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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 07.08.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-08-07
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192408079
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19240807
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19240807
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1924
-
Monat
1924-08
- Tag 1924-08-07
-
Monat
1924-08
-
Jahr
1924
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 07.08.1924
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Örtliche» «ad SüchsischeS. Riesa, den 7. August 1024. —* Bersassunggseier i« Riesa. Nur Anfast der Wiederkehr des BersassungStage» veranstaltet der Rat der Stadt Riesa am Montag, den 11. August, vormittag» 11 Ubr, in der Aula der Oberrealf-nle «ine össrntlich« Feier, »»» welcher die Einwobneriedast. inSdeionder» an- die biesiaen Behörden und ibre Angestellten, die Oraanisa- tione» der Arbeitgeber- «nd Arbeitnebiner-Berbänd», die Innungen nnd die Beamten- »nd Angestelltenoraanisationen eingeladen werden. In der im bentigen amtlichen Teil ab» nedruckten Bekanntmachung wird gleichzeitig gebeten, di« Häuser durch Beflaggen in den Reichs-, Lande«, oder Stadtsarben »n schmücken. — Die städtischen Gr» schäft« st eilen bleiben an diesem Tage geschlossen. —* Ratssitzung. Die für beute nachmittag 3 Uhr in öffentlicher Ratssitzung anberaumt gewesene Beratung, brtr. Entscheidung ans den Einspruch de« Herrn August Jäkel im Stadtteil Gröba gegen die Errichtung einer WaffergaS-ErzeuaungSanlage auf dem Flurstück Nr. INI des Flurbuchs für de« Stadtteil Gröba durch die Linke» Hofmann-Lauchhammer Aktirngrsellschast, Werk Riesa, ist bis auf weiteres vertagt worden. DasFenerwerkanfdem S-ützenplatze. welches gestern abend anläßlich de« Fabneniubiliinm« der Schützengesellschaft stattfand, hatte eine außerordentlich starke Menschenmenge angelockt. Kovs an Kopf bevölkerten Grob und Klein, Alt nnd Fung, Männlein und Weiblein die Festwiese, sodaff zeitweise Durchkommen in den Buden» mffen fast unmöglich mar. Allerdings wurde man auf ein« garte Gednldprobe gestellt, denn erst gegen V,11 Uhr zischte die erste „Feuerscblange" durch die Lust. Bi» zu dieser Zeit erreichte das festliche Treiben einen derartigen Umfang, wie es wohl während der vorbergegangenen Festtage kaum zu beobachten gewesen ist. Nicht nur auf den verschiedenartig sten Karussells war der Andrang ein sehr starker, sondern auck in den Bierzelten, im Tanz-Salon und an den Ber» kaufsständen herrschte regster Verkehr, sodaff nm gestrigen Abend die Fieranten einen gnten Umsatz erzielt haben werden, was ihnen natürlich zu gönnen ist. Die mannig fachen FeuerwerkSkörper entfalteten nach ihrer Entzündung zum Teil farbenprächtige Schöpfungen, die vom Publikum mit Interesse beobachtet wurden. — Der Festbetrirb auf der Wese bietet anch beute wiederum Gelegenheit zur Un- terhaltung. Im Tanz» Salon findet abends Festball der Jugend nnd morgen abend grobes Preistanzen statt. —* Griiffe vom Fichtelberg. Von Teilnehmern der Riesaer Ferienwanderung aing uns heut« früh «in« Ansichtspostkarte mit folgender Aufschrift zu: .Fichtelberg, 6. 8. 