkerung für die beiden letzten Monate deS Erntejahre», d. h. für die Zeit vom 15. Juni bis 15. August 1920 bereithielten, zur Abliefe rung bringen sollten. Damit wären auch die ielbstwrtt- schaftendrn Kommunalverbänbe für diese zwei Monate auf die Hilfe der ReichSgetreidestelle angewiesen gewesen Es zeigte sich bald, datz diese Bestimmung nicht durchgeführt werden konnte, da die Bevölkerung rn dr» Abgabebeztrken ihr Widerstand entgegensetzte Unter diesen Verhältnissen bat, wie immer, Sachsen in erster Linie besonder» zu leiden gehabt. Die Beliefe rung der der Reichsgetrekd-stelle angeschlossenen Kam- munalverbände war dermaßen schleppend und unzuläng lich, daß sie in den letzten Monaten de» Wirtschaftsjahre» im Frühjahr 1920 von der Hand in den Mund leben mutzten. Wiederholt konnte erst m letzter Minute die Ein stellung der Drotversorgung verhindert werden. ES handelt sich bei diesen Kommnnalverbänden um die industriellen, dichtbevölkerten Teile Sachsen», insbesondere Mittel- und Westsachsen. Sie mußten zur Ergänzung " " stellung GtreckungSmittel in hohem Matz« nnd eS ist Vvrgekommen, daß bi» zu 75 Pi werden mußte. Die LandeSgetreidestelle war diesen Derhältntsfi über in einer schwierigen Lage, von ihr verlangte die Bevölkerung Abhilfe. Sie hatte aber tn ihrer Sielluna zwischen RcichSgetrctdesteUe und Kommunalverbänden nicht die ausreichenden gesetzlichen Befugnisse, um diese Not lage beheben zu können An den DersorgungSverhältnisse« der NebergangSzeit Mitte 1920 konnte im Grunde nicht mehr viel geändert werden. Man stand vor der Wahl, entweder den TageSkopssatz von 260 Gramm Mehl auf 150 Gramm hevabzusetzen oder, mn die an sich schon ge ringe Brotmenge von 1900 Gramm Brot wöchentlich weiter gewähren zu können, das Brot zu strecken. Asim entschloß sich für diesen zweiten Weg So wurde Anfang Juli 1920 sür da» ganze Land zunächst eme 20 prozentige BrvtstreSung angeordnet, nachdem die Reichsreaierung Ge- nehmigung dazu erteilt und die dadurch entstehenden er heblichen Mehrkosten übernommen hatte. Die durch die Streckung ersparten Getreidebestände sollten an die in dustriellen Bedarfsgebiete abgeliefert werden, um deren Brotzusammensetzung zu bessern. Auf diese Welse kam man mit vieler Mühe in das neue Ernteiahr hinein. Kür da neue Wirtschaftsjahr, vom IS. August 1920 ab, aber bean tragt« Sachsen beim Reiche, daß zur Verhütung der Wie derkehr solcher Zustände schon von Beginn des Wirt schaftsjahres ab im ganzen Reiche eine Brotstreckung zue Ansammlung der erforderlichen Reservebestände emgesührt werden müßte. . Da» Reich ordnet« infolgedessen für da- Wirtschafts jahr 1920/21 vom 1. Oktober 1920 ab «ine lOprozentrge Brvtstrcckung an. Sachsen, da- bi- dahin seine LÜProz. Streckung beibehalten hatte, setzt« sie von diesem Zeit- vunkte an auf 15 Prozent hercw, sodaß e» noch 5 Pro», für seine eigenen Reserven aasammeln konnte. Diese Re serven hätten ansgereicht, um im Frühjahr oder Gommer 1921 die sächsischen Bedarfsgebiete etwa sechs Wochen Ueber da« Wirken von Arthur Nikisch in Leipzig schreibt da« »Leip». Tagebl." u. a.: Seit 1878 stand der Künstle«, eine sechsjährige Unterbrechung abgerechnet, in «narr Be ziehung zu unserer Stadt. Im Alten Theater dirigierte er anfänglich Operetten. Aber nicht lange. Denn feine Be deutung konnte nicht verborgen bleiben. Nikisch wurde bei» beiden Kapellmeistern Joseph Sucher und Anton Seidl gleichgestellt. Unter Mar StaegemannS Direktorat wurde Nikisch 1882 erster Kapellmeister und blieb Neben Jahr« hindurch im Amte. In die Jahre 1889 bi- 18SL fällt sei« Aufenthalt tn Boston und Pest. Da ereignete Nch jene Krise, die den Poften de« Kapellmeister« am Leipziger Ge wandhaus erledigt«. S» ging eine freudige Aufregung im Spätsommer 1895 durch die Gemüter aller Kunstfreunde unserer Stadt, al« sich da« Gerücht bestätigt«: Nikisch kommt wieder! Mit ungeheurem Jubel wurde Nikisch im ersten Grwandhauskonzerte im Oktober 1895 aus« neu« be grüßt. Zunächst trat Nikisch in den heiligen Hallen de« Gewandhaus«« al« Regenerator auf. Die Tradition empfing einen kleinen Rippenstoß. Neue Namen erschienen aus den Programmen, seltener gebörte Werke waren oster zu hören. Man empfand den Pulsschlaa der neuen Zeit, ine sich tu Nikisch ««körperte, deren attftiger Niederschlag tn seiner Auslegung der Werk« klassischer und moderner Signatur häufig, wenn nicht meisten» ganz neu, Empfindung«,» und Anschauungen zu wohltätiger Folge hatte. Eg war damal- k«tn Wunder, daß sich die Bewunderung des genialen Dtrt- aeuten dis »ur Phrenesi« steigerte. Allmählich erst kam R«d« und Gtettgke» tu di« Bewegung. Die Anbetung d«g in.der Tat großen Künstler« macht, Übrrlegttr und durch reifM Erkenntnis geförderter Wertschätzung seiner eminente.
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