24. Vom Fichtelberg senden nach dreitägiger Erz» grbirgswanderung und am Vorabend der noch folgenden drei Wandertage Ihrer Redaktion und allen Riesaer Freunden und Gönner» des Wandern« frohe Wandergrüff« Alfred Mirtschin, Herta Krause, Ursula Hartmann, Ehrhardt Grille, Mar Dietrich, Hermann Vogel, Herbert Brücker, Martin Große, Rudolf Grütze, Hans Marx, Günther Hennig, Karl Himmel." —* Sachs. Landeslotterie. Bei der gestern er folgten Ziehung der 4. Klaffe 185. Sachs. Landeslotterie entfiel ans alle Losnummern mit den Endzahlen 17, 28, 47 der Gewinn von 180 Nentenmark, soweit sie nicht bereits in den vorhergehenden Klaffen gezogen sind. —* Ende des Streik« im Baugewerbe. Der zwei Monate andauernde Streik bezw. die Aussperrung im w rst s ä ch s i s cd r n B a u o e w e r b e ist durch den Schied?« richtersprnch bei der Kreishauptmannschaft Leipzig gesetzlich, tet worden. Nach den Vereinbarungen, die bis zum 1. Ok tober 1924 Geltung haben, bildete die Höhe des Lohnes und dir Arbeitszeit ein einheitliches Ganzes. —-'Die Banken lehnen den Schiedsspruch a b. Wie der Deutsche Bankbeamtenverein mitteilt, haben die Angestelltenorganisationen den nm 28. Juli im Arbeits ministerium gefällten Schiedsspruch, der eine lOprozrntige Grhaltssteigeruna für Juli und August vorsah, angenommen, während der NcichSverband der Bankleitungen eine Er klärung nicht abgegeben hat, was mit Ablehnung gleich bedeutend ist. Der Deutsche Bankbeamtenverein hat sofort beim Minister die VerbindlichkeitSerklärung beantragt. —* Aus der Tätigkeit der Dresdner Han- delskainmer. In einem Bericht an den Deutschen In dustrie- und Handelstag trat die Kammer für eine allge meine Senkung der jetzt in Kraft befindlichen Güter tarife ein. — Dem Wirtschaftsministerium wurde be richtet , daß dir U m s a tz st eu e rfreih e i t der Umsätze im Zwischenhandel nicht an Freilisten gebunden werden möchte. Die RcichSverivertungsstclle Dresden wurde ersucht, bei Verkäufen beschlagnahmter Ausfuhrwaren aus ihrem Lager hinsichtlich der Preise das Interesse der Volkswirt schaft und insbesondere des Handels zu berücksichtigen. — Der Handelskammer Zittau als dem Borort der sächsischen Handelskammern wurde berichtet, daß die deutschen Vapierpreise heute zwar über den Weltmarktpreisen lägen, daff aber Verhandlungen mit aufferdrutschen Ländern im Gange seien, um sich über die Höh« des Weltmarkt preises zu einigen. Es müsse gehofft werden, daß «ine solche Einigung zustande komme, denn die deutsche papier oerarbeitende Industrie und der Papiergroffhandel hätten ein berechtigtes Interesse daran, daff die deutschen Inlands preise nickt höher seien als die Auslandspreise. — Dar sächsische Wirtschaftsministerium wurde ersucht, dafür ein» zutreten, datz die gesetzliche Möglichkeit geschaffen werde, die Zigaretten st euer nach ihrer Fälligkeit noch 2 Monate zu stunden. — Die Reichsbahndirektiou Dresden hat mitge teilt, dah die ständige Tarifkommission und der Ausschutz der Äerkehrsinteressenten beschlossen haben, die gegenwärtige Gleichheit der Fracht für Getreide und Mehl beizubehalten. — Die Räumung landwirtschaftlicher Werk-Wohnungen. Aus den Kreisen der sächsischen Landwirtschaft sind wiederholt bei der sächsischen Regierung dringliche Vorstellungen erhoben worden, weil di« in di« Industrie abgewanderten ehemaligen landwirtschaftlichen Arbeiter die von ihrem landwirtschaftlichen Arbeitgeber gestellte Wohnung nicht räumten und so dem landwirt schaftlichen Arbeitgeber die Möglichkeit nahmen, neu« Arbeitskräfte in seinem Betriebe unterzubringen. Jetzt ist nun das sächsische ArbeitS- und WohlsahrtSministerium auf diese Vorstellung«»! eingegangrn und hat folgende Ver ordnung au die Gemeindebehörden erlassen: „Um «ine Gefährdung der Fortführung der landwirtschaftlichen Betriebe und damit der Volksernährung zu verhüten, werden dieGemeindebehörden angewiesen, landwirtschaftliche Arbeiter, die Werkwohnungen innehaben und dies« nach Auflösung des ArbeitSverhalnissrS auf Grund eine« nach 88 20, 21, 22 des Mieterschutzgesetze» erlassenen Urteils zu räumen haben, bei ihrer anderweiten Unterbringung besonders vordringlich zu behandeln, fall» die Zwang»- Vollstreckung von der Sicherung eines Ersatzraume» abhängig gemacht ist. Ter Ersatzraum braucht der früheren Wohnung nicht unbedingt gleichwertig zu sein. ES genügt nach 8 6 Abs. 1 des Mieterschutzgesetzrs, wenn er angemessen, nach 8 S Abs. 2, wenn er ausreichend ist." Ist di« Zwangs vollstreckung nicht von der Sicherstellung eine» Ersatzraum«» abhängig, und ist der RäumungSschuldner in einem solchen Falle nicht in der Lage, sich «ine Unterkunft zu verschaffen, so ist di« Fiirsorgedehörde verpflichtet, ihn mit fe»n«r Familie als obdachlos «nterzubringen. Ti« Gemeinde behörde hat, sobald sie vv» der bevorstehenden Lrerstellung «jährt, späteste»« Gerichtsonüzleber ibrmit- g«t«M »at, daß N« ,Zwang»vollsk«ckung devorstevt, di« l notwendia«« Vorbereitungen zu treff««. Stellt sich b«t ni-tbe»irk«sr«ien Gemeinden heraus, daß «in« Unterbringung am Orte oder in der nächsten Umgebung, und »war selbst in Gasthäusern nicht möglich ist, so ist rechtzeitig die Hilf« de» Vrzirk«v«rbandr» in Anspruch »u nehmen. Di« Wiedereinsetzung in dl« auf Grund de» Urteil» leergestellt« Wohnung ist unzulässig. Fälschung sächsischer Goldschuldver- schreib ungen (Notgeld). Bon den Schuldverschreibungen des Freistaate« Sachsen Serie 8 vom 7. Januar 1924 Über zehn (10) Mark in Gold, di« bis auf weiteres im Freistaate Sachsen al» Notgeld zuarlaffen sind, treten nenerding« Fälschungen aus. die al» solch« bei nur flüchtiger Betrachtung schwer zu erkennen sind. Di« echten Schein« sind Erzeugnisse des Buchdrucker. Die Schrift ist scharf und tiefschwarz. Da» Papier bat einen gelblichen Farbton mit deutlich sichtbarem Wasserzeichen, Wellenlinien^die in der Mitt« nach unten zu unterbrochen sind, um dem Wasser zeichen 8 I. I. Raum zu geben. Die drei Buchstaben erscheinen gegen da» Licht gehalten dunkel, sind 1'/« om boch und stehen etwa 2 ow voneinander entfernt. Der scharf auSgrarbeitete Trockenstemvel (Wappen) ist scharf «ingeprägt. Die falsche»! Scheine sind offenbar Erzeugnisse der Photochromie nnd de» Steindruck«. Die Schrift ist weniger scharf und nicht tiefschwarz. Da« Papier bat «inen weißen und gegen da« Licht gehalten bläulichen Farbton. Die Wasserzeichen-Wellenlini«» sind weniger gut als bei den echten Scheinen und laufen ohne Unterbrechung über den ganzen Schein. Die Buchstaben 8 l. L fehlen. Da« ohne weiteres in» Auge fallend« Merkmal der Fälschung aber ist die schlechte Einprägung eines schlecht an»ge- arbeiteten Trockenstempels (Wappens), besonder» auch bei Betrachtung der Rückseite der Scheine. —* Unfna auf der Eisenbahn. Der Berg arbeiter Wilhelm Kurt Hillig, Obergräsenhain bei NarS- dorf, und Friedrich Karl Gieße, Altdorf bei Geithain, beschädigten während einer Eisenbahnfahrt einen Personen wagen 4. Klaffe, indem sie au« reiner ZerstörnngSlust einen Fenstergnrt abrissen. Türgriffe abschraubte»! und eine Fensterscheibe einschlugen. Für ihre Handlungsweise wurde»» die Täter vom Amtsgericht Geithain mit je zwölf Tagen Gefängnis bestraft. —* Um die Entlassung aus der tschrcho- slowakischen Staatsangehörigkeit. Für »in« Urkunde zur Entlassung aus der tschecho-slowakischen GtaatS- angebüriakeit erheben die tschecho-slowakischen Behörden «ine Stempelgebühr von 3 Kronen, di« bei mittellosen Personen auf 0,50 Kronen ermäßigt, aber nicht gänzlich erlassen werde» kann. Außerdem hat der im Ausland lebende An tragsteller die Portoauslagen zu erstatten, die je nach Lage de« Falles 2 bis 4 Kronen betragen. Die Konsnlargebühren können von den tschecho-slowakischen Konsulaten in Deutsch land ermäßigt oder auch ganz erlassen werden. —* Aushebung der Konzessionspflicht für den Handel mit Vieh und Fleisch. Der Lande«- kultnrrat hat beim Wirtschaftsministerium die Aushebung der Konzefsionspflicht mit Vieh und Fleisch befürwortet, da die Voraussetzungen für «ine Notmarktlage, die seinerzeit zum Erlab dieser Verordnung Veranlassung gegeben haben, nicht mehr bestehen und die Beseitigung solcher Verkehrs beschränkungen im Interesse aller Kreise liegt. —* Reiche Pilzernte. Die Vilzernte im Gebirge ist nach den letzten warmen Niederschlägen «nd dem Mond wechsel eine ziemlich ergiebige und reichhaltige. Auch die Himbeerernte hat in diesem Jahre eine reiche Ausbeute ergeben. Auch die Heidelbeere war reichlich nnd wohlfeil auf den Märkten zu kaufen. —'Der Arbeits markt in Sachsen. Da« LandeSamt für Arbeitsvermittlung veröffentlicht über die Lage auf dem sächsischen Arbeitsmarkte für die Zeit vom 27. Juli bis 2. August 1924 folgenden Bericht: Die Ar» britSmarttlage hat in dieser BerichtSwoche keine Besserung eriahren. Wenn e« auch im Allgemeinen nicht zu Ent- lassunoen in dem Maße wie in der Vorwoche kam, so herrschte doch weiterhin größte Zurückhaltung bei der Einstellung von Arbeitskräften. Die Hauptindustrien hatten, wie in den Vorwochen, so auch in dieser BerichtSwoche, unter Absatzschwierigkeiten, Mangel an Aufträgen und Geld knappheit zu leiden, sodaß weitere Betrirbseinschränkungen und Betriebsstillegungen nicht ausbliebrn. Waren stellenweise Betriebe verschiedener Industriezweige und BerufSgruppen noch leidlich gut beschäftigt und mehr oder weniger aufnahmefähig für Arbeitsuchende, so z. B. vereinzelte Ziegeleien, die Trikotagen- und Hand« schuhbranche, die Kartonnagen- und Luxuspavierindustrie in Leipzig deSgl. die Tabak- und Konservenindustrie, so sind diese Betriebe jedoch nicht ausschlaggebend für die Gesamt arbeitsmarktlage. Weiterhin gut ist der Geschäftsgang im Baugewerbe, obgleich auch hier Entlassungen wegen Geld mangels vorgenommcn werden mußten. 'Röderau. Gemeindeverordnetrnsitzung am 4. August, abends '/.8 Uhr. Tagesordnung: Bericht der Ausschüsse. 1. Bauausschuß: 3 Baugesuche werden genehmigt. Die Tischler-, Dachdecker, Schlaffer- und Maler arbeiten am Schulansbau sind ausgeschrieben worden und werde»! von den Firmen, die das günstigste Angebot gemacht haben, ausgeführt. Die durch die Verlegung des Gemeinde amtes notwendigen Anschaffungen und Reparaturen werden bewilligt. Die Pflasterung der Riesaer Straß« geht flott vonstatten. Es kann zur Zeit leider nicht die ganze Straße gemacht werden, da die Mittel dazu fehlen. Da« Gesuch eines hiesigen Geschäftsinhaber» um Verlegung einer Strabenlamp« wird zur Prüfung an den Bauausschuß zurückoerwiesen. 2. Der WobnungSausschuß berichtet von Wohnungstauschgesuchen, von Gesuchen um Zuweisungen von Wohnungen und von der Vollziehung eine» Zwang»- Mietvertrages durch die Gemeind«. Das Plenum ist mit den Maßnahmen des WohnungsauSschufle» einverstanden. 3. Der Finanzausschuß bringt folgendes: Die Mietzins- steuerreklamationen der hiesigen Einwohner sind geprüft und einer Revision unterzogen und an die vorgesetzte Steuerbehörde befürwortend weitergegeben worden. Für den Gemeindediener wird «in Wochenlobn von IS Mark gezahlt. Die noch von der Anleihe im Vorjahre rück ständigen, bei der Kreditanstalt Sächsischer Gemeinden zur Verfügung der Gemeinde liegenden Goldkrrditbriefe in Lohe von 1000 Mark sollen zu den von der Anstalt gemachte»! Bedingungen verkauft werden. Für da» Reinigen der Büroräume im Gemeindeamt wird ein Betrag von 6 Mark monatlikh ausgeworfen. Erwerbslose, die beim Straßenbau beschäftigt lind, erhalten eine Sondervergütung von zehn Pfennigen pro Stunde. Die Nachtwächterstelle soll infolge Kündigung der jetzigen neu ausgeschrieben werden. Man nimmt ferner Kenntnis von der amtShauptmannschaftltchen Verfügung betreffend Gedenkfeier am 8. August und Vrr- faffungsfeier am 11. August. Zur Gedenkfeier hat Herr Bürgermeister Weber am Kriegerdenkmal im Namen der Gemeind« «inen Kran» niedergelrot. Am kommenden Sonntag, den 1». August, vormittags V,11 Uhr findet in der Schule eine öffentliche Verfassungsfeier statt. 4. Im Wohlfahrtsausschuß sind von dem Erträgnis eine» öffent- Uchen Konzertes der hiesigen Fechtschule 7 Minderbemittelte bedacht worden, b. Der Schulbezirksoorstand berichtet über den nicht »ustandegrkommenen Vertrag zwischen der Schul» und Kirchenbehürd«, betreffend Vorbehalt« wegen Aufbau de» Schulgebäude«, da» aut dem Gelände de» Kirchschutt lebens steht. Ein Beschluß hierüber wird nicht gefaßt. 6. Die SchicdSstelle für HauSerhaltung bringt einige Fäll« von unliebsamen Zuständen »wischen Mietern und Brr» Liatero. — Hierauf utrbtüffeatliche Sitzung. Großenhakn. Montag, den 11. Auäuft Itztz«. vor- mittag« 9 Ubr veranstaltet die AmitSbaimtmanns-ast ae- meinschaktlich mit dem Amtsgericht, dein Stadtrat und der Eisenbahn im Sitzunggsaal« der AmtSbauptmannschatt ein« F«i«r, bei welcher Herr «mtShanptmann yelllsch di« An sprache halten wird. Die Teilnahme ist, soweit der be schränkte Raum «S »uläfft, Jedermann gestattet. Eoss, ba « de. Die vom Klostergut Oberwartha am Eingang« de« Tännichtgrunde« unter den Fünf Brüdern (tamendiäbrige Edelkastanien) geschaffene Anlage ist da durch zerstört worden, daß böswillige Bnbenhänd» den schweren Strintisch herauSg, wuchtet und den Abhang binunteraeworken haben. Nach einem Schreiben der Klostergutverwaltung in Oberwartha an den Verschöne. rungSverein in Cossebaude beabsichtigt dies« nunmehr, alle von ihr geschaffenen Anlagen elnzuziehen und für den Ver kehr zu schließen. Dadurch wird eist großer Teil der pracht- vollen Lännichtarnndweae der Oessentlichkeit nicht mehr zu gängig sein. Bedauerlich ist, daß die Täter niemals zu fassen find und daß da« anständige Au«flug«publikum unter den Folgen solcher Rohheiten zu leiden bat. E« wird alle» versucht werden, da» Vorbaben der Klostergutverwaltung zu mildern und «inznschränkrn. * Kreischa. Bekanntlich ist der hiesig« Gemeinde sekretär Oebmichen. der «ine Reise in di« Alpen unter- nommen batte, von einer Klettertour nicht zurückgekehrt und al« vermißt gemeldet worden. Nunmehr ist seine Leich« am König«see bei B«rchtr»gad«n gesunden worden. Ob Oebmichen abaestürzt oder auf andere Weis« verunglückt ist. konnte noch nickt fest«,stellt werden. Pirna. Am Montag nachmittag verunglückte auf dem Zwinger ein Kind, da« auf dem Fahrrad mitgenommen worden war. Das etwa vierjährige Mädchen rutschte von dem schmalen Tepäckttänder, auf dem e« saß. ab, kam mit den Küßen in die Speichen und di« Kette und schlug mit dem Kopse aus die Straße auf. Bon Samaritern wurde der Kleinen, dir am Kopf und an den Füßen blutete, die erste Hilfe geleistet und sie dann zu einem Arzt gebracht. Königstein. Die Gendarmerie nahm hier »inen Ein wohner fest, der sich fortgesetzt an seiner noch schulpflichtigen Tochter sittlich vergangen hatte. " Bautzen. „Tel.-Un." berichtet: Ein Vorgang, der nicht scharf genug gebrandmarkt werden kann, spielte sich am 3. dss. Mts. in Räckelwitz ab, wo der Räckelwitzer Miinnervcrein eine Kranzspende vor dem Kriegerdenkmal plante. Di« Ansprachen sollten in deutscher und wendischer Sprache gehalten werden. Al« deutscher Redner war der HauSgeistliche de» Räckelwitzer Malteser Krankenhauses, Pfarrer Görlich, geladen. Kurz vor der Totengedenkfeier erfuhr Pfarrer Görlich, daß dem Männervereine die Feier au» der Haud genommen worden sei und zwar ans dem Grunde, weil angeblich eine Verfügung der Amtshauvt- mannsckaft beim Räckelwitzer Bürgermeister eingelaufen sei, die besagte, daß keine Korporation gesondert eine Gedenk feier veranstalten dürfe, sonder»! das nur die Genieiuden selbst sie abhatten sollen. Als der Bürgermeister befragt wurde, in welcher Reihenfolge die beide,! Ansprachen er folgen sollten, antwortete der Bürgermeister des „deutschen Städtchens Räckelwitz": „Die Gemeinde wünscht keine deutsche Rede." Als Pfarrer Görlich vor der Gemeinde den Crostwitzer Pfarrer Schewtsckk (ein Wende) fragte, ob er verboten habe, eine deutsche Rede zu balten, verneinte dieser das. Als ein deutscher Dorfinsasse sich darüber äußerte, daß wir Deutschen doch auch «inen Anspruch auf Trostworte in deutscher Sprache hätten, antwortete Pfarrer Schewtschk laut in deutscher Sprache: „Ihr Deutschen seid Fanatiker!" — Da» war die Gedenkfeier »u Räckelwitz. Vor aller Oesfent- lichkeit möge sestaestellt werden, datz ein wendischer Pfarrer e» fertig bringt, in einem dentschen Städtchen mit über wiegend deutschbltttiger Bevölkerung den Deutschen das Wort verbietet, um am Gedenkstein der Toten zn sprechen, die den Heldentod starben, um Haus und Hof vor Feindes band zu schützen. Sollte es wirklich schon so weit gekommen sein, daß Deutsche in einem deutschen Städtchen aus einem deutschen Friedhof vor einem deutschen Kriegerdenkmal nicht in deutscher Sprache sprechen dürfen? Wie ist cs möglich, dah eine Gemeinde einein Stadtoberbaupte unterstellt ist, das es fertig bringt zu behaupten, datz seine Gemeinde keine deutsche Rede wünsche? Und wo ist der Aintshauptmann, der eine derartige Knebelung unserer Muttersprache durch ein Häuflein Fremdsprachiger zulätzt? Es darf erwartet werden, datz die matzgebenden Behörden diesen Fall unter suche», und die Gewähr dafür geben, datz sich derartige Ge hässigkeiten nickt wiederholen. Mittweida. Zwei von der Landesanstatt Bräuns- dorf entwichen« Zöglinge erbrachen die Ladenkaffe eines Spielwarengeschäfts in der Waldheimer Straße. Die Beute, einige Mark, wurde in Näschereien umgesetzt. Da mit schienen die Taugenichtse nicht zufrieden gewesen zu sein, denn am Nachmittag« des gleichen Tages versuchten sie die Ladenkaff« einer Bäckerei in der Leisniger Stratze zn be rauben. Hierbei wurden sie aber von der Tochter des Ge- schäst»inhabers überrascht. Der eine jugendliche Ein brecher ergriff die Flucht, der andere wurde sestgehalten und der Kriminalpolizei übergeben. Eins Stunde später konnte auch der Entflohene auf dein Marktplätze dingfest gemacht werden, Geising. Am Sonnabend beging Pastor P. A. Schreyer sein fünfzigjähriges Berufsjubiläum im Dienste der Kirch« und Schul«. Der Ehrentag war zugleich der 75. Geburtstag diese» Schneeberger Bergmannssohnes. Er bat den 70 er Feldzug al« Eiiijährig-Freiwillioer mitgemacht. Warnsdorf in Böhmen. Dienstag früh spielte sich »n der Seilrrgasse im Hause de» Raimund Zabel rin blutige» Familiendrama ab. Zu der hier bei dem Schwiegersohn wohnhaften 64 jährigen Ehefrau des ehemaligen Echnitt- warenhändler« Johann Kunze, Frau Karoline Kunze, kam deren seit längerer Zeit getrennt lebender Gatte und gab auf seine Frau einen Revolverschuß ab, der aber, da sich di« Frau instinktiv bückt«, fehlging. Ehe der Mörder »um zweiten Losdrücke»! kam, hatte di« Frau di« Türe erreicht und flüchtete über die Stiegen in «ine Kammer, in der sie sich etnschloß. Al» Kunze da» Mißlingen seines Plane» sah, schoß er sich, ehe ihn jemand hindern konnte, in die link« Schläfe. Er verstarb nach einer halben Stunde. Die Ursache der blutigen Tat liegt in Ebezivisttgkeiten. Zuletzt soll ein Realttätenverkauf der getrennt lebenden Frau de» Mann, der 87 Ihre alt ist, in große Erregung versetzt habe». * Golditz. Auf einstimmigen Beschluß der Stadt verordneten wird in Golditz ab 1. Oktober diese» Jahre» die kostenlose Totenbestattung eingeführt. "Leipzig. (Funkspruch.) Angesichts der bevorstehende» Herbstmesse bat die Stadt Leipzig di« Beherbergungsfteuer für Wohnungen in jeder Preislage auf 10 Prozent, also auf den Prozentsatz, welchen das Reich erhebt, herabgesetzt. "Leipzig. Nach Beendigung des Streikes im Leip ziger Baugewerbe find die Arvettrn am Leipziger Unter- grundmrßbau» am Mittwoch früh wieder ausgenommen worden. Nachdem dir Au»schachtuna»arbeiten schnell« Fort schritte gemacht haben, sind die Betonarbriten bereits in Angriff genommen worden. Es find noch ungefähr 4000 Kubikmeter Erde auszuhebrn und sortzuschaffen. Da die Benachrichtigung aller Bauarbeiter mit Schwierigkeit ver bunden ist, wird die Arbeit an den anderen Bauten in Leipzig am Donnerstag früh wieder ausgenommen. Leipzig. Ein schwerer Unfall ereignete sich am Diens tag in der Nacht gegen '/,1 Uhr in Leipzig-Neustadt. Dort war eine Kraftdroschke in eine Schteu«nftoßau»grabung der Straßenbahn gefahren, wodurch ein Rad des Auto» zerbrach. Dadurch batte der Führer der Krastdroschk« die Macht über di« St«u«ruua de» Waa«o» verlor««, der um» unter die an
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